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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.02.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060209014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906020901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906020901
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-02
- Tag 1906-02-09
-
Monat
1906-02
-
Jahr
1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.02.1906
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Dresdner Nachrichten. :t8. ?eite 4. S-» Freitan, v Februar IvttO Mttek» der Krleasgrsetzgebuna zur Raison zu bringen. Unkenntnis doch hatze sie dnsVeftred«. «v ls würde als Entschuldigungsglund nicht angenommen Pan» jagt« der Minister «eit«,,: de» Befehl» werden .. . . ^ ^ , r Wadlagltation der W ^ MWW .«eilen, daß schon da» Verhalten vieler,..,. General Rennenkampf ist «in Mann, der unbedingt und ganz liche« »ei den letzten ReichstogSwahlen dar» hotte führen Wunen für jede» seine, Wort« rtnstehen wird, und «» ist nicht länger ,n ^^en diele «us Grund de» 8 >6e de» ^trchrngele^k» Vorzuges»« mr levr» »eine, rvorlr etutteven wirv, unv e» ljt nicht lange bezweifeln, das, diele sowohl für die Hriinbesviderung der Anne,, für die Verproviantierung Osisibirien» als auch für Handel und Wandel überhaupt so unerhört wichtige Verbindung in drei bt» vier Wochen endlich wieder in normaler, im letzten Abschnitte de» Kriege» so überaus bewährter Weise funktionieren wird. — Da» desto mehr, da gleichzeitig von Westen her General Baron Möller- Sakomelski niit einem nach den »ei'rstr» Erfahrungen bei Wieder desetzung der Bahnen um Moskau herum ausgerüsteten und auS- gebildeten Garde-Bataillon hrrnnführt. um dort alle Stationen wieder in Gong zu dringen und dadurch die vollkommen abgebrochene Kohlenzufuhr aus Rußland wieder zu ermöglichen. A. v. K. AuS den baltischen Provinzen wird un» be wetteren berichtet: Ten baltischen Grundbesitzern, deren Eigen tum ln letzter Zeit von Seiten de, aufständische» Letten und Esten einer so gründlichen Vernichtung gewelkt worden war. scheint jetzt die Hoffnung zu lächeln, daß innen die großen Verluste vom Staate ersetzt werden sollen. Die Regierung Kat bereits an- aeordnet. daß diele VermögenSverlusle überall sestzustellen und genau zu taxieren sind. Dazu verlautet mit ziemlicher Bestimmt heit. der Staat würde die so festgestellren Verluste den Grund besitzern vergüten, um dann die dazu verwendete Summe ver mittelst einer allgemeinen, nicht allzngroßen Steuer von der ganzen Landbevölkerung wieder cinznzieken. — General Orlos, der energische Bezwinger der lettisch-estnischen Revolution in Nord- Livland und Süd-C'stlnnd, bat eine strenge Verordnung erlassen, daß alle fällige» Geld- und Natnral-Leistnngen der Bevölkerung, wie Steuern, Adaaben, Arrende-Zohlnnge» usw., unverzüglich nieder in normaler Weile zu entrichte» seien : die Säumigen würden einer Strafe von :> Monaten Gefängnis liebst entsprechen der Geldbuße verfallen. Diese Drohung wird energisch verwirk licht. und die fällige» Zahlungen beginnen bereits reichlich ein- rnrließe». — darunter auch solche an unglückliche Grundbesitzer, die sie seit lange nickt mehr gesehen hatten und in letzter Zeit mit ihren Familien einfach Hunger leiden mußten. TancSlieschlchte. Zur Marokko-Konscreuz. Der französische Gesandte in Bern sondierte auf Weisung aus Paris die ichweizerische Regierung über ihre eneiglheil, die Polizeiverwaltung in Marokko zu übernehmen. Er erhielt, wie die „Tribüne" aus Genf meldet, eine verneinende Antwort. Der Londoner „Standard" meldet aus Tanger: Jnsorma- l.orren aus Fez zuroige ist der Sultan von der Notwendig, i.'