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Dresdner Nachrichten : 28.11.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188611281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861128
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861128
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 20-21 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-11
- Tag 1886-11-28
-
Monat
1886-11
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.11.1886
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R. -i» le. um ii prÜ- dem er te, ba- iS ei» ir breit Näacr» rumng >ng bei streiten .ualititt ieitereu Kläger rechts ißrotii- tellun- >aß der en vier >ng ein t diese lduna: drrholt kbealer assung, Thea- eseiligt I." aus »tSraih emi in » ist es echende als m HauS- mrden. hat die itten?' hat am , durch schwer st einer sl nicht s Real- iiandcr 'lichkeil geacn ne. ein tte die its ge- ich dis Sohn > gegen ne». l Gras chlesien 26. d > glück- , >owie Die ist kein Justiz- um I eriums inister- je eine us den »kaust, a zahl» Auch gehabt. i>se ab- lassung war, so nd das :rkrtsis- > Rück- t Frey- sterhatt heraus- h lange ud eine Macht ikanern, tete, ist Zarteien könnte er Mit sehr an erinnert chlosscn dein die an» die cichtung r Seite schlusses ine Ge- pckren. ommen. nämlich -tück der «ommen ne beim längerer in das t Mon- „Gabe umale". erbt der ser Wil- nach der m Falle md dem sehr gut n seinen rer aine- -er Be- esmiden. er Feier Amerika herüb er liche auf daß das leuchten aclandt VotteS- heilige i Sotto in erner ! lebend werden, etreffend or. Der > Wahl- »ier ge- :r Natur geregelt schlagen, ahlrechts Der Margut- von talSbury hat die ihm vorig« Sonntag von einer Deputation der Sozialistenversanimlung aul Trafalgar Square ,»gestellt« Denkschrift über di« Nothlage unter der arveittlosen Bevelkerinig Londons und die Mittel zu der« -bdilte beantwortet. Er sagt: »Die Borschläge, welche bedeutende geietzgrderische Veränderung« in sich schlichen, werden vom Parla ment, wen» sie demselben unterbreitet werden, rweikelsohne gehörig werden. Ich bin sicher Stande, sie onzunedmen oder zu da ich überzeugt bin, daß sie gröberen Nvthstaud, als gegmwättia herrscht, verursachen würden." uament soll am 18. Januar rusa»uii«treten. London. Der hiesige russische Gelandte ist abgereist und hat sich nach St. Petersburg begeben, nachdem er noch vorher lange Konferenzen mit Lord Salisbury hatte. Die letzte Unter redung mit dem Premier soll äußerst kühl aber höflich gewesen sein; jede Anspielung aus die Lordmayor-Bankrtrede wurde vermieden — Abermals sind Unterhandlung« angeknüpst, um den Bau eines Tunnels unter dem Kanal zu fördern und soll sich diesmal die sranzösische Regierung geneigter als früher zeige», darauf eiuzu- gehrn. — Man meldet aus Montreal dm Tod von Sir Henri Willst, Erzbischof von Montreal. Derselbe ist >m Alter von 83 Jahren gestorben und War der älteste amtirende hohe Geistliche der anglikanischen Kirche. — Ein fruchtbarer Zusammenstoß hat »i Avenmouth bei Bristol »wisch« den Flußvampsem „Cvneragh" und „Ossian" stattarsunden, wobei die Mannichatt dcs erster« er trank. — Ein« hübschen Zug von der berühmten LondonerPrima- douna Miß Rose berichtet bas »Echo". Die Künstlerin gehört von jeher zu d« wohlthätiaen Frauen. Sie besuchte lehihm das Western Krankenhaus in Glasgow, wo sie gelegentlich eines Gast- spielS weilte, und sagte zum Schluß, daß sie de» arm« Leidenden eiwaS Vorsingen wollte. Man rührte so viele Kranke, als der Lhcijesaal saßte, dorthin und ließ die Sängerin alsbald ihre schönsten Ari« und Lieder ertönen, vom stillen Entrücken ihres Aud'toriumS ongcseucrt, iuimer neue Zugaben gewährend. Als sie endlich geendigt halte, ries eine alte