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Bautzener Nachrichten : 25.09.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1887328319-189409259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1887328319-18940925
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1887328319-18940925
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Bautzener Nachrichten
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-09
- Tag 1894-09-25
-
Monat
1894-09
-
Jahr
1894
- Titel
- Bautzener Nachrichten : 25.09.1894
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Uebergabe seiner Die Vertrete» ergangene Aufforderung angenommen. Rio de Janeiro Einschreitens der Wissenschaft, Kunst, Theater re. — Die Oberlausitz ische Gesellschaft der Wissen» Ischasten wird am 3. Oktober dieses JahnS ihre 183. Haupt- I Versammlung abhalten. Die Versammlung wirb darum einen I außergewöhnlichen Charakter tragen, weil zu gleicher Zeit mit !ihr das 25jährige Jubiläum des Oberpräfidenten von Schlesien lund Wirklichen Geheimrats 0. von Seydewitz als Präsident lder Gesellschaft gefeiert wird. Die Gesellschaft wird zu Ehren IdeS Tages eine Festschrift hcrauSgebcn und der Sekretär wird lin einer Rede über die früheren Präsidenten der Gesellschaft .sprechen. Die Gesellschaft besteht seit 1779. Ihr Zweck ist: .Vereinigte Pflege des gesamten Gebietes der Wissenschaften, . im besonderen aber: Erforschung und Bearbeitung der Geschichte, Altertümer und Landeskunde der Ober- und Nieberlaufitz. Jeder wissenschaftlich gebildete, selbständige Mann, von welchem sich die Förderung des GesellfchaftSzweckeS erwarten läßt, ist be fähigt Mitglied zu werden. Die Aufnahme ist schriftlich nach- .zusuchen. Präsident der Gesellschaft ist gegenwärtig: der Ober- Präsident von Schlesien v. v. Seydewitz, Bicepräsident Gymnasial- Direktor Di. Eitner, Sekretär Gymnafialoberlehrer vr. Jecht, Bibliothekar Professor vr. Wetzolb, Kassierer Kaufmann R. Scheuner, Hausverwalter Apotheker Weese. — sNotizen.j Am 18. Oktober geht im Dresdner Hof- theater, das diesen Tag nun auch richtig, anstatt deS 10. Oktober, wie früher, als Heinrich v. Kleists Geburtstag begeht, „Die Hermannsschlacht" neu eingeübt in Scene.— Der rühm lich bekannte Dresdner Komponist Musikdirektor Prof. OSkar Wermann ist aufgefordert worben, den FesthymnuS zu kom ponieren, welcher bet der Hauptfeter deS HanS SachS-FesteS am 15. November im großen Rathaussaale Nürnbergs auf- gcführt werden soll. Der Komponist, dessen Talent man in Nürnberg ganz besonders zu schätzen weiß, da sein großes Chorwerk „Die Mette von Marienburg' daselbst innerhalb einer Woche dreimal öffentlich zu Gehör gelangte, hat die an ihn Gesundheitswesen, Absperrung«.Maßregeln re. Am Sonntag wurden bei der Regierung in Oppeln als bakte riologisch festgestellt zehn Cholerafälle gemeldet und zwar je einer aus Adamowitz, Kr. Groß-Strehlitz, Oppeln, Hohenlohehülte, Katto- witz, Siemtanowitz, Lipine und je 2 aus Myslowitz und Laurahütte. * Rom, 24. September. Die italienische Regierung hat gegen die von der griechischen Regierung verfügte Beobachtung von Pro- vcnienzen aus Neapel Einwendungen erhoben, weil diese Maß regel durch die Gesundhettsverhältnisse, welche in ganz Italien aus gezeichnet sind, nicht gerechtfertigt ist. Nach amtlicher Angabe betrug die Zahl der Cholerafalle für ganz Belgien in der Woche vom 9. bis 15. September 282, wovon italienischen Gesandtschaft mehrere unter Anschuldigung von politischen Vergehen im Staatsgefängnisse gehaltene Ita liener in Freiheit gesetzt worden. Man hofft, daß dem- nächst