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nahmen zur Anschreibung gelangt: Zölle S01234S56 Mark <-s- 5790998 Mk. gegen denselben Zeitraum de-Vorjahre»), Tabak- steuer 7875807 Mk. (-j- 150643 Mk.), Zuckermaterialsteuer 7230325 (— 572150 Mk). BerbrauchSadgabe von Zucker 42673914 Mk. (4- 2274810 Mk), Sal,steuer W 271889 Mk. (Z- 733786 Mk.), Maischbottich, und Branntwein > Materialfteuer 8865 760 Mark (Z- 2993036 Mk.), Verbrauchsabgabe von Branntwein und Zuschlag zu derselben 91288727 Mk. «- 3406935 Mk.l, Brausteuer 18795707 Mark (— 95596 Mk), UebergangSabgabe von Bier 2529038 Mk. (4-51751 Mk); Summe469306773Mk. (4- 8973643 Mk). - Spiel- kartenstempel 935367 Mk. (4- 19375 Mk.), Wechselstempelsteuer 6157508 Mk. (Z- 295775 Mk.), Stempelsteuer sür a. Wertpapiere 3409373 Mk. (- 784809 Mk.), d. Kaut- und sonstige Anschaffungs- geschüste 8535443 Mk. ö- 1766645 Mk,), v. Lose zu Prtvatlotterten 1311538 Mark (Z- 929794 Mark), StaatSlotterten 4765806 Mark (4- 160114 Mk.). Post- und Tclegraphen-Verwaltung 176347562 Mark (-)- 7476050 Mk), NetchS-Etsenbabn Verwaltung 43778000 Mark (Z- 1738000 Mk.). — Die zur Retchökasse gelangte Ist- Einnahme abzüglich der Ausfuhrvergütungen und Verwaltungs- kosten beträgt bet den nachbezeichneten Einnahmen bis Ende De- zember 1891: Zölle 264740828 Mk. (- 2516791 Mk.), Tabak steuer 9458434 Mk. (4- 342662 Mk.), Zuckermatertalsteuer 12622518 Mark (4- 6124838 Mk.), Verbrauchsabgabe von Zucker 41779148 Mark (4- 1720819 Mk.), Salzsteuer 29799731 Mk. (4- 824146 Mk.), Maischbottich, und Branntwein - Matertalsteuer 12129863 Mark (4^ 1217755 Mk.), Verbrauchsabgabe von Branntwein und Zu schlag zu derselben 78465928 Mk. (— 121104 Mk.), Brausteuer und UebergangSabgabe von Bier 18120436 Mk (— 34602 Mk); Summe 467116886 Mk. (Z- 7557723 Mk.). - Spielkartenstempel 872938 Mk. (4- 38920 Mk.). — Der „Reichs-Anz." schreibt: Mit der spanischen Regierung ist deutscherseits schon vor einigen Tagen ein Ab kommen über den provisorischen Fortbestand derjenigen Bestimmunden des Handelsvertrags getroffen worden, welche sich nicht auf die Höhe der beiderseitigen Eingang zölle beziehen, und durch welche einzelne Materien von Wichtigkeit, wie die Rechte der beiderseitigen Staatsange hörigen in Bezug auf Handel, Schiffahrt und Gewerbe betrieb, der gegensetfige Muster-, Marken- nnd Patentschutz, die Schiffahrt u. s. w. geregelt sind. Nach dem Abkommen soll der betreffende Teil des Vertrags bis zum 30. Juni fortdauern Wie wir erfahren, hat inzwischen eine weitere Verständigung zwischen beiden Regierungen auch bezüglich der Eingangszölle und zwar über einen moäus vivonäi stattgefundrn, wonach beide Teile sich bis zum 30. Juni meistbegünstigt behandeln werden, allerdings mit der Maßgabe, daß der Alkohol in Spanien und der Wein in Deutschland den autonomen Zollsätzen unterworfen werden. Es wird hiernach mit diesen beiden Ausnahmen im wesentlichen die deutsche Einfuhr in Spanien bis zu dem gedachten Termin die bisherigen spanischen Eingangszölle, soweit sie auf den bisherigen spanischen Tarifverträgen beruhen, fort- genießen, die spanische Einfuhr in Deutschland dagegen an den hierselbst vom 1. Februar ab bestehenden vertrags mäßige« Zollbefreiungen und Zollermäßigungen teilnehmcn. — Das Zollgesrtz über die Uebergangsverhält- nisfe am 1. Februar ist heute vom Reichstag mit 124 gegen 107 Stimmen angenommen worden. Der „Reichs- Anzeiger" bemerkt dazu: „Ob der Bundesrat einem solchen Gesetzentwurf seine Zustimmung erteilen wird, steht noch nicht fest. Indessen werden die Interessenten, welchen bei der vorgerückten Zeit eine amtliche Benachrichtigung nicht mehr wird zugrhen können, gut daran thun, die erfor derlichen Deklarationen