Bautzener Nachrichten : 02.10.1895

• Erscheinungsdatum: 1895-10-02
• Sprache: Deutsch
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• Strukturtyp: Ausgabe

Sofft baS Wort. Er wie- auf die besondere Verbindung internationalen Erdwessung mit Preußen hin, von wo einst durch General Baeyer der Gedanke der Begründung Eldmeffung ausgegangen und wo auch die entscheidenden chlüffe zur Ausführung dieses Gedankens gefaßt, sowie der auS der Be im Lorbeerkranz erhalten hat, ist die Leitung der Chemnitzer städti schen Bühne auch für die nächsten Jahre übertragen worden. — In den Anlagen von Würzburg ist am 29. September die Ni»ch« »«d Schul«, inner« «nv äußer« Misst»». * Bautzen, 2. Oktober. Am 30. September und 1. Oktober wurde hier der zweite sächsische Semtnarlehrertag ab- gehalten. Wenn der Zweck des zu MichaeliS 1893 gegründeten Semtnarlehrerveretns die Erörterung pädagogischer und schul wiffenfchaftlicher Fragen, die Förderung der Kollegialität und die Vertretung der Interessen des Seminars und des Seminar- lehrerflandeS ist, so können, nach allem, was man hört, die Vereinsmitglieder mit größter Befriedigung auf die Versamm lung in Bautzen zurückvlicken. Aus allen Gegenden Sachsens, mit Ausnahme des VogtiandeS und der früher Gchönburgschen Rcceßherrschasten, für deren Seminare die 50jährige Jubelfeier des Seminars zu Waldenburg vom 3. bis 5. d. eine Abhalt ung bildete, waren Vertreter der Seminarlehrerkollegien erschienen. Einschließlich der Direktoren von Bautzen, Borna, Dresden, Löbau, Nossen, Oschatz, Pirna und Zschopau nahmen gegen 100 Scminarlehrer an der Versammlung teil. — Am 30. Sep tember nachm. '/,3 Uhr fand in der Aula des Landständischen Seminars eine Sitzung des Vorstandes und der Vertrauens- männer der Kollegien unter Vorsitz des Herrn Schulrat Jsrae l- Zschopau statt, in welcher der Jahresbericht, die Tagesordnung der Hauptversammlung, die Wahl des nächsten Versammlungs- orteS und andere geschäftliche Angelegenheiten beraten und an Stelle des Herrn Schulrat Profeffor vr. Pohle Dresden, der mit Rücksicht auf die weitere Kräftigung seiner Gesundheit sein Amt niedergelegt hatte, zum stellvertretenden Vorsitzenden Herr Schulrat vr. Burckhardt-Löbau cooptirrt wurde. — Von 4 bis 7'/, Uhr tagten in verschiedenen Räumen des genannten Seminars die Fachabteilungen. Sehr zahlreich besucht war die unter Vorsitz deS Herrn Seminardirektorvr. Müller- Bautzen abgehaltene Versammlung der Abteilung sür Religion und Pädagogik. Hier sprach Herr Schulrat vr Burckhardt- Löbau über die Pflege der Spruchkatechese im Seminar, und Herr Schulrat Israel Zschopau gab Mitteilungen aus dem erst neuer dings aufgefundenen Tagebuche des bekannten (übrigens am Bautzener Gymnasium ausgebildeten) Pädagogen Blochmann (1786—1855) über Pestalozzis Anstalt in Jferten und aus Briefen der Freunde Blochmanns. In der Abteilung sür Mathematik, Naturwissenschaften und Geographie behandelte Herr Seminarlehrer März-Löbau die Stellung der Chemie im Seminarunterricht. In der Versammlung der Zeichenlehrer sprach Herr Seminaroberlehrer Zeicheninspektor Thieme-Dresden über den Lehrgang im Zeichnen und in Kunst geschichte, sowie über Methodik des Zeichenunterrichts. In