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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.01.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160114012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916011401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916011401
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-01
- Tag 1916-01-14
-
Monat
1916-01
-
Jahr
1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.01.1916
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»oetlta« Störung seine» Fernsprechauschluff«« »-er ein« Nachlässigkeit der Beamtinnen angunehmen. La Wirklich- kett liegt aber nnr in seltenen Fälle» «ine Störung vor; eine Säuinigkeit bet -er Be-tennng ist schon wegen der scharfe» Uederwachung. die für den gesamten Betrieb de» Fernsprechamtes besieht, so gut wie unmöglich. Bet Fern« sprechämtern mit halbselbfttättgem Betrieb wie in Dresden wird der Gvrechapparat de» Tellnebmer» beim Anruf, d. h. beim Abnehmen de» Hörer», durch eine sinnreiche Bcrteilereinrichtung unmittelbar mit dem Kvpsfernhürer einer freien Beamtin verbunden, wobei gleich-eitig am Arbeitsplatz dieser Beamtin eine Glühlampe aufleuchtet: es ist also ausgeschlossen, daß der Anrus von der Beamtin etwa übersehen werden kann. Bei starkem Verkehr ist rZ jedoch möglich, daß einzelne Anrufe nicht sofort eine freie Beamtin finden, wie man auch aus dem Bahnhof, auf dem Postamt, bei den Steuerstellen usw. nicht immer einen freien Schalter vvrfindet: die Anrufe werden dann selbst tätig auf einer sogenannten Warteeinrichtung zunächst gewissermaßen aufgespeichcrt und den sreiwerdenden Be amlinnen von da aus zugeführt, ebenso wie an den Schal tern die Wartenden hintereinander treten und nach einander abgefertigt werden. Hieraus ergibt sich, dah das Anhängen und Wiedcrabnehmen des Hörers in kurzen Zwischenräumen oder das Hin- und Herbewegen des Hakens oder der Gabel für den Fernhörer, wie eS von ungeduldigen Fernsprechteilnehmern häufig geübt wird, meist keinen anderen Erfolg haben kann, als daß der An ruf. solange der gesteigerte Berkehr anhält, immer von neuem auf die Warteeinrichtung läuft und immer wieder an das Ende einer Reihe schon wartender Anrufe kommr, ebenso als wenn man vckn einem besetztes Schalter zum andere» geht. Es kann deshalb nur gerate» werden, ent weder nrit etwas Geduld zu warten, bis der Anruf selbsttätig an die Reihe kommt, oder aber den Anruf nach 19. Armeekorps in Leipzig-Gohlis nehmen Spenden gern einigen Minuten aufs neue zu versuchen» weil und dankbar entgegen dann die wartenden Anrufe meist abgefertigt sein werden. Wenn der Berkehr bei auhergewöhnlichen Anlässen be sonders stark nnschwillt, können sich auch die Anrufe eine Zeitlang derart häufen, dah selbst die Berbindungsmöglich- keilen nach der Wärterinrichtung sämtlich belegt sind. Dann ertönt sofort nach Abnehmen des Hörers das Be setztzeichen. Der Hörer muh in diesem Falle gleich wieder angehängt und der Anruf nach etwa .iwei Minuten wiederholt werden: da» Warten mit dem Hörer am Ohre würde nicht zum Ziele führen, sondern nur die glatte Abwicklung des Verkehrs erschweren. Auch diese Erscheinung, das; sofort beim Abnehmen des Hörers das Besetztzeichen ertönt, wird von den Teilnehmern häufig ohne