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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.10.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061013010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906101301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906101301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-10
- Tag 1906-10-13
-
Monat
1906-10
-
Jahr
1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.10.1906
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Ai-nal-m« von «»tu ob >,„na»n die- nmlnnillaoS a Ulir So»,,, uud tzeieriae« nur Marie»!»,che « vou N bis V.iNkr Die NvaliiaeGrund- »ile ica « Silbe», aa Pch, Au- lüttdilmnoc» au! derPnvatleile steil« iö P!-r.- die glvaiiiae steile au!Lert- teile 5o Pi-i. als Ein-ie-a-idt steil« «0 P'a Sn dtumniern nach S»»»- u»d Neier,»«eu i >»all,ae Ärundreile so P>a. aus Piwalieile «a P,^.. rtvalliue Zeile auf rerlleite uud al« Eiuaeiaudl M Pi». Auswärtige Aui- iwee »ur »eoen Lviaudbr»al>!u»a. iüelegdiätler kvttc» ra Piemnge. Fernsprecher: Nr. U uns 2VVL. Hauplgeschästsilell«: Manenftr.«. Lroalvuedlvr 1 »> kür v»», pvteoloum uuck lterren. ^5 L. »vvruitivi-, ^.77,s W LerntrsrE Lckäter W Ilüaizklsdsr Lorusksriurt krsxsr Ldrosss 7 — Or<»«o >U,»»I>I in »IIvn Nr-i-Inx-tt. — LUS Lotst irrest Lttder. leclili. limmmmn all« ten veti tot»«. Moktnngon, 6a«I>auteI, kdiläuolio, Iwrinspoistmüiitsl eie. «te. l^oni-nit, <>runnlüsvm'«ili.li>> Ni, I»l?«>»«lOII-^., ^ Oltllioi »1^1«»»« A>ll I»Il«»I» 2SIV. »ch lliolMSpii Halm ZlLk »KL., feiMsMiMe Ho. 11. 0 VNdlMklak süfll Dntr-nä Vjgit Ich 6, ^iSüsvrs b'ormat« sul- v^l UllUlil lvul. »>»c-(st,e»,t. 8pc-rur>>M: chebkimgrosv« Lortrzi« NpÜllliipI'f 9ii-t«ll ote. — tiruppsn- unck liiinlor:!»!- tUlllluu fllllmllol k. nwluuo» >n bsnomlvr« gssignvtan .Vtelieis Radikalisierung der engl. Gcwe»lschastSbeweg., Löwenapotheke, Gastwirte. Motorf-ih-zeug- Miilmahl Witterung:, 2:7» A f» 1 vjjMI. Ausstellung. Braunschw Frage. Fletschtenei,mg. Eharlotte Huhn, Jdsenfcier. Looe.ie. Mild. Veränderlich.! EVNMU'kllll, Radikaklfterung ver Gewerkschafts bewegung in England. 8i> England vollzieht sich eine interessante innenpolitisch« Entwicklung, indem die mit Hilfe des fetzt regierenden Liberalis- mut zu Mgcht und Ansehen gelangte Arbeiterpartei wider den liberalen Bundesstachel leckt und sich ganz aus der Abhängigkeit herauSreißen will. In den ./Dresdner Nachrichten" wurde bereits gleich zu Anfang der durch die Parlamentsneuwahlcn «ingetretenrn Wendung in einer Betrachtung der neugeschassenen Sachlage an leitender Stelle per Ansicht Ausdruck gegeben, dah die erstarkte Arbeiterpartei voraussichtlich sich der sozialistischen Richtung nähern und dadurch die Kenne einer künftigen Parlamentskrise in den Boden der frischen Freundschaft mit iiem Liberalismus einsenlen würde. Diese Voraussicht hat sich bewahrheitet. Auf der ganzen Linie, und zwar nicht bloß im Parlament, sondern auch in der Partcipolitik draußen im Lande ist der Komps entbrannt und Liberalismus uyd Arbeiterpartei haben sich gegenseitig Fehde angesagt. Bemerkenswert ist in diesem Streite der entschieden sozialistisch« Zug, der sich in der englischen Gewerkschaftsbewegung geltend macht. Bisher galten gerade di« englischen