der Versammlung der Musiklehrer endlich wurde über Grund sätze des Musikunterrichtes beraten. — Abends 8 Uhr sand eine gesellige Vereinigung sämtlicher anwesenden Amtsgenoffen im großen Saale deS Hotel zum weißen Roß statt. Herr Seminardirektor vr. Müller begrüßte namens deS OrtS-Aus- schuffeS die Versammelten. Musikalische Vorträge, ernste und heitere Ansprachen, gemeinsame Gesänge und lebhafte Unter haltung hielten dieselben in angenehmster Weise mehrere Stunden vereint. — Am 1. Oktober vormittag von 8 bis ^9 uhr be- sichtigte eine große Anzahl der sremden Gäste das hiesige Land- ständische Seminar und wurde durch dessen Einrichtungen so gefesselt, daß erst die Klänge der neuen Aulaorgel sie zur Hauptversammlung zusammenriefen. Dieselbe wurde durch ein Orgelspiel deS Herrn Oberlehrer Grundmann-Bautzen und gemeinsamen Choralgesang eröffnet. Der Vorsitzende des Seminar» lehrervereinS, Herr Schulrat Israel, begrüßte die Versamm- lung und übermittelte die Grüße deS Herrn Geheimen Schulrat vr. Bornemann, deS Chefs deS sächsischen SemtnarwesenS, der durch VertretungSarbetten und dir erwähnten Festlichkeiten in Walden burg am Erscheinen behindert war. Hierauf erstattete der Herr Vorsitzende den Jahresbericht und der BereinSschatzmeister Herr Oberlehrer Geißler-DreSden den Kassenbericht. Ler Jahres bericht gedachte besonders mit Worten dankbarer Freude der Teilnahme Sr. Majestät des Königs bei der Weihe deS neuen Jahre 1886 die Erweiterung der bisherigen europäischen Grad- meffung zur internationalen Gradmeffung beschlossen wurde. Er warf sodann einen Rückblick auf die vielen und erfolg reichen Arbeiten, die die internationale Srdmeffung in den letzten 10 Jahren ausgeführt, und betonte, daß der Gedanke der internationalen Vereinigung zur wissenschaftlichen Arbeit, auf welchem die internationale Srdmeffung ihre Basis finde, inzwischen auch auf anderen Gebieten erfolgreiche Nachfolge gr ünden habe, so namentlich in der Vereinigung für die photo- Mphtjche Aufnahme deS Himmels und in dem Kartell, welche- verschiedene Akademien geschloffen. Der Minister sprach die Hoffnung auS, daß die in dieser Weise angebahnte Vereinig ung der Völker zu gemeinsamem Kulturfortschritt sich auch al- ein starkes Band des internationalen Frieden- erweffen wöge. (Lebhafter Beifall) Der Pariser Akademiker Präsident Faye ging voll zustimmend auf die Gedanken des Minister- em. Auch seine Worte fanden lebhaften Betfall. Gr trat so dann das Präsidium an Geh. Rat Förster ab, der in längerer Rede den Plan für die Geschäfte der Konferenz entwickelte. Den Hauptpunkt der Tagesordnung wird die Neuaufstellung der Satzungen bilden. Da die 10 Jahre, für welche die Ver einbarungen getroffen waren, demnächst ablaufen, handelt eS ch darum, die inzwischen notwendig gewordenen Veränder- ungen feftzustellen. — Aus Mainz wird gemeldet: Das Bürgermeisteramt teilt mit, daß der 500. Geburtstag Johann Gutenbergs im größten Maßstabe im Jahre 1897 gefeiert werden wird; auch das Ausland wird eingeladen werden, sich an den Feier lichkeiten zu beteiligen, da Gutenbergs Erfindung aller Wett zu teil geworden tü. — * Brocken, 1. Oktober. Heute wurde das auf dem Brocken neu errichtete staatliche