wqiteres als Störung angesehen: eine solche ist aber erst dam; zu vermuten, wenn die Erscheinung mehrere Male hintereinander beobachtet wird. Rur in diesem Falle ist also eine Benachrichtigung der Störungsstelle angebracht. Biele Teilnehmer glauben auch, sich sogleich an die Störungsstelle wenden zu müssen, wenn sic wieder- holt beim Anruf einer Lprechstclle das Besetztzeichen er balten. Bis aus seltene Ausnahmen vermag indessen auch die Störungsstelle dann nur festznstellcn, dah der ange rufene Teilnehmer tatsächlich anderweitig spricht. Es er leichtert also die Tätigkeit der Störungsstelle und ersparc US dem Teilnehmer Zeit, wenn in solchen Füllen zunächst ^ einige Minuten gewartet und dann erst der Anruf ^ wiederholt wird, weil anzunchmcn ist, das; der besetzt ge- ivesene Teilnehmer dann sein Gespräch beendet hat: die A Störungsstelle wäre nur zu benachrichtigen, wenn der Angerufene erklärt, dah er tatsächlich vorher nicht gesprochen habe, oder wenn bei mehrmals und in angemessenen Pausen wiederholtem Anruf derselben Sprechstelle immer , es wieder das Besetztzeichen ertönt. Zum Schluh sei allen, ZZ die den Fernsprecher benutzen, die Durchsicht der auf den Seiten .'> bis 7 des Teilnehmerverzeichnisses enthaltenen .2 „Anweisung zur Benutzung der Fernsprechanschlüsse" emp- A Z fobleu. Die Kenntnis der darin in knapper Form ge- « rr gebeneu Regeln schützt vor manchem Acrgcr und macht 8 Z viele zeitraubenden Anfragen überflüssig. » . — Volkstümliche Hochschnlkursc. Montag, den 17. Ja- nuar, wird im Hörsaal 77 der Technischen Hochschule abends Punkt X>9 Uhr Herr Archivar Dr. Müller eine sünf- T « ständige Vortragsreihe über das d e u t s ch e Handwerk « beginnen. Bekanntlich sollte im Fall re 1915 hier in Dresden die Ausstellung „Das Deutsche Handwerl" stattfindcn. Ter L Weltkrieg verhinderte es. Zu den vorbereitenden Teilen ^gehörte auch eine „geschichtliche Abteilung". Diese soll in den Vorträgen des Herrn Dr. Müller beleuchtet werden. Ein besonderes Interesse bestellt dabei für Dresden tn- Ntz lvsern, als dessen Haudwerksentivicklung manche Eigentüm- Mch lichkeit aufweist, so das; ihre eingehendere Darstellung . weite Kreise interessieren bürste und innerhalb der Gesamt- Z geichichte Dresdens manches neue Vicht auf diese zu werfen A geeignet erscheint. — Triuitatiskirchc. 2t. musikalische st r i c g s a n d a ch t beure Frcitaq, abends 8 Uhr. Eintritt frei, ltzortragsordnilligeu an den jlirchtürcn. I. S. Bach: Präludium und Fuge C-Tnr f,ir Orgel (Peters, 4. Bd.j. Marti» Gamble: „In ihm", geist liches r'icd siir gcinischien Chor. I. L. Bach: Adagio für Cello und Orgel. Bernhard Irrgang: „Komm und grüsic mich", geist liches Lied für Mezzosopran. Gcmcindcgesang. Ansprache lPsarrer O. Blanckmeister-, Gustav Schreck: „Halt aus, mein Volk", für gemischten Chor. Franz Liszt: „Trost", für Cello und Orgel. Aler. Wiiiterbergcr: „Harre, meine Seele", für Mezzosopran und Orgel. Franciscus Nagler: Deutsches Kriegsgebet, für vier- und siebcnstiinmigcn Chor und Orgel. Mitwirkciide: .stiinigl. Musik direktor Hans Fährmann iOrqell. stätc Riedel «Mezzosoprans, .stammcrvirtuos Johannes Smith (Cellos und der ilirchcnchor. Leitung: stantor Johannes Tcchriy. — Einen UnterhaUungsadend im RZervclazarett II