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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.08.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050813018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905081301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905081301
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-08
- Tag 1905-08-13
-
Monat
1905-08
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.08.1905
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WMllizr »eire-llMrlllMii «e,-ri kodift L«, ^Umarkt — ILatksu? unck krsxvr Strass« 30 vertttcheS «nd SSchstscheS. — Di« wehwKtiger a» Montag «iehen. Na vaS so viel ernt ^ei«. Lckebni öne Zeit der Schulferien ist zu Ende. Mit ,«u wird die kleine Welt, die die Schulbänke drückt, wieder in dir woblaesänberien Klassenzimmer ein- dem fröhlichen Sircisen durch Wald und Flur, ergnüaen bereitet«, will das Stillsitzen erst wieder an yat aber auch in der Ferienzeit eine Menge zu verzeichnen gehabt. Di« Erinnerung hieran und T)ie «rrmneruna hieran und nochmalige Auskosten all der deS Ferienaufenthaltes wirkt hi« aegensntige Mitteilung, das genossenen Herrlichkeiten während wie lindernder Balsam. Allgemach verschwindet der Trennungs schmerz, daS gewohnte Leben nimmt alle aufs neue gefangen und zieht sie,wieder in den Bann geregelter Tätigkeit. Ja, schli, ces Herzens ?ehnen si de» frü' rzcns nac. Ueberwin- ia sogar die meisten im Grunde ihres eren Verhältnissen. Nur eine kurze bong —, die Lernbegier erwacht aufs neue und mit erhöhtem Eifer widmet man sich der Lösung der gestellten Ausgaben und her Arbeit, die ja allein das Menschenhrrz aus die Dauer zu -«friedigen vermag. — Mit dem 14. August beginnt di« zweite Hälfte der Gericht Sserien. Infolge des Nichterwechsels sielen bereits am gestrigen Sonnabende die Behandlungen der Straf- kammern auS. ' er- ^ wie Heuer. Der erste Satz der sogenannten Märchaseii"hat sich entwickelt, der erste zu setzen, im Mai war vom Wetter ansierordentlich ie Hoffnungen auf eine reiche Jagdbeute — Ein reiches Hase n fahr erwartet man in Jäge kreisen; noch nie hat man so viele junge Hasen im Felde getrossei wie Heuer. Der erste Satz der sogenannten Mär,Hasen hat sic! infolge de- günstigen Frühjahres anhervrdcntlich gut < ^ Jur die Erträge der Hasenjagd ist dies sehr wichtig, da Nachwuchs noch während des Sommers anfängt, selbst Zoologisch e G arten hat auch „wieder F Auch der zweite Sa begünstigt, so daß wohlberechtigt sind. — Der hiesige in letzter Zert von Freunden und Gönnern eine ganze Anzahl von T iera e sche n ke n überwiesen erbalten. Erwähnt seien u., o. folgende: 1 Schakal von Frau Nobelin-Dresden, 2 Tanz- mause von Herrn Lehrer Zimmer-Cossebaude, eine Anzahl Meer- schweinchen von Frau v. Egidy-Radebeul. von Herrn T. Häusler- Dresden, von Herrn Tobies-Dresden, von Fräulein Niehcl-Dres- den, von Herrn Friedel-Dresdcn und Herrn Rödel-Dresdcn- Plauen, 4 junge Iltisse von Herren Schurke und Sohn-Eunners- dorf, 1 Hamster von Herrn Otto Schlinsky-Dresden, 1 Paar Rehe von Herrn Kommerzienrat Hallbaner-Lauchbammer, 1 Ziegenbock mit Geschirr von Herrn Georg Rödl-Chemnitz. je 1 Eichelhäher von Frau Kuchler und Herrn I. Fischer-Dresden, 2 Waldohreulen von Herrn Proße-Oberpvyritz und 1 dergleichen von der Verwaltung deS Hvhcnthalschen Hauses