Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.03.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260324015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926032401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926032401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-03
- Tag 1926-03-24
-
Monat
1926-03
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.03.1926
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ar. 140 Sette 2 Vrev-ner Nachrtttzlea Mlt'moch. 24. MLr, 182» bau seiner HeereSnracht für Mussolinis römisches Jahr zu ver wenden. Das Ergebnis bis heute ist, daß sieben Jahre nach dem „zur Erlösung der 2Lell vom Militarismus" geführten Kriege <>««0i>0t> Pttrnn mehr als im Angust 1914 um Deutschland herum ständig unter den lassen stehen. Wv bleibt da unsere „selbstverständliche Großmacht» stellnug', sota»,re wir, einaeklammert t» diesen ivafsenstarren- den hiliig, jedem osilichen Emporköminling wehrlos aus lÄnade und Ungnade anSgeliesert sind? Unser kleines tOOOOO.Mann- Heer, so gut cS auSgcbildet und gesnhrt ist, wäre ja nicht ein» mal imstande, einem polnischen Einfall die Stirn zu bieten. In einer halben Stunde könnte ein vombengeschwaber von Posen auS über Berlin Vernichtnng säe», ohne bah unv nur ein Jagdflugzeug zur Abwehr zur Verfügung stände. Gcgen- uber einer Pbalanr von polnischen Tank» wäre unsere Jn- tanierie einsuch uiachtloo Die polnischen 39-Zeittimeler. Hanbitzen hätten alle» in Grund und Buden beschossen, bevor die »n» erlaubten lO,5-Zenli»>e!er-Geschntze überhaupt in Tätigkeit treten könnten. Oime GaSkainpsmittel und sogaroluie ScklltzmaSken wären die Ilnsrigen hingemäht, che sie ein Ge wehr in Anschlag bringen konnten. Solange dieser Zustand andanerk, ist unsere „Gleichberechtigung" ebensoviel wert, wie der „Geist von Locarno", der ln Gens zum Fenster hinauS- geslogen ist. Es muh aber nicht so bleiben, wen» wir die dank des Versailler BerlrageS und der amerikanischen Hilse ge botene taktisch günstige 'Tage geschickt und beharrlich zu unserem Borieil auSniitzcn. Wenn Deutschland hier einen seiten Hacken einschlagk und den AbriistnngSschwindel entschlossen bis in seine letzten rechtlichen und logischen Scklnpsivinkel verfolgt und vor aller Weil blohstelit. kann ans die Dauer ein grober moralischer und praktischer Erfolg gar nicht nusbleiben. Und selbst wen» trotz allenKampieo eine wirkliche allgemeine Abrüstung nicht erreicht werden sollte, dann bliebe nn» ein Erfolg eben ans Grund dieser Tatsache dadurch, da» wir auch für die Be messung unserer eigenen Bewafinnng rein rechtlich und ohne Genehmigung deS BölkerbnndeS die volle Handlungsfreiheit wieöergewinnen würden. Nach allem schuldet unS die Entente heute ihre Abrüstung. Wenn sie im Ernst diese Zahlung ver weigert, wenn wir sie dann durch unsere Klage in 'Verzug ge setzt und damit vor aller Welt als „laulen stunden" gebrand- marki haben, dann steht es unS sret, mangels Zahlung unsere „Lic>erung" wieder rückgängig zu machen, indem mir da- Mah unserer Rüstungen wieder nach eigenem Ermessen fcstietzen. Die Richtigkeit dieses Standpunkte» ist sogar von obsekttv urteilenden Gegnern rückhaltlos anerkannt worden, am beut- lichste» wohl von dem ehemaligen