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Sonnabend, de« LS An-nft Xr. 198 Amtshauptmannschaften Bautzm und Löbau, des Landgerichts Bautzen und der Amtsgerichte Bautzen, Schirgiswalde, Herrnhut, Bernstadt und Ostritz, des Hauptsteueramtes Bautzen, ingleichen der Stadträte zu Bautzm und Bernstadt sowie der Stadtgemeinderäte zu Ostritz, Schirgiswalde und Weißenberg. Orga« der Handels- und Gewerbekammer zu Zittau. Lag. »ora«>- „«»trtchteuder «bonae- vtntellihrl. «»lerttouldetr» g Mr den Mön»ünerV«tU»S»altjell« i« 4mfU«rtrtlong l« (u. Port»/. Hit««, dt» » Uhr etngehrnt« Aajtrot« stndrn tu dem abend« nericbtct diese Reste sofort und längstens bis Ende August dieses Jahres an unsere Stadthaup^ mit Ker Nerwarnuna dak diejenigen Bürger, welche nach Ablauf dieser t,r,st noch oN nedÄ in di- Wahlliste zu den in diese,» Jah« ftattsindendcn Ltadtverordneten-Ergänzuugswahlen nicht werden ausgenommen werden. Bauden, am 7. August 1888. D e r S t a d t r a t h. Löhr, Bürgermeister.Sbt. ÄautzenerMMWieW Verordnungsblatt der Kreishauptmanuschast Bautzen zugleich als Koufistorialbehörde der Oberlaufitz Bekanntmachung. Rach anher erstatteten Anzeigen sind die städtischen Sparkassenbücher No. 2189 88735 und 88736 abhanden gekommen. In Gemäßheit 8 16 der hiesigen Sparkassenordnung ergeht daher an die etwaiaen Inhaber genannter Bücher die Aufforderung, dafern s,e an dieselben rechtliche Au- sprüche zu haben Verlust binnen drei Monaten m dem Geschäftszimmer der S^rkasseE anzu^elg^w Die Sparkassen- und Leihanstalts-Deputation. Heerklotz, Vorsitzender. Konkursverfahren. Das Konkursverfahren über den Nachlaß des am 23. Stovember 1887 verstorbenen Gasthofs- besihers Johann Traugott Helm in Soculahora wird nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins hlerduAausaenhobcn.,888. Königliches Amtsgericht. Kretzschmar. Bekanntmachung. Die unterzeichnete Königliche Amtshauptmannschast hat in Erfahrung gebracht, daß die wegen des Bautzen-Königswarthaer Eisenbahnbaues eingeschlagenen Vermessungspfähle und Merkzeichen vielfach beschädigt resp. beseitigt worden sind, obschon solches mittelst diesseitiger Bekanntmachung vom 1. Mai d. I. — Bautzener Nachrichten Nr. 105 — verboten worden ist. Es wird daher hiermit nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß diese Pfähle und Merk zeichen, welche voraussichtlich längere Zeit noch werden stehen bleiben müssen, bei Strafe nicht beseitigt oder beschädigt werden dürfen. Namentlich ist dies bei den Feldbestellungsarbeiten zu berücksichtigen. Zuwiderhandlungen werden, insoweit nicht andere Strafbestimmungen einschlagen, mit Geld strafe ms zu 150 Mark oder entsprechender Hast geahndet. Die Herren Gemeindevorstände und Gutsvorsteher des hiesigen Bezirks, in deren Fluren Vorarbeiten für Eisenbabnbauten stattfinden, werden hierdurch angewiesen, gegenwärtige Bekannt machung auf ortsübliche Weise noch besonders zu veröffentlichen. König!. Amtshauptmannschaft Bautzen, am 23. August 1888. v. Boxberg. Ostld. Bekanntmachung. Nach Z 44g der Revidirten Städteordnung vom 24. April 1873 sind bei den Wahlen der Stadtverordneten von der Stimmberechtigung diejenigen Bürger ausgeschlossen, welche die Abent richtung von Staats- oder Gemeindeabgaben, einschließlich der Abgaben zu Schul- und Armenkassen länger als zwei Jahre ganz oder theilweise im Rückstände gelassen haben. Unter Bezugnahme hierauf wird nun an die Restanten derartiger Staats- oder Gemeindeabgaben die Aufforderung Telegraphische Korrespondenz. Paris, 23.August. DieRegierung hat dem hiesigen türkischen Botschafter Mitteilen lasten, daß sie den Artikel 10 der Suezkanal-Konvention genau ebenso auslege, wie die türkische Regierung. — Der Kriegsminister Frey- einet begiebt sich heute abend nach dem Lager von ChalonS. Paris, 