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Dresdner Nachrichten : 02.09.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188209022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-09
- Tag 1882-09-02
-
Monat
1882-09
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.09.1882
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Vrvsävv 1882. »,Nch»n>» 7 U»r < nc»: Marten»«»« I »«im«» ,t«Mcllj»rU > Vlge„ durch die Pc.,. «« «umm.I0,fdr. 37000 gür dteMIiIyabe eiiwelavdtrr vka< uulrripl, macht sich dt« «edactt»» nicht »erdmdttch. Innen'«» stk und nehmen »n: v«k «nnoncen-Iiureaul v.Hems»»- xein » - «-»«>» N-ssei - Lau», ch »««».! - z,»«u»««»«»t i — ». M«»«I I>> «drli»! - «»». ««» I» «nhdeduri; -- I »««< ch ch». tnHou«: -»««»«,«nHamdiu» L ltr U«»ii>»n» iiili, 8»viidpivlilv 4V1e«Ieri«rltttii4vri» in«to Ura««»»»rttL «»rttrtei» F.»«e r vai» H»»>Iv»»«»» ff 8trW»km»rtz« rniil 8tnckK»r»v» V. > onl« Rr«llivl», Ml««vn, kadrlkktlau uuck von Ktrumiifnuaron unck rlv' Klrlvkxltrnoii. 5ü!'t>Mste. Iljvuv8tv8 in Uttl^Muivn, xvscliilllrtvll D»»i«oIv»i, UIni»«ntt«< Iivu, 8N»ttk«Ivt«i», KIIÄ^r« tnr»I»ii»nn>r »II»r »i. «. «. 27. Nniernte »erde» chtarienimheA di» «»chm » Uhr anaenomnie, Sonntag» bi» Mittag» t» Uhr. 2> Reultadt nur an Wochentagen: ar. «toftergaileNr. k>bi««achm.»Udn — Tie cittioaitigr Prl,l>el>e loiirt IS Psge. irtngclandt La Psge. Sine Garantie iiir da» niichit- tägige ikrlcheinen der Inserat« wird nicht ,ege»«n. vu»w!i>»1gc Annoncen» Austrüg« »onunbekannten Aersonc» i»s«rt>c» Mir nur gegen P>»u„m«r«u»»> klahinug durch Briesmarle» odri Posteiniahlung. «Ich« Silben koste, U- Pig. Inserat« tür die Montag«, U»»«rr oder nach einem getitoM dt« vettvii« La VI- «1s«nv« » Idkrllt»». ff ! ff ^ I» a ». v RI t P it ir I, r ' ^ ontkinrvt^lvnll liilli^vn 1'rvi». ^ ! 6. ». U^itiltl «L 8oIm, L ^ ^ . ^^ ch ch »7^ LZch empfolblon ch». UBITI'LOII ^«»>>NVch 11^6801 n, Itrouckou-Uvustirckl, UltuptLtra««« ^r. 24. ^ M 1Vil8,1ruN,rrut>-. 211». u. 8apli1snt.1i-. <i nm 1'alzlplutx. Tagtkkatt für MM, Unterhaltung, Gtschästsvkkktlir. söörfknbkNiht,Frem-enlijit. 14. Uoi/.lttitjlirtUtlt' I-»8«r 1irtii«tv» I>«»l Ln«Ii II11 «-HH I»» rvi» Ili-suckan, Vlotarlantrunn« 2',. Oi^ui l 6»8i;iirüuiLo, I» 1 «> n « n r g,«; I, rit,, It «, 8pt»It1«v1ie, <»4on«< Iitriii«^ II. »». «. «k. 24». Mittcrung voi» k. Sept.: varomcter nach kkcer Bdsolt.WaNstrahe >0 ISlbdS. 7I>.» 7NI Milt., icit gencr» 2 Mill. gesticgc». Thcrmonictrvgr. nach tltcanmur: Tcnip. l2>i» "U . niedr. Tcutp. n o W., höchste Tcinu. >»»!>!. Süd-Wii d v'cilcr. ?lussichlen für den 2. September: Südwest leicht, veränderliche Bewölkiiiig.trockcn, Gewitterregen nicht ausgeschlossen, etwas wärmer. Sonnabend, 2. Leptbr. ücrantwortlichcr Ncdactcur sür Pvllll^chtA »r- ibmil Bicrey in Trcoden Die Umgestaltung der Handelskammern stellt aus der Tages ordnung. Zunächst in Preußen. Aber auch in anderen Staaten kann man sich nicht gegen die Wahrnehmung verschließen, daß die Handelskammern in Deutschland nicht Das leiste», was man sich bei ihrer Begründung versprach. Den ersten Anstoß zur Abänderung der jetzigen Handelskammern gab die eigenthümlicheAbfassung der Jah resberichte etlicher derselben. Während die Detailnnchrichten derselben zissernmäßige Nachweise von, Wicderaufblühen einer ganzen Anzahl