Gewerkschaften als das Muster «roher unpolitischer, rein wirtschaftlicher Vereinigungen, die sich von allen utppjstischen «ukunftsstaatlichen Phantasien und Wolken» kuckuckßbeimen sernlhielten und ihre ganze Tätigkeit aus die Hebung der wirtschaftlichen Lage ihrer Mitglieder durch Ver- besserpng der Arbeitsbedingungen beschränkten. Die eigent» liehen sozialistischen Ideen fanden tatsächlich bislang gar keinen Anklang in der gewerkschaftlich organisierten Arbeiterschaft Englands. Um so überraschender und bemerkenswerter sind die jüngste» Beschlüsse der Eisenbahnerkonserenz in Cardiff, die dahin laute«, dah sich die Gewerkschaft der Eisenbahner der von Keir Harbin im Unterhause vertretenen sozialdemokratischen Arbeiterpartei anschlieht. Alle Bemühungen deS bisherigen lang- jährigen Generalsekretärs, der im Unterhaus« die liberale Partei vertritt, vermochten nicht, eine Sinnesänderung der Ge» werkschastler zu bewirken. Die -Bergarbeiter sind noch unent» schlossen, doch scheint unter der fchottischen Bergarbeilerbewogung die Strömung für den Anschluß die Oberhand zu besitzen. Aus dem liberalen Lager schallen heftige Stimmen des Unmuts über die Gesolgschaftsaufkündigung der Sozialisten herüber, und der Kriegsminister Haldane hat in einer öffentlichen Rede den auf sässigen genossen" gründlich di« Leviten gelesen. Ter Minister erklärte, daß die liberale Regierung sich bei ihren Maßnahmen zu gunsten der Arbeiter Avar gern der -Unterstützung der Arbeiterparlamentarier erfreut habe, aber keineswegs daran denke, sich deshalb zum Sklaven der Partei machen zu lassen. Sollte -Keir Hardi-e Anträge einbringen, mit denen die liberale Partei sich nicht einverstanden erkläre» könne, so werde sie nicht zögern, mit der Arbeiterpartei die Klingen zu kreuzen. Darauf hat der Präsident der schottischen Bergmailiisvereini- gnng flugs erwidert, die Lkrtegselklärung der Liberalen tei der Arbeiterpartei sehr willkommen. Haldane habe doch Geschichte studiert und wisse, dah in Deutschland ein stärkerer Mann als er den Sozialismus zu bekämpfen versuchte We»n Haldane und die Liberalen Neigung zeigen sollten, auf denselben Lpnren zu wandeln, io würden sie ebenso wie Bismarck die Partie verlieren. Diese weisheitSvollr Grschichtsttittcrung deS schottische» Sozialisten klingt ganz so, olS wenn sie an- den Spalte» des „Vorwärts" geschöpft wäre. Zur Steuer der Wahrheit muh dazu bemerkt werden, dah Bismarck seinen Kamps gegen die Sozialdemokratie keineStvegS verloren hat. solange er die volle Macht i» Hände» hatte. Vielmehr bildete das Sozialistengesetz eine derartig scharse erfolgreiche Waffe im Kampfe gegen die Umsturzbewegniig, dah beute noch die bloße Erinnerung daran de» alte» Sozialistensnhrcr Bebel in Mannheim verairlahte. in seiner Rede über den Massen streik dtp „Genossen" vor einer allzu skrupellosen Herausforderuug der bürgerlichen öffentlichen Meinung mit dem ausdrückliche» Hinweise zu warnen, dah dann schliehlich doch einmal ein neues Sozialistengesetz kommen könnte, da- eine geradezu zerschmetternde Wirkung aus die Partei ausüben würde. In England freilich sind die Dinge einstweilen noch lauge nicht auch nur annähernd so weit gediehen, um den, Sozialismus eine wirklich beherrschende Stellung im öffentlichen