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Hr. 41Z Seil« IS zu Ehren des Volkskommissars Rnkow, der ein grober Freund dieses russischen NattonalgetränkeS sein soll und der vor einem Jahre den Wiederverkauf von Wodka, der seit Kriegsanfang verboten war. durchgesctzt hat. * veknnntschast. Sr: .^kerrnen Die den Herrn da?" — Die: ^Jch habe einige Male mit ihm getanzt, wir baden unv auch «tu paarmal gektibt. aber vorgestellt bin ich ibm »roch nicht." «ymuu» aus Sie Nersolliltt >«rf der Jahresversammlung der amerikanischen Bereini gung der Nervenärzte hat Dr Weißrnberg aus Atlantic City ein Loblied auf die Nervosität gesungen. »Nervosität", so sagte der Arzt, »ist nicht» anderes als die Eigenschaft, aus äußere Eindrücke lebhaft zu reagieren Die Nervosität folgt der Kultur, denn die Kultur entwickelt die Fähigkeit, aus Gedanken und GesühlSerregungen zu reagieren Je zivilisierter und intelli- genier wir find, um so nervöser sind wir auch. Schauspieler, Journalisten, Advokaten und Aerzte haben diese Art Ner- »osttät. die dir Beigabe geistiger Höhe ist. Abdul Kamids Flurt». Z« de« tragische» Untergang aller Jnngtiirken. Sin furchtbarer Fluch, den Abdul Hamid als Gefangener gegen die sungtürktschen Führer geschleudert haben soll, ist entsetzlich in Erfüllung gegangen. Die neuen vier Galgen, die der Ghazi Kemal-Paicha seinen jungen türkischen Gegnern in Angora hat errichten lassen, bedeuten die vollkommene Vernichtung aller Jungtürken, die vor 18 Jahre» das Schreckensregiment des Sultans Abdul Hamid beendet hatte». Zl-bdul Hamid lebte in Konstantinvpel als eln grausamer und blutiger Tyrann, der alle seine Gegner in der entsetzlichsten Weise dadurch ums Leben brachte, das, er sie in eine» Sack nähen und lebend in den Bosporus werfen liest. So ging es nicht nur den Gegnern, den Politikern und Soldaten, sondern auch den Frauen Abdul Hamids, von denen so manche der allcrschönsten, die sich den Hast oder die Eifersucht des Tyrannen zugezogen hatte, ihre Jugend in dem furchtbaren nassen Grabe im Bosporus belchliesten mußte. Diese ent setzliche Art. ein Volk zu regieren, hat im Jahre l!>08 eine Anzahl tapferer türkischer Männer, unter Führung von Enver Ben. Djavid Bei. Talat-Pascha und Mahmut-Pascha ver anlasst. die Revolutionspartei der Jungtürken zu gründen, ein Unternehmen, das damals ziemlich gleichbedeutend mit Selbstmord war. Es gelang den jungen Türken aber zum größten Erstaunen der Welt, dem Despoten Abdul Hamid die Macht zu entwinden, da sie Heer und Flotte ans ihre Seite bekamen. Abdul Hamid hatte schon damals beträchtliche Furcht, besonders vor der Flotte, und hatte sämtliche Kanonen der Schisse, die tm Bosporus lagen, durch Abnahme der Berschluß- stücke unbrauchbar machen lassen, damit die Läuse der Geschütze sich nicht einmal auf seinen Palast richteten. Er konnte aber doch nicht verhüten, daß sich das Heer irotzdem gegen ihn erhob und seiner Herrschaft ein Ende machte, das allerdings zum größten Erstaunen Abdul Hamids völlig unblutig war. Abdul Hamid hätte am ihrer Stelle ganz gewiß nicht in der gleichen Weise seine Gegner beseitigt. Abdul Hamid kam auf ein festes Schloß am Bosporus und lebte bis zu seinem Tode als Ge fangener der Jungtürken. Nun erzählt man sich in türkischen Kreisen, daß der alte Sultan