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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.03.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260324015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926032401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926032401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-03
- Tag 1926-03-24
-
Monat
1926-03
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.03.1926
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Oerlliches und Sächsisches. Schulbeginn und Schulferien. Veranlaßt durch viele Anfragen gibt der Rat z« Dre-den, Schulamt. bekannt, das? der Unterricht nach den Osterserte» 1» de» Volks ich nie» am 12. April, in de» höheren Schulen wegen der am ersten Schultage stattftndendcn Auf. nahmeprüfungen erst am l8. April und in den Berufs» schulen zum Ausgleich für die verlängerten Weihnacht-» serten schon am 7. April beginnt. Die Eltern der in die Volks- schulen eintreten-cn Schulneulinge werden durch die Schule ihres Bezirks noch rechtzeitig benachrichtigt werden, zu welcher Stunde die Aufnabmefeter staltftndct. Soweit die Anmeldung Lastern 1920 'chülpslichtig werdender Kinder noch nicht geschehen ist. ist dies sofort bei der Schule des Wohnbezirks nachzuholen. ^ic Schulserieu find für 1928 festgesetzt worden: für die städtischen Volksschule» und höheren Schulen: Osterferien vom 27. März bis l«. April: Pfinglt» serien vom 22. Mai bis 2». Mai: Svinuierferirn vom lO. Jnll biS >6. August: Hcrbstferien vom 24. September bi» 2. Ok» tober: LLeilinachtSserien vom 23. Dezember 1926 bis S. Januar 1927: für die städtischen Berufsschulen: Osterferien vom 27. März vis 6. April: Pfingstserien vom 23. Mai biS 2l>. Mai: Sommerferieu vom N. Juli bis 14. August: Herbstferien vom 28. Septcinber bis 2. Oktober: Weihnnchtsferien vom 18. De zember 1928 bis 6. Januar 1927. Etwaiger Nachmittagsunterricht am letzten Tage vor den Serien fällt aus. Aus den Vandlagsausfchüssen. Zunahme des AlkoholiSmnS und der Geschlechtskranken. Im HanShallauSichuß k wurden am Dienstag eine Reihe von V t a t S k a p i I e I n erledigt. Beim Kap. Heil- und P f l c g e a n st a l t e n erklärte die Regierung, daß während des Krieges die Zahl der Pfleglinge aus die Hälfte der JriedenSbelcgschast gesunken sei, das, danach aber ein so starker Zugang eingesetzt habe, das, er zu Besorgnissen Anlaß gab. So haben im Sommer 1925 die Anstalten 700 Zugänge buchen müssen, in, Januar allein 110, und der Monat Februar weise eine weitere Steigerung auf. Die Ursachen sei der AlkoholiSmnS und die immer weiter um sich greifenden G c s ch l e ch t S k r a n k h e i t e ». lieber die Gründe der starken Zunahme der PsleglingSzahl werde die Regierung demnächst un Zaiidiagc Berich! erstatten. DaS Pflegepersonal habe mtt dieser Enttvickliing nicht Schritt halten können und eS sei ein einviindiicher Mangel eingeircten. Schließlich wurden die E uistellnngen gemäß dem Anträge deS Bericht erstatters Abg. Zille, lTn.s angenommen. Cu, Antrag, K n n st z iv e ct e betreffend, wurde, soweit die A k a d e m i e d e r b i l d c n d c „ K st n st e In Dresden ln Frage kommt, ohne Debatte verabschiedet. Bei dem Kapitel Knilstzn'ecke n» ailaemeinen brachte die Ber,chterstaltcrin Abg. Iran Büttner iSoz.i oeischiedene Einträge ein, wonach dem K o » s e r v a l v r > u i» f n r 2N „stk tn Leipzig ein wei terer 'Betrag oon 28 00,! Ptark und alS neuer Titel sitr die B o I k s b ü h n e „ V e w e g u n g .'ilOO 2?