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Xr. «s r«n« IS ß» traurig zugruad« gegangenen KranNiu-Ervedtttoa go- künden wurde, ist letzt von dem vickterioloaen Beattte im Laboratorium zu Liverpool io Gegenwart zadlretcher Sach- verftändiger geöffnet worden. Man schnüffelte nach dem Ge- ruch dieses 81 Jahre alten Fleisches, aber eS roch nur etivaS sauer und schien sich sonst in durchaus gutem Zustand zu be finden, Einige Stücke des Fleisches wurden Natten ver abreicht. die sich danach sehr wohl fühlten. Man hält daS Fleisch für gut konserviert: eS soll aber noch einaekiend unter- sucht werden. Jedenfalls erscheint diese Probe mit einer «lleischkonserve. die in die Anfänge der Konservierung Nber- Imnpt zu rückgeführt, alS ein Triumph der Konservierung in Büchsen. » Edapmau ««scknldtg gehenkt? vor kurzer Zeit ist. wie man sich erinnert, der berüchtigte amerikanische ..Gentleman. Ssinidit" (Ilnu'man gehenkt worden. Er war znm Tode ver urteilt worden, weil er anneblich einen Polizisten getötet hatte, der ihn verhaften wollte. Nunmehr bat Mr. Duddtng. der Vorstvende der Gesellschaft zur Unterstützung von Straf, gefangenen und Entlassenen, den Gerichtsbehörden ein Schreiben übermittelt, in dem er behauptet, daß Cliavman das ihm zur Last gelegte verbrechen gar nicht begangen habe. Er kenne den ivirklichen Täter. Dieser lebe unerkannt in New vvrk und sei bereit, sich dem Gericht zur Verfügung zu stellen und den Beweis für seine Täterschaft zu erbringen, sofern man ihm znsichcre, daf, ihm ein Todesurteil erspart bleibe. Sine Engländerin bei den Menschen.Leoparden. Eine unternehmende Dame der englischen Aristokratie, Lady Torothy MtlIS, die bereits früher grobe Neisen unter nommen hat, ist jetzt von einer siebenwöchtgen Wanderung durch das Innere von Liberia nach London zurückgekchrt. Sie hat in dieser Negerrepublik an der Westküste Afrikas Gebiete durchstreift, die vorher noch niemals von einem Weibe» be treten worden waren. Fünf Wochen lang reiste sie durch ein Land, daS von Menschenfressern bewohnt ist, die kein anderes Fleisch alS das des Menschen zu sich nehmen. „Diese acht Wochen, die ich in Liberia verbrachte", erzählte die Dame, „sind übervoll von interessanten Abenteuern gewesen. Ich besuchte Teile des Hinterlandes, in denen niemals ei» Euro päer. geschweige denn eine weitze Frau gewesen ist. Den größten Teil der Reise legt« ich in einer Sänfte zurück: das ist eins der bequemsten Fortbewegungsmittel, die man sich denken kann. Die Träger waren meistens Eingeborene, die die Europäer Haffen, und die, wenn sie müde sind, einen höchst gewaltsam auf den Boden werfen. Bet einer Gelegenheit setzten sie mich so heftig ab, daß ich mein Knöchel verrenkte. Länger als eine« Dlonat lebte ich mitten unter Kannibalen und beschäftigte mich mit ihre» Sitten und Gebräuchen. Das Innere deS Landes wird von einem furchtbaren Bund« be herrscht, der sich „Die Menschcn-Leoparden" nennt. Dieser Leoparden-Bund hat Mitglieder in vielen Dörfern des Hinter landes, und diese Leute erscheinen recht harmlos, solange man nicht hinter ihre grausigen Gewohnheiten gekommen ist. Sie verschwinden zu gewissen Zeiten und leben dann im Urwald, wo sie sich auf die entsetzlichste Weise verkleiden. Sie legen aus ihre Rücken Flechtwerk, durch das die natürliche Schwärze ihrer Haut gefleckt erscheint wie das Fell eines Leoparden: die Brust malen sie sich weiß an und an den Händen tragen sic lange eiserne