in Dresden, N Goldfische von der Vogclhandluna Äinkler-Drcsden, 1 Nanday- sittich von Fra» Johanna John-Dresdeu, 1 sibirisches Stein- käuzchen von Frau Dr. v. KraschewSka-Petcrsbura, überbracht durch Herrn Baumeister Rehn-Dresden, 1 Steinkäuzche» von Herrn Meier-Dresden, 1 Käccihe und 1 Hühnerhabicht von Herrn Baron v. WulsseimKleinkarsdorf, 18 Aeskulap-Notterii, 3 Ringel- nattern und 3 Hühnerhabichte von Herrn John Bey Avramides- Krondors, 2 Pfauen von Herrn -cvilh. Heber-Dohna, 1 Smaragd- Eidechse von Herrn C. Bechler-Dresden, 1 Elster von Herr» O. Lindemann-Dresden, 2 Ringelnattern von Herrn Niekold-Dres- den, 1 Rotkehlchen von Herrn Oberingenieur Knosfei-Dresden, 1 Augurbussard von Herrn H. Kämmerer-Hamburg. 1 Strand läufer von Herrn Max Neubert-Dresden, 1 Kreuzschnabel von Herrn Walter Neich-Dresden-Striesen, 1 Goldfasan von Herrn Otto Schlinsky-Dresden. 1 Sumvsschildkröte von Herrn Lanacr- DreSden, 1 Landschildkröte von Herrn Dr. Marschner-Drcsden. — Dos nachmittags 5 IHr beginnende Konzert führt heute wieder die Kapelle des 1. sLeib-sGrenadier-Regiments unter Direktion des Musikdirektors O. Herrmann ans. — Vom heutigen Sonntag ab treten die beliebten Rein- Gold - Sänger im Varistö BcrakelIer auf. Alle drei Lage findet Programmwechsel statt. — Wie oft kommt es nicht vor. daß man über das Persön lich« eines Menschen irgend etwas zu wissen wünscht, sei cs, daß man den Geburtstag einer Berühmtheit, die Wohnung eines auswärtigen Beamten, die Adresse und den Beruf eines Fremden, die Garnison eines Offiziers, die Firma eines Kauf manns oder etwas anderes dergleichen in Erfahrung bringen möchte — und daß man ratlos ist, wie und wo man sich schnell und genau darüber orientieren kann. In Anbetracht dieser Tat sache dürfte es zweckmäsiig sein, auf die Dresdner Lese halle sWaisenhaus'traße 9j hinzuweisen, wo dem Besucher u. a. etwa 260 Adreßbücher deutscher und ausländischer Städte zur Verfügung stehen, wo man die Rang- und Quartierlisten des ' eeres und der Marine, Kürschners Literaturkalender, die ^ incrva" usw. findet, wo die neuesten Austagen der großen onversationS-Lcxika und andere Nachschlagewerke, sowie eine Anzahl vortrefflicher Biographien und Monographien über jede hervorragende Persönlichkeit der Vergangenheit und Gegenwart zuverlässige Auskunft geben. Die geschmackvoll und praktisch eingerichteten Räume des ausgezeichnet organisierten Institutes bilden überdies den angenehmsten und behaglichsten Aufenthalt. Die Volkslesehalle im Parterre kami von jedermann ohne Ent gelt betreten und benutzt werden. Für den Eintritt in die Räum lichkeiten des ersten Stockwerkes wird eine ganz geringe Gebühr erhoben. — V e r e i n s n a ch r i ch t c n. Am 16. August hält der Verein Dresdner Gastwirte sein diesjähriges Prämiierungsfett treudienender Geschäftsgehilsen in der „Gol- denen Krone", Vorstadt Strehlen, ab. Den musikalischen Teil des Festes führt die Kapelle des 177. Infanterie-Regiments (Röpenackj aus; den gesanglichen Teil hat der Männergesaiw- verein „Taunhäuser" sDirigent Stransikyj übernommen. Es liegen 108 Anträge zur Prämiierung vor, eine Zahl, welche bis- her noch von keinem Vereine Deutschlands erreicht wurde. — Der Unter st ützungsverein der Deutsch. Oe st er reiche« veranstaltet am 20. August im Evangelischen Vereins- Hause ein Fest zur