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Dresdner Nachrichten : 22.09.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189009222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900922
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900922
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-09
- Tag 1890-09-22
-
Monat
1890-09
-
Jahr
1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.09.1890
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horch BriA«aÄ »..zeiutaliiun,. stätzk einMiiidier Lchritt- e m»e ««biMlchmt/ -eliolnmk««,»». >Aa-nikmkEl ii«di»»«än> Ntkmk» 1 Ntkmk» «ainmutch»! '— "i»kell«n an. «ufl. 50 85. Jahraang. stück. Dr. LsäLsr's SsLLtoüiUL. UUKLtvtRsvlRV ^ N1«AvrIL»»»It« ». »r«»Ava. — -»-4 — kUr Kvi-vvnlvlckou, vlutunontli, kettsuobt, Lt.«»»»»»»!» VI»d»te>, Ulobi, Vutorlvlbvlclckeu. Dresden. 1890. ^IN 8«« Ly. I»r«»r. vr. AL»«^» MorwaüowvLsvdv «avüvklt «l ä«o dMtzMtrv Krviesu <u« nNvims« ?LdriIc-^isäsri»8« 8 F»se/E //d/vs/sZ/LKFA K/M-sc/eEL «rossvi» 7-VslluuleLts-^.usvsrIrLiik io nozvsanxsllkll unck fertigen Tapisserie -Ledeiten ru »»ssororöentlioh ermä8sixl«n Lreissa ompüvült M. II«88V, ^ItinsrZLt. Liedertdr»! » (»esie U-rkts «m I » 1 Mcht Islnr. LLsysr in Mistmiil. von Lwäsm stets 1 Mark M ansgemgell. Krouipler KrsaM »ach A-MMIUVWöN. L auswärts. , Ä. Hoks>xMsks, kro«ilvn» Vvorßontlwr. lutste Drahtnachrichten. Hofnachrichtrn, WohlthätigkeitSfest im Großen Garten. Modenbrief. Briefkasten. Tage»geschichte. Kunst und Wissenschaft. Montag, 22. Septbr. Aentschrei», ««» Aernsprechsvertchte. Hannover. Vr. Beter« ist au« Neubau» kommend mit an deren Bsrikarclstnde» eingetrofsen und aus dem Staatsbahnhofe von dem Oberpräsidenten v. Bennigsen. dem Stadtdirektor und den Vertretern der Stadt. den Vertretern der studentischen Korpora, tionen empfange» und von einer groben, di« Straßen füllenden Menge herrlich begrübt worden. In einem Vorträge gab vr. Pe- rech einen Rückblick über seine Expedition. Obervräsidcnt v. Ben nigsen würdigte in gedaltvoller Rede di« Verdienste von vr. Beter«. Die Abtheilunu Hannover der deutschen Kolontalgesellschaft wid mete PeterS einen silkemen Lorbeerkran). Küriburg. Pater Ambrosin« Kaeb. der 1878 vom Könige zum Bischof von Wurzbura ernannt, aber vom Papste nicht be stätigt wurde, ist im Karmen terkloster gestorben. Wien. AuS dem Ostrauer Revier (Böhmen) wird gemeldet, dab in Karwi», wo die Bergleute im Schacht des Grasen Larisch streiken, Mittag« ein Hau» der Arbeiterkolonie durch Brandstiftung eiugeSichert wurde. ES wird ein allgemeiner Ausstand im ganzen Revier befürchtet. Wien. Da« „Fremdenblatt* sagt in Besprechung der Entrevue in Rohnstoa: Die angesichts eines stattlichen Theile» der deulschen Armee von den beiden Monarchen ausgesprochene Bekräftigung treuer Waffenbrüderschaft habe eine Hobe, friedliche Bedeutung. Die hohe Auszeichnung, welche Kaiser Fran» Joseph dem Reichskanzler v. Cuprivi verlieh, werde «n Tenttchland gewiß clS Beweis dafür betrachtet werden, welches Vertrauen der Herr scher Oesterreich-Ungarn« dem Nachfolger de« Fürste» Bismarck eiitgcgenbringe. — Ter Minister de- Acußern, Graf Kalnoly, ist hier cmgclrosfei«. MonS. Ter AuSstand in BracqnegnioS gilt als beendet, ohne