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Sportärztliche Beobachtungen beim Sachsen-Jublläums-Kegeln. Die Sprache des Körpers. Dir leben in einer Zeit der Umwälzung und Entwicklung. Was wunder, wenn auch stürmen und Ziele der Körperbtldung sich geändert haben, wenn neue Anschauungen sich durchsetzten und, da sie sich als wertvoll und inhaltretch erwiese», schneller den Sieg Uber die alte Körperschule davontrngen, als man es nach deren jahrzehntelangen unumschränkten Herrschaft hätte annehmcn sollen. Dem starren Snstcm der Haltungsübungen, der dauernden Anspannung der Muskeln, dem Geräteturnen in oft gezwungener Haltung, aber ebenso der einseitig auf Spezialistentum eingestellten Körperaiisbilbung des Sportes hat die gleichzeitig von den verschiedensten Setten in Deutsch-, land etngedrungcne Gymnastik, wenn wir die moderne Grund-1 form der Leibesübungen einmal so nennen wolle», ein Ende bereitet. Harmonische Durchbildung des ganzen Körpers, seiner edlen Organe ebenso wie aller Muskeln und Glied maßen. ist ihr körperliches Ziel. Wertvoller noch als dieses ist die Erfüllung des Mensche» mit innerliche» Werten durch eine systemvvlle Kultur des Körpers. Wir sollen wieder strcube a» ihm gewinnen, sollen lernen, ihn wirklich z» einem Ebenbild Gottes zu formen, wir sollen ihm eine Sprache geben, die den Ausdruck und die Gedanken der ihm inne wohnenden Seele widerspicgclt. Die moderne Gnmuastik gibt unserem Körper den schon verloreiwegangeneu Rhythmus wieder. Gestaltungskraft und AuSdrucköbcmegung äußern sich naturgemäß verschieden. Der männliche Rhythmus drängt nach Angriff, nach Kraftentfaltung, der weibliche nach Anmut, nach Tanz. Grundübnugen bauen diese Körperbildung, die zur Verinnerlichung und zur Gestaltung des Ausdrucks führen, langsam und harmonisch auf. Spannung und Ent spannung, Lockerung und Dehnung, Schwung und Sprung und Stoß erarbeiten zunächst die allgemeine Kräftigung. Dann trenne» sich, von dieser gemeinsamen Grundlage aus gehend, die Wege, und jeder geht dorthin, wohin ihn die innere Sprache seines Körpers führt Doch das Ziel bleibt das gleiche: Freude am Natürlichen, an Licht »nd Luft, Streben nach innerer, harmonischer Kultur des ganzen Menschen, nicht nur des geistigen. So entwickelt sich eine Sprache de» Körpers, die reich ist wie die der Musik, viel reicher wie die des Wortes. ,.<Sebole" für Wanderer. Wegweiser mußt du dreist beschädigen, denn wer nicht Bescheid weift, braucht überhaupt nicht zu wandern. Auch da« Versetzen und Vertauschen von Wegtascln ist ein neckischer Unsng, dessen Folgen »iel Spaß bereiten. Frühstückspapter, Konservenbüchsen und Zigareitcnschachteln, Wurst- und Eierschalen wirs umher, damit man die Spuren deines Crdcnwallenv verfolgen kann. Rastplätze, Ruhebänke und Aussichtspunkte halt« zäh und an dauernd besetzt und nimm nicht etwa in schlapper Weichherzigkeit Rücksicht aus Damen, Gebrechliche und «He Leute. Kräftiges Singen oder Pscifen der neueste» Tanzmelodien und Opcrettenschlager paftt prächtig in den Waldcssrieden. Das stöhlen und Echorusen dort, wo ein Widerhall ausgeschlossen ist, zeugt von seinsier Natiirbcobachtung. Abgcpslnckte Blumen wirs möglichst bald wieder weg, das Ab schlagen von Zweigen, Jarrenkräutcrn und dcrgl. ist eine gesunde Uebung. Wozu soll man Unbekannte unterwegs sreundlich grliften? WaS geh n sie dich denn an? Einen dir gebotenen Gruft erwidere so kurz und knapp, daß der andere die Lust zu solchen plumpen Bertraulich- kciten verliert. Auskunft über Wegrichtung, Entscrnung znr nächsten Ortschaft usw. brauchst du niemandem zu geben: cS ist rücksichtslos, dich mit solchen Fragen auszuhaltrn und zu behelligen. Meide di« einsamen stillen Wege und folge lieber dem groben Schwall: denn dort hat die Menschheit mehr von dir. DaS Wersen mit Steinen im unübersichtliche» Gelände bereitet viel Bergnügen, ebenso das Hinabrollcn