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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.01.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160114012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916011401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916011401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-01
- Tag 1916-01-14
-
Monat
1916-01
-
Jahr
1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.01.1916
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-mg ieg. sen. ssen rnd ein. her n - -arte ig- i ch- sich ahr- Die be» ahr- ohen sehr vor« ung. der lhaft dem :aler l de- »weg t er- ieber a. dem onS- «l>. rner tand, eine Dr. Abgeordneter Haas, hatte den Vorsitz der Vraktto». «!t deren Mchthett er tn der Stellung -um Weltkriege und zu den «riegdkredttvorlaae» niemals Übereinsttmmte. vor der Abstimmung Uber die letzten KrtegSkrebite vor Weihnachten vorigen Jahres nieberaeleat und gegen bte Bewilligung der Vorlage gestimmt. Sein Nachfolger tm Amte be» Vorsitze», den. Abgeordneter Sbert, hat dagegen bei dieser Abstimmung die ZustimmunaScrklärung der KraktionSmehrheit zu den verlangten 10 Milliarden verlesen. Somit ist durch dir Wahl Ebert» dem unhaltbaren Zustande tn der Fraktion rin Ende gemacht, dast der Vorsitzende grundsätzlich anders stimmte, als die Mehrheit der von ihm geführten Fraktion. Abgeordneter Hoch gehörte zu denjenigen Mitgliedern der Minderheit, die während der Abstimmung Uber den KrirgSkredit sich außerhalb de» Saale» befanden. Abgeord neter Gradnauer, das neugewählte Vorstandsmitglied, ge hört zur Mehrheit der Fraktion, dagegen der Abgeordnete Krätzig zu denjenigen, die vor der Abstimmung den Saal verlassen batten. Liebknecht ans der sozialdemokratische» Fraktion ansgeschlossen. l>. Die sozialdemokratische Fraktion des Reichstags hat in einer Sitzung am Mittwoch abend mit »0 gegen 25 Stim men eine Erklärung angenommen, nach der der Abg. Lieb knecht wegen fortgesetzter gröblichster Verstöhe gegen seine Pflichten als FrakttonSmitglied die aus der Fraktions- zngehürtgkett sich ergebenden Rechte verwirkt hat. Damit ist Liebknecht aus -er Fraktion ausgeschlossen. Die Gründung der Genter Hochschule. Mit der Anordnung des Generalgouverneurs betr. die 6) enter Hochschule beschäftigt sich die belgische Flücht lingspresse natürlich im gleichen Maße, wie die in Belgien erscheinende flämische Presse. „Echo Belge" z. B. sucht dem Vorwurf des „Baderland", daß die Deutschen jetzt nachholten, was die belgische Negierung vor dem Kriege zu tun unterlassen habe, damit zu begegnen, dass ja die Regierung drauf und dran war, eine flämische Hochschule zu gründen, daß aber nur der Einmarsch der Deutschen die Ausführung verhindert habe. — Diese Darstellung ist natürlich sachlich unrichtig. — Staatsminister van der Velde, augenblicklich tm Haag, l>at einem Ausfrager des Amsterdamer „Telrgraaf" gegenüber die den Staats männern eigene Zurückhaltung gezeigt und sich hinter seiner Unzuständigkeit in der flämischen Frage verschanzt. Hingegen hat er den Ausfrager an die bekannten Führer der flämischen Bewegung zugunsten einer Niederländischen Hochschule, nämlich HySmans und Ban Ealwelacrt, ver wiesen. Im übrigen wollte er nach der Rückkehr der Re gierung diese Frage zum Gegenstand seines besonderen Nachdenkens machen. Ealwelaert selbst ist offenbar tn grober