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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.05.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050527014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905052701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905052701
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-05
- Tag 1905-05-27
-
Monat
1905-05
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.05.1905
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irumSantrage angenommen. — Zn 8 . ^ Lre. ^ . 8 M V ri 'S"! gen uver die Vlrve,terauSschi>lse neck lfreij Volkp.j Wicberher»), ArbeiterauSs edei. ardorff sfreikons.) - »» SOk, der Brstimmun enthält. beantragte Avg. Fisch erstellung der Regiernng-vvrlage. — MWd«8>MWM' WW, . stirwortete den .Kompromiß >en über . >eck lfreij Ady. p. ßtz ... nnlrag. Die Einrichtung von odli-itorijchen Arbeiterschilffen lei «in nicht niebedenvicher Eingriff in die Dreiheit deS Ar- beitSvertrag«. der allenlhalben in den eigentümlichen Verhält» nissen des Bergwerkes seine Berechtigung finde und auf diese beschränkt bleiben müsse. Redner wünschte unter anderem, unter lcbbafter Zustimmung der Rechten, daß die Regierung der Herr» ichast der Sozialdemokraten in den Zkrankenkoffen durch Aende- runn des «rankenkassengesepeS ein Ende mache. — Der Antrag Fischbeck wurde abgelehnt, der Kompromißanlrag anae- n o in men. Ueber den Teil des letzteren, der die Lusvendie- riiiigS-Möglichkeit oer Arbeiterausschüsse festlegt. machte sich AuS- siiklung erforderlich. Die Annahme erfolgte mit 209 gegen 137 stimmen. — Die Bestimmungen betreffend die Arbeitszeit wurden niit dem Anträge Stengel angenommen, wonach ein« Verlängerung der Arbeitszeit, die zur Umgebung der einschlägi gen Bestimmungen «rsolgt, unzulässig ist. Rach Annahme der einzelnen Bestimmungen des Gesetzes erklärte Abg. Fisch- deck ffrei>. Volksp), daß seine Freunde trotz der Ablehnung ckrer Anträge in den gefaßten Beschlüssen einen Fortschritt 'ähen und deshalb dafür stimmten. — Darnach wurde in bcr Gesamtabstimmung das ganze Gesetz gegen die >t o n s e r vn t i v e n und einzelne Nationalliberale angenom men. — Morgen 1 Uhr: Gesetz über die Stillegung der Sechen. Genickstarre. Düsseldorf. lPriv.-Tel.) 2» Wülfrath starken der Nacht wächter Hcymel und seine Tochter an Genickstarre. Essen. iPriv Tel.) I» Lüttgen-Dortmund ist ein 7jäh- rigrs Kind an Genickstarre erkrankt. Wirten lRuhrj. tPriv.-Tel.) Im Krankenhause zu Kirchlinde starb ein 22jähriger Arbeiter an Genickstarre. Der russisch-javanische Krieg. Petersburg. sPriv.-Tel.) Russische RriegSkorrejpon- deiuen lassen durchblicken, daß der RekognoszierungS- > , i > des Generals Rennenkamps gegen die javanische Linke ^ br erhebliche V crluste hatte. Im Generalstabe erklärt man, Lineivilsch verfüge ülxr ebenso viel Truppen wie Oyama. Schanghai. Fünf Dampfer von oer russischen Frei will i g e n - F l o t t e, ein Kreuzer und zwei Kohlenschisse, er schienen heute Nacht vor Wusung und warfen Anker. Der Kreuzer entfernte sich bald wieder seewärts. London. lPriv.