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Allerlei für die Frauenwelt. ü«t«r un» setzen ! „Unter un» sehen!" E» ist solch' ein echt menschlicher Zug, mit Bnrliebe auf diejenigen zu sehen, die es nach unserer Meinung besser haben, als wir, sei es nun, weil sie mit gröberen Glücks- aütern gesegnet, vornehmer und angesehener sind, wie wir. oder weil sie vor uns alle möglichen anderen Vorteile voraus haben. Da hört man ost klagen: „Ach, Gott wie gut haben es doch dieje oder jene gegen mich; si, haben keine Sorgen, alles geht ihnen nach Wunsck. sie können gut essen und trinken, sich schön kleiden, interessante Reisni machen und besitzen alles, was sich ihr Herz wünscht. Ich dagegen mutz mir so vieles versage», was ich gern hätte und Hobe so gar kein Glück in meinem Leben: ich mutz nur immer arbeiten und mich plagen, sorgen und sehen, wie gut es anderen gehl." Mit solchen Gedanken versündigen wir uns am meisten gegen »ns selbst: wir machen unser Kreuz und Leid dadurch nur gröber: wir wissen ja gar nicht einmal, ob die von uns Beneideten wirklich so glück lich sind, wie es uns scheint. Der Schein trügt nur gar zu ost und wie wenig hat gerade zu Zeiten der Reichtum mit dem Glück zu tun! Da sindct man oft genug Uebersättigung und geradezu Lebensüber- druh, denn nur der Kampf, ernstes Streben und Pflichterfüllung stählt den Charakter und macht die Menschen zufrieden Frage Dich nur selbst, wie viel Dir geblieben ist, wofür Du dem lieben Gott danken muht und wie viele Menschen es gibt, die viel unglücklicher, ärmer und elender sind, wie Du: auf jene sieh' hin und Du wirst ein- sehen lernen, wie wenig Grund Du Deinen Klagen hast und neidisch auf Deine Mitmenschen zu lein! Wenn Du gesund und wohlgebildet bist, so denke an die Kranken, oder mit Gebrechen Behafteten: Du hast gesunde Augen und kannst Dich über alles Schöne freuen und die herrliche Natur bewundern, während der arme Blinde, in ewiger Nacht dahinlvandelt und sich mit Ergebung in sein so trauriges Schicksal fügt. D» gehst mibmulig und verstimmt über allerlei Widerwärtigkeiten und Enttäuschungen durch die Strotzen, da Weicht vor Dir her ein armer Krüppel : sein Rücken ist verkrümnit unk ganz lang sam und mühselig nur kann er sich fort- bewegen: mit sichenden Augen sieht er die Vorübergehenden an, um ihr Mitleid zu erwecken. Wie gut hast Du's dagegen, Du hast Deine gesunden Glieder, kannst ar beiten, schassen und Dich nützlich machen! Wenn man an den schönen Läden vorüder- geht, deren Schaufenster mit viel bcgehrens- werten, herrlichen Dingen und Luxiisacgcn- ständen ausgclegt sind und geputzte fröhliche, elegante Men'chcn durch die schönen, hell erleuchteten Straßen gehen, da kommt Dir's vor, als wären sie alle glücklich und es könnte gar nicht so viel Elend in der Großstadt geben, wie man immer hört. Da gebe nur in die schmucklosen, abgelegene» Gegenden, wo die Armut und harte Arbeit zu Hause sind, da wirst Du viel bleiche, ab gehärmte Gesichter sehen, ebeicde Minder, die schon bittere Not kennen lernen muhten und die kaum je Aussicht auf ein besseres Los haben, als ihre Eltern. Wie wohl tuend mutet es uns da an, wenn wir auch unter ihnen, die so reich an Entbehrungen und so arm an irdischen Gütern sind, ^u« sriedene Menschen finden, die sich mit Er gebung in