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Dresdner Nachrichten : 21.10.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192810218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19281021
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19281021
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-10
- Tag 1928-10-21
-
Monat
1928-10
-
Jahr
1928
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.10.1928
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Nr. ISS s-«k-r s«,«t»s. ri. Vkkob««1Stt über dte Verwendung der von ihm überwiesenen Gelber zu gewähren. Das bestehende Lösten, hat »weifellvs erhebliche Mängel. Dazu gehört das „Ä a r a nt t e p r i n - i p*. das aus der Unterscheidung zwischen leistungsstarken und leistung- schwachen Ländern beruht. Leistungsschwach sind solch« Läntzer, deren Aufkommen, aus der Einkommen, und Körperschaft-» srener auf den Kopf ihrer Bevölkerung berechnet, um mehr als 20 Prozent hinter dem ReichSkopsburchschnitt zurückbletbt. -tt'i solchen Ländern wird dt« Differenz bi- zur Grenz« von 2» Prozent aufgefüllt, oder mit anderen Worten, sie de tommen ihren zu geringen Kopfdurchschnitt bis zu 80 Prozent des ReichSkopfdurchschnittS ergänzt, außer dem normalen Anteil an den Ueberwetsungen, der ihnen auf Grund ihre» Gesamt aufkommenS gebührt. Also wenn z. v. ein leistungsschwache» Land tm Sopfdurchschnttt 2 Mark auS den genannten Steuern aufbringt, während der RetchSkopfdurchschnttt angenommen 5 Mark beträgt, so erhält es je 2 Mark auf den Kops seiner Bevölkerung vom Reich« vergütet, damit der Landcskopfdurch. schnitt in Höhe von 80 Prozent des ReichSkopfdurchschnittS, gleich S Mark, erreicht wird. Diese Methode führt dazu, daß weniger steuerkräftige Länder zum Teil auf Kosten der steuerstärkeren leben, und daß solche kleinere Länder, die zur Behauptung ihrer Lclbständigkeit wirtschaftlich nicht mehr fähig sind, künstlich vom Reiche aufgepäppelt werden. Ein anderer fundamentaler Mangel ist darin zu er blicken. daß die Länder und Gemeinden durch da» Bewußtsein, vom Tische des Reiches aus ernährt zu werden, zu vermehrten Ausgaben verleitet und infolge Wegfalls der etgenen Lerantwortung für ihre Finanz, gebarung in ihrem Lparsinn geschwächt werden. Bon vielen Leiten wird daher gefordert, daß den Ländern und Gemeinden die finanzielle Selbständigkeit wenigstens teil weise durch das Allschlagsrecht zurückgegeben werden soll. Grundsätzlich kann man dagegen nicht das mindeste ein- wenden. Praktisch aber hat die Sache ihre großen Bedenken wegen der sozialistischen Einflüsse, die sich unter der Herrschaft des übersteigerten parlamentarischen Prinzips in den Ländern und Gemeinden geltend machen und von denen mit Recht zu fürchten ist, daß durch sie der Besitz mit Hilfe der Zuschläge in unerträglicher konftSkatorischer Weise belastet würbe. Das Zuschlag-recht ist daher nur dl»kutab«l, wenn gleichzeitig scharf« Gtcherungsmaßna-wen gegen seinen Mißbrauch ergriffen werden, in», besonder« durch die Festsetzung einer Höchstgrenze, di« nur mit Genehmigung des Reich-finan-mtnistrrtum- über, schritten werden dürft«, sowie durch Erlaß vo« budgetären Normalvorschriften für die Haushalte der Länder, Gemeinden und Gemeindeverbänd«. Außerdem darf kein Land da» Zu- schlag-recht gewährt erhalten, solang« e- nicht sein« Ber» waltung-reform gründlich durchgeführt hat. Endlich müßte auch da- Existenzmtntmum zu den Zuschlägen ln beschränktem