alle wegen Verdachtes politischer Vergehen verhafteten Italiener aus dem Gefängnisse entlasten werden. rlS3 «frtta. ' Kairo, 24. September. Nach hier umlaufenden Ge rüchten soll Oberst Colville vom englischen Kriegsministe- rium Befehl erhalten haben, die Reste der Emin scheu Truppen zu sammeln und nach dem Bahr-el-Ghazal bis zu seiner Mündung in den Nil zu marschieren, um die Expedition Monteil am Ueberschreiten des Flusses zu hindern. Der Marsch Colvilles gilt als der Vorbote eines englisch- italienischen Zuges, der gleichzeitig von Suakim und von Kaffala auf Khartum geführt weiden soll. Von der Beninküste ist nach London ein Drahtbericht gelangt, wonach britische Kanonenboote die Bucht des in Anwesenheit des Erzherzogs Rainer, beS Ministerpräsidenten Fürsten WIndischgrätz, der Minister v. MadeySkl, v. Bacquehem und Graf Falkenhayn eröffnet. Unter den etwa 2000 Mit gliedern des Kongresses befinden sich u. a. die Professoren von Bergmann und Leyden (Berlin), v. Ziemßen (München) und v. Rindfleisch (Würzburg). Der Geschäftsführer deS Kongresses Hofrat v. Kerner eröffnete die Versammlung mit einem Hoch auf die beiden Friedensfürsten, die Monarchen deS Deutschen Reiches und Oesterreich-Ungarns, und beantragte, baß beiden .Versammlung der Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger .wird am 13. und 14. Dezbr. in Berlin abgehalten werden. — Der Walliser Gwenogsryn EoanS hat eS unternommen, die alten wallifischen Handschriften zu katalogisieren. ES ist das keine leichte Arbeit. ES giebt allein von dem „Dafydd ab Gwilym' 2000 Handschriften. Der letztere gilt für den größten nationalen wallifischen Dichter. Viele wallislsche Hand schriften befinden sich im britischen Museum und in der Ox forder Universitätsbibliothek. (L. Z) — * Wien, 24. Septbr. Die Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte wurde gestern abend im Kur salon eröffnet. Etwa lOSO Mitglieder, sowie zahlreiche Wiener Gelehrte nahmen daran teil. Nachmittags hatte Professor Sueß zu Ehren deS Vorstandes der Gesellschaft deutscher Natur forscher und Aerzte ein Diner gegeben, welchem der Unterrichts» Minister, der Statthalter und der Bürgermeister beiwohnten. — Heute vormittag wurde in dem großen Saale deS Musik- Vereins der deutsche Naturforscher- und Aerzte.Kongreß Kirch« and Schule, inner« nn« äußere Misfio». Erledigt ist die Kirchschulstclle zu Arnolds grün bei Scköncck. Kollator: das K. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts. Gehalt bei freier Wohnung mit Garten : 1000 Mk. vom Schuldienst, cirka 500 Mk. vom Kirchendienst, 288 Mk. bis auf weiteres für Ueberstunden wegen Unterrichts in einer 3. Klaffe, 72 Mk. für Fortbildungöschulunterricht, 40 Mk. Beitrag zur Heizung der Schulstube, event. das Honorar für Nadelarbeitt unterricht an die Frau des Lehrers. Gesuche find bis zum 15. Oktober einzureichen beim K. Bezirksschul Inspektor Schulrat Baunack in Oelsnitz i. V. Zwickau, 24. S-Ptember. In unserer festlich geschmückten stakt findet in di-sen Tagen die „10. Generalversammlung deS Allgemeinen Sächsischen LehrcrvereinS" statt. Derselben ging gestern abend eine Dele gierten Versammlung voraus: Dieselbe wurde durch den Vorsitzenden des Vereins, Direktor Schu mann-Dresden, eröffnet. Nach Feststellung der Tagesordnung erhielt! Dir. Altner-Dresden das Wort, um den Jahresbericht zu geben. Dem- eiben ist zu entnehmen, daß der Gesamlverein gegenwärtig 7752 Mitglieder zählt, welche sich auf 66 Bezirksvereive verteilen und durch 233 Delegierte vertreten werden. Direktor Schunack-Zanckau gab hierauf den