Verlegenheit. Sein längerer Artikel „Im freien Belgien" beweist, wie es ihm ausserordentlich schwer fällt, sich mit der Tatsache der deutschen Initiative abzu- finden. (W. T. B.j Die mitteleuropäische Fahrplankouserenz. Am 0. und 10. Februar wird in Wie n die mittel europäische Fahrplan ko nfcrcnz für den Sommerdicnst 1016 abgehalten, zu der ausser den Ver bündeten auch neutrale Staaten cingeladcn find. (WTB.) Das lnxembnrgische Ministerium Lontsch ist zu r ü ckg c t r c tc n. jW. T. B.j Die niederländische Schiffahrt. Das Amsterdamer „Handclsblad" erfährt aus Ncedcr- kreisen, dass von den ausfahrenden niederländischen Schiffen die Unterzeichnung einer Erklärung verlangt wurde, dass die Schiffe weder vermietet noch verkauft werden sollen. Anscheinend plant die Regie rung ein Ausfuhrverbot für Schiffe oder will auf frei willigem Wege die Feststellung von Höchstfrachtsützcn für Rcgicrungsgctreibe erreichen. sW. T. B.j Die deutsch-amerikanischen Beziehungen. (Durch Funksprnch vom Vertreter des W. T. Bj. In Washington herrscht allgemein der Eindruck, dass eine rasche Beilegung -cs „L u s i t a n t a" - F a l l c S mit Rücksicht auf die gegenwärtige Lage im Kongress ein ge schickter Schachzug sein würde. Zehn der einflussreichsten demokratischen Senatoren erklärten dem Vertreter eines Neuyorkcr Blattes, sie wünschte», dass Deutschland die Kriegführung unter See einstellc, um Amerika Gelegenheit zu geben, gegen England vorzugehen. Jedesmal, wenn für ein kräftiges Vorgehen gegen England freie Bahn gemacht scheine, fliege ein Schiff auf und mache ein solches Vor gehen unmöglich. „Chicago-Tribüne" erfährt aus Washing ton, dass 0» Senatoren für ein Vorgehen seien, das die Amerikaner zwingen solle, die Schiffe der Kriegführenden nicht zu benutzen. sM. T. B.j Keine scharfe amerikanische Rote an England. (Durch Funkspruch vom Vertreter des W. T. B.j „Eveuing-Poft" sagt in einer Devcsche aus Washington: Lansing selbst hat die Gerüchte als unwahr bezeichnet, wonach Amerika beabsichtige, eine scharfe Note an Eng land zu senden. ES besteht keine Notwendigkeit, eine Note zu senden, da das nämliche uichtvssizielle Verfahren, das bei der Streitfrage mit Deutschland cingeschlagen wurde, jetzt bei den geheimen Besprechungen mit England verfolgt werde, die der Oberst Hvusc i» London führt. Nach dieser einleitenden Feststellung fährt „Evcning - Post" fort: Die versöhnliche Haltung der Mittelmächte hat die Ver einigten Staaten augenscheinlich gezwungen, zum Beweise der Aufrichtigkeit ihrer Neutralität mit der Ausübung eines Druckes auch auf die Alliierten zu beginnen, um zu erreichen, dass dem Völkerrecht gemäss verfahren wird, und um das Versprechen in der letzten amerikanischen Note zu verwirklichen, dass die Regierung in Washington die Auf gabe eines Verfechters der Rechte der Neutralen auf sich nehme. Die Reise des Oberste» Honsc wird mit der Tat- fache erklärt, dass der amerikanische Botschafter in London, Page, bei seiner innigen Zuneigung für England vielleicht unbewusst beeinflusst ist. so dass er die amerikanische Sache nicht so ernsthaft und entschieden vertritt, wie Präsident Wilson es wünschte. Man rechnet damit, dass Oberst House den britischen amtlichen Kreisen begreiflich machen werbe, welch' grosse Verlegenheiten aus einer Fortsetzung der eng» lischcn Politik wahrscheinlich entstehen würden. (W. T. B.j