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m- vorzubildendtn Offizier Aspiranten beabsichtigt. Derrn Zahl soll von 180 auf 240 gebracht werden. * Augsburg, 11. Dezember. (Tel.) Eine stark be suchte Katholikenversammlung beschloß heute eine Pe- — Der Kaiser hat dem Major Frhrn. v. Wagner, persönlichen Adjutanten des Prinzen Friedrich August, und dem Rittmeister Frhrn. v. Müller, persönlichen Adjutanten des Prinzen Georg von Sachsen, den Roten Adler Orden vierter Klasse verliehen. — Der Erzbischof von Köln vr. Krementz hat das Komturkreuz erster Klasse des sächsischen Albrechts-Ordens erhalten. — * Der Bun des rat hat in seiner heutigen Sitzung von der Vorlage, betr. die für die Regelung der Verhält nisse in Deutsch-Ostafrika maßgebenden Abmachungen, Kennt nis genommen und den Ausschußberichten, betr. den Freund schasts-, Handels- und Schiffahrts-Vertrag mit der Türkei, sowie über die Gesetzentwürfe für Elsaß-Lothringen, betr. die Aushebung der Denunzianten-Anteile und die Einrichtung von Grundbüchern, zugestimmt. — Nr. 35 des Reichsgesetzblattes enthält Bekannt machungen vom 9 d, betr. drn Aufruf und die Einziehung der Noten der Magdeburger Privatbank in Magdeburg, sowie der Einhundert-, Zweihundert- und Fünfhundert-Marknoten der Provinzialaktienbank des Grobherzogtums Posen in Posen. — Eine Nachricht, die Konferenzen der deutschen und österreichisch-ungarischen Delegierten in Wien wür den demnächst wieder eine Unterbrechung erfahren, entbehrt nach der „Nordd. Allg. Ztg." der Begründung. Vor den Weihnachtsfeiertagen werde eine Pause in den Arbeiten der Konferenz überhaupt nicht mehr für wahrscheinlich gehalten. — Nach der Rang- und Quartierliste der deutschen Marine für das Jahr 1891 zählt die Marine gegenwärtig: 5 Viceadmirale (Frhr v. d. Goltz, Knorr, Paschen, Deinhard, Hollmann), 10 Contreadmirale, 30 Kapitäns zur See. Die aktiven Schiffe der Kriegsmarine werden cingeteilt in: 1 Panzerschiffe (12), 2. Panzerfahrzeuge (16), 3. Krcuzer- sregatten (4), 4. Kreuzerkorvetten (10), 5. Kreuzer (5), 6. Kanonenboote (3), 7. Avisos (8). — Dem „Reichs-Anzeiger" zufolge entbehrt die Mit teilung: die Herabsetzung der landwirtschaftlichen Zölle auf die Höhe, welche dieselben vor der letzten Steigerung des Zolles (im Jahre 1887) hatten, sei von der Regierung fest beabsichtigt, jeder Begründung. — Die heutige Sitzung der Schulkonferenz eröffnete der Kultusminister mit der Mitteilung, daß er die Sitz ungen der Konferenz, entsprechend einem aus der Ver- sammlung ihm zugegangenen Anträge, nicht über den 17. oder 18. Dezember d. I. auSzudehnen beabsichtige. Heute Ist auch eine Abstimmung erfolgt, welche zur nahezu ein- Belgieu. * Brüssel, 10. Dezbr. (Tel.) Zur Beglückwünschung des Königs zu seiner 25jährigen Regierungsjubel feier ist heute abend eine aus 4 Offizieren bestehenve De putation des preußischen kurmäikischen DragonerregimentS Nr. 14, dessen Chef der König ist, aus Kolmar hier einge troffen, ebenso eine gleichfalls 4 Offiziere zählende Depu tation des dem König vom Kaiser von Oesterreich verliehenen Regiments. Beide Deputationen sind im Hotel Flandern abgestiegen, wo sie von den zu ihrer Begleitung befohlenen belgischen Offizieren empfangen wurden. Der König wird die Deputationen morgen empfangen, die preußische Depu tation nimmt darauf bei dem deutschen, die österreichische bei >em österreichischen Gesandten das Frühstück, für abends ind die Deputationen vom König zur Tafel und darauf zum Besuch der Vorstellung im Opernhause geladen. Am Freitag werden die Deputationen mehrere Kasernen besuchen rnd einer Einladung der Offiziere der Garnison zu