veranstaltete am Mittwoch Mary Wullen. Hochschul lehrern; am Königlichen Eonservatorinm. Die Damen Ackermann, Schramm, Schuchardt, Maurice und Otto boten verschiedene Kunst- und Volkslieder, während Fräulein Götze ihre Fertigkeit aus der Violine zeigte und Fräulein Auerbach heitere Rezitationen beisteuerte. Besonderen Beifall fanden die Vicdergabeir von Fräulein Delling. — Die 215. Verlustliste der sächsischen Armee ist gestern ansgegebc» worden. Inhalt: A u s t a u s ch g c s a n - gcnc: Liste 4 über die ans französischer Gefangen schaft, Liste 3 über die aus englischer Gefangenschaft uud Liste 2 über die aus russischer Gefangenschaft znrückgekehrten sächsischen H e e r e s a n g c h ö r i g e n. — Infanterie: Regimenter Rr. 107, 108, 177, 181. Reserve Regimenter Nr. 104, 108, 107, 244. Landwehr-Re gimenter Rr. 103, tOO, Ich!. Landsturm-Regiment Nr. 19. P iouierc : Bataillone Nr. 12, 22. Landwehr-Kompagnie 19. Armeekorps. 1. Ersatz-Kompagnie Nr. 12. Schein- wcrfcrzug, 2. Bataillon Nr. 22. — A n ß e r s ä ch s i s ch c Truppenteile. Die Verlustlisten der sächsischen Armee, deren Ab druck bekanntlich verboten ist, liegen anher bei allen Gemeindeämtern auch in Dresden im Militär- und Quarticramt. Serrcstrahe 4/6. sowie in der Auskunfts st ekle des Roten Kreuzes. Dresden- Altstadt, Taschcnbcrg 3 (König!. Palais), zur unent geltlichen Einsichtnahme aus. — Spendet Wollsachen für die Krieger im Oste«! Durch ausländische Zeitungen erfahren wir jetzt unaus gesetzt von der bitteren, ungewöhnlich strengen Kälte im nördlichen Rußland, und diese Mitteilungen werden für uns von besonderem Interesse durch unmittelbare Berichte aus den durch unsere Truppen besetzten Gebieten, wonach letzthin in der Gegend von Dünaburg die Kälte eine Höhe von 29, ja sogar von 3 0 Grad Reaumur erreicht hat. Mit Rücksicht auf diese außergewöhnlichen Kälte zustände und auf Grund einer Aufforderung des General jeldmarschalls v. Hindenburg sind bereits größer« Woll sendungen nach dem Osten unterwegs: so wurden in diesen Tage«, auch von Dresden von den Abnahmestellen sechs Eisenbahnwagen, vvllgefnllt mit Wvllsachen, die infolge Unterbringung unserer Kriegsbeschädigten in Familien und Heimen vewrrrr ^ Stiftung -«imatdank KSutgrelch «uchsou. eines Ausrufes des Landesausschuffr» de» Vereine vom Roten Kreuz teils durch den «riegsausschuß im König- reich Sachsen, teils durch die Sammelftellen de» Roten Kreuze» uud auch unmittelbar «tngingen, einem vom Kriegsausschusse in Berlin -usammcngeftellten großen, von drei Herren aus Sachsen begleiteten Wollzuge an- geschloffen. Es wird dringendst gebeten, tn der vpfer- frrudtgkeit für unsere unermüdlichen Truppen, besonders bet den setzt herrschenden Temperaturverhältniffev. nicht zu erlahmen, vielmehr ohne Nachlassen eine weit gehende Gebefreudigkeit zu entfalten, da- mit unseren braven Truppen die Wvhltat de» wärmenden Schutzes über di« schwer« Zeit hinweghilft. Wenn auch große Sendungen von Wvllsachen an die Hinöenburg- Armee unterwegs sind, so ist doch diese Armee nur ein Teil unseres tm Osten stehenden Heeres, und auch der übrigen der Kälte ausgesetzten Truppen sollte in der Heimat gedacht werden! Besonders erwünscht sind: Kopf-, Brust- und Lungcn-Schützer, Leibbinden, wollene Hemde« und