ihr entsagungsvolles Leben finden und schon glücklich sind, wenn sie nur Arbeit haben und für ihre Angehörigen sorgen können! Ihre Erholung finden sie nach des Tages Last und Mühen bei ihren Kinder» und sind dankbar auch für das bc- scheidenste Glück. Da fühlst Du Dich wohl beschämt und erkennst mit Demut und Zufriedenheit, wie viel Gutes Dir das Leben bietet und wie große Ursache D» hast, dem liebe» Gott zu danken. Alle un nützen Wünsche von Dingen, die Tu nicht haben kannst, wirf nur getrost als unnützen Ballast über Bord, dann wirft Tu nicht über Dich, sondern unter Dich sehen! — „Sei nur in Dir zufrieden. Ist hart auch Dein Geschick! — Aus trübe Tag' bienieden Folgt doch ein Sonnenblick!" -er. IT« «L Dev Cvbe von Tvefnsa Hall. Nomon von Silas Hock i ng. (2«. Fortsetzung.» (Nachdruck «ertöten.» fort, „und glauben, viner Verzagten! O, sag' doch nicht vom Sonnenstrahk, Mit jedem trieb er ncckiich Scherz, Husch' lächelnd über Berg und Tal. Vergäße dann und wann einmal Ein armes, krankes Herz! — Hast du geöffnet nur die Tür Zu deines Herzens Kämmerlein. Gern hält er Einzug mich bei dir! Bald wird dein Herz dann, — glaub' es mir! — Gesund und glücklich sein! Da, wo er cinziebt. wird cs hell, Er leuchlet alle Winkel aus: Der lichte, muntere Gesell' Entdeckt so Leid wie Kummer schnell Uud treibt sic all' hinaus. Drum zog der Frühlings wieder ein, Im Blick den goldncn ^Sonnenstrahl, Dann össne ihm die Seele dein. Und siegreich ziehen bcid' hinein, Versuch' cs nur einmal! — Berlha König. Rätsel. Was darauf liegt, Mutz klar sein: Woraus mans kriegt. Mutz wahr sein Man gibt cs lind behält cs doch, Man übt es Und man hält cs hoch «Sie halten meinen Vater für einen Betrüger," fuhr er . Hans sei sein Sohn, und ich Ihr Vetter. Das i,t ein Irrtum; ich mag nicht um -sie werben, während Sic mich sür einen anderen halten, und ich kann nur nicht denken, dah Sic mich weniger lieben würde», weil ich Funke und Nicht Trcsu'a heiße/' ..Sicher lich nicht," antwortete sie, sasr olmen zu wissen, was sie sagte; dann errötete sie über und über. „Und wenn Sie nach restlicher Prüfung beschlossen haben, das; Sie mir angchö.en wollen, dann wird uns auch nichts scheiden. Zwischen unseren Familien bestehen leide, große Zerwüriniise: inein Valcr hat viel Unrecht erdulden müssen, aber das dar; uns nicht anscchlc», nicht wahr'?" „Nein." kam es wieder über ihre Livpcn, sic konnte gar nicht anders, sie war wie ein willenloses Werkzeug in seiner Hand. „Ich hätte so gern einen Beweis Ihrer Liebe," sprach er weiter, „aber ich kann «»arten. Daß Sic mich ruhig angehört haben, ist mir ein Zeichen, daß ich Ihnen via;: ganz gleichgültig bin: Ihr Auge Hai mich angelächcli, ich dur'le Ihr» Handdrücken ,.L . tadeln Sie mich deshalb nicht." sagte sie erschrocken. „Ick, Sie tadeln, weil Sie dem Trieb Ihres Herzens folgten? E nein." ..Was habe ick» getan?" fragte tie nngstlick, „Sie hätten nicht zu mir so wrechcn sollen." „Wer nicht wagt, gewinnt nicht," »agte e. zuversichtlich. „Ich weih, die Voiiehung hat »ns füreinander bestimmt." „Abc, ick habe Ihnen keine —" sie stockte plötzlich. „Sie haben sich in keiner Weste Vorwur'e zu machen. Sie hoben mich angchörl und sich nicht von mir gewandt. Sonst haben Sw mich nicht ermutigt." „Seien Sie nicht >o ungestüm." sagte »ic, „Sie