.r der Reorcanisalion der Polizeiaufsicht in Marokko über zeug!. Er will jedoch die Notwendigkeit nicht anerkennen, daß Europäer mit der Aufsicht betraut werden sollen, sondern ist aerzeugl davon, daß dies ebenso gut von Marokkanern geschehen tonne. Der „Simpticissimns" in französischer Beleuchtung. Der Pariser „Gil Blas" schreibt mit bezug aus die letzte Nummer des „Simplieissimus", deren Titelblattzeichnung nebst zugehörigem Den wieder einmal in gröbster Weise über den deutsche» Disiziersttand derzieht: „Ein Heros hält« nach dieser Richtung niemals sich schärfer äußern können. Das Bild ist ebenfalls bezeichnend. Es stellt einen feingeklcideten Herrn und einen Zchuuedegcicllen mit Lederschurz und Hammer dar. Per- wninkauonen der Bourgeoisie und des gemeinen Volkes, die mit Wärme der französischen Republik die Hand schütteln. Wir müssen gestehen, daß unsere nationale Eigenliebe sich recht wenig geschmeichelt fühlte oon der Art und Weise, wie der deutsche Künstler die Züge unserer Marianne wiedergegeben bat. Sie ist eine ausgeinergclle. ichivarze, magere, welke Dirne, die mit dem kraftvollen Weibe Auausle Barbiers nichts a!S die pbrpgiiche Mütze gemern hat. Doch io. wie sie ist, scheint sie die teutonischen Pazistiten zu entzücken, die ihr zurusen: „O Frankreich, reiche uns deine Hand mit vollem Vertrauen! usw." „Das aber ist noch nicht alles," fährt der „Gil Blas" fort. „Das deutsche Blatt endet ebenso, wie es beginnt. Aus seiner ersten Seite schmäht es das preußische Heer: auf der letzten verspottet es den ger manischen Chauvinismus, den ein dicker, schnurrbärtiger, ichwammbäuchlger und gichtbehasteter, aber höchst unverschämt anznsehender Herr verkörpert. Der Karikaturist nennt ihn den „Freund des Vaterlandes". Ihm zur Seite ein armer Teufel oon Arbeiter, augenscheinlich ein Sozialdemokrat, ausgehungert, ui geflickter Hast, der seine Preise raucht und eine Flasche Bier an sein Herz drückt. Beide richten ihren Blick auf Germania, die an ihren Opfermut mit den Worten appelliert: .Helfet eurer Mutter Germania! Gebt mir die Mittel, groß und stark zu sein!" Der Chauvinist ruft tiefbewegt aus: „Ja. alles was wir haben, gehört dem Vaterlands! Da, nimm hin!" Und reichliche Dränen vergießend, reicht er Germania hochherzig — Pfeife und Flasche, die er eben den Händen des armen verblüfften Sozial demokraten entrissen hat." Im Anschluß an diLe genaue Be treibung des Bildes ruft der „Gil Blas" dem „Simplicissimus" 'Nittstch entgegen: „Bravo, verehrter Kollege! Das ist fürwahr gute und nützliche Propaganda . . . jenseits des Rheins. In- ultiere aetrost weiter deine Offiziere und deine Patrioten: ich bin es gewiß nicht, der dich daran bindern will. Für meine Abonnenten ziehe ich die Lektüre dieser Art von Prosa ent- chieden den wider Frankreich Haß sprühenden Versen eines Endt oder cines Körner vor." Wir enthalten uns. die Wir- Ana d-A r