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«r. 18«. Mittwoch, Veit 1t Attguft. 1888.' m« .»«»«»nrr «achrvven- lsvter Von», ». grfi- L^Mch-tend« 7 Uhr für L« La,, >»«»»»- !,«,t richt« »der Lbonn«. ,«»tlpr«i» »terleUihrl, 3^3 »»I«rtt»»3belra*a Mr den »^„«tnerVelil.Lpallietleil »«chwrttaedühr ». Jnjeral « / »edühr Mr drtelk. «u«. bwittertrtlung 10 (U. Porto!, »leiser«, dt» » Uhr eingehend« «niertU« finden in dem adend» „»»lgedende» Plaue iluMahme. JautzenerKM^niftm. HUI« alt iolld dedomt»» ttoo noncendureaat nehme», ««, Preiterhohnua, Jaserar« fttr M, .vausener «achttchle»- »» aegc,; dal. die Herren Lem« t» Bauden iLauengrb.!, AP. S»i»» in Ädau, L. W. Lidpttiq - Schirgitwald«, Döring in «de-a, dach, Luhr in fionigthatn Ostri». I). M. «euhner in 0»> - llunncrtdorl. v v. Lind«»»» i>t Pulini» u v. ». Wiedemamt V «richenrach O.-L Verordnungsblatt der Kreishaudtmannschast Bantzcn zugleich als KousiAorialbrhörde der Oberlaufitz. Amtsblatt der Amtshauptmannschaften Bautzen und Löbau, des Landgerichts Bautzen und der Amtsgerichte Bautzen, Schirgiswalde, Herrnhut, Bernstadt und Ostritz, des Hauptsteueramtes Bautzen, ingleichen der Stadträte zu Barltzen und Bernstadt sowie der Stadtgemeinderäte zu Ostritz, Schirgiswalde und Weißenberg. Orga« der Haudels- uud G e w e r b e k a m me r zu Zittau. i Bekanntmachung. Anna verehel. Zieschang geb. Tücke in Grvstpostwitz ist als stellvertretende Hebamme für den die Orte Bederwitz, Berge, Carlsberg, Cosul, Culowitz aller Antheilc, Grvkvvslwch, Hamid, Halbendvrf im Gebirge, Klemkumd, Rodewifi mit Sonnenberg nnd Suppo umfassenden 21. Hebammendislrict hier eidlich in Pflicht genommen worden. Bautzen, am 9. August 1888. Königliche Amtshanptmannschaft. In Vertretung: O. Kupfer. U. Fünfzehnte öffentliche Tilzung der Stadtverordnete« Donnerstag, den 16. August, Abends 6 Uhr. Tagesordnung: I. Gegenstände zur Kenntnitznahme, darunter Rathöbeschlüssc über Revision j der Hebestcllen für städtische Cmgangsabgaben und die Errichtung eines Kriegerdenkmals m hiesiger i Stadt. II. Berathungsgegenstünde, als: 1) die Feier des Sedantages betr.; 2) den Neubau des , Spritzen- uud des EiunehmerhauseS am Gerberthore, sowie die Anlegung eines Kellers unter Letz- i terem betr.; 3) die Regelung des Schlasstellenwescns im Stadtbezirke betr.; 4) bauliche Herstellungen !nn Scheunengrandstiick Cat. No. 761 betr.; 5) die Vernncthung der im Parterre des sogenannten ConrectoratsgebttudcS befindlichen Räumlichkeiten betr., und 6) Gutachten des NechtSausschusses. die Wassermessersrage betr.; 7) Beralhung m nichtöffentlicher Sitzung. Der stellvertretende Vorsteher: Seyfert. Telegraphische Korrespondenz. Kopenhagen, 13. August. Die Prinzessin Waldemar ist diese Nacht von einem Prinzen ent bunden worden. Brüssel, 13. August. Der König ist heute früh nach England abgereist. Paris, 13. August. Bei der gestrigen Ankunft Bou langers inSt.Jean d'Angöly kam es zueinemAuf- lauf, bei welchem ein Antiboulangist, Namens Perrin, Professor am dortigen College, mehrere Revolverschüsse abgab und zwei Bauern leicht verwundete. Perrin, welcher sofort ergriffen und zu Boden geworfen wurde, feuerte weiter, um sich zu verteidigen. Nach einem kurzen Verhör wurde derselbe wieder in Freiheit gesetzt. Durch energisches Ein schreiten der Gendarmerie gelang e», die Ruhe wieder herzu- stellen. Zahlreiche Personen wurden verhaftet, jedoch bis auf fünfzehn wieder freigelassen. Boulanger reiste des Abends wieder nach Paris zurück. London, 13. August. Dem Reuterschen Bureau wird auS Pietermaritzburg unter dem heutigen Datum ge- meldet: Der Generalgouverneur von Natal teilte d r Regierung von Transvaal mit, er beabsichtige die Auslieferung der Häuptlinge Dinizulu und Unda du ko, Weiche des Meuchelmordes beschuldigt seien, formell zu beantragen. Die