> a, k. für not leidende K >i n st > c r 15 090 Mark und für die LandeS- bühnen ein verzinsliches Darlehen von öS000 Riark ein gestellt werden. Ohne Debatte wurde nach der Vorlage ferner verab schiedet die Kap. E, ch n n g S w c s e n und Statistisches L a n d e s a in t. Eine längere Debatte entivinitt sich bei Kap. Pädagogi i ch c s I » st , l n I zu Lcipzi g. Die Regieruna schiideric. wie eS zur 'Angliedernng deS Leipz. WerkieminorS an das Pädagogische Jnstiinl gekommen sei. An den ArbettS- zielcn des 'WerlseminarS sei durch die 'Angliedernng nichts geändert worden. ES diene nach wie vor nicht der Lehrer ausbildung, sondern nur der Fortbildung mit dem Ziel der Befähigung zu zweckentsprechendem Werkunterricht. In ab sehbarer Zeit würde den, Landtage ein Gesetzentwurf über die Besoldung der akademisch gebildeten Lehrer zugehci», deS- gleichen eine ausführliche Denkschrift über die pädagogischen Institute in Leipzig und Dresden mit allen hiermit zu sammenhängenden Fragen. Mielzmsrieuer. Der dem Landtag vorliegende Gesetzentwurf über Neu regelung -er MiekzinSsteucr hat am Dienstag zum zweiten Male den R c ck i s n u S s ck n ß beschäftigt. Die Beratungen konnten nicht zu Ende geführt werden. Da bekanntlich das alte Mietzinc-stenergefetz am 8l. März ablänst, würde für die kommende Zeit eine entsprechende gesetzliche Regelung über haupt nicht vorhanden sein. Mit einer Verabschiedung deS neuen GcietzeS ist auch in den nächsten Wochen nicht zu rechnen, da der Landtag am 25. März bis 'Mitte Avril in die Ferien geh,. AuS diesem Grunde kündigte am Schluß der AuS- schußsitzuna der Finanzminister Dr. Dehne an, daß die Negierung nun gezwungen sein wird, in Erwägungen zu treten, anderer Weise die MietzinSsteuersrage zu regeln. AuS diesen Acnßerniigen kann nun gefolgert werden, daß demnächst eine neue Regelung der MietzinSsteucr aus dem Wege der Notverordnung ersvlgen wird. Der DerdanD Der sächsische« Zlausdesttzervereta« für Rechlsanwoll Flohimann. vom verband der Sächsischen HauSbesitzerveretne erhalte» wir folgende Zuschrift: »Die Begründ,ingSlchrlst de» LandeSverdanbe» Sachsen der Deutschnattonaleu volkSpartet, bctressend de» Ausschluß deS Herrn Rechtsanwalts Kohl- >n a » n auS diese, Partei, ist vv» Herrn RechtSanwalt Kohl- mann dem vom Landesausschuß des Verbandes der Verbandes der Sächsischen Grund» und H a u S b e s t h e r ve r e t n e am 14. März 1928 tu Rodewisch eingesetzten Prüfungsausschuß aus dessen ausdrückliches Ber» langen vorgrlegt worden. Der auü den süns Vorsitzenden der KrelSverbändr DreS» den, Leipzig, Ebemnitz, Zwickau und Bautzen bestehende Au», schuß hat die A»Sschlußbegründli»gSsch,ist eingehend geprüft und ist etnstt m n, t g zu folgender Feststellung gekommen: Bet all den l eitenS der Dresdner deutschnattonaleu Parteiletttiiig erhobene» Bvrwürse» handelt es sich um per sönliche und politische Streitigkeiten zwischen Herrn Recht», anwalt Kvhlman» und dieser Parteileitung, die zum Teil Jahre zurückliegr». Empört ist der PrüsungSauSschuß über den auch in der Presse gebrachten Vorwurf der »Unwürdig» keil". Die