Maße mitherangezogen werden, damit bet der Entscheidung über die Höhe ber Zuschläge nicht der Schwerpunkt in dt« Schichten verlegt wird, bi« sonst selbst gar nicht- dazu bet. tragen würben, und damit auch dtes« Kretse an einer spar, samen Ftnanzwirtschaft persönlich interessiert werden. Man möchte mit Prophetenblick begabt sein, um voraus» zusehen. was sich schließlich auS den parlamentarischen Be- ratungen, bei denen ein so tiefgründige» und weitauSschauen- des Problem gelöst werden soll, herauSschälen wird. Da ReichSkvntrollrecht und Beseitigung de- Garantieprinzips starkem Widerstand in den Ländern und Gemeinden be- gegnen. und da Bauern vor zwei Jahren seine künftig« Zu- sttmmung zum endgültigen Finanzausgleich von der Be friedigung gewisser bayrischer Sonderwünsch« abhängig ge macht hat. so ist mit ber Gefahr zu rechnen, daß wieder nichts Endgültiges herauskommt, sondern nur ein neuer Kuh. Handel über die Höhe ber Ueberwetsungen und über ihre Berechnung nach einem andere» Verteilungsschlüssel ab geschlossen wird. Das würde dann die Ansicht bestätigen, daß ohne eine vorgängige 'BerwaltungSreform mit ge nauer Abgrenzung der Zuständigkeiten von Reich. Ländern und Gemeinden die gründliche Bereinigung de» finanziellen Verhältnisse» zwischen den drei Faktoren nicht zu erzielen ist. In diesem Sinne ist es auch bedeutsam, daß das Gutachten des Finanzausschusses der Länderkonferenz über Maßnahmen zur Erzielung strengster Sparsamkeit in Reich. Ländern und Gemeinden noch im Laufe dieses Monats veröffentlicht werden soll, damit es ebenso wie die eingangs erwähnte Denkschrift des Statistischen ReichSamtS als Unterlage für die Verhandlungen über den Finanzausgleich bienen kann. Das Zentrum hat Angst »er Rrnwadltn Man fürchtet den Lkberyang -er Arbeiter zur Sozialdemokratie tDr-htmeldung unsrer Berliner Schriftleitung» Berlin, 20. Okt. Wie wir aus hiesigen Zentrumökreisen erfahren, treffen die jetzt durch die Presse gehenden Nachrichten, daß sich der Parteivorsitzenbe des Zentrums, der frühere Reichskanzler Dr. Marx, mit dem Gedanken des Rücktritts von seinem Parteiamt trage, zu. Allerdings wird zu ver stehen gegeben, daß diese Rücktrittspläne ihren Grund nicht in rein persönlichen Motiven haben — eS wird gesagt, daß Dr. Marx auS Gesundheitsrücksichten das Amt deS Partei- Vorsitzenden nicht länger bekleiden wolle — sondern daß auch politische Momente stark mitspieleu. Dr. Marx hat sich be kanntlich dafür eingesetzt, daß das Zentrum sich der gegen- wärlig sozialistisch beherrschten Reichsregierung gegenüber reserviert verhalte, daß es sich an diese Regierung nicht binde, da keine Aussicht bestehe, durch die Teilnahme an der der zeitigen Reichsregierung die Interessen der kirchlich gerichteten Bevölkerungsteile fördern zu können. Dr. Marx hatte diese These, die er öffentlich auch auf dem Katholikentag in Mägde- bürg vertrat, vor allem damit gestützt, daß unter der Herr- schast des Herrn Severing im Reichsinnenministerium selbst, verständlich niemals ein die christliche Elternschaft befriedigen- des Schulgesetz geschaffen werben würde. Gegen die Ln- schauungen von Dr. Marx setzte nun innerhalb de» ZentrnmS ei« heftiger Kamps ein. der dadurch nicht an Schärfe verlor, daß die große Oeffent- lichkeit so gut wie nichts von ihm ersuhr. Die linksgerichteten Zentrumskreise, die mit der Sozialdemokratie sympathisieren, erklärten, daß eine den Anschauungen des Parteivorsitzenben