Unterhosen, Handschuhe, Müsse usw. Die bekannten Sammelftellen des Roten Kreuzes in Dresden und tm ganzen Königreich Sachsen, sowie die Abnahmestellen de» 12. Armeekorps in Dresdcn-N., Hansastraßr, und des — Bei dem Landesausschub für Krirgshilfe sind im Monat Dezember 1915 an Barbeiträgen zusammen 27 629,96 Mk. eingegangen. Das Gesamtergebnis dieser Sammlung stellt sich damit bis jetzt auf 2 621489,49 Mark in bar und 63 300 Mk. in Nennwerten. Mit seinem Danke verbindet der Ausschuß die Bitte um weitere Bei trüge. — Bestrafte Berleumdnug. Während unsere Helden- imften Truppen an der Lanücsgrenze und auf feindlichem Boden, sich selbst aufopfernd, unter Entbehrungen und An- trengungen ihrer vaterländischen Pflicht genügen, werden in Lande selbst die leider nie alle, die, nur in der Sucht, ich selbst in ein interessantes Licht zu stellen, an den Stammtischen, in bequemer Geborgenheit hinter ihre» Bierseideln verschanzt, allerlei Verleumdungen über die tapferen Feldgrauen verbreiten. Allen derartigen Schwätzern mag folgender Fall zur Warnung dienen, der den Gegenstand einer Verhandlung vor der dritten Straf kammer des Landgerichts Dresden bildet«. Der bisher noch gänzlich unbescholtene Monteur Franz Wipfli aus Dresden, ein Schweizer seiner Nationalität nach, führte eines Tages im August in einem Gasthos in Hainsbach tn Bayern das große Wort, nachdem er bereits ein siebentes Glas Bier vertilgt hatte. Gesprächsstoff war ein unbegründetes Gerücht, das dem Angeklagten wieder von einer anderen unermittclten Quelle zugcgangen sein oll. Der noch jugendliche Mensch, der sich überdies in an getrunkenem Zustande befand, erzählte seinen Tischgenvssen, gleich als ob er selbst Augenzeuge gewesen sei. daß die Deutschen in Mülhausen mit den Köpfen der Franzosen Fußball gespielt hätten. Insbesondere bezeichnete er die bayrischen Soldaten als Mordbuben und sprach sich abfällig über die Träger des Eisernen Kreuzes aus. Schließlich wußte er allein in bescheidener Zurückhaltung die wahren Gründe des Krieges anzugeben und entschied natürlich die Lchuldsrage in einer von der öffentlichen Meinung ab weichenden Weise. Das Verhalten des Angeklagten nach diesem sür ihn verhängnisvollen Abend zeigt, daß er nnr aus Großsprecherei gel-andelt hat. Als ihm seine abfälligen Aeußerungen über die deutsche Armee am anderen Tage von seinen darüber ungehaltenen Gefährten ins Gedächt nis zurückgcrufen wurden, bereute er sein Tun und bat die Gefährten alle mündlich oder schriftlich um Verzeihung. Gegen den Angeklagten erhob das bayrische Krtegsmtni- stcrium Klage. Das Gericht verurteilt Wipfli, der sein nnbcdachteS Verhalten aufrichtig bedauert, wegen öffent licher Beleidigung und groben Unfugs zu 2 Neonaten Ge fängnis. Dem bayrischen Kriegsministerium wirb di« Be fugnis der Veröffentlichung des Urteils in den Münchner Amtsblättern und dem Hainsbacher Amtsblatt auf Kosten des Angeklagten zügesprochcn. — Das Landgericht Chemnitz zur Bnn-esratSoeror-, nnng über übermäßige Preissteigerung. In den letzten Wochen sind von der 2. Strafkammer des Landgerichts Ehemnitz wiederholt Geschäftsleute wegen Uebertretung der angczogenen Bundesratsverordnung vom 23. Juli 1915 zu empfindlichen Geldstrafen verurteilt und in krassen Fällen