sämtlichen Anklagepnnkte geben nach einstlm» mtger Auffassung deS Prüfungsausschusses auch nicht den geringsten Anlaß zu einer solchen unerhörten Unterstellung. Der PrüsungSauöschnft erachtet vielmehr Herrn Recht-» anwalt Kohlmaiui »ach wie vor durchaus sür würdig, Vorsitzender de» Verbandes der Sächsischen Grund» und HauSbesitzervereine zu sein: er schenkt ihm weiterhin vollstes Vertrauen und wird einen dahingehenden Antrag dem Lan» deSauSschuß deö Verbandes ln seiner nächsten Sitzung unter breiten.* Es genügt nicht, wenn du selbst dein L-cherflein für dle Ieppeün-Lckener-Lpend» vergibst. Du sollst auch di» Lauen und Lässigen da;o veranlassen, sich an diesem Werke ,u beteiligen. DI» Houplgeschästrstelle der Dresdner Nachrichten nimm« leibst lcieinste Beträge entgegen, auch können Zahlungen aus Postscheckkonto Idt>S Vrerdea erfolgen. — vorübergehende Aendcrung km Nachtwagenverkehr. Wegen GleiSbanarbcttcn treten in den Nächten von Mittwoch zu DvnncrSiag und von DonnerSlag zu Freilag von l biS 5 Mir früh Acnde, niigcn im Nachttvagenoerkchr der Straßen bahn ein: Es ncrkehren: die Wage» der Linie 2 tu der Richtung nach Blascivitz nv», Pirnaische,, Platz durch die Amalien-, Marschall-, Gerok-, Vlaiewitzcr und Hutlenstraße: die Wagen der Linie 10, von der Lennestraßc abbiegend, durch die Johann Georgen-Allee, Ring-, Marschall- und Gcrvk- straße und umgekehrt: die 'Wagen der Linien 17, 19 und 2 0 zwischen Pirnaisther Platz und Fürsienvlay in beiden Rich tungen durch die Grunaer und Eanalettostraße: die 'Wagen der Linie 2 2 zwischen Fürstenpl.itz und Nürnberger Straße in beiden Richtungen durch die Schandauer Straße. — Provisorische Auiobuo-HallcstcUe. Wahrend der Dauer der Ilnttettuiig der KrattornittbuSiinie N c „ stcidter B ahn- h o f — O b c r g o r b i tz E o l t a wird an der Eck« der Tl-arandlcr und Würzburger Straße eine Haltestelle errichtet. -* Durchlaufender Wagen Dresden — Warschau. Der Berkel, rSauSschuß deS Dresdner VerkehrS- vereinö schreibt: Seit vorige» Sommer verkehrt, vielfach geänßerien Wünschen eittivrechend, zwischen Dresden und Warschau und umgekehrt ein über BrcSlau—Zdunn— Ostrowo—Kalisch—Lodz lausender Kuröwagen. desien ver hältnismäßig nicht allzu starke Benutzung wohl nur aus nicht ausreichender Kenntnis der Einrichtung beruht. Der Wagen verkehrt im Abciidschncllznq Dresden—Breslau ab Dresden- Hauptbahnhos abends 8,07. ab DreSden-Nenstadt 8.21. In Kalisch trifft man 4,40 früh in Lodz 0,45 und in Warschau vor mittags 9.20 ein. Rückfahrt ab Warschau abcndS V.IO. ab Lodz ll,57. ab Kalisch 1,58 nachtS, in DreSden-Nenstadt 10.20 vormittags. Zn beachten ist allerdings, daß der Wagen —ein deutscher Koriidoruxigen 1. und 2. Klasse — nicht ab DrcSden- Haiiptbahnhos. sondern ab DreSden-Nenstadt verkehrt, da seine Einstellung in den Zug auf dem Haurttbakinhof wegen der in Neustadt hcrankommcndei, Leipziger Wagen dort um ständliche Berschlebemanövcr notig machen würde, die man erst bei stärkerer Bcniitzniig deS Wagen? wird beanspruchen können. Wer »ach Warschau fährt, steige also tn DreSden- Nenstadt ein. ES entsteht keinerlei Nachteil daraus, denn der Wagen wird völlig leer tn DreSden-Nenstadt an den Schluß de? ZngeS gesetzt, und jeder Reisende nach Polen bat die Ge währ. ln dem Wagen beanem Platz zu erhalten. — Der