Feier dxs Geburtstages des Kaisers Franz Joseph, bestehend aus Begrüßung, Prolog, Darstellung lebender Bilder aus den Tiroler Freiheitskriegen vom Jahre 1809, Liederspiel und Ball. Anfang 8 Uhr. — Nächsten Mittwoch findet im Sommerheim des Evangelischen Arbeiter vereins, Gruppe Friedrichstadt, Magdeburger Strahe, wieder t einer der beliebten Vortragsabende im Freien statt. Herr ! Pastor Döhler vom städtischen Krankenhaus wird über „Das Bombardement von Zittau am 23. Juli 1757" sprechen. Außer dem Gesangsvorträge der Gruppensängerscl>ast. — Herr Oökor Schmidt, bisher als „VersöhnungSballenwIrt" von der Pillnitz« Straße bekannt, bat die seit langen Jahren bestens bekannte Schankwirtschnst „Zum Königstesn" i» der Pirnaischen Straße 44 übernommen und wird daS neu vorgerichtete Lokal, welches auch einen angenehme» und schattigen Gartcn- aufenthalt, Slivhaltkegelbahn, Vrrciiiszinimer rc. bietet, in alt bewährter Weise fortstidre». — Prinzipienfest biszur Lächerlichkeit soll ein Sozialdemokrat sein. Eine e r n st eRüge ist von den Sozialdemokraten in Wilkau ihrem Genossen Handels mann Eduard Seidel in Wilkau erteilt worden, weil er sich bei dem Vogelschießen am 30. und 31. Juli d. I. in dem von den Sozialdemokraten boykottierten Müllerschcn Gasthofe die Königswürde erschossen hatte und als sogenannter Schützenkönig mit «ner grün-weißen Schärpe bekleidet worden rst, ohne dagegen zu probcslieren. — Bädersrequenzen: Langeoog bis 0. August St 2» Personen; Helgoland bi« 10. Angntt 15 523 Personen; Travemllnv« dis 10. August «717 Personen: Niendorf a. Ostler bi« v. Auguft 280« Personen: Bad Elfter dt« 1». August 787>c Personen, 905 Paffanten: FlinSderg bi« S. August 1720 Parteien mit Süll Personen: Schreiberhau dt« N. Auguft «407 Par- teien mit 7441 Personen: Gieffbübl bi« 4. August 195 Parteien mit 803 Personen; JobanniSdad bi« 10. Anguft 1842 Parteien mit »389 Personen: Salzungen bi« 11. Auguft 2088 Personen; Bad Nauheim bi« 1». Anguft 2i 148 Personen. Wiidungen di« S. Auguft 7173 Personen i Tepittz-SchLnau bi« 1«. Auguft 285« Parteien mit 3778 Personen; FranzenSbad bi« 10 August «282 Parteien mit 9335 Personen: Karlsbad bi« 10. August 38 04« Parteien mit 48 44t Personen. — Mobschatz. Der 57 Jahre alte Geschäftsinhaber Freiberg, der früher in Cotta im Hofbrvuhaus Oberböttcher- rneistcr und später Besitzer des Etablissements „Turmhaus" war, hat sich hier im Schuppen seines Grundstückes in einem Anfälle von Schwermut erhängt. Ein langwieriges körperliches Leiden scheint den Mann, der in geordneten Verhältnissen ge lebt hat und allgemein beliebt war, zu dem beklagenswerten Schritte getrieben zu haben. — Die Fabrikarbeitersehcleute Rau i» Weißenborn bei Jreiberg erkrankten nach dem Genuß von Pilzen unter Ver» aiftungser schein ungen. Besonders schwer litt die Frau Restaurants ^ Mann und ein junges Mädchen, beide zusamniengebunden, . „. aufgesunden. Es wurde in ihnen der 18jährige Buch drucker Ludewig und das 15jährige Dienstmädchen Fettke er mittelt. Sie hatten ein Liebesverhältnis, welches von den Eltern des Mädchens nicht geduldet wurde. — In der Nacht zum 24. Juli wurde in Möckern der 42 Jahre alte Babnichassner Stephan von vier Burschen derart mißhandelt, daß er eine halbe Stunde später an Gehirn- Verblutung verstarb. Als Täter wurden der 22 Jahre alle