einem Nahle folgen. Abends findet eine Galavorstellung im Cirkus tatt. Die Rückreise der Deputationen soll Sonntag früh erfolgen. (Vergl. auch Tel. Korr.) Frankreich. Serbien, Belgrad, 10. Dezember. (K. Z.) Am Sonntag fand in den Vilajets Uesküb und Monastir in allen griechischen Kirchen der regelrechte Gottesdienst statt, was auf die bevorstehende Beilegung des ökumenischen Patriarchenkonflikts schließen läßt. — Bei Prokuplje ist ein höherer serbischer Offizier von Arnauten ermordet worden. Montenegro. In Cettinje hat eine Aussöhnung zwischen dem Fürsten und seinem Schwiegersöhne Peter stattgefunden. Der letztere wird zur Mitverwaltung der russischen Million -erangezogen. tition an den Reichstag für Aushebung des Jesuitrngesetze * Metz, 11. Dezember. (Tel.) Der Brzirkspräs dent macht hinsichtlich der diesjährigen Kavallerie. Ma- növer und Herbstübungen bekannt, nach Mitteilung» des kommandierenden Generals Grafen v. Häseler seien dl Truppen überall gut ausgenommen worden, insbesondere da, wo die Einquartierungsansage erst unmittelbar vor Ein treffen der Truppen möglich gewesen sei. Oesterreich. * Wien, 10. Dezember. (Tel) Heute begannen in dem österreichischen Handelsministerium die Beratungen mit den Vertretern derjenigen Industrien, auf welche die seitens Deutschlands bei den Handelsvertragsverhandlungen gestellten Forderungen Bezug haben. — Nach der gestrigen Hoftafel richtete der Kaiser, nach der „Presse", an di anwesenden Minister und die österreichischen, ungarischen um deutschen Delegierten Ansprachen, in welchen er der Erwart ung auf ein gedeihliches Resultat der Vertragsverhandlungen Ausdruck gab. * Wien, 11. Dezember. (Tel) Der Budget-Aus schuß des Abgeordnetenhauses bewilligte das Budget- Provisorium. Auf eine Interpellation, betr. die Regelung der Valuta, sprach der Finanzminister sein Bedauern aus, daß er bestimmte Mitteilungen noch nicht machen könne, da einige Fragen noch zu erledigen seien. Eine bezügliche Enquete stehe in Aussicht. In betreff einer Reform der direkten Steuern erklärte der Finanzminrster, die hierauf be züglichen Gesetzentwürfe würden voraussichtlich bei dem Wiederzusammentritt des Reichsrates vorgelcgt werden. Italien. * Rom, 10. Dezember. (Tel.) Wie der „Agenzia Stefani" aus Tunis gemeldet wird, beging eine Anzahl Matrosen des dortigen französischen SlationsschiffeS auf )em italienischen Bahnhose Ausschreitungen, wobei die- elben wiederholt: „Es lebe Frankreich, nieder mit den Jta- ienern" riefen. Der „Riforma" zufolge hätte der italienische üplomatische Agent deshalb bei dem französischen Residenten Vorstellungen erhoben. mittag jagte Prinz Max mit dem Oberforstmeister Weiß wange in den Königlichen Forsten beim Bienitz Den gestrige Abend verbrachten die hohen Herren im Hause des Geh Ho rats Prof vr. Wundt, heute abend werden dieselben da Gewandhauskonzert besuchen. Berlin, 11. Dezember. Der Kaiser hatte heute vor mittags mit dem Reichskanzler eine längere Besprechung und hörte später den Vortrag des KriegsministerS und des Chefs des Militärlabinetts. Türkei. Neber grausame Verfolgungen der Armenier in Kon stantinopel hatte ein Berliner Blatt berichtet. Dagegen wendet sich der deutsche „Reichsanzeiger" in seinem „nicht amtlichen" Teile mit dem Bemerken, daß bis auf den heutigen Tag in allen türkischen Verwaltungszweigen, und spcciell in allen Ministerien in Konstantinopel sich zahlreiche Armenier in wichtigen und verantwortungsvollen Stellungen befinden. Der Artikel schließt mit dem Bedauern darüber, daß die Ver folgungen der Armenier direkt auf den Sultan zurückgeführt worden seien. Afrika. * Ein Telegramm des