23. August, abends. Präsident Carnot kam heute nachmittag von Fontainebleau nach Paris und präsi dierte einer Sitzung des Ministerrats. In derselben gelangte auch die Antwort Goblets auf die letzte Note CriSpiS in der Massauah- Angelegenheit zur Verlesung. Der Ministerrat erklärte sich mit derselben einverstanden. Die AntwortSnote Goblets soll veröffentlicht werden, sobald alle Mächte den Eingang derselben bestätigt haben. (DaS ' „Journal des DSbatS" will wissen, die Note Goblets be schränke sich auf eine Widerlegung der italienischerseitS aus gestellten Theorien, und suche durch deu Wortlaut der Ver träge und durch Präcedenzfälle nachzuweisen, daß cS in keiner Weise zutreffend sei, daß internationale Konventionen durch die Thatsache einer militärischen Besitzergreifung ipso Leto aushörten. Massauah anlangend, so ergebe sich aus den diplomatischen Schriftstücken Italiens selber, daß Italien im Anfänge die Anwesenheit seiner Truppen in Massauah als eine einfache Occupatio» angesehen habe. Nicht Frankreich sei es, das der Frage eine weitere Ausdehnung habe geben wollen. Frankreich habe vielmehr bezweckt, dieselbe durch gegenseitige freundschaftliche Erklärungen zur Lösung zu bringen, der Minister Italiens sei es, der die Frage vor die Mächte gebracht habe. Jetzt liege die Frage der Pforte , vor, es sei daher überflüssig, die Diskussion darüber zu ver längern. — Wie man der Wiener „Pol. Korr." noch von hier mitteilt, schließe die Note mit dem Bemerken, daß Frank reich je nach dem Ergebnisse der über die Angelegenheit zwischen Italien und der Türkei stattfindenden Erörterung seinen Konsul in Massauah belasten over abberufen werde.) Petersburg, 23. August. Das „Journal de St. PöterSbourg" dementiert die auswärts verbreitete Nach richt, daß der Minister von Giers eine abyssinische Gesandtschaft empfangen und daß diese die Abtretung einer Insel an Rußland angeboten habe. Die ganze Nachricht beruhe auf reiner Erfindung. Wie der „Grashdanin" erfährt, werde der französische Botschafter am hiesigen Hofe Laboulaye nicht auf seinen Posten zurückkehren und vielleicht durch den General Marquis de Galli fet ersetzt werden. Rio de Janeiro, 23.August. Der Kaiser und die Kaiserin sind gestern vormittag von der Reise nach Europa zurückgekehrt und von der Bevölkerung mit großem Jubel empfangen worden. Rrw-Uork, 22. August, abdS. (Schluß - Kurse) Fest. W-»sel auf Berlin (6V Tage) 94'/.. Wechsel aus London (60 Lagt) 4^4 V». Table Transfer- 4,88. Wechsel aus Pari- (60 Tage) 5,23 V» 4pro»ent. fand. Nnleibe 128'/,. N.-D- Lake «rie< und Western» Aktien 27'/«. N.-V. kentralbabn- und Hudson River-Aktien 108'/,. Chicago u. North Western-Aktien 112'/,. Lake Gho« Michigan South. Aktien 96'/, Central Pacific-Aktien 35. North. Pacific» dreierlei» Aktien 58. Loui-Ville und Nashville-Aktien 59'/,. Union-Pacific-Aktien 60. Chicago, Ml«, und St. Paul-Aktten 71'/,. Philadelphia und Aeadinz-Aktien 50»/,. Sabaths St. Loui- Pacific Pres.-Aktien 27. Canadian < Pacific - Aktten 57. MinoiS Central-Aktten 118. St. Louil und St. Francisco Pres.-Aktien'72'/,. N.-U. Lake Arie, West., 2nd Mort Bond» 99. Seid leicht, für NegierungSbondS 1'/,» für ander, Sicherheiten ebenfalls 1-Warenbertcht. Baumwolle in Ne», vor! 10°/,, do. in Ne«.Orleans —. Raffinierte» Petroleum 70°/« Abel Lest in Neiv-Pork 7'/, Sd., »o. in Philadelphia 7'/, Sd. Rohe» Petroleum in New-Bork 6'/,, do. Pipe line Cerits 86'/,. Fest, still. Mehl 3 v. 40 C. Roter Winterweüen loco 97, vr. August 97'/,. Vr. September 96',,, pr. Dezember 98'/,. Mais (Ne«) 53. Zucker (Fai, refining MuScovado«) 5°/,,. Kaffe« (FairRio) 14'/,, Rio Nr. 7 low ordinary pr. September 11,02, pr. November 10,12. Schmalz (Wil cox) 9,00, do. Fairbanks 9,10, do. wob, u. Brothers 9.00. Kupfer pr. September 16,72. Letreidefracht 