Dachdecker Mar Lindau und dessen Bruder, der 19 Jahre alte Handarbeiter Oskar Lindau aus Sangcrhausen. sowie der 20 Jahre alte Robert Mar Förster ans Lausigk und der 23 Jahre alte Handarbeiter Alfred Otto Lehmann aus Reudnitz ermittelt und festgenommen bezw. stellten sich selbst der Behörde. In der nun abgeschlossenen Voruntersuchung haben die drei letztgenann ten Angcschuldigten ein offenes und unumwundenes Geständnis und Lehmann nur polizeilich bestraft sind. Es wurde bestätigt, ' I f le den Anlaß zum Wortwechsel egcben und die vier Angeschuldigten fortgesetzt beschimpft hat. gegcven und die vier Angeschuldi .... . . Er ist zwar angetrunken, aber nicht betrunken gewesen, denn er hat von nachmittags bis abends 10 Uhr nur 8 Schnitte Lager bier und 5 Nordhauser getrunken. Einen Stock oder Knüttel hat er nicht bei sich gehabt und die Angcschuldigten auch nicht tätlich angegriffen, dies wird von Lehmann und Förster zuge geben, die sogar einränmen, daß von Notwehr ihrerseits nicht die Rede sein könne, Stephan sei nicht einmal zur Abwehr ge kommen. — Die vom Sächsischen Fischerei-Verein für den 21. und 22. Oktober d. I. im „Hotel zur Linde" in Chemnitz ge plante F i s ch - Ä u s st c l l ii u g wird nicht stattsin den. da aus der vom Landwirtschaftlichen Kreisverein veranstalteten Tierschau in Chemnitz auch Fische mit zur Ausstellung gelangen, und cs nicht ratsam erscheint, zwei Fisch-Ausstellungen innerhalb eines so kurzen Zeitraumes in Chemnitz zu veranstalten. — Im Lause der letzte» Wochen ist Plauen durch eine ebenso interessante, wie für das von Erdbeben oft hcimgcsuchte Vogtland wichtige Einrichtung bereichert worden. Mit Bewilligung des Kultusministeriums und unter tatkräftiger Unter stützung von seiten der Direktion der geologischen Lcmdesunter- suchiing von Sachsen wurde in Plauen eine Erdbeben warte durch Aufstellung eines selbstregistrierendcn Seismo meters (Erdbebenmessers) im dortigen König!. Seminar ins Leben gerufen, das die Aufgabe haben wird, in engster Ver bindung mit der Leipziger Hauptstation für das Königreich Sachsen möglichst genaues Material für das Studium nament lich der vogtländischen Erdbeben zu beschossen. Seine erste Probe hat das Seismometer bereits bestanden, indem es das am 4. August in Belgrad stattgesundene Erdbeben in klarer Weise verzeichnete. — Tödlich verunglückt ist am Freitag vormittag auf einem Neubau in Reichenbach i. B. ver Zimmermann Reimanu, verheiratet und Vater von fünf Kindern. Man war mit dem Auflegen von Balken beschäftigt, als Neimann, aus dem obersten Mauerrand stehend, plötzlich ausglitt und drei Stock hoch herab aufs Trottoir stürzte. Ter Verunglückte starb nach wenigen Augenblicken. — Aus Anlaß des 25jährigen Bestehens der Firma hat der Fabrikbesitzer Georg Lieüerman» in Falken au für seine Ar beiter ein Ledigenheim mit Volksküche und eine Kinder- bewahranstalt mit einem Kvstcnauswandc von 100 000 Mark er richten lassen, die Anfang September ihrer Bestimmung über geben werden sollen. Bon dem 9 Uhr 27 Min. abends von Höhlteich nach gesperrt, der Verkehr konnte ober aufrecht erhalten werden. — In Elbleiten bei Hcrrnskrctscbcn wollte das vier- iähriqe Töchterchen Marie des Häuslers Wilhelm Ehrlich auf dem Felde, Ivo ihr Vater pflügte, der vor den Pslug gespannten Kuh ein Büschel frisches Futter