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»1 dmeu^ tik>n Tageblatt für MM. »MM«,». tzeMImMr. UckniMl, Irmtmlill«. Ol« graasaVvdraltiiag >» tan«rL«ll b»»»i»r «ni>I»ck»vt <ii» ÜlZl» imä ü»U»K<k»Lt tu nnci »Ilm »vck»r»>> kl»»el>-»- dl»r» »u«ck«w «i>r,»rilcl>»» Ni»n>>,»»e vre-cleu-t-I,»»». 2» livrcslcv» clnrot» >Ii, t>»- L»nnt«n lilsclorlnxvn u. Lm- liuinnron. L»i>ort n»ok »IIsn l'iltron Äss Ii>- und ^»iisnäs, »»wr cinrniitio kür Oülo miü UiclN-cricc:», LIssksLAArLsrolrs I. LsLZss k'rau IßLlkilils KIsmivk l-«lprlzr, Xsumarllt 2. 0rs«ck«l», Sosktr-rsss 2. Costvm« uoä vowtao, für Harren unä vamou. krois- ovornnta n»od «lanSrts prompt. aLrÄuou-kLdrlk von Vvl»« >. Lnsrdneli l. V«, tspeelnl- o. Nallptgoaek. Vre«Men,HV«t„»nUai»«t»tr.LS «VtetarIn-8»!»»), ! vmpk. «„«>., ««IiMetL. «»>'«!. in veiea, crknio, dronyoeoläkard. aokIkilst-Ouiv. ote. konstai- r. Üdl» IOÜ dllc. «ln>>t»nioa>I. prompt. N«»l«r m icvrobxmvirrnn N-oi-vn. Hv. ««»ttt i i z Lrieli». u. Kß.1. ?i'6U8K. Lotiiliow^ittpfi vregtlon, Knnlluln«, 8e«'8trn8s« >o. 10. ^ Vvi tt», l.eipLitrer>»!»t» LS. ^ Hrsle». Ml« OM««-7d«MM««M. ^'LTLAL N»MW»8e«»-rikÄK«^iÄe Dsttlillos in nsrMilycr Anrivnht HD L»x ^ K « O >tvüy 0>»lei i«-«»>,n»-82 S, yirlario nncl ar^ta lilie-r. Anltiüxa oneb unsivsirts irc-rclen prompt oüoctuüt. U -r Nr. 61. »r. „kl...: «r,«oo«-„.! SSLZM^^MLLS Ir-»«. W«. Tiknsta«. 2. «Sr.;. r-cranNvortliibtr Redallmr sllr PvlitischkS vr. SmU Blerev ln Drerdru Fünf Tage lang haben in der vorigen Woche die Parlaments koche dem Publikum Polnisch Cras» vorgesetzt. vier Tage im Ber liner Abg.-Hmne, am Sonnabend auch noch im Herrcnhanse. So pikant dieses polnische Nationalgericht anch sonst schmeckt. — in dieser Uebersüllc genossen. widert eS zuletzt den Magen an. Das Publikum ist polcnübersättigt. Gleichwohl ist eS unvermeidlich, ans das aus der HcrrenhauSküchc hervorgcgangene Gericht noch einen. Blick zu werfen. Man hatte allgemein erwartet, de» Fürsten Bis marck in der Sitzung erscheine» zu sehen. Indessen ließ sich der preußische Ministerpräsident „ans Gesundheitsrücksichten" entschul digen. Da diese ibn nicht abgchallcn haben, ein parlamentarisches D»cc zu veranstalten, so muß lein Wegbleiben einen äußerlichen Grund haben. Man nimmt an. Fürst Bismarck habe einer zweiten Auflage seiner heftigen Rede gegen die Polen ans dem Wege gehen wollen. Ans gleicher Rücksicht hielt er sich wohl auch den Be- rathuugen des Abg.-Ha»scs über die 5 Polenvorlagen fern. ES läßt sich am Ende auch nicht verkennen, daß Fürst Bismarck in seiner ersten großen Polenrede sich von dem Ungestüm seiner Leiden schaftlichkeit etwas weit hat hinrcißen lassen. Indessen ohne ein gewisses Aufwallen läßt sich nichts Großes schaffen. Mit dem blgsen Ansklügcln und schlauen Berechnen ist kein großes Staats- wc-eu gegründet worden, ohne Erregung des Nationalgefühls läßt sich die Abwehr einer drohenden Nationalgesahr nicht durchführen. Gerade das Ungestüm der BiSmarck'schrn Polenrede war noklng. uni die Gcmüther der Deutschen aulzurütteln. Sache der Staats- wcwhcit und ihrer nüchternen Erwägung wird cs