schleunigst bei der zuständigen Be hörde rinzureichen." — Der „Hann. Kour." läßt sich über die gegenwärtige Krise in folgender Weise aus: „In den leitenden Regionen spielt sich ein großer Kampf ab. Die Anstrengungen, welche gemacht werden, um der Herrschaft der klerikal konservativen Strömung die Oberhand zu sichern, sind gewaltig. Hat die Stellungnahme Miquels zum Volksschulgesetzentwurf auch eine große Bedeutung in der Krisis und trat dieselbe durch die Rede Benningsens aus ihrem latenten Zustand für weitere Kreise heraus, so würde man doch irren, wenn man annrhmrn möchte, daß der Dissens nur auf die Kreise sich erstreckte, die einerseits durch die „Kreuz-Ztg." uud anderer- seit- durch Herrn vr. v. Bennigsen und Herrn vr. Miquel repräsentiert werden. Gelingt eS auch vielleicht, die viel weitergehrnde Mißstimmung und den vorhandenen Bestand an Gegensätzen noch eine Weile mit dem Mantel der Liebe zu bedecken, so zweifelt doch in unterrichteten Kreisen niemand daran, daß die bestehende Krise, wenn jetzt betge legt, sehr bald um so heftiger zum Ausbruch kommen und sich auch auf noch höhere Stellungen erstecken werde, als diejenigen, von welchen jetzt die Rede ist." — Der preußische außerordentliche Gesandte und bevoll mächtigte Minister am württembergischen Hofe, bisheriger Geheimer Legationsrat Frhr. v. Saurma-Jeltsch, ist zum Wirklichen Geheimen Rat mit dem Prädikat „Excellenz" er nannt worden. — lieber deutsch-russische Beziehungen erhält die „Schlrs. Zeitung" eine Zuschrift von hier, welche auS dem Umstande, daß der Bruder des Zaren, der Großfürst Alexey, bei seiner Durchreise durch Berlin dem Kaiser Wilhelm zu seinem Geburtstage gratuliert hat, Schlüsse zieht auf eine Annäherung zwischen Deutschland und Rußland. Man könne daraus schließen, daß an maßgebender Stelle am russischen Hofe gegenwärtig eine Geneigtheit zum Austausch von po Mischen und persönlichen Höflichkeiten vorhanden sei, wie sie bis vor nicht langer Zeit zu vermissen gewesen sei. Schon im Sinne einer freundlicheren Gestaltung der deutsch, russi schen Beziehungen bemühe sich auch der Großfürst Wladimir. — Herr Bebel hat auf den Brief eines französischen Journalisten, welcher ihm vorschlug, in Frankreich und Deutschland rin gemeinsames Komitee zur Agitation für den Rückkauf Elsaß-Lothringens zu gründen, folgendes ge antwortet: Die deutsche Soctaldemokratie würde Idem ArLüjigrMrjil zwischen Frankreich und Deutschland über Elsaß' Lothringen zustimmen; sie besitze aber noch nicht die nötige Macht» um solches hcrbeizuführen. Er müsse daher den Vorschlag als undurchführbar ablrhnen. — * Kreuzer „Möwe", Kommandant Korvetten.Kapitän v. Halfern, beabsichtigt, morgen von Zanzibar nach Bombay in Ser zu gehen. Schiffsjungen-Schulschiff „Moltke", Kommandant Kapitän zur See Freiherr v. Ehrhardt, ist am 26. d. in Prinz RupertS-Bai (Insel Dominica) eingetroffen und beabsichtigt, am 7. Februar d. I. nach St. Thomas (Westindien) in See zu gehen. — sKolonialpolitischeSj Zum Tode deS -Pater Schynsr schreibt die „Köln. VolkSztg." noch, daß derselbe anscheinend mit dem Ueberfall der neuen Missions-Karawane nicht in Verbindung stebt. Pater Schynse war nach seinem letzten Briefe vom 24. Oktober krank in Bukumbi. ES sei 18« wahrscheinlich, daß er in seiner Station seinem Leiden er legen ist. Erst in drei bis vier Wochen werdrn genauere Nachrichten über seinen Tod vorlirgen. — Außer den Hinterbliebenen des in Witu ermordeten Küntzel ist auch an die Herren Gebr. Denhardt und Genossen, welche teilweise gemeinschaftlich mit Küntzel in Witu den Plantagenbau betrieben und ebenfalls durch den Ausstand vom 15. September 1890 große materielle Ver luste erleiden, eine vorläufige Entschädigung