Bezirkstag der AinlShanpimannschaft Dresden hält am DicnStag, de», 30. März. 10 Uhr. tn, amtShauptmann- schastliche» SitznngSiaalc eine Beriammiung ab, in der ins- besondere die Hoiishallolänc beraten werden sollen. — Mietcrjubilänm. Am 2z. d. M. vollenden sich 45 Jabre, seitdem Fr. Alma Büchel In dem Oirinidstück der Versicherungsanstalt der sächsischen Geiverbekammern. EliaSplatz N, wohn,. Im Dorübergehen. »Füttere die Befttel* Boshaft veranlagte Damen, so denke ich mir, wüidki eine Naturgeschichte des Mannes etiva lo beginnen: »Das nützlichste Haustier für jede Frau ist unstreitig der Mann. Jode Fra» sei deshalb frühzeitig daraus bedacht, el« Exemplar dieser Ttergatlung elnzufangen. Solange da« Männchen jung ist — bis zu 80 Jahren etwa —. tritt e» meist In Nudeln aus; namentlich liebt eS. gemeinsame Drink» «nt Futterplätze außzusuchen, Stammtisch genannt. Obzwar sich das junge Tier manchmal recht störrisch gebärdet, sind sei» Fang und seine Zähmung nicht allzu schwer, nur ist eine ge- wisse Vorsicht anzurate», da Rückfälle in dir Wildheit nicht leiten sind. Dir Zähmung älterer Exemplare kann er fahrenen Bändigerinnen ungeraten werden, doch hat ma» auch des öfteren Fälle beobachtet, in denen eS ganz jungen, un. erfahrenen Damen gelungen ist. selbst sogenannte alte Jung, gesellen ln überraschend kurzer Zeit so folgsam zu machen wi, Lchoßhündchen. Mittel zur erfolgreichen Zähmung sind: Liebevolle Behandlung und gute» Futter. Hat man erst da» Männchen so wett, daß eS auf einen einfachen Blick gehorcht, so kann man tn bezug auf die Behänd!,ingswetse etwa» encr. gischer auftrcten. doch werde» kluge Damen immer jene Taktik befolgen, die das Männchen lnunmehr Gatte genannt!, z» der Einbildung bringt, eS sei der »Herr tm Hause*. <!i Da» macht ihm viel Freude und kostet nichts. Da» zweite Mittel iedoch nr»ß dauernd, selbst bet den gefügigsten Exemplare«, angcivandt werden. Hier darf es nur heißen: Füttere die Bestie!* Ich weiß, baß meine freundlichen Leserinnen hierbei ver- ständnlSiintig lächeln werden. Natürlich, bei den Männ r» geht die Liebe nur durch den Magen — so denken sie. Und haben damit recht, aber nur teilweise. Zugegeben: dle beste« nnd zärtlichsten Ehemänner können fuchsteufelswild werde«, wen» das Esten nicht so schmeckt, wle sie eS sich gedacht haben, lind wcltcr zugegeben: dle Männer legen im allgemeinen mehr Wert aus gutes Esse» als die Frauen. DaS dem lo ist, bedarf kaum eines Beweises. Ich habe mir die Mühe ge- macht, eine ganze Anzahl Damen über diesen Punkt zu be. fragen, und sie haben mir, mit wenigen Ausnahmen, versichert, daß sie zivar gute Kost der inlttclmäßlgcn oder schlechten vor- zögen, daß eS ihnen aber nlchlS auSmache, wenn da» Este« wirklich einmal nicht »so* sei. Und dabet habe ich leider feil- stellen müsse», daß viele Damen in einem grundlegenden Irr. lumc befangen sind! Sie halten eS für »primitiv", vom Este« so viel Wesen? zu mache», ia. einige waren sogar der Mei- »iing, daß die Empsindlichkeit der Gcschmacköiierven in um- gekehrtem Verhältnis zur Entwicklung des Gehirns stehe. WaS man etwa übersetzen könnte: Feinschmecker sind Trottel! Nein, meine Damen, umgekehrt tst'S! Dle Fclnschmrcker sind die geistreichen Männer! iAnSnahnien bestätigen auch hier nur die Regel.» Ich könnte Ihnen