Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.04.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260429018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926042901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926042901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-04
- Tag 1926-04-29
-
Monat
1926-04
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.04.1926
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Von»er»lag. rs.Aprtt 1S26 Der vergefiene Mann? Ein« Erwiderung auf den gleichnamige» Artikel in Nr. 17». Mit dem Ausdruck „Amerikanismus" sind wir gewöhnt, eine Entwicklung charakterisiert »u sehen, die dt« Einführung der dortigen OrganisatiouSsormen in unser Wirtschaftsleben eifrig propagiert. ES wäre kurzsichtig, bi« Bedeutung derselben zu unterschätzen» verweisen sie un» doch aus rationell« Aus- Nutzung aller verfügbaren Kräfte, die in Zeiten gegenwärtiger Not zweifelsohne zur Lebensbedingung gewordenD. Die Ge fahr liegt nur darin, diese dort richtigen Maßnahmen fchablonenmäßig auf deutsche Verhältnisse übertragen »u «olle». In industriellen und kaufmännischen Betrieben mag dies noch in beschränktem Umfange möglich sein, in der Land wirtschaft ist ein derartiges Unterfangen durch di« grund- verschiedenen volkswirtschaftlichen Vorbedingungen wie durch die individuelle Eigenart dieses bodenständigen Berufes aus- geschlossen. Zwei Fragen tauchen bei kritischer Betrachtung drS an- gezogenen Artikels auf. Einmal: »Ist gegenwärtig eine Steigerung der Produktion, die selbstverständlich letzte» und höchstes Ziel unserer Bestrebungen sein muß, da» Heilmittel um bi« daniederliegende Landwirtschaft wieder hochzubrtngen?" Die zweite: »Ist der sächsische Bauer wirklich „me lorgctten man", dem die Förderung seiner BerusSvertretung bisher ver sagt blieb ober nur in ungenügender Weise zuteil wurde?" Die Be trachtung der ersten Frage verlangt von volkSwirtschastltchem Standpunkt aus zweifelsfrei eine Bejahung. Privatwirtschaft- lich muß sie gegenwärtig eine andere Beantwortung finden, da heute die reellen Grundlagen einer Mehrproduktion fehlen. Wenn die erzielten Erlöse nicht die Ausmandkosten decken, so hat eine Steigerung der Erträge solange keinen Sinn, bis nicht eine Wetterführung der Betriebe aus rentabler Grundlage möglich gemacht worden ist. Mit »Mehrproduktion" ist dem Bauernstände erst in zweiter Linie geholfen. Die Wurzel alles Hebels ist sinanziellcr Art. Die liegt einmal in der ruinösen Abwärtsbewegung aller landwirtschaftlichen Prvduktenvreise und der dadurch verursachten Spannung der »Preisschere , dem Mißverhältnis zwischen den Preisen der Erzeugnismittel und Agrarprodukt«. Zum anderen findet sie ihre Ursache in der erdrückenden Höhe der steuerlichen und sozialen Lasten, die heute bas Mark der Betriebe — das Kapital — angreisen und vermindern. Die Regelung dieser Härten ist die Lebensfrage unserer Landwirtschaft. Erst mit ihrer zufriedenstellenden Er ledigung wird die Grundlage einer Ertragssteigerung ge- schaffen. Wege hierzu sind eine den WirtschaflSunkosten ent sprechende Preispolitik und eine Lockerung der allzu fest ge spannten Steuerschraube. Daß die Beantwortung der zweiten Frage eine ver- »einende sein muß, ist bei dein Vorherrschen des Bauernstandes in Sachsen Selbstverständlichkeit. Die