Frau mit tlnänciierstickler Stimme: »Ach, Madame, Sie haben mich niit Ihrem Singe» ge sünder gemacht, als die Doktoren," woraus die Künstlerin deubeio« erwiederte: „Dann habe ich nur mein Amt als barmherzige Schwester geübt, wie jede gute Christin." — Nächster Tage wird ei» Blaubuch über Transvaal erscheinen, daS interessante Ent- hüllungcn verspricht. Irland. In Dublin wurde ein nußeroideiitlicher Rath ab» ehatlc», an welchem der Vicekönig, der Staatssekretär für Irland, der Lord-Kanzler lür Irland, der General-Prokurator. der Ober- koinmaiidirende in Irland und der Spezialkommissar General Butler Iheilnahmen. Wie es heißt, wäre lmchlosscn worden, energische Maßregeln gegen Ausschreitungen eines Theiletz der Presse zu kl aren«. sowie gegen ungesetzliche Vereinigungen, welche bezwecken, Pachtuihluiigcu zu ve> hindern. Die Zustande in Irland nehmen eine sehr bedrohliche Gestalt an. Tie Negierung beabsichtigt die schärfste Ueberwacdnng aller Komplotte zur Bc>wcigening der Pachtzahlungeu, die Aechtung der Nalionalliga und die Verhaftung mehrerer Linguisten; nacd mehrere» Punkt« Irlands sollen Tnippen gelendet werden, um der Agitation der Nalwnalliga rnlgcgeiizutretrn. Die irische Regirning har die in Sligo geplante nationalistische Kundgebung, bet welcher Dillon und Obne» Reben Hallen sollten, miteilagt. Ter oberste Genchtshvs von Dublin Hai einen Beseht erlassen, dmch welchen der Teputirte Dillo» angewiesen wird, am nächsten Dienstag vor den, Ge»ichtShc>se zu ericheiii«, da er ange- jchnldigt ist. m zwei Beriammlung« von Pachte« gicden gehalten zu haben, dir bezweckten, Untertbnnen der Königin einzuichüchierii und zum Widerstand gegen das Gesetz arisziisordern. . Rußland. Die nervöse Gereiztheit des Zaren hat nach Allem was verlautet, seit der Abteile des Geneials KanlbarS aus Bulga rien ein« außergewöhnlich hohen Grad erreicht. In Berline» divlomatiichen Kreisen vergleicht man ziemlich offen de» gegenwär tigen GemülhSzustaud des Zaren mit demjenigen des verstorbenen Königs Ludwig ID Von Bayern vor etwa fünf Jahren. Kaiser Alexander III. toll die abenteuertichst« Vorstellung« von seiner Macht haben und soll Jede» hassen, den er als ein Hinderniß zur Ausübung dieier vermeintlichen Allmacht betrachtet. Demgemäß duldet er nur noch Werkzeuge seines Willens um sich. Wer ihm widerspricht, wer Bedenken gegen ieine Pläne geltend macht, ver liert sofort jedes Ansehen bei ihm. Am höchsten schätzt er Männer w e Kalkow, die seinen Machtvorstclliingen Viwchnb leisten und alle leine Handlungen dedrirgungslos lob«. Selbst der früher viel genannte Generatvrotumtor der heiligen Synode, Pobedonosszew, der Aistaiigs ganz das Ohr des Zaren beiaß und bei jeder Gelegen heit ausgezeichnet wurde, ist jetzt vollständig in den Hintergrund geirelen. weil er sich hin und wieder erlaubt hat, anderer Ansicht zu sein als icin Herr und Meister, und seiner abweichenden Auffassung einen iratürlich durchaus angemessenen Ausdruck zu ged ii. Einzig und allein die Kaiserin soll noch im Siandc sein, mäßigend a»> ihr« Gemahl einruwirken, doch »oll man sich auch von ihrem tdatinchlichen Einflüsse im Auslände vielfach eine über triebene Vorstellung mach«. Auch der Nat. Ztg. schreibt man, daß die Leitung der auswärtig« Politik nunmehr vollständig in die Hände deS Zaren übrrgegairgen ist. D>e Stellung, welche dabei Herrn v. GierS übrig bleibt, ist nur die Vollziehung der ihm zu- tvmmcnd« Instruktionen. Diele mehr und mehr perrüiilich gewor dene Politik erschwert alle Zukun'tSberechn»»»«. Nur daran glaubt man sesthalren zu bürte», daß Kaiser Alexander keinen Krieg will, den soldariichen Sinn seines Vatei-S und ieincs Großvaters hat der jetzige Hensicher nicht geerbt. Der russisch« Annee