daß die Arbeiter einen Borthcil erlangt Kälten. Zweihundert derselben feiern noch. Die vollständige Wiederaufnahme der Ar beit sinder Montag statt. Lissabon. Gegen den englisch-portugiesischen Vertrag sind seiten« einer großen Zahl von Muntzipalrätyen und anderer Kor porationen Proteste bet den Corte» ringegangen. Die Ruhe in Portugal ist nirgends weiter gestört worden. Lissabon. Wie rS heißt, ist das Befinden de» Königs wieder weniger gut. — ES ist noch nicht abzusehen, wann die Bildung de» KabinetS beendet sein wird. Neading. Nach neueren Feststellungen find bei dem Zu samincnstoß bei Shoemakersville 21 Menschen gctödtet und 30 ver wundet werden. »er Himtiir,» «,ft»,»i»t» „»Hja,tt«". «a»itS» aiilsimino, ist a» w. » Mi». In 1Ir»-8ore klngklrnffk». « , «. p » r«. 20 Lkvwr. io'/,,, do. III Ncw-OricanS S"/„. Nock 7 «o G.. do Pliiladelvbia .. - A » r«. so. Levtbr. Waareiiberickit. - " "»«. Lctroll do. l'iou im» r!orciüo»c« vor Mola ». BrolftcrÄ «.so Anckrr Baumwolle in New port 70"^ Abel Teil in Skew- , ober Petroleum in Neiv-Vort 7.30. moer sr'i». gell. Schmal» loco «.«7. !>o. »>r roNiUn^ ü' ,,. Kai» iNe> - ., Pctroiciini 'lvliia 7.«! Ä. N ' " ^cl isv». Nolsior Winteriveücn loco ica-i». Kalte« <t»rr «>->-» ^ebl L D. «s L. Üietrechcnacht '<«. tirmker ver Oktober - . -. Weizen per Sevicmbcr ver Oclodcr irr, ver De.iember>«'/,. ver Mai l0L'/«. Ikast« Ni» Sir. 1. ,»» »r>ii»»ey »er Lctvber l7.se. ver Decenrbcr >e.«r. L Oertttche- und SSchstscheS. — Ihre Majestätcn der König und die Königin wohnten cster» Vormittag halb 11 Uhr mit de» Prinz Gcorg'ichcn Herr- Hasle» und den hoben bayrischen BesuchSgästeii dcni Gottesdienste in der katholische» Hsfkirckie bei. NachmittagS halb 4Ubrbciuchte» die Königs. Majestäten und anderen hohe» Herrschaften daS Wohl- ihäligkiitssest im Großen Garten. .Halb fi Uhr fand in der Villa Slrehici, ,samiliciitafei zu 1l Gedecken statt An derselben nahmen Thril: Leide Köingl. Maiestätc», Ihre Königl. Hoheiicn Prinz Georg, Pr>n;eß Mathilde, Pnincn Friedrich August, Johann Georg, Albert, die bayrischen Prinzen Ludwig und Ruprecht, Königl Hoheiten, und die daS Viblhum'schc Gymnasium besuchen den beiden :n beiden Herzoge von Mecklenburg, Hoheiten. — Ihre Köinal. Hoheiten Prinzen Ludwig und Nnbrccht von adern nehme» Dienstag und Mittwoch mit Sr. Majestät dem —^ 3- w> >er fi ?ajest lkci Badem ^ . K önig an den Hochwildiagden ans Schandaner Forstrevter Theil Vckamillich mußten s. Z. wegen des Hochwassers dies« Jagden aiiSfallcn. DaS Jagddiner finvet in Sendig'S Villa »Onisisana* statt, wozu auch Ihre Majestät die Königin daselbst elntrifst. — WoblthätigkcttSfest im Königl. Großen Garte». Ein Sonnenschein lachendes .Herbstwettcr. »mlvannt von einen, tiefblauen, heiteren Himmel, ein ideal schöner Sonn tag, wie wir ihn im Lause de- SsmmcrS nur ganz selten z» ver zeichnen hatten, »nd dazu der noch immer in yerrlichem Blätter- und Blumenschmuck prangende Große Garten mit seiner Berg- und Hügel-Perspektive im Hintergründe gaben zniammen die reiz vollen Süßeren Umrisse zu dem gestrigen Gartenfest, dessen Erträg nis den Ungiücklichcn nnd Bedrängten der Hochflurh zu Hilfe kommen soll. Wenn man so hineinschaute in dieie Pracht einer