-Tel.» Die große Nordische Telegraphen- Gesellschaft gibt bekannt, daß dieKabel Mischen Tschlfu und Schanghai unterbrochen sind. Der Verkehr über die ilnierbrechungsstellen hinaus werde über die chinesischen Land- linien geleitet. T schis u. ES ist Befehl ergangen, daß alle beute hier ein- getroffeneii japanischen Dampfer bis auf weitere An ordnung hier zurückgehalten werden. Tokio. Baron Komura. der Minister des Aus wärtigen. und der Finanzminister Baron Sone sprachen heute in der Genossenschaft des Abrcchnungshauses. Komura sagte, die finanzielle Leistungsfähigkeit Japans habe die Welt vollkommen überrascht. Er sei erfreut, daß Japan inßer seiner Stärke aus den Schlachtfeldern solche Finanz- und Produktiosähigkeil gezeigt habe. Der Krieg werde lang« dauern, und er vertraue sehr aus die GeschäilSwelt. daß sic eS Japan ermöglichen werde, leine Absichten durchzufiihrcn. Nach dem Kriege, wo sich größere Aussichten für das Land eröfineten, erwarte er, daß die Handelsinleressenteu ihr Aeußerstes tun würden, uni den Handel weiter zu entwickeln und auszudehnen. Er rechne auf das Zuströmen sremden Kapitals nach deni Kriege, und er empfehle der Versammlung, dasselbe zu erleichtern, in dem sie sich bemühe, Vertrauen zum Lande zu erwecken. Sone dankte den Finanz- und Handels-Interessenten für ihren großen Beistand bei der Beschaffung von Geldmitteln für den Krieg. London. lPriv.-Tel.» Der „Daily Ehronicle" meldet aus Sofia, daß die russische Negierung tatsächlich 4 Kriegs- schisse von der argentinischen Republik gekauft habe. Es seien 4 gepanzerte Kreuzer, welche jetzt in der Nähe der Küste von Borneo lägen. Hier würden sie Len Russen übergeben. Vor läufig segelten sie unter bulgarischer Flagge. Bulgarien habe sie nämlich gekauft, um sie an Rußland weiterzugcben. Vor acht Tagen hätten 3000 russische Matrose» Li-bau verlassen, um die 4 neuen Schiffe zu bemannen. Die bulgarische Negierung er halte von Rußland eine Provision von 5 Millionen Rubeln. Zur Lage in Rustland. Petersburg. sPriv.-Tel.) In Alexandropol sKaukasus) ieuerten 4 Arbeiter auf den Gehilfen des Bezlrkskommaiido- chefs Oberst Pawloi auf offener Straße am heilen Tage 15 Neooloerschüsse ab und verwundeten ihn tödlich. Oberst Pawlos ivurde nach dem Misitärlazarctt in Tiflis gebracht, wo Den «n Tätern er noch am selben Tage feine» Wunden erlag, gelang eS .zu flüchten. Warschau. sPriv.-Tel.) Die Zahl der Opfer der gestrigen Straßenkrawalle wird jetzt auf 00 bis 70 beziffert. Aitkowltz. Der Aus stand der Brückenbanarbciter der Wilkotvitzer Eisenbahn ist bei gelegt. Berlin. sPrio.-Tcl.s Das Progra m m für die Char- ! o 11 e n b u r a e r F e >tl i chk c i t e n iit kurz folgendes: Morgen vormittag II Ehr wird das Densinal Kaiser Friedrichs in Än- weieuheii^des Kaisers enthüllt. Oberbürgermeister Schustehrus üä!l die Festrede. Alsdann nimmt der Kaiser die Parade über das Elsiabelh-Negiment ab. Die Feier des 200jährigen Stadt- nibilärims wird morgen abend 6 Uhr durch ein Festmahl im Nathanw eingeleiter. Ihr Erscheinen haben u. a. zugesagt: Finanzminister Freiherr v. Rhetnbabeu, Minister v. Bethmann- -Vollweg, sowie eine Reihe anderer höher Staatsbeamter und Bürgerincisier deutscher Großstädte. Ein zweiter Festakt findet Sonniag, den 28. Mai, mittags, im Rathause statt, zu dem släaniche Beamte und Ebrenbeamte eingeladen sind. Am Abend desselben Tages wird im Rardause ein Bürgerfcst veranstaltet, zu dem 1500 Peröncn eiugcladen sind. An den beiden Abenden wir» die S:adi in den Hauvtstraßen. sowie am Tenkm.alsplatze und dem Rathansc festlich illuminiert, Berlin. lPriv.