Auslassmia des französischen Blattes durch irgend wen Zusatz abzuschwächen. Deutsches Reich. In diesem Sommer werden auf dem Erer- sterplaße bei Schneidemübl größere Hebungen des 2. Armee- : wvs stattstiiden. denen auch drc Kaiser beiwohnen wird. Der Kaiser wird hierbei die wildreichen Obersörstereien Löberitz lind lllictnip besichtigen, deren Zusammenlegung zum königlichen Jagdrevier geplant ist. Tie Verkehr-minister von Württemberg. Vavern und Baden begaben sich nach Berlin, um gemeinsam mit dem preußischen Minister Budde über die schwebenden Fragen der Eisenbahn genie i n s ch a s t und Tarisresorm zu verhandeln. Die zukürrftigezweitebayris che Kammer wird ans Z63 Abgeordneten bestehen. Im Durchschnitt kommt noch Annahme der Wahlrechtsreform unter Zugrundelegung der VokkSzämung oon 19M auf je 38 000 Einwohner ein Abgeord neter Wahlberechtigt ist jeder bayrische Staatsangehörige, der das 25. Lebensjahr zurückgeiegt hat, die bayrische Staatsange- wrigkeit seit mindestens einem Jahre besitzt und dem Staate 'eit mindestens einen, Jahre eine direkte Steuer entrichtet, ferner den Versassiingseid gcleiilet und in die Wühlerlisten eingetragen ist. Wählbar zun, Abgeordneten ist jeder bayrische Staat sauge nd rüge, der l. das 25. Lebensjahr zurückgclegt. 2. die bayrifche Staatsangehörigkeit seit mindestens einem Jahre besitzt, 3. dein Staate seit mindestens einem Jahre eine direkte Steuer entrichtet, und 4. nicht entmündiat oder unter vorläufige Vormundschaft gestellt ist. nickt in, Konkurs sich befindet oder öffentliche Armen- Unlcrsiützuiiq bezieht oder in den, Zeiträume eines Jahres vor ,r Wahl bezogen bat. oder die Befähigung infolge strafgerichl- icben Verfahrens verloren hat. so lange dieser Verlust dauert. Sie Wahl der Abgeordneten ist direkt und geheim. Sie erfolgt durch relative Mehrheit aller in einem Wahlkreis abgegebenen gültigen Stimmen, mit der Einschränkung, daß der Gewählte wenigstens ein Drittel dieser Stimmen aus sich vereinigen muh. Stellt sich bei einer Wahl eine solche Mehrheit nicht heraus, so ist ein« weitere Wahlhandlung vorzunehmen. bei welcher die relative Mehrheit ohne Rücksicht auf ihr Verhältnis zur Gesamt- ,abl der abgegebenen gültsgen Stimmen entscheidet. Ergibt sich Stimmengleichheit, so entscheidet das Los. In der badischen Zweiten Kammer hat der Minister von Duscb de», Zentrum einige bittere und deutliche Brmer« lniiaen gewidmet, die vor allen, auch aus den Uebermut der Bischöfe gegenüber der badischen Regierung ein stiterrssanteS Streiflicht werfe» Herr von Tusch bestritt oem klerikalen Ab geordnete» Fcbrenbach znncichst die Berechtigung, auf das Büiid- uis der Blockparteien «ne» Stell, zu werfen, denn in Payern sei doch seitens des Zentrums so ziemlich dasselbe geschehen. Wichtiger vielleicht sei die Frage, welche Folgen das Bündnis für die Zu kunft haben werde. Ungerechtfertigt sei di« Meinung, daß die Regierung dos Bündnis irgendwie gefördert habe. Die Stellung der Regierung zur nationatliberalen Partei ler ein« unobbänglge, sichen möchte er bemerken, daß bade sich damals ln dlrker Angelegenheit lnn Antw Ri Freiburger Kurie gewandt, ohne von derselben einkr Antwort ge würdigt worbe« »u ei«. Diese lei vielmehr lieben Monate später erfolgt «nd zwar in der Gestalt