von Industrien und vom Geschäftsausschwung überhaupt brachten, erging sich der allgemeine Theil dieser Jahresberichte, unbekümmert und im Widerspruche damit, in herben Klagen über die traurigen Wirkungen des Schutzzollsnstems. Dieser Widerspruch erklärt sich, wenn man weiß, daß die meist sreihändlerischcn Sekretäre der Han delskammern den allgemeinen Tbcil der Jahresberichte verfassen, während das Material zu den Detailangabcn von den Industriellen selbst geliefert wird, aus deren Angaben jedoch die Sekretäre, selbst bewußte Theoretiker, wie sie nicht selten sind, wenig Rücksicht m nehmen pflegen. Dieser Widerspruch zwischen Thatsachen und dar aus gezogenen Schlüssen verhimmle jedoch den Fürsten Bismarck so. daß er, zu dessen Ressort als preußischer Hnndelsminister die .Handelskammern gehören, den betreffenden Körperschaften ausgab, ihre Jahresberichte umzuarbeitcn und aus ihnen die klaffenden Widersprüche zu beseitigen. Ein Theil der preußischen Handels kammern that dies, ein anderer Theil fügte sich nicht und wurde deshalb regierungsseitig gemaßregelt. Nun bereitet man ein neues Gesetz vor, das die preußischen Handelskammern aus eine ganz ver änderte gesetzliche Basis stellen soll. Näheres über die Richtung dieser Umgestaltung erfährt man zur Zeit noch nicht. Doch liegt die Bc- sorgniß nahe, daß die Handelskammern in Preußen nur so zusammen gesetzt werden sollen, daß ihre Gutachten regelmäßig im Sinne der jeweilig herrschenden Wirthschaftspolitik auüfallcn. Das wäre ganz verfehlt. Die Handelskammern haben doch keinen anderen Sinn, als der Staatsgewalt ungefärbte, wahrheitsgetreue Darstellungen über die Gestaltung des wirthschaftlichcn Lebens innerhalb ihres Gesichtskreises zu bieten, sowie ihre Wünsche und Interessen vor zutragen. Wenn ein technisches Gutachten nicht objektiv ist, hat es keinen Werth. Ein unabhängiges, freimüthiges Urtheil verdient alle Achtung und Schutz-, eine verständige Regierung kann die Lpposition und den Tadel, sobald sic nur begründet und nicht ten denziös eingegeben sind, nicht entbehren, sonst schießt sie Böcke. Lobhudeleien drucken zu lasten, dazu bedarf man keiner Handels kammern. Sie spiegeln ja ohnehin die gerade am Ruder befindliche Wirthschaftspolitik meist nur zu genau wieder. Man hat es inner halb weniger Jahre erlebt, daß die Handelskammern genau wie die preußische Regierung sreihändlerisch waren, dann in überwiegender Anzahl ins schutzzöllnerische Lager übergingen, ohne daß ihr Per sonalbestand wesentliche Veränderungen aufzuwciscn hätte. Also die Unabhängigkeit des Urthcils der Handelskammern sollte der oberste Grundsatz einer veränderten Gesetzgebung sein; diese sollte Nichts tbun, diese Unabhängigkeit zu verkümmern, vielmehr Alles versuchen, sie bester herauszubilden. Denn wie geht eS jetzt bei den Wahlen zu den Handelskammern zu ? Man hat Beispiele in Hülle und Fülle, daß nicht aus die her vorragende Geschäftstüchtigkeit des zu wählenden Kammcrmitglieds gesehen wird, sondern auf seinen Reichthum, seine soziale Stellung, den Umfang feines Etablissements und dergl. Die Tbätigkeit vieler Handelskammern beschränkt sich nicist aus nur wenige Personen und! darunter spielt der theoretisch gebildete Sekretär die -Hauptrolle. Er ist oft die maßgebende Person, die sonstigen Mitglieder