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Aretta-, 3. September 1S2S — »Dresdner Nachrichten" — Nr. 413 Sette 17 Auf dem höchsten Turm Berlins. «in «nndblick in 1», «eie, »»he. Bi» jetzt hat Berit« noch ketne AuSsichtStürm« gehabt. Ser da» Weichbild der Stabt einmal an« erhöhter Perspektive sehen wollt« mutzte schon sich einen Flug leisten Die ein. ztgen erhöhten Aussichtspunkte, die e» bis -ahln gab. sind die Siegessäule, der Kreuzberg. der RathauSturm. und damit ist schon die ganz« Liste beendet. Jetzt aber ist die Reich-Haupt stabt um eine Sensation reicher, die zwar nicht ebenso berühmt werden dürfte, wie ihr etwa« gröberer ZwtllingSbruder, der Eiffelturm, die aber doch ein charakteristische» Zeichen für da» oeuentstehende Berlin ist. Draußen im Westen der Stadt ist schon seit einigen Jahren et» ganz neues Viertel Im Entstehen, da» Messrgelänbe. Dank der Unterstützung de« Oberbürgermeister» von Berlin. Herrn vötz. der zukunftsreichen. auSsichtSvollrn Plänen immer seine Unterstützung gewährte, konnten sich die Berliner Messen trotz der Kürze ihre» Bestehen» eine angesehene Stellung per- schaffen. Drohe Erfolge wurden erzielt. Besucherzahlen er» reicht, die ganz gewaltig sind. Drei riesige Ausstellungshallen geben den Raum für die verschiedenen Fachmessen her. Die sogenannte alte und die neue Autohalle und da» Hau» der Funkindustrie. Bon den bisher veranstalteten Messen waren ganz grobe Erfolge: die AutomobilanSstellungen. die Radio messe, die FunkauSftellung und die Kifo: Ne wiesen ganz enorme BesuchSztffern aus^ Schon von Anfang an war g«. plant, al» besonderen Anziehungspunkt sür das Messegelände einen AuSstchtSturm zu schaffen, der nicht nur für Sendrzwecke benutzt werben sollte, sondern der gleichzeitig al» Aussicht», türm dient. Doch hat e« zwei Jahre gedauert, bi» dieser Plan zur Ausführung gelangen konnte. Jetzt, zu der neuen Berliner FnnkauSstellung. wirb der Berliner Eiffelturm «nd» lich fertig. In SS Meter Höhe befindet sich das Lustreftaurant, baS 200 Personen Platz bietet. Verhältnismäßig breite Treppen führen zu ihm hinaus. Allerdings dürsten die Be» sucher wrniger Wert daraus legen, sie heraufzustetgen: denn SS Meter Treppen zu klettern, ist kein Übermäßig grobe» Brr. -trügen. Aber den Gästen de» Restaurant» ist diese Mühe er- spart, ein Lift führt in diesem AuSstellungSturm empor, der nicht nur zum Funkrestanrant geht, sondern bi» zu der Platt, form, von der au» man in Sk Meter Höhe über Berlin einen wunderbaren Ausblick gentebt. Besonder« Steiglustlge können auch den Weg nach oben zu Futz machen: sie müssen dann aller- ding«, um zur schönen Aussicht »u gelangen, eine Treppe von SIS Stusen erklimmen. Auf alle Fälle entschädigt der wunder bare Blick für all« Mühen und Unbeauemlichketten. Der Berliner wird seine Heimatstadt wieder einmal unter einem neuen Gesichtswinkel kennen lernen. Da» Großstabttemvo. die Verkehrsregelung, der Oberkteker auf dem Potsdamer Platz, dir Reouen und Filme sind übertrumpft. Ohne prophetische Gabe zu besitzen, kann man Voraussagen, datz «in Massensturm aus den Berliner Eiffelturm einsetzen wird, denn da» wird sich kein Berliner nehmen lasten, einmal auch von oben über die Stadt zu sehen. Der Funkturm steht schon seit zwei Jahren. Er war von Anfang an darauf eingerichtet, ein Restaurant und Fahrstühle aufzunehmrn. Der ganz« Turm wiegt nur 4M Tonnen. Er ist rein au» Stahl hergrstellt