de» Wahl-Rundschreiben« de» Zentralkomitee» de, Zentrum-Partei an dir Geistlichen, ia welchem diese direkt aufgrfordert wurden, al» Woblagttatoren in de» Wahlkamvf «inrutrelen. Nun habe man aus Borbalten der Regierung die»«» Rundschreiben allerdings zurückgenommen. in der Tat ober sei «» voll und ganz erfüllt worden. Leider hat sich die Regierung aber auch ohne Erfolg an die Kurt« in dieser An gelegenheit gewendet. Aus diese Frage würde bei Besprechung der Interpellation über dir Wohltätigkeit der Geistlichen noch näher etngegangrn werden. Da» ist ein« Beleuchtung der Sachlage. be merkt dazu die ,Tägl. Rundschau", wie man sie in Deutschland von einem Miimtertische auS lange nicht gehört hat: die Bischöfe als Beschützer oder doch als Dulder der wüstesten politstchrn Hetze, di» selbst, wie das Beilviel des PsarrerS Gaisert zeigt, vor brr Verleitung zum Meineide nicht znrückschreckt! Wenn Herr von Dusch sich vor der Anmaßung der Freiburger Kurte, welche ein Schreiben der badische» Regierung nicht einmal beantwortet, in die Oessentlichkeit flüchten muß, io sind die Zustände bei unsi allerdings derart geworden, daß sie jeder Beschreibung spotte». Wie der sozialdemokratische Abgeordnete Geck in der zweiten badischen Kammer mitteilte, habe die Großherzoain von Baden vor nicht langer Zeit die Frau Geck zu sich bitte» lassen, um sie persönsich kennen zu lernen. — WaS nur Rola Luxemburg dazu sagen wird ? Der Meinungsaustausch zwischen den Mächte» über dir vom Berliner Kabinett angeregte Frag« der Zurückziehung der fremden Besatzungen aus der chinesischen Provinz P e - tschilt soll »ach einer offiziöse» Meldung auS London so weit gediehe» sei», daß die Ausführung dieser Maßregel im Laufe de» Frühjahrs erwartet werden könne. Frankreich. Unter de" Ueberschrift „Die Praxis einer Allianz" veröffentlicht der politische Mitarbeiter d-s ,,Figaro", Eugene Lautier, einen recht bemerkenswerten Artikel über den englisch-japanischen Zwischenfall. Gar nicht er nannt wegen des japanischen Verlangens nach einer Reform der englischen Armee, bedauert Lautier vielmehr, daß Frank reich gegenüber seinem russischen Verbündeten nicht so verfahren ist, wie japanische Parlamentarier jetzt gegenüber Eng- fand verfuhren. Berichte französischer Militärattaches über den Zustand des russischen Militärs hätten lange vor dem ost- astatischen Kriege französische Wünsche nach einer Reorganisation des russischen Heeres aussprechcn lassen sollen, und auch betreffs der ostastatischen Politik Rußlands — so wird im „Figaro" aus geführt — hätte Frankreich sich rühren müssen. Kummervoll heißt cs hierzu wörtlich: „Unser Verbündeter verließ Eurova. desinteressierte sich sogar betreffs des Balkans, und wir ließen cs geschehen! Was rage ich? Wir haben ihn in seinem Irr- tum bestärkt.... 1895 waren wir mit ihm und Deutschland bei der Flottendemonstration gegen Japan, für die der Krieg in der Mandschurei die Revanche gewesen ist. Wir bezahlen sehr teuer seit einem Jahre diesen Kavitalsebler.... Deshalb finde ich die Art. wie Japan das enalische Bündnis handhaben will, sehr gut. Sie ist das Gegenteil von der, die wir beim russischen Bündnis anwandten: also ist es die gute Methode." Rußland. Der Ministerrat hat ein neues Iudrn- gesetz ausgearbeitet, das der Reichsduma vorgelegt werden soll. Es