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«r 221. KreUaa, veu 21. Se»1emb«r. «t» .««»»«nrr »iachrkhlen- ^>ch«l»en lauter Leu«, u. tzefl. Iaqi> »ü,ltch abciik» 7 Uhr fkr de» sel-enden Lag. Vorau»- »»»utrichteadcr «donue- M«»t»pr«t» »terteljährl. »n1»rttou»be«ra a Mr den vaUMetnervettt-Shaltjetle I» Rachw«t»a«bühr ». Jnleral »> Gebühr Mr drteN. »u»- M»N»«rI»Uung i» <u. Porto». UieMero, di« » Uhr eingehend« Inserate stndeu tn dem abend» WutzMrKNüWien. 1888. dach, vuhr M Somolhat» d> Oftrt». n. M. Reuh«rM»t„ Lunneridorf. v. v. An»M« .» vuirnt» u. v. «. »t«d«»«o »- Reichenbach O.-U. Ml« al» solid bekamt«, noncendureau» neh««», ei vret»«rhohuna. tznserat« NK . .vautzener Rachrtchte-r' i» gegen; dal. die Herren reum«. Bau»«» iLauengrb.,, J vTWe » tn Lbdau, L. W. Ltdpttsch . - Berorduungsblatt der KreishauMannschast Bautzen zugleich als KoufistorialbehSrde der Oberlaufitz. Amtsblatt der Amtshauptmannschaften Bautzen und Löbau, des Landgerichts Bautzen und der Amtsgerichte Bautzen, Schirgiswalde, Herrnhut, Bernstadt und Ostritz, des Hauptsteueramtes Bautzen, ingleichen der Stadträte zu Bautzen und Bernstadt sowie der Stadtgemeinderäte zu Ostritz, Schirgiswalde und Weißenberg. Orga» der HaudelS- und S e w e r b e k a m me r z« Zittau. Bekanntmachung. Vom 1. Octobcr ab wird das erste zur Postbeförderung benutzte, zwischen Cunewalde und vroßpostwitz verkehrende Privat-Personenfuhrwerk 5"" Vorm, au- Cunewalde und 6"> Vorm, aus Großpostwitz abgefertigt. Dresden, 17. September 1888. Der Kaiserliche Obcr-Postdirector. Halle. Konkursverfahren. Ueber das Vermögen des Droguen- und Materialwaarenhändlers Johannes Friedrich Wil helm Höhnel in Oberfriedersdorf wird heute, am 19. September 1888, Vormittags Voll Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Schulze in Reusalza wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkurssorderungen sinv bis zum 25. October 1888 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Be stellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falles über die in 8 120 der KonkurSordnunc bezeichneten Gegenstände sowie zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf deu 6. November 1888, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zm Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gcmeinschuloner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dein Konkursver walter bis zum 8. Oktober 1888 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Neusalza, den 19. September 1888. Richter. Veröffentlicht: Controleur Walther, Gerichtsschreiber. Amtliche B e r st e i g e r u n g. In Weißenberg sollen Sonnabend, den 22. September d. I., Nachmittags :t Uhr, 5 Kalben, 1 Zuchtbulle, 1 Kuh und 6 Schweine öffentlich an den Meistbietenden versteigert werden. Versammlung der Bieter im Stadtkeller. Löbau, am 17. September 1888. Act. W. Schulz, Ger.-Vollziehcr. AuÄoosung Vvn Kamenzer Stadtschuldscheinen. Bei der 81. Auslvosung hiesiger Stadtschuldscheine sind Siv. 52 lüt. zu 1500 - 3, 59. 206, lüt. U zu 600 - 21, 64, 280, 307, 405, 518, 564, 577, 858, 941, I^it. 0 zu M - 116, 156, 169, 291, 412, 416, 423, 583, 617, 626, 888, lut. v zu 150 - 44. 