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>> WM» - 128 - Allerlei für die Frauenwelt. E > nr zum Ander». (Sin Streiflicht M dem Jabelland von Ottilie > ercht. ES war einmal ein Niann. der ana so hoch, daß er durch seinen eigenen pf vmdurchwrang. Als er nun seinen pf nicht mehr vorfand, wunderte er sich zuerst ein weniges, aber nicht lange, was bei «inem Manne ohne Kops nicht eben erstaunlich ist. Denn da er den Boden der Allgemeinheit einmal verlasse» hatte, nalnn ihn auch das nicht mehr wunder. Andern war der Kopf an chm nicht das bedeu tendste. Er konnte also auch ol-ne chn ganz wohl auskommen und stürmte aus gut Glück in das Leben hinaus. Und er kam prächtig vorwärts darin. Die Welt, wie sie einmal ist^ staunte nicht wenig ob des unerhörten Schauspiels, ließ ihm aber freien Lauf. Und der Mann ohne Kopf hätte sich auch gar nicht halten lassen, denn er war ein Streber und taub und blind für alles, was nicht auf seinem Wege tag. Bei einem Manne ohne Kops etwas durchaus MtürlicheS! Denn woher nähme er Augen oder Ohren? Aber geradeaus langt es sein Ziel. Als er die höchste Staffel erreicht hatte, schwindelte es ihn. Es war ihm. als wanke der Boden unter seinen Füßen. Da ober der Schwindel keinen Kops vorfand, so froh er ihm am Herzen, dergestalt, daß es er- wachte aus der Erstarrung, in der es bis jetzt gelegen. Es verhielt sich aber so: Es war ein Mann im Volke, der fall so scharf, daß er mit jedem Blicke doppelt so viel sah wie andere. Als er nun den Mann ohne Kops so hoch oben auf der Stufenleiter erblickte, glaubte er. es wären zwei. Sofort wan- »Aten sich diese in vier, acht und so fort. Erschrocken schloß der Doppelsichtige die Augen. Denn er meinte nicht anders, als die Männer ohne Kopf würden vor seinem Blick in Legionen erlichen. Dabei stieß er unversehens an die Leiter. Diese schwankte, und der Mann ohne Kopf tat einen unsanften Fall. Da wollte cs das Schicksal, daß er gerade neben seinen eigenen Kops, durch den er einstmals ge sprungen. zu liegen kam. Das Herz schlug chm zum Zerbersten, und er fühlte sich mächtig zu dem alten Widersacher hinge zogen. unt dem er in Zukunft schon zurecht- tommen wollte. Da merkte der Mann ohne Kopf, was es geschlagen hatte, näm lich das Herz, das so plötzlich in ihm rege geworden, schlüpfte vorsichtig durch den Kopf zurück,wie erwordem durch ihn hindurch gesprungen war, klappte ihn zu und hatte nun wieder einen Kopf, überdies auch das Herz endlich auf dem rechten Fleck. Da- mit suchte er den Mann auf, der die Leiter umgeworsen hatte. „Ihr habt mir einen Dienst erwiesen. Lieber! Es ist billig, daß ich Euch dafür belohne. Sprecht, was kann ich für Euch tun. um mich erkenntlich zu zeigen?" Der Mann unt dem scharfen Blick lächelte eigentümlich. „Ich habe eine gefährliche (Habe von der Natnr mitbekom men. Ich sehe so scharf, daß ich alles dop pelt sehe im Guten, wie »m Schlimmen! Damit richte ich oft Unheil an. Ich wünschte wohl. Ihr wüßtet ein Mittel vagcgen:' ^Nichts leichter als das!" entgegnen der jo Berichtete. „Zwei Verneinungen machen eine Bejahung! Und er setzte ihm eene Brille mit doppelten Gläsern aus. ,,Il»r seid im umgekehrten Fall«! Nehmt diese Brille. Sie hat doppelte Gläser! Je cm Helles und ein dunkles, das scharfe für das Ar uge, Behaltet sie aus. und Ihr werdet gut fahren damit!" — — Und die Moral? Mancher springt mit dem Herzen durch den Kopf, andere mit dem Ehrgeiz. Das sind die schlimmeren. Aber das Gleiche gilt bei beiden: Auf die Dauer hält auch der höchste Sprung nicht vor. Der Kops kommt wieder zu seinem Recht. Und: Allzuscharf macht schartig. Laß auch dem Herzen sein Brillenglas! Es läuft nicht alles so glatt ab. wie im Fabelreich. das