von dem bekannten Erbauer von Funktürme» Franz Bräckerbohm, der mehr als 10t« solcher Bauten errichtet hat. In der ganzen Welt stehen seine Türm«, und e» ist interessant, datz bet dem letzten Erdbeben in Japan, wo Tausende von Gebäuden einstürzten, die neun- zehn Funktürme vollständig unversehrt stehen blieben. Der ganz« Funkturm ist 188 Meter hoch. Der Pariser Eiffelturm übertrisst ihn bedeutend, mißt mehr al» das Doppelt«. Noch immer stellt er da» höchste Bauwerk der Welt mir seinen 800 Meter bar. Interessant ist. daß an »weiter Stellt nicht ebenfalls ein AuSstchtSturm erscheint, sondern ein Wolkenkratzer, da» Woolworth-Gebäude in Neuyork. da» 250 Meter hoch ist. Ihm gleich kommt der gewaltige deutsche Funkturm bet Nauen, der ebenfalls SSO Meter hoch ist. aber allein für Zwecke des Radio dient. In Berlin jedenfalls ist der neue Funkturm die höchste Aussichtsstelle. Zum Ver gleich sei die Katser-Wilhelm-Gedächtnlskirche genannt, die nur 118 Meter hoch, und der Berliner Dom, der 110 Meter hoch ist. Ter Bau von Wolkenkratzern schreitet bet unLdoch noch nicht so schnell vor sich, wie in Amerika. Deswegen macht da» Weichbild der Stadt, von oben gesehen, einen ziemlich gleich, sörmigen Eindruck. Die seicrltche <r^'"'-"'ng des FunkturmeS findet gleich- zeitig mit der Eröffnung der dritten deutschen Funk- auSstellung statt. 10000 Mark «e1ok»ung »ür die Ergreifung Oe» „blinden Ivbann". Wie bi« Blätter melden, hat der Oberpräsident von Johann*. Wie die Blätter melden, hat der Oberpräsibent von Hannover auf dt« Ergreifung des Raubmörder» Johann Le- mterc», der bet der Oberförster«! Lauenau einen HtlsSsörster und einem Waldarbeiter erschossen hatte und dem außer zahl reichen Raubltbersällen und Einbrüchen >8 Raubmorde zur Last gelegt werden, eine Belohnung von 8000 Mark ausgesetzt zu der noch Belohnungen anderer Behörden von insgesamt 7000 Mark kommen. « Ueber die letzte Mordtat dieses Unholds wird folgendes gemeldet: Im Bezirk der Oberförsteret Lauenau am Detsterkammweg wurden d«r staatliche Hilfoförfter Heinrich Meter und der Waldvorarbeiler Heinrich Bode erschossen und beraubt ausgefunben. Die bei- den hatten sich auf einem Dienstweg befunden. Der Verdacht der Täterschaft richtet sich gegen den berüchtigten polnischen Massenmörder und Wegelage-er Johann Lemtercz der bei seinen Landsleuten die Spitznamen der „blinde Jo hann* und „Dzerbaty* führt. Die Ermittlungen der Krimi- nalbehörd« in Peine bet Hannover ergaben, daß ein Mann, auf den die Beschreibung des „blinden Johann* zutriffl, sich ivährend brr Zeit vom IS. bis 24. August tn Peine aufhtelt. Dort bot er einem Arbeiter eine silberne Herrentaschenuhr mit vergoldeter zweireihiger Kette zum Kaus an. Der Arbeiter hätte die Uhr gern genommen, hatte aber nicht genügend Geld bei sich. Er bestellte den Verkäufer für den Nachmittag noch einmal und schrieb sich, um ganz sicher zu gehen, die Nummer der angebotenen Uhr aus. Der Mann kam aber nicht wieder. Al» nun der Arbeiter die Meldung von dem Doppelmordc und dem Raub der beiden Uhren las. meldete er sich bet der Polizei. TS stellte sich heraus, dah die ihm angebotene Uhr die des ermordeten Waldarbeiters Bode gewesen war. Außer- dem wurden dem Zeugen eine Reihe von Lichtbildern vor- gelegt. unter denen sich auch das des berüchtigten Polen be fand. Sr erkannte eS sofort als das des Uhrenverkäufers her an». Seit dem L4. August ist Lemtercz tn der Pciner