sranzüslschcn Generalkonsul Aleide Ebray. der ln seinem Buch vom „Unsauberen Frieden" >Ia ix»i» malprovre) schreibt: „Rach den«, ivaö im Völkerbund vorgegangcn ist, kann kaum noch eia Zweisel be stehen. das« von einer Abrüstung der Sieger niemals di« Rede sein wird. Dann aber sind auch die Besiegte» nicht mehr ver pflichtet, unbewassnrt zu bleiben. An dem Tage, da sic wieder ansangen, zu rüsten, wirb man ihnen kein rechtliches Argu ment entgegenhalten können." Diese Möglichkeiten geben der Entente heute schon zu den ken, ivle die wütenden Ausfälle der sranzöslschen RegiernngS- presse gegen den von Washington kommenden neuen Ab- rüstungSwink mit dem Zaunpsahl beweisen. Mir können daran» auch ermessen, welch wertvolle Hilfe in unserem Streben uns jenseits de» großen Wasser» Präsident Evolidgc bietet, der als einziger StaatSlcnker der Gegenwart die Ab rüstung wirklich ernst nimmt, und der aus dein Wea tiber da» KricgSschuIdenprvblcm und die gewaltige Finanzmacht seine» Landes auch die Möglichkeit hat, seinen Willen ohne Berhand- lungcn nur durch einen Hebeldrnck ln der Wallstreet dnrch- zusetzen. ES wird Sache der NcichSreglerung sein, diese willkom mene Hilfe restlos auSzunütze» und darauf gestützt, die Ab- rüstungksrage, die bisher nur theoretisch tn Mtnisterrcden an gedeutet wurde, praktisch zur Schlüsselsrage der kommenden Verhandlungen um den Völkerbund zu machen. Sie wird dann sicher auch in de» anderen tn Genf erörterten deutschen LebeiiSfrage» ein a»t Stück von dem Terrain zuriickerobcr» können, daS sie leider vorzeitig aufgegeben hat. DaS ivird ihr in» so eher aelinae». wenn sie sich durch den Gana der Dinar i» Genf nicht rettungslos in eine anSgesprvchene LinkS- eiiistetiniig hineininaiiöorieren läßt, wenn suc mehr als da zwischen Locarno und London der Falk iva.r, die in diesem .stampfe jederzeit hitssbcreite nationale Opposition als will kommene Nückenstütze benützt, und wenn schließlich auch die Negieruiig-varteie», vor allem daS schwarz-rot-goldene Lager, ein wenig Verständnis sür diese Znsammenstänae aiisbriiwen. ES gehört ja nicht viel dazu, nur ein wenig Dativille und Mut, ein Teil nur der entschlossene» Energie, die inan ohne weiteres ausbringt. um den Raub am Fürstengut trotz aller Widerstände zu ertrotzen. Vorahs scharfe Mussolini, der Urheber des Genfer Fiaskos. Washington, 22. März. Gelegentlich der Genf-Debatte tm amerikanischen Senat befasste sich Senator Borah nach den bereits berichteten Au-assthruiigen daun noch einmal mit den Vorgängen in Gens und ihrer Bedeutung für Amerika. Er wicS besonders daraus hin, daß ein Teil der Vorgänge noch niclu enthüllt worden -ei. Aber cS sei bereits genug bekannt, um die Meinung ui rechtfertigen, dag die össeutlichcn Abmachungen in Locarno durch ein Geheimabkommen crkanft worden seien. 