Leben zu ermöglichen. Gewiß Sozialdemokraten gibt eS auch in England, und Keir Hardie ist einer ihrer Führer, wie ihn auch deutsche „Genosfkn" sich nicht besser wünschen könnten. Woran eS aber fehlt, baS ist daS geeignet«, man möchte sagen, philosophisch» schwärmerische Material unter der englischen Arbeiterschaft, aus dem sich, wie in Deutschland, ein gut gedrillte- Heer von Solda» ten de« Zuk»nft»ftaat«S heranbilde» läßt, die immer und immer wieder der Pariet di« gröhten Opfer bringen, auch wenn sic noch so oft üb« die praktische Unmöglichkrit der ZiikiinftSstaatSträume- rrirn aufgeklärt werden und die Tatsache» ihnen den klaren Beweis erbringen, dah e< sich b«> der angebliche» Fürsorge der politischen Svzioldemokrnii« mn ganz andere Dinge und Beiveggiiinbr bändelt als um et« wirkliches inneres Empfinden für dir Notlage der Aibetterlchaft und um den ernsten Wille» zur sachlichen Abhilfe der vorhandenen Mihstände. Der eng lische Arbeiter denkt viel nüchterner und praktischer und lägt sich nicht mit revolutionären Redensarten auf die Dauer abspeisen. Gewinnt also trotzdem die politische Sozialdemokratie in den Kreisen der englischen Gewerkichaftsbeweguiia Bode», so ist das ein Zeichen dafür, dah die Leiter dieser Bewegung eingesehen haben, eine den Arbeitcrinteressen günstige Gesetz gebung sei von dem in sozialer Hinsicht nicht genügend ge schulten und verständnisvollen Liberalismus nicht zu erwarten, und es mühte daher eine starke politisch« Partei einen ent sprechenden Druck im Parlament ausüben. Jedenfalls werde» die Ziele der englischen Gewerkschaften auch in der politisch- soziatdemokratischcu Verbrämung der Bewegung unmittelbar auf die Erzielung praktisch-politischer Erfolge gerichtet bleiben. Für Deutschland hat die Hineintragung des politischen Moments in die englische Gewerkschaftsbewegung, ebenfaus ihre unverkennbare Bedeutung, weil sich im Zusammenhänge damit auch bei uns eine weitere Ausbreitung des sozialistischen Geistes in den Gewerksckiastcn bemerkbar machen dürfte, der sich, um mit den Worten der „Nordd. Mg. Ztg." zu reden. ..durch den vielfach überspannten und rücksichtslosen wirtschaft lichen Äampseifer, den Streikterrorismus und die Sehnsucht nach dem Koalitionözwange, sowie durch Agitation und Stimm abgabe für die Sozialdemokratie betätigt". Angesichts einer solchen Entwicklung, die in der stärkeren Betonung des sozial- demokratischen politischen Machtprinzips in der Arbeiter- bewcgung gipfelt, ist es nur zu begreiflich, dah die verantwort- lichen leitenden Kreise sich noch in letzter Stunde zu besonderer Vorsicht bei der Ausarbeitung des Gesetzentwurfs über die Rechtsfähigkeit der Arbefterberussvereine gemahnt fühlen. Dah diese Vorlage, die den deutschen Gewerkschaften die Rechte als juristische Persönlichkeit verleihen soll, einen solchen Macht zuwachs an die Arbeiterbewegung nicht ohne Kautelen ge- währen wird, die nach Möglichkeit einer Ausbeutung der neuen Rcchtsstclluna zu sozialdemokratischen Machtzwccken Vorbeugen, darf schon jetzt als ganz sicher gelten. Sollte es aber an genügend wirksamen Handhaben nach dieser Richtung in dem Entwürfe schien, so werden ohne Zweifel die staatscrhaltenden Parteien im Reichstage dafür sorgen, dah das