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MuhenerMNachnchtkn. verordamrgSblatt der «reiStza»-t»<»»schast Bautze» gleich als tkVUßftOriOtded-rde der Oderlasßtz. Amtsblatt der vmtshauptmannschaften Bautzen und Löbau, des Landgerichts Bautzen und der Amtsgerichte Bautzen, Schirgiswalde, Herrnhut, Bernstadt und Vstritz des Hauptsteueramts Bautzen, ingleichen der Stadttäte zu Bautzen und Bernstadt, sowie der Stadtgemeindercste zu Schirgiswalde und Weihenberg, Organ -er Handel», und Gewerbeka«»«» z « Zitta«. Verantwortlicher Redakteur Georg G. Mons« (Sprechstunden Wochentag« von 10 dis 11 und von S bi» 4 Utzr). — Fernsprechanschluß Nr. ^1. SXe vautzener Nachrichten erscheinen, mit Au-natz»« der Sonn- und Ktsila,«, IS«Iich abend«. Pret« de« oiertrl^tchrltchen *d»»»<«»»t« > Z»sertt»»4,edatzr für den N«n» ein« PtW- Lpaltjetie gewöhnlichen Satzes 12'/, in geeigneten Köllen unter »ewthrnn, von Rabatt; Ziffern-, rabellen- »nd anderer ichivteri«« Sa- entsprechend tenrer. N«chwri»a«bützr sttr tede «uzet,« «rd Lnsertion 20 Psg., für briefliche Austunftserteiluug 10 Pfg «und Porto) Bl« früh 9 Uhr eingehende Inserate finden in de» abend« erscheinenden Blickte «nsnahme. Inserat« nehmen dt« Expedition und die AnnoncendureauS an, detglcrchen die Henen Walde in LSbnn, Elautz in Wettzenderg, «tppitsch in Schirgiswalde, «nsta» «rölin, in vernstadt, vnhr io Söntg«hain bei OstrtU Reußner in Odei-CunnerSdors und von Lwdenau in Pulsnitz. Di^. 223. Dienstag, den 24. September, abend». 1895. Zw augsverfteigerung. Die im Grundbuche aus den Namen des Gartennahrungsbcsitzers Ernst Wilhelm Böhmer in Neun- >>rs auf dem Eigen eingetragenen Grundstücke, als: a) die Gartennahrung Fol. 33 des Grundbuchs sür Neundors aus dem Eigen, No. 38 des Brand katasters, enthaltend die Parzellen No. 66», 66 b und 230 des Flurbuchs, mit einem Flächen inhalte von 4 Hektar 93,5 Ar, mit 181,35 Steuereinheiten belegt und geschätzt aus 10500^8, b) das Feldgrundstück Fol. 106 des Grundbuchs sür Neundorf äus dem Eigen, enthaltend die Parzellen No. 252, 258, 259 und 299 des Flurbuchs, mit einem Flächeninhalte von 3 Hektar 68 Ar, mit 110,59 Steuereinheiten belegt und geschätzt auf 6600 sollen im hiesigen Amtsgerichte antragsgemäh zwangsweise versteigert werden und es ist der 5. Oktober 1895, Bormittags 9 Uhr, als BersteigerungStermin, sowie der 19. Oktober 1895, Bormittags 9 Uhr, als Termin zu Verkündung des VerthcilungSplanS anberaumt worden. Eine Uebersicht der aus den Grundstücken lastenden Ansprüche und ihres Rangvcrhältnisses kann in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Bernstadt, am 10. August 1895. Königliches Amtsgericht. Oe. .«nauf. Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen des Gartennahrungsbesitzers Ernst Wilhelm Böhmer in Neun dorf a. d. Eigen eingetragene Gartennahrungs-Grundstück, Fol. 34 deS Grundbuchs für Neundorf aus dem Eigen, No. 39 des Brandkatasters, enthaltend die Parzellen No. 70 a, 70 V, 231, 232 und 2W des Flur buchs, mit einem Flächeninhalte von 4 Hektar 53,6 Ar, belegt mit 158,96 Steuereinheiten und geschützt aus 8690 ^c, wozu sür die total abgebrannten Wohn- und Wirtschaftsgebäude die dasür ausgemorsene Brand entschädigungssumme von zusammen 1950 hinzuzurechnen ist, soll im hiesigen Amtsgerichte antragsgemäß zwangsweise versteigert werden und es ist der 5. Oktober 1895, Vormittags 10 Uhr, als VerstrigcrungSttrmin, sowie der 19. Oktober 1895, Bormiltags 10 Uhr, als Termin zu Verkündung des VerthcilungSplanS anberaumt worden. Eine Uebersicht der aus dem 6!rundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingeschen werden. Bernstadt, am 10.August 1895. Königliches Amtsgericht. Nr. «nauf. 15. öffentliche Sitzung der Stadtverordneten Donnerstag, den 26. September 1895, nachmittags 6 Uhr. Tagesordnung: I. Mitteilungen zur Kenntnisnahme; II. Beratungsgcgenstände: 1. Rechnungssachen; 2. Bewilligung einer Unterstützung an eine» Wasserwerksarbeiter a. D.; 3. Berkaus des Eigentums an der städtischen Parzelle No. 148; 4. Geltendmachung eines Schädenanspruchs an die Stadtgemeinde. H. Wctzlich. 