entsprechende Haltung ber ReichStagsfraktion des Zentrums dazu führen müsse, daß die gegenwärtige Regierung über kurz oder lang stürze. Ein Ltnrz der Regiernng würde aber eine Reichstagsauslösung zur Folge haben müssen, da ja keine Aus sicht vorhanden sei. in diesem Reichstag noch eine andere Re gierung bilden zu können, die über eine Mehrheit verfügen würde. Sine ReichstagSauflösnng im gegenwärtige« Zeitpunkt jedoch, die im Zeichen großer wirtschaftlicher Auseinander setzungen wie der tm Westen Deutschlands und im Zeichen einer abflauenbeu Wirtschastskonjunktur stehe, könnte auch dem Zentrum nicht gut bekomme«, da die Gesahr. daß Neuwahlen vor allem die radikalen Richt- tnnge« begünstigen würden, nicht z« verkennen sei. Daß jetzt das kommunistische Volksbegehren ergebnislos aus gelaufen sei, dürfe nicht dahin gedeutet werden, als ob die Kommunisten bei Reichstagswahlen auch mit einer Niederlage zu rechnen hätten. Für da» Zentrum käme vor allem in Be tracht, daß große Teile der ihm angehörenden Arbeiterschaft sich ohne weiteres der Sozialdemokratie anschließen würden. Es sei daher zweckmäßiger, die derzeitige Reichs, regierung gegen entsprechend« Zugeständnisse — Abgabe eines weiteren und vor allem einflußreichen Ministeriums an das Zentrum — zu unterstützen. Nun dürsten es aber nicht nur diese gegen seine politischen Anschauungen vorgebrachten Ein- wände sein, die Dr. Marx veranlassen, ber politischen Arena den Rücken zu kehren. Dazu kommt noch, daß ihm, dem ein stigen Reichspräsidentschaftskandidaten des „BolkSblocks" der Vorwurf gemacht wird, er hätte sich z« sehr nach rechts entwickelt und es würde unter seiner Leitung der Partei schwer sein, die unzufriedene christliche Arbeiterschaft, die unter dem Ein fluß der Agitation ber Linken eine stärkere Betonung ber sozialen als ber christlichen Momente der Partei fordere, beim Zentrum zu halten. Dr. Marx fleht mit Recht solche Bor würfe alS gänzlich unbegründet an. Jedenfalls hat all da» zusammen wohl nun dazu geführt, Dr. Marx zu ver- anlaflen, die Leitung der Partei anderen Händen zu über- geben. Wer al» sein Nachfolger in Betracht kommt, ist jetzt noch ziemlich ungewiß, und bi« Kämpfe «« di« Nachfolge dürften innerhalb de» Zentrum- doch erheblich größer sei», al» man zugestehen will. Daß der in einigen Kombinationen bereit» genannte Führer der christlichen Gewerkschaften. Dr. Stege rwald, an die Stelle von Dr. Marx tritt, dürfte ziemlich unwahrscheinlich sein, da Dr. Stegerwalb der Borwurf gemacht wird, baß er ein rechtsstehender Mann sei. Mehr Aussicht hätte schon ber Abgeordnete JooS. dessen Name vor allem auch von den Jugendverbänden des Zen- trums propagiert wird. Ob er aber Partetvorsttzender wirb, steht zurzeit noch ganz dahin. Am die deulschnationale Parteiführung sDrahtmeldung unserer Berliner Schriftleitun gs Berlin, 2V. Okt. Der Parieivorstand der Deutschnatio- nalen Bolkspartet ist heut« vormittag um 10 Uhr zusammen getreten. Soweit verlautet, befaßt er sich mit der Erörterung über die Möglichkeiten einer Parteiführung durch ein D tr «k- torium au- drei gleichberechtigten Persönlichkeiten. Be schlüsse de» Partetoorstanbe- find nach Lag« der Dinge nicht zu erwarten, da dieser den Entschlüssen der heut« um 8 Uhr nachmittags beginnenden Sitzung der Parteivertreter nicht vorgretfen kann. Aus Grund der internen Besprechungen, die im Verlauf des gestrigen Tage» und heutigen vormittags zwischen