nunmehr sein, in auch gegen die Polen gerechter Weiie die Wiedergewinnung der d.ubchcn Ostmarken für das Deutsclithnm durchzusühren und zn sichern. Fürst Bismarck hatte keine Neigung, öffentlich im Herrcii- l ause Abrechnung zu halten mit dem Fürsten Ferdinand v. Nadzi- will, der als der Mittelpunkt des einflußreichen Preises gilt, aus welchem schon manche der berühmten Friktionen und Intrigncn ihren Ursprung genommen hat, die dem Fürsten Bismarck das Leben so sauer gemacht haben. Er konnte auf diese Abrechnung vcr;ick>ten, da er wußte, daß den Polen eine schwere Enttäuschung von einer anderen Seite kommen würde, aus die sie kaum gefaßt waren. Der als neues Mitglied in'S Herrenhaus berufene Fnldner Bischof Tr. Kopp bediente sich seines Hirtenstabs, um gegen das Poleuihmn einen Schlag zu führen, der ihm lange in den Gliedern liegen wird. Diese Jungfernrede des Oberhirtcn auS der hessiichen Bouisaciusstadt ist das bedeutendste parlamentarische Ereigniß der ganzen Polcnwochc. Ohne zwingende Beranlassnng griff der Bochoi in die Debatte ei»: er sprach in salbungsvollem Tone, io- d. ß das schnoddrige Berlinerthnm schon Miene machte, seinen Witz an ihm zu üben. Bald kam man aber dahinter, daß man cs mit einem gewiegten Diplomaten zu thun hatte, der die Sprache der Kanzel benutze, um nach allen Seiten hin versöhnende Anknüpfungs punkte zu suche». Bischof Kopp stimmte freilich nicht für den Grundgedanken des antipolnischen Antrags, aber auch nicht dagegen' sondern enthielt sich am Schlüsse der Abstimmung. Er redete eine ganz andere Sprache als Windthorst und die Centrnmsrcdner und bekundete ein weitgehendes Vertrauen zu der Regierung, wie sie kein Eeiitrumsmann bisher hat hören lassen. Die Polenvorlagen bedeuten, nach dem Bischof, keineswegs eine neue Anfachung des Kulturkampfs — eine im Abgeordnetenhanse bis zum lleberdrnsse gehörte Behauptung —, im Gegcntheil drückte der Bischof die feste Erwartung ans, daß der Kulturkampf in Kürze zu Ende sei! Er basste zuversichtlich, daß mit den neue» Kirchengesetzen „sich schon i» de» allernächsten Tagen im Herrcnhanse zwei Hände begegnen werden, um die aus dem Kulturkämpfe entsprungenen Schäden aus- zuglkichen." DaS kampflnstige Centrum hat dannt eine Verleugnung von einer amtlichen Seite erfahr?», die eS nicht hinter den Spiegel stecken wird. Man weiß nunmehr, daß daS Polenthum künftig keine Unterstützung mehr bei der katholischen Geistlichkeit finden wird. schützen, zu fördern, ihm die Wege zu bahnen. Absatz» eröffnen, den Bezug von Rohmaterialien zu erleichtern. Wucher und Aiisbeutnng zn bekänrpen u. s. w. Das thatenlose Gehenlasscn des Staates ist grundsätzlich zu verwerfe», aber das Gewerbe selbst ist den, Flriße, der Arbeit, der Erfindungskraft und der Strebsamkeit der Burger zu überlassen. Der Staat selbst ist ein schlechter Ge schäftsmann: er wird, wenn er einen Privatbetrieb übernimmt, nie darin so viel, so Vorzügliches leisten wie der Privatmann. Davon ist nur abzugehen bei einiklncn großen Gewerbezweigen, die der Allgemeinheit dienen, also die Vcrkehrsnnstaltcn, Posten. Tcle- aiaphicn, Eisenbahnen, ferner