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Dresdner Nachrichten : 20.08.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-08-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188208203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820820
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820820
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-08
- Tag 1882-08-20
-
Monat
1882-08
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.08.1882
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Nr.»»» tL»s» rtiuscdung varth', I tz»»n» auf, während, wie st, Nagte nur einmal von L. diesem eine Firma Lauterbach als Re« sich nachträglich herauSstellte, der Ange« . L. einen kleinen Posten Waaren gegen sofortige Baar»ahlung entnommen hatte. Barth versichert, daß er bei Kenntnis! der Sachlage nicht per Wechsel Waaren an T. gesandt baden und dann den tbm durch Nichteinlösung der Acrepte verursachten Verlust entgangen sein würde. Nach Seiivuna der ersten beiden Waarenposten machte Trltscheler noch eine Bestellung auf 4 5000 Spulen und V00 Schiffchen bei Barth, wenigstens srug er an, ob ihm B. einen Auftrag in dieser Höhe tuiren wolle und insoweit war x Betrugs erhoben worden. Herr terer Beziehung die Entscheidung dem Gerichtshöfe anheim und er folgte schließlich insoweit Freisprechung, während Tritscheler im Uevrigen zu 6 Monaten Gesängniß und 2 Jahren Ehrenrechtöverlust verurchetlt wurde. r Höhe zu ermäßigten Preisen effec- gegen T. die Anklage auf versuchten cr Staatsanwalt Lufst stellte in letz- - SM» » - die in dem Khalifen ihr Oberhaupt verehrt, ckr bietet den Englän- dern seinen Beistand, und diesen wird »S ganz unzweifelhaft gelingen, die Ordnung in Oberegypten wieder krrzusteUen. Frankreich wird dann sein Interesse dann finden, di« Verständigung »wischen Eng land und der Türkei zu fördern. Alexandrien kann dann wieder eine Vorstadt von Marseille werden. Herr v. Frevcinet glaubt, daß man den Konsulaten im Rothen Meere und in Abyssimen die SonvtLkl I cksn »o; Xngmt 1882 TagtSsttschichlk. Deutsches Reich. Tie deutsche Kronprinzessin wird weder den Manövern in Schlesien noch den in Sachsen beiwohnen. - Ter Kultusminister bat einen Erlaß an die Oberpräsidenten ge- - richtet, welcher die Vorbereitung geeigneter Maßnahmen sür die Er haltung der Kunstdenkmüler und Alterthüiner im Wege der Gesetz- > gebung betrisst. : Die Kretoregierung von Oberbaycrn hat dem Beschluß der ul-1 trainontanen Mehrheit der Gcnieindekollegie». den liberalen Schul- ratb Dr. R o h in edrr seines Amtes zu cnthebci», die Zustimmung versagt und gleichzeitig dem Wirken desselben ein anerkennendes .leugniß ausgestellt. Selbst die klerikale ,,Schles. VolkSzeitung" kommentirt die V rcSlauer Vorkomnniisse bei gemischten Eben wie folgt: Es ist falsch, daß das Beuediltinische Jndult, wie der Pfarrer, den der Kviieipondent deS „Schief. MorgenblatteS" darüber gesvrocheu haben will, behauptet haben soll, ausgehoben sei; das Jndult, welches bekanntlich Papst Clemens XIII. durch Dekret vom2l.Fcbr. 1767 auf daS Biotin»» Breslau und Papst Pius IX. vom LI.Scpt. >877 nrif die spater zum Bisthl»» gekommenen Theilr ausgedehnt l-aben, besteht lreute noch in voller Kraft. In Schlesien, soweit cs »r>» Bisllmm Breslau gehört, sind darum Mischehe», auch wenn ,ie ohne Beachtung der tridentinischen Form «vor dein Pfarrer und cwei .sengen» geschlossen werden, giltig. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Selbstverständlich ivird die Angelegenheit mit einer ein- ieiiige» Rechtfertigung nicht als abgeschlossen erachtet werden können, »nv zwar um so weniger, als die „Germania" den wesentlichen Punkt init Stillschweigen Übergel,l, daß mit der neue» Praxis eine Abweichung von dem Modus eiiigesübrt sei, welchen gegenseitige Nn-tsichtnahme im Interesse des konfessionellen Friedens seil Jahren in der Breslauer Diözese selbst festgehnite» hatte. Die Korvette „Gneisenau" und der Aviso „Ziethen" sind von Kiel nach dem Mitlelmeere abgcgangcn. Dein im vorige» Fahre verstorbene» Professor Hertwig ist seist auch sein langjährig berühmter .Kollege Geh. Medizinalrnth Prof. Dr. Ernst Friedrich G urlt nachgefolgt. Der "Nestor der Peteriuärkundc war am Ist. Oktober 17!>I zu Dremkau bei Grünberg in Schl, geboren, wurde nach Absolvirung seiner Studien in Bres lau als Nepitilor n» der Berliner kgl. Thierarzneischnle augestellt und hat diesem Institut, dessen Direktor er I"-I!> geworden, bis zu seiner 187«» erfolgten Pensiouirnng innniterbrochen semc Dienste gewidmet. DaS Dorf Lindebride» bei Wandsburg in Westprcußen ist total uiedergebrannt. Die Ernte ist fast ganz vernichtet. Eine E i s e u b a h » s a h r t auf Leben und Tod bat ein 13 Fahre alter Knabe von der Station Jeßnitz der Nicderscklesisch- Mrkischen Eisenbahn bis nach Numinelsburg bei Berlin gemacht. Als der in srüherMorgenstunde auf dem Bahnhof in Berlin cinfahrcnde Gütcrzug noch im Zwielicht auseinander rangirt ivurde, bemerkte der damit beschäftigte Nangirmeister unter dem Obergcstell eines lstüterivagens und zwischen den Rädern derselben, auf der Brenis- venichlung, einen dunklen Gegenstand. Entsetzt ließ er sofort an- balien, cS ivurde der Wagen »»tersucht und unter demselben ein fast vollständig von Kälte erstarrter Knabe hervorgeholt. Der Junge war von Schmutz, Kohlenstaub und Wagenschmiere fast unkenutlich. Juni Stationsvorsteher gebracht, erzählte derselbe, er sei aus einem Dorke bei Saga», habe vor Jahren durch den Tod seine Eltern verloren und sei dann bei einer Großmutter erzogen worden, bis auch diese durch den Tod dahingerafst sei. Er habe es dort sehr gut gehabt. Fehl sei er bei fremden Leuten in Pflege gegeben, von denen er schlecht behandelt sei und die ihm öfter gesagt, er habe noch Verwandte, die in Berlin in der Linienstraße wohne», er solle machen, daß er fort käme und diese misslichen. Er sei nun aus seinem Heimattisdorfe lerlgeg-nigen und dis Jeßnitz gewandert. Hier habe er aus dem Valnwos de» Gütcrzug stehen sehen -, er sei nun unter die Wagen gekrochen und habe sich derartig auf die Bremsvorrichtung placirt, daß er sich mit den Händen öden an dem Wagen sestgehalteii und mit dein Gesäß und den Füßen auf zwei Ouerstangen gehockt habe. So halw er die etwa zehn Stunden dauernde Fahrt ausgchalkeu. Glücklicherweise war die Bremse unbesetzt-, andernfalls wäre er beim Anziehen der Bremse unrettbar verloren gewesen, den» er wäre mir dem Körper gegen den Wagen gedrückt und vollständig zerquetscht worden. Die diensthabenden Beamten nahmen sich des bcLaueriisivertlieii Kindes mitleidig an, brachten eS in ein Zimmer, gaben ilnii z» essen und führten cs dann dem Amtsvorsieher in Stralau zu, der cs dem Onkel in der Liiiiciistraße übergehen ließ, ivo es sich in liebevoller Pflege befindet. Oesterreich. .',um Diebstähle bei dem Grafen A n l> r a s s y wud anü Budapest telegraphirl: „Ein Diener des Grafen Andrassh w'.l bei dem Diebstähle nr dessen Palais »litgcwirkt haben und dann flüchtig geworden sein." Der „Westuiigarischc Grcuzboic" vom 16. August