überlasten ilun Alles. Diese menschliche Gebrechlichkeit der Handelskammer- Einrichtung wird sich schwerlich völlig auf dem Gesetzgebungswege beseitigen lasten. Trotzdem sind Reformen bei diesen Körperschaften recht nothwcndig. Nur vermeide man dabei die einheitliche Schablone. Die Verschiedenheiten des wirthschaftlichen Lebens, des Handels, der Industrie, des Gewerbes sind in den einzelnen Gegenden Deutsch lands so groß, daß man ihre Vertretung unmöglich in eine Scha blone fasten kann. Schon jetzt hat sich gezeigt, daß die bevormun deten preußischen Handelskammern lange nicht eine so rege Thätig- kcit in wirthschaftlichen Fragen allgemeineren Interesses entwickelten, als die freier gestellten nicht-preußischen Kämmer». Wohl aber durste sich eine Zerlegung der Kämmern in solche sür Handel, In dustrie und Handwerk empfehlen. Großhandel und Großindustrien sind meist in Deutschland rnrzcrtrcnnlich verbunden. Bei uns ist fast jeder Fabrikant zugleich Händler, viele Großhändler betreiben zugleich Fabrikation. Wünschenswert!, wäre eine stärkere Vertretung der Industrie. Bei den Gewerbckanunern wird sich eine Bethei- ligung der Arbeiter auf die Dauer nicht umgchcn lassen, schon des sozialen Friedens halber. Der Hauptvorwurf aber, den inan den jetzigen Handelskammern mit Recht zu machen hat, ist, daß sie ihrer hohen sozial-politischen Aufgabe: Beaufsichtigung der Börse, so gut wie gar nicht gerecht wurden. Hätten die deutschen Handelskammern diese Aufgabe überhaupt wahrgenommen, niemals hätte der Börsen taumel, der Börfenschwindel und der Krach so gemeingefährlichen Ilmfang annekuucn, so wohlstandverwüstend hercinbrechcn können. Nicht die Handelskammern beherrschen die Börse, wie cS sein sollte, vielmehr ist das Umgekehrte der Fall. Ihre Sache wäre die'Kon- trolc der ncueinzusührenden Börsenpapiere und des Wertstes dieser Emissionen, die Beaufsichtigung des Umschlags ai» der. Börse, der EourSnotirung, des Geschäftsbetriebes der Makler, di» Verhinderung verwerflicher Börsenmanöver. Aufklärungen des PublmrtnI.und waü dergleichen hochwichtige und sittlich« sozial-politische Leistungen mehr sind. Di« Geschichte der Handelskammern weist eine ununterbrochene ' » - Reihe derartiger Unterlassungssünden aus. Wir wissen nicht, ob die sächsische Regierung auch ihrerseits sich die jetzige Verfassung der.Handelskammern ansehen und diese halbamtlichen Organe in Bezug auf ihre Leistungen prüfen will. Geschieht dieses, so wäre dieser Punkt einer derjenigen, bei dem cs auch in Sachsen nicht so bestellt ist, wie es sein sollte, und wobei die Hanoclskammern energischer an ihre Pflicht zu erinnern wären, die Börse und ihr Treiben scharf ins Auge zu fasten. Der Antrag Baucrnü auf Ausdehnung der Arbeitsbücher, die jetzt nur für minderjährige Arbeiter bestehen, auf alle Arbeiter, ist bekanntlich im Bundesrathe abgcfallcn. Er scheiterte wesentlich am Widerspruche der preußischen Regierung. -Hieraus hat später das Königreich Sachsen den gleichen Antrag wiederholt, hat aber die Abstimmung hierüber aussetzcn lasse», um ihm nicht abermals das frühere Schicksal zu bereiten. Neuerdings scheint aber auch inner halb der preußischen Regierung sick ein Umschwung der Ansichten zu vollziehen, man nähert sich in Berlin der früher bekämpften mittclstnatlichcn