ist außerdem — die härteste Strafe für einen Ge schäftsmann — Veröffentlichung des Urteils auf Kosten der Verurteilten verfügt worden. Die Strafkammer geht von dem Standpunkte aus, daß während des Krieges besondere Preissteigerungen von Gegenständen des täglichen Be darfs, insbesondere von Lebensmitteln, nicht statthaft» viel mehr auf Grund der Bundesratsverordnung strafbar sind. Sie bat Verurteilungen insbesondere ausgesprochen» wenn Kaufleutc und Händler auf die schon erhöhten Ein kaufspreise wie in Friedenszeiten 25 Prozent und den gewährten Rabattsah einkalkuliert und so einen höheren Gewinn erzielt hatten. Die Strafkammer vertritt den Standpunkt» daß gegenwärtig nicht prozentuale Aufschläge gemacht werden dürfen, sondern für jeden ein zelnen Artikel der Gewinn nicht höher sein darf, als in Friedenszeiten, z. B. wenn der Händler an einem Pfund Reis, der früher 28 bis 39 Pfg. kostete, 11 Pfg. verdient hat, so soll sein Verdienst gegenwärtig auch nur 11 Pfg. am Pfund betragen, das jetzt mit 80 bis 90 Pfg. verkauft wird. Diesem Standpunkte wurde in einer gegen den Kvlonialwarcnhändler Voigt gerichteten Anklagesache von zwei kaufmännischen Sachverständigen scharf entgegen- getreten. Sie vertraten den Standpunkt, daß 25 Prozent und der gewährte Rabattsah dem Einkaufspreise zugeschla- gcn werden müssen, das fei handelsüblich und angemessen. Kein Kaufmann lege die Bundesratsvcrordnuyg so aus, wie das Gericht. Nach einstündiger Beratung würde Voigt zu 150 Mark Geldstrafe verurteilt. In der Urteils begründung wurde n. a. gesagt, daß trotz der Gutachten das Gericht seinen bisher eingenommenen Standpunkt bei behalten habe und vertreten werde, bis das Reichsgericht ihn als falsch bezeichnen würde. — GrschSstsbesuch. Frau Prinzessin Johann Georg besuchte das Magazin von I. Oltvier, Kilnigl. Hoflieferant, Prager Etraße S. Asien. Scheiter» -er chinesifchen ««leiheversuche. Das Pariser Finanzblatt „Informatton" berichtet nach Reuter folgendes: „Die Verhandlungen wegen einer chinesischen Anleihe in Höhe von 10 Millio nen Taels durch Vermittlung der fünf internationale» Banken sind gescheitert. Dl« Tatsache, daß bis Deutsch astatische Bank diesem Konsortium angehört, lntt diesen Mißerfolg verursacht. Die französische Gruppe hatte vor geschlagen, die Anleihe ohne die Mitwirkung her deutschen Bank abzuschließen, aber die anderen Beteiligten waren nicht in der Lage, diesen Vorschlag anzunchmen. In ge witzen finanziellen Kreisen ist man übrigens der Ansicht, baß China sich wahrend des Kriege» selbst genügen müsse, und bah angesichts der gegenwärtigen Lag« b«S Lande» der Augenblick für den Abschluß einer Anleihe ungeelgnet ist." Bestätigt sich diese Meldung, so wären, wie hie „Boss. Ztg." bemerkt» wegen der Teilnahme des deutschen Institut» Meinungsverschiedenheiten unter den Verbündeten ent standest. was immerhin von symptomatischem Interesse ist. «»»sinnttnvpel. In de« Glückwunschtelegramm, das Kaiser Wilhelm anläßlich de» Stege» an Le» Darda nellen an de» Sultan g,richtet hat. sagt -er Kaiser, er habe mit großer Befriedigung die Nachricht erfahre», daß die setnbltche Armee gezwunge« wurde, Galltpolt vollstän« dtg ,u räumen. Sr beglückwünsche den Sultan »u dem großen Tieg«, der den heftigen Angrissen