enthält aus dem Snrofer Kvmitat folgende Original-Korrespondenz: Ter Stadt Bartseider Wirthshanspächtcr Lichlig Samuel in Zal-awa bei Bartseld hat die Christin Scudek Hatsa aus Kluuzo (Barlseider Gerichtsbezirles) als Ammc zu seinem Kinde ausgenommen. Die selbe Amme machte cs zur Bedingung, daß sic ihr eigenes Kind, einen Knaben, au ihrer Brust mitstillcn tömie. Aber schon wenige Tage, nachdem Sendck Haifa das Jlidenkind deS Lickstig Schwul stillte, hat die aus nur vier Familien bestehende'Jndeii- gcineinde zu Kluuzo die Kopse zuininmcilgcstectt, und deswegen, well die christliche A m m e Sendet Halm nicht koscher sei, um das Fudenkiud des Lichtig Schmul anstandslos säugen zu tömieii, babcn diese orthodoren Juden diese Amme unter einem listige» Vorwände vom Hause entfernt und während ihrer Abwesenheit das christliche »lind der Scudek Hatsa durch de» Bartsclder Bcschneibcr (Koschcrat) jüdisch rituell, ohne jedes Vorwisseu und ohne Ein willigung dessen christlicher Mutter zum Juden beschneide» lassen. Bei dieser kriminellen Gewaltlhat waren anwesend: Samuel Guttmaun, Samuel Lichtig, Branntweinbrenner Holstein, der Bartsclder Koscherak und der jüdische Lehrer der Gutliuaiin scheu Kinder. Die Gattin deS Lichtig Samuel halte munde Augen und bat aus rituellem Aberglauben mit dem bei der Beschiieidung des christlichen Kindes z»ni Vorschein lonimenden Blute ihre wunden Augen geschmiert, um solche mit dem christlichen Blute zu heilen. Als die Müller des christlichen Kindes (Scudek Halm) einige Mi uule» daraus in die Wohnung des Lichtig Samuel zurückkam/ daselbst die vorgenannten versammelten Juden und ibr eigenes i Kind schreiend und von der stattgehabten Aeschneidinig blutend ge sellen und diese kriminelle Unthat erfahren hat, nahm sie ihr Kind, das Hans des Lichtig Samuel verlassend, um zum K. ung. Bezirks lichter Schleiminger klagen zu gehen: aber die vorbenaniitcn Juden verstellte» ihr den Weg, ihr Geldancrbietlingen machend, nm diese rituelle llnthat zu vertuschen, und vorläufig hat die sonst ganz ver mögenslose Scudek Hatsa sich mit den von den vorgenannten Juden, ihr tliatsächlich gegebenen 2.7 f>. haaren Gelbes bestechen lassen und! keine Klage geführt. Dle vorstehenden Dhatsacke» sind jedock dem j Reichütagsabgeordiieteii Gcza von Onod» nach Tiöza-Eszlar bucslich , niigezcigt worden. In Trie st winde ans dem von Venedig aiigelaiiglen LIo»d- ^ dampfer von der Polizei ein Koster mit Proklamationen und Ge schossen, welche zur Störung der Feier am Donnerstag bestimmt gewesen sein dürste», in Beschlag genommen. Der Koster gelangte nicht an seine Bestimmung, well die Person, für welche er bestimmt mar, von der Polizei in den letzte» Tage» wegen verdächtiger Um- tricbe verhaftet worden war. Der Steuermann, welchem der Koster in Venedig übergeben ivurde, scheint von dem Inhalt desselben nichts gewußt zu haben. größte Pflege angrdeiken lasten sollte. Frankreich könnte dort eine ähnliche Stellung finden, wie Italien und ander» Mächte sie an- streben. Waö Tunesien betrifft, so müßten dir Franzosen, da sie einmal dort find, auch dort bleiben. Das Schwerste sei fetzt grthnn und die egyvtischen Händel hätten wenigstens den Vortheil für Frankreich gehabt, seine Stellung an der Küste des alten Kdrthago zu befestige». Man sollte fetzt verstehen, aus den Opfern, die man gebracht, auch Voctheile zu ziehen, lieber Herrn v. Bismarck und Deutschland äußert sich Hz. v. Freycinet nur mir der größten Zurückhal tung, doch will es ihm brdünken, daß Hr. v. Bismarck in