verwirft die von Witte befürwortete völlige Gleich- stellung der Israeliten, macht diesen aber Zugeständnisse in der Fragen de» Wohnorts, des Schulbesuchs und der politischen Rechte. Die U s u r i - E i s e n b o h n geht in d>e Verwaltung der oft chinesischen Eisenbahn über: es ist zu diesem Zweck eine Kommission aebildet worden. Das Leben in Schuscha kehrt wieder in normale Bahnen zurück. Die Verbindung zwischen den einzelnen Stadtvierteln ist wieder hergestellt. Armenier und Tataren der umliegende» Dörfer bringen Lebensmittel und Brennmaterial. Wie ans Baku gemel det wird, wird dort der geplante Kongreß der Petrolcumindustcie Anfang März zusammen treten. Bulgarien. Tie Session der Sobra »je wurde vorgestern ohne das übliche Zeremoniell durch den Ministerpräsidenten geschlossen. Fürst Ferdinand hatte der Schlußsitzung nicht bei gem oknt. Amerika. In der chilenischen Provinz Antefagasta ist unter den Leuten der Oruru-Eisenbahn ein besorgnis erregender Streik ousgcbrocbeir. Bei dem damit im Zusammenhang stehenden Tumult sollen nach amtlichen Nach richten gegen 100 Menschen getötet worden sein. Die Regierung hat Schiss« mit Truppen nach Antofagasta entsandt. Die ganze Arbeiteroevölkerung deS Landes ist von bedrohlicher Unruve ergri^en. Asien. Wir der „Dallv Telegraph" auS Tokio meldet, soll in Verbindung mit der Bewegung für bas Frauenstimm recht ein Gesetzentwurf einaebracht werde», nach dem de» Frauen gestattet wird. Mitglieder politischer Parteien zu sein. Die kleinen Schisfsreeder in Japan beschäftigen sich mit dem Plane einer Ringbildung für de» Handel mit Indien, Cbina. Sachalin, den Philippinen und Wladiwostok. Es handelt sich dabei um einen SchisfSbestand von >32 Schissen mit einem Gesamtinbalte vo» 272 747 Tonnen. Als Betriebskapital sind 20 Millionen Neu vorgesrlren. Kunst und Wissenschaft. 's Im Königlichen Opernhcuise findet beute das 5. Sin fonie-Konzert der Königlichen Kapelle, Serie L, statt. Solistisch« Mitwirkung: Herr Friedrich Kreisler. Zur Ausführung gelangen: Zum ersten Male: Sinfonische Fantasie für Orchester, Teiiorsoio, Chortenor und Orgel von Volkmar Andrea«: Konzert für Violine und Orchester sll-äur, op. 61> von Beethoven lHerr Kreisler): Ouvertüre „Der römische Karneval" von Berlioz- Sonate sunt dem TeufelStriller) für Diokin« mit Streichorchesterbegleitung von Tartini lHerr Kreislers. ß Im König l. Schauspielhaus« wird heute iVsö Är) da« Lustspiel „Goldfische" gegeben. Weihnachtsmärchen „Prinzessin Wunderschön" zum vorletzten Male in Szene. Sonnabend und Sonntag abend. ftnden^Aus führungen des Schwankes „Der Kilometerfress ermäßigten Preis« er" !«n statt: Sonn- die Operette lag nachmittag wird bei „Wiener Blut" gegaben. 4 Mitteilungen der KSnigl. Hofmufikalienbanvluna von F. MeS, »rsusbcwö. Baron Carlo vonberRopp, welcher früher schon oft als Rezitator in Konzerten unv Vereinen mit drrtem Erfolg aujgelreten ist. veraiiltattet Freitag den 23 Fedruar (halb 8 Nbr) im Musendause einen Rezitationsabenv zum Besten der »ilssdedllestigen Deutschen in den Ostseeprovinzen. In Vieser Soiree wirken die Herren Professor Bertrano Rotb, Richard Gamper-, Kaminernnisitus Ernst Wilhelm und Kammer virtno« Johannes Sniith mit. — Auf das Konzert der Konzerivereint- auna der Aerltner Domltinger, welche» ain