Entsprechende nachgeholt und insbesondere für die Einschaltung einer Bestim mung gesorgt wird, welche die Gewerkschaften als solche niit ihrem Vermögen für den durch widerrechtliches- Verhalten ihrerseits, also beispielsweise Kontraktbruch, verursachten Schaden haftbar macht. Neueste Drahtmeldunutu evm 12 Oktober. Die Braunfchweiaifche Frage. Braunschwcig. Der Herzog vonCumbcriand hat den in den letzten Lagen bekannt gegebenen zwischen ihm und dem Kaiser und dem Reichskanzler stallgehabien Sa> rist wechsel mit einem Begleitschreiben an oas hiesige Staats- ministeruliii mitgeteilt. Die „Amtl. Braunschw. Anz." sind er- mächtigl, das Begleitschreiben wiederzugeben: „Giiiuiideii, 9. Okt. 1906. An das Herzoglich Braunschweigilch-Liiiieburgische Staats- Ministerium in Brauiischweig. Die von der LandeSversainlillung des Herzogtums am 26. September zur Neuregelung der Rc- glcruilk^Verhällilisse einstimmig gefaßte Resolution habe ich, weil sie für das legitime Recht eintritt, als deutscher Fürst »nt lvariiicr Freude begrüßt. Die Resolution hat mich veranlaßt, sowohl an Seine Maiestäl den Deutschen Kaiser und König von Preußen, als auch an Seine Durchlaucht de» deutschen Reichskanzler und Minister der auswärtigen Angelegenheiten Fürsten v. Bülow die abschriftlich bciaeftigtcn Schreiben am 2. d. -Mts. zu richten. Darauf habe ich die gleichfalls in Ab schrift anliegenden Antwortschreiben vom 5. vczw. 7. d. Mts. erhalte». Nach meiner festen Uebcrzengung habe ich durch mein Schreiben an Seine Maiestät den Deutschen Kaiser das weit gehendste Entgegenkommen bewiesen. Zu meinem lebhaften Bedauern ober hat Seine Kaiserliche und Königliche Majestät allerhöchst sich außer stände erklärt, der seinem allerhöchsten Wohlwollen von mir empfohlenen Bitte näher zu treten. Auch hat Seine Durchlaucht der Reichskanzler die von mir erbetene Unterstützung meines Seiner Maiestät unterbreiteten Vorschlages nicht zusagen können. Die für die Ablehnung meines Vor- schlages angeführten Gründe vermag ich in reiner Richtung anzuerkennen, denn durch die von mir vorgeschlagcne Ncurege- lung der Regierungs-Verhältnisse im Herzoatume wird meines Erachtens die Sach- und Rechtslage wBentuch verändert, und ganz unerfindlich ist mir, inwiefern die Regierungs-Uebernahme meines jüngsten Sohnes im Verzogt»»,e Braunschweig die Interessen des mächtigen Deutschen Reiches sollte gefährden Hnnen. Ich beschränke mich hier nur daraus hinzuwersen, dah der BundeSratSbeschluh vom 2. Juli 1886, wie ,a auch schon der Wortlaut desselben ergibt, nur gegen mich, nicht auch gegen die Mitglieder meines Braunschweig-Lünevurgischen Ham es sich richte. An bevorstehende Mitteilungen, die das Land Braunschweig und besonders die Landesversamiiilung über den ganzen Sinn der Resolution vom W. v. Mts., über den von mir unternommene» Ansalcichsversuch und über dessen Ergeb- nis aufllären sollen, knüpfe ich hiermit das an das Herzogliche Ztaatsministerium gerichtete dringende Ersuchen, dieses mein schreiben mit den Anlagen ohne Verzug, wie mit den an das Herzogliche StaatSministcriiim gerichteten Note» des deutschen Reichskanzleis nnd Ministers der ansivärtiaen Angelegenheiten vom 9. d. Mts. geschehen ist, durch die ..Amtl. Braunschw. A»z." zur öffentlichen Kenntnis zu bringen, und woraus ich ganz besonderes Gewicht 'lege, der Landesvcrsammlung vorzulegcn. deren erneute Tagung bcoorsteht. sGez.j Ernst August, Herzog zu Vraunschweig und Lüneburg." Hobeulvlics Denkwürdiakeiten. Berlin. sPriv.