diesem Augen blicke mit den Resultaten feiner Politik nicht sehr zufrieden fein muß. Gai» detta plant eine italienische Reise. In Turin soll er angeblich mit italienischen Staatsmännern eine Zusammenkunft vordereren. Infolge desGeständnisic-S eines inM o n te e a u - le L - M i n e L verhafteten Ruhestörers gelang es, fämmtliche Papiere der sogen, schwarzen Bande, von welcher die Unruhen ausgegangen find, samnit den Statuten und Listen der "Assiiiirten in Beschlag zu nehme». Der Blindenführer, "Namens Tema», ist entflohen-, ein niltergrordneter Anführer wurde scstgeiionimen. Weitere Unord nungen sind nicht vorgekommeu. Türkei. Dusterin hatte eine Unterredung mit dem Premier Said. Gutem "Vernehmen nach hat der Botschafter Vollmacht er halten, bezüglich der Militär-Konvention die eine oder andere Kon zession zu machen, wenn er dies sür nötkig halte: in teincm Falle dürfe jedoch dadurch am Prinzipe der englischen Vorschläge elivas geändert werden. - Die Regierung läßt den Schelk Lbcidullah, welcher sich aus der Flucht nach Kurdistan befindet, verfolgen. Ans Alexandrien verließen 6 Transportschiffe init Trup pen und 2 Kanoncuboote den Hasen und nehmen Stellung außer halb der Rhede, bereit zum Auslaufen. tkgypte«. Der „Times" ist folgender Wortlaut der vom Sultan gegen Arabi Pascha zu erlassenden Proklamation übermittelt worden: „Ibr "Alle wißt, daß es Sr. tais. Majestät dem Sultan Hesallen hat, das Vizekönigthnin von Egypten Sr. Hol». Mebemed K.ewfit Pascha gemäß der durch kais. Firmans gewälinen Privilegien zu übertragen. Ihr wißt, daß Se. Hot», der direkte Vertreter der tais. Autorität in der Verwaltung der egnptischen Angelegenheiten ist, daß seinen Befehlen Gehorsam geleistet werden muß und daß jede Zuividerhandlinig Vernnlivortuiig nach siel» zieht. Nun hat Arai» Pascha, entgegen den ausdrücklichen Bestimmungen der Religion-»- und bürgerlichen Gesetze, verbrecherischer Weise die Prärogative und Attribute der Verwaltung angegriffen, fremde Intervention prvvozirt, das Vertrauen des Landes erschüttert und angesichts von .Kriegsichissen der Regierung Ihrer britannischen Majestät Kriegsvorbcreitnngen getrosten, ist gegen unseren kaiserlichen, die Vorbereitungen verbietenden Befehl ungehorsam gewesen, bat abermals die Residenz Sr. Hob. des Khedivc belagert und bat bei seinen Handfiingcii bebarrt. ohne ans die weisen, gemäß der heiligen Gesetze und der Nothwcndigteit der Lage ihm osten ertbeilten Ermahnnngen der kais. Kommissioii, die niner souveräner Hos an Ort und Stelle entsendet hat, zn achten. Zugleich hat "Arabi, indem er auf seine eigene Autorität bin in Egypten eine Verwaltung cinsetzte, sich als Feinv der gesetzlich konstitnutcii Lotalantoriläten erklärt und das Prinzip des Landes niit Bezug ans die Fremden verletzt ein Prinzip, das zn den Attributen der tais. osinaniscben Regierungen gehört. Er hat diese erhabenen Attribute anzutasle» gewagt und bat dabei die eghptische Bevölkerung getäuscht wie auch einige Per sonen, welche von der Lage der Dinge nichts wissen. In "Anbetracht, daß Se. Hob. dc-r.Khcdive, einer der liöchslen "Würdenträger Egyptens, der das Vertrauen Sr. tais. Majestät des Sultans besitzt, ist cs erforderlich, seinen Rang und sein "Ansehen intakt zu erhalten und die "Autorität und Privilegien zu verttieidigcn, welche ihm durch die Bestimmungen der tais. Firmans velliehen worden sind. In Folge Frankrcikl». Ans einem Interview mit Freneinet meldet ein orrespondent des „Peill Marscillaiv", Herr van F--»einet Paule, iß die