-Tel.) Ter neue Gouverneur von Süd- wesiasrika, v. Lindequist, wird von seinem Urlaub aus dem Süden Ende dieses Monats zurnckkehren. Tann werden die Verhandlungen mit ihm über die Uebernahme des Gouver» neur Postens von T e u t f ch - S ü d w e sta f r i ka wieder ausgenommen. ES heißt nämlich, daß der Kaiser bereit ist, die Forderung Lindeymsts autznheißen, dach der Gouverneur über dem Kommandeur der Schutztruppe zu itehen habe, einerlei, welche militärische Stellung dieser Kommandeur habe, und daß ihm, dem Gouverneur, die Verfügung über die Schutztrupp« zustehe. Berlin. sPriv.-Tel.) Im Plöhensee-Prozeß bringt jeder Vcrhandlnngst.aa neue, scharfe Reibungen zwischen dem Vorsitzenden und der Verteidigung. Der Erste Staats anwalt hat beute gegen den Rechtsanwalt Dr. Liebknecht eine Unaebührstrafe von 100 Mark beantragt. Der Gerichts Hof beschloß dem Anträge des Staatsanwalts gemäß. Leipzig. <Pnv.-Tel.) Das hiesige Landgericht hat den vormaligen Direktor der Laufen de« Domprediger« Mo und lodtgucy von ,un,niq«n Gründen geleitet gewesen. Eine Maßregelung von Mauritz se nicht beabsichtigt, vom nächsten Montag ab wird Mauritz selbst di« Wiederholung der Taufen mit der üblichen Loussorme vornehmen. Münster. (Priv-Tel.) Gegen da» fretivrechende Urteil gegen den Divisionspfarrer Bachstel» ist vom DwisionSkomman dem Revision eingelegt worden. Else» (Ruhr). lPriv.-Tel) In SoUngen beschloß eine von AM Personen besuchte Gewerkschaftsversammlung den General streik aller bei der Stahlwarrnsirma HammeSsahr deschästlalei "rdeiter wegen Lohn« und Tarifftreltigkeiten. Köln. sPrivVTrl) Einer Pariser Depesche der „K. Zta." zufolge wird aus Beseht des Kaiser» der deutsche Militärattache in Baris, v. Hugo, die franjösischr Abordnung zur ochgertSsrier de« Kronprinzen nach Berlin geleite«, älonwage» wird die Abordnung an der Grenz« abhole«. Wiesbaden. iPriv.-Tel.) Der hiesige Kaufmann Golden- bera. der wegen Hiiöotbeke» schwind ei» großen Stil fluchtig war. in der Schweiz vrrhastet wurde und viele Monate m Untersuchungshaft saß. ist jetzt auf freien Fuß gesetzt worden, well die Medizmalbehvrde bei ihm Geistesschwache ffststellte Paris. tPriv.-Tel.) Die Königin-Muttee von Paulen richtete an den Präsidenten Loubet einen Brief, in welchem sie ihrer Besorgnis über die geplante Pariser Reise deü Königs AlfonS Ausdruck gibt und die Hoffnung ausspricht, daß Präsident Loubet über ihrem Sohn wir über seinem eigenen wachen werde. Paris. sPriv.-Tel.) Eine Anzahl Abgeordneter hat in Kammer einen Antrag eingehracht, die Todesstrafe Frankreich abzuschaffen. Pari«. sPriv.-Tel.) Die Pariser Polizei hat Nachricht erhalten, daß spanische Anarchisten hier angelangt sind. Sie hat fünf ,n der Rue Ganneron abgestiegene Personen verhaftet und sucht noch einige andere, von der spanischen Sicherheitspolizei ihr bezeichnete Leute. Paris. sPriv.