Gegend nicht mehr gesehen worden. Allem Anschein nach ist ihm der Boden wieder -u heiß geworden, und er Hai sich nach einer anderen Provinz geflüchtet. Jnsgeiamt ha, er setzt »tcht weniger alS 1 8 Ra u b m o r d e auf drm Gewissen außerdem zahlreiche Raubüberfälle. Einbrüche und Diebstähle. Der „blinde Johann* sollt« mehr alS einmal schon ver haftet worden sein: es hieß auch einmal, daß seine Spieß gesellen ihn umgebracht hätten. Alle diese Mitteilungen scheinen aber auf Jrrtümern oder Personenverwechllungcn beruht zu haben, wie dt« neue Mordtat beweist. Lemtercz ist 32 Jahre alt. 1^0 Meter groß, hat eine hagere, gebeugte Gestalt und dunkle» tief umränderte Augen, von denen da« linke kaum sichtbar tst. Sein Haar ist ebenfalls dunkel und schon etwas gelichtet. Auf seiner Stirn sind verschiedene Narben von Schrotkörnern sichtbar. DaS Fehlen sämtlicher Schneidczähne tm Oberkiefer gibt seiner Sprache etwas Lispelndes. Vermischtes. Der Velchsprüfi-enl an Veteranen -er Arbeit. Der Dienstälteste tm Betriebe der „Mtndener Zeitung*. Schriftsetzer Karl Schmücke, erhielt vom Reichspräsidenten v. Hindenburg folgendes, vom 1. September datierte» Schreiben: »AuS Anlaß Ihrer am heutigen Tage vollendete» fünfzig jährigen Dienst,ett spreche ich Ihnen meine herzlichsten Glück- wünsche sowie meine besondere Anerkennung für die treuen Dienste aus. die Sie tn ununterbrochener und hingebender Lrbett im Betriebe der „Mtndener Zeitung* als Schriftsetzer geleistet haben* Auch der Senior tm Verlag der „Minden» Zeitung*, ber fast 74jährige Schriftsetzer I o s e f O r i ch el. der schon VS Jahr« im Beruf tst ldavon 4S Jahre ununterbrochen bet dem genann te» Blatt), wurde vom Reichspräsidenten mit einem anerken- «enden Schreiben bedacht. ** Die erste Fahrt der „Preußen*. Am Mittwochabend um 0 Uhr trat baS aus den Stettiner Odcrwerken erbaute neue otorfchiss „Preußen* leine erste Ausreise nach Ostpreußen an. Schon lange vor der Ablahrt hatte sich am Bollwerk eine erwartungsfrohe Menge versammelt. Zahlreiche offizielle Per sönltchkeiten nahmen an ber Fahrt teil. Die aus Berlin mit dem D-Zug eingetroffenen Passagiere wurden von den Klängen ber Kurkapelle begrüßt. AlS die Stunde der Abfahrt nahte, hielt Oberbürgermeister Leschke, Swinemünbe. eine Ab schiedSrede und trug herzliche Grüße und Wünsche an die oft preußischen Brüder auf. Dann setzten die Motoren etn, die Brücke wurde eingezogen, und unter den Klängen des Liedes „Muß I denn, muh > denn zum Städtele hinaus* setzte sich die „Preußen* tn Bewegung. ** Verhängnisvoller Widerstand gegen Polizeibeamte. Beim Versuche, die Personalien eines Mannes festzustcllen. wurden in Berlin zwei Polizetbeamte von acht Personen tät- lich angegriffen. Die Poltztften machten zunächst von ihren Gummiknüppeln Gebrauch. AlS ihre Bedränger jedoch nicht nachließen, griffen sie zur Schußwaffe. Dabei wurde der Man», dessen Personalien die Beamten scststellen wollten, getötet. ** Schwere» Flugzeugunglück. Am Donnerstag früh um v Uhr starteten drei Flugzeuge des 2. Fltegerregimcnts in Olmütz zu einem Vcrsuchsfluge nach Cropir bei Kremsier. Etn« Flugmaschtne erlitt tn einer scharfen Kurve in einer Höhe von etwa 250 Meter einen Flügelbruch und stürzte tn einer steilen Spirale zu Boden. Beim Aufschlagen explodierte der Benzintank. Beide Flieger verbrannten. ** Drahtseil-Attentat. AlS Mittwochabend gegen 11 Uhr etn« Gruppe von Motorradfahrern von