4'/,. Deutsche» Reich. Dresden. Se. Majestät der König hat zu genehmigen geruht, daß der Vortragende Rat im Ministerium deS Innern, Geh RegierungSrat v. Metzsch, das ihm von dem Könige von Dänemark verliehene Kommandeurkreuz 1. Klasse deS Danebrogordens, der Oberbürgermeister vr. Stübel zu Dresden den ihm von dem Kaiser von Rußland verliehenen St. Annenorden 2 Klasse, der Direktor der Frauenklinik zu Dresden, Medizinalrat Professor vr. Leopold, daS ihm von dem Herzoge zu Sachsen-Altenburg verliehene Komtur- kreuz 2. Klasse des Sachsen-Ernestinischen HauSordens, der in Sachsen staatSangehöcige Professor vr. MI Jean Paul Richter in Florenz daS ihm von dem Könige von Württem berg verliehene Ritterkreuz 1. Klasse deS FriedrichSordenS, der in Sachsen staatsangehörige russische Staatsrat und ordentliche Professor an der Universität Dorpat, vr.Mücke, den ihm von dem Kaiser von Rußland verliehenen StaniS- lauSorden 2. Klasse, der praktische Arzt vr. mvä. Marsch, ner in Dresden daS ihm von dem Herzoge von Sachsen- Altenburg verliehene Ritterkreuz 2. Klasse des Sachsen- Ernestinischen HauSordenS, der Kaufmann Alfred Gutmann zu Dresden daS ihm von dem Könige von Spanien durch die Königin.Regentin verliehene Ritterkreuz deS Ordens Isa- bella der Katholischen sowie der Kunst, und HandelSgärtner Seidel in Striesen den ihm von dem Kaiser von Rußland verliehenen St. StaniSlauSorden 3. Klasseannehmen und tragen. — 23. August. (D. N.) Morgen begiebt sich Se. Maj. der König sowie Se. König!. Hoheit Prinz Georg mit mehreren seiner Söhne nach Großenhain, in dessen Nähe die großen Kavallerie-Regimenter Brigade- und DivisionS- übungen vornehmen. Auch die reitende Artillerie wird sich daran beteiligen. Se. Maj. der König wird u. a. vom Generaladjutanten, Generallieutenant v. Carlowitz, begleitet sein. Außer dem Kriegsminister Grafen v. Fabrice und dem Chef deS Generalstabes, Generalmajor v. d. Planitz, werden die Generalität und viele höhere Offiziere dem interessanten militärischen Schauspiele beiwohnen. Sämtliche 6 Retter- Regimenter des XII. König!, sächs. ArmeecorpS werden nach Beendigung der gemeinsamen Übungen sich in der Weise zer streuen, daß je 2 Regimenter zu einer der drei Divisionen stoßen, in welche geteilt dieses Jahr das sächsische Armee- corps seine Manöver in verschiedenen Landesteilen vornimmt. Die Übungen in der Nähe von Großenhain sind auf zwei Tage berechnet. Am Sonnabend wird sich noch an die Übungen rin Offiziers-Wettrennen anschließen, das durch die Gegenwart Sr. Majestät und der Königl. Prinzen aus gezeichnet wird. — (D. I ) Der kommandierende General, Se. Königl. Hoheit Generalfeldmarschall Prinz Georg, wohnte gestern früh von 7 Uhr an in Chemnitz der Besichtigung des Regimentsexerzierens 5. Infanterieregiments Nr. 104 bei. Die Besichtigung wurde von dem Divisionskommandeur Generallieutenant von Holleben in Gegenwart des Brigade- kommmandeurS Generalmajors Lommatzsch abgrhalten. In Begleitung Sr. Königl. Hoheit befanden sich der Chef deS Generalstabes Generalmajor v. d. Planitz und der Haupt mann im Generalstabe Barth. Se. Königl. Hoheit begab sich mittags mit Wagen nach Sch'oßchemnitz zur Besichtig, ung der Kirche, kehrte dann zu Fuß durch die Anlagen des SchloßteicheS nach der Stadt zurück und nahm um 2 Uhr an dem MittagSefsen im Offizierskasino teil. Mit dem 6 Uhr-Zuge erfolgte dir Abfahrt nach Döbeln. dr Dresden, 23. August. Der Kaiser Wilhelm hat für nächsten Montag, den 27. d. M., seinen Besuch am Königl. Hoflager in Pillnitz angrmeldet und wird derselbe aus diesem Anlaß unsere Stadt passieren. Die An kunft des Kaiser» erfolgt vormittags 11 Uhr aus dem Berliner Bahnhof, die Abreise um >/,8 Uhr vom Leipziger Bahnhof aus. Die städtischen Kollegien beabsichtigen Se. Majestät bei der Ankunft zu begrüßen. Die Veranstaltung von