von 5000 Mk. vom deutschen Kolonialomt angewiesen worden. Auch die bisher ausgezahltr Entschädigung an die Hinterbliebenen Küntzels dürste nur als eine vorläufige zu betrachten sein. * Weimar, 29. Januar Der König und die Kö nigin von Württemberg sind heute mittag 1 Uhr 30 Min. hier etngetroffen und auf dem Bahnhofe, woselbst eine Ehrencompagnie ausgestellt war, vom Großherzog em- pfangen worden. Heute nachmittag findet Hoftasel, abends Hofkonzert statt. Die Abreise deS Königs und der Königin von Württemberg erfolgt morgen nachmittag. * Braunschweig, 29. Januar. Der Vorsitzende deS StaatSmtnisteriums vr. Otto eröffnete den Landtag mit einer Ansprache, in welcher die günstige Finanzlage betont wird, die die bisherigen Steuererlasse, sowie die Ueber- Weisungen an die Kreise und Gemeinden auch ferner ge statteten. Auch die Mittel für außerordentliche Verwend ungen seien vorhanden. Der Minister kündigte eine Reihe neuer Vorlagen an, darunter eine neue Städte- und Land- gemetndeordnung und einen Gesetzentwurf, betreffend die Ab änderung der Gewerbesteuer. Oesterreich. * Wien, 29. Januar. Anläßlich deS Todes der Her zogin Mux in Bayern ist eine achtwöchige Hoftrauer angeordnet worden; die Trauer wird In den ersten fünf Wochen eine tiefe, in den letzten drei Wochen eine halbe sein. — Die Unterzeichnung der Konvention, betr. die Ver- längerung des österreichisch.spanischen Handelsver- träges bis Ende Juni lausenden Jahres, ist durch den österreichisch-ungarischen Minister des Auswärtigen, Grafen Kalnoly, und den spanischen Botschafter in Wien, Merry del Val, heute nachmittags erfolgt. * Pesth, 29. Januar. Bis heute nachmittags waren von den gestrigen Wahlen 328 Resultate offiziell bekannt; gewählt wurden 191 Liberale, 65 Unabhängige, 54 Natio nale, 10 Ugronisten, 5 Parteilose; 3 Stichwahlen sind er forderlich. Vom heutigen Wahltage liegen bisher 8 Resultate vor; gewählt sind 6 Liberale, 1 Unabhängiger und 1 Ugronist. Schweiz. * Der Ständerat hat den BundeSrat ebenfalls er- mächtigt, den Handelsvertrag mit Italien, wenn der selbe zustande kommt, unter Vorbehalt der Gegenseitigkeit sofort in Kraft zu setzen. Der Nationalrat nahm zu stimmend von der Verlängerung des Handelsvertrages mit Spanien Kenntnis. Malte«. ' Rom, 28. Januar, abends. Im Senat wurde der Gesetzentwurf, betreffend die Verlängerung deS italienisch spanischen Handelsvertrags, eingebracht und dieDring- lichkeit der Beratung desselben beschlossen. Bei der fort- gesetzten Beratung der Handelsverträge mit Oesterreich. Ungarn und Deutschland wieS Gadda auf die der italieni. scheu Seldenkultur aus den seitens Frankreichs bewilligten Prämien entstehenden Gefahren hin. Der Finanzmintster stellte eine möglichst baldige Aufhebung des Seidenausfuhr zolles und die Kompensierung der dem Staatsschätze hier durch erwachsenden Verluste durch entsprechende Ersparungen in Aussicht. Es wäre wünschenswert, daß auch andere Na tionen den Principien Deutschlands folgten, das seine wirt schaftliche Politik so gemäßigt habe. Wenn in den Verhand lungen mit Oesterreich - Ungarn und Italien jemand nach- gegeben habe, so sei es das von der Notwendigkeit der Jn- augurierung eines neuen Systems der Verträge mit weit hinausgeschobener Verfallzeit überzeugte Deutschland ge- wesen. ES sei nicht richtig, daß von den starken Staaten auf die schwachen Staaten ein Zwang auSgeübt würde (Lebhafte allgemeine Zustimmung) Der Handels Minister führte aus, daß man durch die Verträge an Stelle deS Wirtschafts krieges den Wirtschaftsfrieden gesetzt habe. Die Entwickelung der durch die Verträge geschaffenen Verhältnisse würde den herzlichen Beziehungen Italiens mit den Centralmächten das Siegel aufdrücken. Artikel 