Kassenbericht. Einer Gesamtcinnahmc von 9617 Mark steht eine Gesamtausgabe von 4059 Mk. gegenüber, so daß die Kasse mitDeinem Bejlandeuoon 5558 Mk. abschlicßt, von welchem freilich noch die Kosten der dlesjährlgen Delegiertenvcrsammlung zu bestreiten sind. Der Vorschlag deS Vorstandes, dem Pestalozzivereine eine Jubelgabe von 1000 Mk. zu überweisen, sand einstimmige Annahm« Der Bezirk Chemnitz-Stadt wurde bestimmt, die Kasscnrevision vor- zunedmen. Hieraus vcrschritt man zur Vorstandswahl. Es wurden dieselben Mitglieder wiedergewählt. An Stelle deS in den i 106 tödlich, 25 leichter Art waren. Die Fälle verteilen sich aus 50 ' Ortschasten, von denen 13 bis dahin cholerasrei waren Der Anteil .der Provinz Lüttich beträgt allein 265 Fälle, darunter 9S mit iöb- I lichem AuSgange. Die Statistik weist vom I. Januar bis 15. Sep- Ilemder für Belgien 1804 bestätigte Cholerajälle in 133 Ortschaften lauf, wovon grade die Hälfte, 902, tödlich verliefen. Auch hier ist lder Anteil der Provinz Lüttich überaus groß: 1560 Fälle, wovon <757 tödlich, in 80 Ortschaften. ES folgt die Provinz Limburg mit 145 Fällen, 26 mit tödlichem Ausgang, in II Ortschasten, sodann I Brabant mit 16 Fällen, 8 tödlichen, in 9 Ortschasten Nach derAn- I sicht der Hygieiuiker hat die Krankheit von Antwerpen auS im August I>893 ihren Eingang durch die Kanäle in das Land genommen. INach anderthalb Monaten hatte sie das Gebiet von Charleroi er- I reicht und nach zwei dis drei Monaten die Sambre verseucht. Ei« list alsdann dem Lause der Maas entlang weiter vorgeschritten und ! zunächst in Huy und Lütticb und darauf in der Umgegend letzterer I Stadt ausgetreten. Diese Verbreitung erfolgte während deS Winters. INach demselben trat ungefähr zwei Monate hindurch eine Abnahme lder Seuche ein, bis unaufhörlicher Regen die neuerliche Zunahme lund Verbreitung bis Maastricht und sogar längs des Kanals deS I KempenlandeS verursachten. Sitzungen de« König!. Schöffengericht«. Bautzen, 2l. September. (Schöffen: Vorwerksbefltzcr und I Friedensrichter Dietze in Seidau und Goldarbetter Bodtius hier ) 1) Am Morgen des 18. Juli ist in d r Gefindestube deS Ritterguts zu Kleinbautzen zwischen dem 17 Jahre alten Ochsenknechts Blümel daselbst unb dem Knecht Michalk bei dem Frühstück ein Streit ent- standen. Dabei hat Blümel dem Michalk Butler weggenommen und solche sich auf die Semmel gestrichen. Michalk aber hat die Semmel ergriffen und ist davon gelaufen. AuS Aerger hierüber hat ihm Blümel aus einer Entfernung von unge ähr 5 Schritt sein Taschen messer nachgeworsen, wobei die Spitze das rechte Schulterblatt ge troffen hat, sodaß eine blutende Wunde entstanden ist. Wegen dieser gefährlichen Mißhandlung erkannte das Schöffengericht unter An nahme mildernder Umstände auf 10 Mk Strafe, event. 3 Tage Ge fängnis. — 2) Beim Betteln in der Behausung de- Ofensetzers Wohlatz hier am 13. dieses Monats stahl der Schlossergesell August Pentz auS Winzen a. d. Luhn einen dem Wohlatz gehörigen Schlüssel. Nach seiner deshalb erfolgten Festnahme und bei dem Transporte zur Wache schrie Pentz mehrmals so laut, daß ein Menschenauslauf entstand: ich bin Kögler, nun habt ihr Küglern. Er verwirkte wegen Diebstahls drei Tage Gefängnis und wegen Bettelns und Ruhe- störung eine Woche und sünf Tage Hast, unter Anrechnung von 5 Tagen Untersuchungshaft. — 3) Der wegen Eigentumsvergebens 2mal bestrafte Tagearbciter Kuschel in Brösa halte am 2. Juli o. dem NabrungSbesitzer Ernst Schuster daselbst aus besten Woqn- stube einen Geldbetrag von l4 Mark gestohlen, wofür ihm 6 Wochen Gefängnisstrafe