sihll daS unadlämg soigende und überwachende Auge jener Herrscher, wenn auch der Knegsminister ein ungemein begabter Organisator ist. Wie sich unter diesen Verhältnisse» die ruiistche Armee gestal tet hat. ist schwer zu übersehe»; die Mnsteraussührung« in Polen und aus de» Exerzierseldern bei St. Petersburg könne» in dieser Beziehung mchl als maßgebend betrachtet werden. Tie Vergleichung der Armee in ihrem heutigen Zustande mit der Aimee, die Kaiser Alexander II. gegen die Türkei in das Feld führte, bleibt immer nvcv osten und bekanntlich waren es nicht ausichließlich Lvrbeel«, welche die letztere geerntet hat. Nanienilich ruil die hohe Zahl der Lpicr dcs letzte» Krieges, wie sie bei Einweihung des Kriegerdenk mals betont wurde, den ganz vernachlässigt« Zustand des Ber- pslegliugsivesens m das Gedächtniß, der mehr Äenichenleb« ge kostet hat als die türkischen Kugeln. Die Zeitungspresse. die daran mit allen Kräften arbeitet, Rußland in einen Krieg mit Europa zu verwickeln, erregt bei dem er»stl>..steit Tbeil deS Publikums ichwere Bedenke»: natürlich fehlt rS auch an Solchen nicht, welche in einer groß« Katastrovhe die Zukunst und das Heil Rußlands «ehe». Wir bekannt und üblich, arbeit« stch Panslawisten und Nihilist« dabei in die Hand. Nach London gelangte chiflrirte Petersburger Depeschen, so meldet ein mit einem Fragezeichen zu ve»seheiideS Telegramm des „B- T."> stellen die diplomatische» Vorgänge bezüglich der Jn- >chutz»ghme der ruisischen Unterthan« i» Bulgarien und Ostrumelie» durL Deuilchland, bezw. durch Frankreich folgendermaßen dar. Als KanlbarS Abreise beschlossene Sacke war, richtete der Zar ohne Besing« und ohne Vorwiss« irgend eines seiner Räthe die lele- gravhoche Auslage nach Paris, ov die französische Negierung ge neigt iei, den Schutz der russischen Unterthan« in Bulgarien zu übernehmen. Die hieraus entlausende bejahende Antwort gelangte in die Hände deS Her« v. Gnus, der über dies«, nach seiner An sicht einem offenen Bruch mit Deurschlaud gleich zu erachtenden Schritt in ein wahres Entsetze» gerieth und alsbald mehrere Mit glieder der kaiserlichen Familie zu einer Bcrathnng versammelte. In der Folge bcgade» sich mehrere Großfürsten z»m Zaren und nicht« diel«! vlansidel zu mach«, daß cs unklug sei, den Bruch mit Teusichland. wenn er auch schließlich einmal unvermeidlich lei. i» diesem Augenblicke so rückhaltlos demonstrativ z» markiren; cs lei besser, denselben auch ferner durch rein äußerliches Ausrecht erhalten sreiindtchastlicher Beziehungen zu uiaskiren. Nach viel- mchen Bemühungen — zuerst wollte Alexander lll. über Vieles Thema überhaupt keine Rathschläge anhören — brachte man cs endlich dahin, daß dies dem Zar« einleuchtete. Gleichzeitige De- velchen nach Berlin und Paris halt« sodann zur Folge, daß Deutschland in Bulgarien. Frankreich in Ostrumell« dem Zaren reiche den fraglichen „Freundichaslst»c»st" zu leisten übernahm. Türkei. General v. Kanlbms ist aus »onstnnlinopcl, nachdem er vom Sulla» in einer längeren Audienz einmalig« worden war, nach Odessa adgereist. Ter Sultan bat demselben daS Großkreuz des Medsidie-Ordens verliehen. zO jei) Eui Tovvelmord aus Eifersucht mag eS gewesen kein, den fol gendes Telegramm meldet: „In Monastir wurden der dortige griechisch-orientalische Geistliche und leine Köchin nn Hofe ermordet ausgesunden Der Verdacht lenkte sich auf die Braut deS Ermvr- dct«, die auch in Untersuchung gezogen wurde. Bulgarien Ter deutsche Generalkonsul in Sofia bat der bulgarnchen Regierung cmgezelgt, daß er den Auftrag erhalten habe, daß die Kadettemevolte in Sofia von langer r; sie sollte schon »orige Woche zum Busbruch die Vertretung der russischen Schutzbefohlene» t» Bulgarien t« übernehmen. E» ist