228, 323, 358, 422, 465, 571, 713, 762, 807, 1035, 1085, 1255, 1375, 1518, 1579, 1609, 1645, 1707, 1759, 1776, 1802, lüt. L zu 75 ausgelvost worden. Dieselben werden hierdurch für den 1. April 1889 dergestalt gekündigt, daß mit diesem Tage das Recht auf Verzinsung erlischt. Ferner werden die Inhaber der bereits früher ausgeloosten, noch nicht zur Einlösung ge laugten hiesigen Stadtschuldscheine No. 342, 546, 630, lut. 0 zu 300 ^L, - 55, 312, 327, 448, 698, 805, 832 901, 928, lüt. I) zu 150 - 149, 272, 1224, 1602, 1665, 1669, 1708, 1819, lit. L zu 75 hiermit nochmals ausgcfordert, selbige zur Einlösung zu bringen. Hierüber wird noch bekannt gemacht, daß rücksichtlich der hiesigen Stadtschuldscheine No. 813 lot. <' zu 300 und No. 920 lüt. l> zu 150 das Aufgebotsverfahren bei Gericht anhängig ist. Kamenz, am 17. September 1888. Der zur dasigen Stadtanleihe verordnete Ausschuß. vr. Feig, Bürgermeister. Telegraphische Korrespondenz. * Werbig, 20. September. (Tel. der Bautzener Nachr.) Bei der Übersetzung eines Militärzuges mit 1500 Mann vom 14 Regiment vom Geleise der Ostbahn auf die Linie Frankfurt-Angermünde entgleiste rin Teil de« Zuges und stürzten 5 Wagen mit Soldaten um. Die Insassen blieben außer einigen Hautabschürfungen und leichten Quetsch ungen unverletzt; ein aus Freienwalde nachts emgetroffenrr Hilfszug beförderte die Soldaten weiter. — Die bei Münche berg lagernden Fußtruppen bezogen nachts zwei Uhr Not quartiere in und bet Müncheberg; dieselben marschieren jetzt zu Fuß in die Garnisonen. * Hamburg, 20. September. (Tel. der Bautzener Nachr.) Laut Bekanntmachung des Senats ist der Termin für den Zollanschluß Hamburgs vom Reichskanzler auf Grund der ihm erteilten Ermächtigung durch den Bundes rat auf dea 15. Oktober festgesetzt worden. Kopenhagen, 19. September. Der König von Griechenland reist heute abend über Warnemünde nach Berlin und wird sich von dort nach Athen zurückbegeben. Der Kronprinz von Griechenland wird zum Besuche des hiesigen Hofes demnächst hier erwartet. Rom, 19. September. Die „Politische Korrespondenz" erfährt von hier aus zuverlässiger Quelle, die päpstliche Kurie habe, geleitet von der Besorgnis vor weiteren Folgen des Zwischenfalls in Belovar und in Erwägung, daß der Bischof Stroßmayer sich an der Kiewer Jubiläumsfeier, welcher selbst die russische Regierung fern blieb, beteiligt habe, den genannten Bischof nach Rom berufen, um erschöpfende Aufklärungen zu erhalten und danach zu entscheiden, ob Bischof Stroßmayer auf seinem Posten zu verbleiben oder eine andere Bestimmung zu erhalten habe. Deutsche- «eich. Dre Sden. Se. Majestät der König hat dem emeritierten Geistlichen der Gefangenanstalt zu Chemnitz Karl Wilhelm Trahndorfs das Ritterkreuz 1. Klasse, dem AmtStierarzt Sch öpß in Crossen das Ritterkreuz 2 Klasse vom Albrechts orden, dem Stadtkämmcrer und Sparkassenvrrwalter Ludwig Julius Hochgemuth tn Stolpen das Albrechtülreuz sowie dem Bahnhofsgendarm a. D. Johann Karl Heyde in Löbau das allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht. O Bautzen, 20. September. Herr Kreishauptmänn von Salza und Lichtenau hat einen mehrwöchentlichen Urlaub angetrrtrn. Die Leitung der Geschäfte der König!. Kreishauptmannschaft ist für die Dauer des letzteren von dem Herrn Geheimen Regierungsrat von Ciiegern über nommen worden. — 19. September. (D. I.) Gestern früh begab sich Sr. Majestät der König von Plauen aus mit Wagen nach Untermarxgrün und stieg daselbst zu Pferde, um dem Ma- uöver der 3. Division Nr. 32 unter Leitung deS General- lirutenantS v. Holleben beizuwohnen. Das Manöver begann um 9 Uhr. Die kombinierte 6. Jnfanteriebrigade Nr. 64 unter Befehl des GmeralmajorS v. Kirchbach verteidigte die Stellung bei Ober-Schloditz gegen die 5. Jnfanteriebrigade Nr. 63 unter Generalmajor Lommatzsch, welcher über den Steinpöhl und von Lottengrün her angriff. Nach Schluß des Manövers gegen 1 Uhr kehrte Se, Majestät nach Plauen zurück. (Vergl. unten „Plauen".) Wie dir „Dr. N." mitteilen, ist Se. Maj. der König heute nachmittag halb 5 Uhr mittels ExtrazugrS von Plauen i. V. wieder »ingetroffen und in der Königlichen Villa zu Strehlen abgestiegen, woselbst mit heute das Hoslager be