Hamburg aus nach Berlin fuhren, wurde der erste wenige Kilometer vor Perle- berg vom Rade geschleudert. Er war gegen ein Drahtseil ge fahren. baS auer über die Chaussee gespannt war Glücklicher weise war da» Drahtseil an der einen Seite noch nicht befestigt worden. Der Attentäter war anscheinend durch die Ankunst der Motorradfahrer gestört worden. Er wurde verfolgt, ist jedoch trotz mehrerer nachgesandter Schüsse entkommen. Der Motorradfahrer tst leicht verletzt. »* Schanspielerelenb. Die erst vor zwei Tagen aus Hamm t. W. nach Berlin gekommenen Schausptelcrchcleutc Harro Schönborn machten Mtttwoch abend in ihrer möbliert ge- mieteten Wohnung tn Charlottenburg einen Selbstmordver such. indem sie Verona! nahmen. Sin sofort herbeigcrufener Arzt leistete die erste Hilfe, woraus das Ehepaar, das erst vor acht Tagen Hochzeit gehabt hatte, in» Krankenhaus über geführt wurde. Dem Paar war cs nicht gelungen, in Berlin Stellung zu erhalten, und eS wollte deshalb aus Verzwetf- lung aus dem Leben scheiden. LicbeStragödie In Döllen bei ünrib erschoß ein 24jährtger Landwtrtosvhn seine Geliebte in der Wohnung ihrer Eltern und brachte sich daun selbst einen Kopfschuß bei. an dessen Folgen er kur, nach seiner Sinlicierung in» Krankenhaus verstarb. Die Untersuchung ergab, daß der junge Mann die Tat in beiderseitigem Einverständnis aus- geführt hat. ** Schweres Autounglück. Ein schweres Autounglück er- eignete sich in der Nacht zum DonnerStag gegen Nil Uhr auf der Chaussee zwischen Gletwitz und Hindenburg. Ein Auto mit zwei Insassen fuhr bet den letzten Häusern von Mathcs- dors gegen einen Slraßenbahnmast. fiel zur Seite und wurde zertrümmert. Ter Chauffeur und ein Insasse waren sofort tot. während ber zweite Insasse schwer verletzt wurde. ** Verhütete» Eisenbahnunglück. Bet ber Station Gengcnbach wurde ein Eisenbahnunglück nur durch die Geistes- gcgenwart des Lokomotivsührer» verhütet. Ttiva SOO Mtter hinter Gengenbach sprang die Lokomotive aus den Schienen und riß den Bahnkörper tn einer Länge von 20 Meter auf. Die Lokomotive rutschte trotz sofortigen Bremlens noch einige Meter den Bahnkörper entlang und konnte erst kurz vor einer Unterführung zum Stehen gebracht werden. Obne die Geistes gegenwart des Lokomotivführers wäre der Zug zweifellos den Abhang htnnntergestUrzt. ** SittlichkeitSvcrbrechen. Zusammenhänge mit dem Breslauer Kindcrmord? Wie die ,-Schlesische Zeitung* meldet, wurde von der Kriminalpolizei in Kattowitz der Schlosser Loewc in Neudorf, Kreis Kattowitz. unter dem Ver dacht eines SittlichkeitSvcrbrechens an einem fünfjährige» Mädchen fcstgenommcn. Der Verbrecher hatte dem Kinde mit einem Messer lebensgefährliche Schnitte am Unterleib beigcb.racht. Da Loewc auch als Täter sür den immer noch nicht aufgeklärten BreslauerKi ndermordin Frage kommt» sind entsprechende Ermittlungen seitens der deutschen Kriminalpolizei cingclcitct worden. ** Bom Hcuduft getötet. In einem Heuschober in der Nähe Salzburgs fand man einen bewußtlosen Mann, der an scheinend dort genächtigt hatte. Ein Arzt stellte fest, daß der Mann durch den Duft vom Heu getötet worden ist. * Sin Frauensetud. der aus Liebespaare schießt. Die Liebespaare Budapests haben einen SchreckenSmonat hinter sich. Wenn sie sich am späten Abend in die dunklen Parks be gaben. wie das bei Liebespaaren so üblich ist. so wurden sie oft durch Gewehrschüsse unsanft aus ihren Träumereien auf« geschreckt. Sie