zudiktiert wurden. — 4) Um sich zu einer Reise in das Ausland mit Barmitteln zu versehen, stahl der wegen schweren und einfachen Diebstahls vorbestraste Böcker- aesell Johann August Noack auS Guttau am 9. November 1888 dem Handarbeiter Schosfig in Dresden, bei dem er Schlasstelle halte, aus einer Kommode, die er mit dem dazu gehörigen Schlüssel öffnete, 18 Mk., worauf er flüchtete. Das Uitell lautete gegen Noack, der inzwischen in Ungarn wegen Diebstahls eine Zuchlhausstrafe von 3'/, Jahren verbüßt hat und insolge Steckbriefs eist kürzlich verhaftet wurde, auf 6 Wochen Gefängnisstrafe. — 5) In gemeinschaftlicher Ausführung stahlen der Feuermann Dienel und dessen Ehesrau in Arnsdorf am 16. August aus der Nadelwttzer Mühle Roggenkleie im Werte von ca. 2 Mk und Roggenmehl tm Werte von 85 Psg. DaS Schöffengericht erkannte gegen Dienel auf drei Tage Gefängnis und gegen die verehel. Dienel, dle Ihrem Ehemanns zu dem Diebstahle Anregung gegeben, auf vier Tage Gefängnis. — 6) In Privatklag sachen des FuhrwerksbefitzerS Johann Socke hier gegen den Fuhr- werksbefitzer Ernst Liebsch hier, wegen Beleidigung, kam ein Vergleich zustande, worauf daS Verfahren eingestellt wurde. Häupllings Nana beschossen. Die Stadt wird erwartet. Amerika. ' Wie die „Agenzia Stefani" aus meldet, sind infolge eines energischen weitere Bearbeitung dieser Angelegenheit einer Kommission zu über weisen. Es wurde demgemäß beschlossen. Hierauf verschriti man ,ur Feststellung der Tagesordnung sür die Hauptversammlung. . Nachdem Direktor Schumann dem ausscheidenden VorstandSmitgliede Direktor Kühnert Chemnitz herzliche Worte des Dankes gewidmet ' hatte, gelangte der Antrag des Bezirks Burgstädt zur Verhandlung, > .bei der obersten Schulbehörde vorstellig zu weiden, daß den Lehrern zum Besuche der amtlichen Hauptkonferenzen aus den OrtSkassen eine angemessene Entschädigung sür Fahrgelder u. s. w. auspezahlt werde." Mit großer Majorität wurde der Antrag ab- gelehnt. Damit wurde die Delegiertenversammlung abgebrochen. — Von anderer Seite wird noch folgendes geschrieben: Die Reihe der vielfachen Veranstaltungen zu Ehren der Versamm lung begann mit der heute vormittags I I Uhr eröffneten Lehrmittel. Ausstellung, welche auch Nichtlehrern gegen ein geringes Eintrittsgeld zugänglich ist. Um 2 Uhr fand auf dem Turnplätze an der Gartcnstraße ein von etwa 200 Mädchen und Knaben sämtlicher hiesigen Bürgerschulen auSgeführteS Schauturnen statt, dem um 4 Uhr in der St. Marienkirche ein vom Kirchenchor von St. Marien unb dem L vLpsU»- Verein veranstaltetes öffentliches Kirchenkonzert folgte. Zu den beiden Hauptversammlungen, deren erste heute vormittag 9 Uhr, die zweite morgen vormittag 10 Uhr beginnt, find folgende Borträge vorgemerkt: I) Die Fortschritte der gegen wärtigen Pädagogik gegenüber Pestalozzi, von Schuldirektor I Hanschmann-Walderburg; 2)8ehrmcthobe und Lehrerpersönlich! keit, von Schuldirektor vr. Lange-Plauen; 3) Ueber das Wesen des Künstlerischen im Lehrerberufe, von Lehrer Martin-Leipzig;! 4) Ueber die neueren Bestrebungen auf dem Gebiete des! Religionsunterrichtes, von Schuldirektor Arnold-Leipzig; 5) Reform I der Rechtschreibung, von Lehrer Müller Gablenz; 6) Kultur! staat und Lehrerstand, von Lehrer Steglich.Dresden. Der Vorstand deS Deutschen Vereins für das höhere! Mädchenschulwesen hat seine Delegierten auS allen Teilen Deutschlands zu einer öffentlichen Sitzung nach Berlin auf! den 4. Oktober, morgens 9'/, Uhr, in der Aula der König!. I Elisabethschule (Kochstraße 65) einberufen, um zu der durch ministeriellen Erlaß vom 