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17S2 « Rantzau und «reichte somit ein Mter vo» 73 Jah re». Sr hinterst de» Ruf eine« wahren Edelmann«» «nd hat sich auch altzmilitchgl scher vch^ststeller ein«, Namen er worben. — Al« der am 23. Abends auf der verlin-anhaltischeN Bahn in Leidig angrkommene Zu» in die Station Burg keamitz (zwischen Gräfenhainichen und vitterfrld) einfuhr, sah man au» der ober» Etage eines Viehwagens tue HBen Flammen heraueschlagen. Der Wagen war mit Schweinen besetzt, von denen 40 Stück verbrannten. Jedenfalls hatte sich dar den Thierrn als Slreu dienende Stroh durch eine von der Loco Motive auS hineingeflogene glühend« Kohle entzündet. — s Oeffentliche Gerichtsverhandlungen vom 26. Juni. Bei Earl Gottlieb Merbitz in Blasewitz diente der Knecht Earl Gottlieb Bürger au» Miklaw Dieser war beauftragt, von seinem Dienstherr», zweimal wöchentlich spüle" oder „Spülicht" aus der hiesigen Brahm'schen Brennerei zu holen. Ein Faß solchen Spülichts mußte mit einem Thaler an Ort und Stille bezahlt werden. Bürger aber sagte zu Merbitz, ein Faß mit solcher Waare koste 1 Thaler ü Ngr. und ließ sich auch soviel geben Und so hatte Bürger mehr als hundert solcher Gespülichrfuhren gemacht und dabei eine ungefähre G sammtsumme von 17 Thalern unterschlagen. Der Angeklagte gestand zwar die Unterschlagung aller 17 Thaler nicht zu, sondern er behauptet, nur ungefähr 10 Thaler für sich verwendet zu haben. Das Gericht hatte ihn zu virrmo- natlicher ArbeilShausstrafe verurtheilt, und die königl. Staats anwaltschaft beantragte die' Bestätigung de» erstinstanzlichen Urtels, die auch erfolgte. — Die nächste Sache ist schon in diesen Blättern vor wenig Wochen erzählt worden. Zwei Marktbrlfer, ein gewisser Langhoff und Carl Friedrich Wil helm Matzlch, die beim Kaufmann Richter am Altmarkte in Arbeit standen, erhielten wegen Diebstahls 6 Monate Arbeits haus. Langhoff submitlirte sich dem Urtel, Matzsch nicht, er erhob Einspruch und zwar mit günstigem Erfolge. Am 8. März dieses JahreS war bei einem hiesigen Handelsmann Haussuchung gehalten worden, wobei man Mulden aus Walz- blei fand, das d-m Kaufmann Richter am Altmarkt gestohlen worden war, ohne daß er es selbst wußte. Der Gesammt- w»lh des corpus ckelieti beträgt 16 Thlr. 1 Ngr. 2 Pf. Da ar^h die Staatsanwaltschaft für eine Herabsitzung und Aen derung eer Strafe war, wurden aus den 6 Monaten Arbeits haus bei Matzsch nur 2 Tage Gcfängniß. — Johanna So phie Eidam aus Loschwitz wurde von einer gewissen Nasdala in Loschwitz beschu digt, einen Weiberrock gestohlen zu haben, der auf einen Thaler gewürdert ist. Das ärgerte sie und sie erhob Privatanklage gegen die Nasdala, well sie sich keine» Diebstahl- bewußt wäre. Die Nasdala behauptete -ndeß, daß sie ihrer Sache gewiß sei und so nahm die Staatsanwaltschaft die Sache in die Hände und ging gegen die Eidam los. Der Rock hing auf einer Leine, als er gestohlen wurde und hing auch wieder auf einer Leine, als er entdeckt wurde. Der Rock gehörte einer gewissen Löser oder vielmehr ihrer 22jährigen Tochter. Eine Waschfrau, Namens Schild in Loschwitz, sagte ihr. daß in dem Erdam'fchen Weinberge ihr weißer Schnuren rock auf der Leine hinge. Nachdem das Gericht angenommen, daß der Diebstahl erwiesen fei, wurde die Eidam zu einer Woche Gesängniß verurtheilt. Sie hatte Herrn Advocat l>r. Echaffrath für sich als Defensor bestellt, welcher wünschte, daß die Angeklagte wegen Mangels an vollständigem Beweise frei, gesprochen werde. Die Angeschuldigte wird klagfrei gesprochen. — Nächsrdem fungirt der Koch Richard Herrmann Herms dorf aus Kaitz als Angeklagter. Hermsdorf diente als Koch bei dem Herrn von