ruhige», friedliche» Natur, dte die warme» Saniienslrahlen wie in göttlicher Verheißung verNärlen. in diesen Jrirden des Walde», belebt und umwogt von Tausenden und Tansendrn von fröhliche», sestlich geschmückten Menschen, von Sr. Majestät dem König an bis berno zu dem schlichten, clnfachcn Bürger, so stand neben all' diesem fröhlichen nnd frohen Grwoge und Getreide, neben vielem Glanze und vieler Hellen Freude, da» Bild der Verheerung nnd Veiwiisimia. das genau zwei Wochen früher unser Jnnerftr» er- ichütterlc, lebhaft nnd ergreifend wieder vor der Seele. Vor nicht längec als vierzehn Tagen, nm die gleiche Stunde, überall, wohin den Gelanden der Elve ' .Götterdämmerung ließen. die die Teiche an bi» zu den niedlichsten Tänzen herab hören "anten Promenadcii-Concerten. wnrden stundenlang ru interessc Menge um da» beflaggte WasserpalaiS. nm das vor dem ausgestellte KüniqSzclt nnd die mit Lampions und Guir landen geichmückten Alleen und Verkehrswege wogen ließen. Um den Teich bewegte sich ein Zug von Ein- und Zwei in welchem die allerdings leider nicht gerade be- ahlreich erschienene elegante Welt promenirte. Da- mtcn die Menschen — gegen 4 Uhr mochte der Garten 40,000 fassen — schaarenmciie dem Nainrtheater zu. in 'geschlagen und elb " ^ spännern, sonder- neben stri wohl an . welchem Direktor davor Karl eine allerliebste daS Orchester seines Theaters, stirl Bühne aufi linier Kapel mcister Oel- daS Auge vor den Getänden der haute, «m reißender, Alle» >si ^ begrüßten. Air Her Kon . .. ditorei Pollender cmpsing der Lchrelgesangverein »nkck Leilung verbccrriidrr Strom, der iundflutbaltig hiinvegspülte über den Fleiß > de« Hcnn Prof. OSknr Wermann mir dem vom Dirigenten lom» und die Hofsuungen nnsercr Landsleute, der veruichtend mit sich! ponlrten Gesäuge .Die Loreley* die Nabenden. Aus der riß, wn» sonst allem Sturm nnd Wetter getrotzt — und mm, nach Wiese »eben der Hcmptnllce nach der Picardie harrte sodann die einer kurzen Spanne Zeit, lief» Fricdeir überall und überall die! Turrrerschnst, »m in bunte» Bilden, ihr Bestes zu zeigen. Der ' " ' ' " " —- - - - - schlegcl's Leitung, vostirt hatte. Wie seit einem Jahrzehnt ge wohnt, ließ c» sich Direktor Karl auch diesmal nicht ricbmeii, seine eigene Kraft und die Harwlkräfte ieirier Bühne in »neigenirütziger Weise in den Dienst der Wohltdäiigkeit zu stellen, nnd wa» er bot, gehörte unstreitig zu den interessanteste» Produktronen des gestrigen Feste». Die Damcn Klug nnd Glöckner saugen reizende und pikante Lieder nnd CmiplrtS, rvie.Biiberl, merk'Dir's fei»*, »Die Busierlir", .Die Liebe kann Alle»*, und die Herren.Helmcrding und Erl war teten mit ihren besten Soiospäßen: .Verkehrte Renne", Parodien und einer humoristischen Knallesfeklniimmer .Dresdner Rokeien" lvon Dir. Karl) am. Auch die anmnthige Tochter Dir. Karls half dnrck stundeiilaiigen Programmverkuus in den Alleen dem segensreichen Zwecke eine nambafle Summe znführe». Auf de» Wiesen an der Großen WIrthichast und in der Nähe von Pollen- der'S Konditorei eittfaltele sich aber noch ein aiibeieS iirtcressanteS und fesselnde» Schauspiel, nämlich ein brillantes Bild turnerischen Leben», veranstaltet vom Allgemeinen Turnverein. Hier wechselten, von Tausenden