-Tel.) Nach den letzten Nachrichten au« Madagaskar ist die Lage dort sehr bedenklich. In Farsangana und Port Dauphin erwartet man einen allgemeinen Aus stand, der eingeleitet worden ist. In Tullaer sollen Europäer ermordet worden sein. Tamataoe ist in Sicher heit, aber die Rebellen leisten bei Midongy heftigen Wider- tand. Madrid. Unter den Borlagen, die mit Genehmigung des Königs den Cortes unterbreitet werden sollen, befindet ich eine wiche, betreffend Neubildung der Flotte. Es ollen 8 Panzerschiffe von je 14 000 Tonnen, 5 gepanzerte Kreuzer und eine Anzahl anderer Schiffe gebaut werden. Bern. sPriv.-Tel.» Ter ultramontane Präfekt in Faido Tessin) namens GianeUa wurde wegen Unterschlagung von Staatsobligationen im Betrage von 22 000 Francs verhaftet. Stockholm. Der König hat heute die Negierung wieder übernommen. Belgrad. sPriv.-Tel.) Bestimmt verlautet brüte, daß Paschitsch im Amte verbleiben und, wenn es ihm nichi noch gelingen sollte, mit Hilfe einiger extremer Radikaler die Mehr- heit >n der Skupschlina zu erlangen, diese anslösen und die Neu wahlen selbst durchführen werde. (Rack,««» eingehend« Devclckien vesinden Nck Seit« 4.) «r«»Ifnr, «. IN. <SchIu> > NttdN »cs 90. »t»konl« ISSSV «r«»dn»r Sank —S>»ai»dah» —e°mbardk" >».»» eauratzim« —. U»z«, I»i» - . Portugal«« —. Wrienlole . «ehauotet. d»r«A. i» Ndr „achmilla-. «km» 9» SS W»I««N«, Ivo so, Sl.eo. Nkl» Poriugl«!»,, 68,sr>/, e!>rk»n tunifik. «ttl'ihe» ss.eo kilrlin»«!, ISS,—, vtt«» mattdani «N.-. riaa,«i»iSn 7.1.—. LomSorden —g«ft v»rl». ProduNkiimarN. Wkl,«n,«r Mai »« so »,I Ekplbr r»jbr. »l.so. ruhts. Svtkiiu» per Mai S«,üö oer Leplbr-Tejdr. «IW, flau, iltiibifl per Mai S0.7S, per Seplbr -lejbr. SL.— ruhig. Nmsl-rsam. Produlteu. Berich«. We«,en per Oktober »er März —. Roggen per Okrober . »er Mitrz —. Äeichäflgio». voubo». ,«e,reidemartt.» iiugl. wegen ruhig fteiig Mai» stramm, >/, höher, Donauer uourinell „nveraiidett. Mehl ruhig stetig. iSerfte lest, >/, Höhe», Hafer fest. — Weiter: Warm. w der von ibm begründeten Handelsakademie Lr. inr. Huberti lvegen schlverer Uikniideiisäsichnng »nd Be trugs in 14 Fällen zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt. Huberti hatte Wechsel, die von feinen Schülern zur Hebung an- gerertigt worden »rare», mit seinen, Namen als Aussteller verfehen und dann in Verkehr gebracht. Leipzia <Priv.-Tcl.) Tie hiesige» Barbier- und Friieurgehilsen träte» i» einer zahlreich besuchten Ver sammlung der Eingabe ihres Verbandsvorstandes an den BmideS rat bei. i» der um Freigebung des 24. und 31. Dezember als ÄochcnarbeitStag nachgcsücht wird, ivenn diese Tage auf einen Sonntag fallen i sie beschlossen ferner, im Petitionswegc bei den KreiSha>ivtma»nschnsten nm Freigabe der ziveiten Feiertage an den drei hohen Festen nachzusuchen. Greiz. sPriv.-Tei.) Die Meldung, daß^der Regent Fürst Heinrich von Reuß j. L. wegen Krankheit die Regentschaft niederleaen »volle, wird hier bestätigt. Ter Zeit vnnrt steht indes noch nicht fest. Kiel. Prinz Heinrich von Preußen hat sich heute mittag zur Teilnahme an -er Hauptversammlung des Deutschen Flottenvereins nach Stuttgart begeben. Bremen. sPriv.