IS. Fedruar tm Musen- haui« slattfiudet. inöchte» wir hiermit nochmals empfehlend aufmerksam machen. Da» ebenso reichhaltige wie interessante Proaramni gibt ihnen Gelegenheit, ihren alten bewährten und wohlverdienten Ruf auch in dielet» Jahr« wieder zu rechtfertige» und zu degrünven. Hoffentlich ist de» Berliner Gälten ein volles Haus beschsiden. - Ser« Otto Gerl ach (Br,Stau) ve> anstaliet demnächst 4lit«rarisch« Abend« üder .Heinrich Sein«, in bene» «r di« vorzüglichsten Werke diese» Dichters mit l>iogra>'l>i>che» u»o erläuternden Bemerkungen rezitieren wird. Di» Vorträge finden am S , S., 12. und lS. März (hald » Uhr» im kleinen Saale des GeiverbehauseS statt. f Im Sonnadend-Stnsonte-Konzrrt der Gewerbe- bau«. Ka pell«, welche« unter Direktion de« Kapellmeiffer« Herrn Wilhelm Lange und der salifiischen Mitwirkung de« Vtoltn-Lirwosen Herrn F Blümer aus Sonder«Hansen ktmtsmdet. kommen zum Vortrag: l. „Sine Tinglpiel-OuvertUr«" O.Mal» von Jkirt: 2. Koiuert in 11-molI »Ir Violine von Satnt-Satn« (Herr Plümer»: 3. „Sinfonie Nr. 2" <8-6ur), (1- Val» von I. Svendlen : 4. „Fausl-gaataftr" für Violine von de Saralate: ll. „Zwei Stucke au« der Ooer .Di« Palikaren" <l. Mast oon E. Schröder; a) Vor spiel zum k. Auszug, b> Fn den«sesttSnze der Zigeuner. f Dr»«dner Musik-Schule. Da« Programm der 1. vlfent- lichcn PrUfuna«-AusfUhrung Sonnadenb den l<1. Februar 7 Uhr im WkNc'ttdlchlvfichen wird enthalten I. S. Bach« Klavierkonzert in O-moII mit Streichorchester, Fantasie sür Klannett« van Luigi Ballt, Violinkonzert in X-mo» von vorlot, Grainmann« Vlotlnionate, Adagio und Polonäl« für Flöte von Fürstenau, Ballade und Polonäse für Violine von Vleur- Dm»«, Klav'«nno tu O-woll »o» Snietan» un» Gelang» vo» Haydn und I D norwegische Ibsen.««»«tat, ch von München nach Wien kx-ehen, um losen, und Grieg-Abend »u veranstalten, l arkrm Etfolge ausgenommen wurde und srlnzessin Rupvrecht ausgezeichnet war. _ tezttanon auch in Dresden wiederholen Wirkung von Frau E. Schieldemp iGesang) undl, Klavier). Herr Bang wird diesmal Gienen au und „Brand bieten. Der Abend ist für den < Musenhaus« (Anfang 7 Uhr) vorgesehen. 7 Fräulein »llavo » Me» ch. »>e ihr» d« vorirefsltchrn Lchnl« der Kdnlgl. Kamm»rltn««rtn Dänisch erhielt und den Dr«<d»«rn durch ihr erfolgo, König!. Opernhause und ln Konzerten bekannt »»worden ist. hat kürzlich «z Karlsruhe, ihrer Vaterltabt, »ln »»»besucht«! Konzert gegeben Die Karls ruher Blätter sprechen fich über dieses Konzert in ebrenvokfler Anerkennung au« und rühmen außer der filmmltchen Begadung dt, tünstiwilch» -ins« und Nobieffe de« Vortrage«. 7 Die Generaidirektion der B e rl i n« r König!. Gchauspt«!« inhibiert« di« bereits angekündigt gewesene Ersiauisührung von Ohorn» Drama „Die Brüder von St.D««n, hard". Die bereit» verteilten Rollen wurden zurückgezogen. Das auf «ine äußere Anregung ergangen« Verbot erregt Auf sehen. ^ 4 Die Affäre Babr wurde gestrrn in München abg«. schlossen, indem die Weisung erging, vorbelfaltltch der Geneb- »itgnng de» Prinz-Regen len Herr» Hermann Bahr zivei JabreS- gngen (d. d. zweimal 14000 Mk.) al» Abfertigung ausznzcchltn. — Dafür, daß Herr Bahr nicht da» Geringste in seiner rasch annullierten Eigenschaft al» Thralcrdircktor geleistet, ist das ein ganz gutes Geschäft, gar nicht zu reden von der unbe»ahlbareu Reklame. 