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Donnerstag, de» S2. November. «r. 278. Amtshauptmannschaften Bautzen und Löbau, des Landgerichts Bautzen und der Amtsgerichte Bautzen, Schirgiswalde, Herrnhut, Bernstadt und Ostritz, des Hauptsteueramtes Bautzen, ingleichen der Stadträte zu Bautzen und Bernstadt sowie der Stadlgemeinderäte zu Ostritz, Schirgiswalde und Weißenberg. M, ^S<m»«lrr «achr<ch«u» «fichri»«» taußc Kona- u. 8<st. Agltch <U>«nd» 7 Uhr Mr M solienh«! Lag. Vorau«. »„utrtchteuder Udouu«. ,«,t»»r«t, vtirteljührl. 3 4« kulirttoalbctra q Mr d«l U«»» eturr Pettl-Spa Ilj«, l« i» 4 U,chW«i«»ebUhr p. IMerat 3« 4 »«dS hr Mr Hrikfl7«u«. Hmst>«rt«Uuil, lo 4 lu. voru». ßttt»«l«, dt« » Uhr eingehend« WchwU« finden w dem abend« ArutzeUlDMWteii. Verordnungsblatt der Kreishan-tmauuschaft Bautzen zugleich als Koufistorialbehörde der Oberlaufitz. 1888. »Ule ,u >»lw »efinen«» In nancenbureau« nehm»», «^« vreUerhöhuna, -plLuU« Mr uj »kau «euer Nachricht«»- «I« -ege»! dal. di« Herr« !l«»qm!» vauyen «Lauengrb.i, I. in Löbau, L. W. Ll»»Ü1H M Gchlrgiöwald«, »bring in W»» baq, vuhr in lkbntgthat» »I Ofirt», y. « «euhner s «umiertdars, v. d. Lind«»«« II PuUnttz ». v. V.I»t«»«M«»Ü Organ der Handels- und G e w e r b e l a m «e r zu Zittau Ovtskvankenkaffe LH zu Bautzen. Limstag, de« 27. November, Abends 8 Uhr im Restaurant Fleischmarlt. v»8«»ar«l»u»8r I. Cassenbericht. II. Wahl des Ausschusses für die Prüfung der Rechnungen des lau^ ausscheidenden Der Vorsitzende: ^uU»8 8t«tL. Telegra-Htsche Korrespoadeuz. Rom, 20. November. Der König und die Königin find heute aus Monza hier eingetroffea. Brüssel, 20.November. In drrRepräsentanten- kammer gab der Finanzminister eine Übersicht über die finanzielle Lage, deren Ergebnis für die Jahre 1887/88 ein Überschuß von 14 Millionen sein werde. PariS, 20. November. Wie die Zeitungen melden, ist der diesseitige Gesandte inTanger, Feraud, gestorben. Paris, 20. November, abends. Der ehemalige Finanz- Minister Ray nal übersandte an Numa Gilly einen Brief, in welchem er denselben um Erklärungen ersucht über die Angabe, daß 14 Mill. FrcS. an Mitglieder des Parla ments anläßlich der Übereinkunft mit den Eisenbahngesell- schaften verteilt worden seien; er fordert ihn auf, zu erklären, ob auch er darunter gemeint sei; widrigenfalls würde er Genugthuung durch Waffen fordern. Raynal bestimmte zu Zeugen Jules Roche und Martin Feuill^e, welche sich vormittags zu Gilly begaben, der jedoch erst abends aus NlmcS zurückerwartet wird. Die Deputiertenkamm er beriet heute das Budget für die Kolonien, wobei der frühere Generalgouverneur von Indo-China, ConstanS, den in Rede stehenden Kredit von 15 Millionen für Tonking besprach und nachwieS, daß der Effeklivbefland an Besatzungstruppen, der zur Zeit die Höhe von 14000 Mann aufweise, vermindert werden könne. Die Besatzung von Cochinchina sei unnütz. Die Be- fetzung der offenen Häfen würde für Anam und für Tonking ausreichen. Biele Posten könnten aufgehoben werden; darum könnte auch der Kredit von 15 Millionen reduziert werden. Die Weiterberatung ward alsdann auf Donnerstag vertagt. London, 20. November. Nach aus Aukland heute hier eingetroffenen Nachrichten hat das englische Kriegsschiff ^Hyacinth" auf den Hervey-Inseln die englische Flagge gehißt. London, 20. November, abends. Im Oberhause gab heute Lord Salisbury die Verschiedenheit seiner und Goblets Erklärung hinsichtlich des Durchsuchungsrechtes der Schiffe zu. Die englische Regierung habe geglaubt, ein französisches Schiff werde an der Operation teilnehmen. Goblet habe dies dahin berichtigt, daß Frankreich nur Schiffe, die unter französischer Flagge segeln, überwachen werde; diese Überwachung werde die England bereitete