Krallen. In dieser Maskierung ahmen sie die kriechenden Bewegungen des Raubtieres und daS Geheul dieser wilden Bestien nach. Sie legen sich auf die Lauer und erioarten ihre Opfer, aus die sie sich mit wildem Geschrei stürzen, sie mit ihren Krallen zerreißen und dann verspeisen. Selbst ihre nächsten Anverwandten werden nicht verschont, und ein Mann kann sein Weib und eine Mutter ihr Kind treffen. Diele Orgien dauern drei bis vier Tage. Dann werfen die Menschen-Leoparden ihre Kleidung ab und kehren in ihr Heimatsdorf zurück, wo sie sich in harmlose Wilde ver- nandeln." Ladv Dorothy weih auch einige» über den Ge schmack dieser Menschenfresser zu berichten: sie erzählt, daß man gewöhnlich Frauen nicht verspeist, weil ihr Fleisch zu bitter schmeckt. Die größte Delikatesse sind die Schenkel: sie werden gewöhnlich für den Häuptling reserviert. IungenS von 14 biS lS Jahren sollen am besten schmecken. Die „Lev- parden" üben auch einen Zauber aus, um die Beute anzu- — »Dresdner Nachrichten" — locke«. Bevor fie sich »« ihre» Orgie« vereine», geht der Häuptling im Dunkel her Nacht ln da» Dorf, bläst auf einer Pfeife und wiederholt dreimal den Namen de» Opfer», wo durch diese»» gezwungen wird, tn den Urioald zu kommen. „Ich fand diese Menschenfresier recht »eit, und sie haben mir nicht daS Geringste getan," berichtete sie weiter. „Aber elnige dieser .Leoparden" wurden wegen ihrer Untaten verhaftet. Die libertschen Krauen find, wie so viele Frauen de» dunklen Erdteile», nicht bester alS Lasttiere: fie tragen gar keine Kleidung, behängen sich aber mit Schmuck, und ihre Sittlich- kett ist ttefstehend. Eine gesund«, kräftig« Frau kostet auf dem HetratSmarkt 240 Mk." Ganz Liberia ist, mit Au»nahme de» etwa SO Kilometer breiten Streifen» an der Küste, noch von Urwald bedeckt, tn deffe« Heistern Dunkel Orchideen und tropische Schmetterlinge sich tn großen Mengen finden. Die Reisende sah tagelang nicht den Himmel und mußte sich auf engen Pfaden den Weg mit ihren Trägern bahnen. Tyrannei«« -er Mode. Häufig entrüstet man sich über die Tyrannei der Mode, So erfordert die Erhaltung der schlanken Figur Selbst- Peinigungen der verschiedensten Art. Zunächst müssen die Damen allerlei Marterkurrn durchmachen. Um die Hüften tragen fie Gummtbinden, fie müssen schwitzen, sind bei der Masseuse in ständiger Behandlung, und nicht genug damit, hungern periodisch und nehmen Ltcklbäder. Auch weiß man, baß daS Elehen auf unmähig hohen Absätzen ungesund ist, trotz, dem trägt man keinen Schlch ohne LoutS-Quinze-Absatz. Die» war immer so. und wird stet» so bleiben. Die Mode regiert tnrannttch ihre Opfer: dt« bet anderen Gelegenheiten nur allzu empfindlich sind, gehorchen ihr unbedingt, obwohl sie beständig unter ihr leiden. Die Mode hat auch unzählige Marterwerkzeuge erfunden. Seit den ältesten Zeiten wurden die Haare dem Feuer und den Färbemitteln ausgcltesert. Mereschkowski erzählt tn seinem Buch „Ltonardo da Binci", wie die Italienerinnen der Renaissance tn der glühendsten Sonnenhitze auf den Terrassen ihrer Häuser saßen und sich dem Sonnenstich auSfetzten, da mit ihre Haare, die auf Etrohgeflechten lagen, die tizianblonde Färbung erhielten. Die Perücke und die Schmink« verur- sachten wenigstens nur Migräne, aber der Kragen, der zur Zeit der Valots getragen wurde, muß wie ein HalSeisen ge wirkt haben. Wie angenehm war e» auch, wenn da» Gesicht von dem Maler, der gerade Mod« war, angefchminkt werden muhte. Isabella