umstände», griechische Kampt'ipielc. Fcchtcrreiaen. Hebungen am Geräts» mit Tautiehcn, .Drillen'-Abschlagen, .Rin gender Kreis*. Fuß- und Turnball. .Gluck nnd Geier" rc. ab. Hochinteressant wurden ferner daS Kampsiverieli, Wcitwerfin und Zielwerfcn »ach der Scheibe, letzteres mit Sperren in neuer Form Lusgcsührt, tvelche ermögiichlcn, ein Ziel von ca. 70 Meter mit Sicherheit zu tressen. Aber mit Alledem war da» Programin des Tage» noch lange nicht erschöpft, denn gegen halb 4 Uhr, kurz vor Ankunft Sr. Moj. de» Königs, begaanen unsere hiesigen Sänger- Bünde und Vereine ihre musikattjche Tiiäiigkeit. Ter Eldgau- sängerbund, unter Cautor Schöne, am Palais vor dem Königs- zelt aufgestellt, der Julius-Otto-Lund, unter Hugo Jüngst uud Gustav Ehrlich, ans dem Orcheftcipodinm der Großen Mriyschaft, nnd drr Lrhreraejangverrin. nnter Prof. Wermunn. aut dem Wie- ienviane vor Pollender, cnifaltctcn eine ebenso uilcriiiüdliche wie rühmenSwe'tb« Bclhcilignng. Die Vo,träge einzeln zu nennen, gestattet weder Raum noch Zeit, aber alle die hcrrlüben, zündende» Volk--, Vaterlands- und Kunstlieder, die mit Begeisterung und Hingedung, mit Fleiß nnd Sorgfalt gesungen wurde», gelangen ohne Ausnahme trefflich und locklen das Publikum immer in ungezählten Mengen an. Wenige Minuten nach 4 Uhr trafen Ihre Majestüie» der König nnd die Königin, bcglcilet vm, Ihren Königl. Hoheiten den Prinzen Georg, Prinzessin Mathilde, den Prinzen Johann Georg. M az, und A lkcrt. aus der Richtung von Strehlen kommend, am KönigSuIIe. welches am Teiche gegenüber dem Palais errichtet war, ein. Wenige Minuten vorher war bereit» Se. Königl. Hobelt Prinz Friedrich l> Begleitung Im Gefolge .... . , crslnllmcisicr v. Chren- stcm, Hausinnijchall Graf zu Münster, Frau Obc>busmeistenn v. Pflugk. Hofdame Gräfin Blkthui» v. Ecküädt, Kaiiimcrberr v. Gut'chmik. Frl. v. (tzäitncr, Major v. Hai,gl. Sc. Waj. der König trug die GkiicralS-JiiIclimSimisorm. zzbrc Mas. die Koniain war in stablblaiier Damaslrvbe n>it Ckäme-Tpitzrii. in einem weiße» Eapottlnite mit Blume», Ihre Königl. Hob. Prinzeß Mathilde in resrda»'arbe»em Seidenkleid crichlene». Vor dem Zelte harrte zu ehrfurchtsvoller Begrüßung der Festausschuß der hohe» Herr schaften: ' ^ - - -- - Präsident . mcister Böni v. Oppen, Platünajor v. Sahr nnd Potizeihauptmann Nehrhoff v. Holderberg. Jubelnde Hochrufe der dichtgedrängten Menge hatten schon von ferne daS Naben der Herrschaften nngekündigt. Als die Wagen vor da» Zelt rollten, erbrausten vom PalntS am Teich herüber grüßend die j Klänge der Sachsenhymne, gesungen vom Elvaailiänaerbnnd nnter Leitung des Herrn Canior Gustav Schöne nnd begleitet von der! Kapelle des Lcib-Greiiadicr-NcgimentS. Während die Töne er- i klangen, betraten die Majestäten daS Zelt, geführt von Herr»! NeicyStagsabgeordneten Tr. Mchncrt. Dort überreichte Ihrer Majestät das Töchterlcin dcS Herrn Stadtvermdiieten Carl einen prächtigen Btumenstrauß. Von den amvesendc» Herren zog Sc.! Majestät insbesondere die Herren Dr Mehnert, Bürgrrnicislcr! Bvnilch »nd Schnlcath Heger ln huldvollstcr Weise In'S Grspräcb.! und auch die Übrigen Fürstlichkeiten beehrt,n verschiedene der! ^ »„„j Anwesenden niit einer Amprache. Nachdem »och da» Lied.Brüder, Sacbien