31.Maid. I. verfügten Neuregelung beS höheren Mädchenschulwesens in Preußen Stellung zu nehmen.! * Stettin, 24. September. Heute vormittag begann hier >ie Jubiläumsfeier zum 350jährigen Bestehen deS König!. MarienstifiS-Gymnastums, zu welcher die Spitzen der Civil und Militärbehörden und weit über 400 ehemalige Schüler erschienen waren. ! Ziehungen ist um so grundloser, als der neu ernannte ser bische Gesandte beim Quirinal, Steic, sich dieser Tage auf seinen neuen Posten begiebt. (S. auch Tel. Korr.) Griechenland. Die Voruntersuchung in Sachen des Gewaltstreiches der O.ffiziere gegen die „Akropolis" ist beendigt. Als erster Verhandlungstag soll der 4. Oktober festgestellt sein. In Haft befinden sich bis jetzt nur I I Hauptleute, die als die eigentlichen Rädelsführer angesehen werden. Die Ver- Haftung von weitern 40 Offizieren verschiedener Grade ist beschlossen und die Vollstreckung der bezüglichen Befehle steht demnächst bevor. Man will im ganzen 101 Offiziere zum gerichtlichen Verfahren heranziehen. Alle sollen, wie es heißt, noch verhaftet werden, jedenfalls aber werden sie als „Angeklagte' vor dem Kriegsgericht zu erscheinen haben. Die Besatzung von Nauplia, d. h. die Offiziere und Unter- osfiziere aller Waffengattungen, haben in einer Versammlung beschlossen, den Waffenbrüdern in Athen, die sich bei dem Gewaltstreiche beteiligt, ihre Zustimmung auszudrücken, und schickten deshalb fünf Abgesandte zu dem Platzkommandanten, der sie empfangen und, ihren Gesinnungen beitretend, der Garnison von Athen davon Mitteilung gemacht hat. Da hätte das Kriegsgericht schon neue Arbeit. seine Hoffnung setzend, den Japanern in Korea ein Moskau zu bereiten gedenkt. Der Kaiser von China soll angeblich in Mulden einen Schah von 1200 Millionen Dollars haben. Diese Stadt, nach der große Truppenverstärkungen gesandt wurden, wird jetzt befestigt. Die Zeitungen in Tokio teilen mit, der Vicekönig Li°Hung»Tschang hätte neuerdings dem ihm vom englischen und russischen Ge sandten gemachten Vorschlag zugestimmt, einen Waffen stillstand behufs Einleitung von Friedensver handlungen herbeizuführen, aber Japan hätte es ab» ge lehnt, diesen Vorschlag in Erwägung zu ziehen. Wie das .Reutersche Bureau' aus Shanghai meldet, haben sechs chinesische Transportschiffe, welcheTruppen nach Aulu gebracht hatten, den Golf von Petschili durch quert und sind am 22. d. in Taku angekommen. Die „Times" melden aus Shanghai, mangelndes Einvernehmen unter den chinesischen Führern cheine haupt sächlich das Unglück bei Phyöng-Nang herbeigeführt zu haben; eine russische Flotte solle sich bei Wladiwostok ver sammelt haben und zu einem unmittelbaren Eingreifen bereit sein. Ruhestand tr tenden Direktor Kühnert > Chemnitz wurde Ober lehrer Lindner-Chemnitz gewählt. Demzusolgc besteht der Vor stand aus den Herren Direktoren Schumann, Altner und Kleinert aus Dresden, Direktor Schunack-Zwickau, Lehrern Rocke und Germer- Leipzig, Kirchschuttehrer Morgenstern - Hermannsdorf, Oberlehrer Schäfer-Zittau und Oberlehrer Lindner - Chemnitz. Seit der Dele- chertenverjammlunq im Wintrr 1890 beschäftigt sich infolge eines Vortrages des Direktors Otto-Chemnitz die sächsische Lehrerschaft mit einer Revision deS vorgeschrtebenen religiösen Memorierstoffes. Die bezügliche Vorlage deS Bezirks Chemnitz-Stadt wurde tm Jahre 1891 zur wetteren Bearbeitung den Bezirken Dresden Stadt und Frei- berg überwiesen. Oberlehrer Leuschke-DreSden berichtete nun Sterbe vorgeschlagene Minderung und Kürzung des religiösen Memorier stoffes, und diese Vorschläge fanden einstimmige Annahme