Forsten. Bei anderen Zweigen, wie Domänen. Bergwerken. Hütten und in Spezialitäten wie Porrcllcin- fabriken ist das Nebeneinander von Staats- und Privatbetrieb zu lässig, weil es einen förderlichen Wettbewerb erzeugt. Tie Ver staatlichung der Eisenbahnen hat das Heer der Beamten unendlich wachsen lasse», jedes Monopol wird das Gleiche thun. DaS bätrr an sich nicht viel zn sagen, wen» der Staat seme Beamten gut hält und versorgt. Geichieht dies nicht, Io zieht er sieb gerade in den Gchciarcn der kleinen Beamten schlimme Gegner groß. Das wird aber nach den Emkommen. vie das Reich den 000 Monopol agenten nnd den 70.0M Branntwein-Verschleißern aitt-wirst, der Fall sein: erktcre werden dürftig, letztere entschieden zu schlecht bezahlt fein. DaS Reich will nicht bloS ans der Beschlagnahme des große» Verdienstes der jetzigen Zwischenhändler, sondern auch an der knappe» Besoldung seiner künftige» Monopolbeaniten so viel verdienen, daß das Monopol 303 Millionen Reinertrag liefert. Eine Masse Menschen, die bisher im freien Gewerbebetriebe ihr Auskommen hatten, werden künftig als Monopolbcamte Unterkunft suchen, aber sich weit schlechter firnen als bisher und ihrer Unzusriedenheit be sonders bei den Wahlen Ausdruck geben. Wir kommen Hiera»! nnd ans die winziacn Entschädigungen noch zurück, die das Reich den bisherige» SchnapsverkansSinhadem zahlen will. Grnndsätzlich aber bekämpfen wir ans den obigen Darlegungen daS Monopol als solches. Es giebt andere Mittel. auS dem Brannlwein die jenigen großen Erträge z» ziehe», die das Reich bedarf, die sedcr Patriot ihm zu gönnen hat nnd die sich einstihren lassen, ohne die Spilitnsindlistric nnd die Lundwirthichast zu schädigen. fen verloren. Um hem bis zuletzt das o bcsrcmdlicher Lentrum gegen hat seinen besten wirkt der Fanatismus, mit well die Polengeseke vorstürmle. Unser Reichstag hat sich inzwischen Ferien gegönnt, um sich bis znin Toiinerstage für die Beratlmng deS Branntweinmonopols vorzubereiten. Seine lebten Sitzungen litten ebenso unter der Gleichgiltigkeit deS PubliknmS, wie unter der Theilnahinkosigkeit seiner eigenen Mitglieder. Am Sviniabcnd war der Reichstag so verödet, daß er auf den Abg. Dr. Träger den Eindruck .einer nicht einmal stark besuchte» Generalversammlnng von Einsiedlern" machte. Die wenigen Einsiedler lachten zn dem Witze. Jin Publikum urthcilt man über diese Vernachlässigung der Pflichten der Abge ordneten anders. Jnristische Themataö üben allerdings nicht all ons hat eine sehr" volkSthtlcklich« , . . interessirt. Größere Sicherung der Rechtssprechung kann Nieman dem gleichgiltig kein. 