Auffassung. So ivurdc auf dem jetzt in Itzehoe slattfindendcn schleswig-holsteinischen Provinzial-Gewerbc-Vcrbands- tage ein derartiger Antrag angenommen. Der in der Versammlung anwesende Regierungs-Kommissar Assessor von Trotha theitte mit. daß die Regierung bereits in Erwägung ziehe, die Führung von Arbeitsbüchern auszudehncn. Während die Liga der französischen Patrioten zu Paris es als einen „Sieg" über die Deutschen betrachtet, daß sic in dcn-.scll en Lokal ein Banket feiert, in welchem zeitlang die deutschen Turner voku- lirtcn, bricht sich deutscherseits eine sehr verständige, nüchterne Nutz anwendung Platz. Geht nicht so zahlreich nach Frankreich! rust mnn den deutschen Commis und Gesellen zu. Es ist gar nicht noth wcndig, alle Modethorheiten der Frnnzosc» nachzuahmen. Stellen wir unsere Industrie möglichst aus eigene Füße! Emanzipiren wir uns, wie es die Engländer längst gethan, soviel cS angeht von dem französischen Vorbild. Paris wird zwar immer, was den Geschmack betrifft, eine hohe Bedeutung beanspruchen, aber ausschließlich braucht dies nicht zu sein. Unser Kunstgcwcrbe hat in den letzten Jahren nach den verschiedensten Rickstungen eigenartige Bahnen eingeschlagcn und nicht zu seinem Nachtheile. Vielmehr bereitet cS dem französi schen Kunstgewerbc eine diesem immer lästiger werdende Konkuirenz. Die Jahresberichte der sranzösiscken Handelskammern wimmeln von Klagen darüber, daß die deutsche Industrie der daffgcn einen Absatz markt nach dem anderen streitig macht. Auf diesen Brodncid ist zum Theil mit der Deutschenhaß, der sich jetzt so widerlich spreizt, zurückzusührcn. Einzelne kluge Franzosen erkennen es auch, daß ihre Landsleute, statt die Deutschen aus ihren Stellungen zu vertreiben, weit besser thüten, unser Beispiel nachzuahmen. Der „Figaro" giebt den Franzosen den Rath, statt sich durch die alberne Spionenricchcrei vor ganz Deutschland lächerlich zu machen, sollten sic ihre jungen Leute über den Rhein schicken, wo sie im Militär-, Eisenbahn- und Post- und Erziehung-Wesen, in den Gewerben und Fabriken gar Manches von uns lernen körnten. Der Franzose, so treffliche Eigen schaften er sonst auch besitzen mag, ist aber von der Vorzüglichkeit seiner Landeseinrichtungcn zu sehr eingenommen, als daß er diesen vernünftigen Rath in größerem Maßstabe beherzigen wird. Nrnrstt Telegramme der „Dresdner Nachr."vo», 1 Scptbr. Berlin. In den politischen Kreisen von Berlin und Wien ist man nach der „Krz.-Ztg." der Ansicht, daß, wenn nicht uner wartete Ereignisse eintrcten, die allgemeinen politischen Ver hältnisse als an einem Nuhepunkte angelangt angesehen werden können und baß man gerade aus dem Ver laufe, den die egiustischc Angelegenheit nimmt, ohne eine Störung deS allgemeinen Friedens beibeigesührt zu haben — die Hoffnung schöpfen dürfe, cs werde sich nichts ereignen, oder zum mindesten kein Ereigniß einen solchen Charakter nnnchmen, wodurch für die nächste Zeit die Ruhe Europas gestört werden könnte. Petersbu r g. Der jetzt Sibirien bereisende englische Mis sionär Landsdalc ist wegen Vcrtheilung von Bibeln, weiche die Polizei für nihilistische Proklamationen hielt, nach Pera zurück- transportirt worden und hat erst nach vielen Mühen die Freiheit miede: erlangt. Konstnntinopcl. Die Pforte verlangt, daß die Aus