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- 748 Allerlei sür die Frauenwelt. »«rNpruch: wie vermag »tn Freunde«, begegnen Rosen über ven weg >u regnen. «olvalnn, Uber den Lag zu breiten wie über AinbdeiUkerien. teilen! Frida Schanz. »eierlei Glück. Skizze vonAnna Ruland. kSchlutz.j Aus dem großen, au» wertvollem Holze geschnitzten Tische lasen zwei Briefe. Der Millionär legte sich bchagirch in die Ecke des groben DivanS und öffnete den Umschlag deS gröbten, mit einem amtlichen Siegel versehenen Schrei- benS. Der Inhalt desselben betraf seine Ernennung -um Kommerzienrate; der außerordentlichen Verdienste wegen, die er sich um den Handel erworben hatte, wie aus- vrücklich vermerkt war. Ihm siel doch alles Glück mühelos in den Schoß. Er stand auf und wusch sich in einer Flut kostbarer Odeurs die Hände; er, der neu- ernannte Kommerzienrat, war durch diesen albernen Buchhalter gezwungen gewesen, stundenlang eine Lust mit untergeordneten Menschen einzuatmen. Bäh, — zewcsen, sich dieser töricht genug gewesen, sich dieser Lappalie wegen in eine solche Atmosphäre zu begeben, aber er traute den Rechtsanwälten nicht er war ieser Lappalie und bäte keine Lust, an einen Nichtarbeiten den Beamten Geld zu verschwenden. Sein Haushalt kostete jährlich Tausende und Aber- tausende, da hieß es. mit den Gehältern der Fabrikbeamten und Arbeiter sparsam umgeyen. Das Gericht hatte zu seinen Gun- sten entschieden, weil sein Rechtsbeisland. trotz der Gegenaussage des Arztes, mit fabelhafter Zungenfertigkeit die Behauptung verfochten hatte, der Klager sei nicht so krank gewesen, als daß er nicht persönlich bei ihm, seinem wohlwollenden Chef, um Kranken- Urlaub hätte bitten können, den der edle wohlmeinende Vorgesetzte ihm dann gewiß gern erteilt hätte. Ein hämisches Lächeln zuckte bei der Erinnerung an diese prachtvoll ausgearbeitete Rede seines Verteidigers kl eine über das breite, unschöne Gesicht. Augen fielen nun auf das Couvert des zwei ten auf dem Tische liegenden Schreibens: ^Madame Mrienne, erstes Putzgcschäst für Pariser Moden" Er laS die Firmenübcr- schrift mit wutentstellten Zügen. Schon wie der eine Hutrechnung für seine Frau; vor genau vierzehn Tagen hatte er dem Ge- schäfte vierhundert Mark bezahlt. Eine Frauengestalt in rauschender Seide erschien unter der Portiere und betrachtete bohn- lächelnd und kalt das Gesicht des empörten Mannes. »Warum so ausgeregt, mein Lie ber?" — „Weil Deine Verschwendungssucht keine Grenzen mehr kennt!" war die in brüs- kem Tone gegebene Antwort. „Du hast keine Ahnung, wie schwer bas Geld erworben Werden muß. „So," antwortete sie ironisch, «ich denke das Geld, der Reichtum, in den Du Dich gesetzt hast, hat mein Vater ver dient; er, der Mann von guter Abkunft wohnt allerdings in einem bescheidenen Hause, nahe der Fabrik; sein Schwieger- lohn, der Abkömmling des HolzfuhrkliechteS. weiß die Renten der groben Fabrik besser zu gen,eben, er wohnt in einem Palaste!" Sie verlieb das Zimmer, die Tür schlug krachend inter ihr zu. Der Millionär starrte in ie Blumenpracht, die sein Haus umgab, er betrachtete wie geistesabwesend die Herr- licke Fontaine, deren Strahlen hoch in die Lust stiegen, die Wassermassen, die aus dem Haar der Nixen flössen, die als plastisch schöne Gestalten den