geben. Hierbei stieß die Kub mit dem Kopf nach der Seite, und ein Horn des Tieres drang dem Mädchen in den Mund. Der armen Kleinen wurde der Gaumen völlig dnrchbobrt. — Herr Hotelier Carl Böhm in Peteröwald hat dankens werterweise den Weg vom Satteiberg nach Peters wald i. B. mit weiß und blauer Markierung versehen und damit einem langgesiihlten Bedürfnis der Touristenwelt abgeholfen. — Amtsgericht. Der Steinmetz Max Ernst Müller, in Kemnitz wohnhaft, hatte mit seinem Nachbar, dem taubstumme» Tischler Liebe, einen Auftritt, wobei er diesem mit einem schweren Stocke einen kräftige» Schlag über de» Kopf versetzte. Ec ist des halb der gefährlichen Körp«v«lev»ng angeklagt. Zu seiner Ver teidigung behauptet M.. von L. zuerst angegrissen worbe» zu «ein. waS ihm auch nicht z» widerlegen ist. Bei dieser Sachlage billigte man ihm mildernde Umstände z» »nd «achtet 1 Woche Gefängnis als angemessene Almdimg. Zur Verständigung des Gerichts mit dem taubstummen Zeugen naym Herr Oberlehrer Hildebrandt von der Taubstummenanstalt an der Verhandlung teil. - Der Vieh händler Eduard Jsdepski hatte in der Nacht ;nm 3. Mai ans dem Pvstplatz mit einem Droschkenkutscher ein Renkmitre. in dem er olme Vcraiilassnng den, Kutscher eine» Fußtritt und mit dem Spazier- stvck eine» Schlag ins Gesicht versetzte. Beide kamen dabei zu Falle, wobei ein i» J's. Begleitung befindlicher Geschäftsreisender in viel erheblicherer Weise als I ans de» Kutscher einscklug. Es wird zunächst nur gegen I. verhandelt, der der Körperverletzung für schuldig bestmdcn und zu 50 M. Geldstrafe verurteilt wird. — Der in UntersuchnngShast betiiidjiche BiercmSgebcr Karl Friedrich OellerS verübte kiiczlich eine» dreisten Diebstahl. Ber einem Gange durch die Stadt lab er vor dem Hauptpostgebäude ein Fahrrad stehe», das der Eigentümer, während er Besorgungen nachgmg. unbeanssichtigt batte stehen lasse». Dieses Rad wurde i» Oellers das Ziel der Wünsche, obwohl er schon einmal wegen Entwendung eines Fahrrades bestraft worden ist. Er setzte sich in de» Sattel und ravelte davon. Bei dem Versuch, das Fahrzeug zu verkaufen, wurde er festgriwmmen und dem Gericht zugesührt. Das Urteil lautet auf 2 Monate Gefängnis. — Der vorbestrafte Handarbeiter Franz Emil Thiele lärmte am 17. Juni gegen Mitternacht vor einem Hause aus der Mathildcustrciße und wieder holte am nächsten Nachmittag denselben Unfug vor dem gleichen Grundstück, in das er diesmal gewaltsam emdrang, wobei er gegen die Borsaaltür deS Hausbesitzers schlug und diese absichtlich be schädigte. Tbiele erntet 2 Wochen Gefängnis und 1 Woche Haft. — Der Kutscher Ernst Paul Eckert überinhr vor einigen Wochen aus der Lützoivstraße ein dreitäbriges Kind mit seinem Lastwagen. Glücklicherweise trug daS Kind mir leichtere Verletzungen davon, die eS ermöglichte», daß eS nach dreiwöchiger Dauer daS Krankenlager wieder verlassen konnte. An dem Unfälle tnig E. durch Unvorsichtigkeit die Schuld ; er muh die fahrlässige Körperverletzung mlt 30 Mark Geldstrafe sühnen. — Der Schisser Friedrich Franz Bock rempelte am 27. Mai und am 3. Juni in o« Nähe des BischossplatzcS mehrere Straßen- passanten an, wnrde dann tätlich »nd warf die angcrempcltc Person zu Boden. Wegen dieses groben Unfugs «hält der An geklagte, welcher der Polizei und dem Gericht schon viel zu schassen gemacht hatte. 