von Fclsbrocke» und Banm- DaS Sachsen-IubtlSumS-Kcgeln zu Dresden <4. bis 12. April 1026) gab Gelegenheit, die Wirkung des SportkegelnS ijeder Wetikämpser schob hintereinander 300 Kugeln in der durchschnittlichen Zeit von 1^ Stundej ans den Körper zu be obachten. Es wurden 182 Wettkämpfer je zweimal svor und »ach dem Kegeln) untersucht,- bei 112 wurde dabei auch der Blutdruck gemessen. Die meiste» Teilnehmer gehörten dem mittleren Alter an (30 bis 60, der älteste mar 60 Jahre alt). Der Gesamteindruck ihrer körperlichen Beschaffenheit war gut. Die H e r z n n t c r s u ch u n g mußte sich aus äußeren Gründen im allgemeinen auf die Prüfung des Pulses be schränken. Der Puls war immer gleichmäßig und regelmäßig,- er betrug vor dem Kegeln durchschnittlich 60 bis 80 Schläge in der Minute,- » a ch dem Kegeln stieg er durchschnittlich aus 120. Der Blutdruck verhielt sich folgendermaßen: Bor dem Kegeln betrug er meist 120 bis 140 Millimeter,- in einigen wenigen Fällen stieg er darüber (bis 160): nach dem Kegeln war er um 10 bis 20 Millimeter niedriger. Es lag nahe, diese Erscheinung in erster Linie aus eine Ermüdung des Herzens zurück zuführen: aber das Befinden der Teilnehmer sprach dagegen. Die meisten Wettkämpfer äußerten, wenn sie nach vollbrachter Leistung zur Untersuchung kamen, daß sie jetzt erst recht „im Zuge" seien und gleich noch einmal 800 Kugeln schieben könutenl IcbcusaNS ttberwog bei de» meisten das Gefühl einer gewissen Erleichterung und einer gesteigerte» Leistungsfähig keit, letzteres namentlich bei den jüngeren Teilnehmern. Bon den ältere» Wettkämpfern (47, Fahre und darüber) wurde Er müdung geäußert, aber gepaart mit dem Gefühl des Wohl behagens. llm diese Angaben zu prüfen, habe ich selbst am 7. April in der Zeit von 8 Uhr 40 Minuten bis 10 Uhr 16 Mi nuten vormittags 300 Kugeln auf der Werbebahn geschoben, mit dem Ergebnis, daß ich die obigen Angaben bestätigen kann. Als einzige Folge dieser mir seit langem ungewohnten Leibesübung verspürte ich während der nächsten drei Tage leichte schmerzhafte Empfindungen besonders in den Muskeln des Oberschenkels und des Rückens. Eine Ermüdung dagegen habe ich kaum gespürt,- auch ich fühlte mich nach dieser Leistung merkwürdig leicht und außerordentlich wohl. Wie erklärt sich das? Ausfallend mar vor allem die lebhafte Rötung der Haut des ganzen Körpers als Nusdruckeiner st a r k e n Durchblutung (auch in bekleidetem Zustande an dem „roten Kops" zu erkennen, den die Wettkegler allmählich bekommen). Auch die ganze beteiligte Muskulatur ist ge schwellt, als Ausdruck stärkerer Durchblutung. Infolge dieser Ansammlung des Blutes in der Peripherie des Körpers (in Haut und Muskeln) werden die inneren Organe entlastet, dort stämmen an Abhängen ober Böschungen: es braucht ia niemand so dumm zu sein und unten gerade des Wegs zu lausen. Laß ule die Landschaft aus dich elnivirken, sondern ziehe stets Vergleiche mit angeblich großartigeren Gegenden und Länder». Nicht die Natur soll dein Herz erfüllen und erheben, sondern du mußt dich ihr überlegen dünken. Befolgst du diese „Gebote", dann bist du ein „echter" Wanderer. Sporlspiegel. Zwei Ittäglge Ferlen-Lchrgänge tm neuzeitlichen Frauenturnen tGymnastik und Tanzi werden unter der Leitung von Karl Loge«, dem Leiter der Hannoverschen Musterturnschulc. vom 3. bis 16. Juli und vom 17. bis 80. Juli aus der Nordsccinscl Spiekeroog durchgesührt. Das deutsche Strahennetz hat im Jahre IS25 eine Er weiterung um 45 600 Quadratmeter neugebaute Betonstraßen — vor nehmlich in der Umgebung Münchens, Wiesbadens, GelsenkirchenS, Düsseldorfs, Berlin», Dresdens. Merseburgs, Leipzigs — erfahren. etwa vorhandene Stauungen verschwinden, und dem Herze« wird seine Arbeit erleichtert,- daher das Gefühl der Erleichte rung. Das Herz kann jetzt „leicht und flott" arbeiten» während es vorher verhältnismäßig „schwer und