glaubten, durch ihr Verhalten das sittenstrenge Gemüt eines Polizisten gereizt zu haben, und sie erhoben schließlich gegen eine derartige weitgehende Intoleranz Be schwerde bei der Vorgesetzten Behörde. Mer cz war gar kein Schutzmann, der sich so energisch der Sittlichkeit annahm. ES war ein Arbeiter mit Namen Goros, der eine» Abends ver haftet werden konnte und vor dem Untersuchungsrichter er klärte, er sei überzeugter „Antifeminist*. Zwar wolle er nicht alle Frauen umbringen, aber er wolle durch bi« Gewehrschüsse eine Art Demonstration veranstalten gegen jene Frauen, die durch ihre unsinnige Liebe die Männer zugrunde richteten. Der Budapester Richter hielt dies für allzu weitgehend und verurteilte Goros zu einem Monat Gefängnis. ** Brand eine» fünfstöckigen Hause» in Neuyork. Auf regende Szenen ereigneten sich Mittwoch früh in Neuyork, al» tm unteren Stockwerk eine» von Negern bewohnten fünf stöckige» Gebäudes Feuer auSbrach, durch baS allen darüber Wohnenden die Rettung unmöglich gemacht wurde. Lin tieser Graben, der vor dem Gebäude wegen deS Baue» einer Unter grundbahnstrecke auSgehoben worden war, hinderte die Feuer wehrleute. an dieser Sette ihr« Leitern anzulegen. Biele Reg» sprangen aus den Fcnsteru und erlitte« zu« Teil schwer« Verletzungen. Fünf Leichen wurden unter den Trümmer« hervorgezogen. Eine Person wird vermißt. ** Der „Erfolg* ber Prohibition. Der frühere Bürger meister Harrtes erklärte tn öffentlicher Rebe, er habe auf seiner Rundreise durch die Vereinigten Staate» festgestellt, daß man überall Schnaps und andere geistige Getränk« gegen Bezahlung erhalten könne. ** ES gibt kein Alter mehr. SuS CHIkcwo wirb gemeldet: Die Verordnung, baß nach 10 Uhr abend» Knaben und Mäd« chen unter sechzehn Jahren von den Straßen zu weisen und za verhaften seien, führte zu erheblichen Mißverständnissen, da zahlreiche verheiratete Frauen verhaftet wurden. Die Polizei erklärte, daß sie zwischen iungen Mädchen und jungen Krauest keinen Unterschied sehen könne. ** Neue Erdstöße auf de« Azore«. Auf den Azoren waren am Mittwoch neue Erderschütterungen zu verzeichnen. Da bei wurden wieder 10 Personen getötet und 200 verletzt. Ist Horta wurden Huberte von Häusern vollständig zerstört. Rykowka*, der Licblingstrank der russische« Buchdrucker, mtttetlt. hat der Wobkaverbrauch der Wie die .Mote Zeitung* Leningrader Arbeiter das Borkriegsniveau nicht nur erreicht, sondern sogar schon überschritten. An der ersten Stelle der Wodkakonsumenten stehen merkwürdigerweise die Drucker, die die grüßten Trinker in ganz Leningrad sei» sollen. Jeder Drucker gibt durchschnittlich, so behauptet die Statistik, zwei einhalb Rubel tm Monat für Wodka au», während etn Metall arbeiter nur einen Rubel achtzig Kopeken und ei« Textil arbeiter nicht mehr alS SO Kopeken im Monat für GchnapS anlegen. In allerletzter Zeit haben die Metallarbeiter jedoch große Fortschritte gemacht, so daß sie bald da» Trinkernivcau der Drucker erreichen werden. Bor dem Kriege hat ein Ar beiter sür Wodka nicht mehr alS drei Prozent seines Gehalte» geopfert, während zurzeit die Ausgaben für Wodka vier und bisweilen fünf Prozent der monatlichen Gesamtausgaben des Arbeiters betragen. Wodka, der früher von dem Monopol der zaristischen Negierung verkauft wurde, wird zurzeit gleichfalls vom Staat allein vertrieben und trägt den Namen „Rykowka*, sFortsetza»« steh« »Lchst« «eite.) 12.-14.-16:18^