-Tel.) Nach den „Bremer Nachrichten" ist der Senat bei der Ungültigkeitserklärung de LcrllicheS und Sächsisches. — Ans ein Personen- u»d ' bei ' un« den beiden . , r, sondern enso konfu- »st der Positionen eine Berwechsiung ist. Wir wiederholen: die Neuerung usw. der Belriebsmtl,..^ ^ förderten 020 bis Mk. mehr snicht wie da» sozialdemokratisch« ""att behauptet btlOAS Mk. weniger). Es l-al eben die Pvsi. au» de« Versuch. ». , , hslung anMdicht.n die ihr seG.r p-1si«rt lüusgaden für UntertzattNNg, Er» nittel «nd maschinellen Ankcmen er- mokra wn B«tri.d.miitel mit ^« ^ulichen'AnIaaen v.rweÄ — Eia« zeitgemäße Verordnung Kot die badische Eisen- bcchnvcrwaltuna erlassen. Da während der letztiährig,« «ersk. zeis mehrfach darüber geklagt worben war. daß Reisend« die freien Sitzplätze in den Eisenbahnen mit Hand- aepäck belegten, um den Anschein »u erwecken, daß diese Plätze besetzt seien und dadurch andere Reisende am» den Wagen- abtellungen sernzuhaltrn. hat di« Verwaltung, wie der .Stroßb. Post" geschrieben wird, da« Dienstpersonal angewiesen, gegen diese Unsitte, unter der P -- - at, clnzu chreiten und letig zu über itzplätze stetig zu überwachen. I. ^8? Ws eine« Artikel« ,n Nr. 138 der »Dresdner Nachr.", der bis zu einem gewissen Grad« die Gleichstellung der s, rtstlsch geb ildeten F< "' ' "" ihren akademisch gebildeten soldung" fordert, behauptet u. ... ^ ^ ^ , gen elnes brestge» Stadtverordneten fußend, daß dem, sch gebildeten Herren den Tu »na- Fachlehrer der höheren Eben mit en AmlSaenoffen „>n Rang und B«. !t u. a.. scheinbar auf den AuSführun- „die ako. dein, sch gebtldelen Herren den Turn - Unterricht nicht gern gebe» wollen wegen der damit verbundenen besonderen Mühen und Anstrengunaen, daß aber auch die Unterrichts- Erfolge zum großen Teile bei de« von ^ Unterricht noch größer gewesen sind". Zu rungen konnte jedoch der Einsender jene« gänzliche Ausschaltung lehr wesentlicher Punkte auS den Aus- ührungen deS betreffenden Stadtverordneten kommen. Dieser ,elonie ausdrücklich, daß „die Ueberhäufung mit Arbeit, die namentlich zu Ostern eintritt". es den akademisch gebildeten "ehren, „sehr schwer macht, z. V. bet Schau- und Prüfunas- örnen. der Pflicht in dem Umsange zu genügen, wie eS die seminaristisch gebildeten Turnlehrer tun können, die keine Kor- rekturen zu leisten habe» und überhaupt von der außerordeni- sichen Fülle von Arbeit und Verpflichtungen eines Ordinarius völlig frei sind". Es mag gleich hier erwähnt werden, daß man bekanntlich nicht aus solchen Schaustellungen rin Urteil über die Tätigkeit eines Lehrers gewinnt. ES kommt vielmehr >arauf an. daß der Turnlehrer im Unterricht, selbst bsi aller Freiheit und Munterkeit, die er duldet, die Zügel straff hält und alle Schüler, zumal die weniger lurneifrig^i, zu ernster. ne A mit l. . . l Mehrbelast» in ^ gebildeten Lehrer, der auch Turn unterricht erteilt, gewisse Dinge „im Verhältnis zu sein«» Amtsgenossen, akademischen und seminaristischen, ungleich be lasten und darum doppelt schwer von ihm empfunden werden". Der Turn-Unterricht macht nur «inen ganz geringen Teil der Tätigkeit des akademischen Lehrer« au». Wenn dieser in größerem Umfange dazu derangezogen wird, so beruht da- zum