Bezeichnung des »ver- gesscnen Mannes" ist für unseren sächsischen Bauern voll ständig unzutreffend und erweckt in fernerstehenden Kreisen ein völlig falsches Bild. „Vergessen" ist der sächsische Bauer nur für den, der noch nicht Zeit fand, sich mit ihm und seinen Ver hältnissen eingehender zu befassen. Sachsen ist ein ausgesprochenes Bauernland. Grobgüter bilden nur einen geringen Bruchteil aller Betriebe. Acht Zehntel der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche wer- den bäuerlich bewirtschaftet. Deshalb ist naturgemäß die Förderung der Mittel- und Kleinbetriebe von jeher besondere Aufgabe der landwirtschaftlichen BerusSvertretung gewesen. Der Maßstab für die Bildungöhöhe eines BcrufSstandeS sind seine Schulen. Daß dieser bei dem säcMchen Bauernstand nicht schlecht fein kann, beweisen die landwirtschaftlichen Lehr anstalten, die fast ausschließlich von der bäuerlichen Bevölke- rung in Anspruch genommen werden. Ueber dreißig sind heute im Lande verteilt und die Zahl ihrer Schüler und Schüle rinnen betrug im vergangenen Halbjahr fast 2400. Durch Gchulgelderlaß und sonstige Erleichterungen wird auch den Minderbemittelten der Besuch der Fachschule möglich gemacht und fo ein gründliches Wissen auch unseren kleinsten und ärm sten Bauern übermittelt. Die sogenannten „theoretischen" Lehrer dieser Anstalten haben vor ihrem akademischen Studium eine mehrjährige prak tische Ausbildung nachzuwctscn, kennen also die tatsächlichen Verhältnisse auS eigener Arbeit. Während ihrer Lehrtätigkeit stehen sie durch Außendienst und WirtschaftSberatnng in eng ster Fühlung mit der Praxis, deren Erfahrungen sie unmittel bar im Unterrichte auSwerten. Daß ihre Außentätigkcit ohne große Worte als Selbstverständlichkeit geschieht, ist nicht der Beweis des Fehlens derselben, sondern ehrt nur die Ausüben den. Vom „vergessenen Manne^ wird gerade diese stille Arbeit anerkannt, das beweist die Anhänglichkeit, die vielerorts Bauern und Wirtschaftsberater — »Praktiker und Theoretiker" — verbindet. Der Außendienst der Fachbeamten ist eingegliedert in die große Organisation bäuerlicher Wirtschaftsberatung, die im Jahre 1021 vom Landcskulturrat, dem Vorgänger der Land- wirtschaftökammer, geschaffen wurde. Hier wirken Kammer, Kreisdtrektionen und landwirtschaftliche Vereine In engster Verbindung. Letztere wählen für jedes größere oder für mehrere kleine Dörfer einen fortschrittlichen Landwirt als Hilsö- berater, mit dem der von der Kammer beauftragte Beamte im Falle einer WirtschastSberatung Hand in Hand arbeitet. Ge meinsam werden die Betricböverhältntsse des fraglichen Gutes — Dresdner Nachrichten — festgrftellt, gemeinsam die erforderlichen Maßnahme» be sprochen und diese dem Ratsuchenden als Richtlinien zur erfolg reichen Wetterführung übergeben. Durch da» Heranztehen praktischer Landwirte ist über da» ganze Land ein Netz von Mitarbeitern gezogen. die mitten im Beruse stehen und mit den örtlichen Verhältnissen ihrer engeren Heimat genau vertraut sind. Untereinander stehen diese HilsSberater durch jährlich mehrfach stattftndende, bezirksweise Zusammenkünfte in Ver bindung. Dabet werben die gemachten Erfahrungen au», getauscht und neue Gesichtspunkte für die Weiterarbeit ge sunden. Die WirtschastSberatung stellt «ine der wirksamsten Förde rungen beS