eine ganze Reihe der seist- vollsten 'Männer anö der Geschichte a»s»,c>rschicren lassen, die durchweg Feinschmecker erster Güte waren. Unter der Ein wirkung eines gul gckvchler, und servierten lwenn auch ein- suchen! Gerichtes entwickeln sich die Schwingen des man», lichen Genius noch einmal so kräftig! Auch der gute »Tropfe»' darf dabei nicht vergessen sei»! INebcnbei: Warum findet man den richtigen Weiiilenner nur unter Männern? Warum der berühmte „Eordon bleu" dem starken (^schlechte „«gehört, ist schon angedentet worden.) UebrigcnS sollten die Frauen bedenke», daß Männer, dle dem Essen gleichgültig gegenüber- stehen, sich in anderen Dingen naturgemäß ebenso verhalle» werden. Der „Allcscsser" mag ein bequemer Mann sein: ei« interessanter ist er sicher nicht. Deshalb, meine Damen, wenn Sie geistvolle Männer haben wollen snnd welche Fra» möchte das nicht?!, Halle» Sie eS mit dem Wahlsprnch: Füttere die Bestie! Und füttere sic gut! Die glücklichsten Ehen sind die. In denen der Man« Feinschmecker ist und die Iran sich ausgezeichnet ans die Küche versteht kl. L. Sie darf nicht nach Seife schmecken I nämlich Ihr« Zahnpaste: denn ein alt— Sprichwort sage.Dt» Wurst, dl« schmeckt nach Seif« — Pfut Trutrl". Versuchen Kt« «Np mal di« Thlorodant-Zahnoaste, st« besitz, dleien Fehler „ich, und vep dirbt Ihnen nicht den Apvclit „Zum M,i,cpn>zen". Der herrlich«, re,« Psefsernnnzgeschmacl der Ehlorodonl-Zahnpaste llt unübertr« llItch. All« guten Eigenschaften sind in ihr in höchster Vollendung vereinigt. l^n IritiOBn kervLkn« 6luis«lniyunl?rmlir«1 ldluiter ^nna-kil,eum-,li,mu»-Ie«i Av „»von: ».a«»»«-. Mag», »tat- »I,a »ttinrnot,«« »pal»«»«» » Das Wiener Burglhealer. Znr 158. Wiederkehr seines GründungStagcS am 23. März. Die schwere Krise, die daS Theater der Gegenwart durch macht und die von den einen alö letztes Stadium ber Agonie und nur von wenigen Optimisten a!ö Beginn einer Gesundung gedeutet wird, ist nichts weiter als eine Folge der geistig- seelischen Revolution, die in der abendländischen Kulturwelt mit dem Weltkrieg eingesetzt hat. Die Bretter bedeuten heute nicht mehr die Welt, weil eS keine Stücke und kein Publikum mehr gibt, denen das Theater von gestern seine gewaltige Be- deuiung im Kulttirlebcn der Nation verdankte. Die Bühne besitzt den alten Resonanzboden nicht mehr, dafür hat sich daS Zeitgefühl und der Lebensstil de? modernen Menschen zu sehr gewandelt: wir find alle schon zu lehr deSillusionicrt, skeptisch, mechanisiert. Darum ist unsere Zeit dem klassischen Drama entfremdet Wo ist dle Jugend, die um einen Galerieplay hungert, um sich von Schillerschem Pathos erschüttern zu lassen oder Grillparzer zu genießen? Auch dem Theater wird wieder eine neue Blütezeit be- schieden sein, wenn das lebende Geschleckt das ruhige Gleich maß, den Sinn für wirkliche Kultur wiedergewonnen nnd die Nebensächlichkeit der Technik. deS rein Zivilisatorischen, deS Rekords erkannt haben wird. Dann wird eS wieder eine deutsche Tlieaterliteratnr gebe», nnd die Direktoren werden eS nicht mehr nötig haben, sich die Ncbcrfrcmdnng des deutsche» Theaters mit ausländischen Stücken vorwerfen zu Ionen. Dann wird daS, was sür die Lebenden nur de» Reiz des Historische» hat, von neuen, seine Lebenskrait beweisen: man wird sich er innern, daß die