14 Tage Haft. B. scheint überhaupt Gemütsmensch zu sein. Im Monat Jnni «schien er aus der Polizei und zeigte selbst am dah er in der Nacht z»m 12. Juni im Freien genächtigt, habe. E-Z ging ihm daraus «ne Strafverfügung über 5 Tage' Hast ,n. gegen die er. als sie in seinen Händen war. Antrag auf gerichtliche Entscheidung stellte. I» der Hanpt- verha»dl»»g macht er zu seiner Verteidigung keine großen Anstrengungen, indem bereits in der vorangegangeiien Verhand lung seine Sehnsucht »ach dem Gefängnis gestillt worden war. ES bleibt bei den 5 Tage» Hast, so daß Bock jetzt I!« Tage Hast zu verbüße» hat. Seit einiger Zeit ist Bock bereits in der städtischen ArbestSanstalt interniert — Die Maler Gustav Adolf Hellmami und Ehregott Gotthold Hellman» hotten sich am 7 Mai in einer Schanl- wirtschast aus der Ziegelstraße ungebührlich benommen, woraus ihnen mit polizeilicher Jnternatinn gedroht wnrde. Hierbei äußerte Gusto» H. sich beleidiaeud gegen das Stadtgeiidariiieriekorps. Nach dieiem Vorgang in dem Lokal folgte den beiden Brüdern der ebeuinUs beleidigte Kellner des Lokals und machte dem nächsten Gendarmerie- Posten Mitteilung von dein Vorgänge. Als der Beamte «nichritt, wurde er von Gustav H. angegrissen. Er wird zn 14 Tage» Ge fängnis »nd 10 NU. Geldstrafe verurteilt, sein Bruder kommt mit 5 Mk. Geldstrafe davon. — Der ArbeitSlnirsche Arthur Paul Patzig stahl aus einer Fabrikgarderobe, in die er Zutritt hatte. Klciduirgsstücke. wie Hut. Schuhe rc.; er erhält 4 Wochen Gefängnis. — Ter Agent Richard Otto Schildbach ver schaffte sich von einem geldsnchende» Manne eine» Vorschuß unter dem Vorgehen, ihm die gewünschte Hypothek in Höhe von 5500 M- verschossen z» wolle». Sch. hiell sei» Versprechen nicht, er hatte demznsolge kein Ainecht auf den Vorschuß und wird zu 2 Wochen Gefängnis verurteilt. — Der Schuhmacher August Albert Adler machte am 19. Juni in der 5. Morgenstunde einen Spaziergang i» de» Vrießnitzgrund. Am Eingänge desselben setzte er sich in den dort besiudlichen Rcstonrationsgartcn deS „Pri'eßiiltzbades", in dem noch kein Betrieb herrschte, »nb schlief leicht ein. Der diensttuende Gendarm brachte ihn zur Anzeige, woraus Adler eine Strasversügung über 3 M Geld strafe znging wegen Nächtigen? im Freien. Dagegen erhob der Beschuldigte Antrag ani gerichtliche Entscheidung »nd zwar niit Erfolg DaS Gericht spricht ihn frei mit der Begründung, daß von Nächtigen nicht die Rede sein könne; es war bereits die Lonne anfgegangen, somit nicht mehr Nachtzeit. Auch Eindringen in fremde Räume liege nicht vor, da der Restanrationsgarteu von der Straße durch eine Tür nicht abgeschlossen und auch nicht über dacht ist. — Ter Arbeiter Emil Theodor Krause wird wegen Ver übung rnbeslörenden Lärmes. Beleidigung eines Gendarmen, ver übt am 21. Jnni. zu 2 Wochen Gefängnis und 3 Tage» Hast verurteilt. — I ni Geschäftsbereiche des Ku I tu smi n ist eri um s sind m beleben : die Samüielte zu T.epchen. Koliator ; die oberste Zchulbebärde. Außer freier Wsbnuug im Lklmlbouse uns oiarte»ac»un: 1200 M. Getiab, I6:> M. für FortbiieunaHschnl- und Turmmlerriilu, sowie bis aus weiterer, die gesetzliche Kilichädigimg für zwei Ileberstuuden. Aewcrbuugsgesiiche bis 24. August au de» Bcnrkrächuliiiftektor in Bautzen: — die »welle Lrlnerftellc zu Grotzbennersdors. .Uollalor: die oberste Schulbehörde. 