Bauernstandes dar. Ein Beweis ihrer positiven Arbeit ist die wachsende Beanspruchung ihrer Tätigkeit, die sich aus alle Fragen der BetrirbSsührung erstreckt. Verbesse rung der Fruchtfolge, Vermehrung des Futteranbauev, Er zeugung wirtschaftScigcnen Düngers, Wiesenpflege und Un krautbekämpfung sind nur einige Begriffe, die schlagwortartig da» Arbeitsgebiet kennzeichnen. Und wie steht'S mit der »Demonstrationsarbeit" in Sachsen? — ES ist eine Binsen» Neue» Lebe« in Friedrich-Hasen. Lange Zeit war man aus der KriedrichShafener Luftschiff werft im Zweifel über die Zukunst. Wenn man auch im Interesse der Erhaltung der Arbeiterschaft schon zu den ver schiedensten AuShilsSbeschästigungen seine Zuflucht genommen, Kochtöpse, Wärmflaschen usw. hergestellt hatte, wußte man doch nicht, ob man aus diese Weise das Werk beS alten Grasen Zeppelin auch nur vorübergehend vor dem Verfall retten könnte. Jetzt ist die Hoffnung wtedergekehrt, und man blickt mit einiger Ruhe in die Zukunft. Die Zeppelin.Eckener-Spende hat bislang, und namentlich in der letzten Zeit, einen sehr er freulichen Fortgang genommen. In der letzten Sitzung de» Gesamtkuratorium der Vvlksspende wurde mitgeteilt, daß von den insgesamt erforderlichen vier Millionen bereit» 2 800 000 Mark gesichert sind Demgemäß wurde beschlossen, dem Luftschiffbau in Friedrichshasen, der bereits mit dem Bau deS neuen Luftschiffes begonnen hat, 500 000 Mark als erste Baurate zu überweisen. Dank der regen Mithilfe der breiten Massen, die eine überaus lebhafte Anteilnahme an dem Friedrichßhafener Werk bekundeten, kann nun das deutsche Volk dem Luftschiffbau wieder näher treten,' und wenn die Sammlungen in der bis- herigen Weise sortschreiten, so ist kein Zweifel, daß die große Schöpfung Zeppelins dem deutschen Volk erhalten bleiben wirb Beiträge nimmt entaege« die Hanptaes^äktSstclle der »Dresdner Nachrichten", Marienstraßc »8, Erdgeschoß. WWWW^ Wahrheit, daß das augenfällige Beispiel mehr und nachhaltiger wirkt als alle Ratschläge in Wort und Schrift. Diese Tatsache ließ in Sachsen bäuerliche und kleinbäuerliche Bcispielswirt- schaften entstehen, deren Zahl gegenwärtig zwanzig beträgt. Ei» Erwerb derartiger Wirtschaften kam für die landwirtschaft liche BerusSvertretung auS verschiedenen Gründen nicht in Frage, cs fanden sich vielmehr Landwirte, die sich bereit er klärten, ihre Betriebe zur Bewirtschaftung nach zeitgemäßen Grundsätzen zur Verfügung zu stellen. Diese Wirtschaften wurden den benachbarten landwirtschaftlichen Schulen, denen sie ein lebendiges Anschauungsmittel darstcllen, angegliedert, von deren Leitern beraten und von der Kammer durch sehr be scheidene geldliche Beihilfen zum Ankauf von Landmaschinen. Saatgut und Düngemitteln unterstützt. Die Grundlage eines Erfolges derartiger Beispiclswirtschaftcn werden jedoch nie mals diese sehr beschränkten Zuschüsse sein. Dieser liegt viel mehr ucgründet in dem persönlichen Willen des Beispiels- Wirtes und in seinem Vertrauensverhältnis zu dem beratenden Schulleiter, der ihm als Freund und Förderer seines Be triebes gegenübertritt. Die Betspielswirtschaften sind keine Versuchsstationen. Sie sollen vielmehr zeigen, wie in der betreffenden Gegend gcwirt- schaftet werden muß, um den größtmöglichen Reinertrag zu er zielen. Es werden deshalb wohl erprobte Dinge