-Tel.s Aus dem B i L m a r ck - Ä rch i v >u Liendal wird hiesigen Biäneru gerhricben: Nach >v«!chen Grundsätzen Bismarck bei ähnlichen.V-erössentlichungen wie vre .'dobcülobc'chei! zu verfahren vsleare, lehr! ein Brief, der im .,Vorworte" vou Porsil-ingers „Bmiiieiu zur Bismarck-Ppra- mide" abgedruck: ist und dessen Inhalt wir hier vollständig .»sicdergebcn. Umerm 10. Dezember 1896 schrieb der Alt reichskanzler ans Frirvrichsrnh an Tr. Horst .stobt: „Geehrter Herr Doktor! Ich bin damit einversiair-den, dah Sie meine .Ihnen zugänglichen Briese an den Genera! von Ger lach nach dem Tczie der Originale „Omi««!-! omitlentr" nach Ihrem Er- messen Herausgeber,. Stellen, die noch lebende Leute oder deren Familien mit Recht verletzen könnten, müssen natürlich zurück- gehalten werden, von Bismarck." Köln. lVviv.-Tel.) Zu der Mättermeldung, Prinz Alexander Hohenlohe habe die Veröffentlichung der Denk- Würdigkeiten seines Vaters veranlassen müssen, weil dieses der letziwilligen Verfügung seines Baicrs entsprochen habe, er- klärt der Berliner Vertreter der .^lölii. Ztg.", diese Entschuldi gung sei nicht stichhaltig. Fürst .Hohenlohe habe wiederholt mit ihm über seine Denktoüpdigkeiten gesprochen und erklärt, wirkliche Memoiren besitze er überthoiipt nicht, wudern nur eine ungeheure Maste ungeordneter Auszeichnungen, unid er habe niemals Zeit ge-uiiden, die-c zu ordnen. Die Herausgabe seiner Erinnerungen sei ciuhcrordcnlrich schwierig. Er suche eine ge eignete Per-'on von gc-chichtlictrem Misten und politischem Takte, die diese Arbeit übernehanen könne. Es sei nicht anzunehmen. dah er dem Prinzen -Alercrnvcr oder Professor Eurlius ander: Anweisungen gegeben hätte. Lestcrrrichtschcs Abgeordnetenhaus. Wien. Abgeordnetenhaus. Jinanzminisier Dr. v. Koritowski legte das Budget für 1907 oor. Im Entwurf des Fincinzgesetzcs für 1907 werden die gesamten Staatsaus- gaben mit 1 890 971000 Kronen, die gesamten Staatseinnahmen mit 1892501000 Kronen festgesetzt. Für die im Laufe des Jahres l907 zur Rückzahlung fällig werdenden Kapitalien der allgemeinen Staatsschuld töunen Obligationen der einheitlichen Nentenschuld bezw. die au deren Stelle getretene aus Krouen- währung lautende Rentenschuld in Höhe des noch erforder lichen Betrags ausgegeben werden. Demgemäß sind sofort solche Obligationen im Betrage von 17 117 000 Kronen auszusertiaen und dem Finanzminister zu übergeben. Das Finanzgesetz führt die Kredite an, die noch bis Ende Dezember 1907 verwendet werden können und die, insoweit sie nicht bis Ende 1906 zur Verwendung gelangen, so zu behandeln sind, als tvenn sie im Voranschlag-, für 1007 bewilligt worden wären. Ferner können auch die bis Ende Dezember 1907 namentlich angeführten, durch Ge'etz vou 1901 bewilligten Kredite verwende: werbe», lieber die Verwendung aller fälligen Gcbarungs-Ueberschüise des Jahres 1907 ist. insoweit sic nicht zur Tüguug von Kapitalien der Staatsschuld verwende: werden, dem Reichsrate bis späte stens Ende IM eine Gesctzcsvorlage zu