Direktor Kleinert-Dresden berichtete hierauf über die bekanntgewordcnen Re- uliate der Verhandlungen der Bezirksverelne, Einführung eines einheitlichen Schreibduktus betreffend, und beantragte, dies Bulgarien. Die Wahlen zur bulgarischen Sobranje haben am Sonntag stattgefunden. Im allgemeinen hat der Wahlakt zu keinen größeren Störungen geführt. Der Ministerpräsident hatte in einem Rundschreiben die Ver waltungsbehörde aufgefordert, den Wählern die Möglichke zu bieten, eine freie Wahl auszuüben, und jeden Gewalt« einer Partei gegen die andere zu verhindern. Karawelo drang nirgends durch. Es erhält sich das Gerücht, da Zankoff gewählt sei, dasselbe entbehrt jedoch noch der Be stätigung. Etoiloff und Radoslawoff wurden vier Mal, Natschewitsch drei Mal gewählt. In Sofia siegte die Liste: Stoiloff, Geschoss, Groffeff, Hadschikotzeff, während Tontscheff und Radoslawoff unterlagen. (S. auch Tel. Korr.) Türkei. Der schwedische Professor Lundell war während seiner Reise im Orient diesen Sommer einem türkischen Abenteuer mit Arrcstation rc. ausgesetzt. Wie der „Göteborgs HandelStidn." aus Konstantinopel gemeldet wird, ist jetzt auf diplomatischem Wege erwirkt worden, daß Professor Lundell Schadenersatz bekommen hat; der schuldige Valin (Gouverneur) ist nach Afrika gesandt und die tückischen Behörden in Saloniki haben vor der schwedischen Flagge Honneur gemacht. «sie». ' Ein von China und Japan kommender Dampfer brachte die Nachricht, Japan sei entschlossen, die Be dingungen eines in Mukden oder Peking abzuschließenden Friedens zu diktieren, während China, auf das Klima Schwede» «ad Norwegen. ' Christiania, 24. September. Bei der heute vor- genommenen Wahl der Storlhings-Abgeordneten für Dronthe im-Stadt besctzle die Partei der Linken, welche diesen KreiS bei den Wahlmännerwahlen der Rechten ab- gewonnen hatte, die Sitze mit dem ehemaligen Premier minister Steen, Bankdirektor Bomhoff, Gerichtspräsidenten Lindboe und dem als besonderen Arbeiterkandidaten au gestellten Maurer Hageiup. Die Stadt Hammerfe wählte zum Llorthmq den der Partei der Rechten an gehörigen Stadtoogt Selmer. Nußland. Die.Nalional-Zlg." bezeichnet eS als feststehend, da der Zar an einer Nierenkrankheit leidet. Andererseits aber erklärt die russische Botschaft in Wien, „keinerlei Nach- richren zu haben, welche die alarmierenden Nachrichten über den Gesundheitszustand des Zaren bestätigen." Das Befinden des Zaren wird in neueren Berichten als ein recht besorgniserregendes bezeichnet. Ein Bericht des „Czas" aus zuverlässiger Quelle bezeichnet den Zustand des Zaren als sehr bedenklich. Bei seiner Ankunft in Spala Hal der Zar sich so schwach gefühlt, daß er aus dem Waggon getragen werden mußte. Von einer Besserung ist der „N. Fr. Presse" zufolge keine Rede, im Gegenteile soll daS Allgemeinbefinden des Kaisers durchaus unbefriedigend sein. Ob unter solchen Umständen die weite Reise nach der Krim überhaupt noch zustande kommt, ist wohl sehr fraglich. Ohne den wahren Charakter der Krankheit des Zaren zu kennen, wird sein Zustand in Berlin doch als sehr ernst aufgefaßt. Man befürchtet, daß eine wettere plötzliche Verschlimmerung eintreten könnte. Serbien. ' Die „Politische Korrespondenz' meldet aus Belgrad: Der angebliche Konflikt zwischen Serbien und Italien reduziert sich auf em Mißverständnis zwischen dem italie nischen Konsulat in Belgrad und den serbischen Verwaltungs- bchörden, dessen befriedigende Beilegung demnächst bevorsteht. Das Gerücht von dem Abbruch der diplomatischen Be-
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