Reuterschen Bureaus aus Kap stadt vom 10. d. besagt, die von den Agenten der süd- afrikanischen Gesellschaft verhafteten portugiesischen Beamten Gouveia und Andrade seien gegen Ehrenwort aus der Haft entlassen worden. Die südafrikanische Grsell- chaft gebe zu, daß rin Zusammenstoß mit den Portugiesen >ei Matumba und Bosoko, etwa 25 Meilen von Masstkesse, tattgefunden habe; bestreitet aber die Richtigkeit der der Angelegenheit von portugiesischer Seite gegebenen Darstellung in allen Punkten. Amerika. * Washington, 10. Dezember. (Tel.) Senator Plumb jat einen Gesetzentwurf eingebracht, der eine Beschränkung der Deponierung von Bons bei den Nationalbanken herbei- uführen bezweckt, wo dieselben als durch das Gesetz über Einstellung der Emission von Silbercertifikaten vorgeschriebene Sicherheit dienten. Der Gesetzentwurf schlägt ferner vor, daß der Präsident Harrison, sobald die Münzstätten Frank reichs, Belgiens und Italiens der freien Ausprägung von Silber im Werte von 15'/, Unzen Silber gegenüber einer Unze Gold zustimmen, ermächtigt sein soll, die Weiter ausprägung des Dollars zu 412'/, Graines zu verbieten und zum Zwecke der Ausprägung des Dollars zu 360 Graines Silberdepots anzunehmen. land befindlichen Kolonisten veranlassen, sich entweder um die russische Unterthanenschaft zu bewerben oder Rußland zu verlassen. Nach einer Petersburger Meldung soll daS neue Judengesetz in Rußland voraussichtlich Anfang 1891 veröffentlicht werden. Nach demselben ist eS verboten, daß Juden Grundeigentum verkaufen, verpachten oder verpfänden. Solchen Juden, die Grundstücke besitzen, werden dieselben entrissen. Den jüdischen Kaufleuten erster Gilde wird ihr bisheriges Vorrecht, Grundbesitz außerhalb der jüdischen Wohnorte erwerben zu können, entzogen; ebenso werden den Handwerkern ihre bisherigen Rechte entzogen. Nicht allein Juden, sondern auch Christen unterliegen den Strafen, welche auf Verletzungen dieser Bestimmungen gesetzt sind. Portugal. Lissabon, 10. Dezember. Der Exminister Mariano Carvalho traf heute aus Afrika ein; er wurde großartig empfangen, viele Dampfer fuhren ihm entgegen. Rumänien. * Aus Bukarest wird telegraphiert: Anläßlich des Jahrestages der Einnahme von Plewna fand am 10. d. ein feierliches Tedeum statt, welchem der König, der Thronfolger und die höheren Offiziere beiwohnten. Nach dem Gottesdienste wurde eine Truppenrevue abgehalten. Bei einem den Offizieren am Abend im königlichen Palais gegebenen Bankett brachte der König einen Toast auf die Armee aus — Die Deputiertenkammer setzte die Ver handlung über die Interpellation, betr. die angebliche Ver fassungswidrigkeit des Ministeriums, fort und nahm Schluß der Debatte an. wobt auch an das Licht des TageS treten wird. Zum Glück be darf eS nicht eines jähen Bruches mit dem Bestehenden. WaS wir haben, ist jedenfalls insoweit gut und bewährt, dah die bessernde Hanb an das Bestehende bedächtig-schonend wird angelegt werden können. Der gegenwärtige Zeitpunkt wäre so schlecht gewählt wie möglich, um mit bestimmteren Ausführungen deS eben Angedeuteten herauszutreten. Jeder Einsichtige wird dies ermessen." Leipzig, 11. Dezbr. Ihre Königlichen Hoheiten d Prinzen Johann Georg und Max leisteten vorgester abend einer Einladung des Konsuls de Liagre in Begleitung deS Rittmeisters Flhrn. v. Reitzenstein Folge. Gestern vor- Dentscher Reichstag. Berlin, 11. Dezember. In der heutigen 39. Plena» itzung, welcher die Staatssekretäre vr. v. Boetticher, Frhr. v. Marschall, Frhr. v. Maltzahn und Kommissarien beiwohnte» und welche vom Präsidenten um 1 Uhr 15 Min. eröffnet wurde, setzte das Haus die Etatberatung