schiffung der türkischen Truppen in Alcrandricn cntweder unter der Bedingung des sofortigen Weitermarsclics nach Abukir oder auch sür den Fall schlechten Wetters zugeffanden werde. Tufserin holte telegraphisch Instruktionen ein. Zwischen der lin kischen und der griechischen Regierung ist ein Einvernehmen erzielt worden, wonach das Gebiet Karalidervcnt provisorisch neutralisirt werden soll. B«rli»rr Börse. Das Geschäft war ziemlich lebhaft und die Haltung fest, insbesondere für die leitenden Spekulations- papiere, von welchen wieder Banken in erster Linie standen. Für diese bestand reges Interesse. Kreditacticn gewannen ü Mark, Tiscontogescllschast 1-'/«, Deutsche Bank I t , Proe. Von öslerr. Bahnen, die ruhiger lagen, zogen Lombarden st, Franzosen und Elbcthal je t Mark an. Deutsche Bahnen sehr still. Maricnburgcr und Ostvreußische mußten weichen: Obcrscblesische, die zuletzt guten Umsatz hatten, hoben sich um 1' 2 Proe. Fonds fest, aber nicht ver ändert. Bergwerke und Industrien gut behauptet. AkanNur» a. N.< 1. EcptcnN,.. «wcild». llredtr enn/,. LlaatLbalm :ioo ». Lo»>- bardcn IL >/,. Mcr voojc--. Lest. Silberrcntc —. Pitpienentc-. Galtjicr 27,'N:,. Ocsterr. Goldremc —. <"/» Una.Goldrcinc —. 77cr Ripsen—. euer Russen P.Orlcntanlcihc Neueste Unsnr. GoN»»,lcNic - n. crtcntanicihc . Un< «arische Pap'.errenle —. Tirccnno —. VM'tcr Gotttiardb. —. gcsl. WI«», I. September, Abends. Lrcdtt nin.bo. SInatsb. . Festes!. Pari», I. Leptbr. tSchlnsi.) Rente ee>,nu. Anlcche lia.rs. Italiener sa.en. Staatbbalni ?>>"/ :>. Lombarden Rtti.Lö. bo. Prioi Noten 2n7,v0. Lgyptcr nc>7. Ocltrrr. ««Idrente 8l>/,. gen. Lokales und SiichsischeS. — Se. Mai. der König jagte gestern tni Spechtritzcr Reviere b« Tharandt auf H 0 chwi l v. — Bald nach den Kaisertagen bcgiebt sich Se. Majestät der ia einer Einladung des Kaisers von Oesterreich folgend, zu den 0chwildjagden in Steiermark. Dieselben beginnen am 25. eptbr. bei N« uvcrg Köni — Unter mehreren militärischen Ernennungen und Beförderungen, die soeben publizirt werden, bejindet sich auch die des Hauptmann B l« »1 stengl vom st. Jnfanl.-Reg. Nr. 102 zum Untcrkomman- dantcn und Platzmajvr der Festung Königstei n. Sein Vorgänger war der Major z. DiSp. v. Hekmburg. — vr. Fran^ Schnorr v. Car 0 lsfeld, Bibliotbekar an der Kgl. Bibliothek hrer, erhielt das Prädikat Professor. - DerNossircr bc! der Kgl. Porzellan-Manufaktur in Meißen, Emil Rangt, er hielt das Verdienstkreuz. ' ur u s legte gestern den üblichen Schmuck ; l e 0 an. Der Stadtrath fordert die Bürger- — Das R athhaus Feier des S e d a n s e st schast auf. aus diesem Anlaß ihre Häuser mit Fahnen zu schmücken Wie schon früher, findet heute in den Schulen ein Fcslaktus statt, die Bureaux der Behörde» werden geschloffen und auch die Börse stellt in patriotischer Aufwallung ihr „Ich geh" und „Ich nchm" ein. — Die heute von der Stadt veranstaltete Musikauffüh - rung auf dein Altmarkte findet Abends 8 Uhr statt. — DaS OsfizicrtorpS des den Namen Sr. Majestät des deut schen Kaisers Wilhelm führenden 2. Grenadier Regiments Nr. IlU wird am l7. d. M. zu Einen seines hohen Chefs ein Dejeuncr vernnstalten. — Bei der Kaiserpnrade, welche die Kgl. sächs. Armee am t5. September vor Kaiser Wilhelm ahhalten wird, erfolgt auch die Vorführung derjenigen