den verschiedenen Landesverbänden stattgefunden haben, besteht der Eindruck, daß der Gedanke d«S Direktorium« unter Einschluß deS Abgeordneten Dr. Hugenberg erheblich an Boden gewonnen hat. — Di« heutige Tagung der Partri vertreter wird durch Referate über di« politische Lage eröffnet werden, denen jedoch nur ein« einleitende Bedeutung zukommt. Die ganze weitere Tagesordnung dürste sich in dem Punkt« „Wahlen*, d. h. Erledigung der Führerfrag«, erschöpfen. Ob die Wahl eines EinzelführerS, wie es den bisherigen Satzungen der Partei entspricht, oder nach entsprechender Satzungsänderung die eines Direktoriums erfolgt, hängt von den jetzt noch schwebenden Besprechungen bzw. vom Verlaus der Sitzung der Parteivertreter selbst ab. In beiden Fällen dürsten die von den schon genannten 17 Landesverbänden zu der Führerfrage zu erwartenden Vorschläge al» die aussichts reichsten angesehen werden, zumal sich fünf weitere Landes» verbände grundsätzlich diesen Vorschlägen anschließen dürfte«. Ei« Eniiashm-wWma« stlr SutMm «—». 26. Okt. Die „Bn-rsch« Zeit,«,- ver-sfentlich, ein« Nnchrtcht f» -er Angelegenheit der noch ungeklärten Her. knnft ßer bei H»ß«anu gesnndeneu Blntätropfen. Danach »nrbe gleichzeitig «it ber Keilkneipe ber vnrschenschafler in eino» Saal be-selbe« Hotel» «1« Abitorienienkommers ab. gehakte». an be« Hnß«an« «oräbergehenb t«il»7h«. Bei ein«« Schlag «it «ine« Schläger ans be« Biertisch sei dem «eben Hnßmann fitzende» Stndienaffeffar Jablonski «in Siiick »ou ber Kling« be« Schlägers derart heftig ins Gesicht ge. flogen, boß Jablonski stark ,n blnten ansing. Es wäre nun. sa sagt baS Blatt, durchon» wahrscheinlich, haß bei diesem Zwischenfall BlutSiropfea des Jablonski anf Hnßwann ge falle« seien. Es bedürfe nur der Bernehwnug ber Herren, die den Borfall beobachtet hätten, und einer Unterfnchuug, ab baS Blut de- Herrn Jabloufkt zur Gruppe X gehöre, wie baS bei Hnßmann gefundene' Blut. Im Hußmann-Prozeß ist möglicherweise eine neue Wenduivg zu erwarten. Rektor Daube hat heute früh einen Brief bekommen, von dessen Inhalt er dem Gericht Mit. tellung machte. DaS Gericht scheint dem Schreiben solche Wichtigkeit beizumcsse», daß Herr Daube sofort zum Gericht geladen wurde. Heute vormittag v Ikhr begann tm Garlen ber Pflegceltern des Hnßmann, wo das Messer gesunden wurde, der Lokaltermin. Eine Klärung bezüglich de» Messers ist nicht etngetreten. Im Hause wurde dann eine Untersuchung darüber angestellt, ob man im Schlafzimmer und tm Arbeitszimmer des Hußmann das Telephvnläuicn hören kann. ES stellte sich heraus, daß man im Schlafzimmer, tm Klosett unb im ArbeitSzi-mmer das Klingeln nicht hören kann, wohl ah;r auf der Treppe. Englands tn-tfche Gorgen «»läßlich de» Rücktritt- L-rd »irkeaheads London, 20. Okt- Gleichzeitig mit der amtlichen Bekam», gäbe de- Rücktritt- Lord BirkenheadS und ber Ernennung Lord Peel- zum Staatssekretär für Indien veröffentliche» die Morgenblätter den Schriftwechsel zwischen dem Minister- Präsidenten Baldwin und Birkenhead. Btrkenhead stellt in seinem Brief an den Ministerpräsidenten fest, daß er dir Politik für immer verlasse, aber hoffe, tn feiner Ltaenschast als Mitglied des Oberhauses gelegentlich dem Lande dien ober jene inoffizielle Hilfe leisten zu können. Baldwin be zeichnet in seiner Erwiderung das Ausscheiden BirkenheadS als einen unschätzbaren Verlust für das Kabinett. In dunkle« Tagen sei Birkenhead ein Turm der Stärke und