blinde für das Herz. Der Mutter Tränen. Sie hatten den Liebling ihr fortgetragen, Hinaus, wo die dunklen Zypressen ragen, Wo zwischen den dichten, grünenden Hecken Die Rosen voll Mitleid Verwesung bedecken: Es war, ach, ihr Einziges, das Gott ihr genommen, 'Das Beste, was je ihr vom Himmel gekommen, Ihr holdes Kindlein, den Engeln gleich! — Ja, damals, da war noch ihr Leben reich: Wie arm aber heute, der Hoffnung bar! — So würde es bleiben nun Jahr für Jahr, Bis des Todes Schwinge auch sie berührt, Ihre Seele zu jener dos Kindes führt! — Sie weint und weint. — Dann über Zeiten und Raum Entführt sie ein banger, bedeutsamer Traum: Ihre Füße sind leicht, denn an feiner Hand Leitet fort sie der Herr in der Seligen Land, Dort schaut sie in Hellem, strahlendem Schein Ihr Kleinod, umgeben von Engelein: Die spielen und tanzen und schweben einher, Doch ach, wie wird ihr das Herz nun schwer! Ihr Kind blickt so still und traurig darein Und hält zusammen die Händchen fein' Sie sind gefüllt und fassen kaum mehr Die Tränen der Mutter, so bitter und schwer. „Ach, Mütterchen, mein! Hör' aus geschwind Zu weinen um Dein geschiedenes Kind! Ich möchte so gern bet den Seligen sein, Auf der Wiese dort, an dem blumigen Rain! Doch jede Träne, die dem Aug' Dir entrinnt, Die muß ich ja sammeln, Dein unselig Kind! Biel Tränen sind s schon, kaum können sie fassen. Meine Hände ach. die kalten und blassen! Und keine darf mir verloren gehn, Bis der Herr sic gezählt und alle geschn!" Die Mutter erwacht: still wird es rn ihr: Allein Liebling! Es soll nicht schien an nur! Tie Tränen, mein Trost, versiegt nun sind. Und Du wirst selig, mein teures Kind!" Clara Zöllner. ZMiMt Stilw gsiM'Mft,, -- Vrgrürwet 1850 6 Erscheint täglich «o. SS Freitag, den Februar. LVV« Um die Achtung der Welt. Original-Nom an von M. (11. Fortsetzung.) ' Er hatte sich über sie gebeugt, und sie fühlte Schlagen seines Herzens. Sie konnte es nicht soffen. Kam dieses heiße, inbrünstt an I m m i s ch. (Nachdruck verboten) ihrem Arm das heilige .. dieses heiße, inbrünstige Werben wirklich von Klaus, von dem ruhige», gelassenen Manne, den sie, so lange sie denken konnte, wie ihren besten Freund, mit der innigen Zärtlichkeit eines Kindes ge lrebt, zu dem sic ausgeschaut wie zu einem besseren, höheren Wesen? „Klaus, lieber Klaus. eS kann ja nicht sein, es kann ja nicht sein, es ist ja nicht möglich," stammelte Regine. als er heftig atmend schwieg. „Klaus, ich hach Dich jo innig lieb, aber nicht io. O. wie weh nur dies tut, wie schrecklich n>«h! Bin ich nicht Dein Kind, Deine 'Schülerin, Deine kleine Gehilfin'? War dies nicht schön und beglückend? Warum mußt Du Dir und mir solchen schmerz bereiten ?" „Schmerz? Reginc. wie kann es Dir Schmerz bereiten, wenn Du ersähest, daß ich Dich anoers liebe, als Du bisher geglaubt? Auch ich weiß dies erst seit kurzem, habe ich doch diese Liebe nie ge- kann!. tvom ersten Tage Deines Lebens an habe ich Tich mit der ganzen brachliegenden Zärtlichkeit des Einsamen in mein Herz geschlossen: ich sah Dich wachsen und empor- «lühen mit der Freude des Gärtners an einem seltenen, ängstlich behüteten Pflänz chen, mir gehörte das erste Erwachen Deines Geistes, in dessen Wege mir selbst ei» neues Leben ausping: durch Dich wurde der dichterische Funke, der unbewußt in mu schlummerte, geweckt und gefördert. Du warst sür mich die verkörperte Poesie, ein Born, aus dem ich nie müde würbe, zu schöpfen: Du gabst dem Zagenden immer wieder Mm und Selbstvertrauen: mein ganzes Seelenleben wurzelt in Dir, meine Zukunft, meine Ärgst, mein ganzes Glück." und als sie. außer stände, zu reden, nur leise weinte, fuhr er beschwörend fort: „Ich bitte Dich, weine nicht. Sieh