1200 M. Grundgehalt und freie Wohnung. 58 M. für eine Ueberslnnde und 55 M. jiir Lonnnermrnen. Bewerbungen dis 24. v. M. an den Bezirks- schnlinspettor zu Lvbau; - die zweite ständige LekrcrftcUe an der sich!-, tlassige» eütsachcn Aolksichule zu Laußnitz bei ,'iönigsbruck. KoNator; di> oberste Schulbehörde. Anher freier Wohnung tin Schulhause und Garten Nutzung: 1200 M. Grundgehalt und 55 M. für Turnunterrirvt. Für Be heizung der Schutstntze wird ein Betrag von 75 M. bez. «in solcher von 72 M. der Frau jvou Oncru 1906 ab) siir Handarbeitsunterricht gewährt. Bcwcrbungsgesuche bis 2». August au de» BezirksschuHnsgeklor in Kamrnz. — Die BewerbungSsrist um die erledigte Kuchschulstclle zu Hohburg bei Wurzen (außer freier Wohnung im Schuthlmse und Äartengenuh 1200 M. vom Schul-, 597,03 M. vom Kirchendienst, 110 M. für Fortbildungsfchul- unterricht) wird bis 10. Anguft verlängert. Bew«bung«ges»che an den Bezirksschulinspektor in Grimma. — Im Geschäftsbereiche des Evang.-luth. Landes konsistoriums sind zu besetzen: DaS Diakonat an der St. Pelrtkirche zu Rochlitz (Ephoralort). Klasse 111 (dH Kollator: das evang.-luther. LandeSkonsiitorium; das Psarraim zu McchliS (Olchatz), Klasse V <L), Kollalor: das evang.-luther. Landesionsistormni; das Diakonat zu Rötha (Borna), Klaffe II, Kollalor: Kammerberr Frhr. v. Friesen aus Rötha; das Psarrauil zu Haumanusdors (Rochlitz), Klaffe IV (Ist, Kollator: Gras Joachim von Schönbnrg aus Schloß Glauchau; das Diakonat zu Riesa (Großenhain), Klaffe I, Kollalor; der Stadtrat. — Offene Stellen für Militär-Anwärter (Inhaberde« ssivil- versorgungsscheinS). In, Bereich- de« 12. Ar m e e ko r v s : 1. Oktober enwärter für die Frcibcrq Straße er Zog straffe (Wohnsitz: Hiisch- bei der Straffen- und Wasserbau-Inspektion I. Rbteilimn der Olbertihau'Catdkuiicnhrrger bergt. Ansangsgehalt 900 M., Dientttteiduiig und 18 M. Stieselgeld, Höchst- geholt 1140 M. : — beim Stadtralc zu Dresden 15. August und 1. Sevt. 2 Krankenpfleger für das Stadt-Irren- und Siechenhaus, je 900 M. ei»- schliefflich 400 Ri. 'Wert der freien Kost, Wohnung. Heizung, Beleuchtung und Wäschcretnigung, während der Probezeit 100 M. weniger, Staffel- gehatt steigt i» 9 Dienstjabrrn auf 1509 M. emschliehlich der Natural bezüge : — beim Woh!sadrtSpolizebAnll Dresden 1. September Stadt- bczirks-Auisebcr, während der Probezeit 1200 M. einschließlich 90 M. Be- ilkidung«gclv, dann 1300 M., steigt stgffelsörmig in 2l Dienlijahren aus 2100 M. : — 1 Sevtember bei der Aiiitshauvlmannschast Vima Aussetzer bei der Bczirksaustalt ,» Pirna. 500 M. bares Gcbalt und freie Wohnung in der Anstalt, ircre Feuerung und Beleuchtung, verschiedene Naturalbezüge, ! sowie 90 M. Bekleidungsgclb, das jähiliche Gehalt kann bis 600 M. an- sietgen, der Anzustelleude muff unverheiratet sein : — bei der Köuigl. Zeug- Meuterei Dresden 15 1. Dezember Nachtwächter für da« Artillertcdepoi, !900 M., steinend bi» 1200 M., srelc Dienstkleidung und Ausrüstung, di« al« nicht vensionssähige« Drensteinkommen gerechnet wird, 240 M. Wok- nungSgeldzuschuß oder freie Dienstwohnung. — Im Bereich« de« 19. Armeekorv « : beim Landgericht Chemnitz 1. September Dieaer- gcbilsc, 1200 M., 60 M. Bekleid»,igsgelr>, Höchstgehalt 1500M. : — beider Kauert. Obervostdirektio» Cbeinnitz t. 