langsam" arbeiten mußte,- daher die Herabsetzung des Blutdruckes und die Puls- beschleunigung. Ein weiterer Umstand, der bei der beobach- tete» Blutdrncksenkung eine fördernde Rolle zu spielen scheint, ist die günstige Wirkung deö Kegclns aus das Nervensystem. Es ist bekannt, daß freudige Erregung die Hautgefäße er weitert und darum Hautrötung erzeugt. DaS Kegeln ist «im eine Lcibesübung, die ganz besonders geeignet ist, Freude zu machen,- sic ist nicht an bestimmte Regel» gebunden, sondern beruht ganz und gar aus persönlicher Geschicklichkeit. Der Er folg ist sofort sichtbar und „hörbar",- Unfälle sind dabei so gut wie ausgeschlossen. Als weiteres günstiges Moment ist die Vermehrung deö Stoffwechsels zu verzeichnen, die mit erhöhter Wärmebildung verbunden ist. Eine Ueberhihung des KörpetS aber wird dabei vermieden durch die lebhafte Durchblutung der Haut und durch die starke Schweißabsonderung. Die Atemtättgkeit wird mächtig angeregt durch de« erhöhten Sauerstoffbedarf,- sie war infolgedessen beschleunigt. Ich empfehle, was ich bet meinem Probckegcln auch geta« habe, öfters in aufrechter Haltung tief Luft zu holen. Schließlich ist noch der Vielseitigkeit des Sport« kegelns als Leibes Übung zu gedenken: Sämtliche Muskeln des Körpers werden dabei in Anspruch genommen, ganz besonders aber die Muskulatur der Beine, des Rückens, der rechten Schulter und des rechten Armes (bei Linksseitige« linke Schulter und linker Arm). Die Zahl 800 der zu schieben den Kugeln scheint mir ein Optimum der LeistungSgröße dar zustellen: diese Leistung erfordert ein Maß von Ausdauer, das in der Mitte liegt, gletchweit entfernt von dem „zu wenig- wie von dem „zu viel" und das infolgedessen nicht zur Er schöpfung sührt. Sie stellt aber auch eine Uebung der Kraft dar, die sich in maßvollen Grenzen hält. Als Wurf, bewegung mit bestimmtem Ziele ist sie eine hervorragend« Geschicklichkeitsübung. Schließlich ist noch der er. ziehcrische Wert des Wettkampfes zu beionen, der damit ver bunden ist. Die geschilderten Vorzüge lassen das Kegeln als eine ge- sundheitlich u>crtvolle und auch für ein höheres Alter geeignet« Lcibesübung erscheinen. Es ist daher zu wünschen, daß diese fröhliche alte deutsche Leibesübung fleißig weiterbetriebcq werde und noch mehr Verbreitung finde. Die Niederlage de» Amateur-Europameisters lm Schwergewicht, Bror Persson. durch den Berliner Sicwert war die Uebrraschung der deutsch-schwedischen Amateur-Borkämpse i« Chemnitz, bet denen außerdem der schwedische Schwergewichtler Lemiir durch den Berliner »nöpnadcl in der ersten Runde ko. und der Mittclgewtchtsincister Falk durch den mitteldeutschen Meister Robber» knapp nach Punkte» geschlagen worden. Eine Westsachsen-ZuverliisstgkeitSfahrt. Sie von einer Berg- und Flachprüsung unterbrochen wird, veranstaltet der A. D. A. C.< Bezirk Leipzig, aus der Strecke Probstheida — Rochlih — ÄSnigsscld —tllochlitz — Geringswalde — Grimma —Mühle Lindhardt am ll. Mai. „Durch Bayerns Berge" betitelt sich eine Qhne-altfahrt des A. C. München am L. Mat für Motorräder und Kraftwagen. Ter deutsche Metstersahrer OSzmella hat seinen ersten Start nach seinem Sturz in Düsseldorf sowohl im IMO-Meter-Flieger- hauptsahren als auch tm 4000-Mcter-AusscheidungSsahrrn siegreich gestaltet. IFortsetznng siebe nächste Gelte.) Dr. med. Leumer, Sportarzt. «sirsll ltzabrilidlrrktor, m. h»h. Sindommen.wünschl «N» durch krau KII»», Viktorissttr. 14, II. «tiavarinlttlunk,. 8egrün-e1188?! » Lt.-k>8., gut erdallen, »>» Seich2ll»wag«n »»- »tgnN, lür s«x>.— Mark »u varNuutan. Slondorl Pillnitzer Sir, «. kutes stark. pfkkl! u l gar».. «-Zoll.-Drell- waaen, in best. Zustand, billig zu verkausen. Lin« »rt>«,r»t«, »icvere Niste. «,,tl>»e NunN», Sr,»st»», PIri>»1„>>, Itr. «d. Spezialgeschäft slil Mn mit LriekMllii o V S <r». Gp»r«rH. 4. Eta Werkst e. e. 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