rgliptische Lösung nahe bevoriteht. Sie werde von «»da» und ans dem Süden toman-ii. Aralll Pascha werde gezwungen sein, sich zu ergeben, da ibm die Sekte des JlSaiinssi nickt beislebl, eines sein einslnßreichcli Scheits, der dem Sulla» selbst die Spitze bietet: Jl Sanusii ist be>»»»Ilicb in Feindschaft m>I der Sc-lte Ali, ungeachtet der vorstehend anfgezäbitcn Verbrechen, welche derart sind, nm ihm die schwerste Bestrafung znzuziehen, denKliedive aiirief und durch Sc. Hol», die Verzeihung und Gnade Sr. kais. Majestät erflehte, zugleich Reue und augenscheinliche Loyalität zeigend, wurde er der Gegenstand mannigfacher Gnnslbezcuginlgen, aber er vergaß dieselben bald, indem er bei seiner vonviirssvollen und illegalen Auf fnhnnig beharrte und die Fahne des Aufruhrs cntsalt-.te. Daher crscheiill "Arabi Pascha in de» Angcn der kaiserlichen Regierung als ein Rebell. Bei dieser Gelegenheit sott es "Allen bekannt werden, daß die kais. Regierung fest entschlossen ist, den Einfluß und die Privilegien Sr. Hol», des Khedivc- aufrecht zu erhalten. Die gegen wärtige Proklamation ist daher erlassen, damit sich Jeder diesem allerhöchsten Dekret liiiterivelse." "Noch fehlt da.S Dalum der Ver- ösfentlichinig und so lange die Pforte dieses nicht hinzusügt, bleibt der vorstehende Entwurf nichts weiter als schätzbares Material zur Keiiiitnißnnhme des englischen Botschafters. Militärisch habcii die Engländer von dem § nezkanaI jetzt Besitz gciiommeii, seitdem das zweite Dekret des Kliedive ihnen auch formell gestattet, sich mit ihren Schissen und Truppen nn allen strategischen Pniiklen seslzusetzen. "Auch der großen Wasserwerke in Suez, die der Kanni-Gesellschaft gehören, hat fick "Admiral Hostins gegen den Einspruch dersetbcu bemächtigt. Ter „Fran'.ais" schreibt: Es beißt, daß, wenn Herr v. LesscpS dem neuen Dekrete des Khedive Widerstand leistet, die englische Regierung entschlossen ist, ilm er greifen und ans Egupten ausweisen zu lassen. Herrn Dnclere soll diese Neingkeil sebr zu Herze» gegangen sei». Eine "Anzahl von Freunden des .Kenn v. Lesseps und von Atlioiiäreii des Kanals ivird sich deshalb zum Minister des Aenßeren begehen lind ihn nm eine Audienz Hilten. E-ngland. Am >7. Ang. Abends wnrdc in Mullagbaduiiiia (Grafschaft Maua» eine Familie von einer ans Mitgliedern der Agrarliga bestehende» Bande übersatten. Ter Mann, dessen Mutter, Frau und Trichter wurden durch Schüsse getödtet: - Kna ben liegen verwundet darnieder. Acnilltlou. '!' K. Hoftheatcr. Vor vollbesuchte»» Hanse gab FränI. Je nur» Bürde am 18. August die Marin Stuart. Die im Vergleich zu der Rnlland weit ichwierigerc Rolle erbrachte den Be weis, daß ninn das bedeutende Talent der jungen Künslleri» nicht iibcrschützt batte. Vornehm in der Haltung, liebcnswerlh lierllich und mit muslerhasl deutlicher und dabei klangschöner Sprache, fübrte sje auch die größere "Ausgabe unter reichem lind allgemeinem "Beifall aus. Im Beginn deckle die »neisalnene 'Fugend der Darstellerin die königliche Jmposanz und Beherrschung der Maria nickt, alles machte sich richtig und ansprechend, aber zagbnsl, leer. Aber schon im zweiten Tbeil des l. Aktes, wo Maria lebbasler wird, hob sich der Ausoruck sehr bedeutend. Tie lyrische Episode zu Beginn des 3. "Aktes („Eilende Wolle»") litt noch initer treibender Unruhe, verriet!» aber schönes Temperament und null» in rasck,cr Bewegung völliges Verständnis! des Dichters, wenn auch Vieles noch jugendlich unfrei bleibt. Die Höhepunkte der Leistung waren die Begegnung mit Elisabeth, mit