Teil auf einer Konzession an die Fachlehrer, die in einigen Stunden mit anderem Unterricht betraut zu werden wünschen. Natürlich kommen für sie nur elementare Fächer in den Unter klassen in Betracht. Den weitaus größten Teil des wissen in an den König anläßlich des GebnrtsfesteS vom K v ns e rv a t i v e n Vcrci n zu Dresden gerichtetes Telegramm ging beim Vorsitzende» des genannten Vereins folgende Wilirnnt ein: „Dem Konservativen Verein zu Dresden danke Ich herzlichst ür die freundlichen Glückwünsche und das Gelöbnis. Friedlich August." , — König Friedrich August hat genehmigt, daß der Kammer diener Bretseldt in Dresden das österreichische silberne Vcrdienstkreuz annehme und trage. — Gestern mittag wurde vom Trauerhause, Terrassen, uscr 29, der Sarg mit der irdischen Hülle des ain 29. d. M- aus dem Leben geschiedenen Herrn Geh. SchulratsOskar Adalbert Grüllich nach dem Iöhamnsfriedhose in Tolke witz überführt, um daselbst in der Friedhofskapelle, die mit reichem, sinnigem Tranerschinuck ausgestatlet worden war, niederaesetzl zu werden. Ueberaus groß war die^Zahl der Leid tragenden von hier und auswärts, die dem um Sachsens Schul- wefcn hochverdienten Manne die letzte Ehre erwiesen. Man gewahrte in der Tranerverjammlung Se. Exzellenz den Herrn Kultusminister Dr. v. Seydewitz, die Herren Mimsterial- direktor Dr. Waentig, Geh. Rat Tr. Vogel, Geh. Regierungs räte Kretzschmar, Dr. Böhme, Dr. Schmaltz, Geh. Schulrat Dr. Kühn, Oberkonsistorialräte Clauß, Dr. Köhlschiitter, Dibelius, v. Benz, Geh. Rat a. D. Kockel. Graf Otto Vitzthum. Stadtrat Flicker, Stadtschulrat Lr. Lyon, Bezirks- chulinspektor Schulrat Dr. Prietzel, Schulrat Taubstummen» cinstaltsdirektor a. D. Stotzner, Professor Tr. Kell. viele aus wärtige Bezirksschulinspektoren, sämtliche Direktoren der hiesigen Lehrer- und Lebrerninenseminare, der hiesigen Töchterschulen und der Schulen Dresden H. Di« höheren Lehranstalten waren durch die Herren Lberstudienräle Tr. Meitzer, Dr. Bernhardt und Rektor Tr. Giesing, das Lehrerseminar in Schnceberg und der Dresdner Turnlehrerverein durch Deputationen mit um florter Fahne vertrete». Die Kultusministerialbeamlen vertraten .-.,c ehrer evangelische Hoschor leitet« die ernste Stunde unter Leitung de« Herrn HofkantorS Knöbel mit dem weihevollen Gesänge: „Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten", ein. Hierauf hielt Herr Oberoofprediger I). Dr. Ackermann die tief ergreifende Gedächtnisrede aus Grund von Job. 1l. 28: „Siche, der Meister ist da. er ruft mich." Der Geistlicbe entwarf ein vortreffliches Bild von den hohen Verdiensten de» Ent» chlafenen um den VolkSscknlunterricht. Das Volksschul» wesen lei durch des Entschlafenen emsige, rastlose Arbeit aus die Höhe erhoben worden, von der es vorbildlich wirke. Durch Grünicys Tod sei eine Lücke gerissen worden, die sich mir schwer werde anssüllen lassen. Jederzeit habe er sich vor Gott in Demut, Glauben und vertrauen gebeugt, der Religionsunterricht war ihm die Köone alles Unterrichts. Die Kirche habe ihm ebenso am .Herzen gelegen wie die Schule, deshalb erleide die Landeskirche durch lein Hinscheiden gleichfalls einen schmerzlichen Verlust. Nach dieser