1 wurde angenommen. Die Be- ratung wird morgen fortgesetzt. DaS Befinden deS Papstes hat sich, wie die Berliner „Germania" berichtet, etwas verschlechtert. * Neapel, 28. Januar. Der akademische Senat be- schloß einstimmig, die Universität am 1. Februar wieder zu öffnen. Bel-ien. ' Brüssel, 28. Januar. In der Repräsentanten- kammer teilte der Ministerpräsident Beernaert mit, die Beratung über die Verfassungsrevision sei auf kom menden Dienstag festgesetzt. Paris, 28. Jan. (K^^^nr*deutsche Gesellschaft hat sich verpflichtet, vor dem 1. Februar, dem Ablauftage der Handels verträge, noch 400000 Hammel in Frankreich einzuführen. In Belfort kommen jetzt täglich 15—20 HilfSzügr mit Waren für Paris und Lyon durch. Die Verfügung über die neuen Handelsbeziehungen wird übermorgen im Amts blatt erscheinen. «n 2M 25. d. M. der ehe malige belgische KriegSmtntster, General Baron Chazal, verstorben. Grstzbrit«««!««- Prinz und Prinzessin von Wales werden sich in diesen Tagen nach Osborne begeben, um mit der Königin die Reisedispositionen der Prinzessin und des Prinzen George zu besprechen. Die „Times" steht dem Feldgeschrei deS liberalen Lagers, welches schleunige Auflösung des Parlaments verlangt, sehr kühl gegenüber und erinnert daran, daß das Unterhaus nach der Septennatsakte noch bis zum August 1893 gesetz liche Existenzberechtigung habe. Spanten. * Im Senat erklärte der Minister der öffentlichen Arbeiten, de Jsasa, bei der Besprechung der Vorbereitungen, welche von seilen der Soctalisten und Anarchisten für den nächsten ersten Mai getroffen würden, die Regierung nehme die Herausforderung der Feinde der sociale« Ordnung an und werde den Kampf gegen dieselben rücksichtslos weiter sührrn. Portugal. * Lissabon, 28. Januar. Wie es heißt, werde das Unterrichts-Ministerium aufgehoben und mit dem Ministerium deS Innern wieder vereinigt werden. — Die Polizei verbot den beschäftigungslosen Arbeitern, sich zu sammen zu rotten, um in den Straßen zu betteln. Rufflaud. Von dem Thronfolger haben — so schreibt man der „K. Z" aus Petersburg — bis jetzt Aeußerungen deS Deutschenhasses nicht öffentlich verlautet, obwohl auch er, wie in rtngeweihten Kreisen bekannt, seit den letzten Jahren hierin mit dm meisten männlichen Mitgliedern seiner Familie eins ist. Seit neuester Zett soll er jedoch nicht mehr die frühere Vorsicht bewahren und namentlich im Kreise ihm besonders nahestehender Garde-OsfiziercorpS sein Uebelwollen gegen Deutschland nicht verhehlen. ES geschieht aber auch alles, um ein solches Gefühl in ihm groß zu ziehen. So wurde er kürzlich zu einem Vortrage eingeladen, den ein Kapitän Moritz vom Generalstabe über den „Krieg der Deutschen gegen Dänemark im Jahre 1864" hielt. Der Vortrag war seiner ganzen Form nach dazu angethan, in dem Enkel des dänischen Königshauses das Gefühl von Haß und Rache wachzurufrn, und soll einen bedeutenden Eindruck auf den Thronfolger hinterlassen haben. Seiner Mutter hat er noch denselben Abend manches aus dem Vortrage mit» geteilt. Da die Kaiserin jetzt mehr denn je gegen Deutsch land eingenommen ist, so wird jener Abend sicherlich nicht ohne die von den Panslavisten gewünschte Wirkung auf den Thronfolger sein. — In nächster Zeit wird General Gurko zu längerem Aufenthalt in Petersburg eintreffen, in Be gleitung seines Generalstabschess und anderer GeneralstabS- Offiziere seines Stabes und mit einem Teil des Kanzlei- Personals. Es ist dies sicherlich nicht ohne Bedeutung, um so mehr, als, wie erzählt wird, auch General Dragomirow mit seinem Stabe hier erwartet wird Wie die „Mosk. Wed." wissen will, würde in Finnland ein neues Gouvernement gebildet werdrn. Dieses Gouvernement würde auS einzelnen Teilen deS Gouverne ments Wasa, TawastehuS, St. Michel und Kuopio zusammen gesetzt werden und 17917 qkm groß sein, mit einer Be völkerung von mehr als 100000 Einwohnern, die in 20 Gemeinden geteilt werden sollen. Hauptstadt deS neuen Gouvernement» würde SyväSkylä, heute im Gouvernement Wasa belegen, eine Stadt mit ca. 2500 Einwohnern, werden. Griechen!