eingeführt, Experimente jedoch möglichst vermieden, oder doch wenigstens so angestellt, daß sie den normalen Wtrtschaftsvcrlauf nicht be einträchtigen. Dabei wird der freie WillenSentschluß des Land wirtes in keiner Weise beeinträchtigt, ihm nur Anregung ge geben und alle erforderlichen Maßnahmen nur mit seiner Zu stimmung durchgeführt. Die Förderung deS Betriebes erstreckt sich auf alle Wirt schaftszweige: Die Schläge werden gleichmäßig eingetetlt und geben so die Vorbedingung einer richtigen, allen Bedürfnissen entsprechenden Frnchtfvlge. Düngung, Bodenbearbeitung und Wiesenknltur werden aus fortschrittliche Grundlage gebracht Zu den Bestell-, Pflege- und Erntearbeitcn stehen die nötigen Landmaschinen: Drill-, DUngerstreu- und Hackmaschine, GraS- und Getreidcmäher, Wiesencgge, Heuwender und Schlepprechen zur Verfügung. Die Aufmerksamkeit des Landwirts wird ferner aus die Erhaltung deS in der Wirtschaft anfallenden Nr. ISS Zelle S ' Dünger» durch Anlage entsprechender Abflußrinne», Jauche, gruben und Mtststätte» gelenkt. Rindvieh- und Schweinezucht werben durch geetanete Maßnahmen gehoben, Probemelkunge» durchgesührt und die Fütterung rationell eingerichtet. Eine ein fache Buchführung, bestehend an» Inventur, Kassenbuch und Haushaltverbrauch, erfaßt da» BetrtebSinventar. den Umlauf der Geldmittel und den Eigenverbrauch der Wirtschaft», erzeugnisse. Dt« schon erwähnten Versuche sind rein demonstrativer Natur und erstrecken sich aus Sortenanbau, und Düngung», vergleiche. Sie werden möglichst am Wege angelegt und mit erklärender Tafel versehen. In den klimatisch ungünstiger ge- legenen, niederschlag-reicheren Gebirgsgegenden werden beso«. dere Maßnahmen bekanntgemacht, di« die häufig burch Wetter, schöben hervorgerusenen Verluste vermeiden lassen. Auch hier sollen Wort« da» Arbeitsgebiet nur kurz nmreißen: Anbau wetterharter, frühreifer Getreidcarten, Vermehrung beS Grünlandes, Einführung der Reuter zur sicheren Heu« gewinnung, TrocknungSanlagen. Bau von GrünfuttersiloS. Mit der Darstellung dieser Verhältnisse ist nur ein Teil. auSschnitt auS dem Ausgabenkreis unserer ländlichen Beruf». Vertretung erfaßt worden. TS war ja auch nicht Aufgabe, diese erschöpfend zu schildern. "ES sollte vielmehr der Gegenbeweis erbracht werden, daß der sächsische Bauer nicht der »vergessen« Mann" ist und -aß die Tätigkeit seiner Landm'.crschaftSkammer zum guten Teil »Demonstrationsarbeit" bedeutet. Haften dieser noch Mängel an, so ist deren Ursache größtenteils in geldlichen Schwierigkeiten zu suchen. Die Not deS BerusSstande» prägt sich naturgemäß auch seiner BerusSvertretung auf und zwingt diese zu ungewollter Zurückhaltung. Anderseits braucht die Entwicklung einer derartigen Organisation Jahre, ehe sie sich zu voller Entfaltung auSwächst. Das wesentliche ist, baß sie durch ihren Ausbau fest in der fälschen Landwirtschaft ver wurzelt ist. In dieser Bodenständigkeit liegen die Quellen ihrer Kraft, und aus dieser heraus wird sie imstande sei», ihren Einfluß ständig wachsend zum Nutzen unserer sächsischen Bauernschaft geltend zu machen. Schanz. — Jngendtagnng ans der AnguftuSvnrg. Zu Pfingsten ruft der Jugendbund im Gewerkschaftsbund der Angestellten die sächsische kaufmännische Jugend zu einer großen Jugendtagung aus der Augustusburg