'Wir willen, iagre Borah, das, da» von den Polen gebrachte össentlickc Opier durch ein geheimes zwischen Estamber- lain, B r i a n d und Graf Skrznuski geschlossenes Ab kommen bezahlt worden ist. Diese» 'Abkommen geht dahin, Pole» zu einer Grostinachl zu erheben, indem e» gleichzeitig mit Deutschland einen ständigen Sitz erhält. Alles dies Hai sich im geheime» ereignet, nährend die ganze Welt über den in Locarno abgcichlv->eucn Pakt jubilierte. Dann ist der Tag der Abrechnung gekommen. Die Inter ventionen Spanien» und Brasiliens in Gens sind Nebenakiionen gewe-eu. teilweise 2! b I e » k u » g » in a n ö v e r und teilweise Versuche, im trüben zu fischen. E» kommt setzt daraus an, wie Austen Ehambcrlai» sein Polen gegebene» Ver sprechen einlölen ivird. ohne den Völkerbund dabet zu zer trümmern. DaS Gebeimabkonimel, von Locarno ist ein Be trug und für die briiische und franzö'''^e Diplomatie lehr entwürdigend. Die Deutschen sind völlig unbegreiflich, wenn sie ihr Einverständnis hier;» aeben. Senator Borah führte daun weiter auS: Tie bevor stehende Debatte tiber da» amerikanisch-italienische S cli u l d e n a b k v m m c u im Senat werde Gelegenheit gebe», ausführlich die enro stsiiche Lage zu erörtern, und zwar an> der Grundlage des B e r i cb t e » v o n H o n g h t o n . miS dem cinigeo der Eeneittlichkett bekanntgegcben worden sei, dam!« Amerika erkenne, dast cS am be>n--n ^ ' vn» ><>r unangenehmen Genser ''ltmoiphäre sernhält. ?luf den Ein- wand de» demokratischen Senators Glast, waS die Genier Politik Amerika» aiigebe. crividcrte Borah. man dürfe nicht vergessen, das; der Völkerbund eine Entwas s nnngS- k o n s e r e n z ctiibcrilsen wolle. Zur Berichterstattung über die Aussichten einer solchen Konferenz lei Honnhton haupt sächlich nach Washington berufen worden. Deswegen sei Amerika sehr lebhasi an den letzten Vorgängen innerhalb des BölkerbnndeS interessiert. ES habe sich leider herausgcstellt. dast die europäischen Regierungen noch immer da» aite imperialistische Spiel trieben, ein gefährliche» Spiel, weil cS Kritik an Genf. nnr neue Kriege, aber keinen Weltfrieden bringen könne. Borah schlost mit der Feststellung, dast nach seiner Meinung nur Italien der Faktor gewesen sei. der de» Genser Znsammenbrnch verschuldet habe. Habe doch Mussolini rücksichtslos wiederholt erklärt, dast die Locarnv-Politik sür ihn nicht» bedeute. Ich für meine Person, sagte Bora»- wörtlich, sehe keine EntwassiinvgSmöglichkeit i» Europa, »nd ich hofse, dast Amerika Mussolini keine zwei Milliarden Dollar hinwirst, wodurch die europäischen Verhältnisse nur verschärst würden. Im Lause der Senatsdebatte erklärte ferner der völker- bnndseindliche repnblikanisckie Senator Moses, die Geheim- diplomatie habe mit der Periode, die mit dein Jahre 1913 be gonnen habe, ihr Ende nicht gesunden. 'Von da bi» zmn Jahre 1921 habe sich ihr Eharakter und ihre Tätigkeit noch immer schärfer anogevrägl. Ihren Höhepunkt aber habe sic im Winter Gilt zn 'Versailles erreicht, al» sich vier Männer in ein Zimmer einsä'lossen und den Vertrag schrieben. Was für Konslikic anch inzwischen sich in den internationalen Beziehnnaen eraeben. alle haben ihren Ursprung in den Neberaritten der Gehelm- diploinatie, wie sie i» dem Versailler Vertrag schriftlich nieder- gclegt sind. Der Sena! zum Bericht Koughkons. Neunork. 