von Bayern und ihre Zeitgenossinnen von Stand litten sehr häufig an Lungenentzündung, weil sie die Arme, den Hal«, den Rücken, den Busen, die Beine, ja selbst die Hüften übermäßig entblößten. Und wie „gesundheitsfördernd" wirkten erst die Röcke, die so lange Schleppen hatten, baß sie zwei oder gar drei Pagen tragen muhten! Zur Zeit Lud- wtgg XVI. war die Schlepp« immerhin nur zehn Meter lang, aber die Schleppe der Elisabeth von Oesterreich, der Gemahlin Karl» lX„ mah 24 Meter. Die königlichen Bräute waren manchmal derartig mit Juwelen und Stoff überladen, daß man sie zum Altar tragen muhte, Bon einer englischen Schau- sptelertn, die ihren Direktor verklagte, weil er sie zwingen wollte, solche Kostüme und Wäsche zu tragen, wie e» die pro- testanttfche „Hopfenstange" Elisabeth tat, erfahren wir. dah eine derartige Ausrüstung über 16 Kilo wog, also so viel, wie der Eisenharnisch eine» Ritter», Maria von Medici brachte e» fertig, ihre ohnehin schon so schweren Kleider mtt 80M Dia- manten und 22 000 Perlen zu beladen. Noch grausamer wirkte da» Korsett. Häufig trugen «S die Frauen unter den Hemden und litten, ganz abgesehen davon, dah fie das Leben ihrer Kinder gefährdeten. Schmerzen, um ihren zarten Körper noch zierlicher zu machen. Aerzt«, welche dt« Leichen solcher Frauen sezierten, fanden, bah „eine Nippe über die andere Übergriff". Ohumachtsanfälle, Krankheiten, Leiden, nicht» änderte die Mode. Unter Ludwig XIV., Lud- wig X V. und Ludwig X VI. fuhr man fort, ganz kleine Mädchen tn diese Brustharnische etnzuzwängen. Madam« de Genlt» beschreibt die Schrecken eine» Empfangs bet Hofe. Mtt un beweglich gemachten Armen, den Körper in einen Panzer au» Fischbein und Stahl gezwängt, muhte die Dame, die vor- gestellt wurde, auf stelzenartigcn Absätzen die drei berühmten Donnerstag. 2S.AprK Berbeugungen tm Rückschritte« unter Lebensgefahr «««he» und die Schlepp« noch dabet zurllckstohen. Der Wunsch der Krau, wenn e» sich darum handelte, eine« kleinen Fuß zu -eigen, hat die raffiniertesten Quälereien ge zeitigt. Die lungen Ehinesinnen muhten viel« Jahre die fürchterlichsten Schmerzen ertragen. Man bandagierte thne« ganz einfach die mittlere Kuhwurzrlarterte ab. Auch in alle« andeveu Ländern trugen die Damen so enges Gchuhwerk, hast dte Chirurgen die gröhte Mühe hatten, ,/da» Horn Md«»- stören, das sich an ihren kranken und verkrüppelten Kühe« fand. ES wurden -abet die gewalttätigsten Mittel angewendet. Ambrotse Par» ätzte die Hühneraugen mtt Schetdewasser «nd Bttriolöl. Der Doktor EabanS» erzählt sogar in seine« „Merkwiirdigketten der Medizin", daß ein praktischer «r,t i» Part» besonders geschickt war, seinen schöne« Kundin»«« je eine Zehe an jedem Kuh abzunehmen. Die Mode de» Tätowieren» hatte gleichfalls thve Zeit. Der ausgezeichnete Tätowterer der englischen Artstrokratie, Sheperd, brannte und stach in die Haut virtuos Wappen, Em bleme und vielfarblge Bilder ein. Und als «h es nicht «- nügte. auf dem Arm und Len Schultern Hunde. Katzen. Drachen und Schmetterling« zur Schau zu tragen, liehen sich die Modedamen auch noch -te Wangen und die Augenlider tätowieren. Die „Merveilleuses" des Direktoriums hatten ganz be sondere Schönheitsrezepte. Um die Kasten zu vermeiden «ich die Frische des Teints zu bewahren, muhten sie den Dampf rinattncn, der von einem gekochten Kalbvkopf aufstteg. Auster, dem nahmen sie einen Küchenlöffel, der möglichst fett war, hielten ihn über das