Yerbrcitetcn Verein cmfoblcn; der jährliche Mitaliedsbeitrag weihet Her» und Hand" von Abt z»m Vortrag gelangt, reichte Se. beträgt nur 50 Pfg. Außer den in den Händen der Verbände be- Majcstät seiner Hoven Gemahlin r r:..».,^ ^ den Arm und begann dichte» Spalier hatte sich au» welchem hcrau» immer ernrnte Hochrufe, bcgeii^rtt > und Tücherichwcnken die Majestäten begrüßten. Air »er vorvcr war verelis «c. .nonigr. voncii Puu> „ August, in der Uniform de? Husacrii-RegiiukiitS, in i seines Adjntantcil Frhr». v. Wagner, voracsahrcn. I der allerhöchste» Herrichnsten befanden sich Overslntlincisicr Allgemeinen Turnverein» Aufstellung genommen, nnd ln Reih' u»d Glied harrten sie de» Zuges. Die kurze Ansprache des Turu- warts, Kenn Dr. Phil. Wewenbach, lautete folgendermaßen: .Zu:n ersten Male hat der Allgemeine Turnverein die hohe Ehre, vor Sr. Majestät dem König über seine Leistungen Ausweis geben zu dürfen. Für diese hohe Ehre den Dank anszudrückeu, fordere ich Sie auf, niit mir rn den Turncrgruß einzustinimen: .Gut Heil!" In schneidiger Weise wie die Ansprache leistete die fröh liche Schaar dieser Aufforderung Folge. Die Turnübungen am Barren, vor Allem aber die Spriiiaübungen ain Pferde und die Leistungen der Jechtcrabtheilnng lenkten in hohem Maße das In teresse der Majestäten aus sich. Se. Majestät verlchlte nicht, den verdienten Vereineleiter Dr. Weidenbach durch huldvolle Aner kennung auSznzeichnen. Se. Majestät drückte namentlich darüber seine Freude au», eine so große Anzahl junger Kräfte in einem Verein vereinigt und einen so guten disziplinirten Geist nnd so vortreffliche Leistungen dargebracht zu sehe». Den Abschluß des NundaaiigeI zu bringen war dem JuliuS-Otto-Bunde unter Herrn Chormeister Hugo Jungst vergönnt. Rein und voll ertönte das Lied, das ln letzter Zeit und namentlich auf dem deutschen Sänger- tcit in Wie» von so glänzender Wirkung war: .Der Gruß an Wien" von Jüngst. Noch ein zweite« Lied „Zuruf an Deutsch land" von Julius Otto wurde vorgetragen, dieses Mal jedoch nnter Direktion de» Herrn Ehrlich, während Herr Jüngst von Sr. Majestät in eine Unterhaltung gezogen war. Ein dreifache» Hc< noch von Seiten de« freudig erregten Publikums, das so recht von Herzen die Freude kostete, den geliebten Landeshcrrn aus nächster Nähe zu erblicken — dann bestiegen die hohen Herrschaften die Wagen, nnd während Herr Dr. Mehnert mit weithin tönender Stimme ein erneute» Hoch cmSbrachte, rollten die Wagen dabin. Mit dem Scheiden der Königs. Familie war zwar jene patriotische Erhebung gewichen, welche bisher alle Herzen erfüllte, aber die Festfreude halte ihr Ende noch lange nicht erreicht. Uni halb 7 Uhr führten die Trommler« und Hornistenzüge der Grenadier- Regimenter den Zapscnstrcich an». Am Feuerwerksplatz wieder holte der Neu- und Antonstädter Turnverein seine vom Sedan- tagc her in gutem Andenken stehenden Lcttergruppen, und um halb 8 Uhr nahm da» Feuerwerk seinen Anfang. In der Haupt- allee zwischen Teich und Picardie war e» arrangirt, und malerisch bildeten die dunklen Baumwände die Conlissen des glänzenden Schauspiel». Ter königl. geprüfte Kunstfeuerwerker Herr Bock vom „Sternecker" in Weißcnjee bei Berlin hatte sein bestes Können