Schwierigkeit betreffs der Sklavenschiffe beendigen, da England mit allen übrigen Mächten Verträge habe. Im Verlaufe der Debatte erklärte Lord Salisbury weiter, daß die Regierung sich nur an die mit seinem (Salisburys) Namen unterzeichnete Mitteilung des Auswärtigen Amtes an die deutsche Re gierung gebunden erachte; er glaube nicht, daß das Deutsche Reich Operationen zu Lande beabsichtige; zur Teil nahme an solchen sei England jedenfalls nicht verpflichtet. Die Blockade sei gegen die rebellischen arabischen Sklaven händler gerichtet. Frankreich erkenne die Legalität dieser Po sition an; eine separate Aktion der Admiräle der dabei be teiligten Mächte sei erwünscht und handelten die Admirale bereits auch dementsprechend. JmUnterhause erklärte der Staatssekretär des Krieges, Ston Hope, es seien ägyptische Truppen von der Grenze zurückgezogen, um die Garnison von Suakim zu ver stärken; es könnten daher 500 englische Soldaten zeitweilig nach Assuan gehen, um im Notfälle bei der Verteidigung der Grenze die früheren Truppen zu unterstützen. Es sei nicht beabsichtigt, britische Truppen nach Suakim zu senden. Ferner teilte Stanhope mit, es seien mehrere tüchtige deutsche Arbeiter aus Solingen herangezogen worden, um eng lische Arbeiter in der Schmiedung von Hieb- und Stoß. Waffen zu unterrichten. Die Kenntnis dieses Faches sei in England fast ganz auSgestorben. Die deutschen Arbeiter Würden bald in ihre Heimat zurückkehren. Deutsche« Reich. Bautzen, 21. Novbr. Zu Ehren des hohen Namens tages Sr. Majestät des Königs Albert führte heute früh das Musikchor des Königl. 4. Jnf.-Regiments Nr. 103 große Reveille aus. Dresden. Mit Allerhöchster Genehmigung Sr. Maj. drS Königs ist dem Buchhalter Gustav Raimund Tetzner in Borstendorf für die von demselben unter eigner Lebens gefahr am 30. Juli d. I. auSgeführte Rettung eines Kindes vom Tode des Ertrinkens die silberne Lebensrettungsmedaille nebst der Befugnis zum Tragen derselben am weißen Bande verliehen worden. Se. Majestät der König hat dem Ober- steiger bei dem C. G Kästnerschen Steinkohlenwerk in Bockoa, Lorenz, da» allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht. — 22. November. (D. I.) Ihre Majestäten der König und dir Königin sind heute früh von Schloß Sibyllenort in der Königl. Villa zu Strehlen wieder eingetroffen. O Dresden, 20. November. Am morgigen Namens tage Sr. Majestät deS Königs, an welchem früh Reveille und mittags (wie schon bemerkt) auf dem Theaterplatz im Anschluß an die Wachtparadr große Paroleausgabe stattfinden wird, soll auch die Firmung deS jüngsten Sohnes vom Prinz Georg, des Prinzen Albert, durch Bischof Bernert in der Kapelle de» Königl. RestdenzschlosseS vorgenommen werden, welcher Frier die gesamte Königl. Familie beiwohnen wird. Prinz Albert vollendet am nächsten 25. Februar sein 14. Lebensjahr. Er war in seinem ersten Lebensabschnitte recht eigentlich das Schmerzenskind seiner am 5. Febr. 1884 verstorbenen Mutter, da seine Kränklichkeit der hohen Frau wie seinem erlauchten Vater die ernstesten Sorgen verursachte. Seit dem Heimgänge der Prinzessin Georg hat sich aber der Gesundheitszustand deS jüngsten Wettiner Sprossen in erfreulicher Weise gebessert. Der beste Beweis dafür war, daß ihm an seinem 12. Wiegenfeste sein königl. Oheim ebenso das OsfizierSpatent bescheren konnte, wie dies bereits bei seinen drei älteren Brüdern geschehen war. Bei der letzten, am diesjährigen 60. Geburtstage Sr. Maj. deS Königs ad- gehaltenen großen KönigSparade der Dresdener Garnison auf vem Alaunplatzr stand Punz Albert zum ersten Male mit in der Front bei dem 2. Jägrrbataillon Nr. 13, dessen Offiziers corps er zugetrilt worden ist, und vermochte auch, trotz seines jugendlichen