Feuer, und frischten mtt dem, waS davon abtropfte, das Karminrot ihrer Lippen auf. Zeigte sich ein Anflug von Schnurrbart, so wurde er mtt einem Absud au» Kichererbsen, Braunkohle,»l. da- mtt Salpeter vermischt wurde, und ungelöschtem Kalk entfernt. Ein Schönh«it»waffer wurde aus der Brühe von welfrcm Mohn verfertig^, tn der ein lebendgeschundencS Huhn, ohne Kopf, Pfoten und Ein. geweide gekocht hatte, uns vier jung« Hunde, dt« am Abens zuvor geschlachtet worden waren. Die» alle» ist natürlich nur «tue Nein« Auswahl aus der SchreckenSkammer der Mode. Anrisse Skalgebräiiche. In dem schönen Städtchen Marne befindet fich et« Museumögebäude. daS ehemals ein SkatbauS war. Und zwar hat der dortige Skatklub das Museum. daS von der Stadt übernommen ist, selbst eingerichtet. Der Skatklub selbst be steht fast 60 Jahre. Im Hinteren Teil de» Gebäude- ist La» eigentliche Museum untergebracht, vor« befindet fich da» Klubztmmer mtt altdeutscher Einrichtung und de« Spiel- tischen, lieber der SingangStür stehen -te Worte: „Greifs germanischer Mann, nach -es Tages Geschäften und Sorge«, gern zum geflügelten Blatt, misch eS und richte de« Skat, aber zum Zeitvertreib, nt« werb' er zur Zeitvergeudung. Spiel« du selbst mit dem Spiel, niemals -q» Spiel Loch mit dir." Gespielt wird nur am Freitagabend. Bedienung ist nicht vorhanden. NuS einem Bierfaß schenkt sich jeder selbst ei«. In der Nähe hängt die frühere Glocke de» Marner Babnboft. die ertönt, sobald ein neues Faß angestocheu wird. Um 11 Uhr abends läuft eine Weckeruhr ab zum Zeichen, bast daS Spiel abgebrochen werden muß. damit noch Zeit für die Unter haltung bleibt. Originell sind -te Klubregel». Kür Ehemänner lauten sie: „Seid häuslich fromm «ud tre«. Doch Freitag- macht Euch ftetk" Den Junggeselle» aber gilt folgender Spruch: .„Zu Euch ganz ander» red' ich. Trinkt viel, trinkt oft. bleibt ledtak" / Wertvolle Altertümer birgt daS Museum, viele Andenken au SchleSmig-HolfteiuS Vergangenheit ziere» -te Wände. Ple naturhistorische und ethnographische Sammlung ist ebeufallS reichhaltig. An die frühere Marner Kirche erinnert etn Modell. Kirchturmspttz« und Uhrwerk sind ebeustrll» anfge. stellt. — Es wird nicht viel Orte t» Deutschland geben, t« betten mtt solcher Anhänglichkeit dem Skatsptel gehuldigt wftid. s»rr«i»LNtkiv« a»r»o»»arN,»»»g» «»»onmRNvr nucd vo»»r>n«,»«-. 1» xruv Sessel 1» prima 7i>»dled«r u»d Si»ffd»z,a»n. WU- «SrHtzl» «»»»»HI. SriNNaiilg« Pollrr»»». DIMast» PrrNe. vamdovg «r>»i»»«r Str»a» », 1. Witt Kein vadrn. "MI <ebk»uckt, t. lernen u. t lerren verhütt dilli^-t f«»kii»d»i f'reiber^er?1»tr I anil Ttr-aSe 123. Ein Zwledelpräpat ist ParrlKneifels Kaarlinktur di«!»« dal fich >«>i Uder «» gadr»n d»> Kadlke». daraus all und Kaar- pll«s» glänzend diwädrl. wo all» and»re» will»! »»»lagt«». UrrzN. «mplodl. I» dad»» >n ' Grd,,»» d»> «orironn Noed, Ailmarig. Ir. 40 ?r»u Lrnm» »odunN« ,mvll«k>lt >dr« l«il «Iadrrn d»wät>rl«n, durchg«I»d«n»n und 1«dl»llk«t»N ttssr- klstr«. Grob- und Kletnv«rkaui. lllchirn El» aul Firma »nd Kousnummrr: wu»vru«»»r ««ra«» Ir. 40 lind,'. ,Me>. ««»richla. ». Wad«,,. Palmkr. 31, pt. T»l. I!MS. Ri/k/jLLrskLu/rq.Dev kl-u/rs doco' DaL HLkLUttvils clLL , Bi» z« 50»» ermätzigtr Preis« für Trikolagerr Mollwesten Wolljacken Slrümpse nur noch kurze Jett Woll-Ecke, Iultns ruegler» Johannslrahe S» Sche. :kre8tokakrr3äer! » — N»» »M» NrpaugnI» — " » ,»«». ,»0. ,»». IS. 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