meteorologische Observa torium durch Profeffor Aßmann vom meteorologischen Jn- tttut in Berlin eröffnet. Hauptzweck der Station ist die Be- obachtung der Südgrenze der barometrischen Depressionen in Ergänzung der durch die Bcrgstatton auf dem Ben Newt- in Schottland erfolgenden Beobachtung der Nordgrenze. — Wien, 30. September. Auf dem Nordbahnhof träfe» gestern 200 Sänger nebst 130 »tchtaktiven Mitgliedern deS Leipziger Lehrervereins unter Führung deS Oberlehrers Richter ein und wurden durch kurze Ansprachen der Obmänner des SchubertbundeS und deS LehrerhauSvereinS, sowie des Di rektors Brause vom .Niederwald" begrüßt; mittags folgte ein LtebeSmahl im Prater, wobei der Schubertbund jede« Gast ein Wiener Album spendete; heute war großer Mittagsempfang im Rathause. — Wien, 1. Oktober. Bet der gestrigen geselligen Zu sammenkunft der Leipziger Sänger und der hiesigen Ge- sangvereine hob der Obmann deS Schubert Bundes die glänzen- den Leistungen der deutschen Sänger ehrend hervor; er über reichte deren Obmann die silberne Schubert-Medaille. Nach herzlichen DankeSworten deS Obmannes der Leipziger Sänger überreichte der Schiedsrichter den Obmännern des Schubert- Bundes und deS LehrerhauSvereinS das goldene VeretnS- abzeichen. Unter besonderem Beifall wurde die von dem deutschen Lehrer Wolf gedichtete Hymne nach der Melodie deS österreichischen KaiserliedeS gesungen. — * Parts, 1. Oktober. DaS aus Anlaß deS Todes Pasteurs hier eingegangene Beileidstelegramm deS unter Profeffor R. Kochs Leitung stehenden Instituts für Infektion-- krankhetten zu Berlin hat folgenden Wortlaut: Tief bewegt durch den von der ganzen Welt empfundenen Verlust, welchen daS Institut Pasteur soeben durch den Tod seines genialen Be gründers erlitten hat, übersendet da- Berliner Institut für Infektionskrankheiten den Ausdruck feiner warmen Teilnahme an dem allgemeinen Schmerze. Val. Sd. Becker enthüllt worden. — Dem verstorbenen Wiener Humoristen Friedrich Schlögl zu Ehren wird am 6. Oktober an dem Hause in der Fillgradenstraßr, in dem er ein hübe- Jahrhundert lang gewohnt hat, eine Gedenktafel angebracht werden. — Nahe der PowpejuSfäule in Alexandrien find nu» neuerdings wieder Reste eines alten SäulenhofeS entdeckt worden. (L- Z-) — Berlin, 1. Oktober. Die Konferenz der inter nationalen Srdmeffung ist gestern nachmittag im Reich-- tagSgebäube feierlich eröffnet worden. Der Konferenz wohnte» u. a. der Minister vr. Bosse, Geh. LegattonSrat Kayser, Wirkt. LegattonSrat Hermann, Contreadmtral von Senden-Bibra», General von der Goltz, Geheimrat Neumeyer, der Dekan der hilosophtschen Fakultät Hartwig bet; Frankreich war vertreten durch den Akademiker Faya und Professor Tifferand, Preuße» durch die Professoren Foerster, Hilmrrt, Albrecht, Loewi, West- Hat und Generallteutenant Oberhofer als Chef der Landes aufnahme (auch die übrigen großen Bundesstaaten hatten Ber- reter gesandt). Zur Begrüßung nahm der Kultusminister vr. -Karst, Ltz—t«« «. — (Notizen.) Dem verdienten langjährigen Direktor deS Chemnitzer StadttheaterS, Richard Jesse, der am 30. Sep- tember auS Anlaß seines 25jährigen Künstlerjubtläum- über 50 Telegramme und Glückwunschschreiben von nah und fern, von