Fest- lichkeiten verbietet sich nicht nur durch die Kürze der Zeit, sondern auch dadurch, daß der Besuch des Kaisers am Hofe des Königs Albert nur ein freundschaftliches und verwandt schaftliches Gepräge tragen soll. — Die srührrr Hofdame Ihrer Majestät der Königin, Frau von Lützerode, geborene Freiin Silvansky, ist am Montag zum Besuch in Schloß Pillnitz eingetroffen, wo- selbst sie noch mehrere Tage zu verweilen gedenkt. * Dresden, 24. August. (Tel. der Bautzener Nachr.) Der italienische Ministerpräsident Crispi ist heute vormittag« hier durchgerrist und wurde vom italienischen Sekretär Baron Locella am Bahnhose begrüßt. Das zahlreich anwesende Publikum begrüßte den Ministerpräsidenten mit Hochrufen. Berlin, 23. August. Der Kaiser kehrte gestern abend von hier nach dem Marmorpalais in Potsdam zurück und empfing daselbst noch einige Persönlichkeiten. Heute früh hat sich der Kaiser in Begleitung deS Generals von Wittich und der Flügrladjutanten Major von Lippe und Rittmeister Baron von Vietinghoff rc. von Potsdam aus mittelst Extra- zugeS über Berlin nach Küstrin und von dort aus zu Wagen nach Sonnenburg begeben, wo derselbe bei seiner Ankunft von dem Prinz Regenten von Braunschweig und den bereit« dort anwesenden Johanniter-OrdenSrittern, den Spitzen der Behörden rc. empfangen und nach dem Königlichen Schlosse geleitet wurde. (Vergl. unten Sonnenburg.) — DaS Bild, welches der Zar dem Kaiser Wilhelm als Erinnerung an die schönen Tage von „Peterhof" ver ehrte, trägt dir Widmung in deutscher Sprache. Auch Graf Herbert Bismarck ist durch daS Geschenk eine« Bilde« des Zaren von diesem ausgezeichnet worden. — Die „Köln. Ztg." bemerkt: „In vielen ausländischen Zeitungen wird dir Rede des Kaisers in Frankfurt a. O. dahin auSgelegt, als ob sie eine Warnung an die Adresse russischer oder sranzösischer AngriffSvelleitäten enthalte. Unsere Beziehungen zu Rußland würden aber ein derartige« Avertissement nicht rechtsertigen, und daß Deutschland, ohne auf der Wahlstatt niedrrgeworfen zu sein, das alte Reichs- land am Rhein nicht zurückgeben wird, ist zu selbstverständ lich, als daß es einer so starken Betonung bedurft hätte. Wenn überhaupt eine specielle Jdeenverbindung gesucht wer den soll, so möchten wir vielmehr vermuten, daß eS sich um die Absicht gehandelt hat, Zumutungen von Abtretungen zu rückzuweisen, welche im Interesse wel fisch er oder dänischer Aspirationen den Kanal naher Blutsverwandtschaft zu be nutzen geneigt sein mögen. Diese unsere Vermutung hat keinen uns bekannten Untergrund im amtlichen Verkehr; sie beruht auf Vermutungen, zu denen wir in den Beziehungen Deutschlands zu seinen Nachbarn und in dynastischen Sym pathien die Berechtigung schöpfen." — Zu drn am15.k.M. stattfindendenKaisermanövern wird der Erzherzog Karl Ludwig einer an ihn ergangenen Einladung folgen, wahrscheinlich dürfte auch ein russischer Großfürst dm Manövern beiwohnen. — Der König von Griechenland trifft am Sonnabend auf der Reise von Petersburg nach Athen in Berlin zum Besuche am Kaiserlichen Hofe ein. — Die Kaiserin Friedrich empfing heute nachmittag» den Kronprinzen von Griechenland; die hohe Frau begiebt sich morgen nachmittag zum Besuche des Grafen Münster nach Schloß Derneburg. — Zum Besuch Crispis in FriedrichSruh sagen die „B. P. N." neuerdings: „Der mitteleuropäische Frie densbund ist wesentlich defensiver Natur, wenn er aber seine exponierte Stellung sturmfrei bewahren will, so darf er rS nicht mit der einfachen Abwehr frivoler Herausforder ungen bewenden lasten, sondern seine Paraden müssen kräftig genug sein, um den Gegner in die Auslage zurückzuzwtngeu. Diese Theorie hat Herrn Crispi ganz folgerichtig zu dem Erlaß um so schärferer Noten nach Paris geführt, je rück- haltloser die Absicht der Politiker an der Seine, Italien zu