23. März. Die Mehrheit deS anicrikailischen Senat» ist der Anssas!n»g, dast die Negierung richtig gehandelt habe, stch durch Houghtvii über den Völkerbund insormieren zu lassen. Der Grund sur die Beschick»«» der Genfer 'Vor konferenz sur die Abrüstung siegt darin, dast die amerikanische Negierung nicht die Mriniing von Stiinmnng»- inachcrn anskoinmen lassen will. Der Negierung wird vor- geworfen, nicht jede Gelegenheit ergriffen zu haben, die zur Abrüstung hatte fuhren können. Die Negierung unterstreicht aber weiterhin den Standpunkt, dast die Nationen im Verhält nis zn ihrer Bevölkern,igsziifcr gerüstet sein müsttcn. Nach dieser Anssassnng wären also Frankreich. Italien, die Tschccha- Slvwakci und Pole» zn stark gerüstet. Amerika verspricht sich nicht» von der Koiiscreliz eine» Völkerbünde», der sich al» eine Gemeinschaft der Liegerstaaten hcrauSgestellt habe. Amerikas Vertreter auf der Abrüstungskonferenz. lTurch F u n k l p r u ch.j Washington, 23 Marz. Wie tm Weihen Hause mttgeteilt wurde, ist der Gesandte G i b s o n znm Führer der amerika nischen Delegation ans der NbrüstuiigSvorkonferenz bestimmt worden. tW. T. B.s Preußen und das FlnanMinisler Dr. Koepker-Aschoss vor dem Nechlsausschuh. Berlin, '23. März. Ter NechtsaiiSschnst des Reichstages setzte die Generaldebatte über da» Fürstenkompromist fort. Ter prenstüche Finanzminister Dr. Höpker - Aschoss erklärte «ins Anfrage, der preußische 'Vergleich mil den Hvhcnzollern habe zwei wichtige Grundsätze ausgestellt, nämlich, dast das Königshaus aus eine Entschädigung für die Kronfidcikvmmist. rente »nd die Krondationsreiitc verzichte, und dast die histo rischen Schlöner ohne Entschädigung an den Staat fielen. Dieser Grundsatz werde nun durch Paragraph 8 unterbrochen da hiernach die Zivillisten uno. nnr sortsallen sollen, soweit sie nicht aus PrivairechtStitclii beruhen. Diese 'Bestimmung bedeute eine S ch l e ch t e r st c! I u n g für Prensten. Achnlich bedenklich >ci auch die Bestimmung de» Kom promisse» das; für die Feststellung der NrchtS- und E!g"Ni»m?- verhältnisse n. a. die Fassung gilt: „Was Mitaliedcr de? Fürs«e>ihailseS ane-schlienttch ans t'ttnnd eine» Prinatrecht-^ titels und mit privaten Mitteln erworben haben, ist Privat eigentum." WaS bedeute „private 'Mittel"? I» diesem Falle euisvinue sich z. B ein Streit um die Kunstsammlung, deren Grundstock die Sammlung Solln ist. Tici'e sei privat von König Friedrich Wilhelm IV. erworben, ob aber aus vri- »aten Mitteln. >'ei juristisch strittig. Auch die übria-n Be stimm: »gen LcS Paragraphen 8 tBinduua der Länder an rcchISkrättigc Urteile des ReichSioiidergerichls nsw > seien eine Verschlechterung nir Prensten. Durch diesen Kompromiß cntwurs erfahre Prensten leine Erlcichlcruvo seiner über iiommenen Laste», sondern e» bettirchte daS Gegenteil. Ein Komininar der vrcnstttchcn Negicruna a-", '""--tu»'« über die Lage des ausländischen 'Besitzes »nd die Art, wir einzelne dem Köniashauie im Vergleich zusagende B'sstzstüct in de» Brüll der Hohenzollern gekomnicn seien. Steuerlich iyE » äzesiv„,ig-'n ärSKittiiasl'ini-'s »cch ssie etzen behandelt worden, Gebührenireiheit lei meist tn Nn- vri ch genommen, aber die Gerichte hätten erklärt dast dle Frage der Gebiihrensreiheit nichts mit dem Begriff deS Privat- oder StaaGeigcnttims zn tun habe. Abg. Dr. !Vart>, tTvA'.s empialil der vr.us-ischeu Negie rung. lieber einen neuen Vergleich abzvkchlieste», al» aus das MeichSsondergcricht zu warten. — Finanzminister Dr. Höpker-Aschosf erklärte, daß Preußen vielleicht nach