stet» ei» großzügiger Kollege und loyaler Freund gewesen. In Leil- arttkeln werden die Verdienste Lord Birkenhead» für Groß britannien unterstrichen. Die halbosfiziöse „Morning. post* gibt der Besorgnis darüber Ausdruck, daß das Aus scheiden BirkenheadS in einem Augenblick erfolge, in dem die Zukunft Indiens Anlaß zur Sorge gebe, die durch de» Empfang der Gimonkommtssion nicht beseitigt worben sei. I» ber kommenden Zeit, wenn die große Frag« ber Uebertragung eine» konstitutionellen System- aus Indien erneut ausgerolll werde, brauche da- Staatssekretariat für Indien einen Führer, der Stärke und Weisheit vereinige. Zusammenbruch des Eeueralstnitt ia Lodz Auch dte Textilarbeiter nehmen -te Arbeit wieder auf Lodz, 20. Okt. Ohne sich um irgendwelche Beschlüsse zu kümmern, beginnen die Arbeiter wieder in ihre Betrieb« zurückzukchren. Auch in der Textilindustrie kann von einem solidarischen Streik nicht mehr gesprochen «erden. I« den großen Betrieben wie Krusche, Sindler, Geyer unb der Wi- dzewer Manufaktur Ist schon im Lause des gestrigen Tages die Arbeit wieder ausgenommen worden. Man rechnet damit, daß heute noch größere Arbeitcrgruppen z« den Scharen der Arbeitswilligen stoßen werden. tWTB.j Kommunisten wollen einen wilden Streik erzwingen Hamburg. 20. Oktober. Im Verlaufe von Zusammen stößen. die gestern nachmittag zwischen Teilnehmern einer kommunistischen Versammlung unb von der Arbeit zurück- kehrewden Hafenarbeitern erfolgten, wobei dt« letzteren vielfach belästigt, geschlagen und bi» in »ie Straßenbahn verfolgt wur den, mußte die Polizei an zwei Stellen eingretfen. uw die Menge zu zerstreuen und den Straßenbahnen die Wetterfahrt zu ermöglichen. ES handelt sich um einen kommunistischen Versuch, einen wilde» Streik tm Hafen zu erzwingen. Es sind Maßnahmen getroffen worden, um neu« Zusammenstöße zu verhüten. IW. T. B.> Hamburg. 20. Oktober. Hier wurde ein Angehöriger -eS Reichsbanners plötzlich von zwei Leuten, die das Abzeichen des Rotsrontkämpserbundes trugen, überfallen und durch einen Messerstich in die Brust verletzt. Die Täter sind entkommen. MSIchrrstmgen smivSslWer «ommmilften Paris, 20. Okt. Havas meldet aus TroyeS: Die von der Kommunistischen Partei für gestern angesetzte Kundgebung, um gegen die Verurteilung eine» verantwortlichen Redakteur» wegen Ausreizung vo» Milttärpersonen »um Ungehorsam zu protestieren, war von der Polizei verbot«» worben. Da die Kommunisten trotz dieses Verbote» demonstrierter^ griff bi« Polizei tn Stärke vo» 200 Mau« ein «nb zerstreute die Manifestanten, wobei eS »» einem Zusammenstoß kam. t» dessen Verlaus 12 Personn«» verhaftet wurden. «Memmst der Sllwdiger «lißtwltt Teilnahme dentscher Banke« Komna. 1». Oktober. Wie aus Moskau gemeldet wird, soll am 28. Oktober in London ein Weltkongreß der Glänbtger Rußland» eröffnet werben. Auf dem Kongreß sollen anwesend sein Urquart, Deterbtng, Charles GtnSburg und andere Gläubiger ber Sowjetregterung. Da- Programm sieht vor allem eine Aussprache über dt« Entschädigung für bi« nationalisierten Besitzungen tn Rußland vor. Dt« Sowjet- regierung teilt hierzu mit. daß sie keinerlei Forde- rungen vom Verbände der Kreditoren entgegen, nehmen werde und auch keinerlei Verhandlungen mit diesem Verbände etnzugehen beabsichtige. Die letzte Sr- klärung be- Kreditorenverbande» in Part- hat die Sowjet- regierung unbeantwortet gelaffen. Wie au» Moska« gemeldet wird, ist dort bekannt gervor- den. daß