den älteren Mitgliedern seiner Bühne aber einen silbernen 2342 mit einem Bestände von 806 Mk. ab. Auf Vorschlag deS VereinSoorstavdeü wurde eine kleine Abänderung deS tz 10ä2 der Statuten betreffs der Vorberatung ber Wahl deS Vorstandes beschlossen so, daß nunmehr diese Wahl lediglich Sache ber Hauptversammlung ist. SlS Ort der nächsten Versammlung wurde Dresden und als Zeit mit Rücksicht auf die zu Michaeli- 1896 tagende allgemeine sächsische öehreroersammlung dir zweite Woche der Osterferien 1897 bestimmt. Der gegenwärtige Vor land wurde einstimmig wieder gewählt, nämlich die Herren Schulrat Israel-Zschopau als Vorsitzender, Schulrat vr. Burckhardt Löbau al- Stellvertreter, Oberlehrer Geißler Dresden al- Schatz meister, Oberlehrer Hentschel-Zschopau und Reil-DreSden als Schriftführer und die Semtnardtrektoren vr. Müller Bautzen und Steuer Borna als Beisitzer. Nach Erledigung dieser geschäftlichen Angelegenheiten hielt Herr Seminardirektor vr. M ü l le r - Bautzen den auf Wunsch des Vorstandes über- vommenen Vortrag über „die Einführung der Seminaristen in die Schulpraxis*. Gr kennzeichnete die Frage dieser Ein führung als die Hauptfrage des Seminars, daS nicht bloß, wie andere höhere Schulen, eine tüchtige allgemeine Durchbild ung feiner Zöglinge zur Aufgabe habe, sondern in dem die zu künftigen Lehrer des Volke- das Lehren lernen und daS Lernen lehren und selbst recht erzogen erziehlich zu wirken lernen und beginnen sollen. Wetter zeigte er eingehend, wie in den vor allen in Betracht zu ziehenden außersächfischen Landen, in Lreußen, Württemberg, Bayern, Oesterreich, Thüringen und in Frankreich die Einführung ber Seminaristen in die Schul praxis sich vollzieht, und hob die hauptsächlichsten Gesichts punkte hervor, die bet dieser Einführung maßgebend find: Das Verhältnis der Schulpraxis zum gesamten llnterrichtsbetriebe, die Leitung derselben, ihre Einrichtung hinsichtlich der Beteilig ung ber Seminaristen am Unterrichte, an Erziehung und Schul- Verwaltung. Dem Wunsche des Herrn Vortragenden, daß dem Vorstände deS Semtnarlehreroereins fettens aller sächsischen Seminare genaue Mitteilungen über die z. Z. bei ihnen be iehenden Einrichtungen auf Grund eines auszugebenden Frage iogens zugeferttgt werden möchten, damit auf der nächsten Hauptversammlung der wichtigen Frage weiter nachgegangen oerden könne, stimmte man allerseits unter lebhaftem Beifall zu Nach einer halbstündigen Pause hielt mittags 12 Uhr Herr Oberlehrer Dreßler-DreSden einen Vortrag über den mathe matischen und naturwissenschaftlichen Unterricht am Seminar, der tn dem Wunsche nach Vermehrung der Stundenzahl, be- ztebentlich Verlängerung der Seminarbildungszeit um 1 Jahr gipfelte. Den ebenfalls mit viel Beifall aufgenommenen Vortrag olgte eine kurze Aussprache. — Nachdem der Herr Vorsitzende noch >cm Ortsausschüsse, den beiden hiesigen Seminarlehrerkollegien und allen Herren Vortragenden für alle ihre Arbeit herzlichen Dank aus gesprochen hatte, wurde die Hauptversammlung mit dem ge meinsamen Gesänge des Liede- „Laß mich dein sein und bleiben" geschloffen. Ein allgemein befriedigendes Festmahl im großen Saale des Hotel zum weißen Roß vereinigte nach mittag "^2 Uhr