Alters, den zweimal stattfindenden Vorbeimarsch seines Bataillons mitzumachen. Seine morgen stattfindende Firmung ist ein weiterer Beweis seiner Fort schritte, die er während der letzten Jahre im Unterricht ge macht und welche dokumentieren, daß er die frühere Kränk lichkeit völlig überwunden hat. Wenn dies seine Mutter er lebt hätte, deren liebender Fürsorge er so viel verdankt. Mag er, der jüngste Sprosse WettinS, weiter wachsen und gedeihen! — Zu besetzen sind: die Lehrerstelle an der oberen Schule in Großschirma. Kollator: das Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts. Einkommen: 1200 Mk. und Amtswohnung im Schulhause. Gesuche sind bis zum 12. Dezember an den K. Bezirksschulinspektor vr. Winkler in Freiberg einzureichen; — die Nebenschulstelle zu Rath mannsdorf bei Schandau. Kollator: das Ministerium deS Kultus und öffentlichen Unterrichts. Einkommen, außer freier Wohnung im Schulhause mit Gartrnnutzung, 840 Mk. Ge halt und 210 Mk. persönliche Zulage, welche sich von 3 zu 3 Jahren um je 100 Mk. bis zur Erfüllung eines Bar gehaltes von 1500 Mark erhöht. Gesuche sind bis zum 4. Dezbr. an den Kgl. Bezirksschulinspektor E. C. Lehmann in Pirna einzusenden. Leipzig, 20. Novbr. Das vom hiesigen Militär-Kom mando erlassene Verbot des Besuchs des hiesigen Krystall- Palastes von seiten der Militärpersonen ist wieder aufgehoben worden, nachdem das Direktorium des Eta blissements Bürgschaft dafür übernommen hat, daß Versamm lungen von Vereinen oder Gesellschaften socialdemokratischrr Färbung nicht daselbst abgrhalten werden dürfen. Chemnitz, 20. November. Mit der Unterschrift „Der Volksverein zu Chemnitz" wurden auf die heute stattfindrnden Ergänzungswahlen zum Stadtverordnrten-Kollegium bezügliche Flugblätter verteilt, aus denen unzweifelhaft her- vorgeht, daß die Socia listen mit einer eigenen Liste her- vortretrn und sich an der Wahl stark beteiligen werden. Berlin, 20. November. Der Kaiser kam heute vor mittag bald nach 9 Uhr vom Marmorpalais nach Berlin und begab sich sofort nach dem Exerzierhause des zweiten GarderegimrntS z. F., wo derselbe von 10 Uhr ab im Bei- sein der Generalität und der resp. Vorgesetzten während der nächsten Stunden der Vereidigung der Truppen der Berliner und Spandauer Garnison beiwohnte. Bei der Feier war auch die schwedische Marinedeputation zugegen. Das Pu blikum brachte dem Kaiser begeisterte Ovationen dar. Nach dem feierlichen Akte verweilte Se. Majestät dann noch kurze Zeit in der Kaserne des 2. Garderegiments zu Fuß und begab sich darauf ins hiesige Königliche Schloß, um daselbst noch einige Vorträge entgegrnzunehmen und Regierung». angelrgenheiten zu erledigen. Der Kaiser wird nicht mehr von hier nach dem Marmorpalais zurückkehren, sondern von heute ab für die Wintermonate im hiesigen Königl. Schlosse Wohnung nehmen. Auch dir Kaiserin trifft m,t den Kai- serlichen Prinzen heute nachmittag vom Marmorpalais hier rin, so daß also dir Überstrdelung der Kaiserfamilie von Potsdam nach Berlin mit heute sich vollzogen hat. Am 22 d. wird sich der Kaiser zur Abhaltung von Hofjagden mit mehreren geladenen Fürstlichkeiten nach Letzlingen be« geben. — Die Kaiserin Augusta wohnte heute, wie all- jährlich, der feierlichen Vereidigung der Rekruten ihres Gre- nadierregimentS in der Vorhalle de» Residenzschlosse» in Koblenz bei. — Prinz Heinrich ist gestern nachmittag au» Kiel hier eingrtroffen und gedenkt einige Tage hierselbst zu verbleiben. — Zum Besuch am hiesigen Hofe treffen morgen früh hier rin der Regent von Braunschweig, Prinz Albrecht von Preußen, der Erbgroßherzog von Sachsen- Weimar, sowie der Herzog und die Herzogin von Aosta. — Der Kaiser sowie die Kaiserin Friedrich haben die vom Professor