Regierung von Transvaal erwiderte, sie habe schon Schritte gethan, um diese Häuptlinge zu ent waffnen und nötigenfalls zu verhaften. London, 13. August, mittags. Der von Parnell gegen die „Times" angestrengte BerleumdungSprozeß soll am 16. Oktober zur Verhandlung kommen; der Kläger hat eine Entschädigung von 50000 Pfv. Sterling verlangt. London, 13. August, abends. Im Oberhause ge langte heute die seitens der Königin erfolgte Genehmigung mehrerer Gesetze zur Verlesung. Hierauf wurden Ober haus und Unterhaus bis zum 6. November vertagt. Die irischen Abgeordneten T. G. O'Connor und John Redmond haben bei dem hiesigen „QueenS-Bench-GerichtS- hose" gleichfalls einen BerleumdungSprozeß gegen die „Times" anhängig gemacht. Petersburg, 13. August. DaS „Journal de St. PcterSbourg" bezeichnet eine Nachricht des „Standard", daß der Minister v. G t e r S darauf gedrängt habe, die Türkei solle von der ungerechtfertigten Beschlagnahme der Linie Bakarel-Bellova seitens Bulgariens Nutzen ziehen, indem sie Ost-Rumelicn militärisch wieder in Besitz nehme, kate gorisch als unbegründet. Dnrlsche- Reich. -ei- Milkcl, 13. August. Im feierlichen Zuge wurde am 9. duj unser neuer Pfarrer, bisher DiakonuS an der St. MichaeliSkirche in Bautzen, Herr Handrick, ringeholt. JnLomske durch Vertreter der Kirche, Schule und der Vereine begrüßt, geleitete man den neuen Seelsorger in unseren fest lich geschmückten Ort, wo ihn vor dem Pfarrhaus der Herr Graf von Einsiedel als Kollator mit herzlichen Worten be willkommnete. Herr Pfarrer Jacob aus Neschwitz hielt hieraus die Begrüßungsrede. — Am letzten Sonntag sand seine feier liche Einweisung ins neue Amt vor reich versammelter Gemeinde statt und zwar im wendischen Gottesdienst durch Herrn Pfarrer Jacob aus Neschwitz, im deutschen durch Herrn Oberkirchenrat Keller aus Bautzen. Seiner Antritts- predigt legte Herr Pfarrer Handrick die Worte 1. Petri 2, 5—10 zu Grunde. Er wies darnach hin: „Auf den präch tigen Bau des Christentums und betrachtete 1) den Eckstein, auf dem er ruht; 2) die Steine, aus denen er besteht, und 3) die Herrlichkeit, welche er in sich birgt. — Möge der Herr unserem neuen Seelsorger zu seiner Arbeit in unserer Parochie i« reichen Maße seinen Segen verleihen! Dresden. Sc. Majestät der König haben dem Pfarrer Guido Louis Müller in Gröbern daS Ritterkreuz 1. Klasse vom AlbrechtSorden zu verleihen geruht. br. Dresden, 13. August. Se. Königliche Hoheit der Prinz Georg nebst hoher Familie besuchte am gestrigen Sonntag mit seinem erlauchten Gaste, dem Kronprinzen von Italien, die Festung Königstein, welche unter Führung deS Kommandanten Obersten v Lossow eingehend in allen ihren Teilen besichtigt wurde. DaS Diner wurde nachmittags in SendigS Königsvilla in Schandau einge nommen. Abends kehrten die hohen Herrschaften nach Hoster- witz bez. Dresden zurück. Am Sonntag früh morgens hatte der Kronprinz vor seiner Abfahrt zum Besuch der Festung Königstein auch die Höhen von Räcknitz und speciell daS Denkmal deS Generals Moreau ausgesucht. Heute vormittag unternahm der Kronprinz abermals einen Ausflug in die sächsische Schweiz über Pirna nach dem großen Winterberge. * Dresden, 14. August (Tel. der Bautzener Nachr.) Der Kronprinz von Italien ist heute früh von hier nach Nürnberg abgecelst. Berlin, 13. August. Der Kaiser begab sich gestern früh 6^ Uhr mittelst Extrazuges von Potsdam nach Berlin zum Empfange deS Königs von Portugal, welcher um 7 Uhr 40 Minuten auf dem Anhalter Bahnhofe eintraf (s. unten) Nachdem der Kaiser seinen hohen Gast nach dem hiesigen Schlosse geleitet hatte, fuhr derselbe nach dem Marmor- Palais zurück und empfiig dort den Fürsten Fugger, sowie den Regierungs-Präsidenten v. Puttkamer. Darnach nahm Se. Majestät die Meldungen deS GenerallieutenantS v. Loewe sowie des Generals ü la suite v. Brauchitsch entgegen. Um 1?