zogen worden ist. — Erzherzog Albrecht von Österreich trifft im Laufe dieser Woche zu einem kurzen Besuche in Dresden ein und steigt in der Königl. Villa zu Strehlen, wo dem greifen Generalfeldmarschall zu Ehren Hostafel statt findet, ab. Plauen i. V., 19. September. (Dr. N.) Vom herr lichsten Wetter begünstigt fand gestern nachmittag zwischen ^4—j5 Uhr die Weihe der neurrbauten Elsterbrücke statt. Nachdem Se. Majestät König Albert mit Gefolge das Spalier abgeschritten hatte, welches vom „Hotel blauen Engel" bis zur Brücke durch die Schüler der hiesigen höheren Lehranstalten gebildet worden war, nahm derselbe in der Mitte der Brücke Aufstellung, zu beiden Seiten Ihre Königl. Hoheiten die Prinzen Georg und Johann Georg. Als sich die stürmische Begrüßung der Höchsten Herrschaften seitens der Menschenmenge gelegt hatte, ergriff Oberbürgermeister Kuntze das Wort zu einer kurzen Ansprache, die mit einem Weihe- spruche für die „König Albert-Brücke" schloß. Hieran schloß sich die Überreichung von Kränzen und Bouquets seitens einiger Kinder unter entsprechenden Begleitworten. Die Feier endete mit dem Vorbeimarsch sämtlicher Schulkinder PlaurnS, ungefähr 7000 an der Zahl. Im Laufe des Nachmittags besichtigte noch Se. Majestät die hiesige Gas anstalt und dinierte hierauf in den Räumen der Freundschaft. Abends z9 Uhr fand aus dem Neustadtplatz Zapfenstreich von sämtlichen hier weilenden Militärmusikchöien statt. Der Zudrang von Fremden war vorgestern und gestern rin außerordentlich großer. Berlin, 19. September. Der Kaiser, welcher gestern nachmittag den KriegSministrr und den Chef des Milttär- kabinettS zu Vorträgen nach Müncheberg befohlen hatte, weilte auch heute wieder mit den fremdherrlichen Offizieren, sowie mit den zur Zeit hier anwesenden fremden fürstlichen Personen rc. zur Beiwohnung der Manöver deS GardecorpS und deS 3. Armeecorps aus dem Manöoerfelde bei Münche berg und Umgegend. (Vergl. unten „Müncheberg".) Über die Rückkehr des Kaisers von HubertuSstock nach Potsdam find nähere Bestimmungen noch nicht getroffen worden. Auch über die Abreise der höchsten fremden Fürstlichkeiten verlautet bisher noch nichts näheres. Der Großfürst Nikolaus von Rußland gedenkt noch einige Tage in Berlin zu verbleiben. — Nach Schluß des heutigen Manövers hat der Kaiser nachstehende Veränderungen in der Armee befohlen: die Ernennung des Generals v. Pape unter Beförderung zum Generalobersten der Infanterie zum Oberbefehlshaber der Truppen in der Mark und Gouverneur von Berlin, deS Generals v. Meerscheidt-Hüllessrm zum kommandierenden General des GardecorpS, des Generallieuteuants v. HilgerS zum kommandierenden General des 5. Armeecorps, des Ge- neralmajorS v. Kropff zum Kommandeur der 15. Division (Köln). Generalmajor Graf Schlieffen wurde zur Dis position deS Generalstabschefs kommandiert. — Nächsten Sonnabend wird der Kaiser zum Manöver der 15. und 16. Brigade in Altenburg erwartet. Am 25. September trifft der Kaiser in Detmold ein. Derselbe nimmt am folgenden Tage vormittags an der Hofjagd teil und besucht nachmittags das Hermannsdenkmal. Am 27. September reist der Kaiser über Herfort nach Köln. — Die Kaiserin Friedrich besucht wahrscheinlich im Oktober die Königin von England auf Balmoral. — Die Prinzessin Sophie von Preußen hat bei Ab- schluß des Verlöbnisses mit demKronprinzenvon Griechen land ausdrücklich unter Zustimmung des Kaisers Wilhelm und der Kaiserin Friedrich sich Vorbehalten und festgesetzt, daß sie für ihre Person in der evangelischen Religions gemeinschaft verbleibe. — Die Jmmrdiat-Kommission, welche für die Sache deS Dombaues eingesetzt ist, hat, nach Mitteilung der „N. A. Z.", bereits ihr Votum