erwies«. Hand vorbereitet war .. .... gelangen. KaulborS befahl jedoch, daß die Aktion brS »ach seiner Ab- rrsie verschob« werde. Dir bi-henge Untersuchung hat mit Be stimmtheit »kstgestellt. dag General KanlbarS daS geplante Attentat emgeleitet habe. Die Verschwörer beabsichtigten, die Regenten, den SriegSminister Nikolajrw und den Major Popow niederzumetzeln Amerika. Die sieben in Chicago zum Tode vcrurtbeillen Anarchisten, der« Hinrichtung auf den 3. Dezember d. I. angesetzt war. habe» alle Urlrche von dem Fortgang der zu ihren Gunsten begonnenen Bervegnng befriedigt zu sei». Wie schon gemeldet, ist dem G,suche von Arbeitervereinen um LmauSicüiebung der Hin richtung Üattacgeben worden. Die Hinrichtung wird mindestens lo lange verschoben werde», bis der höchste Gerichtshof des Staates Illinois sich in einer Plenarsitzung über die Nechlsrragen, welche zu Gunst« eines neuen Prozesses gellend gemacht worden sind, ausgesprochen haben wird. Seit den blutigen Austritten in Chi cago haben die Ereignisse in den Vereinigt« Staaten ein« derar tigen Gang genommen, daß man berechtigt ist. zu sagen, die Au''- sichten der Beriirthcilten seien zur Stunde zum Mindesten nickt schlecht. Die anfängliche Erbitterung ist weniger allgemein: die Stimmen, welche davor warnen, die Sache der Anarchisten durch Schaffung von Märtyrer» zu rördern, werden hörbarer und die Ziveiiel, ob das Todesurtheii wirklich berechtigt sei, sind in ruhiger Weise erwogen worden. Dazu kommt aber vor Allem die Macht stellung. welche die Arbeiter bei den letzt« Wahl« als politiichc Partei entlastet haben. Da eS der Arbeitervarlei aelnngcii ist, ge rade im Staate Illinois, nach dessen Gesetze» die Anarchist« ver- urtheist sind, eine Anzahl ihrer Kandidat« »ür die Legislatur und tür das Rickteramt zu erwählen, so dürfen die Vcrnnheilten dcni ucueii Prozesse mit um so größerer Hoffnung entgegensehen: sollte» sic dennoch wieder verurtheil! werden, so sichert ihnen die allge nieine Strömung dann wenigstens über kurz oder lang die Begna digung. Daß sich die Arbeiter lür feige Morddilden, wie die Anarchisten sind, so lebhaft verwenden, gereicht ihnen wahrlich nicht zur Auszeichnung. Südamerika. Wie die Blätter von BnenoS-Ayrcs melde», wurde vor einiger Zeit eine am dortigen Stadtthcatec «gagirtc Schauspielerin, eine iringe Danie ans Triest, die wegen ihrer Schönheit einen großen Kreis von Verehrern zählt, nächtlicherweile ans ihrer Wohnung ent»ührt und über den Lr Plotaslrom nach Montevideo gebracht. Die Gefangene soll übrigens mit ih-ei» Lome ganz zufrieden sein, denn ihr Entführer soll, wie dieselben Blätter versichern, kein Geringerer nls der erst jüngst zneiickgetrelenc Präsident der Republik. Herr SantoS. sein, ans weich«, wie be kannt, vor einigen Wochen ein Attentat im Theater verübt worden ist. «evto, seine Acrentulnirrg und Llr Art, die Tantflene »ur Geltung zu bringen, sind noch heute vorzüglich, ebenso seine klare und der Note gerecht werdende TextauSspiache. Freilich ist dagegen nickt zu ver kenn«, daß seine Stimme nicht mehr die erste Frische besitzt, und daß sie an verschiedenen Stellen an bedeutender Veränderung deS Klangcharakters leidet. Da- kiese Register ist ein ganz anderes als das mittlere und hohe. Ter außergewöhnliche Künstler ist an Manclo trotzdem nicht zu verkennen, und unter allen Umständen war es interessant, dessen Bekanntschaft — wenn auch etwas spät — gemacht zu haben. Einen reizenden und allerliebsten Eindrnck machte die kleine Nettie Earveutier mit dem 2. und 3. Satze vo» Mendelssvhn's li-moll-Konzert und den Sarasate'schen „Ziaeu- ncrweisen". Dan muß die kleine liebenswürdige Künstlerin gehört haben, um eine wirkliche Idee von ihrem schön« und seltene» Talent zu