Krewell aus Preußen, und mit ihm zusammen der Kammerdiener Scholz, welcher die Zahlungen für die Victuglien zu machen hatte. HermSdorf soll nun einmal beim Fischhändler Blembel einen Sander gekauft und dafür sich von Scholz 1 Thaler 15 Ngr haben geben lassen. Den Fischhändler bezahlte er nicht. Ebenso verhält e» sich noch mit 22 Ngr. Hermsdorf ISugnct das vollständig, er will ganz unschuldig sein. Der Kammerdiener Scholz müsse sich verrechnet haben, seine Rechnungen stimmten überhaupt ofrmals nicht. HermSdorf wurde mit 14 Ta «n Gefängniß belegt. Der Kammerdiener Scholz und noch ein anderer Die ner beim Herrn v. Krewell find als Denuncianten beim Kö niglich Preußischen Kreisgericht zu Neumarkt in Schlesien ver nommen worden Der Angeschuldigte selbst hatte sich nach Publikaiion des Urtels an Se. Majestät dm König gewendet, «n dort Gnade und mit ihr Aufhebung der Strafe zu er- flehen. Se. Majestät brachte zwar nicht die Strafe in Weg fall, gestattete aber dem Angeklagten, noch ein Rechtsmittel 'inzulegen. Von dieser Gnade machte Hermsdorf heute Ge brauch, er erhob Einspruch. Die Staatsanwaltschaft stell!« den Antrag, den Angeschuldiglen wegen Betrug» und Unter schlagung in Bezug auf die Su-me von 1 Thlr. 15 Ngr. nur zu bestrafen, von der Unterschlagung der 22 Ngr. sah sie garz ab. Im Uebrigen sei noch bemerkt, daß HermSdorf die 22 Ngr. nach Preußen an den vermeintlichen Bikletzte« ringeschickt hat. Der Postschein darüber liegt bei den Acren. Das Endurthnl lautete auf Klrgfreisprechung. — Zum Schluß bleibt noch eine Einspruchsverhandlung übrrg, welche Beleidi gung zu ihrem Fundamente hatte. Ei« Privatier Erchen- brrcher hatte den hiesigm Turnlehrer Hesse verklagt und zwar privatim Der Privatbeklagte wurde indeß nicht verurtheilt auf die Denuncialion hin, sondern freigesproch-n und Erchen- brrcher in die Kosten verurtheilt. Dagegen erhob er Einspruch. Zum heutigen Termin waren die Parteien erschienen. Es blieb aber bei der Freisprechung d«S Turnlehrer Hesse. DaS schwarz- Brett hatte zwar die Sitzung al» eine öffentliche an gekündigt, sie verwandelte sich aber später in -ine geheime — Nachmittags 4 Uhr öffnen sich nochmals die Thüren des Ge- richttsaales Ein ganz junges Mädchen, das nicht in Haft ist, das kurz vorher im Zeugrnzimmer erst bittere Thränrn geweint, tritt vor dm Gerichrhos hin. Ihre anfängliche Be scheidenheit. ihre Jugend, ihre zart herausgestoßenen Ja's und Nein s täuschen zuerst den Zuhörer und nehmen ihn für sie sehr ein, aber Therese Richter hat. trotzdem daß sie am 15. April dieses JahreS erst das 18. Jahr erreichte, ziemlich viel dunkle Flecke aus der kurze» Bahn ihre» Leben«; den« wir hören, daß sie schon zwanzig Mal« polizeilich »nd in den Jahren 1861 «nd 18GS schon zweimal mit Gefängniß be straft worden ist. Anch stell» sich im Laufe der heurigen Haupiverhandlung Hera«», daß sie gar nicht so schüchtern ist, al» sie am Anfänge der Sitzung erscheint; sie vertheidtgt sich sehr laut, sehr ichnell «nd ernst und wirft alle Schuld ihre» verbrecherische» und liederlichen Treiben« auf da» Herupt ihrer Ellern, namentlich ihre» Barer». Die Richter ist von kleiner Statur, im Ganzen von freundlichem Aeuhern. Al« sie au» der Schule kam, betrieb sie da» für alle Kinder so verfüh rerische Geschäft de» Blumenhandels. Ihre Sache ist folgende. Sie hat einen Brief geschrieben, einen Bettelbrif, den Namen ihre» Vater» darunter gesetzt und ist damit milde Beiträge für ihren angeblich unglücklichen Bater ein- samwrln gegangen. An verschiedenen Orten erhielt sie auch solche Unterstützung an baarem Gelbe und zwar einmal 2 Ngr. 5 Pf, das andere Mal 2 Ngr. und dann an drei Orten je 1 Ngr. Sie