Sechzig italienische Generale verabschiedet. Mit dem italienischen Brigade-Kommandeur General Salinas. der soeben pensioniert worden ist, wurde im italienischen Heere der 60. General seit Beginn dieses Krieges verabschiedet, ohne dass ein Grund dafür ange geben wurde. Seit dem 28. Mai, wo der Krieg zwischen Oesterreich und Italien begann, also in rund 716 Monaten, ist der Verbrauch an Generalen im italieni schen Heere ein ganz ungeheuerlicher gewesen, da auf jeden Monat der Kriegführung fast zehn verab- schiedete Generale kommen. Wir haben ja schon in diesem Kriege mancherlei auf dem Gebiete der Verabschiedung von Heerführern erlebt. Italien, das mit dem grössten Aufwand von Siegesphrasen den Krieg des Treubruches begann, hat aber doch die Höchstleistung erreicht. In Russ land sind in diesem Kriege auch mehr als dreißig Generals verabschiedet worden. Was will dies aber gegen die An zahl von sechzig italienischen Generalen besagen, zumal Russland schon seit August 1014 im Kriege steht. Anfang Januar vorigen Jahres wurde zwar gemeldet, dass General Joffre 150 .französische Generale entlassen habe. Damit wäre die Zahl der entlassenen italienischen Generale noch übertroffen. Eine Bestätigung dieser französische» Mel dung erfolgte aber nicht, so dass man die Masscnentlassungen in der italienischen Generalität als Höchstleistung wird ansehen müssen, zumal hier jedesmal der Name genannt wurde. . ' Diese Massenentlasiung von Generalen in den ersten Tagen de» Krieges wirst ein eigenartiges Licht auf die Zu stände im itülisnsschen Heere. In einem neutralen und vierverbandfreundlichen Blatte wurde jüngst die Frag« ... welchen »rundsLtzen eigentlich t« Jta. liru /die Offiziere bi» »n« General befördert würde«, wenn sie tm Krieg« so wett versagen, dass der grösste Teil von ihnen tn em<r so schweren Zeit wieder entlasse» werben muss. In unterrichteten Kreisen wusste man aller- ding» schon vor Ausbruch de» Kriege», dass die Bor- bildung der ttalientfchen höheren Offiziere in keiner Weise mit dem Ernst betrieben werde, welchen diese Frage erfordert. Nicht nur die völlige Erfolglosigkeit sämtlicher italienischer Angriffe, sondern auch in erster Reihe die not wendige Entlassung eine» grossen Teiles der italienischen Heerführer hat jetzt unsere bet Beginn de» Krieges qe- äusserte Auffassung bestätigt, dass der Mangel an Ausbil dung der Offiziere und Mannschaften für den Ernstfall da» italienische Heer für einen Krieg mit einem gut geschulten und tapferen Gegner nicht geeignet erscheinen lasse. Bet der Beförderung der Offiziere in höhere Stellungen waren tn Italien mehr noch als in Frankreich und in Russland tausenderlei Rücksichten massgebend, die mit dem Dienste selbst wenig oder gar nichts zu tun halten. Die Manöver- Übungen waren auch nur für den schönen Schein, aber nicht für den Ernstfall dcS Krieges berechnet. Auch hier herrschte die Phrase, die Bequemlichkeit und der Optimis mus. So war es nicht verwunderlich, dass sich die italieni schen Generale bet Ausbruch des Krieges Ansorderungen gegenübergcstellt sahen, denen sie in keiner Weise gewachsen waren. Zwar hat Italien, wie wir heute wissen, bereits die ganze Zeit von Beginn des Krieges im August 1014 bis zu dem endgültigen Treubrnch dazu benutzt, um zu diesem Kriege gegen seine früheren Bundesgenossen zu rüsten. Es wurden darum wohl Mannschaften eingcdrillt, es