überraschender Schärfe und Größe trotz aller Jugend herausgebrachl, und der milde Schluß des » Aktes. "Abschied und Beichte halte» etwas TiesnihrendeS, Verklärtes, das eine Dar stellerin (wenn man von der technischenVclllbeberrscbniig des Momentes absieht) nicht mache n kann, sondern das aus den feinsten Empsin düngen der Seele emporsteigen muß und durch die Stärke der Phantasie der Künstlerin die Illusion bervolbriiigt. Die Stuart liegt der Gästin als GesainnitverkörperlMg eines integeren Ebaiallers noch fern -, mit 20 Jnlnen kennt man noch »icbt alle Jntriglicii und Regungen die hier widerspruchsvoll iiieniaildc-rlanscn. "Aber dic Liirik der Rolle und die bestimmte Kubiibeil in der Scblilßpbrase des 3. "Aktes zeigen ein Talent von großer Bedeutung und zu dichterischer Verklärtbeit wie gei'chafie»: dabei in jedem Moment, auch wo daS stärkere Gelinge» ickurächer wird, iiniipalbiich. - Feder Zoll ein Mo rin» er war Hr. Matkowsk», unser Zuln»slscbaiaktc-r>pielcr.! Er ging in der Einpbaje des Z. Alles, dem Liebesparorisiiins zu Marie», bis an die Grenze diaitncber Realistik. Aber taffen nur ib»: er ivird schon die Maßen fick» curechliegen lernen und einst weilen bat man an il»»i und Frl. Binde zwei erfrischende Be weist-, daß künstlerisches "Naturell und bobe Begeisterung noch »iebt ans dem Aussleibe Etat deS jungen "Nachwuchses siebe». Eine vorzüglich ckmialleiisirte und än».-erst me»>cibii>« dnrchge sübrle Rolle isl die des Herr» Poilb als alter Sbrewsbur» und von königlicher Größe und Sicherbe»! d»- der Elistibelb kos Frl. llliicb. Auch Herr Jan--. Kol-eistein »ganz au>"g>-.ze>chliel», Frl. > »err Deitmer«. A. m. diente» einem schönen Gesammteindruck. Uiervinelduna im 4. Akt ist so wichtig, daß sie von Herrn den nicht beherrscht werden tann. Kleine Rollen derart gesährden leicht die Wirkung. Das gilt auch von den „jugendlichen Gefähr tinnen der Stuart. Hrn. v. d. Osten bars man als Leicester mehrfach beglückwünschen. Die gedampft gesprochene erste Begegnung mit dein mißtrauenden Mortimer war.vorzüglich -, ebenso das Diktum der Verhaftung des Letzteren. Dic Liebesszenen slcb.cn der prächtigen Figur und dem schönen Organ nicht so leicht an. DasSchilleriche > LiebeSpathoü verlangt viel geistigen Elan, Zurlbeit des Empfindens, l selbstvergessene ideale Gläubigkeit des Daiflellerö an das, was er spricht und diese Cchillerelaeiischasten - - wenn man das Wort j acccptire» will, liegen nicht in der allgemeinen schauspn-ierischcn j Begabung. Zum geschmeidigen geistig glänzenden Leicester verhält sich Herr v. d. Osten etwa wie sich Laube zu Schiller, Esser zum Posa verhält. Die Grenzen zwischen tüchtiger theatralischer Wirkung Laubc's und der tiefen Ethik undPratik Schillcr's laust auer durch Herr» v. d. Oste»'s Begabung. Das Derbere und Kraftvollere bringt er kräftig das künstlerisch Vornehme und scingeislig ! Oscillirende nicht zur Geltung. Das isl indes« fast wörtlich schon vor seinem Engagement betont worden; er bleibt uns auch so wie er ist,vertb und tann ja noch wachsen — d. h. ja nicht körperlich. Verbarg doch seine Figur das Profil Elisabcth's ,n der Thronszene trotz der Erhöhung des Hinlergruiidrs. Ein Bild, das den sterilen Pholvgraphiesthl einmal starkwirkend durchhrnche, wäre Frl. llluch im Staatsratli sitzend und leicht den Kops vorüber,«»- den Finger stützend: sie sitzt liier rin sehr schönes Bild, lieber Schiller'-.