der schamlosen Feinde et« »ade sehe. Der Kaiser kündigt al« Zeichen seiner Bewunderung die Uebersendung eine» Säbel« a» de» Sultan au, dt« »rtnnerung an die großen Stege «u verewigen, «tue» Säbel», der während de« zur Verteidi gung de« Rechte« unternommenen Kriege» gegen die Häupter de» Feinde» gezückt seln soll. Der Kaiser drückte schließlich die Ueberzeugung au», daß der göttliche Beistand de» endgültigen Steg sichern werbe. — Der Kaiser richtete auch an Enver Pascha ei» Telegramm, worin er sagt, daß -te oSmantsche Arniee eine Waffentat vollbracht habe, die stets in der Erinnerung des Bolle» bleiben werbe. Er beglückwünschte Enver Pascha und die «»mantsche Armee zu dem Erfolge, der um die siegreichen osmantschen Fahnen neue Lorbeeren hefte. Er verleihe dem Minister den Orden Lour le mörste. Enver Pascha brachte tn einem Tagesbefehl an die Armee die Glückwünsche Kaiser Wil helms mtt der Bemerkung zur KenntntS, baß er dem Kaiser gedankt und versichert habe, baß die os mantsche Armee auch weiterhin ihre Pflicht erfüllen werde. (W. T. «.) Berliu. (Ttg. Drahtmeld.) Der Kaiser verlieh dem Oberkommandirrenden der Dardanellen Lima« von Sanders das Eichenlaub zum Lour lo mürite. tz,Krkf. Z.") zl>. Genf. (Eig. Drahtmelb.) Die Salonikier Korre spondenten, die noch Anfang der Woche über vollkommene Ruhe im gegnerischen Lager berichteten, alarmieren heute durch Meldungen umfassender Truppenbewegungen, öle eine bevorstehende Besetzung Griechisch-Maze doniens ankündigen. Saloniki könne nach den fieber haft getroffenen Sarrailschen Vorkehrungen geraume Zeit stanbhalten. (»Lricgsztg.") Loudo». Die Bergarbeiterverbände von Schottland, Aorkshire und Lancashire baden die Vertreter für die Vergmannskonferenz tn London beauftragt, gegen die Wehrpflichtbill zu stimmen. (W. T. B.) b. Basel. (Eig. Drahtmeld.) Ans London wird gemel det: Der zurückgetretene Minister des Innern Simon ist von den liberalen Wahlvereinen in Manchester und in Glasgow zu einer Bortragsreise über das englische Indu striegebiet eingeladen worden, um agitatorische Vorträge gegen die allgemeine Wehrpflicht abzuhalten. Er hat die Einladung angenommen. Von 15 Arbetter- vcrtretern, die Asqutth zu nochmaliger Besprechung etn- geladen hatte, haben nur sieben der Einladung Folge ge leistet. — Die englischen Schiffahrtsgesellschaften ver weigern vvm Januar ausnahmslos die Ausgabe von Fahrkarten an alle männlichen Staatsangehö rigen von 20 bis 35 Jahren. — Nach Londoner Berichten dauern ferner in Irland die Verhaftungen wegen Hochverrats fort. In Dublin sind zahlreiche Führer -er Bewegung in Haft genommen worden. („Nat..Z"! London. Im Unterhause erklärte der Minister für Indien, Chambcrlain, die Nachricht eine» russischen Blattes von einem persischen Einfalle in Belubschistan sei nicht zutreffend. Der Minister gab die folgende Darstellung: Der persische Häuptling Pahram- khan drang Ende September mit 300 Stammesleuten in das Mekran ein und griff die befestigten Plätze Mand und Raramptump an. Die Plätze liegen 19 und 89 Meilen von der Grenze des Mekran und etwa 399 Meilen von der indische» Grenze. Bahramkhan konnte die Plätze nicht nehmen und ging mit reicher Beute auf persische» Gebiet zurück. Seine Leute waren ungewöhnlich gut bewaffnet, was