Brunnen zierten, ein kostbares Meisterstück eines berühmten Künstlers und ihm fiel das junge Weib ein. das heute morgen die Arme liebend und tröstend um den vergrämten Mann geschlun- aen hatte. Er besaß Reichtum und hoben Rang, aber wo war das innere Glück, die Zu friedenheit, das gegenseitige Verstehen zweier zueinander gehörender Menschen? Er suhlte, daß ihm diele höchsten Güter der Menschheit für immer verloren und mit allem Reich tum nicht zu erkaufen waren. Nun sei getrost! lA n A sta!) Nun sei getrost, ich will Dick führen, Will neues Leben in Dir schüren. Will neue Lieb' und Liederlust Erwecken froh in Deiner Brust! Du sollst nicht mehr am Boden kleben. Nein, mutig frei den Blick erheben, Bewußt sein Deiner Geisteskraft, Die Großes in Dir wirkt und schasst! Du sollst, allmählich wachsend^ lernen Zu streben nach den höchsten Sternen! Wir wollen wandern Hand in Hand Im Reich der Kunst durchs Erdenland! Adelaide v. Gottberg-Hrrzog. Rätsel. Ucbcrreich, wie die Natur das schöne Jta- l,en begabte, Weiß der Bewunderer kaum, was ihm am herrlichsten scheint; Aber von all' jenen L-tätten, die unvergeß lich uns bleiben, Preisen am höchsten vielleicht manche be geistert mein Wort. Scheust du davor nicht zurück, ihm fränki sches Gold zu entziehen. Siehst du dich zauberhaft schnell nun nach Helvetica versetzt, Und in romantische» Schluchten braust dir entgegen ein Wildiang, Der sich am Ende doch schmiegt in Vater Rheins starken Arm. M. S<v, 18V Sonntag, den 18. August. Erscheint täglich 11Z1»5 Die Thalmanns. Roinan aus einer kleinen Stadt. Bon Willy Scharlau. (l. FoNschmlg.t (Na-druck verboten.) Polternd schleppten Knaak und der Lehrling den braunen Lcderkosser die Treppe hinaus. Emma Tkalmanu ösfnelc die Tür ihres Zimmers und hieß sie das schwere Gepäckstück hereinschasscn. „Ist recht, Knaak, daß Sie bald gekommen sind." meinte sie. „Aber Mensch, sind Sie ein Dussel. Mit dem Schloß gegen die Wand? Wie soll ich ihn denn aulmachen? Faß an, Leo, umdrehcn." Leo war der Lehrling. Es ge- schätz nach Emma Thalmanns Anordnung. Dann meinte sie: „Na, Knaak, was macht denn Ihre Frau? Gut zu Wege?" „Jawohl, Fräulein Thalmann, nun ist sie schon wieder gut im Gange. Dank auch für die Nachfrage. Sonst noch was?" „Lassen Sie sich unten einen Schnaps geben, Knaak. Aber nur einen, Leo." Knaak machte ein Gesicht, als habe er auf ern Pfefferkorn gebissen. Aber er schwieg. Gegen Tante Emma kam er doch nicht auf; gegen die kam überhaupt niemand aus. Dann machte sich die alte Dame sofort an das Auspacken des Koffers und Ein räumen seines Inhaltes. Wie hätte sic vorher anderes vornehmen können. Der In halt der Handtasche gehörte doch nun einmal in den Sekretär, der des Kosfers in Schrank und Kommode. Sekretär nannte sic grundsätzlich jenes Möbel, das mit Be rechtigung aus den Namen Schreibtisch Anspruch erheben darf. Otto fand sich in ihre pcdaulische Ordnungsliebe denn er mußte. Zwar ganz im stillen — nur wenn er allein war, und dann auch nur in Gedanken — muckte er manchmal aus und dachte: Jetzt gibt sie ihrem Vogel Futter. Aber er wußte, daß auch die längsten Futterstunden ihr Ende erreichten. Er hatte im Laufe von vierzig Jahren warten gelernt. Emma ries nach Toris. Das willige Mädchen eilte mit einer Geschwindigkeit die Treppe