'November Briefträger sür daS Post- amt l ln Chimnitz, 900 M. Ansangrgebalt, 1500 M. Höchstgehalt, daneben WobnuugSgeld,»schuß »nd Teurrunaszulage : — beim Amtsgericht Grtnuna 1. Oktober Schreiber, zunächst 60 M. monatlich, nach Bestehen der Pressung Beförderung zum Srvediente» : — beim Stadtrat zu Limbach bald Kaffeu- aMtent, 1200 M, steigt bi« 1800 M. : — beim Palizeiamt der Stadt Le,v»>g voraussichtlich bis I. Februar 2 KanzlebHiissarbeiter, Mindestem komiuen 780 M., Höchstbetrag 1200 M. — Oeffentliche Versteigerungen in denKSnigl. Amtsgerichten. Montag, den 14. August. Nadeberg: Johann Draugott Siegmunds Grundstücke daselbst: s) Mohn- und Schankgedäude (Liudenhoft, t0.9 Nr groß, Frieorichstraffe 28, eimchlieffttch Inventar, 85 916 M. ; t>) Schuppen und Waschhaus <6.5 Ar), Badstrnffe, 4959 M. Dresden: Auguste Thekla Faniu, verehcl. Lebnbardt aeb. Kochs Wob»- acböude mit Hvsraum und Garten <4 Nr) in Dresden-Löbtau, Leumer- straffe 3, 45 200 M. Dresden : Baugewerke Kart Friedrich Wette« Wohn haus mit Hosroum und Porgarte» <9.1 Ar) in Dreöden-Löbtau, Stolle- straffe 26, 59 300 M. Dresden, Privatmann Ernst O«kar Klebers Wohn- init Nebenakbäude, Lsfrauni und Garten (32,l Nr) in Dresden-Tracken berge, Weinbergstraffe 56. 61 700 M. Küngentbal : Mechaniker Karl Otto Stärk« Wohnbau« <8,9 Ar) in Bruundöbra, Falkenftciner Straffe, 9000 M. Riesa: Otto Rcinkow Kunzes Wohnhaus, Laalgebaude, Scheune und Nedeubanlen. Hof. Garten und Feld <27,5 Nr) in Kleinrügel», nebst In ventar 20 423,90 M. — Dienstag, den 15. August. Pirna: Ernst Theodor Schütze« Wohn-, Scknpvengebäude und Garten (37,8 Ar) in Groffgrauva, Borübergstraffe, 22 450 M. Pirna: Olga verebel. Jentick grd. Wahl« Wohn gebäude mit Hofraum und Htnlergebäiide mit gewerblichem Hvsraum und Garten <11,9 Ar) in Mügeln, Albertsssaßc, 44 009 M. Dresden : Tischler meister Ernst Paul Wolf« Grundstücke in Welschbute : 1. ,um Betriebe einer mechanischen Tischlerei dauernd «(ngerichteleS Wohngebäude mit 4Anbauen, Dampsschornstein, Ttschlcreiwerkstattgebüudr, drei hölzerne Echuoven, Hoi- raum, sowie Porgarten <19 Ar), 28 000 M. : 2. Felo und Fohrwcg <10,2 Ar). 800 M.; Feld <11,3 Ar), 900 M. Die unter 1 und 2 ausgesührten Grund- stücke lieben im wirtschaftlichen Zusammenhänge und sind als wirtschaftlich Ganzes aus 28 800 M. ««schätzt. Tischterei-Jnventar >e. 1982,69 M. Dresden Do« zurzeit der Beschlagnahme dem Privatmann Paul Guido Hoeckel ge- hörige Grundstück: Wohngebäude, Hos »nd Garten <7.4 Ar) in Dresden- Plauen, KielmannSeggstraffe 8, 54 670 M. Pausa : Früherer Fuhrwerks- besitz« Hermann Bruno Ncumeister« Grundstücke, sowie ein Grundstücks- anteil daselbst bez. Ebersgrün: 1. Wohn-, Stallgebäude und Hvsraum, 3000 M.: 2. Wiele <102 Ou.-R.). 500 M. (halbantetlig); ». Feld (42,8 Art 450 M. Wirtschafts-Inventar 281,60 M. Hernse! Bott Lob, nu is der Trödel ans. Beendet sind des Aaren Dualen; „Entschädigung" braucht Nicolau» An die Japaner »sich zu zahlen. Lr zahlt in Ehren bloß „zurück", was bei dem großen Völkermorden, Dank einem kleinen Mißgeschick, Dem Gegner schuldig er geworden. Der zählt erst nach, genau un scharf, Dann schlägt er seine Augen nieder An schbricht: „Bei fernerem Bedarf Beehren Lie m,ch, bitte, wieder". Tiaugott waijchdebetser. ff * > L ** « ff) DM Gch« - 2 ^4 * V"
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