gegen 80 Teilnehmer des SeminarlehrertageS. k. v. Der MtchaeliStag ist tn dem „Parochialverband für christliche Ltebcswerke* ein Tag der Rüstung auf die Winter- arbett, die ihm bevorsteht. DaS wissen unsere Ktrchenvorstände und warten auf den Ruf des VerbandSvorfitzenden, um zu gemeinschaftlicher Beratung im CaSperschen Gasthof zu Rammenau zusammen zu kommen. So geschah eS auch dies Jahr. Von Brettnig, Burkau, Frankenthal, HauSwalde, Rammenau waren die kirchlichen Gemetndeoertrcter fast vollzählig erschienen, mit ihnen Herr von Hartmann, als Kirchenpatron von Frankenthal, und zwei der Herren Kirchschullehrer. Nach kurzem Rückblick auf das VerbandSjahr trat man in die Beratung ein über die Festsetzung der Kamtltenabende. Sie sollen gehalten werden am 10. November in HauSwalde, am 13.November in Frankenthal, am 27. November tn Burkau, am 4. De zember in Brettnig, am 8. Dezember in Rammenau. Das nächste Wanderfest, ein Bibelfest, fällt nach Burkau und ist für den nächsten Sommer in Aussicht genommen. Auch -infichtlich der dritten Arbeit im Parochialoerband, ber JahreS- ammlungen von Beiträgen tn den Gemeinden, kam es zu an- regender Aussprache. Zwei Punkte auf der Linie „Aufwärts" im VerbandSleben wurden hierauf eingehender besprochen. Die Pflege der einzelnen LiebeSwerke, welche den einzelnen Parochtal- getstltchen überwiesen ist, soll durch geeignete Benutzung der Lokalpresse gehoben werden, und versteht man sich dabet eines freundlichen Entgegenkommens jener Organe. Das war der eine Punkt. Der andere war die Frage, wie der Verband seine Thätigkeit dem Gedanken einer „Gcmetndediakonte" dienst bar machen könne. Zunächst sollen die Gemeinden an den Familtenabenden mit dieser so segensreichen Einrichtung be kannt gemacht werden, dann aber wird eS auch den einzelnen Gemeinden freigestellt, für diesen besonderen Zweck die Ein nahmen an den Familtenabenden zu bestimmen, event. zu ka pitalisieren, bis durch die hiermit gewonnenen Mittel das Unter nehmen gewährleistet erscheint. Sollten, wie wir erwarten können, alle fünf Gemeinden diesen einen Zweck im Auge be halten, so würde die Freudigkeit tn der Verbandsarbeit wachsen und daS Gedeihen des beabsichtigten Ltebeswerkes schnell ge fördert werden. Dazu gebe der ewigreiche Gott Gnade und Segen! Am 29. vor. M. weilte Herr Bischof vr. Wahl auS Dresden in Meißen, um vormittags etwa 200 Gläubigen, die zum Teil aus weiter Kerne, auS Döbeln, Rtesa, Ostrau rc., gekommen waren, daS Sakrament der Firmung zu spenden und nachmittags in feierlichem Vespergottesdienste die Fahne deS katholischen GcsellenvereinS zu Wethen. An letzterer Feier nahmen Drputattonen von Vereinen auS Dresden, Leipzig, Freiberg, Kamenz, Oschatz rc. teil. Pesth, 1. Oktober. Mit dem JnSlebentreten der kirchen- politischen Gesetze fand heute im hiesigen Standesamte die erste Civiltrauung statt. Die Braut ist die Tochter deS Abgeordneten Mezei, Zeuge ist der Justizminister Erdely i. ««nuifcht«-. — Aus den „Danziger Neuesten Nachr." ist zu ersehen, daß der in vor. Nr. d. Bl. wiedergegebene Bericht über den Unglücksfall in Oliva bei Danzig sehr übertrieben war. Wir bedauern im Hinblick auf die tn der Stadt allgemein be kannte Familie