lasse» mir nickt einmal Zeit znm Nachdenken." „Ja. ich bin ungestüm, aber warum auch zögern, wein, inan mit sich selber einig ist?" „Tie ernsiestcn Lebens'ragen laisen ''ich nicht >n einen, Augenblick entscheiden." „Manchmal doch, aber Sie sollen auch Zeit haben, — ioll rch Sie nun zurüclbeglcitcn?" „Bitte, lassen Sie mich lieber allein gehen." „Sie reuen wohl morgen nicht aus?" „Nein, ick gehe vielleicht 'pazicren." „Ihren Lieblings,v v nach dem Strande?" Sie nickte. „Wir werden uns bald Wiedersehen," lugte er uns zag ihre Hand an seine Livvvcn. Sinnend blieb sie einen Augenblick stehen, — wor's Wahrheit oder Traum- Als Johann ui Las Gasthaus zurückkehrte, sans er seinen Vater ganz >» Gedanken »e - lorcn am Fenster sitzen: eine nnangebranntc Zigarre hatte er zwilchen den Zähnen nn> >» der .Hand hielt er cm Streichholz, ober er zündcie cs nicht an. Er war bc, Kälce .. gewesen, und nun dachte er, er hatte lieber gor nicht nach England komme» 'ollen. Wie glücklich war er unterwegs gcwe'en! Er hatte alles so gefunden, wie er e- früher gekannt. Dieselben Bäche, über die er als Knabe gebüpst, dieselben Felle», dic- lelbcn Hügel, — da lvar ihm gewesen, als seien die Jahre, die er in der Fremde gelebt und gelitten, plötzlich in nichts verlnnkcn. als sei er wieder der Jüngling von einstmals, der sein Liebchen Missliche, wie einst, und er Halle gemeint, sein Kätcycn würde auch ngch dieselbe sein. Nicht weit von ihrer Wohnung war er ihr begegnet, er hatte sie in einem Augen- blick erkannt, aber sie ihn nicht. Fragend blickte sie ihn an, denn Fremde kamen nickt lhäusig ins Don. „Kennen Sie mich nicht. Kälchcn?" fragte er da schmerzlich bewegt. „Nein." „Ich kannte Sie losort. obgleich —er schwieg, er hatte beinahe etwas getagt, was sie vielleicht schmerzlich berührt hätte. „Ich besinne mick nicht —!" „Ich bin Adost Funke." „Das kann nicht sein," unterbrach sie, während Tränen ihre Augen umflorten'. Es war ein schmerzlicher Moment sür beide — wie cm Erwachen aus einem langen, langen Traum. Dreißig Jahre lang hatten sie einander im Herzen getragen in Hangen und Bangen, aber jetzt, wo sie sich Auge in Auge gcgcnüberstandcn. verflog alle Romantik im Nn. Katchcn war noch immer snmpatisch und anmutig, aber sie war mchl das dtätckien. das er verlassen. Iwi'chcn 18 und 4s liegt eine große Klust, ein halbes Mcu'chenlcben. Und bei ibm war die Veränderung noch größer. Dreißig Jahre hin- Lurch hatte sic von einem blühenden Jüngling geträumt mir irischen Wangen und früh- Ecken Augen, nun stand ein wcitergebräuiner, graubärtiger Mann vor ihr,'dessen Augen durch buschige Brauen fast verdeckt wurden. Es war ihr, als hätte jemand mit ran'lxw Hand ihr Ideal zerstört. O. hätte sic doch ihren Tram» weiter träumen dürfen! Dies M61N68 8edSs8vr8L88v S, Leks Ko8MsrSll8S880 (an äor ^rauonstiasse) 8v»»»Ixk»<l, 18. Mi r, nselini. 4 I >ir. Hebergroase Kläger meino8 Ikanpt§68obäft68 veranlassen mied, äio ^.btoi1un§6ll kür IVskLL-, 1Vc>7/- unci /tuTFWM S« 6urok ^bstok8 §ro886r ?08ten 2U verringern nnä kommen soloko 6sm2ukc>I§6 von obengenanntem läge ab 2U KttUL VNOI IN VilllKH» 2um Verkauf Lm Lrvkk«u«zrt»Ze uns ökontsj ilsa 20. Mrr: Lin pmtztisedös kriisont bei Linkunk von 1 sslnrk nn. „2um teilen" Victor Valcknedwiät vliueiMei' Anne rv 0kk8vkH 8eIiöMM8L S.