unterbreiten. Die Re gierung wird ichlichlich ermächtigt, aus den Gebaruugs-Ucber- ichsissen des Jahres 1906 zur außerordentlichen Dotierung des Meliorcstionssonds st Millionen, zur Förderung des Genossen- schaftswescns 6 Millionen, für die Vermehrung und Ergänzung des Fubrparkes der StaalScisciibalincti 31,5 Millionen, für die vergleichsweise Abstattung der abgcrechneten Baukosten für die galizische Transvcrsalbcihn 3 561 000, zur Förderung, Herstellung und Ausgestaltung Ainischer Abteilungen in Krankenhäusern 5 Millionen nnd für die Bekämpfung der Tnbcrknloie 2 Millionen Kstonen zu verwenden. — Nachdem zunächst der T r i n g I i ch k e i t Sa n t r a g der Alldeutschen, bcn. Hcrabjetznna der Znckcrsteuer. dem Budgctausschuh überwiesen worden ist, unterbreitet der Finanzminister das Budget ftst 1907, und führt dann im Expmü aus: DaS wichtigste Moment ves Voranschlags für das nächste Jahr besteh« darin, das', gewisse nllscchrl'.cl) wiederkehrendc große Ausgaben, namentlich siir Bedürfnisse der Eisenbahnverwaltung, die bisher durch Kr-Hitopcralio»cn gedeckt worden icien, im ordentlichen Budget Deckung finden. Diese vom staatsnuanzicllen Gesichtspunkte außerordentlich wichtige Aktion habe naturgemäß nur dadurch erzielt werden können, daß der Stand des Staatskrediis ein verhältnismäßig günstiger sei, dah Landwirtschaft und Industrie einen stetigen Aufschwung zeigten und daß sich eine günstigere Verkehrswirkung dieser Verhält nisse aus die Ergiebigkeit der Einnahmequellen des Staates fühlbar mache. 'Der Minister betont, die Regierung werde der Hebung der Landwirtschaft und der Förderung und Entwicklung der Industrie, namentlich in den östlichen und südlichen Ländern, insbesondere in Dalmatien, ihre volle Unterstützung angedeiben lassen, und bemerkt, die Rcgieruna halte an ihrer Erklärung bezüglich der Eisen bahnverstaatlich,in« fest, die zweckentsprechend und zielbewusst fortgesetzt werden solle, sobald die Vorlage belr. Verstaat lichung der Nordbahn vom Reichsrate erledigt sei. Di« Regie rung sei entschlossen, hierbei nicht nur den ökonomischen und wirtschaftlichen Interessen der Bevölkerung Rechnung zu tragen, sondern auch am den Schutz der nationalen Besitzstände gebührend Rücksicht zu nehmen. Der Finanzminister erklärte, er habe von der Verwendung der Ge-barunasüb>cr!chüsse von 1905 zu erheblicher auherordentlicher Schuldentilgung abgesehen, um die durch die Beengtheit der letzten Jahr« verursachten Rück- stände aus dielen Gebieten .zu beheben. Uebrigens seien im Jahre 1906 für Tilgung der Staatsschulden 23 Millionen Kronen aus -lausenden Mitteln vorgesehen, während an Til- aunci-rcntcn nur 16'/- Millionen h-ergege-bcn werden sollten. Der Minister legte im weiteren Verlause seiner Rede dar, dah die Befürchtungen bezüglich der neuen Handelsverträge nicht einartronen seien, dah diese vielmchr der Industrie und dem Handel neue Anregung acben Er bemerkte, dah hinsichtlich der für die Bedeck»uacii von Delegationen von 1902 bis 1905 be- willigten auherordciilliclv:» Miiitärkrcdit« die Regierung ohne ernstliche Gefäbrdung des Staatshaushalts aus die Renten- emifsion nicht verzichten könne, dah die Reaierunn daaeLe» i» 8 ^ er*
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