giebt mit sehr erregten Worten an: „Ich habe rS nicht aus Uebermuth, sondern au» Armuth gethan Ich that es meiner Eltern wegen, ich bin blos durch meine Eltern unglücklich geworden. Der Later gab meiner Mutter nichts» viel, als sie für die vielen Kinder brauchte!" Auf Befragen erklärt sie, daß ihr Vater sie schon als lLjähriges Kind eini- mai mit einem solchen Bettelbriefe ausgeschickl. Einen Ber- theidiger hatte sie nicht. D-e Staatsanwaltschaft beantragte ihre Bestrafung. Am Schluffe der Sitzung erklärte sie: „Ich bitte, meine Herren Richter, um eine milde Strafe, da ich so lange in Untersuchungshaft gesessen-habe!" DaS Urtel lau tete auf 4 Mon >te Gefängnißstrafe. — Angekündigte Gerichtsverhandlung: Heule Vermittag 9 Uhr Wider Carl August Gustav Hofmann wegen Widersttzlichkeit und staatSgesährlichen Schmähungen. Vor sitzender: G. R Ebert. — Den 2S. d. M , Vormitt. 9 Uhr: Unter Ausschluß der Oeffentlichkrit Wider den Handarbeiter Johann Gottlob Wilhelm Zieger von h. wegen vollendeter Notbrucht. Vorsitzender: G.-R. Leonhardi. LageSgefchtcht« Berlin. Dem Vernehmen nach wird die Direktion der Anhaltischen Eisenbahn zum 8. Juli einen Extrazug nach Dresden, Prag, Wien und nach Lindau am Bodensee zum einfachen Preise für Hin- und Rückfahrt veranstalten. Paris, 24. Juni. Ungeachtet der Strenge, mit wel- cher die Polizei auftritt, ging es gestern an der Barriere au Combat noch lebhaft zu, wo eine große Anzahl neuer Kutscher und viele Polizeidiener nicht allein bedroht, sondern auch durchaeprügelt wurden. Viele der Ruhestörer wurden ver haftet. Auf anderen Punkten der Hauptstadt fanden ebenfalls Manifestationen statt, die jedoch friedlicher Natur waren. An Verhaftungen fehlte es dort aber auch nicht, und in Mont martre wurden gestern wirdrr 17 Personen verhaftet. Die Zahl derer, welche bis jetzt verhaftet wurden, beläuft sich auf mehrere Hundert. Die Kruscher, die sich unter denselben be- finden, und auch viele der übrigen Ruhestörer, sind sofort vor die Gerichte gestellt worden. Gestern wurden 24 und heute Sö zu Gefängnißstrafe von 2 bis 6 Monaten verurtheilt. Die Aufregung, die in Paris herrscht, ist natürlich groß. Man tadelt die Negierung allgemein, daß sie das Monopol nicht abgeschafft habe; der Seinepräfect Haußmann widersetzte sich aber und eS gelang ihm, zum wenigsten bis jetzt, die Aufrechlerhaltung desselben durchzus tzen. Der Direktor der „lautes vnilure,Herr Dueoux hat heute, da er des Schutzes der Behörde gewiß zu sein scheint, folgenden Tagesbefehl an den Mauern von Paris anschlagen lassen: „Paris, 23 Juni. Mehrere Kuischer der Gesellschaft, die der Greve müde sind und wünschen, ibre Arbeit wieder aufzunchmen, scheinen die Strenge der Gesellschaft zu fürchten. Ich beeile mich, sie in dieser Beziehung zu beruhigen. Die Gesellschaft weiß, daß der sehr große Thril ihrer Kutscher mehr aus Uebereilung als mit Vorbedacht gehandelt hat. Sie können also in ihre De pot» zurückkehren mit der Sicherheit, daß man nicht allein nicht versuchen wird, sie wegen eines momentanen Jrrthums zu bestrafen, sondern daß die Gesellschaft auch, durch die letz ten Vorfälle belehrt, sich b.