fort. Abg. Bebel (Soc.): Die Art, wie die Herren rechts sich gegen die Beseitigung der LebenSmittelstruern wenden, läßt deutlich erkennen, aß auch sie merken, eS geht mit ihrer Herrlichkeit zu Ende. )ie Thaisache, daß die ländlichen Arbeiter in Scharen nach den Städten eilen, beweist die Unrichtigkeit ihrer Behauptungen, daß der ländliche Arbeiter und die kleinen ländlichen Besitzer von den öllen Vorteil haben. Auf dem Lande liegen die Verhältnisse so mißlich, daß stellenweise ein Rückgang der Bevölkerung stattfindet und man eS mit allen möglichen Mitteln versucht, die sogenannte Sachsengängerei zu bekämpfen. Die ländlichen Arbeiterverhölb sie find in verschiedenen Gegenden geradezu elend. Die Guts' »esitzer geben oft für Schweineställe mehr aut alt für Arbeiter- Wohnungen. (Hört l hört!) Freilich sind unt die Schwierigkeiten der socialistischen Agitation unter ländlichen Arbeitern wohl be- ännt; allein wir sind fleißig bei der Arbeit und werden, sobald >aS Material gesammelt ist, an die Agitation gehen. Religio» nd Sittlichkeit sind nicht gleichbedeutend. In Kreisen, die sich ür religiös halten, finden sich ost grobe Unsittlichkeiten. Bei >en Socialdemokraten hat man nichts von Unsittlichkeiten b» jaupten können, während bei dem weiblichen Teile der ländliche« Bevölkerung die Unsittlichkeit eingerisien ist durch daS Verhalte» * Paris, 10. Dezember. (Tel.) Im Fortgange der heutigen Sitzung der Deputiertenkammer wurde die Budgetvorlage bei der Abstimmung über das Budget im anzen mit 363 gegen 54 Stimmen angenommen, die Rechte enthielt sich der Stimmabgabe. Vor der Abstimm ung erklärte Dugue de la Fauconnerie von der Rechten, er werde das Budget votieren, weil er glaube, es sei Zeit, daß die Mitglieder der Minorität frei und ehrlich die Republik acceptieren. Cassagnac erwiderte, die Republikaner hätten thatsächlich die Gelegenheit gehabt, sich mit der Minorität zu verbünden, aber sie hätten so harte Bedingungen gestellt und die der Minorität geöffnete Pforte sei so niedrig ge wesen, daß die Minorität in die Republik nicht habe ein treten können. Die Kammer vertagte sich nach der Ab- timmung auf den 18. d. Die Budget- und die Anleihe- orlage wurden alsbald dem Senate übermittelt. Die Höhe der aufzunehmenden Anleihe wird erst im Momente )er Emittierung mit Rücksicht auf den Stand des Geld marktes festgestellt werden, der mutmaßliche Betrag derselben wird auf 870 Millionen geschätzt. Grohbritauuien. London, 10. Dezember. Der Ministerrat hielt heute rne lange Beratung über die Frage, ob das Parlament m Januar aufzulösen sei. Die meisten Minister sprachen ch gegen die Auslösung aus. Dublin, 10. Dezember. Heute gegen Abend begab sich Zarnell in dem Wagen des Lordmayors nach dem Ro- undasaale, um dort vor seinen Anhängern zu sprechen. Die Straßen waren von dichten Menschenmassen angefüllt, welche Zarnell mit stürmischen Zurufen begrüßten. Die Pferde es Wagens, in welchem Parnell saß, wurden ausgespannt, und der Wagen wurde von Menschenhänden bis zum Ro tundasaal gezogen. Healy, der sich unter der Menschen menge bewegte, wurde erkannt und von der Menge hin und her gestoßen. In der Ansprache, welche Parnell hierauf vor einer zahlreichen Versammlung in der Rotunda hielt, erklärte er, er habe die gegenwärtige Krisis nicht herauf- >rschworen. Wenn Gladstone sich früher erklärt hätte, würde er seine Kollegen über die Frage seines Rücktritts zu Rate gezogen haben. -Wäre die Bewegung der feindlichen Mehr heit ehrlich, so würde er nachgeben, aber dieselbe sei nur der Heuchelei und Unwissenheit zuzuschreiben. Die Anklagen, welcher er schuldig befunden sei, stützten