wurde in aller Eile für Munition und Verpflegung ge sorgt, aber die mangelnde KrtegSvorbildung der Generale konnte in so kurzer Zeit nicht ersetzt werden. Ob die Massenentlassung von sechzig Führern eine geeignete Mast »ahme ist, um den „endgültigen" Sieg zu erlangen, wird die Zukunft lehren. Die neuesten Meldungen lauten: Preußisches Herrenhaus. Berlin. (Eig. Drahtmeld.) Die heutige Sitzung des Herrenhauses crüffnete der Alterspräsident v. Becker mit einem dreifachen Hoch auf den König nnd gedachte dann des verstorbenen Präsidenten v. Wedel-PicSdvrf und des Kreiherrn v. Landsberg-Steinfurth. Das Haus wählte darauf für diese durch Zuruf Nachfolger. Zum Präsidenten wurde Graf v. A r n i m - Boitzenburg, der Vorsitzende des Brandenburgischen Provinzial-LandtagcS und der Pro- vinzial-Synode, der dem Vorstand des Hauses bisher als Schriftführer angehört hatte, gewählt. Gras Arnim nahm die Wahl mit l-erzlichem Danke für das ihm be wiesene Vertrauen an. Ick, werde, sagte er, das Amt führen im Geiste meines Vorgängers, dessen äußerlich ritterliche Erscheinung das Abbild seines inneren Wesens war, der in Wort und Tat Christ, Edelmann und Patriot und ein stets eindrucksvoller Vertreter prcutzischer Art gewesen ist. lBeifall.j Soweit es an mir liegt, wird in diesem Hause wie bisher der altpr russische Geist seine Geltung behalten, der unser Volk gross gemacht hat. Grosse Aus gaben stehen uns bevor. An unser Volk in Waffen sind die höchsten Anforderungen gestellt und alle sind sie erfüllt worden. Noch ist cs dunkler und kalter Winter um uns her, aber eS muss doch Frühling werden! Dann werden wir an die Aufgaben Herangehen, die nicht nur mit dem Verstand und nach politischen Gesichts punkten, sondern auch von der Volksseele aus gelöst werden müssen. Wir wollen dem deutschen Wesen neuen Nährboden schaffen und cs rein von fremdländischer Schlacke den kommenden Geschlechtern überliefern. Das Herrenhaus wird daran gern Mitarbeiten und mit Ernst und Hingebung arbeiten. Hoffentlich lässt auch die Staars- regicrung uns ein reiches Maß gesetzgeberischer Arbeit zu kommen. Wir werden uns bei seiner Erledigung wie bis her nur von dem Gesichtspunkt leiten lassen: Salus rci pudlicae suprcma lex. (Beifall und Händeklatschen.) Zum ersten Vizepräsidenten wurde Oberbürgermeister ». Becker wieder-, zum zweiten Vizepräsidenten Fürst v. Salm-Satm ncugewählt. An Stelle des zum Präsidenten gewählten Grafen Arnim wurde Graf E u l c n b u r g - Prassen zum Schriftführer gewählt. Nächste Sitzung morgen. Vereidigung von Mitglie dern und Beschlussfassung über die geschäftliche Behand lung der dem Herrenhaus zugehenden Vorlagen. Am Dienstag hält das Hanö eine weitere Sitzung ab, auf deren Tagesordnung.das Fischcrcigesctz steht. Sozialdemokratische Anträge im Reichstage. Berlin. lEig. Drahtmcld. unseres Berliner Mit arbeiters.) Die Sozialdemokraten haben im Reichs tag folgende Anträge cingebracht: Den Reichskanzler zu ersuchen, das Gesetz betreffend Höchstpreise dahin ab- zuändcrn, dass der Käufer straflos bleibt, cs sei denn, dass er den Verkäufer zur Ucberschrcitung des Höchstpreises an- gcrcizt hat. Ferner soll der Reichskanzler ersucht werden, die Kricgsbesoldungsordnung dahin abzuändern: ul für alle tm Feindeslandc stehenden Mannschaften mit Wirkung vom 1. Dezember v. I. die Löhnung auf 80 Pfg. pro Tag, b> für alle im Inlande