dem Kaiser eingerricht; dies Votum schließt ein Programm rin, welches die Erfordernisse eines Dom- und SchloßbaueS darlegt. — Kraft Allerhöchster KabinettSordre tritt fortan an Stelle deS ersten Adjutanten der Marinestationskommandos rin Kapitän zur See als Chef des Stabes mit den all gemeinen Befugnissen des Chefs drS Stabes eines General kommandos. — Italiens Herrscher und Volk rüsten sich — so schreiben die „B. P N." —, dem deutschen Kaiser auf italienischem Boden einen würdigen Empfang zu bereiten. Kaiser Wilhelm steht, als persönlicher Freund König Humberts, auch dem Herzen der Nation nahe, welche dem Sohne Viktor Emanuels, dem Erben glorreicher Überlieferungen und mann- haften Vorkämpfer für Italiens internationale Ehre, Würde und Machtstellung, mit wahrhafter Begeisterung anhängt. Aber in Kaiser Wilhelm begrüßt Italien nicht nur dm per sönlichen Freund des eigenen Fürsten, sondern auch den politischen Bundesgenossen, den Beherrscher deS mächtigsten Reiches der Gegenwart, das, im Verein mit den anderen beiden Teilnehmern des mitteleuropäischen Bündnisses, die Geschicke deS Weltteils in den Händen hält und ihnen die jenige Richtung giebt, welche den Interessen des Bundes, die mit den Interessen des Völkerfriedens selbst zusammrnfallen, am zuträglichsten erscheint. Zwischen Deutschland und Italien hat sich im Lause der Jahre ein Verhältnis herausgebildet, welchem, obwohl es seinen Ursprung in den Erwägungen deS kühlen, nüchtern urteilenden Verstandes besitzt, doch da» Element wohlthuender Wärme der Empfindung nicht mangelt. Beide Völker haben ihre Interessen vereinigt, beide haben dieselben Wünsche, nebst der Gewißheit, daß deren Erfüllung nur im Wege treuen Zusammenhaltens erreicht werden kann und auch erreicht werden wird. ES fehlt also hüben wie drüben an jeder Ursache zum Mißtrauen, zur Eifersüchtelei, wohl aber hat zwischen ihnen ein wechselseitiges Gefühl der Hochachtung, der Sympathie Platz gegriffen, da» beide Völker mit vollster Befriedigung auf das von den Herrschern und Staatsmännern gepflegte Bundesgenossen-Verhältnis blicken läßt. Für Italien kommt noch hinzu der Gegensatz, den da» Verhalten Deutschlands, verglichen mit demjenigen Frankreichs, aufweist. Frankreich hat sich durch eigene Schuld die früheren Neigungen der Italiener auf absehbare Zeit un wiederbringlich entfremdet; es stellte Zumutungen an die selben, die sich kein Staat, kein Volk gefallen lassen kann, daS nur einen Funken nationalen Ehrgefühls und Kraft- bewußtseinS in sich spürt. Beides aber besitzt Italien in her vorragendem Maße, auch darin seinem deutschen Bundes genossen wahlvrrwandt. So ist denn die Stimmung, in welcher die Italiener der Ankunft des kaiserlichen Besuche» entgegensehcn, in jeder Beziehung die denkbar glücklichste und gehobenste, und wird für sich selbst wieder eine dauernde Ursache weiterer Annäherung zwischen den Völkern bilden. — Der Bundesrat, so berichtet man der „N.-Z", wird am 27. oder 28. d. eine Plenarsitzung bezüglich der Verlängerung des „kleinen Belagerungszustandes" über ver- chiedene norddeutsche Städte abhalten, wofür die jetzige Frist nit dem 30. d. abläust. Der nächste Arbeitsabschnitt de» BundeSrateS, mit welchem eine Erneuerung der Zusammen- etzung der Ausschüsse, teils durch kaiserliche Ernennung, teil» mrch durch Wahl der Mitglieder erfolgt, ist nicht vor der zweiten Oktoberwoche zu erwarten. — Die Kommission für die Ausarbeitung eines deutschen bürgerlichen Gesetzbuches hat außer dem am 11. dS. von hinnen geschiedenen Vorsitzenden, Wirkt. Geh. Rat vr. Pape, noch drei Mitglieder durch den Tod verloren. Ende 1883 verstarb der Hilfsarbeiter, Geh. Justiz- und Legation»-