sich auf einseitige Zeugenaussagen; eines Tages würde seine Verteidigung be- annt werden. Die angeregte Frage schließe das Leben oder >en Tod der konstitutionellen Bewegung für Homerule In ich und er sei entschlossen, bei dem seit 16 Jahren ein- (eschlagenen Verfahren zu beharren. (Vergl. auch Tel. Korr.) SSW Armeekorps soll eine Kriegsschule errichtet werden,! NrLt wird ein- Erhöhung der Zahl der im KadettencorpS I stimmigen Annahme folgender Thesen führte: „Es empfiehlt sich, ») an Orten, wo sich nur gymnasiale oder realgymnasiale Anstalten befinden, in den drei unteren Klassen nach örtlichem Be darf statt des Latein einen verstärkten deutschen und modern srcmd- sprachlichen Unterricht etnzusühren; b) an Orten, wo nur latein- lose höhere Schulen sind, an deren drei unteren Klassen nach ört lichem Bedarf lateinischen Unterricht anzugliedern: o) alle sieben- stufigen Anstalten (Progymnasien, Real-Progymnasien, Realschulen) auf sechsstufiae zurückzusühren unter Verlegung der Entlassungs prüfung an den Schluß des sechsjährigen Kurses dieser Schulen; 4) den Lehrplan der Realschulen und höheren Bürgerschulen gletch- zugestalten und beide so einzurtchten, daß unbeschadet der anders gearteten methodischen Behandlung des Lehrstoffs und des Ab schlusses des Bildungsgangs die Fortsetzung desselben auf der Ober- Realschule erleichtert wird. — sKolontalpolitisches.j Für den bisherigen General- konsul in Zanzibar Mich ah eil es, der auf der Reise nach Deutschland begriffen ist, wird voraussichtlich der Vicekonsul in Konstantinopel von Redwitz den Posten in Zanzibar erhalten. * Posen, 11. Dezember. (Tel.) Bei der heutigen Stadtverordnetenstichwahl siegte in der dritten Ab- teilnng die Kartellpartei mit großer Mehrheit über die Polen. Merseburg, 11. Dezember. (Tel.) Der sächsische Provinzial-Landtag, welcher den Gerichtsassessor Körte zum Landesrat wählte, hat den ihm von der Staatsregier- ung zur Begutachtung vorgelegten für andere Landestrile vorbildlich gedachten Entwurf einer Wegeordnung ange nommen. Ferner bewilligte der Landtag außer Mitteln für den Mrliorations- und den Wegebaufonds auch 50000 Mk. zur Unterstützung der Ueberschwemmungsgebiete. Ober-Prä sident von Pommer - Esche schloß den Landtag mit einer Ansprache. ' Düsseldorf, 11. Dezember. (Tel.) Der rheinische Provinzial-Landtag beschloß in seiner heutigen Sitzung, dem Kaiser die Entscheidung darüber anheimzusiellen, wo das Kaiser Wilhelm-Denkmal der Rheinprovinz zu errichten sei. * Hamburg, 11. Dezember. (Tel.) Die Bürger schaft hat den Antrag des Senats, in Cuxhaven eine höhere Schule (Gymnasium) zu errichten, abgelehnt, dagegen den Antrag Wolffson, dem Senat mitzuteilen, daß die Bür- ger schäft bereit sei, der Errichtung einer höheren sechsstufigen Bürgerschule in Cuxhaven zuzustimmen, mit großer Majo rität angenommen. * Rostock, 11. Dezember. (Tel.) Der Landtag be willigte gemäß dem Vorschlag der Großherzoglich Mecklen burg-Schweriner Regierung der Klinik in Rostock 4000 Mk. und dem Stifte Bethlehem in Ludwigslust 2000 Mk. für die Behandlung unbemittelter Tuberkelkranker. * Weimar, 11. Dezember. (Tel.) Der Großherzog bewilligte für das dem Fürsten Bismarck in Berlin zu er richtende National-Denkmal 500 Mk. Ruhland. * Der russischen „Petersburger Zeitung" zufolge würde dem Rrichsrate demnächst ein Gesetzentwurf zugehen, w«lcher die Kolonisierung Rußlands durch Ausländer untersagt. ES soll zwar dem Minister des Innern über lassen werden, eventuell Ausnahmen zu machen, jedoch müßten die betreffenden Einwanderer in die russische Unterthanen- schast eintreten Das Gesetz solle auch die bereits in Ruß