/z Uhr fuhr der Kaiser nach dem Bahnhof Potsdam, um den König von Portugal bei dessen Ankunft von Berlin zu empfangen und nach dem Stadtschloß zu geleiten, woselbst ein Diner von 24 Gedecken stattfand. Abends unternahmen die beiden Majestäten mit einer kleinen geladenen Grsellschaft mit der Kaiserlichen Dicht „Alexandria" eine Fahrt auf den Havel-Seen und lehnen zum Souper nach dem Stadtschloß Potsdam zurück. Heute früh 7*/, Uhr empfing der Kaiser den Ches des Cwil-KabinettS zum Vortrage und begab sich gegen 9 Uhr nach dem Lustgarten, um die zu Ehren deS König? von Portugal stattfindende Parade über die in Pots dam garnisonierenden Truppen abzuhalten. Der König von Portugal wohnte derselben in seiner Equipage bei, während der Kaiser im Lustgarten zu Pferde gestiegen war. Nach Beendigung des militärischen Schauspiels verweilte der Kaiser dann noch einige Zeit bei dem Könige von Portugal im Potsdamer Schlosse und kehrte darauf von dort aus mit seiner Begleitung zu Pferde nach dem MarmorPalaiS zurück. Dort nahm Se. Majestät dann später mehrere Vorträge ent gegen. Nachmittags um 3 Uhr fand im Königl. Schlosse zu Potsdam zu Ehren des Königs von Portugal ein Gala- diner statt, zu welchem gegen 100 Einladungen ergangen waren. Unter den geladenen Gästen befanden sich auch die zur Zeit hier anwesenden Prinzen, sowie die Generale und Stabsoffiziere, welche am Vormittag in der Parade gestanden hatten. — Über die gestrige Ankunft des Königs von Por tugal wird berichtet: Auf dem Anhaltischen Bahnhofe hatten sich, als der Kaiser dort rintraf, bereits der portugiesische Gesandte Baron von Prnafiel nebst Gemahlin und sämt lichen Mitgliedern der portugiesischen Gesandtschaft sowie die zum Ehrendienst kommandierten Offiziere, ferner der kom mandierende General des Garde-Corps von Pape, der Ober- Stallmeister von Rauch und der stellvertretende Polizri-Prä- stdent u. s. w. zur Empfangsbegrüßung eingefunden. Auf dem Perron hatte eine Compagnie vom zweiten Garde-Re- giment z. F mit dem Musikchor und der Fahne Aufstellung genommen. Um 7 Uhr 40 Minuten lief der Zug mit dem hohen Gaste unter den Klängen der portugiesischen National- Hymne ein. Schon vorher hatte der Kaiser den Warte salon verlassen und war seinem erlauchten Gaste bis zum Salonwagen entgrgrngegangen. Beide Majestäten begrüßten sich durch Kuß und gegenseitige Umarmung. Der Kaiser hatte die große Generalsuniform mit portugiesischem OrdenS- bande angelegt. Der König von Portugal trug die portu giesische Uniform. Nachdem die Monarchen gegenseitig die Herren ihres Gefolges sich vorgestellt hatten, schritten die selben die Front der Ehrencompagnte ab. Hierauf begaben sich beide Majestäten nach den königlichen Wartesalons, wo dieselben noch kurze Zeit in Unterhaltung mit den Herren des beiderseitigen Gefolges verweilten. Der Kaiser geleitete dann seinen Gast nach der auf der Rampe harrenden vierspännigen Stadtkutsche, in welcher beide Monarchen «ach dem könig lichen Schlosse fuhren. Trotz der frühen Morgenstunde Halle sich eine nach vielen Tausenden zählende Menschenmenge an- gesammelt, welche die Monarchen mit Hochrufen begrüßte, wofür dieselben durch militärischen Gruß dankten. Der Kaiser verblieb im Schlosse noch einige Zeit bet seinem Gaste und nahm mit demselben auch das Dejeuner ein. Alsdann begab sich der Kaiser nach dem Marmorpalais. Der Köniz von Portugal Härte um 11 Uhr in der HedwigSkirche de Messe und begab sich dann nachmittags 1z Uhr mittels Sonderzugs nach Potsdam. (Wie die „Franks. Ztg." now mitteilt, hatte der König von Portugal Freitag abend m Frankfurt eine rinstündige Unterredung mit dem in König- stein weilenden Staatsminister Grafen Herbert Bismarck, welcher zu diesem Zwecke dorthin gekommen war. Die Unterredung wurde in deutscher