zusammen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht ein Vortrag über die Mit arbeit der Jugend am Wiederaufbau und an der Bolkserneue- rung durch die Berufsarbeit und über die Gewerkschaft alb Berufsgemeinschaft. Der Nachmittag des ersten PfingsttageS ist sportlichen Wettkämpfen, die als erneute Anregung zu ge- sunder körperlicher Betätigung der Jugend dienen sollen, ge widmet. Wahre Freude und echten Frohsinn soll das sich an- schließende Jugendfest atmen und verbreiten. Den Abschluß bildet ein großes BundeSfeuer. Die gesamte sächsische Kauf« mannSjugend ist zur Teilnahme eingeladen. — «tinßbad. Sonnabend, dev 1. Mat lgesetzllcher Feiertags, und Sonntag, den 2. Mat, sind sämtliche Abteilungen einschließlich des HunbebadeS von vormittags 8 Uhr bis mittags l Uhr geöffnet. In beiden Schwimmhallen ist Familienbad. Kassenschluß 12 Uhr, für Schwitzbad und Huntcbad 11 Uhr Au// Dl« Nerven find da» Bindeglied zwischen Seist und Äö-kper. Nur wenn die Nerven in guter Verfassung sind» könn.n Körper und Geist ihre besten Kralle voll entlasten. Nehmen Sie Sanaloaen! Sie führen dadurch Ihrem Organismus den Vau- und Nährstoff sür die Nerven in be sonders wirksamer Form zu, und diese Kräsligung der Nerven komm! dem ganzen Organismus zugute. — Ueber 24000 vor liegende schriftliche Guiachlen nomhasler Aerzle bestätigen die Erfolge des Sanatogengebrauches bei den verschiedenen Schwachezusiänden I Fordern Sie von der Firma Bauer L Eie., Berlin SW 48, Friedrichstrake 231 n. kostenlos und unverbindlich für Sie die Broschüre .Wegweiser zu Gesundheit u. Lebensfreude" und die Sonderbroschüren über die Anwendung des als Nähr- und Äräsligungsmittel für Nervenleidtnde sür Frauen , Lungenleidende . Kinder . Magen-, Darm- bei Bleichsucht und Blutarmul u. Nierenkranke . Ernährungsstörungen ferner dos Merkblatt sür werdende Mütter und Wöchnerinnen. Pockengen »«u 1.80 M. <u> ir, alle« Apotheken un- Drogerie» 8 eine Besprechung über Gründung einer Ortsgruppe statt. Die Versammlung fasste den Beschluß, den Plan unbedingt zu för dern und ernannte einen Ausschuß, der die Gründung vor- bcrctten soll. Mitte Juni sollen sämtliche an dieser Frag« inter essierten Leipziger Kreise zu einer Versammlung rinbcrusen werden. s* Ein Bach-Fest in London. Die Londoner Bach-Gesell, schast kann in nächster Zeit das Jubiläum ihres 50jährigen Be stehens begehen. Mit der Feier dieses Jubiläums wird ein Vach-Fest verbunden. Z» diesem Fest ist auch der bekannte Bach-Fvrschcr und Bach-Dirigent Professor Dr. Karl Straube ans Leipzig cingcladon worden. Dr. Straube wird der Ein ladung auch Folge leisten. s* Eine deutsche Ausstellung ln Barcelona. In Barce- lona wurde dtcscr Tage tm Ctrculo Artlsttco eine Aus stellungdeutscher Graphik eröffnet. In dieser Aus stellung werden Werke aus den letzt.'» zehn Jahren deutschen Kunstschaffens gezeigt. s* Ranchseste Rosen. Rosen, die gegen Ranch möglichst unempfindlich sind, hat man jetzt im Botanischen Garten zu St. Louis gezüchtet. Dieser Garten liegt nahe a» Fabriken und Eisenbahnen, und cS zeigte sich, daß viele Rosen dort nicht sortkommen. Nach einem Bericht der „Gartenschöirhett" sind aber durch Bersuche eine ganze Anzahl von Noscnsorten ge sunden worden, die sich auch in rauchigen Jndustriogegenden gut entwickeln Allriskler-Anek-olen.") Ein Anilguitäteiihändlcr