'Wenn der Reichstag sich oft beschwert, daß er nicht die ihm gebührende Machtstellung eimiimmt, so wird man einhaltev können, daß er selbst nicht das Nöthige dazu thut, seinen Brralbnngen die mörderliche Würde zu geben. Wie wirb sich nun der Reichstag zu dem Branntwein-Monopol stellen k AuS der ersten Lesung desselben wird sich kaum erkennen lassen, wie zuletzt die Parteien abftimmen. Ohne Bewilligung deS CcntrumS kan» daS Monopol nicht eingrfiilirt werden. Man wird aus seinen Reihen zunächst allerhand zu Nichts verbindende Erklärungen zu hören bekommen. Tie Zahl der unbedingten An hänger der GtaatSmonopole ist überall gering Rur den Sozial demokraten paffen die Monopole in ihren ZnkunstSstaat. Wenn sie gegen daS Branntwein-Monopol sind, so hat DaS andere Ursachen. In allen anderenParteien aber geht die wohl . l allen anderenParteiSn aber geht die wohl übenvic dahin, daß der Staat den Gewerbebetrieb seinen Bc..-.. lassen habe. Der Stasi bat sich daraus zu beschränken.! Gesetzgebung und Verwaltung den Gewerbebetrieb seiner Meinung zu über- rch seine lirgcr zu London, I. Mörc, König». II Ul>r Iv Min. »»niols w>'>1. >M«r Riilien K ,. giallenrr Lombardcn 1»»-,,. «o»v. TSrlcu 1.1-cvro-. iundiric Amerika»» iS!» ,. 4prvc. iU»nar. Goldicnic kiic,. Lrkicrr. cvo'.l- rrnle!«. Prcub. UonsolS N». SinnncrEg,,p>er lüipf«. O»o- manbank II'Snrz-Actien d -. — Sil»»»»»»: Sü.wach. — Wetter: Schnee. Stettin, I. Mar',, viachmNi. > Mir. »iictreldkniark». Weizen i>s. loco Icht—Ipr. AVril-Mai I.V>.»U, vr. Mai-gnni 1.17.1». »toane» beim»»»:, loco I22-IRI, vr. März. Avril I?.t.5,n. vr. Avril-Mai IM.M. »Inlu l I»ll, loco vr. März - Avril 41.»», vr. AVril-Mai <ä,7». Sviritno still, loco ÜS.2». vr. Miirz-Avril .17.2». i». Avril-Mai WM, vr. 2»»>- Juli 1!>.1». Petroleum loco vrrsiciirri »lance I>, Proc. Tara >2.11. London, I. März. Schilift. Weizen rnftiq. c»,!llschcr rolftrr Weizen Sch. thenrcr, anzckomnicncr scst, fremder '1 Sch., Malilfterstc nnd lsrinen '» . ar»r» vorlftc Woche besser. Mehl sic»», MaiS williger. Malzgcrstc träge. — Wetter: Schneegestöber. « m a «r da ni s«Drodnitenl. i. M»r>. 'T-dliM Wetzen vcr L'.ÄZ —. ver Mai —. Nvane» vcr Mnrc IW. ver Mni ns. Llcieciid. «kenrsle Trltgramme ver..Dresdner Rnchr." vom 1. März. Berlin. Das Abgeordnetenhaus erledigte eine Aii-- >d zahl von kleinen Vorlagen von lokaler Bedeutung und wählte so- onnn die Konimiisioiirn mr die Potcuvorkage. Vor Eintritt in die Togesordnnng erklärte Abg. v. Mcner - ArnSwaldc. daß sich» Abg. v. Mcner - ArnSwaldc. daß er seine Aenßcrnng, die Kommission solle sich nicht cchailffncn und die Polenvorlaae ruhen lassen, als einer Vorlage der Regierung Sr. Mas. des Königs gegenüber unangemessen bedauere. Er bitte, sie von seinem Debet zn streichen. Berlin. Nach dem Neichsanzeigcr ist der Kaiser ldnrch die erlittene Kontusion, welche übrigens in günstiger Weise verläuft, noch zu fernerem ruhigen Verhallen gcnvthigt. Die Geschäfte nnd Vorträge bei dem Kaiser nehmen ihren ungestörten Fortgang. Zur Feier des Geburtstages des Kaisers werden anch diesmal wieder hohe fürstliche Personen hier eintreffen. — Sicherem Vernehmen des „Brannschweiglichcn Tageblattes" zufolge hat der König nichiveigiichen Sachsen mit Rückncht ans die ihn« ans dem Nachlasse des Herzogs von Bmnnsckiveig zngesallcnen schlesischen Güter die übliche Ab gabe an die Armen- und Wegcbesscrungskasse (ein sechstel Prozent) dieser Tage dem Magistrat in Braunichiveia mit rund 18.00t) Mark überweise» lassen. Berlin. Die „Kreuzzeitnng" sagt: Tie Rede des Bischofs