der Fürstenkompromiß. Keral'schi düng deS Gesetze» einen neuen Vergleich abscbllcsten würde, aber nur. wenn dabei Prensten besser fahre. Ter Kvmvromistcntwurf könne mit einigen Aenderungen eine brauchbare Grundlage abgcbcn. Abg. Frh. v. Ricklhosen iTcm.s verwte» daraus, dast der .Komvromistentwnrs ia nicht für das ganze Neich bestimmt sei. sondern nnr kür die Länder die ihn benutzen wollten, und daS seien im wesentlichen nur Prensten. Gotha und Meiningen. Aus diese Länder munc also Rücksicht genommen werden. Nach weiterer Debatte stellte der Vorsitzende ats Wunsch -es Ausschüsse» fest dast das R c > ch s s t n a n z m i n i st e r i u m sich aktiv an der Arbeit kür diesen Gesetzentwurf beteiligen möge. — Abg. Lai'dobora tSoz.s warnte vor einem Vabanaue- Svlcl. Wenn dieser Eittwurs eine Fällung erhalte, die aanz a»f das Zivilrecht abaestellt lei und im Lande nicht werde ver standen werden so würden die Freunde des KomvromilleS beim Volksentscheid wahrscheinlich ihr blaucS Wunder er leben. Prensten werde durch den Kompromistentwurs nicht schlechter gestellt Er werde seiner Partei die Ablekmnna des Kompromisses empfehlen, wenn das Reichsgericht mit der Durchführung betraut werde. Welterberatiina morgen. 11 Millionen für den Band von Privalbesiß. Berlin, 23. März. In Lll von 38 Wahlkreisen wurden bisher kN Alk 382 Unterschriften zngnnsten deü Volksbegehrens gezählt. Die AnSzahlniig an» den Wahlkreisen Ostvreusten. Breslau. Maadebiira. Hainburg, Mecklenburg »nd Nieder- bancrn nnd au» Ll Bezirksämtern deS Wahlkreises Franken ist »och nicht bekannt. In den meisten Wahlkreisen wird eine prozentual erhebliche Erhöhung der Zahl der Unter schritten aeaenübcr der Siimmenzahl der Sozialdemokraten. U. S. P. D. und Kommunisten bei der NeichstagSwahl vom 7. Dezember 192 l verzeichnet. sW. T. B.s Ein Preis auf den Kopf Fengyuhslangs. Ans der Flucht nach Rns»l>.nd. Moskau, 23. Marz. Marschall Feng»»hsiang ist In Be- rckeitiing seiner Familie gestern in 1l r g a cingclrosfen. Schanghai, 23. März. Einer Blätternieldniig zufolge, hat der Miliiärgonvcrncnr von Eihantnng eine Belohnung von 1 Million Dollar ans den Kops des Führers der National armee Fcngynhsiang auögesetzt. sW. T. B.s Die Genfer Deballe im Unterhaus. sFortsetzuag von Leit» I s Lhamberlai» schlost seine An-slihrungen, ohne aus di, Frage der künsligen Entwicklung der Locarno- oder Böller. bnndSpolitik «inzngehen: Ich habe das alte Bertrane» »nd di, enze« Uczirhnngen »wischen de» französische» »«d der eng lischen Reglernn, wiedcrhergestellt. Auf dieser Grundlage hade« wir weit und kies die Fundamente unserer aemcinsame, Bersdhuung mit Deutschland gegründet. Wir habe» die Mit. arbeit von Italien sichergcstellt unter den Garanten und Bürgen deS groben Paktes westlichen Frieden». Wen» die- metue letzten Worte als Außenminister wäre», s» bin ich glück, lich darüber, daß der Elnslust Großbritannien» höher stetst, al» er jemals seit dem Kriege gestanden hat. Niemand, mit dem ich als anbenpolittscher Wortführer und Vertreter meiner Landsleute zu tun gehabt habe, hat die Ehrlichkeit unserer Politik in Frage gestellt oder den guten Glauben oder unser ehrliches Wort angeziveisclt. Die Aussprache. Ramsey Macdonald, der nach