-mühen wird, ihre Lage zu ver bessern und ihre Rechte in dem Maße zu vertheidigen, als es in ihrer Macht steht. Der Director Ducoux." * Ein Sanscu'otte in der Equipage. Die Bewohner der Roseuthalcr Siraße in Berlin hatten dieser Tage einem recht heitern Anblick. Es kam eine glänzende Equipage im schnellsten Laufe zweier prächtiger Apfetschrmmel daher. Die Insassin waren zwei Herren und eine Dame, alle so vornehm wie möglich in die Polster gedrückt. Plötzlich wurde der Lauf der Pferde aber durch einen Mann gehindert, der ihnen in die Zügel fi l und sie zum Stehen brachte. Zu gleicher Zeit sprangen zwei andere Männer von beiden Seiten an die Wagenschläge offenbar in der Absicht, die in dem Wagen sitzenden Personen am Entspringen zu verhindern, während rm vierter Mann, dem man den Exekutor auf tausend Schritte ansah. sich langsam dem Wagen näherte. Der eine der in der Equipage sitzenden Männer wußte sofort, wem dieser über raschende Angriff gelte, «ber perplex wurde er dadurch nicht, denn mit einer wahrhaft wunderbaren Schnelligkeit zog er Rock. Hose, W.ste und Stiefeln aus und übergab alle diese Kleidungsstücke seinem Begleiter mit den Worten zurück: „Hier hast Du die geborgten Sachen". Dieser stieg denn auch ganz gemächlich mit d.r Dame au- dem Wagen und entfernte sich mit den Sachen, so daß der inzwischen herangekommene Exe> kutiontbeamte im Wagen zwar einen lange gesuchten Schuld ner, jedoch in einem Zustande vorfand, der ihn mr Aufnahme in da» auf anständige Bekleidung haltende Schuldgefängniß nicht für geeignet erscheinen ließ, denn der Ergriffene saß nur im Hemd. Unterhosen und Strümpfen in der alänzenden Equi- -age. Aber auch der Exekutor und seine Begleiter wußten sich nicht minder schnell zu helfen, wie d«S der Schuldner gewußt hatte. Zwei von den Begleitern des Beamten nah men i« Wagen neben dem halbn«ckte» Ranne Platz, der den»«qn, um stehende» Straßenjungen nnd dem Gelächter de, angesawn meltrn erwachsenen Neugierigen, hi» zum nächste Dolizeiburea», in welche» der Sx^utor mit Hem Verhafteten trat Die bet. den anderen Männer sah man nach kurzer Besprechung mit dem Beamten sich in Erl« fvrtbegrben und schon nach kurzer Zeit wieder zurücklrhrm «it Rock. Hose und Stiefel», die der Gefangen«, so sehr er sich auch sträubte, da sie mit den elr- ganten Kleidern, deren er sich entledigt hatte, i« grellste» Widerspruche standen, dennoch anzirhen mußte, vorauf er mittelst einer Droschke zum Schuldarrrst befördert wurde. * Etwas, da- kein Fürst der Erde selbst mit vieler« Geld« erwerben könnte, besitzt ein bescheidener Gastwtrth Ber, lin» in der Pionierstraße Nr. 116, mit Namm Äennfan», nämlich — ein Paar Schwalben als freiwillige Stubenvözel. Im vorigen Frühjahr erschienen in seiner Gaststube rkr Paar Schwalben und begannen, sich in dersilben häuslich rinzurich ten. Kein Widerstand vermochte sie von ihrem Vorhaben ab- zubringen. Da ergab man sich in da» Schicksal und unter stützte die emsigen Bauer noch mit einem Brettchen neben der von ihnen änßrrkorenen Gardinenstange Bald watkn auch tz Jun e da und die Alten flogen rin und au» über die Köpfe der Gäste weg, um ihre Kleinen mit Nahrung zu pqesorgen. Die Sache wurde aber noch intrr,ffanter. Ein Junge» nach dem andern wurde auf der Gardinenstange im Gehrauch der Flügel einexerzirt und eben so sorgsam in« Nest zurückgelritet. AlSdann wurden sie einzeln in der Stube im Fliegen geübt, endlich im Freien; immer aber wurde ein» nach dem andern aus dem Nest und ebenso in das Nest zurückgrführt. Erst später durften sie nach Belieben auisliegrn, pünktlich um 8 Uhr aber mußten alle zu Hause sein Endlich kam die Zeit, wo die erwachsenen Herren Söhne und Töchter sich ihr Brod selber erwerben mußten und nun wurden sie wiederum, einzeln ins Leben hinauSgesührt; ließ sich ein« Wiedersehen, so Hab e» im Zimmer lebhafte Kämpfe zwischen Eltern und Kindern, bi» letztere das Feld räumten. Um halb fünf de» Morgens er scheint der Wirth und öffnet seinen Miethern ein Fenster, welches er für sie zum Verschieben eingerichtet hat, um seine Gäste nicht bei kaltem W.tter mit Thüröffnrn zu belästigen. Jst's kaltes Wetter, so beginnen sie ihre lustig« Jnscktenjagd über die