auf die Anwesenheit von Deutschen mit große» Äor- räten in Kerman zurückzuführen ist. Seit dem September haben keine Angriffe mehr stattgefunden. Ueber den Feldzug in Mesopotamien sagte Chamberlain: Die Streitmacht des Generals Aylmer war wegen der Witterung und weil alle Verwundeten auf den Flußweg gebracht werden müssen, am 19. Januar noch tn der Nähe von Scheik-Said. Unsere Kavallerie stellte fest, daß sich der Feind bei Essin, 6 Meilen westlich von Kut, befindet. Dies ist die Stellung, auf der die Türken tm September von General Townsend bei Kut el Amara vertrieben worden sind. (W. T. B.) Tokio. (Reuter.) Ein« Person hat zwei Bomben auf den Kraftwagen des Grafen Okuma gewürfen. Dieser blieb unverletzt. (W. T. B.) Hongkong. (Reuter.) Die Regierung von Kanton be richtet über eine Niederlage der Rebellen, die vollständig geschlagen wurden und schwere Verluste er litten haben. Sie werden verfolgt. (W. T. V.) Washington. (Reuter.) Staatssekretär Lanstng ver langte telegraphisch von Carranza die sofortige Be strafung der Räuber, die am Montag 17 Amerikaner bet Chihuahua erschaffen hatten. (W. T. B.) Loudo«. (Reuter.) Die 599 feindlichen Unter tanen, die mit dem Dampfer „Golconda" au» Indien tn Tillbury ankamen, durften nicht an Land gehen» sondern wurden unmittelbar auf einen Vlissinger Dampfer ge bracht. (W. T. B.) Sofia. Die bulgarische Telegraphen-Agentur ist er mächtigt» die durch Senblinge des Vierverbandes verbrei teten Gerüchte, als vb Bulgarien sich in geheime Ver handlungen mit England eingelassen habe, formell als unrtchttgzu bezeichnen. (W. T. B.) Berlin. Der BundeSrat hat tn seiner heutigen Sitzung eine Verordnung über Saatgetreidc und eine Verordnung über Käse beschlossen. Die letztere Verord nung setzt Höchstpreise für die einzelnen zur Herstellung zugelaffenen Käsesortcn fest, und zwar Hersteller- und Ladenhöchstvrcise. Die Festsetzung von Preisen für den Großhandel und den Zwischenhandel ist Sache der LandeS- zeutralbehürden oder der von ihnen bestimmten Behörden. Die Vorschriften der Verordnung gelten nicht für Käse, der im Auslande hergestellt ist. (W. T. B.) Berlin. Der Sentorenkonvent des Abgeordneten hauses trat heute vor und nach der Plenarsitzung zu sammen und einigte sich dahin, die Generaldebatte über den Etat und das Steuergesetz zu vereinigen. Nach der ersten Lesung sbll eine längere Panse in den Plenar- beratnngen cintreten, damit der Hau»halt»a«»schuß Zeit sür seine Beratungen erhält. (W. T. B ) Berlin. In Rußland ist die Ansicht verbreitet, daß die russischen Kriegsgefangenen in Deutschland sehr schlecht behandelt werben. Wie haltlos diese Ansicht ist. zeigt von neuem eine Berichterstattung de» Kriegs- Ministeriums, wonach den russischen Krtegsgesangenen ge stattet wurde, auch ihr WethnachtSfest besonders zu feiern. (W. T. V.) b. Berlin. (Eig. Drahtmeld.) Generalleutnant z. D. Adalbert Wcgncr, seit September vorigen Jahres Gouverneur der von uns besetzten Stadt Wilna, ist nach kurzem schweren Leiden gestorben. ' b. Berlin. (Eig. Drahtmeld.) Der laugjährige frühere nattonalltberale RetchStagSabgeorbnete für Tchwertn-WtS- mar. Geheimer Finanzrat Dr. Büstng, ist tm Alter vo» 78 Jahren gestorben. („Nat.-Ztg.")
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