befindlichen Mannschaften mit gleicher Wir kung auf 50 Pfg. p'rv Tag fcstzüsctzcn, v> die bisher gezahlten Zulagen sollen den Mannschaften auch weiterhin gewährt werde». Endlich wird verlangt, dass die Gehälter der Offi ziere einer Revision unterzogen werden und dass Zulagen beseitigt werden, denen eine erhebliche Mehrleistung nicht gegrnüberstcht. Der „Raralong",Fall. d. Berlin. (Eig. Drahtmcld.) In der heutigen Sitzung des Hauptauöschnsses des Reichstags wurde auch der „B a - ralong"-Fall eingehend vertraulich erörtert. Von einem Vertreter der Regierung wurde die gestern erteilte Antwort der deutschen Regierung auf die eng lische Note bekanntgcgcbcn. Die Antwort wird morgen veröffentlicht werden. Die Wehrpflichtdcbatte im englischen Unterhaus«:. London. In der Debatte über die Wchrpflichtbill im Unterhause sagte der Nationalist Dillon, er sei gegen die Vor.lage. Irland tue sein Bestes, um England zu helfen. Der Streit um die Wehrpflicht habe auf die Rekru tierung in Irland abktthlcnd gewirkt. Simon sagte, er glaube nicht, daß das Land durch die Wehrpflicht stärker und einiger würde. Er hoffe aber, wenn die Vorlage Gesetz werde, bah dann sowohl die Gegner wie die Anhänger für eine zweckmässige Durchführung Sorge tragen würden. Premierminister Asquith führte aus, daß cs den Blick für die Wirklichkeit und den Sinn für das richtige Matz ver lieren, heisse, wenn man behauptete, daß England sittlich und intellektuell seine führende Stellung unter den Krieg führenden aufgcbe, wenn es für einen bestimmten und um grenzten Zweck einen Grundsatz annehme, den das republi kanische Frankreich für die Erhaltung der demokratischen Einrichtungen als unentbehrlich ansche. Das Freiwilligen- syftem wäre jetzt auch tot, wenn er sein Versprechen, das notwendig war, um den dringendsten Bedarf an Manu» schgften zu decken, nicht gegeben hätte. England könnte seine Aufgabe nicht erfüllen, wenn nicht durch das Gesetz die Sol baten ansgebracht würden. Der Widerstand dagegen wur zele in der Furcht, dass das Gesetz zu einer industriellen Dienstpflicht führen werde. Nichts Derartiges sei geplant. Die Regierung beabsichtige. Bürgschaften zu geben, wodurch die Möglichkeit eines solchen Missbrauche» abgewanbt wer den könne. Er habe mit den Vertreter» der Arbeiterpartei gesprochen und glaube, wenn erst der Argwohn zerstreut sei. dass wan sich über den Zustand Rechenschaft oblegen werbe, wie e» täglich deutlicher geschehe, und dass das Gesetz. daS er für höchst wichtig halte, die allgemeine Zustimmung finden rvgrbr. Henderson unter st ütztedie Vorlage mit jvarrneg Worten und erklärte, dass die Mitglieder der «rbetterpartet. «nberson und Snowte«. die baaegrn ge« sprachen hätten, Gegner de» Kriege» feien. Ferner erklärte Hrnderson. dass «Squith ihm selbst im Namen de» ganzen Kabinett» bündige Versicherungen gegeben habe und er in folgedessen vorläufig Mitglied der Regierung bleibe, die so wohl tm eigenen Lande wie im Auslände als ein Symbol der Etnigkett der Nation betrachtet werde. Nach der Absttm mung lbte wir bereit» im Vorabend-Blatt mitgetetlt haben, Red.) vertagte sich das Haus. tW. T. B.j Sertlicher und SSchstfches. lij. Januar 1915: Die Beute au» den dreitägigen Kämpfen von Soissons erhöht sich auf sroo Gefangene, rs Geschütze und «> Maschinengewehre. — Antwortschreiben des Königs au die städtische» Körperschaften. Se. Majestät