deutsche Kulturwelt im Wiener Burg- theatcr anderthalb Jahrhunderte lang eine Heimstätte echter und erlesenster Bühnenkunst besessen hat. Seit Wochen wird dieser 150. Geburtstag gefeiert: die An gaben über daS eigentliche Geburtsdatum schwanken: nach den Feststellungen deö Wiener Literarhistorikers Glosin ist eS auf de» 28. März z» verlegen. Am 23, März 1776 soll Herr v Mcrcicr, der Hvnekretär JolelS Ist, im „Theater nächst der Burg" die Verfügung bekgnittgegeben haben, dle die bis dabin geltenden Privilegien einzelner Theaternnteruchmcr a»shob und daS Theater alS „K. K Hos - nnd N a t l o n a l l cb a u - spiel" ln die unmittelbare ObcrOobett de? Kaiserlichen Hose? einbezog. Auch der Spielplan wurde durchgreifend geändert Mit den Gastsnieivorstcllniioen sran-ooc-r-fr S^-a„snseltr„ppen nnd den vol'Sttimttchen. meist >«1000010---.,^ ,t5a»Sw»rstiaden sollte eS rin Ende haben: in den ncnen Spielplan sollten nur deutsche Originalschani'piele oder gute Ucbersetzungen aus ländischer Dramen aufaenommen werden dürfen. Am Oster. Vontag, dem 8. April desselben Jahres, fand die »rste Vor stellung statt. Man gab zwei Lust''"iele: »Die Schwieger- mutter" und „Die indianische 'Witwe oder der Scheiterhaufen*, zwei Stücke ohne literarischen 'Wert zwar: immerhin aber hatte man gegenüber den, Einfluß der französischen Komödie c»d- lick der dcnlici'en Dramatik eine HeinistSttc bereitet, die mehr und mehr aus ihre Zeit euizumirken beritten war. Bon allem Anfang an legte man aus das lmrmonllch ab gestimmte Lchailsptclercnscmble Gewicht, jene un erläßliche Vorbedingung überzeugender, künstlertscher Wir kung. die ma» heule preiSgegebcn hat, um daS Startlisten, als höchste Stufe der Bühnenkniist z» Preisen. Daß im Ensemble das Heil der Kunst liegt, dafür ist dle Geschichte deS Bnrg. thcalerS der schlüssigste Beweis. Eine snstcmatisch gepflegte Traditio» wußte die hervorragendsten Darsteller zu gewinne», Talente hcranzuziehcn und zu entwickeln: und indem man die damals noch wenig geschätzten „Komödianten* ln daS Wiener gesellschaftliche Leben eingliedcrlc und sic zu Personen von Stand machte, vervslanzte man „aus dle Bühne deS Durg- thcalerS jene undefinierbare Atmosphäre distinguierten Grand- scigneiirtumS, die seither alS der Geist deS BnrgtheaterS eine so unerreichte Hochickätziing ersohrcn Hot. Die Tradttion hat jenen Geist von Geschlecht zu Geschlecht weitcrgebildet und daz» geholfen, dem Burgtheaicr in der Internationalen Bühnrnwelt seine» Namen z» macken*. In der Nera Laube wurde dav „Burgtheater» Deutsch" berühmt: etz war daS edelste Deutsch, da« eine rclnigende und läuternde Ausgabe erfüllte, nicht minder vor. bildlich war der Salon, den man zn sehen bekam, der Ton. in dem sich der Verkehr ciblvielte: das Theater, die „moralische Anstalt", üble In der Tat eine erzieherische Mission a»S: man schickte In Wien die Jugend ins Burgtheater, damit sie dort seine Lebensart lerne Selbst daS banalste Theaterstück empfing hier die Weibe höchster Kunst: „nd so schufen sich die „roßen Schaittnlelcr ein stets aittiiahwebcretteS. emnsängllcbeS Publikum, besten Vorhandensein für daS Gedeihen der Bühnenkiinst so wichtig Ist. Nirgends hat man für schau- lvielerische Feinheiten solches BerständittS bekundet wie in Wien, und nirgends lst der Scha,tt"ielerk»It»S