Kopv im Herrenhcmse wird nicht verfehlen in katholischen Kreisen Eindruck z» machen. Halte sie in ihrer Beziehung zur Pvlensrage n»r spniptomistilchc Bedeutung, so muß sie snr die Hoffnung ans endlicher Beendigung des kirchciipolitiscbcn Streites, durch die Sicher heit. womit der Bischof den Frieden in Aussicht stellte, im katholischen Volle eine erfreuliche Stärkung zur Folge haben. Tie Post jagt, zwilchen dem Centn»» und sich hat der Bischof von Fulda das Tafeltnch bereits am Sonnabend angeschnitten. Tie Vertreter der Partei Windthorst Landsbcrg, Herzvl trennten sich auch indem sie für den Polenantrag des Fürsten Nadziwill stimmten. Frhr. Salemeyer und Gras Brühl enthielten sich mit dein Bischof Kopv der Abstimmung. Alle übrigen Katholiken stiniinten für den Antrag Dernburg. Diese Abstimmung wurde sehr bemerkt. H a »i bürg. Der Senat beantragte bei der Bürgerschaft den Rest des Godefroy'schen Museums für 85.000 Mark zu kaufen. — Ein Fcner äscherte einen Speicher ein. in welchem sich die Pnpicr- lager der Frensdorf-Kompagnie befanden. Ter Schaden belrägt eine Million Mark. Paris. Die Verhältnisse in Dccazeville gestalten sich sehr be drohlich. Kavallerie. Infanterie und Genietruppen sind dort cinge- troffen nnd halten die Glnbeneinaänge besetzt. Die Anheflung eines von Leon Satz. Direktor der Grubengescllschatt. untelzeichnc- tcn Anschlags, welcher die heute nicht einsahrenden Arbeiter für entlassen cmärt, wurde voin Präfekten nicht gestattet, was Leon Say's Organ die „DebatS" veranlaßt, die Behörden des Ein verständnisses mit de» Anarchisten zu zeihen. „Jntransigeant" be- gimit eine Sammlung für die Streikenden. Petersburg. Ans Merw wird von gestern gemeldet: Am 13. Febr. hielten die Russe» ihren feierlichen Eimug »i Pcm'clch und letzte» daselbst eine russische Verwaltung ein. Die Bevölkerung eines Afghanistan zugetheilten von Sachten bewohnten Auls siedelte in das russische Gebiet über. Berliner Lokales und Sischiischrs. — Am Sonntag Mittag 12 Uhr rnivsing Le. Mas. der K ö n > g ei» Mitglied des GciainmNwrslaiides des Pcterc-bnrgcr Vereins der deutschen Reichsangehörjgeii Herrn Architekt Hübner von dort in Audienz »nd geruhte bnldrwllst ans dessen Händen ein Pracht exemplar der von der russischen Regierung bestätigten Verciirsslainlru entgegen z» nehmen, auch sieb längere Zeit gnädigst mit genanntem Herrn über die dortigen Verhättnistc zn unterhalten. Im Anschlüsse hieran ist noch zn bemcrlen. daß gennnittcr St. Peter-Aauger Ver ein der deutschen Reichsangeliöcigen der erste rein denckch? Verein in Petersburg nnd bestimmt ist, nicht nur bedürftige Landolente zn nilterslntzen. iondcrn mit dcrZeit anch denTnrchrei,enden und dorr lebenden derttschcn Neichsangehörige» einen geselligen Mittelpunkt zu bieten. — Gestern Nachmittag fand bei Ihren Kgl. Majestäten eine größere Hvstafcl statt, zu welcher Einladungen ergangen waren an Ihr? Exzellenzen Slaatsminisler Dr. v. Gerber. Stadtkomman dant Generalleutnant v. Funcke. Erbgraf Nienburg und Büdingen. Freiherr» v. d. Biiüche-Stre'tthorsl. Abtheitnngsvo,stand im