4 Bei der letzten Versteigerung der Autographen- Tanimlung Alexander Meyer CohnS erzielten einige Briefe berühmter Künstler sehr hohe Preise. Und fast alle wurden sie nach London verkauft. Ta» seltenste Stück der ganzen Sammlung, ein Brief RembrandtS, wurde mit 2000 Mk. ange» Voten, stieg sofort auf 4000 Mk.. danu gleich aus 0000 Mk. und wurde mit 7000 Mk. verlaust. El» Btief Raffaels ging für lOIO Mk., ei» Brief Tizian- für lOlO Mt. nach London. Ein Brief von Rubens brachte ItzIO Mk., von IordaenS 400 Mt-, von LucaS Cranach 810 Mk., von Michelangelo 1000 Mk., von Paolo Beronele 450 Mt., von Lorenzo LottoülOMk., vonGiulto Romano 9l0 Mk s Wie aus Paris geschrieben wird, hat Herr Gailhard, der Direktor der Großen Oper, den Entschluß gefaßt, den rllarisern am Schl,iß dieser Saison «IS letzte Nenoarbietuug WagnerS „Meistersinger" in völlig neuer Eiustudierung und Ausstattung zu zeigen. Der französische Text wird einer um» sassenden Revision unterzogen, das Werk selbst mit aller ersten Kräften besetzt; den Waller Stolzing gedenkt man mit Van Dyck zu besetzen, während, wen» eS sich «rniöa.ichen läßt, Geraldine Farrar die Eva singen würde. Die Ausstattung deS Werkes wird völlig neu sein, dem Schlußbild aus der Festwiese sollen vor allem ganz neue szenische Reize abgewonnen wer den. Den neueinstudierten ..Meistersingern?' ^geht am 1., März die Uraufführung von Massencts neuer Oper „Ariane lText von Catullc Mendes) voran, dann folgt Lincent d'Indys L ' Etrc> n ge r". 's Nach einer amtlichen Mitteilung des Kultusministeriums ist die „U x p o s i t i c> n uuivsrsvUe clos Loau» ^rts" M grüssel von 1906 aus 1907 verschoben worden. s- Mit der großen F r i e d e » s-Ä u s st el l u n g. di« an läßlich, der Einweihung des Friedeiispalastcs im Haag eröffnet wird, soll auch ein« Ausstellung sür Handel, Künste und Wissen schaften verbunden sein. s I» den Kellern der National-Galerie in London wurde ein Bilderschatz entdeckt — 2l Gemälde von Turner, deren 'Wert aus wenigstens 250000 Pfund Sterling <5000OM Mk.) veranschlagt wird. Abgelehe» davon, sind aber diese aus der dritten und wichtigsten Periode Turners stammenden Gemälde mit ihren wunderbaren Licbleffekte» von gerade;» unschätzbarem Werte und für die impressionistische Schute, als deren Vater er elten kann, eine wahre Ossenbaruiia und von größtem Interesse, ^ie Farbe» sind dabei so wuiidervar erkalten, daß die Bilder aussehcn, als ob sie fusch von der Staffelet des Meister- kämen. Ganz unbegreiflich ist es, wie dieser L-chatz so lange «»beachtet I» den Kellern der Galerie liegen konnte. Wie bekannt, htiiternLß Turner seine bei seinem Tode i» seinem Hause befindlichen Ge mälde der National-Galette, und wurde» dieselben erst einige Jahre später 11858) »ach den, nationalen Kunsttempel überführt. Es ist höchst sonderbar und für die damaligen Kunstlichter bezeich nend, daß sie diese 2l Bilder, mit ihrem wunderbaren Farbrn- glanze und den »och wunderbarere» Lichtefseklen. als „mivollrudrt" zurückstellten und in den Kellern der Galerie begruben. Mit der Bildfläche gegen die Wand gestellt, blieben sie dort stehen utzd scheinen ganz »nd gar in Vergessenheit geraten zu sein. Erst der lttzlge Custos der Nalional-Galcrie. Sir Charles Holroyd, verfiel