aiifgcbolrii, nm wirklich Ersreullcbes zu bieten. Besonderen Bei fall fand der in flniiimcnder Schrift erscheinende Jubelgruß: „Hnrrah Germania! Prächtig waren ebenso diebuntlarbig wech selnden Bomben niit dreimaliger Veiwandlung, sowie die an der Front erscheinenden durchschlagenden Schneckenkronen und Lusl- bombcn mik den sächsischen Farben. TaS Feuerwerk bildete den Abschluß dcö herrlich vcrlaufcncn Festes. — Eine echt sangesbrüderliche Episode spielte sich am Sonn abend Abend auf den. Böhmische» Bahnhof ab. An die mit dem Schnellzuge nach Berlin stattsindcnde Abreise Emil Götze's knüpfte sich nämlich eine überaus herzliche Huldigung des warm- derzigc» Sängers. Ein mehrslich besetzte» Quartett der Dresdner Liedertafel gab dem berühmten Gaste, den vielfach innige Freund- ichastsbaiidc an de» Berel» ketten, bis zum Coupcc da» Geleite. Als der Liedcrtalcl-AbschlcdSgruß: „Das Lieben inacht groß Freud' ... .7. leb'wohl, mein Schatz, leb wohl!" verklungen war, iutouirtc Götze am Coupeeseiister mit kräftiger Stimme Mcndels- sohn'S „Wem Gott will rechte Gunst erweisen." Mit größter Be geisterung nahmen die Licdcrtättec die weitere Ausführung dlcieS ewig frischen Abschicdssanges ans, dessen Schlnßvers unlcr Gvtzc's Führung (mit hohem H) sich zu höchster Wirkung steigerte. Das zahlreich auf dem Perron anwesende Publikum batte sich nm die Sänaergruppe dicht gcscbaart und an allen Coupccfcnstcrn des Zuges lauschten die zufälligen Zeugen der überaus herzlichen und feierlichen Scene. , — Heute tritt der Hcrbst osficiell seine Herrschaft an. hoffent lich ist die Rkgielnngskenode eine milde und gclmde I — Anläßlich der Jubelfeier des 150jährigen Bestandes der Freimaurerloge „Zn den drei Schwertern nud Asträa zur grünenden Raute" waren zahlreiche Deputationen aus ganz Dculsch- land hier eingetrosfen. — Ter kaiserliche Statthalter von Böhmen. Graf Thun, bereiste in voriger Woche amtlich die Ucberschlvcmmiings- gebiete der Moldau und Elbe. Er wurde hierbei überall von der deutschen Vevvlkenmg sympathisch begrüßt. Besonders festlich gestaltete sich der Empfang in de» beflaggte» Orten Aussig, Boden bach, HerrnSkretichen und Tctschen. In Tclsche» besichtigte der Statthalter von Hans zu Haus die vom Hochwasser angerichtetcn Schäden. — TaS Direktorium de» unter den, Protektorat Sr. Königl. Hob. des Prinzen Friedrich August stehenden Wohtthätiakeitsvercins L> ächsischc Fcchtichulc hat den durch das Hochwasser Ge schädigten LeS Elbthnlcs einen Uiitcrstütznngöbktrag von N00 Mk. Es sei hier zugleich der Deittitl »n diesem über ganz c jährliche Mitglledsbeitr heilere, wogende Menge, Lustbarketten de» Tage», niit den Mitteln, wie sie sich herangedrüngt an die Fülle von Üe von dem einen Gedanke« beseelt, ihnen da» Loo» geworfen, niitziibelfe» und wieder mit anfznrlchten. wo» ein schwere» Schicksal tief »ieder- aebeuat — da» Alle« gab zusammen ei» große», farbenreich«» Bild, da» einen Dichter zu hoher Begeisterung hätte envecken können. Aber gleichviel wie und nnter welchen Umständen mm, hilft, wenn »nr geholfen wird — und der gestrige Tag bat entschieden eine nkniihaste Hilfe gebracht. Bon t Übr Nachmittag» an begannen der Plan und die Alleen de» Großen Garten» sich ameijenbaunrtlg