- Stuart tann man eher ein Buch, als einen Zeituiigsartlkel schreiben. To hock dichterisch die Rettung der Maria steht, historisch und dramatisch j ist die Charakteristik meriivürdig verschöbe» und erschwert. Weder , für Marin - trotz Schillcr's rührender Plandoyers - - noch sür l Elisabeth tommt eine einseitige reine Anthcilnalniie zum Tmchbrnch. Denkt man sich aber Maria, wie sie ans einem Bild in Schloß HAmbras in Tirol nach dem Leben gemalt: kühn anfgcivorfcne Lippen, kraftvoll üppige Gestalt, große verlangende Angcn — so repräsenlirte sie besser ihre eigene leichtlebige genußsüchtige."Vergangenheil, als ! cs Schiller's heiliger Maria Stuart gelingen kann. Es legte fick, ^ dann über den erstell Alt ein Auslug von Vcrstellung — der 3. Akt inachl sich l-öckist natürlich und der 7. wäre darum nicht ausgeschlossen, denn die sittliche und christliche Resignation einer stark gelebt habenden, einst geisteskrästigen Frau, sobald alle ihre Hossmiilgen Schissbrnch ' gelitten und der Tod ihr gewiß ist, ist durchaus glaubwürdig. Es hat Marien^ Magdalenen zu allen Zeiten in Fülle gegeben. Nun - aber, wie Schiller so reizvoll weiblich und schuldlos edel die Maria uns überliefert, verhäßlichl sich das Bilo, das wir von Elisabeth empfange». Wir würden dal,er sosoil für Maria gerührt werden. , wenn wir nur nicht ans dcr Geschichte wüßten, wer und wie sie gewesen. Ans dieser schwanke» Elmrakleristit entstand auch der sonst seltene Umstand, daß ein und dieselbe Schanjpielerin sowohl ! die Maria, so wie die Elisabeth gleich gut zu spielen vermag. Frl. Ulrich möchte man als Elisabeth wahrlich nicht missen, aber sie wäre j zugleich eine sehr glaubhafte Maria, trotz Rosenkranz und fließenden - Gebeten. Schließlich ist zu bemerken, daß die jetzige Jnszcnirrmg j der ersten vier "Akte wesentlich schöner geworden. Dem 7. Akt fehlt freilich dcr Pomp und d»e Abschlußizenc (das Zersloiicndsle von , Herrn v. d. Osten'S Leistung) verläuft wie ein großer Strom ! im Sande. Ludwig .Hartmann. ^ /! Morgen treten unsere Bayreuthcr, .Herr Gudehus und FränI. Malten, erstmalig nach ihrem Urlaub wieder im Königl. Hoslhcatcr ans. Herr Gndelius-Parsisal singt hierbei seinen eigenen Sohn (. Mein Vater Parsisal trägt seine Krone — sein Ritter, ich, bin Lohengrin genannt"), und man kann cs als guten Zufall an- sehen, daß „Lohengrin" als erste Wagneroper die beiden Bayreutbcr Künstler hier wieder einsnhrt. In „Tristan", „Nibelungen" und „Parsisal" werden wir sie sobald hier nicht hören. V Aus Bayreuth wird geschrieben, daß daselbst im Monat Juli kommenden Jahres „Parsisal", „Tristan und Isolde" und „Tainihänscr-, vielleicht auch „Loheiigrin" zur Aufführung kommen weiden. — Tic mehrfach anfgctalichte Nackricht, es werde die Zahl - der aiigesetzten "Vorstellungen des „Parsisal" rednzirt werden müssen, Zst unrichtig. Für die zwei letzten Vorstellungen 28. und 2!t e. - haben mehrere hundert Amerikaner Plätze bestellt. V Herr v. Stranz, Direktor dcr kgl. Oper in Berlin, der auch ! in diesem Jahre die theatralischen Vorstellungen in Gastein in der "Villa des Grafen Lelmdorff mit Virtuosität leitete, erhielt von Sr. Maß dem Kaiser eine kostbare Busennadel. j , V Ein junger Dresdner Schauspieler, Hr. OSk. K n ckenmei st c r j (Sohn des Hrn. Mc-dizinalrathesj, scheint die in ihn gesetzten Hoff nungen zu erfüllen und macht seinem Meister Winger Ehre. Die „Erefeldcr Ztg." sagt gelegentlich eines Gastspieles dort: „Der Friedrich Schiller des Herrn Küchenmeister war eine Bravourleistung. Mit einer wolilgelnngenen Maske vereinigte sieb ein bis in's Kleinste durchdachtes Spiel, das, in den passenden Momenten die