Sprache geführt.) Auf dem Sarge Kaiser Friedrichs in der Friedenskirche zu Pots dam legte gestern der König von Portugal noch einen Kranz von violettem und weißem Flieder und weißen Rosen, sowie mit Bändern in den portugiesischen Farben nieder und statt«- der Kaiserin Friedrich einen Kondolenzbesuch ab. — Die heute früh im Lustgarten zu Potsdam vor dem König von Portugal abgehaltene Parade, die erste, welche der Kaiser seit seinem Regierungsantritt abgenommen, verlies bei gün stigem Wetter glänzend. Die Paradeausstellung vollzog sich unter den Augen des Kommandeurs der 1. Garde-Jnfanteric- Brigade, Generalmajors v. Lindrqaist, der die Parade kom mandierte. Die Infanterie stand unter Befehl des Flügel- Adjutanten Oberst v. Plesscn, die Kavallerie unter General major Edler von der Planitz. In Parade standen: das 1. Garde-Regiment (in den historischen Blechmützen), das Lehr-Jnfanterie-Bataillon,dieUnterosfijier-Schule, dasGarde- Jjgrr-Bataillon; weiter daS Regiment der Garde du CorpS, das Leib-Garde Husaren-Regiment, daS 1. Garde-Ulanen- Regiment, die 3. Garde-Ulanen, endlich die Kriegsschule, das Potsdamer Kadettenhaus und die Militärschüler des großen Militärwaisenhauses. Die Truppen waren im offenen Karree ausgestellt; eine glänzende Suite hielt am rechten Flügel: die gesamte Generalität von Berlin und Potsdam, eine Menge militärischer Zuschauer, unter ihnen die Militärbevoll mächtigten und Attaches der fremden Staaten. Um 8^ Uhr waren die Feldzeichen auS dem Schlosse geholt und unter präsentiertem Gewehr mit gerührtem Spiel eingestellt; da kam der Kaiser, von der jubelnden Menge enthusiastisch be grüßt, vom MarmorpalaiS in den Schloßhof geritten, um den König von Portugal zur Parade abzuholen. Letzterer stieg jedoch nicht zu Pferde, sondern nahm mit seinem Ehren dienst, Generallieutenant Bronsart v. Schellendorff, in offenem Wagen Platz. Zwei Adjutanten ritten vorauf, der Kaiser folgte zu Pferde. Nachdem die Fronten abzeritten, formierten sich die Truppen zum Vorbeimarsch. Der Kaiser hatte in der Mitte des Paradeplatzrs neben dem Wagen des Königs von Portugal Ausstellung genommen. Von der Rampe deS Schlosses aus setzte sich daS DefilL in Bewegung. Die In fanterie marschierte zugweise mit angefaßtem Gewehr vorbei, daS Lehr-Jnfanterie-Bataillon nach dem neuen Reglement und mit Gewehr über. Die ganze Kavallerie defilierte in Zügen. Das Leib-Garde-Husaren-Regiment führte beim ersten Defilieren der Kaiser persönlich dem König vor. Zum Schluß erfolgte noch ein zweiter Vorbeimarsch, der von der In fanterie in Compagniefront mit Gewehr über, von der Ka vallerie in ESkadronSfront ausgeführt wurde. Das Urteil, welches der Kaiser und sein Gast über den Eindruck des Gesehenen im Kreise der Kommandeure und Offiziere ab gaben, war das anerkennendste. — Der König von Portugal wird dem Vernehmen nach heute abend von Potsdam nach Berlin zurückkehren und, soweit bis jetzt bekannt, morgen abend mit seiner Begleitung von hier aus cheiter reisen. — Der Kaiser hat den Generalfeldmarfchall Grafen Moltke durch eine sehr gnädige Kabinettsordre zum Präses der Landesverteidigung ernannt, welche Stellung der ver storbene Kaiser als Kronprinz bekleidete. Zum Chef deS Generalstabs ist General-Quartiermeister Graf Waldersee ernannt worden. Letzterer wurde gleichzeitig L la suite deS 1. Hannoverschen Ulanen Regimentes Nr. 13 gestellt. — Die Taufe des fünften Sohnes des Kaiserpaares ist vorläufig auf den 31. August verschoben worden. Ein ladungen zu derselben sind bis jetzt auch noch nicht ergangen, auch außer dem Könige von Schweden noch keine andere fürstliche Personen zur Übernahme einer Patenstelle geladen worden. — Die Kaiserin Augusta trifft dem Vernehmen nach am 16. d. in Schloß Babelsberg ein. — Staatsminister v. Bötticher hat sich am Sonnabend