der König hat aus die ihm aus Anlass des Jahreswechsels cingereichte Adresse der städtischen Körperschaften an diese ein Allerhöchstes Handschreiben erlassen, das dem Rate in seiner Sitzung vom 11. Januar und den Stadt verordneten in deren gestriger Sitzung zur Kenntnis ge bracht worden ist. Das Handschreiben hat folgenden Wortlaut: „Die Mir von dem Rate und den Stadtverordneten Meiner Haupt- und Residenzstadt als deren berufene Vertreter aus Anlass des Jahreswechsels in der ein- gereichten Adresse auch diesmal wiederum dargebrachte Huldigung habe Ich gern entgegengenommcn. Beim Rückblick ans das obgelaufene Krtegsjahr denke auch Ich in Wehmut nnd Dankbarkeit der. vielen tapferen Helden, die für das Baterland geblutet, und zu denen auch die städtischen Körperschaften und die städtifche Beamtenschaft eine grosse Zahl gestellt haben. Zugleich aber erfüllt Mich stolze Befriedigung über die beispiellosen Leistungen und Erfolge des deutschen Heeres, an denen die Söhne Meines Landes auf den Kriegsschauplätzen im Osten und im Weste», wo Ich mehrfach unter ihnen geweilt habe, den ruhmreichsten und zu Meiner Freude von allen massgebenden Stellen auch voll gewürdigten Anteil genommen haben. Den ausserordentlichen und teilweise ganz neuen hohen Anforderungen und Aufgaben, welche die un erwartet lange Fortdauer des Weltkrieges au die Tätig keit der Stadtverwaltung stellt, hat diese, wie Ich mit grosser Befriedigung anerkenne, zum Wvhle der All gemcinheit nach allen Richtungen hin zu cntjprechen ge wusst, vor allem in ihren umsichtigen und fürsorgenden Massnahmen aus den verschiedenen Gebieten des wirt schaftlichen Lebens, wobei insbesondere die schwierige Frage der Beschaffung der wichtigsten Nahrungs mittel und ihrer Verteilung eine glückliche Lösung ge sunden hat, so dass die bereits i» Volkskrcisen sich bemerk bar machende Unruhe hintangehaitcn und die schwanken den Verhältnisse auf dem Lebensmittelmarktc gefestigt und geregelt werden konnten. Mit freudiger Genugtuung habe Ich von der Uebcr- sicht der zahlreichen und hohen Geldspende» und Bcr « willigungen für die K r i c g s h i l s e. bei denen sich auch ^ die Stadtverwaltung in einstimmiger Beschlussfassung » und deren Beamtenschaft persönlich hervorragend beteiligt um haben, nicht minder von dem umfassenden Licbcswerke iK der Kriegsorganisativn Dresdner Vereine und anderer Vercinsgruppcn Kenntnis genommen. Wie diese Ergebnisse allenthalben beredtes Zeugnis ablegen von der weitgehenden und unerschöpflichen« O p f e r m i l l ig k c i t, mit welcher alle Klaffen der völkernng die schweren Lasten des Krieges zu lindern helfen und selbst aus sich nehmen, so bestärken sie zugleich« ^ Meine Zuversicht, dass Wille und .Kraft zum^v Durchhaltcn in den jetzigen .Kriegszeiten, wie allcnt A halben im deutschen Batcrlande, so auch Meinem Volke ' " inncwvhnt, und dass der endliche ruhmvolle Sieg dcn«S deutschen Waffen nicht ausbleibcn kann. 8 -» Wenn bei der alle Kräfte anspanncndcn Tätigkeit der « A Stadtverwaltung im Dienste des Krieges eigentliche 8 2 Fricdensaufgabcn. wie Neubauten, noch gefördert worden «»A find, so erblicke Ich hierin einen weiteren erfreulichen E Z Beweis ihrer emsigen nnd fruchtbaren Tätigkeit. A » Mit dem herzlichen Danke für das in der Adresse erneut abgelegte Gelübde unverbrüchlicher Treue und für die Mir und Meinem Hause dargebrachtcn Glück- und Segenswünsche, die Ich aufrichtig erwidere, versichere Ich die beiden städtischen Körperschaften Meines unvcr- änderten landcsväterlichcn Wohlwollens. 