Ehambersain sprach, er. klarte, EhamberlainS Haltung habe zu dem iämmerllchste, Mißerfolg geführt, dem die britische Diplomatie gegenüber« zntrcten hatte. England habe stch eingelassen mit einer Dtplo. malle, die dein Völkerbund selbst setndselta sei nnd habe dem Völkerbund tn Verwirrung und Trauer znrückaclasse», mah. renk» tn Europa ein ZnnivinnS herrsche, wle man ihn seit dem Kriege nicht gekannt habe. England nehme eine viel zu nied. rtgc Steilung ei», soweit sein Einslust in Betracht kommr, Der Konservative Lord Hugh Ccctl sagte, er sehe nicht» tn dem, waS tn Gens geschah, waS vom Standpunkt der Aus. rechterhalliing des Friedens schädlich sei. Dle Bcziehnnge« zwischen Deutschland «nd Frankreich schienen frenudschast. licher aemorden zu sei». WaS in Gens aeschehcn sei, zeig, kein Znrnckweichcn vom Gedanken der Einheit unter den Nationen. Aber der Wunsch der Rationen, Mitglied de» Bvlkerbnndsrates zu werden, sei di« höchste Anerkennung seiner Bedeutung. lVci Alstchttw kv'ö BäiticS lag »ei Lchlusi »cS Bericht? noch nicht vor.s Der Pariser Eindruck der Reichskastsdeballe. Die Etcnscr Feststellung und die Nänmung des RhciulandeS. Paris, 23. März. Die RetchstagSdebatte über die Genfer Verhandlungen erregt hier besonderes Interesse insoweit, als sie Ansschlnst über die Lage des Kabinetts Luther gibt. Die Verteidigungsrede de» deutschen Anstenministerö hat einen guten Eindruck gemacht, aber ziemlich stark beunruhigt hat der ausdrückliche Hinweis StresemannS aus die Fcststclluug der Genfer Ansnahmekommission, dast Deutschland sei», internationalen Berpslichtungeu erfüllt habe. Diese Stelle der Strcsemann - Rede wird al» Am -eichen dafür ausgenommen, dast die RcichSrcgieraug daS Gutachten der Genfer Kommission unter Berufung aus Artikel k»1 deS Bersailler Vertrages zu» Anlast der Forderung nach beschleunigter Räu, mung der zweiten und dritten Zone nehme» werde. Der „DempS" protestiert mit großer Schärse gegen ein, solche Auslegung nnd meint, 8 t3I besage nicht, dast die beiden Nileinlandzonen bei Ausnahme Dentschlandv in den Völker, bund geräumt werden müsttcn. 'Nach dem Artikel 423 des Versailler Vertrages sei die Nheinlandbesetzung für die Dauer von lä Jahre» beschlossen worden, und zwar als „Garantie sür die Anojührnng des FricdcnSvertrageö durch Deutsch. la»d". Unter keinen Umstanden könne man sich damit ei», verstanden erklären, sagt daS Blatt, dast diese Garantie vor Ablans der 18 Jahre ans den Händen gegeben würde, da alle- dafür spreche. Vast Deutschland lange Jahre notwendig habe, nm seine Verpflichtungen gegenüber de« Alliierten zu er füllen. Der deuischc Autzenminister möge in Gens nach Be lieben den Standpunkt vertreten, dast es weder Besiegte «och Sieger gibt. Er werde cS nicht fertig bringen, Frankreich die letzte Garantie des Versailler Vertrages zu entreißen. Oeskerrelchlsche Ehrung für Lln-enburg. Wie». L3. März. Der Bundeskanzler Dr. Ramek wird bei seinem Besuch in Berlin dem Reichspräsi denten da» Graste Goldene Ehrenzeichen der Republik mit Band nnd Stern überreichen, eine Aus zeichnung. die nnr für Souveräne bestimmt ist und bisher noch nicht verliehen morden ist. Kti vendurgs Dank an Vas Rheinland. Berlin, 23. März. Der Reichspräsident hat nach seiner Rückkehr nn» dem Rhcinlande a» de» Obcrprästdentcn der Nlieinprovinz ein Handschreiben gerichtet, in dem er sür die überaus srenndlsche Ausnahme, die er bei de» Be hörden und ln allen Kreisen der Bevölkerung de» befreiten rheinischen Gebiete» fand, seinen herzlichsten Dank auSjpricht. El'cnso hat der Reichspräsident in persönlichem Schreiben den Oberbürgermeistern der Städte Köln, Bonn »»!