darauf, den in den Kellern liegenden „alten Kram t.ner Besich tigung zu unterziehen und machte dabei die Entdeckung, di« nun mehr das sensationellste Ereignis auf dem Kuiistgeblete bildet. Die Gemälde sind vorläufig i» einem Saale der a» die National- Galerie anstoßende» Tate-Galerie anfgehängt und werden von heute ab dem Publikum zugänglich sein. f Eugene Isaye wurde vo-in König Earol z»in Kom mandeur des Ordens der Krone von Rumänien ernannt. Während des Drucke« «tngrgangeai Neueste Drahtmeldungen. Berlin. Bei dem Festmahle de« Deutschen Landwirtschaftsro's hielt de- Reichskanzler eine Ansprache. Er betonte seine Kameradschaft mit der Land wirtschaft, besprach den eben durchlebten Sturm, di» Fleisch teuerung, und dankte für die Anerkennung seiner Haltung in dieser Frage, womit er glaub«, nicht nttr der Landwirtsüiast, andern auch oem Lande gedient zu haben. An Tadel habe es nicht gefehlt von allen Seiten, aber, wer empfindsam« Nerven sab«, tauge nicht zum Minister. ES Hab« Angriffe geregnet at»f ihn und Herrn v. Podbielski, von dem er hoffe, daß sei» praktischer Blick und sein Organisationstalent der Landwirtschaft noch lang« an verantwortlicher Stelle erhalten bleiben. sBravo.) DU Angriff« dürften ihn ober nicht von der Pflicht aLdrängen. endlich die ländlichen Verhältnisse zu bessern. Wohl Hab« sich di« Fleischteuerung in. verschiedenen Gegenden drückend fühlbar gemacht und mache sich zum Teil noch fühlbar, allein eS sei u«- möglich, solche wirtschaftliche Konjunkturen durch schleunige Maß nahmen zu beheben. Das gepriesene Heilmittel, die Orffnung der Grenzen, schließe Gefahren ein. Soweit die Vieheinfuhr ohne die Gefahr einer Scuchen^inschleppung möglich, sei sie «u- gelassen und könne sie zugelossen werden. Versagen wir aber dem Viehbestände den nötigen veterinärpoli-eilichin Schutz, so etzen wir auch die Konsumenten schweren Gefahren auS. Eine wirkliche Fleischnot wäre die unausbleibliche Folge. ES hieß« den Teufel durch Beelzebub auStreiben, und deshalb müssen wir treben, uns vom Auslände unabhängig zu machen und den Vieh bestand möglichst zu heben. Wir schützen die Bauern, nicht dt« Großgrundbesitzer. Er betrachte die Kräftigung deS Bcur«r»- tandeS als die vornehmste Aufgabe der Regierung auch du» ozialpolitischen Gründen. sBravo.) Die Sozialdemokratie kämpfe mit Vorliebe gegen den Bauernstand und wolle de« Bauer gewinnen, indem sie ihn überzeuge, daß er als B«sitz«r eine Zukunft Hab«. Zunächst wolle die Sozialdemokratie de» Zvsitz des Bauernstandes zertrümmern und dann kann der Bauer dir Ehre haben, sich der Sozialdemokratie anzuschließen und »» roten Meer« zu ersaufen. Um so mehr haben di« Negierung« und der Reichskanzler die Pflicht, den Bauernstand als eines der festesten Fundament« des monarchischen Staates zu schütz« und zu sichern. Dieser Pflicht werde er genügen, so lang« er an leitender Stelle stche. (Stürmisches Bravo.) Hierzu erbitt» er die Unterstützung aller bürgerlichen Parteien. So lang« d«r »rutsch« Bauer auf seiner Scholl« sitzt und ein erträgliches Dasein hat, wird die Sozialdemokratie nicht herrschen -wisch« Ostsee und Alpen. lBeifall.) Der Reichskanzler schloß mit eine« Hoch aus dt« deutsch; Landwirtschaft und dm Vandwirtschastsvod
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