101,75 G 214,50 G 123.56 B fehlt 169,55 » 103 G 100 B 20,35 « sogenannte „Kunstleder"; was sonst Fälschung hieß, nennt man heute Kunst Der schöne AuSputz und der Schleuder preis berücken die Menge und ersticken die Bedenken; als letzte Helferin kommt schließlich die frech ausgeflattete Reklame, die Königin des TageS, mit ihren marktschreierischen Trabanten." Daß diese Ausführungen gegen den Befähigungs. nachweis sprechen, wird doch wohl nicht behauptet werden baldianer entblößten das Haupt, schwangen Hüte und Mützen und riefen begeistert: „Es lebe der König, es Dresdner 4 z Stadt AnI. Allg. dtsch. Kreditanstalt Sächsische Bank Oberlausttzer Bank Oesterr. Banknoten Aus. Tepl.4z Pr. 1880 Galiz K.-S.-B. 48 Pr. London3 Mooat Bisher verfügten die Antiliberulen über 78 von 138 Sitzen. Nom, 23 September, nachm. Nach der heutigen Pa- rade, welche nach 12 Uhr beendet war (s. „Italien"), nahmen der König und der Prinz von Neapel, sowie der Ministerpräsident EriSpi, der Kriegsminister General Mocenni und der Marineminister Viceadmiral Morin vor dem Königlichen Wagen Aufstellung, und der Vorbeimarsch der Vertreter der Armee mit Fahnen und der Veteranen vereine mit Musik begann. Den Garibaldianern war ein dürfen. Ganz entschieden aber ergiebt sich aus fast allen Einzeldarstellungen der Handwerkerenquete die Notwendig, keil der Zwangsorganisation. Gleich in der ersten Mono graphie erklärt Herr Siegfried Heckscher: „! * Leipziger Börse, 24. Sept. (Tel) Köntgl. lächs. 3z Rente 98,65 G do. 3z Anleihe von 1855 99,30 G do. 3j z Anl pr. v. 1888 103,10G do. 3z z «ul. kl. v. 1888 103,10 G do. 3j z Landrentenbrtese 101,25 G do. 4 z Landeskulturrisch. 104,75 G Sj » Lausitzer Pfandbriefe 103,75 G rade darin liegt ihre Schwäche. Während wir überall im wirtschaftlichen Kampfe geschlossene Reihen sehen und be- obachten können, wie die Scharen sich immer fester an- einanderschließen, stehen die Handwerker uneinig da, arg- wöhnisch, selbstsüchtig und neidisch auf einander, unfähig zum gemeinsamen Handeln." In der dritten Abhandlung äußert Herr Paul Stein, berg: „Es wird nun Aufgabe sein, darzust llen, was durch Zusammenschluß auf dem besprochenen Gebiete erreicht ist. Das Bild, welches sich uns hier zeigt, bestätigt die alte Beobachtung, daß der Weg der Selb sthilfe von Hand werkern aus eigenerInitiative selten oder niemals be- schritten wird." Es bleibt also nur übrig, daß die Hand, werker zu ihrem eigenen Heile zum Zusammenschlusse ge zwungen werden. Das Verhängnisvolle des Manchester- Uchen Gehenlaffens — mit der Motivierung, dem Hand, werker sei ja doch nicht zu helfen — geht aus den folgen, den Worten der Herren Ernst Zals und Paul Richter (Die Lhonindustrie des Kannenbeckerlandes auf dem Westerwalde) hervor: „Man spricht heute so viel von Umsturz und seiner Bekämpfung. Auf den wirtschaftlichen Grundlagen, in den einfachsten Verhältnissen des praktischen Lebens muß dieser Kampf geführt werden; das „Umstürzen" ist zu ver- hindern, damit die Umgestürzten nicht zu Um- stürzlern werden. Such der bescheidenste Krugbücker- betrieb ist ein Kampfmittel, wenn