besitzt fünf Statuetten — nackte Frauen — die er nicht lvSwerdcn kann. Er denkt sich, cS fehlt mir sür die Figuren sicherlich nur der richtige Titel, bann würde ich sie verkaufen können. Als der nächste Käufer in seinen Laden kommt, weist er auf die Figuren hin: „Die fünf Sinne." Dem Liebhaber gefällt unglücklicherweise nur eine der Figuren, so daß vier übrig bleiben. Der nächste Käufer kvmmt: „Die vier Jahreszeiten", sagt der Händler. Wieder wird eine verkauft. „Die drei Grazien." Nun bleiben tbm nur noch zwei. »Tag und Nacht." Schließlich hat er nur noch eine: „Einsamkett". "1 Mit besonderer Meneßmiguna de» Verlage» Bruno Sasst.er, kerltn, der Zeitschrift »Kunst und Künstler" cutnommen. Ein Münchener Maler sitzt trübsinnig vor -er Sto" let lm Selbstgespräch: „A Franzoz sollt mer san! pervers sollt mer sanl tot sollt mer san! A perverser toter Franzos sollt mer san!" » Selbstgespräch ctneS jungen ManneS tn einer Graphik- ausstellung: „Liebespaar auf der Bank, erster Zustand — zweiter Zustand — dritter Zustand — nanu, die tun doch immer dasselbel" « Ein Gönner Rudolf Levys sagte dem Künstler viel Gutes über seine Bilder, fügte aber hinzu, der Name sei doch fatal und stünde einem Erfolg im Wege, warum er nicht ein Pscitdonum wähle. Der Künstler antwortet: ,^Wer sagt Ihnen, -aß Levy kein Pseudonym ist?" * Zwei Bankiers öffnen die Schleusen ihrer Kennerschaft vor einem alten Gemälde. „Ein Bild des Quattrocento", sagt der erste, indem er die Augenbrauen hochzieht. „Ach was," fordert der andere, „Eingiiccento". Der Streit der Met. nungeu wogt hin und her, ohne baß einer von beiden über- zeugende Gründe anzuführen vermöchte, bis schließlich der :rste — eine konziliante Natur — sein Gebot von qu«ttrc>ecnto ans qu^ttrocento cmquonts erhöht, welches der zweite mit befriedigtem GesichtSauSdruck akzeptiert. In der Rue de Rennes ist tm Schaufenster eines Anti quitätenhändlers eine alte Uhr zu sehen. Darunter liegt ein vergilbter Zettel. Aus diesem steht: ,Hch bestätige hiermit, daß diese Uhr aus meiner Epoche stammt. Ludwig XVI." Dlicher und AeiljchrMen. Die Hochschulen Deutschlands. Professor Stemme, der Leiter des Akademischen Auskunft»' amt» und der RuSlandSstellen im preußischen Kultusministerium un» an der Universität Berlin, hat soeben ein Werk heranSaegeben, betitelt: „Die Hochschulen Deutschland», »tn Führer durch Geschichte, Landschaft, Studium". Im ersten Kapitel wird ein Ueberbllck über die geschichtliche Entwicklung der deutschen Hochschulen gegeben, der m>, einer Nebersicht über alle Hochschulen Deutschland» mit Karten und Tabellen abschlteßt. S» folgt ein« allgemeine Belehrung über den «nsbau der Hochschulen, über die Art de» Studium» und der Prüfungen. Sonst schwer zugängliche Statistiken über Dozenten gestatten eine genaue zahlenmäßige Orientierung über lebe einzelne Bildungsstätte. Da» Kapitel über Selbstverwaltung der Studenten, die Doblsahrt-elnrtchtungen an den Hochschule» unter den gegen- wärtlgen wirtschaftlichen Schwterlgkeiten. die Sa» Studium mit sich bringt, sind von besonderer Bedeutung. Z»m ersten Male Ist e» durch eine alphabetische Anordnung der an den Hochschulen ver tretenen Lehrgebiete möglich, mit einem Blick sestzustellcn, wo ein bestimmte» Fach gelehrt wird, so baß es nicht mehr nötig ist, bi) ver schiedene