so ln Hebung gewesen wie in der schönen Donaiistadt. Wer zählt die Namen der Großen, die daS Bnrgtheater berühmt aemacktt hctt'en und denen daS Bii-ols'^ciler wieder vergalt, was cs von ihnen emvsing! Hier Ist daS Wort Lliaen oestrast. daß de», Mimen die Nachwelt keine Kränze stickt Im Foyer hängen dle PorträlS der Berühmtesten, die hier aemirkt haben, und ihre Namen kennt man heute noch ln ganz Deutsch land, wo noch ko mancher ehrfürchtig die Erinnerung an eine „„vergeßliche Stunde bewahrt, die mit Namen wie Kainz. Eonnenthal, Mitterwurzer, Wolter. Lewinsky u. a. verknüpft ist. Den genialen Schauspielern standen geniale Direktor— zur Seite: Männer wie Schrcnvogel, Laube, Dingelstedt, Wll» brandt, Förster. Dnrckhardt, Schlcnlhcr, Tbinttg, die auS dem Nurgthcater eine Bühne von Weltruf gemacht haben. Das alte Burgthcaler wurde tm Jahre 1888 ntedergerlfie»; aus dem freien Platze an der Rinastraße, neben dem Volk». garten, erstand dann daS neue Bnrgtheater. an dem nicht gespart morden war. Dle Habsburger ließen sich ihr« berühmte Bühne etwas kosten »nd verschmerzten daS große Defizit l» der Jahresbilanz. Seit KricaScnde, in den bittere« Jahren Wiener Not ist daS alles anders geworden. Der Staat muß sparen, und bas Publikum, daö erst die Parkeltreihen füllte, ist nicht mehr vorhanden. Auch an der schönen blauen Donau ist die Zelt nicht stehen gcbllcbcn. auch dort herrscht Thcaternot, Thcaterkrisc. Aber doö Bnrathcntcr behauptet sich noch lmmer mit Ehren. Und wenn auch der Film heute dle Masten tn seine schimmernden Paläste zieht, so muß ma» Optimist genug sein, z» glauben, baß auch dem Theater et» AnscrstchnngStag belchieden sein wird. Der Bühne vo» morgen aber, die wieder die Welt bedeuten wird, kann da» alte Bnrgtheater und seine große Tradition Weg weiser sein. U I. Kunst und Wissenschaft. s Dresdner Dheatcrspielplan für henle. Opernhaalk „Die Schneider von Schönau" ll-8); Schauspielhaus: „Dame Kobold" sl-8>: Albert-Thcatcr: „Antonius und Kleopatro" l^-8): Residenz-Theater: „Der Hampel mann" s^8): Ne» eö Theater: Geschlossene Vorstellung; Central-Theater: „Annemarie" ll48>. 1 Veranstaltungen. Heute !48 Uhr: Liederabend Elena Gerhardt lm VesetnshanS: Volksliiisonlcsonzcrt im Olewerbebaii»: Vottra« Bruck über „Sächsische Kunst" tm LoacnbanS: Vtolinabcnd Poppost im VokkSmohl. Um 0 Uhr: Vortran Lürmann ln der Städtische« Bücherei t Dichter der Zeit"!. s DaS Dresdner Nonlervalorinm bringt in seinem Schluß« kvnzert Donnerstag, drn so. März, abends Uhr Im Harmonie» saale, LandhauSstraste II, I., zur Aussübriing: Klavierkonzert D-Mol »on BrahmS. „Ave Maria" tür Sopran von Bruch. Variationen nnd Fuge über ein alte» „Ave Maria" tür Violine von Fulln» Westmon« lzum ersten Male ln Dresden!. Bogelllcd der Ncdda „nd Ducttt livischen Ncdda »nd Tonlo bzw. Silvio anS dem Llaiazzv" vo» Leonravallo. lstlavierkonzeri B-Moll von Uchattowlky. Arie „Erhebe Dich" Ute Bariton an» „Amelln" von Verdi tkiirnanihcn»Lii»er>!tre von Weber. Lrchestcrleltung: Prosegor Paul Büttner. Elittrltld- karten tm Konservatorium. LandbauSstraß« II, 2., und In den Jweig- anstalten. k Aene Snnst Fide«, Strnvestraße a. Professor Dr. PInder von ber Universität Leipzig hält nächsten Lounabcud um 8 Uhr «tue»
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