bekommen. Wundeikinder bat eS ja zu jeder Zeit ae geben — aber daS kleine Fräulein gehört nicht zu der gewöhnlichen -Sorte der Mißtrauen erregenden, mit Roth und Muhe dressirten Wtinderbadys — sie ist ein Talent. Was sie spielt, daS spielt sie sichtlich und fühlbar ans sich heraus: die Bvaen'ührung geht mit einer Natürlichkeit, Leichl-gteit und Grazie vor sich, als wenn Nettie aus dem Bog« geboren wäre, und die kleinen flexiblen Finger treffen immer u. wie es aussieyt. förmlich unbewußt sicher und rei». Wenn die junge Dame ihre Kunst weiter ernst nimmt, zählt sie in nicht langer Zeit zu unsere» beru'cndsteii Geigenkünstlerinn«. Grwerdcliausorchester unter Leitung des Herrn Musikdirektor Stahl trug sehr korrekt die Anaerenn-Ouvcrtnrc vor und begleitete eine» Tbeil der Soli. Leider stand es hinsichtlich der Begleitung nicht imiii.r aus gleicher Höhe »nt de» Solisten, besonders nickt im Accompagnir« der Nlcolai'schen Arien. Die Begleitung der Liede-, am Klavier wurde von Herrn Hoiorganist Brcndler mit gewohnt. , Vortre'slichkeit ausaesührt ' H. St. -j- Im Kgl. Hosthcatcr (Altstadt) singt beute Frau N o. c. Papier eine ihrer Glanzrollen, die Anincris in „Aida". s- Jin Nesideiiztheatcr gelangt heute Nachmittag 4 Ul- (bci eimüßigt« Prehe») der „Bellelmident" zur Aufführung Abends geht znm Ui. Male Mannsiädt's urkomische Posse „Tcc StabSlrompetcc" mit Frl. Paula Löwe als Eva Manipe m Sze>: Feuilleton. -j- Drittes Sinsonie - Konzert der Kgl. musikalischen Kapelle am 26. November im Gewerdehause. Prvgrammmusik war dicsmal die Lochung. Auch der alte Haydn hatte hierzu mit venu- linge», denn iein zweiter Latz m der diesmal aufge'ühlten O-üur- Simonie wäre in verschieden« Einzelheiten aus der herkömmlichen Form und de» damals gebräuchlichen Mitteln heralts gar nicht zu erklär«, wenn man nicht eine» besonderen Gedanlengang bei Haydn vorauchctze» dürfte, welcher sich außerhalb rem mnMliichec Gedanken hielte, ein« Gedankengang. der sich ans einen historischen Vorgang, oder nu> einen der poetisch« Phantasie entsprungen« Vorwurf bezieht. Das Znlreten der Jamtscharniilsik hier, wie im vierten Satze, das Trvmveteilfigiial und der Paukemvirbel am Schlüsse des zweiten, welche deutliche Künde vom zu Grunde liegenden Programm geben, haben denn auch dieser Simonie den Beiname» der Militär-Simonie gebracht. Uevrigens ist die-; selbe eine der reizvollsten unter Haydn s Werken dieser Form. Laß Bcethoven's Pastoral-Simonie, mit der das Konzert >chioß, Pro gramm-Musik im edelsten Sinne dcs Wortes ist, würde jeder Fein fühlige auch ohne die Satzüberschrist« merk«. Zwilchen beide Werke war nun Programm-Musik modernster Richtung gestellt, zwei Jnstrumcntaliätze aus Berlwz' dramatücher Simonie „Romeo und Julia" (LiediSizene) und „Fee Mab". Berlwz knüpft mit dieier Sinfonie und einigen khnltch« Werken an Beelhuven's „Neunte" an. in weicher Beethoven durch Zufügung dcs Geianges ini letzt« Satze der durch ihn erfüllte» und zum Höhepunkte ge führt« bisherigen Form der Jnstiiiittentalsinfome eine neue Bahn wies. Berlwz schritt auf dieser Balm m der Weise vor^daß er die deutlichste Eharaklerisirung des seinem musikalischen Schaffen zu Giunde liegende» poetUch-vhanraitischen Gedankenganges znm obersten Grundiatzc crhvd. Wenn die Entwicklung Berlwz also auch von der deuttch« Musik, insbesondere von Beethoven, semen AuSgana nahm, so liegt es doch in der Natur der Sache, daß national-französische Eigenart seinem Schaffen das Gepräge gab. Deutsche Geniüthstiese. wenigstens sofort erkennbar, werden wir nicht bei ihn, juchen dürfen, wohl aber finden wir bei ihm Leiden schaft. glühende Phantasie. Geistesschärfe, Sinn für die Klavg'arbe deS Orchesters, der bis zur Rmsinirtheit zu gehen scheint, und