Regimenter, welche einen Clies haben, durch diesen selbst, So werden auch, dem „Volkssreund" zufolge, das Leib-Grcnadier-Regiment Ar. 101, das Gardcreiter- und das Feloartillcrie-Regiment Ar. 12, deren Chef befanntiich Sc. Majestät der König Albert ist, von diesem dem beuischen Kaiser persönlich vorgesübrt weiden. Außerdem besitzen noch solgcndc sächsische Re gimenter Chefs: das 7. Jnsnntcrie-Regiment Nr. 100 und das Schützen-Regiment Nr. 108: Sc. Kgl. Hoheit den Prinzen Georg, das 2. Grenadier-Regiment Nr. 10t: Sc. Majestät den deutschen Kaiser, das 5. Jnsaiitcric-RcgimciN Nr. 101: Se. Kgl. -Hoheit den Prinzen Friedrich August, das 8. Infanterie-Regiment Nr. 107: Se. Kgl. Hoheit den Prinzen Johann Georg, das 2 Husaren-Regiment Nr. Ist: Se. Kniierl. und König!. Hoheit den Kronprinzen Friedrich Wilhelm des deutschen Reiches, und das 1. Jäger-Bataillon Nr. 12: Se. Hoheit den Herzog Enist von Sachscn-Ailendmg. Die vor genannten sächsischen Regimenter werden zweifelsohne hci dcr Kaiser- varadc von ihren rc:v. Chess vorgesülirt, bis aus diejenigen zwei, deren Chefs die crw"hnten Söhne des Prinzen Georg sind, welche beim Leibgrenadicr- und Schützen-Regiment mährend des Tesilircns eintrcten Sonach dürste auch Sc. Maj. der deutsche Kaiser das 2. Grenadier-Regiment Nr 101 vorführen. Keinen Cbcs haben fol gende sächsische Trupventbeile: Regimenter 102, lOst, 105, Istst, lstl, 18er Husaren, Karabiniers, 17cr und 18cr Ulanen, 2. Artillerie- Regiment Nr. 28, 24Fäger-Bataillon Nr. Ist und das Pionnicr-Ba- taillon Nr. 12. — Herr Dr.phil. Otto Gandil von hier, der während seiner Studienzeit in Güttingen von einem Vcrwnndtcn des Mineralogen Hausmann, dem Herrn Dr. jnr. Wappäus, den unten verzeichnet«-!: Brief erhalten hatte, sandte kürzlich diesen Brief dem Herrn Reichs kanzler Fürsten Bismarck ein. Am 29. August erhielt Herr Dr. Gandil folgendes Schreiben aus Varzin: „Euer Wohlgcboren danke ich verbindlichst für die Ueberieiidung dcö Briefes meines ver storbenen 'Vaters. Ich freue mich sehr, dieses Zeichen vätcrlicher Licbe und Fürsorge in Händen zu haben, wenn auch meine Erinner ung dabei mit dem Vorwürfe verknüpft ist, daß nicht Krankheit, sondern der studentische Mißbrauch jugendlicher Selbstständigkeit aie Ursache des meinen Valer beunruhigenden Schweigens gewesen sdar. v. Bismarck." — Die Antwort des Herrn Reichskanzlers ver steht man erst reckst, wenn man den vor 50 Jahren an Professor Hausmann vom Vater des Reichskanzlers geschriebenen Brief ge lesen, dessen Inhalt lauiet: „Wolilgeborencr Herr, Hochzuverebrendcr Herr Professor! Durch die Freundschaft meines Vetters, des Geh. Finanzratli Kerl, ist mein Sohn, welcher in Göttingen studirt, so glücklich, Euer Wolstgeboren Güte empfohlen zu sein und in dieser Hinsicht werden Sie es gütigsl entschuldigen, daß ich mich mit nach stehender ergebenster Bitte an Sie wende. Mein Sohn hat nehm- lich seit fünf Wechcn nickst g-schrieben und wir sind sehr bekümmert, daß ihm etwas Ueblcs zugcstoßen, welches ihn daran behindert. Meine gehorsamste Bitte nn Ew. Wotstgeboien geht nun dahin, daß Sie die Güte hätten zu meinem Sohne zu schicken (welcher in dcr Rotlicn Str. beim Bäcker Schuhmacher wohnt) und sich gefälligst erkundigen ließen, wie es ihm gebt und was die Ursach sev, daß er so lange nicht