richtige Nuance j», Ausdruck treffend bei jeder Pointe packen mußte. Ebenso j lobt die „Breslauer Ztg." seine erste Rolle nach den Ferien im Lobctbeater die des „Rescrendar Gerstel" (Dr. Elans) „weil diese reizende Partie trüber nach nie einen so passenden Vertreter gefunden hak. Ter jugendliche Darsteller zeigte, wie auch sonst schon, neben einem natürlichen und anninllieiiden Hnmor ein gemessenes und durchdachtes Spiel, olme sich über Gebübr geltend zu machen und ans dem Rabmcn berauszntreten V Die auf dcr Terrasse ausgestellten W cr c s ch n g in' s ck» c n Gemälde, welche bicr nur noch kurze Zeit bleiben tonnen, werden von Dresden aus direkt nach Brüssel geben. V Königin Ciisabct l» von R n in änien, die sich nnlee dem Pseudonym Carmen Sniva rasch einen hervorragenden Play in der modernen Literatur erworben, ist gegenwärtig mit einem dramatischen Werte beschäftigt, welches noch im yanse der kommenden Wintersaison am Hostbeater zn Berlin zur ersten Anffübrnng ge langen soll. ^ -j- Repertoir des K g I. H o s t I» c a t e r s in Altstadt ^ Sonntag: Die Jungfrau von Orleans. ("Ansang M7 Ubr.» - 1 Montag: Loliengrin. ("Anfang '/e7 llbr.) -- Dienstag: Feenbände. — Mittwoch: Lneia von Lnmmcrnioor. Donnerstag: Böse Zungen. I — Freitag: Figaro's Hochzeit. - Sonnabend: Die Widerspenstige. , Der Impfende ,zre>e>. V In der Ausstellung des § »cb s i s ch e n K n n st verein s ans der Brübl'schcn Terrasse (geöffnet nn den Wochentagen von IO--i, und Sonntags von tl 3 Ubr» sind ferner ne» nnfgesteill: 1. Oelaemälde. Landschaft in Tnroi, van Prof. Braun (München»: - „Am Strande", Änrinelandschntt von Eickibarn 'Weimar» : „Der Slni' eiifall tc-i Umbausen in Tnroi", Landschaft von Förficrting (Kleinzschachwitz b. Dr.»: Bildnis« in baibcr Figur, von Freibaca . (München» „Im Atelier", Genrebild von E-ick, Hammer «Weimar»; ! „Nach dcr Jagd ', Stillleben von Kröner (Düsseldorf» -, „Katzcn- ^ mutter". Elcnrebild von Mare (Müiichcnt-, Ki»dcrbild»is«gnivpe, von Rödig: „Sckinls Tnrasp im Engadiii" und „Aiotiv bei Blafi- witz", zwei Landschaften von Jda Schmidt: „Wie GoldteckNerweii , über den Tcick» säbn", Genrebild von Emma Tbor». „Abend dämmeriiilg', Landschaft von Zichimmer (Ersiirl). nns-crde»i> 2t Konklirrenzentivürse für ein "Altarbild in die Kirche «n Langeblück b. Dr., nlisgestelir vom aladeinischcii Ratbe. - II. Zcichnniigcii. "Votivl-isel, entivolseii und gezeichnet von Rebm. -ß Im Verlag von H. Jaenicke in Dresden ist soeben das 2. Heft, Blatt Vl (Ebemnitz, Döbeln, Frribcrg, Marieubcrg» der Speeinlkarlc vom Königreich S a ck» i e n zur "Ausgabe gelang!. Der Subskriptionspreis bei Entnahme aller 12 Blätter belrägk nur 77 Pf. pro Blatt. Die ganz vorzüglich nlisgeN»l>rte Karte kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden. Vermischtes. Die be i! e F e d e r. . Ick» wün'ck'te. cs gäbe ein-- Feder, die nur Wabrbeit schriebe und dann irüinch'.-- ick- dieie F-dcr allen Zeilliiigüfchreibeln.-' Kein Genngerer als D-unck'lands.Kaiser l-al das gesagt. .Karl Gcrok b-U di-.- Kauers Won in »olg.nden Ver-en n-eiler ausgesübrl: Reck'lschreibeli, eine SchuIen-'-ick-i, bcnt wird man alt rn.d — kaiilis dock- nick'!. Schöiischre-beii. eine bubickie Knust, erweckt voraus des Lebr-ns Gunst. Gntschreibcii, ist ein seiner Rubm, gewinn! dem Mann st-n Publikum. Dock> reckt und ickon und -nn nur ickreibt, w--. Fcdei bc> der Wabrl-eit bleib-! »«ri» . .V.T' E "A bends ein g etroifen e B orte n. . eo. vl.? ». ?.rr.
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