Köpfe der Gäste hinweg im Zimmer. Die Lhier- chen haben eine kluge Wahl in ihrem Aufenthalte getroffen, sie sind gegen Unwetter und Raubvögel geschützt und haben keine Nahrungssorzen. Abends sitzen sie auf der Gardinen stange »nd hören den Gesprächen der Menschen aufmerksam zu Man sagt, Schwalben bringen Glück: auch hier dürft« die» eintreffen, denn irren wir nicht, so wird mancher Be sucher der Hasenhaide in dem bescheidenen Gasthause um sei ner lieben Käste willen einkehrea und einen Schoppen trinken. Auch in diesem Jahre haben sie wieder ihr Erzichungßwerk an einer Anzahl hoffnungsvoller Schwälbchen begonnen. * Eine Heirath-lotterie. Di« „Times" vom 20. enthielt folg, «de- Inserat: „Tin junger Mann in dem Hoch landskirchspiel Abernethh eröffnet eine Lotterie unter fölgeUdm Bedingungen: Alle Wittwrn und Jungfrauen, welche noch nicht älter als 32 Jahre sind, werden eingeladen, von « ihm ein Loos ä: 10 Shill. zu kaufen. Sobald 300 Loose abgesetzt sind, beginnt die Ziehung. ES giebt nur einen Preis, näm lich da» Recht der Giwinmnden, die Hand de» Unternehmer» zu beanspruchen und «it ihm die 150 Pfd. Sterl. zu ge nießen." Der Spaß der „Fliegenden Blätter" ist also im Lande de« Spleens bitterer Ernst geworden. * In einem Wiener Gasthofe wettete vor Kurzem der Brauer Franz Scharinger aus München mit einem Wiener Weinhändler, daß er einen Eimer baierischeS Bier auf .inem Sitze auSzutrinken im Stande sei, und setzte al- Preis der Wette 150 Gulden ein, wogegen der Weinhändler 10 Eimer edlen Ungarwein im Falle de» Gewinnens versprach. Diese» Riesenwerk der Trinlkunst wurde Montag« Nachmittag be gonnen, und um 1 Uhr Nachts hatte der Brauer die Wette gewonnen, worauf er ohne sichtbare Nachwehen mit dem Wtin- händler in da» nächste Kaffeehaus ging, um einen „Schwarzen" als Rachguß zu nehmen. , ... < " >« - - 4 Wenn man beim Herannahen der Festtage des I. Deut schen ELngerbundeSfesteS jede» erscheinende Gedenkblatt, jede Gedenkmünze als Zeichen der Zeit begrüßt, welche noch unfern Nachkommen Zeugniß geben soll von den Tagen, in welchen sich Tausende deutscher Brüder durch Lied, Herz und Hemd verbanden, so dürfte ein Tableau vorzüglicher Beachtung Werth sein, was au» ei«er hiesigen und zwar aus der Trautmann'schen Kunstdruckerei (Lößnitzstraße Nr. 5) hervorgegaygen ist, da sich dasselbe sowohl hinsichtlich der Auffassung als auch künstlerischen Darstellung ganz besonders auSzeichnet. Das Mittelbild stellt die Sängerhalle dar, über welcher Germania gleichsam al- schützende Göttin thront, ihr pur Seite befinden sich v. Eschenbach und HanS Sach». /Unter halb der Sängerhalle bewegt sich der Festzug aller Nationen Deutschlands, begrüßt von den Ehren-Jungfrauen unserer Stadt. Da- Stadtwappen Dresdens hält der Rand mit dem Sängerspruch. An der einen Seite der Sängerhalle ist die Abbildung de» Waldschlößchen», auf der andern Seite aber, eine Ansicht von Dresden von der Sängerhalle aut ange bracht. Einsender hatte Gelegenheit, dieses Tableau in ver schiedenen Größen bei einem Besuche in gedachter Anstalt g» sehen, und kann diese» Gedenkblatt mit wahrem Vergnügen empfehlen. I. Schmidts Restauration Badehaus Schandau. Küche und Keller werden bet mäßigen Preisen da» Möglichste leisten. Aufmerksame Bedienung wird zugrsicherl. IS W>»»»IlG. vr. mvä. Vlvwbvrpi, tägl. Lallftr. 4, IU, von 4 — 6 Uhr Nach«, zu spreche«. bemerkt w< IlvAsn m i>. Beachtung ««»Nw» Hivailo r. V. V «n»t»vl L. «rü» A!» L>»n» I S»rl Ln ^ult»» L Speis L I» Wähl! sollen eini«< Die Z R- sind dabei r Ri Von «lbe ' vootl Klbert Wemt.. Mttw, Sin .^Künstle, «r, suä benSgefä rakter, Hifponibl > Thaler. diese» wi wollen g, nebst PH, än die E lange« la