> Krefeld und dem Rektor der rheinischen Fricdrich-Willielm- Universität in Bonn seinen herzlichen Tank sür die sreunb« liche Aufnahme zum Ausdruck gebracht. sW.'T.B.s Karbolspirikus als Vrannlwein! Gewissenlose Spritschiebungen. Berlin, 23. März. Einer nngeheucrlichcn Sprit- schieb ung, durch die in gewissenlosester Weise die Gesund- heit vieler Menschen gcsahrdet worden wäre, wenn die Polizei nicht rechtzeitig -«gegriffen hätte, sind die zuständigen Be- Hörden in Hamburg nnd Köln aus die Spur gekommen. Von den Beamten mehrerer Polizcistcllcn ist fcstgestellt worden, dast an kleinere Ltkürsabrtken und Gastwirte tn letzter Zeit gröstcrc Mengen Sprit geliefert wurden. Uber deren Ur- sprung man zunächst vollkommen im unklaren war. Endlich gelang cS jedoch, fcstzustcllen, dast dieser Sprit aus Köln kam, wo in der Austcnstadt eine austerordentlich raffiniert an gelegte G e h c i m b r c n » c r e t bestand, die allerdings iveniger die Ausgabe halte, Sprit hcrzustcllen, als vielmehr dcnatiirlcrtc Ware z» reinigen. Der Kölner Unternehmer hatte cS verstanden, stch von der Rcichsmonopolverwaltnng große Mengen sogenannten vergällten Branntwein zn be sorgen. also Branntwein, der für den menschlichen Genuß ans keinen Fall mehr in Frage kommen konnte, unter der ans- drücklichen Versicherung übrigen», dast dicser Sprit für indn- st r i e l l c Zwecke Verwendung finden sollte. Tic Ware wurde dann znnächst nach Hamburg geschasst und im Frei hafen gelagert, wo die Monopvlverivaltung, um Schiebungen vorzubcugrn. den Sprit noch sehr stark mit Karbolsäure ver setzte und färbte. Die Fässer wurde» dann ans dein Wasser- ivegc nach Antwerpen geschasst. Mit Hilfe einer Anzahl von Mittelsmänner» gelangte der Sprit dann wieder ans deutsche» Zollgebiet und wurde in Mainz einige Zeit aus Lager ge bracht. Von dort an» kam der Sprit dann in Lastauto» »ach Köln. Hier war ein Laboratorium errichtet worden, wo der Sprit wieder von der Karbolsäure nnd dem Farbstoff soweit befreit wurde, dast der Käufer an der Farbe »nd an dem Ke« rucstc nicht merken konnte, dast cs sich nm vergällten Sprit bandelte. Ein ganz-ö Heer von Agenten sorgte dafür, das; bit Mare tm Reiche Absatz fand. Bisher kannten die Poltzcv bchörden 210 909 Liter beschlagnahme» die noch der „chemischet Reinigung" harrten. Auch in Hamburg sind große Menge« der dort noch lagernden Fässer festgestellt und von der Polizei abgefahren morden In Köln sind bereits eine Anzahl Ver haftungen norgcnvmnien worden, jedoch sind noch weitert Festnahme» tn dieser Sache zu erwarten. KommunMi eker Mik'rlniensanlrao, ln «Melisten. Berlin, 23. März. Die kommunistische Fraktion bei Preußischen Landtages hat heute eine» Antrag eingcbrcM dem preußischen StaatSmintstcrlum das Vertrauen »< entziehen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)