Raschdorff vorgelegten Bauzeichnungen für da» Mausoleum in der FriedenSkirche zu Potsdam, sowie die vom Professor R. Begas entworfene Modellskizze zu dem Grabmal Friedrichs III. genehmigt. Letztere» wird aus karrarischem Marmor gefertigt. — Die „Voss. Ztg." batte die Mitteilung gebracht, am Sonnabend wäre an die städtischen Behörden zu Händen des Oberbürgermeisters rin Kaiserliche» Schreiben ge langt, welches in verbindlichen Worten den Dank für die Huldigungs-Adresse und da» damit verbundene Geschenk eine» monumentalen Brunnen» auSspreche. Darauf hat da» „Deutsche Tageblatt" diese ganze Nachricht für erfunden er klärt. Die Wahrheit liegt nach der „N. P. Z." in der Mitte. Dem Kultusminister ist, wie verlautet, ein Kaiser!. Schreib« zugrgangrn, worin mitgeteilt wird, daß der Kaiser das ihm vom Magistrat dargebotene Geschenk eines Brunnen» an nehme und seinen Dank dafür aussprrchrn lasse. Da» Schreiben hat natürlich der Kultusminister dem Magistrat in einer Zuschrift zur Kenntnis gebracht und wird der letztere dasselbe der Stadtverordnetrn-Versammlung in ihrer nächsten Sitzung mitteilen. — An offiziöser Stelle schreibt die „N. A. Z.": „Die jüngsten Tage haben Kunde gebracht von der ebenso herz lichen al» gastfreien Aufnahme, welche dem deutschen Schulgrschwader in den österreichischen Seeplätzen am Adriatischen Meere bereitet worden, und von der ehren vollen Aufmerksamkeit, mit welcher sowohl da» österreichische Seeosfiziercorp», wie die Behörden und die gesamte Bevölker ung den deutschen Gästen begegnet find. In allen Hafen plätzen der Monarchie, welche da» Geschwader bisher anlief, hat man darin gewetteifert, den Besatzungen der deutschen Kriegsschiffe einen von den Empfindungen der Sympathie und Hochachtung durchdrungenen Willkommengruß zu ent bieten und ihnen nicht nur äußerlich, sondern aus vollstem Herzen heraus die Freude über diesen ersten Besuch zu er kennen zu geben. Die warme Begrüßung unserer Kriegsschiffe in den fernen österreichischen Küstenstädtrn hat einen lebendigen Widerhall nicht nur in der deutschen Kriegsmarine, sonder« im ganzen Vatrrlande gefunden, welche» mit freudigem Stolz die Kunde von der Auszeichnung, die den Vertretern unserer Seemacht widerfahren, vernommen hat. Allgemein wird diese so erfreuliche Kundgebung in unserem Lande al» ein Nach klang jener Trinksprüche aufgefaßt werden, in denen vor wenigen Wochen die Herrscher der beiden Reiche den Gesinn ungen treuer Waffenbrüderschaft Ausdruck gaben, und mit welcher dieselben die zwischen ihnen bestehende Bundesgenossen- schäft bekräftigten. Ebenso wie dir damals dem deutsch« Heere gewidmeten Worte huldvoller Anerkennung in unserem Vatrrlande das Gefühl patriotischen Stolzes erweckten und in den Herzen der Armee und der Nation ein tausendfaches Echo fanden, ebenso fühlt sich heute unsere Flotte und mit ihr das Land durch die Beweise herzlicher Gastfreundschaft geehrt, welche am Strande deS Adriatischen MeereS dm deutschen Seeoffizieren zu teil wurden, und «blickt in den selben eine neue Bürgschaft für das Erstarken der beide Reiche miteinander verbindenden Waffengenossenschaft. War schon durch die Aufnahme des dem Thron am nächsten stehenden preußischen Prinzen in den Verband des öster reichischen SeeosfiziercorpS diesem engeren Band, welches zwi schen der österreichisch-ungarischen und der deutschen Flotte besteht, ein bezeichnender Ausdruck gegeben, so ist da» kamerad schaftliche Verhältnis zwischen beiden Marinen durch die stattgefundene persönliche Begegnung in noch höherem Maße gefestigt worden. Unvergeßlich wird in der Erinnerung der beteiligten deutschen Seeoffiziere da» Andenken an den Besuch der österreichischen Flotte fortleben, deren Abzeichen ein er-