sich eine Gruppe deutscher Banke« unter Führung de» Bankhauses Mendelssohn dem Internationale» Verband der Glänbtger Rußlands angeschlosscu habe. Dielt Nachricht hat tn Moskau beträchtliches Aufsehen erregt. Don russischer halbamtlicher Seite ist dazu mitgeteilt worden, daß die deutsche Reichsregierung in den deutsch-russischen Handels verträgen auf sämtliche Ansprüche der deutschen Wirtschaft aus das vor dem Kriege in Rußland investierte Kapital Verzicht geleistet habe. — Von zuständiger deutscher Stelle ist in der Angelegenheit bisher keine amtliche Verlautbarung erfolgt. ES wurde lediglich erklärt, daß die Reichsrcgierung dem Schritt der Bankengruppe völlig fern stehe und ihn alS eine Privataktion betrachte, anf die sie keinen Einfluß habe. Starke Arbeitslosigkeit im Winter Borbeugungsmaßnahme» deS ArbeitSminifters Berlin. 20. Okt. Der Retchsarbeit-minister hat sich a» die ReichSressort- mit einem Erlaß gewandt, tn dem e» u. a> heißt: Die rückläufige Bewegung auf dem Arbeit-markt hat in diesem Jahre früh eingesetzt. Die Konjunktur i» einer Reihe wichtiger Industriezweige ist bekanntlich seit einer Reihe von Monaten i« Rückgänge, ber sich auf den Lrbeitsmarkt auSzuwtrkea beginnt. Die Zahl der Unterstützungsempfänger in der Arbeitslosenversicherung zeigte am 1k. August zum ersten Male eine, wenn auch nur geringe Zunahme, die sich auch in ber Zeit bi» zum 81. August fortgesetzt hat. ES ist sür den Winter mit einer starken Steigerung der ArbeitSlosig- keit zu rechnen. Die Möglichkeiten, die vorhandenen Arbeits gelegenheiten durch öffentliche Notstandsarbeite» zu verstärken, sind in diesem Jahre infolge der knappen Geld- mittel, dte für diese Zwecke zur Verfügung stehen, seht gering. Ich darf daher im Einvernehmen mit dem Herr« NeichswirtschastSminister bitten, die VergebungSstellen süt öffentlich« Aufträge auf diese Sachlage aufmerksam zu machen unb sie anzuhalten, die Aufträge, die sie tm Laufe btcses HauShaltsahreS noch zu vergeben haben, tn den nächsten Monaten zu verteilen und dte Lieferfrist nach Möglichkeit s» zu stellen, daß die Betriebe vor allem in ben Monaten November bi- Februar mit diesen Aufträgen beschäftigt sind. England behält »ie Falklandinseln Sand»«, 20. Okt. Die vor einiger Zeit zwischen Größt Lritannte» und Argentinien auSgetauschte Schriftwechsel über da» Hoheit-recht an den Falklandinseln ist in Buenos Air«- veröffentlicht worden. Großbritannien protestiert gegen die Errichtung einer drahtlosen Station auf ben Falk» kandtnseln, die Argentinien für meteorologische Zweck« er> richtete. Argentinien hält trotz der Tatsache, bah dre brittscht Flagge seit mehr al- hundert Jahren über den Falklant» inseln weht, an seinem Besttzrecht fest. Der Schrittwechsel soll dte Haltung der argentinischen Regierung gegenüber dem Kellogavakt beeinflussen. Aus dem Schriftwechsel ergibt sich weiterhin mit aller Deutlichkeit, daß aus englischer Sette nicht die geringste Meinung besteht, die Inseln an Argentinien »urückzugeben. Bel stockende« Stnhlgong, aufgetrtebenem Leib, über- schlissiger Magensäure, Kopfweh, Erregbarkeit. Angstgefühl«», allgemeinem Uebelbettnden. Mattigkeit befördert da» natür liche .Fran,-Josef*-Vitterwaffer mühelos und schmerzfrei leichte Entleerungen. Dte bedeutendsten Aerzt« b«S Jahr hundert» haben da» Franz-Joses-Waffer bet Männert Frauen «nb Ktnber« mit vollem Erfolge angewenbet.
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