das Bedüriinß, den Gang seines poetische» Vorworts in so realistischer -j- Am vorgestrigen Abend 8 Uhr veranstaltete die hiesige. König iche M usikick> ulc in Brauns Hotel ihr zweites dies sämiges Prüfuiigskanzert, das wiederum beredtes Zeugnis; von der Tüchtigkeit ihres Leiters avlegte. Das Programm bestand zum größeren Tbeil aus Violiniolis mit Orchcstcrbegleitmig. wobei Sv liste» wie Orchester die ihnen gestellte Ausgabe recht beiriedigeuL ... . . ... ... löst«. Ten größt« Bestall mvarb sich Herr Kohmaun durch den il-r Entführer soll, wie dieselben Vortrag dcs in technischer Hinsicht ziemlich schwierigen 7. Vioiin- Kouzerts bon Beriot. Die Reinheit in der Wiedergabe der Doppel griffe, die Sauberkeit des Staecatvs. die Gewandtheit im Spring bogen zeugt« nicht minder bon Begabung als guter Schulung. Recht gut wuren auch d>e übrigen dargebvtenm Leistung«: dir Wiedergabe des O-moll-KonzerlS von Svvhr und einer zweistimmigen Etüde von Fivrillo (eine Zugabe), des l. Satzes des L-üur-Koiizerl- vvu Rode, einer lr llsvv überschnell«« Eviiiposilwn von Golter manu und einer Konzert-Fantasie für Viola von Ritter. Unter . den Orchester nummern des Avends waren auch 2 Cowposition« ! vom verdienstvollen Leiter des Instituts : ein charaktervolles Jitler- I mezzo und eine schwungvolle Walzer-Fantasie über Wagners Nibc- ! lungen-Mvtive. i -j- Im Kgl. Konservatorium fand am Mittwoch ein Vroduktionsabeiid statt, an dessen Spitze das letzte musikalische Vermächtniß G. Merkel's. die tief ergreifende 6-moIl-Sonate. stand Gespielt wurde dieselbe sehr befriedigend von Heim Bivn aus der , Klasse des Herrn Organist Höpner. Es folgten Konzert für Violine : von Godcud lHcrr Bandet), Avagio und Rondo für Oboe von Reißiger (Herr Wan sicher) und Klavierstücke von Nass und Renr- > hold (Frl. Pstihl). Die Fräu!. Aviv und Gcttiker trug« mit guter Wirkung Lieder von Gleich, Döring, Taubcrt, Jen!« und Fr. Schubert vor. An der AuS'ühruiig des brillanten Quintetts für Klavier, Violine, Viola, Violoncell und Kontrabaß von I. N. Hunrmci war« Schüler aus den Klassen der Herren Höpner. Rap- poldi, Grützmacher und Key! mit bestem Erfolg betheitigt. -tz Die erste Soiree für Kammermusik von dem Kgl. Professor Ko»jerimeister Lanterbach, Kgl. Kaminrrvirtuosen Kon zertmeister Grützmacher. Kvnzerlmcister Feigerl und Kammermusikus Göring findet morgen, Montag, statt. Ter Umstand, daß der von den zahlreichen Kennern und Freunden des Lauterbach-Ouartetts mit Vergnügen erwartete erste Ouartetlabend mit der Jnviläums- seier der Frau Bayer zuiammentällt, wird von Bielen insofern be dauert werden, als aus den einen oder anderen Kunstgenuß verzichtet werden muß. Eine Verlegung der Ouartettwirce wäre nun aller dings das einfachste M'ttel. allen Den« gerecht zu werde», welche weder dem Ouartektabend noch der Jubiläumsfeier entsagen möchten, indeß ist eine Verlegung der Ouartettioirec völlig unmöglich da durch geworden, daß der Konzcrsiaal 'ür alle anderen Abende, an welchen die Herr« vom Quartett über ihre Zeit verfüg« können, vo» anderen Koirzertgebern belegt ist. So dedanerirswerth der Umstand ist. läßt sich daran doch absolut nichts ändern. f Das 3. Philharmonische Konzert unter Leitung von Herrn Jean Louis Nicods wird, abgesehen vo» der Mitwirkung des sraiizösiich« Pianisten Francis Plante einen außergewöhnlichen Treue zu verfolgen," daß die Ei»beiliichke>t der Stimmung im Reiz durch tue Aufführung der Faust-Sinfvnie (mit Mäniicrchor Kunstwerke o'inials aufgehoben wird, In seiner Simonie „Romeo > u'w TenorsolB von A. LKt bieten. Das Tenor,vlo übernimmt und Julia" hat er daS Lhakeipeare'iche Drama nach seinen musi kalüchen Seiten diu auSgebeulct und doch die dramatische Ver ständlichkeit und