geschrieben. Ich ersuche Ew. Wohlgeboren inständigst mir die Ursache seines Schweigens nicht zu verhehlen, es ist wohl möglich, daß er bei, seinem raschen und lebhaften Temperament et was auf die Finger bekommen hat -, sollte er aber kraut sein so bitte ich den besten Arzt so in Güttingen ist zu seiner Herstellung zu be nutzen. Da letzteres der Fall sein kann, und er nicht im Stande iein tonnte sein Geld selbst in Empfang zu nehmen, so füge ich 50 Rthir. mit der erged neu Bitte den, ibm selbige gefälligst einhändigen zu lassen. Ein. Wolstgeboren werden gewiß einen bekümmcitcn Vatcr entschuldigen, und bitte ich die Versicherung meiner dankbaren Aitertciinnng Fbrer Güte zu genehmigen. Ich habe die Ehre mit der vostioimnenstcn Hochackstimg zu sein Ew. Wohlgcboren ganz ergebenster Diener F. v. Bismarck. Kniepbof bei> Naugardt in Pommern, d. 25. August 1832." — Zur Feier seines 50jährigcn Bürgcrjulstläums ging dem Hauptsteiicrreviior a. D. Herrn Jul. Tb. E r d st e i n gestern eine Glückwunichadreste des Rnthes und der Stadtverordneten zu. — Das nach F. Nt. der Königin benannte deutsche Kriegsschiff „Carola" traf am t. Fuli in Auckland ein und meldete, daß ein surckstbar«r Wirbclsiiirm in Vavar gcwüihct habe. Eine der Haupi- ansicdeliingen der Eingeborenen und 13 Kirchen wurden zerstört. Ein deutsches Schiff scheiterte und der Kapitän und sechs Matrosen ertranken. Die vorgestrige S t a d t v er 0 rd n c l e 11 s i tz 11 ng verlies snckstich knapp, ohne lange Debatten. Nur gelegentlich der Bewil ligung des Bedarss sür die Ncuvflastciimg der Rcichsstraße, in welche demnächst gleichzeitig die Pserdebahngeleiie gelegt werden, findet sich Herr St.-V. Liwstc nicht ganz damit einverstanden, daß mit tostspicligeu bossirten kleinen gepflastert werden soll und meint, auch die Pfeivebalmgesellschast trage zu wenig zum Straßenbau bei: er behauptet bei dieser Gelegenheit, i» Dresden würden der Pferde bahn überhaupt mehr Vortheile eingcräuntt, wie in irgendwelchen anderen Städten, er habe sich davon überzeugt und müsse bitte», daß der Stadtrath künftighin, wenn bei Poilulatc» die Pferdebahn in Frage käme, die Interessen der Stadt mehr ivahrnebmen und die der Pferdebahn mehr bei Seite laste» solle. Herr Stadtrath Gra bowski hielt Dem entgegen, daß die Pferdebahn hier, wie in allen Füllen, den ihr vertragsmäßig anserlegten Antheil trage, und daß die Straße deshalb mit bossirten Steinen bevstaslert werden müsse, weil die Pserdcbahngescllsckiait ihren Bahnkörper und an jeder Seite noch eine» Streiken vertragsmäßig in bossirten Sternen zu pflastern gehakte» sei und cs doch nicht gebe, dann rechts und links bis zum Trottoir wieder geringeres Pslastcr aus- zulegen, zumal die Anwohner der Reichsstraßc sckwn seit Jahren um besseres Pflaster pctitioniren. Betreffs der größeren Vortheile, welche die Pierdehahngeicllschast hier gegenüber allen anderen Städten genießen soll, erklärt er, daß dem durchaus nickst so sei, clier das Gegentbeil sei richtig: übrigens habe man sich rathssciten die "" sckilo LiissH «ie Verträge, die andere Städte mit ihren Pferdebahnen abgc- ckilosten, vom Anfang a» als Vorbilder gelten lallen. Herr Stadtv. chstgkr erklärt später daranshin, er werde sür seine obige Bchaup-
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