Würdigung, an die Herr Oberyofprediaer vvr. Ackermann die Verleihungen des ewigen Lebens knüpfte, ertönte erneuter Grabesgeiang: „Wenn ich einmal soll scheiden". Unter Assistenz der Beerdigiingsgesellschaft „Pietät" formierte sich nunmehr ein langer Zug nach der blumengeschmückten Gruft. Prächtige Palmen und Blumenarrangements wurden als letzte Liebeszeichen voransgetragen. An der Gruft wurden Gebet und Segen gesprochen. Tieiergriffrn schied die Trauerversammlung von der Ruhestätte des Mannes, dessen Wohlwollen und Lauter keit seiner Gesinnung ihm bei allen, die ihn gekannt, «in bleiben des Andenken sichern. — Unter GriillichS zahlreichen Schriften sei nur an sein letztes Werk: „Unsere Seminararbeit" erinnert, in dem er die Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Studien und seiner reichen praktischen Erfahrung niedergeleat und feste Richt- iinien für die weitere Entwicklung unserer Lehrerbildungsanstal ten gezeichnet hat. — Die hiesige sozialdemokratische Zeitung gerät bei dem löblichen Bestreben, ihre Angaben über den RechnungS abschlusi der StaatSbabnen zu berichtigen, in eine neue Konfusion: sie sagt, eS betrage die Mehreinnabmr im „Güter- und Gepäcnierkeyre" nicht, wie sie irrtümlich behauptet habe, 5 820 512 Mk., sondern nur 1387000 Mk. Diese letztere Ziffer ist aber nicht di« Möhreinnabme auS dem Güter- und Unterricht, zumal iu den oberen Klassen!) Das ist kein Vor- Wurf: denn ihre Vorbildung weist sie auf andere Bahnen. Aber man milk daran erinnern, Ivenn Rechte und Pflichten in ge rechter Weise abqcgrenzt werden sollen. Bei dem akademisch lebiideten Lehrer ist dagegen die Verwendbarkeit für den Turn unterricht gewissermaßen nur eine Zugabe zu seiner Befähigung ür den wissenjchaftlichen Unterricht. Die aber hat er sich >urch ein langes und kostspieliges Studium erworben und bei «dessen 4 «- .l mLr herangrzogenen Ein igen einer besonderen Schulgattung, die anderen, eng- zten Zwecken dient. Gerade die Gerechtigkeit erfordert ß die bedeutend größeren Opfer an Zelt und Geld, die ins Gewicht fallen als die zum Verglei richtungen einer besonderen begren es, da). „ .. .. , . der akademisch gebildete Lehrer für seine Ausbildung gebracht bat, bei der' Besoldung wieder ausgeglichen werden, daß sein Gehalt nach einem anderen Modus bestimmt wird als das des eminaristischen Fachturnlebrers. Der letztere hat die gleiche Vorbildung wie der Bolksschullehrer: vor ihm hat er nur vor aus den besonderen Nachweis der Befähigung für den Turn- Unterricht. Für diesen Vorzug überholt er seinen Kollegen an der 'Volksschule um 1000 Mark. Der akademisch gebildete Lehrer, der auch Turn-Unterricht erteilt, hat vor den AmE- »enossen von seinem Bildungsgang« das gleiche Plus der »Turn- >erechtigung". Davon hat er aber nicht nur keinen Vorteil, andern nur eine Reihe von Nachteilen, wie z. B. doppelte Be lastung und Unbequemlichkeiten im Stundenplan, sowie bei der Unterrichtsverteilung. Durch seine Beteiligung am Turn- Unterricht glaubt er indes u. a. auch das Ansehen des Faches z» heben, und das kommt mittelbar auch den FacUehrern zugute. Es kann aber kaum als ei» geeigneter Gegendienst angesehen werden, wenn ein Vertreter