erlebensfähig ist und nicht durch seine Armseligkeit den Inhaber selbst zum Prole tarier stempelt. Denn der Kampf, der heute von der Krug- bäckerei geführt wird, bedeutet nicht nur den Kampf zwischen zwei verschiedenen Industriezweigen (der Thon- und Glas- Industrie), nicht nur den Kampf zwischen zwei verschieden artigen Betriebszweigen (dem Kleinbetrieb des Krugbäckers und dem Großbetrieb der Glasfabrik), sondern auch zwischen dem kleinen Mittelstand und dem Proletariertum, zwischen bürgerlich-bäuerlicher und socialdemokratischer Weitaus- faffung." graphie erklärt Herr Siegfried Heckscher: „Man sollte Ehrenplatz bei dem Veteranenfeste eingeräumt. Bei dem eigentlich meinen, daß die Handwerker in dem Kampfe um Vorbeimarsch vor dem König und der Königin wurden die ihre Existenz Schulter an Schulter stehen würden, um Fahnen zum Gruße gesenkt; die Veteranen und die Gari- dem gemeinsamen Feinde begegnen zu können. Allein ge. lebe die Königin!" Während des VorbeizugeS kam noch eine große Schar von Garibaldianern unter Führung des Deputierten Oberst Elia an. Um 1 Uhr, als der Vorbei- marsch unter dem rauschenden Beifall einer ungeheuren Menschenmenge zu Ende gegangen war, stellten sich die Veteranen außerhalb der Esplanade Macao auf, um den König und die Königin nochmals auf der Rückfahrt nach dem Quirinal zu begrüßen Das Königspaar und auch der Ministerpräsident Crispi waren auf der ganzen Fahrt Gegenstand begeisterter Huldigungen. Parts, 23 September, aben! Präsident Faure stattete heute nachmittag 4 Uhr dem König der Belgier einen Besuch ab. Um 5j Uhr nachmittags begab sich Prinz Nikolaus von Griechenland in das Elyiöe. LL Zur Handwerkerfrage. Die von dem Verein für Socialpolilik publi- eierten Ergebnisse der von ihm veranstalteten Untersuchungen über die Lage des Handwerks in Deutschland bieten ein reiches Material zur Beurteilung der Frage, welche Schritte geboten seien, um den Niedergang des Handwerks aufzu- halten. Einseitige Ausnutzung dieses Materials freilich kann nicht verhindert werden, und wenn Jnnungsgegner oder insonderheit Gegner des Befähigungsnachweises für ihren Standpunkt aus jenen Veröffentlichungen Kapital schlagen wollen, so bieten sich begreiflicherweise auch hierzu mancherlei Anknüpfungspunkte. Wer aber die „Untersuchungen" objektiv durchmustert und dabei in Betracht zieht, daß Socialpolitiker verschiedener Richtungen daran gearbeitet haben, dem wird aus den vorliegenden Veröffentlichungen klar werden, daß vor allen Dingen den Handwerkern eine Zwangsorganisation not thut und daß das Handwerk vor der unlauteren Konkurrenz geschützt werden muß. So schreibt Herr B. Aebert in seiner Abhandlung über die Schuhmacher in Loitz: „Vorher (vor 1872) fuhren die Wagen der Schuhmacher in langen Zügen zu den Märkten, auf denen sie mit an hundert Buden und darüber eine lange Straße für sich einnahmen; damals lernten bet etwa 100 Meistern 80 Lehrlinge. Heute stehen in wenigen Buden etliche Schuhmacher und haben oft Mühe, ihre Arbeit los zu werden. GS ist unzweifilhaft: die BekletdungSmagazine und Ramschbazare find furcht- bare Konkurrenten; sie bedrohen das Leben deS soliden Hand- Werks . . . ." In den Kreisen, die sich mit allen Kräften gegen die Einführung des Befähigungsnachweises wehren, wird u. a. auch die Aebertsche Abhandlung mit der Behauptung heran- gezogen, daß darin „von der Notwendigkeit des Befähig ungsnachweises kein Wort geredet werde". Wörtlich ge nommen ist das richtig; allein, indirekt plaidiert unseres Erachtens gleichwohl Herr Sebert sür den Befähigungs- nachweis. Er schreibt nämlich: „Wer sich eingehender mit den zahllosen Schwierigkeiten der Fußbekleidung beschäftigt, bekommt vor dem bewährten Schuhmacher unwillkürlich Achtung. Jedenfalls wird ihm die Ansicht der Meister verständlich, daß, wer das Handwerk nicht ordnungsmäßig erlernt hat, mit den Eez'Ugniffen auch nicht handeln dürfe, und daß der Befähigungsnachweis zum berechtigten und notwendigen Schutze der Handwerker er forderlich sei. Aber darf man — so sährt der Verfasser fort — den Konsumenten die Freiheit und Gelegenheit nehmen, billige, aber minderwertige Ware einkaufen zu können? Darf man den Schuhfabriken und Magazinen verbieten, eine mittelmäßige Ware feilzuhalten, so lange danach Nachfrage ist, und es sich bei der Kauflust des Publikums lohnt? Dem modernen Menschen scheint berStnn für da« Dauernde, Tüchtige ab- Händen gekommen zu sein. Wahre Gediegenheit, bleibende Trefflichkeit und Zweckmäßigkeit wird nur von wenigen ver langt und daher auch nur von wenigen geleistet; die Masse hältS mit der Ramschware; sie begnügt sich bei fast allen Be dürfniffen und in säst allen Verhältnissen mit den Kennzeichen derselben: bestechendem Aeußerrn, leichter Beschaffung, schein- barer Billigkeit. Die Bazare und ihr« Zwillingsbrüder, die ge- machten Ausverkäufe, blühen und geoeihen, während alles andere unter brr Not der Zeit seufzt. Mit dem Triumph der Ramschware geht der Steg der Surrogate Hand In Hand. Wohin wir schauen, dessen wir Gemachtes, statt d«S Gewordenen, ZusammengekünstelteS statt d«S Natürlich«», Minderwertiges statt de» Wertvollen, Pappe statt Leder, das Deutsches Reich. Dresden. Se. Majestät der König hat dem Reichs bevollmächtigten für Zölle und Steuern, König!, sächsischen Oberfinanzrat Oswald Haupt in Stettin die Erlaubnis zum Anlegen des ihm vom Kaiser verliehenen preußischen Kronenordens 3. Klaffe zu erteilen geruht. — 23. September. Ihre Majestäten der König und die Königin wohnten gestern dem Gottesdienste in der katholischen Hofkirche bei, erteilten danach im Refidenz- schloffe Audienzen und kehrten alsdann nach der König!. Villa Strehlen zurück. Nachmittags um 2 Uhr fand die Abreise Ihrer Majestäten mittels EonderzugeS von Halte stelle Strehlen aus nach Rehefeld statt. Im Gefolge be fanden fich: Hofdame Gräfin Reuttner von Weyl, Hof fräulein v. Abeken und Flügeladjutant Major v. Erlegern. Der Aufenthalt Ihrer Majestäten in Rehefeld ist auf 3 bis 4 Tage in Aussicht genommen. — Am Auftrage Seiner Majestät des Königs begab fich dessen Generaladjutant, Generallieutenant von Treitschke, gestern nach Chemnitz, um der mittags daselbst erfolgten Beerdigung der bei dem Eisenbahnunglück bei Oederan verunglückten Soldaten des 9. Infanterie-Regiments Nr. 133 beizuwohnen und einen Lorbeerkranz am Grabe niederzulegen. Auch Ihre Majestät die Königin hatte den auf so beklagenswerte Weise um» Leben gekommenen Mannschaften einen Lorbeerkranz ge widmet und durch Albertinertnnen an der Begräbnisstätte niederlegen lasse». Renefte Telegraphische Korrespondenz. Wien, 23. September, abdS. Die heutige, in vollster Ruhe verlaufene Gemeinderatswahl im zweiten Wahlkörper ergab 32 Mandate für die Lntiliberalen, 14 für die Liberalen, welch letztere in der inneren Stadt, in der Leopoldstadt und im Alsergrund ihre Mandate be haupteten, in den übrigen Bezirken dagegen unterlagen. Der Verlust der Liberalen beträgt 8 Sitze. In den Be zirken Landstraße, Wieden, Simering, Hietzing, RudolfS- heim und Döbling war die Beteiligung an der Wahl außer ordentlich groß. Die erzielten Majoritäten waren geringe, so z. B. tu Döbling 5 Stimme», in Favoriten 46 Stimmen.