hinaus, die man ihm gar nicht zugetraut hätte. Bei mir gehl's viel langsamer, dachte Otto. Uber «r lachte. Tann endlich erschien das alte Fräulein im Kontvr, wo Bruder und Kassec schon lange ihrer warteten. Ter Kaffee halte es besser beim Löarten gehabt als Thal mann, denn er hatte ihm eine schön gestrickte, braune Mütze übergezogen. So befand er sich warm und gemütlich und sah nichts von der Außenwelt. Kaffeewärmer »varen eine Spezialität von Tante Emma. Sie versorgte nicht nur Verwandle und Freunde mit solch nützlichen Gegenständen, auch keine Wohltäiigkeits- oder Weihnachlslotterie fand statt, ohne daß nicht Fräulein Thalmanns Stricklunst ein halb Dutzend Amseer beglückte. Otto stand am Fenster und blickte hinaus. Es geschah wirklich nichts Sehenswertes draußen. Niemand ging bei der sengenden Hitze vorüber — aber — es hätte doch sein können. Neben ihm sah Don oben falls hinaus. Don mit den Porzellänaugen. So nannte ihn die Straßenjugend. Und Ton war wirklich ein wunderbares Exemplar von einem Hund. Tie wildeste Phantasie hätte unmöglich sich ein solches Gebilde kon struieren können, wie es die Natur in grimmigein Humor mit Satirlachen zustande gebracht. Ein langer, langer Leib, lang wie der eines Krokodils. Und an diesem cnd- losen Leib, der noch die Fortsetzung eines dünn, aber lang behaarten Schweifes hatte, waren wie zum Spott zwei paar ganz kurze Beinchen befestigt, welche so aussahen, als wären sie verkehrt eingeschränkt. Gekrönt aber wurde dies Gebäude von einem Kopf der mit dem eines Mopses eine verdächtige Aehnlichkeit hatte. Tons erste Besitzer, er hieß übrigens damals noch gar nicht Don, hatten sich dieser seiner Schönheit willen seiner dadurch zu entledigen versucht, daß sie ihn ins Wasser warfen. Aber das mochte ihn auch nicht — wohl aus dem nämlichen Grunde. Dann erbarmte sich Otto Thalmann seiner, nannte ihn Don und zog ihn auch sonst groß. So wurde Don das, was er war — ein Monstrum — ein Scheusal, aber ein Gemülshund. An seinem Herrn und Retter hing er mit der ganzen Treue und An hänglichkeit eines — nun eben eines Hundes. Am liebsten hätte er ihn nie verlassen und sein Bett ebenso wie das Frühstück mit ihm geteilt. Das verbat sich aber Tante Emma energisch. So energisch, daß sie sich Dons vollste Hochachtung zuzog. Er hatte vor der alten Dame einen tiesen Respekt, aber er mied ihren Umgang Neben Don aber lag auf dem Fensterbrett Luis, ein großer grauer Kater. Don und Luis waren gleich altrig, hatten schon als Kinder miteinander gespielt und sich gut vertragen. Jetzt in gesetztem Alter lebten sic trotz mancher verschiedenen Ansicht und Differcnzierens der Lebensauffassung als Phuviophen friedlich miteinander. Met! LMMr 81r. 23. vr68Ü6N-1seii8l., 7kl. 4624 AIvkvIti »i»8port. >8pe«Nti«rn. N empfiehlt sich zu Umzügen in der Stadt, über Land und per Eisenbahn ohne Umladung,zur Bcrpackung irNnfbewalirung von Möbeln, Instrumenten. Kunstinchcn, Kam'manusgnter» und Waren jeder Art in vorzüglich trockenem, groftcm Lagerhaus. Sbedttion nach allen Plätzen- MSlicltraiisMt-GclcgcuIjcttcn von: Bautzen, Berlin. Braiinschweig. Cottbus. Darmstadt, Düsseldorf, Elberfeld. Feanksurt a. M.. F>cib»rg i. B., Greiz. Halberstadt. Hannover, Karlsruhe. Leipzig. 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