Kncgs- ministerrnm, Intendant der Armee, General-Major Tchnria, Präsi dent des Landes-Medizmnl-KvIlegirnnS Tr. Reinhard. Mitglieder beider Kainmem der Siandeversammlung re. — Die Oberleitung des fiskalischen Erzbergbaues ist dem Pcrg- wcrlSdirektor a. T. Oskar Bilhnrz. scilher in Aachen, unter Ver leihung des Titels und Ranges als „Lbcrbcrgrath" übertragen worden. — Assessor Julius S ch midt in Zwickau wurde zum AmiS- richter bei drin Anitsaerickit Amiaberg ernannt. — Professor Tr. Voigt in Leipzig wurde z»m „Geh. Hof rath" in der 3. Klasse der Hosrangordnmig ernannt. — Im Schnccberg - Stollbcrger Wahlkreise findet heute eine Reichstagswahl statt. Kandidat der vereinigten Ordinings- parteic» ist der Fabrikant Zschierlich in Geyer. Die Sozial demokraten haben den Cigarrenhändler Geier ans Großenhain anf- geslellt. Wenn die Anhänger der Ordnunasvarteieii ihre Schuldig keit thun. wird der Wahlkreis in ihre» Händen verbleiben. Wir richtcn an sic ein letztes Wort m dieser Beziehung. Unsere Freunde aber in jenem Wahlkreise crsnchcn wir um baldige Mitthcilung des L' - cv cv- Die Berliner Börse erösstiete fest, und für Diskonto Konimandit-Anthcile und russische Werthe in onimirter Haltung. Kommanditantheile setzten 2 Prozent Höher als am Lounabcnd ein. Später schwächte sich die Haltung, von Credit und österreichischen Bahnen ausgehend, überall ah, doch gelangte später für die Mehr zahl der ausl. Fond» und Diskontoanthcile abermals eine lebhafte Kauflust znm Durchbruch, während Credit schivach blieben. Oestcr- reichische Bahnen waren vorwiegend angrboten, mir Elbclhal zu höheren Coursen gefragt, deutsche Dahnen und Bergiverke still. In, Kassaverkehre waren deutsche Bahnen fest, deutsche Stamni- Prioritäten und österreichische Bahnen schwächer, Banken fest. Berg werke gut behauptet. Industrien belebt nnd höher, deutsche Priori täten recht fest, ebenso österreichische, von denen namentlich Silber lebhaft gefragt waren. Privatdiskvnt IV» Prozent. sk « , kt» r« 0. I. «trz. »,o«,»»«»n 2»s,s». r,«. 1«,«. >«liztrr lll,«. gs,«»«er N«,«r. »«>»«»» —. »i,«»,,»»«»», »»»«,«1, «»M. D»r«iUi»trr «ch»»ch. »«» ». l. »Urz. »r^U W4M. «Lg». 171». ««»»«« «MS. «U» *»»««. ».««»». «««»». «NU» »M. Iinllen-r »7.6». »«Mi»»«»« SttM. »„«n»«, «1», »vlvrNS««, —«»«»Nr »7. vr». «1»rrE o,rvttz« von Wahlcigebiiisses. — Landtag. Ohne Debatte verwies die 2. Kammer in ihrer gestrigen Sitzung das Dekret betreffs Ausnahme einer drciprozentigen Anleihe von 2i Millionen Mark an dieFinanzdeputatioii A. Abg. v. Potenz reserirt sodann über eine Petition der Lohiikoiiimissir'n der Maurer nnd Ziminerer von Dresden und Umgegend nur 'Ab wehr des Zuzugs fremdländischer Arbeiter. Er giebt zwar zn, daß eine Eoncurrenz der sremden Arbeiter besteht, weist jedoch dem gegenüber daraus hin, das; gewisse Arbeiten ohne fremde Arbeiter gar nicht cinszuführcn sind. Die Erfüllung der Wünsche des Petenten durch die Gesetzgebung nnznstrebeii. würde auf große Schwierigkeiten stoßen. Man könne erstens der Regierung nicht zninuthcn, sich in dcr Auswahl der Arbeitskräfte z» binden, das hieße die Staatsbauten