schwer beschaffbare BorlcsiingSverzetchniste zu durchsuchen. Die Promottonsbesttmmungen mit einer genauen Anordnung der PromottonSsächer, die wichtigsten Staat»-, Diplom- und Fachprüsun- gen und der Verlauf der Ausbildung bet den verschiedenen akade mischen Bernsen werden eingehend und übersichtlich behandelt. Den Beschluß macht eine Beschreibung aller Hochschulen Denttchland». deren anschauliche Schilderungen, durch entzückende Abbildungen und klare Stadt- und LandschastSpläne ergänzt, einen Begrtfs von dem Reichtum und der Mannigfaltigkeit deutschen Lande» geben. Daß 280 Selten starke Buch mit zwei farbigen Karten von Deutsch land, 47 Stadt- und LandschaftSbtldcrn und 118 Abbildungen ist in vorzüglicher Ausstattung durch den Buchhandel oder unmittelbar vom Berlage tAkabemtlcheS Auskunftsamt, Berlin E. 2. Nntuersttätl er hältlich. Da» Buch ist der beste Ratgeber tür den, der sich darüber schlüssig werben will, an welche Hochschule er geben, u'-cche» Studium er ergreifen und wie er c» diirchsübren soll. Mit Hilfe de» Schlagworlverzeichnljie» kann lebe gewünschte Auvkunst über da» Studium schnell und sicher erlangt werden. X Sulmbach. Wohl fahren alltäbrNch viele Dansende von Menschen mit der Bahn durch den Obermalngan, sehen und be wundern die stolze Feste Plasscnburg. tragen Mitreisende, was da» sei — und sabren vorbei. Und zu Füßen dteter alten Hobevallern» Stammburg liegt die Stabt, eingebettet in da» enge Tal de» Kohlen bache». ihre Schönheit verhüllend, mit einer langen Flucht vo» «ast zusammenhängenden Industriebauten. DaS dahinter sich birgt, ahnt der Fremde kaum. Darum Ist eS ein verdienstvolle» Werk de» Stabtratc». daß er ein Stadtbuch tm Deutschen Architektur- und Industrtevcrlag erscheinen ließ, ein Buch, von dem man tm Zweite» Ist, ob man sagen foll, da» schöne Buch zeige die reizende Stadt, oder die Schönheiten der Stadt zeige da» reizende Buch. Beide» wäre richtig. Nimm es zur Hand. Deutscher, lasse die prachtvollen Illustrationen aus dich wirken, und dich ergreift die Seknlucht. ein mal. nicht nur im Geiste lwa» der Inhalt de« Buche» ermöglicht« sondern auch körperlich durch die Straßen zu wandern, In halb dunklen Höfen zu stehen, in winkeligen Gäßiben zu träumen, von unten zur ragenden Burg hinauf zu blicken, oder von oben da« schönheltßtrunkene Auge schweifen zu lasten über Tal und Hügel, über die „ftrombeglänzte" Au bl» zu den blauen Bergen de» Inra», de» Frankenwaldes und de« Fichtelgebirge». Berni-ne Männer schildern Im Text de» Buche» der Stadt Kulmbach Vergangenheit und Gegenwart. Du stehst, daß tn Kulmbach nicht nur Bier ge braut und Durst gemacht wird, sondern auch Unternehmungen anderer Art von Bedeutung vorhanden sind. X »De »ll« Fritz" von Joses D « n ck l r r. (Bremen. Earl Schünemann, Verlag.« Verschollene Schwänke und Legenden voll phantastischer Abrntenerllchkeit und schnurriger Mvtbe, gesammelt und beraußgegebrn al» Niederdeutsche» Andachtsbüchlein, lüv Seite» anlt 21 Federzeichnungen von A. Paul Weber. V D«» A,»»il»ung»pra»lr» de» Beamte» t» Vermalt»»« »«» Wirtschaft. Geschichtliche» »nd Nesormvorichläft« von Vroselior Dr. D. F. v r a ck. «Münfterer Wirtschaft»- nnd sozialwlffenlchaftllch, Abhandlungen Heft 2.) (Verlag von Quelle L Me,er «, Leipzig »
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)