zn beleben. Zu gleicher Zeit nahmen an acht verschiedenen Orten, vor der Konditorei von Pollender, tn der Großen Wrrthschaft, an» Carolas«, in der Picardie, beim Hofatirtner «. die Toncerte von sieben Kapellen unserer hiesigen Garnison, die beiden Leib-Grena- dier-Eböik, unter Schröder und Herrmann, die Tromveter-Lböre der Äoldereiter, Pioniere und Artillerie, unter Stock, Schubert «nd Banm. der Jäger und de« Train, unter RSpenack «nd «eck, und der vurakschen Bergdautboisten-Kapelle ihren Anfang. Diese Miisik-Anffildnmgen. welche so »iemlich alle Genre«, von der Tnrnelmf „Gut Hell!* »scholl, dann flöge» die Röcke zu Boden, und in viel- nnd eigensurbiger. leichler Garderobe begannen die flotten Tnruspiele unter Leitung de» Scmlnawberlchrcrs W. Vor- berg. Ganz besondere» Interesse fand bei den hohen Zuschauer» da» Speerwerfen noch der Scheibe, da» exakt nnd geschickt wie die strafe übrigen Leistungen ausgekührt wurde. Längs der Peripherie de» > aiiddrn SckloßtcicheS begaben sich die Fürstlichkeiten mit ihrem Gefolge hinden nach dem Naturtheater, wo dieselben die Vorträge sämintltcher Mitglieder anhörten und mit freundlicher Anerkennung belohnten. Sowohl die Damen Frl. Gusti Klug und Pep, Glöckner mit ihren Schnadahüpfln und fesche» Liedern, al« auch die Herren Erl und Helmcrding nitt flotten humoristischen Vorträgen schienen den Bei fall drr hohen Zuschauer zu gewinnen. Herr Direktor Karl hatte die Hohen Gäste betm Eintritt ehrfurcht-voll begrüßt. Nach Be endigung der Vorträge gingen die hohen Gäste durch den Zuschauer raum de» Theater» hindurch, um den turnerischen Schauspielen de« Allgemeinen Tunivcrcin« ihre Gegenwart zu schenken.. Beim treten de» hinter dem Theater gelegenen Pla "hl!" Hier vattrn nandornf: .Habt Acht! Da» sind achtunggebietende Ergebnisse. -- Vorgestern vcrurihcilte das König!. Landgericht in Leipzig den Besitzer und Redakteur der dciitschfreiiiimig-soziaidemokratischeii „Wurzen er Zeitung", Adolf Thiele, wegen Beleidigung dcS Herrn Stadlrath Suchsland in Wurzen zu 5 Monaten Ge- sängntß und zu einer a» den als Nebenkläger auftretcuden Belei digten zu zahlenden Buße von 800 Mk.. sowie wegen Beleidigung des Herrn Bürgermeisters Schwalbe zn Dahlen zu 150 Mk. Geld strafe. Von einer weiteren Anklage der Beleidigung des Herrn tadtrath Suchrland wurde Thiele freigeiprochcn. Aus Frcihcitö- winde elkaimt, da, wie in der Begründung deS Nrthcils rücklich hcrvorgehoben ist. die ganze Veröffentlichung darauf hindcutct, daß es nur die Lust am Skandal war, welche Thiele zur Berössciitllchuna de» angeblichen Vorfalls bewogen hat. — Ein vom Chorgesangvercin „Preciosa" staltniig abwcck hie ßes ertönte der Mitglieder de» gewonnen worden und ivar darum das »nysreich. Die Mitwirkenden »varen: (Violine), Schüler, deö Herrn Pros. Rappoldi; ^ (Bwlvncellv), Schüler des Herrn Grlltzmacher). Frau Dr. Wigmann und Herr Tonkünstler Clemcn» Braun (Begleitung), Frl. Toni Lambert (Clavier), Herr M. Weiße (Bariton) und Miß Jcssin Olsson aus San Frgvcisco (Sopran). Die gebotenen Clwrlieder r zu Programm höchst Herr Quirbach Herr M. Zeidler )>gn Si-Mer AMm Mör. WO. KaWEMY. Butter täglich 3 Mal frisch. "WS
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