bedcntend vcrlhcnern. Ein Eingriff in die reichsgeietzlichc Gewerbeordnung aber würde cS sein, wenn inan den Privatleuten verwehre» wollte, ihre Arbeiter nach Belieben ans;n- inchen. Gegen ein übermäßiges Ueberhandnehmcn der ausländischen Arbeiter sei übrigens durch die Bcstmnnnngen über den Legitimation:-- answeis nnd durch die Aiisweislinasbesugnisse vorgebengt: die Deputation beantragt deshalb, die Petition ans sich beruhen zn lassen. Referent schließt mit einem Appell an die Arbeitgeber, den cinhrimiicheii Arbeitsliästrn den Vorzug zu geben, nnd an die Arbeiter, ihre» Arbeitgebern gegenüber nur acccvtable Bedingungen zu stellen. Abg. Bebel erklärt, daß er die Petenten, welche sich um Unlerstiitziing ihrer Wünsche an ihn gewendet Hütten, von vorn herein nicht im Zweifel gelassen, daß ihre Wünsche nicht criullt werden könnte». Im Grunde genommen forderten dieselbe» aller ding« weiter nichts, als was die Uitternclnnerklassc durch die Schutz zölle angcstrebt habe. Soweit die Petenten also den Wunich hätten, daß die Arbeitgeber vermeiden möchten, künstlich fremde Arbeiter heranznzichcn, sei derselbe vollständig geicchkieltigt. Zu gleich aber muffe er zngebe». daß der Staat liier nicht in der Lage ist, gesetzlich einziischreitcn. Wohl aber könne er moralisch cinwirkc-n. Es sollte ven Unternehmer» die Bedingung gestellt werden, daß sie, wenn deutsche Arbeiter für die Ausführung der staatlichen Arbeiten Vorhände» seien, anch deutsche Arbeiter aniicllen müßten. DaS Zu lasten fremder Arbeiter ganz zu verbieten, gehe nicht an, besonders in Hinblick aus die unzähligen deutschen 'Arbeiter, die im Anstande ihr Brod verdienten. Denn wenn wir Zwangsmaßrcgel» ergreifen wollte», würde» andere Länder sofort nmeierii Beispiele folgen und wne Arbeiter würden dadurch wieder nach Tentichland znnickgc- orängt werden, wodurch die Kalamität ärger werden wurde, als unter den jetzigen Verhältnisse». Er sei also nicht in der Lage gegen den Antrag der Deputation zn stimmen, doch bitte er bei Submissionen für den Staat die Bedingungen so zu stellen, das; die Arbeiten durch deutsche Arbeiter ansgesührt werden können. Abg. Ackermann wendet sich gegen einige spezielle Bemerkungen des Abg. Bebel, besonders hält er ihm entgegen, daß die Schutzzölle nicht »nr den ttntcrnchmern, sondern auch in hohem Maße den Arbeitern z» Gute .kommen. Durch den folgenden Redner Abg. ^ eine allaenieinere Vnsis tsi-kti»!,»).- W tIZXiK. Tr. Heine gewann die Debatte eure allgemeinere Basis Er stimmte ebenfalls mit der Deputation überein, das; ans gesetzlichem Wege die Wünsche dcr Petenten nicht erfüllt werden könnten. Dagegen könnten Regierung sowohl wie »amentlich die Svzialdcinvlratie, wie er anstnhrlich darlegt, viel dazu beittagen, das; die allgemeine wirlhschnstlichc Lage eine bessere werde. Vor Allem sei jede Be- uniuhiaung zu vermeiden, gebe sie nun von oben oder von unten a»S. Jede Erregung der Arbeiter, jeder Streik hemme den Unter nehmungsgeist nnd verschlimmere damit die allgemeine soziale Laae. Abg. Bebel gccbt Dr. Heine den Vorwurf znrnck, daß er die Bc-