der letzteren aus Grund einer alschen Auslegung der Worte eines Stadtverordneten die Unter- richtserfolqe der akademisch gebildeten Turnlehrer einer aus drücklich bezeichnete» bissigen Schule als zum großen Teile tiefer stehend hinstellt gegenüber denen der seminaristisch ge bildeten Lehrer. Die Veröffentlichung derartiger Behauptungen ist nur geeignet, eine Anzahl gewiß nicht zu verachtender För derer der Turnsache an den höheren Schulen ihr zu entziehen. Insofern bewirken jene Zeilen gerade das Gegenteil von dem, waS der Verfasser derselben als das eigentliche Ziel seiner Be strebungen in den Vordergrund rückt." — Die Sammlungen für Errichtung eines Schiller- Denkmals in Dresden nehmen einen erfreulichen Fortgang. Nicht nur eine Anzahl hiesiger Geschäftsleute haben sich neben den »Sanken und Geschäftsstelle» der Zeitungen zur Annahme von Beiträgen bereit erklärt, sondern auch stn Vereinskreisen sind Sammellisten in Umlauf gesetzt worden, unb in gleicher Weise wird das Sammelwerk auch auf di« städtischen Schulen ausgedehnt. So steht zu hoffen, daß, wenn alle BevölkerungS- 'chichten ihrer Schiller-Verehrung durch Spendung von Bei trägen Ausdruck verleiben, die Stadt Dresden bald ihre Ehren» chuld abtrogen und unserem großen Nationaldichter ein würdiges Denkmal errichten kann. — Unter Anwesenheit des Herrn Generalmajors Oberzeiig- melstrrS Löblich und einer stattlichen Anzahl von Offizieren be lügen am 24. Mai im Saale der „Deutschen Neichskrone" die fiandwcrker, Arbeiter und Arbeiterinnen der König!. Artillr- riewcrkstatt eine Vorfeier von KönigS Geburtstag. Musik- tiicken folgten Vorträge deS WerkstättengesangvereinS ..Armin", von denen „Wir grüßen nnsern König" von F. Kettner besonders zündete. Der Direktor dieser Abteilung. Herr Oberst Hülse, be- onte in einer längeren Ansprache, wie sich allerorte» die größte» Sinnpatliie» für unseren Landesherr» kimdaeben. dem er ern drei faches Hoch widmete. Einige von Mitgliedern des Gesangvereins gut cmfgrsiihrte Theaterstücke, ein Lichwildervortrag mit verbin dendem Text, sowie ei» bis 2 Uhr währender Ball erhöhten die Festfreude. — Unter gleicher Anteilnahine fanden ans demselben Anlässe in den Säle» des „Lindengarten". „Linckcschen Bades" n»d,.Waldsthlößchcn" von den Angehörigen der König!. Munitions fabrik, dem Artilieriebepot und dem KowsheklcidungSamte weitere Festlichkeiten statt, die, gleich der erwähnten, einen schönen Ver laus nahmen. — Am Mittwoch, den 24. d. M., veranstaltete der S a ch s e »- verein zu Berlin zusamiiien mit dem Krleaerverein .„König Albert" einen Festlommers zur Feier des GeburtssesteS deS Königs im großen Saale des Deutschen Hauses. Auf den Galerien des Saales hatten die Damen Platz genommen. Der sächsische Ge sandte Gras von Hoheiithal und Bergen, der Protektor des Sachsenvereins, die BundesratSbevoNmachttgte» Geb. Rat Dr. Fischer. Geh. Finanzrnt Dr. Rüger, General v. Schubert, Oberst v. Merlhof, der Militärbevollmächtlate v. Salza und «ine sehr große Zahl aktiver Offiziere und solche dr- BrurlaubtenstandeS waren erschiene». Das Kniserhoch brachte der Vorsitzende deS d«S Sohre, ein
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