mich an, Reginc. verzeihe mir. wenn ich Tich erschreckt habe: jage mir ein einziges, liebes Wort: sage, daß Lu meine Liebe nich- von Dir weisest, daß Lu mein sein willst, mein Kind, mein Weib, der beste Teil meines Selbst." Der arme Klaus fühlte wohl, daß sein Geständnis nicht den Widerhall fand, de» er erhofft. Eine heiße Angst stieg allmählich in ihm empor und zitierte in den flehen den, vibrierenden Lauten seiner Stimme. Es tat ihr entsetzlich weh. Gerade weil ffc selbst tics und wahr liebte, konnte sie voll ermessen, welchen Schmerz sie chm zusügc» mußte. Sie mußte ihm alles gestehen, das war das einzige, was ihr übrig blieb. Und alle Kräfte zusammenrassend, begann sie ihre Beichte, erst zaghaft und stockend, dann immer rascher, als wollte sie den Dolchstoß, den sie ihm damit versetzte, so schnell als Möglich beenden. Stumm, regungslos hörte Klaus zu: kein Laut entrang sich der gequälten Brust: aber tief, auf Nimmerwiedersehen versank für ihn der Traum des Glücks, und anstatt den Rosen der Liebe preßte sich ein Dornenkranz fest in sein zucken des Herz. Alerzeihe, o verzeih mir." schluchzte Reginc. seine Hände erlassend und sie mit ihren Tränen benetzend: „ich kann ja nicht dafür, daß ich ihn so schrecklich lieb habe." Klaus schien es. als kämen diese Worte aus weiter Ferne. Wie im Traume sah «r durch das kleine Küchenfenster, daß Anna Marie die Lampe vnbranntc, und dabei kam ihm die Idee, daß er fort müsse, so schnell als möglich. Er ivar so verstört, daß ihn, Dunkelheit ein dringendes Bedürfnis war. Mechanisch zog er den Ueoerrock an. „Weine nicht. Regine." sagte er heiser, „nicht Dich trifft eine Schuld, sondern mich, den Toren, der vergaß, daß die Jugend zur Jugend gehört. Verzeihe Du mir. und wenn es mög lich ist, so vergiß diese stunde." Dann ging er eiligen Schrittes davon, in dem Ver langen nach Einsamkeit die Begegnenden meidend und in die nächste Feldftvaße ein biegend. Was war ihm jetzt der Erfolg, der ihn erst so beseligt, was war ihm der Ruhm, der ihm noch kurz zuvor so erstrebenswert erschienen? Welk, farblos deuchte ihm jetzt olles, zertrümmert das ganze Leben, nicht wert des Atemholens, viel weniger dev Schmerzen, die seine Seele zu vernichten drohten. Wohl eine Stunde lang lief er oui einsam"» Wegen umher, und als er dann sein Stübchen betrat, warf er sich schwer, wie zum Tode erschöpft, auf sein Bett, und seinen Körper erschütterte ein heftiges, tränen- loses Schluchzen 11. Kapitel. „Wo ist Klaus?" hatte Anna Marie verwundert gefragt, als sie, ins Zimmer tretend, die Lampe auf den Tisch gestellt hatte und nun den Freund nicht sab. „Ist er denn fort, Rcgtne? Was ist los. habt Ihr Euch gezankt?" drängte sie, als sie iah, daß .Kote HlliM Llsque - M 4>/„ «>/„ «, ,2 MlK., «'/„ » »Nll 12 Mlk., engl. u. krunr. ckas feinste L», 20, 24 MK. L» »ock 24 Mit. Lnni I*tan, kr<mmli«v L. vm mvln tllr 6!« komnilMllo 8nl«on LU i rlumvn, «öde lol» «Io» lu- Iiabvrn von 1lotvl8, kvn8lonal6n 8oivl6 VvrIolNvn, ivvlvllv ll»r LukünMk68 LvlM rvollt kvtttvAVU «U88tatt6U ivollon, 6vl«8onl»v1t LUin Llnlrauk IioelioloKnnlor (Zaitllnon, 8toi68, VI- trsxsii. üvttllvekou U8iv. LU»U88vr- 8 oiv N l> n lleI» lNIIlxon I'i ol8on. V«r8vli1vävnv ^Varov sur NLlltv Üv8 normale» ?rvlxs8. ?Ia«ieim 6altliiien-6aii5 Moll klier. vrssäsu. ^LÜSövdaus8trL§5ö 1Z 1 Damen« und Kinder - Schürzen jeder Art werde» von heute ab weit unter Preis ausverkauft, ebenso einige hundert Stück weihe Stickereien znsBraut- undKinder-Wäschc spottbillig nur am Georgplatz 3, gegenüber der Wartehalle. Heute und folgende Tage Inventur- f H.nsvsrLs>nt> Kbilll-Illkte! LreirkeMtk-ldriltste Schwarz und farbig. 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