««-. Der langjährige griechische Gesandte in Berlin, Rhangabe, ist gestorben. Bulgarien. ' Sofia, 28. Januar. Das Befinden StambuloffS ist andauernd befriedigend, vr. EiselSberg wird sich morgen betreffs einer etwaigen Operation äußern. Nach der Ansicht der Aerzte wird Stambuloff auch ohne Operation vermutlich in 10 bis 14 Tagen wieder hergestellt sein. (Vgl. auch Tel. Korr.) Türkei. Wie der „Times" aus Konstantinopel gemeldet wird, hat die Pforte kürzlich zum zweiten Mal den Vollbetrag der jährlichen Abschlagszahlung aus dir russische Kriegs entschädigung mit 350000 Pfund türkisch ausbezahlt. Afrika. * Nach Meldungen aus Kairo findet am 30. d. da selbst die Eröffnung deS gesetzgebenden Körpers statt. Der Khedive wird die Aufhebung der Fronsteuer, die Abschaffung der Patentsteuer für die Europäer, sowie die Herabsetzung der Salzsteuer um 50 Prozent ankündigen. «»«tk«. Guatemala, 27. Januar. Nach den jetzt festgestellten Ergebnissen der Präsidentenwahl vom 15. d. Ist General Reinos Barrios, der Neffe des früheren Präsidenten Barrios und Kandidat der fortschrittlichen Liberalen, zum Präsidenten der Regierung gewählt worden. Die Wahlen sind ohne nennenswerte Ruhestörungen verlaufen und auch jetzt hält die Ruhe an. Deutsch« Reichstag. Berlin, 29. Januar. In der heutigen 160. Sitzung wurde di« Gesamtabstimwung über daß Tranfitlägergesetz vmgruommen. Dieselbe ist aus Antrag de» Abg. Bebel (soc.) eine namentlich«. Das Gesetz wird mit 124 Stimmen gegen 107 angenommen. Dagegen stimmten die Konservative», der größt« Teil der Reichs partet und deS CentrumS, sowie die Antisemiten. — Hierauf folgte die dritte Beratung der Vorlage über die Anwendung der Zolloergünstigung«» der Handelsverträge gegenüber den nicht meistbegünstigten Staaten gegen Gewährung entsprechender Vor teile. Da» Gesetz wird mit großer Mehrheit angenommen. — Wetter steht auf der Tagesordnung die erste Beratung de» Ge setzentwurf», betr. die Einziehung der österretchtschrn Verein»« thalrr, nach welchem der BundeSrat ermächtigt wird, die bi» zum Schluffe de» Jahre» 1867 geprägten österretchischen Ver- edi»1halrr außer Km» zu setzen. Abg. vr. von Frege (kons) stellt den Antrag den Entwurf einer kleinen Kommission zu überweisen, damit dort die Stlberfrage näher erörtert werde; e» könnte bet öffentlicher Verhandlung leicht ein« Beunruhigung de» Stlbermarkte» stattfinden. Er wünscht ferner von irgend einer Seite vir lüiriiiütlviiüle Regelung di» Stlberfrage. Abg. vr. Bamberger (dfr) ist der Ansicht, daß die Regierung au» eigener Machtvollkommenheit die österretchischen Beretn»thaler rtnzlehen könne. Die Einziehung der B«retn»thalrr würde auf den Stlberpret» keine Wirkung au»übrn. Abg. v. Kardorff (Ions) erwidert dem Abg. Bamberger auf eine» Ausspruch der selbe», daß man tm Lande sich noch lebhaft sür die Währung»- frage interessiere, und daß man immer mehr der Frag« »Sher trete, ob wir unsere Landwirtschaft oder die Goldwährung auf recht erhalten sollen. — Die Vorlage wird an eine Kommission verwiesen. — Eine Petition, betr. Privatarbettrn der Militär- büchsenmacher re, wird dem Reichskanzler zur Erwägung über wiesen. — Die Petition, betr. Beeinflussung der Gastwirte in Bezug aus Versammlungen durch Amtsvorsteher und Landräte beantragt die Kommission dem Reichskanzler zur Erwägung zu überweisen. Die Abgg. Rickert und Bebel beantragen Uebrr-