Folgerichugkeit dadurch gewahrt, daß er Chor- sätze und Sologe'ängc mit Jnstruinentalslücken mischt. Zu dem diesmalig« Konzerte waren zwei der letzieren ausgewählt worden, und zwar die leichlesiver,ländliche» »nd zugleich einheitlichste» in der Stimmung, die t-ciinnige „Liebesizene". weiche die Liedes- untrlhaitnng zwischen Romeo und Jutta am Balkon im Garten Capuiet's malt, und das uuuachalimirch duslige^ geradezu wunder bar iustulmeiltirte Scherzo „Fee Mab", tue musikalische Jllmiratto» der Erzählung M'erkutw's bv» der Traunifee. Alles, was mir a» zierlichen, feinen Wirkung« durch OrchesteriMttumeute zu ersinn« ist, Sordinen, Flageoicttöuc der Geigen und Harfe», Glöckchen iBerlioz schreibt allerdings „aniite Eymbetti", eine Art kleiner, ad- gesliiiimter Becken vor), ist hier im Dienste der Idee verwendet. Die Wirkung an, daS, moderner Musik nicht sehr geneigte Publikum der Simvnictoiizerle war denn auch derart, daß eS beinahe eine Wiederholung verlangt hätte. Untere Hoikavelle unter Schnrh's Leitung gab aber auch eine Me>stnleislmia, die ihr wenig Kapellen ucichliiun könnten Die Schwierigkeit der Aus'ührung dieser Ber- lioz-Nummcr. die edemvwoht m der Amo>de»iug an delikateste Behandlung der Jm'ttnmeiiie, wie an äußerste Akkuratesse i» rhyth mischer Hmsicht besteht, schließt solche Werke inr die meisten Kapellen aus, erhöbt aber die Pflicht zur Berttvzpflegc für umere Hoskapelle. Berlwz ist doch nun schon 17 Jahre todt, da dächte ich, wäre es endlich an der Zeit, eines seiner Haiivsivcrkc in einem der Theater konzerte vollständig vorzrisübren. — Vielleicht reiht gar unkerc vor wärtsdrängende Ovenileitiina „Benvemito Ecllini" dein Repertoire ein? Das wäre eine Thal, der höchsten Anerkennung werth, und nach den Nibelungen, in Berücksichtigung von deren rückwirkender Krall, auch des Eiwlges wohl sicher. Eugen Krantz. 1' Der dritte diesjährige Gesellickallsabend der Ressource der Dresdner K a u s m a » n ! ch a st brachte ein Gesangs- und Solo instrumental-Konzert der anserleienllen Art. Tic Kgl. Prenß opernsängerin Fräul. Lola Beeid, deren Stimme und T schätzen zu lernen ein schon öiter vergeblich gehegter Wunsch war, sang eine Arie aus Nicolai's „lustigen Weibern" (1. Act „Nu» eilt herbei") und Lieder vo» Riedel und Tau- bert. Ihr schöner, weicher Sopran von ausnahmsweise großem Kinsange, in allen Registern gleichmäßig ausgebildet, ist von wohl- thnendstem und 'ynivathischeslem Elnoriicke. Sie Verbinder voll kommene Durchbildung mit einer so treffliche» Anffaffnng, daß sic Herr Konzerlsänger Karl Dierst'ch aus Leipzig. Der Besuch der Äeneralvrode ist diesmal aus lokalen Gründen nicht gestattet. -j- Repertoire der Kgl. Hosthealer. Altstadt. Sonn tag: Aida. Aninens: Fra» Papier, a. G. — Montag: Her mann und Dorothea. N. e. — Dienstag: Figaro's .Hochzeit. GM»: Fr Papier, a. l. G. — Mittwoch :Nienzi. (Ani. halb 7 Uhr.) -Donnerstag: Ter König hat's gesagtl— Freitag: Z. E. in dieser Bearbeitung: Otto vo» DittclSbach. — Somiadend: Fibeln'. — Somikaa: Dnrch's Ohr. Ab» Hassan. N. e. —Neustadt. Sonn tag: Die Siernichnnvve. — Dienstag: Doktor Klaus.— Mittwoch : Die Nachrede — Donnerstag: Fraiienschönhell. Sonnabend: Sie weml. Durch die Intendanz. — Sonntag: Der Königsleutncml. -j- Im Lame des nächsten Monats und zwar voraussichtlich am 11., 12. und 14. Dezember soll Heer Robert Nhit vom Hoi thcater in Menbnrg an umerer Ho'bnhne gastiren. Es geht dem selben der Nm eines talentirten. seinen jugendlichen Liebhabers voraus. Wie wir vernebln«, wird dcrielbe als Don Eeiar in „Donna Diana", als Karl V. in den „Erzählungen der Königin von Navarra" und als Roger in der „Welt, m der man sich laug weilt" aufttet«. h Frl. Pauline Ulrich crvssnetc gestern ein kurzes Gast spiel am Bremer Stadttbeater. i Tie am hiesigen Residenz-Theater mit schönem Erfolg am- geiiihrte komische Over „Der Schatz" von dem hier lebenden ingendlichen Komponisten Herrn A. Maurice ist vor einigen Tagen in Nürnberg mit großem Bestall gegeben worden. Der Klatucc- auszng ist diesen Herbst von einer Leipziger Musikalienhandlung zur Ausgabe gelangt. 