2k Dresden, den 10. Januar 1010. 5 Friedrich Augu st. — Kriegsauszeichnungen. Das Eiserne Kreuz 2. Klasse erhielten u. a.: Leurnant Gustav Boss, Dres den, Gardc-Füs.-Negt.; — Waffenmeister M. Lindner tm Ncs.-Ncgt. 248: - Feld-Ober-Pvstsckretär Adolf Fischer, der bereits das Ritterkreuz mit Schwertern vom Albrcchts- vrdcn besitzt. — Knnppschastspcnsionskaffcu. Folgender Antrag Castan ist bei der Zweiten Kammer eingcgangcn: Die Kammer wolle beschließen: die Staatsrcgicrung zu er suchen, noch dem jetzige» Landtage eine Vorlage zu unter breiten, wonach die Pension der arbeitsunfähigen In validen der Knappschastspensionskassc während der Dauer des Krieges und bis sechs Monate »ach seiner Beendigung' um 26 Prozent c r höht wird. — Buttervcrtcilnng. Der Rat macht im Anzeigenteil dieser NumMcr bekannt, dass auch vom 15. bis 18. Januar auf die angcmeldctcn Vuttcrkartcu nur '/s Pfund Butter auögegebcn wird. — Gctrcidcaucmahlung und Brotration. Man schreibt dem „N. Pol. Tagesdienst": Wenn die Rcichsgetreidestelle letzt auf Grund des vorliegenden ErntccrgebuiffcS das frühere A u s m a h I v c r h ä l t n i s für Brotgetreide von 80 bzm. 82 v. H. wicdcrhcrgestellt hat, weil die Rücksichten auf die Ernährung der Bevölkerung allen anderen voran- gchen müssen, so kommt damit allerdings in Zukunst ein Teil der vermehrten K l c i e - E r z c u g u n g in Fortsall, der für die Ernährung unserer Viehbestände wertvoll mar. Diese Einschränkung wird sich aber den Viehzüchtern nicht fühlbar machen, weil jetzt in steigendem Masse reichliche Futtermittel aus dem Auslande eingcsührt werden, die cs ja auch ermöglichen, die Mästung von Fcttschwcinen in grossem Umfange mit staatlicher Unterstützung durchzu- führcn. Der Rückgang i» der Kleic-Erzeugung tritt also in einem Zeitpunkt ein, wo er auf unsere Viehzucht keinen schädlichen Einfluss ausübc» kann. — Was die Brotration in bcr früheren Höhe betrifft, so haben die Erfahrungen fast eines ganzen Jahres den Nachweis geführt, dass im allgemeinen eine tägliche Brotration von 200 Gramm ausrcicht, wenn für die schmerarbcitendc Be völkerung angemessene Zulagen cingeführt werden. Eine ganze Reihe vvn Kommunalverbänden und sogar solche im westlichen Industriegebiet mit einer überwiegend schmerarbeitendcn Bevölkerung haben zum Teil sehr ansehn liche Ersparnisse an den ihnen zustchenden Getreide- und Mehlmcngen gemacht. Hieraus geht hervor, dass bei einer sparsamen Wirtschaft die ursprüngliche Brotration für die Ernährung der Bevölkerung als vollkommen ausreichend anzuschen ist. Es kommt hinzu, dass der Balkan jetzt auch an Hülscnfrüchten erhebliche Mengen nach Deutsch land liefert, und daß auch die Fleischversorgung durch die starke Zunahme von schlachtreifen Schweinen schon vom Februar ab eine wesentliche Erleichterung er- fÄren wird. — Ratschläge für den Fernsprechverkehr. Aus den Kreisen der Dresdner Fernsprechteilnehmer ist öfters Sie Klage zu hören, dass sich bas Amt zuweilen nur schwer ober einige Zeit gar nicht erreichen lasse. Da sich das Amt sonst immer sehr schnell meldet, ist der Teilnehmer meist geneigt, als Ursache jeder Erscheinung eine »eU» »S
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