kurz vor seinem Tode alle Jung türken mit einem furchtbaren Fluch belegt haben soll, tu dem er ihnen das entsetzlichste Ende wünscht und voraussagt. Tie Türken sind im allgemeinen recht abergläubisch und die Ver breitung dieses Gerüchtes hat infolgedessen mehr Entsetzen hervorgerufen als bei den Beteiligten, die als aufgeklärte Männer über die ohnmächtige Wut Abdul Hamids lachten. Wie rnan aber seinerzeit bei dem Tode der Aeguprologen von dem Fluch Tutanchamons sprach, der in Erfüllung zu gehen schien, hat es jetzt wieder den Anschein, als ob auch der Fluch Abdul HamtdS sich erfüllt hätte, denn tatsächlich sind alle Jung türken. die damals Abdul Hamid zum Gefangenen machten, aus die entsetzlichste Weise durch Mord und Galgen umgekom- men. Mahmut. Schevket-Pnscha und Talaat Pascha wurden ermordet. Enver-Pascha fiel in einem Kampf und die anderen hervorragenden Jungtürkensührcr wurden in den zwei Bcr- — »Dresdner Nachrichte«,- — schwScer-Prozessen, die in den letzten Wochen in Angara gegen sie geführt wurden, »um Galgen verurteilt und hingerichtet. Männer, »1« die größten Berdienste um die modern« Türkei lnttten und noch bis vor kurzem von allen Herrlichkeiten der Macht und Würde umgeben waren, wurden dem Henker über- liefert und mußten einen gangen Tag am Galgen hängen bleiben, wo st« dem Volke zur Schau gestellt wurden. Sin entsetzlicheres Sude ehemals allmächtiger Männer ist wohl kaum denkbar. AÜ1» au» Äolz Der Holzhut ist eine Neuigkeit, dir «tn französischer Hut- macher Fouianter auf den Markt bringen will, und er soll nach einem Bericht Pariser Blätter sogar schon ein Paient in Deutschland genommen haben. Die Hüte werden aus ganz seinen Holzfasern hergestellt, die mit Hilfe einer besonderen Maschine geschnitten und dann mit Feuchtigkeit behandelt iverden. Der Holzhut soll leichter sein al» der Strvhhltt und besitzt vor diesem den Vorzug der Billigkeit. Der erste, der sich mit einem runden Hut aus Holz der Öffentlichkeit zeigte, war der Vater des jetzigen Fabrikanten, der so bekleidet tn der Stierkampf-Arena von NuueS erschien und nicht nur bet den Stieren, sondern auch bei der Zuschauermenge großes Aussehen erregte. Sein Sohn gedenkt nun diese Erfindung, die der Vater infolge des Krieges nicht ausntttzen konnte tn großem Maßstabe zu verwerten »nd die Welt mit einer großen Anzahl seiner praktischen Holzhütc zu beglücken. Sin indischer Maharadscha über die moderne Frau. Der Maharadscha von Rajptpla. der auf einer Europaretse begriffen ist, drückte seinen Besuchern gegenüber sein Miß fallen über die Entwicklung der modernen Frau iu>S. „Der Platz der Frau ist im Hause", sagte er. ./die Frau soll die Pflichten erfüllen, die ihr seit Jahrhunderten auscrlcgt sind. Sie sollte nicht auf den Straßen der Weltstädte in Männer- kleidung und mit Bubikopf zu sehen sein, wie sie die Manieren der Männer nachzuahmen versucht. Sie nimmt dabet eine lächerliche Haltung ein. (Yanz zu verwerfen ist es, wen» sie sich tn Stellungen einntstet, die bisher den Männern vor- behalten ivaren. Die unglückliche Zivilisation in Europa ist nun sv weit gegangen, daß es unmöglich ist, diele Entwicklung rückgängig zu machen, eine Entwicklung, die in unserem Lande nur Verwirrung auslöien würde. Es ist wahr, die Frauen des Orients siind „rückständig", aber