die falsche Darstellung. - — Alt-und Neugersdorf, I. Oktober. (Oberl.VlkSz.) In der Kreuzkirche zu Dresden fand am Montag vormittag die Vermählung der Tochter des berühmten Erfinders Thoma- Alba Edison tn New-Bork, Miß Marion Estelle Edison, mit Herrn Premterlieutenant O. Oeser auS Chemnitz, Sohn des Herr» Buch- und Kunsthändlers Hermann Oeser in Neusalza, statt. Miß Edison weilte s. Z. längere Zeit zum Besuche ihrer treuen Pflegerin in schwerer Krankheit, der hiesigen Albertinertu, tn hiesigem Orte. — Leipzig, 1. Oktober. (8. Z.) Gestern abend glückte eS, hier einen Falschmünzer dingfest zu machen. Bet einem Bäcker in L.-Gohli- erschien rin anständig gekleideter Mann, der Backwaren verlangte und sie mit einem Zweimarkstücke Hamburger Gepräge- und dem Münzzeichen bezahlte. De« Bäcker fiel ber Bleiglanz ber Münze auf. Sr verfolgte daher den BerauSgeber und ließ ihn durch einen Schutzmann ver- Aortse-img tu der Vellage.) «fieu. ' Reuters Bureau meldet aus Peking: Der fran- zöstsche Gesandte verlangte Genugthuung von der chine sischen Regierung für den Angriff auf die französische Mission in Tsching-tu. Afrika. 'Algier, 30. Eeptbr. Bei einem Streite in Arbal an der marokkanischen Grenze wurden sechs Menschen getötet; ein anderer Zusammenstoß fand zwischen den Stämmen Bemhallel und Ouledtazzt statt, bei welchem eine große Zahl Personen ums Leben kam. A»«rtk». ' Chicago, 1. Oktober. Eine zahlreich besuchte Ver sammlung unter dem Vorsitze deS MayorS nahm mehrere Resolutionen an, welche die Sympathie für die um ihre Unabhängigkeit kämpfenden Cuban er und die Verurteil- ung der zu strengen Herrschaft der Spanier auf Cuba zum Ausdruck brachten, und die Regierung der Vereinigten Staaten aufsordern, die Cubanischen Aufständischen als kriegführende Partei anzuerkennen. An der Versamm lung beteiligten sich viele angesehene Bürger; Zustimmungs schreiben des Gouverneurs von Illinois und mehrerer Senatoren kamen zur Verlesung. Präsident Alfaro von Ecuador wurde in seinem Palaste zu Quito von Meuchelmördern überfallen. Dem Mordversuch liegt eine ausgedehnte Verschwörung zu Grunde, an der hervorragende Persönlichkeiten beteiligt sind. Die Meuchelmörder wurden verhaftet und sofort erschossen. der Versammelten folgte ihm, eine Demonstration der übrigen wurde durch umfassende polizeiliche Maßregeln verhindert. Infolgedessen kam e« jedoch in Kum-Kapu zu einer ernsten Schlägerei, bei welcher ein Gendarmerie-Kapitän gelötet und zahlreiche Verhaftungen vorgenommen wurden. Weitere Details fehlen. In Etambul, auf dem Wege von Kum- Kapu bis zur Pforte, wurde ein großer Teil der fliehenden Armenier verhaftet. Mehrere von ihnen wurden von der aufgeregten mohammedanischen Bevölkerung mißhandelt, einige durch Revolverschüsse getötet. Die Aufregung in dem betreffenden Stadlviertel EtambulS unter der mohammedani schen Bevölkerung ist groß. Mehrere Hundert Armenier find verhaftet. Rochlitzer Seminar- und mit dem Ausdrucke der Hoffnung der neuesten Verordnungen über den Militärdienst ber VolkSschul- lehrer. Die Verein-rechnung auf da- Jahr 1894/95 schließt j von den dortigen Komponisten gestiftete Büste be- Komponisten Druck und Verlag von E. M. Monse tu Bautzen.