1- In der Ausstellung des sächs. Knnstvereirrs im Brühl - sch« Palais, Ailgustnsstraße (geöffnet Sonntags von 11 bis !!. DonneZtags von 10 bis 1, an den übrigen Wochentag« von 10 bis 4 Uhr) sind ferner neu ausgestellt: I. Oelgeiiinide. Dlniien- bildmß, Kmestück von Anna v. Broecker (Dresden!: Genrebilder riedländcr (Wien), Klaus und Liiwermn (Müncheni und Talent i Ama verw. Wolnittch (Dresden) : .Landichallen von Schreyec Hof-! von aleiitiLon . , . (Blasewitz b. Dr.>, Sommer (Alrvna), Nieck unv Winkler (Dresven); drei Blumeiibilder von Fanny Stresow (Kiel). U. Glasmalereien. Acht verschiedene dergl. von Herm. Kellner u. Söhne (Friedrichs- Hase» am Bodensee). III. Plastit. Bildmßbiisle in GyPS, mod. v. Mokedach (Dresden). -h Im Kmistverein sind jetzt einige Bilder ansgestellt, die nicht nur weg« ihrer äußerst künstlernch« Herstellung Beachtung vcr- -- - . - ' ' sie kenn zugleich in Bewunderung und Rührung versetzt, daß sie gleichzeitig dienen, die auch, merkwürdiger L!«e^ »och keine rechte, si zu überrasch« und hmzurciß«, zu impcmir« und zu überzeuge» > zeichnende Bezeichnung gesund«. ,. s ch ce ren b i lder" nennt weiß Ihre Koloratur ist rei» und veilend und entbehrt dabei ne der «chöv'er dcr'elb«. der Herr Musikalienhändler Georg Ncm- weder der Wärme »och des Ausdruckes, kurz. Frl. Beclh dokniucn- mann, weil solche mittelst enier «stachen «chcere i» schivarzei» lirte sich als eine Geiaiigskünstlerin, welche vermöge ihrer vollen beten Leistungen ihr Auditorium im Sturme zu »etinie» weiß und unsebldar nimmt. Der Emdrilck, welchen sie aut den überfüllt« Saal machte, war de»» auch derart, daß sie bei ihrem zweiten Aist- trete» zwei Dacapo-Nummern - „Zwischen uns ist nichts geichehe»" von Ziuzucki und ein spanisches Bolero „Wache aus" von Tessaucr — ihrem Programm hiuzistüge» mußte. Die letzte Dacapo-Nummer begleitete sick Frl. Beetb selbst am Klavier und bewies damit, daß sie neben der vorzüglichen Sängerin auch eine ganz brillante Kla- viristsicleriii sei» laiin. Ka»ime>länger Felice M anc, o, ein srüher berülimler Tenor, der mit groß« Eriolgen an fast allen Höiest Europas konzellirte und seinerzeit nngcwöhnliches Äuslehcii encgte, trug Vcrdi'S Arie „Celeste Atda" wid Lieder von Toiti und Wagner vor. Die gute italienische Schule ist a» ihui nicht zu verkeime»: waS er singt, das singt rr mit Geschmack und aus Grundlage der anerkanntesten Regel» veS italienischen Kunstgesanges. Sein Porta» Pavicr hergeilellt werden. Dieie Bezeichnung ist jedoch nicht zu treffend. edensinvcnig sind cs Silhouetten, da sie nicht »nr Schallen- nsse, iondern ganze Landichasten »ach den Regeln der Kmist zeigen. Wie dem aber auch sei, die S iche iclbit ist äilßeist interessant: die überaus zarten Bilder sind i» ihrer Art bewunderungswürdig, so wohl ihrer ideellen Erfindung halber al« auch wegen ihrer richtigen malerisch« Aussiilpung. H>lr Georg Naumann betreibt diese seltene Kunst ohne jede Anleitung von frühester Kindheit an und brachte eS durch angeborenes Talent und Fleiß zu einer aiieikennens- wcrthen Mejstct'chast. -j- Der Neger-Violin-Virtuos Bi'ndis, welcher bereits zwei mal im Gewervehauie mit sehr günstigem Erfolge ausgetreten ist, beendigt daselbst heute in beiden Konzert« sei» hiesiges Gastspiel (s. Annonce). > ' Nr. »L». Seite ». »» Tooutag. S8. Nov. L88«.
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