diese Tatsache ist für unsere Kultur von größerem Vorteil, als wenn die Frau versuchen würde, in die Fußstapfen des Mannes zu treten." Wie ein sowjel-russtsches Schulzeugnis aussiehi. lins liegt das Abgangszeugnis eines deulschen lSjährigen Schülers der Obervolksschnle tn einer sowjctrnisischc» Gou- vernemeutsstadt vor. Er ist mit seinem Vater kürzlich ins Baltikum gekommen und wollte in die oberste Klasse der Grundschule eintreten. Seine Prüfung ergab eine geradezu verblüffende Unkenntnis in allen Fächern. Er konnte nur in die unterste Klasse ausgenommen iverden, obwohl er ein intelligenter Jüngling ist, der froh ist, aus dem roten Hexen sabbat herausgekommcn zu sein. Doch nicht das interessiert, sondern das vom Lehrerkollegium und vom Schülerrat ge meinsam ausgestellte Zeugnis, oder, wie cs amtlich heißt, der „Charakteristik" des Absolventen des Kursus der.... Räte- schule, II. Stufe. Wir greife» aus den Rubriken einige heraus und fügen die Urteile hinzu: Soziale Stellung der Eltern vor und nach der Revolu tion: Vater vorhanden, Mutter vor und nach der Revolution Lehrerin. Das Milieu, in dom sich der Schüler außerhalb der Schule befand: Im Hause und im Kreise der Kameraden. Ist ein Bruch mit der Familie vorhanden? Nein. Falls ja. worin äußert er sich? Mußten die Mittel zum Lebensunterhalt durch persön liche Arbeit <und durch welche» erworben werden? Nein. Politische und religiöse Entwicklung: Entwickelt. Atheist. Areiiag. Z. September 1S2S Weltanschauung, ihre Bestäiidlgkelt und Abweichung von ihr: Feste materialistische Anschauungen. Soziale Interessen: Vorhanden. Fähigkeit, Versammlungen zu leiten. ResumseS »usam. inenzustellcn u. s. a.: Hat sich nicht betätigt. ^Kenntnisse tn den politischen Wissenschaften: Gut. Kenntnisse in der Räteversasivng: Gut. Kenntnisse tn den Grundlagen des Marxis-mu»; Gut. Beteiligung an der Arbeit der Gchülergenossenschaft: Vorhanden. Organisatorische Fähigkeiten: Vorhanden. Sachliche Interessen: ») Fähigkeit. Geschästspaptere und Postadressen aus der Korrespondenz anzuferttgen, Geschäftsbücher zu führe», Kenntnisse in der Rrchensühruug und Kanzleiarbelt: Vorhanden und mit der Nechenführung bekannt. l>j Resultat praktischer Interessen: Ausführung von ^jetch. nungen. o) Belesenheit: Auf welchem Gebiet? Vorhanden in sozialpolitische» Fragen» und auf dem Gebiete der Literatur überhaupt. ä) Kennlntsse tn der politischen Literatur: Vorhanden, v) Kenntnisse in der proletarischen Literatur: Vorhanden. Gute und schlechte Neigungen: Neigung zu technische» Beschäftigungen. Charaktereigenschaften: Fähig zu regelmäßiger Arbeit, Vertrauen auf seine Kräfte, Festigkeit, Gewissenhaftigkeit. Gesundl>ctt: Gut. Ein solches Zeugnis ist an sich ein Unikum, da die Sowjet, rcgierung beim Grenzübcriritt alle Papiere der AiiSretsenden konfisziert. 8—w. ' > ' l" >'!>,» .. *1 ^ M K0npkk;ro>riOre V.K). iWllilstUUNSNIUMIIiniinnilliiuINiiiiiiuttiuuuuu!»! klitrt vor Lauterkeit, wenn Lie VlIVI rum k^einißen seiner l^inricttunß nehmen. ^Vun- c^ertar leicht ist 6as /Xrteiten mit VIIVI. clas keine Laure enthält uncl vvecler schmiert noct kratrt. VliVI putrt alles: Metall, k^orrellan, Lteinßut uncl l^olr. ?räclitiß reinißt es auct nact sctmutrißer -Xrteit ltre tlancle. k^reis cler tancilieten Ltreucjose )0 M »