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Bautzener Nachrichten : 21.04.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1887328319-188804214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1887328319-18880421
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1887328319-18880421
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Bautzener Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-04
- Tag 1888-04-21
-
Monat
1888-04
-
Jahr
1888
- Titel
- Bautzener Nachrichten : 21.04.1888
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Jonkheer Härtst«, Außeres; Keucheniu», Kolooi«; Oberst Bergaustu«, Direktor der Artillerie - Werkstätten tn Dtlst, Krieg; Oberst Schimmelpenniuck van der Oy«, Marine, und der Ingenieur Havelaar, Waterstaat, Handel und Gewerbe. Bo« diesen sind zwei Ultramontaoe (Justiz und Krieg), dir übrigen Autirevoluttonäre. Am unerwartetsten kam die Wahl von Keuchenius zmn Kolonialmiuister und wenn man sich an sei« bisheriges Sustrrtru in der Zweiten Kammer er innert, dann darf man sich allerdings auf tiefringretsende Veränderungen in der Kolonialverwaltung gefaßt machen, vorausgesetzt, daß ihm und dem Kabinett eine längere Dauer beschteden ist und daß die Verhältnisse nicht stärker sind, als sein Wille. Der neue Marineminister, der bet der letzten Wahl in Utrecht unterlegen ist, hat sich dem Zusammeustrller des Kabinetts, Baron Mackay, zur Beifügung gestellt, um da- Zustandekommen einer vollständigen Miutsterliste zu er möglichen; es ist indessen höchst wahrscheinlich, daß er, der dem Heere augehürt, durch einen Fachmann, sofern sich rin solcher unter den Klerikalen auftreibrn läßt, ersetzt werden dürfte. Aremkretch. Paris, 17. April. Dir „Corr. HavaS" meldet: „Dir Reise drS Präsidrntrn der Republik nach Sgen und Bordeaux ist endgiltig auf den 26. und 27 April festgesetzt. Die Minister Lockroy und DrlunS-Montaud werden Carnot begleiten. Die Präsekten der angrenzenden Departement- sind angewiesen, dem Staatsoberhaupt bei dieser Gelegenheit zu begegnen, und diese haben ihrerseits dir Untrrpräfekten, Bürgermeister und Munizipalräte benachrichtigt, daß sie von dem Präsidenten der Republik empfangen werden." — Im Laufe der Ministerrat», der heute im Elysre ab- gehalten wurde, hat der Präsident Carnot rin Dekret unter zeichnet, durch welches der General Mercier zum Direktor der Militär-Verwaltung ernannt wird. Mercier hat bereits in den Ministerien Lewa! und Campenon wichtige Stell ungen bekleidet. — DieVerurteilungBoulangerS in Jule-Ferrys Rede zu Epinal lautet der Hauptsache nach: Wer wa,t mit gutem Stauben »u behaupten, daß da» allgemeine und direkt« Wahlrecht säe alle Möglichkeiten genügend, daß eS gut und unfehlbar sei und daß e« unnötig sei, Maßregeln gegen die plötzlichen Bewegungen der öffent- lichen Meinung su ergreifen, die in unserer Geschichte mehr als einmal mit einem Sprung in da» Unbekannte, in die Finsternis endeten? Wer Hütte den Mut, »u behaupten, daß wir heut» nicht vor einer solchen -e- sührlichen und entscheidenden Stunde stehen? Wird die Erfahrung der Vergangenheit nur denen »u gute kommen, denen unmittelbar diese blu tigen Lehren erteilt «erden? Ist eS nicht ein Abklatsch de» 2. Dezember, der vor unseren Tugen sich entfaltet, nicht dieselbe heuchlerische, arg- listige Sprache, dieselbe drohende Zweideutigkeit? Uber nein, diesmal werden wir nicht unterliegen. Die Einrichtungen, die Frankreich sich gegeben, werden eS vor den Gefahren wie der Schmach der Diktatur retten. Der Verrat bat sich nicht, wie vor 4') Jahren, im E ysee ein- genistet; wir haben einen für sieben Jahre aewäblten Präsidenten, der nicht geneigt ist, seinen Sitz denen »u überlassen, denen darnach gelüstet, einen Senat, der tn unseren Re-ierung-einrichtungen di« Reise de- Uit«rS, di« Besonnenheit vertritt und der, verreiben Sie mir den AuS- druck, sich quer legen würde, fall» man ihn verschlingen wollte. Wäre di« PlebiScitbew«gung nur «ine innere Gesahr, so müßte man sie, wie Lhler» sagt«, «rnfthajt aber nicht tragisch nehmen In der inneren Po. litik nneS Land«- giebt eS nicht-, da- sich nicht wieder gut machen ließe, aber der Ernst der gegenwärtigen Krisi» besteht darin, daß sie die wich tigsten Interessen de- Vaterlandes, unser« Lag« in Europa, die Größe und die Sicherheit deS Lander berührt. Die Rückkehr »um CüsariSmuS, die Wiederherstellung der Militärdiktatur unter irgend einer Form ist — kein Mann von Uberjeugung kann daran zweifeln — der Krieg, der Krieg in kurzer Frist, d«r Krieg ohne Verbündete, ein Krieg, in dem die öffentliche Meinung der Welt gegen uns stehen wird. Man ist von der niedlichen Natur unserer Einrichtungen überzeugt, man glaubte auch, daß wir von dem cäsarischen Gifte geheilt seien; wenn Frankreich aber plötzlich ohne ernstlichen Grund in einem Unfall von Laune binnen wenigen Wochen daS in langen Jahren angehäuste Kapital seines guten Rufes und seiner politischen Klugheit verausgabt, wenn «» den Unschein erweckt, als ob es nicht» gelernt und alle» ver- -essen habe, wenn man sagen kann, daß seine Regierung in der Gewalt der Schreier der Straße oder einer ZettungSgesellschast ist, welche die Öffentlichkeit durch falsche Nachrichten, Bilder und Lieder vergistet und welche bei der politischen Eroberung de- Lande» vorgeht. al» ob e- gelte, ein neue» Heilmittel oder «in industrielle» Geschäft anzupreisen, wenn diese» durch sein« noch frischen Unglück-stille so grausam heimge suchte Frankreich plötzlich auf dem Tltar des Zufalls und der Rellame seine politische Freiheit und seine Würde eines sreien Volkes zum Opser bringen, wenn diese geistvolle und stolze Nation im Verlauf von vierzig Jahren zum zweiten Mal« dahin gelangen würde, die Mittelmäßigkeit sür da» Genie und Catilina für Washington zu halten, dann, meine Herren, glauben Sie e» mir, würde da» Mitleid, aber auch die Ver achtung Europa» für diese» große, bi» zu einem solchen Grave der Er niedrigung und de» Wahnsinns herabgesunkene Volk unendlich sein. Die Militärdiktatur, mit der man uns bedroht, wird aber nicht allein unser Nieder gang in den Urigen Europa» sein; Europa ist auch überzeugt, daß da» neue, tlar und deutlich au» einem kriegerischen Drange hervorgegangene Plebircit nur durch den Krieg begründet ist und nur durch den Krieg leben kann. Um die Parodie de» Kaiserreich» aus die Spitze zu treiben, hat man uns gesagt, Boulanger sei der Friede. Außerhalb des Speisesaal» deS Herrn Rochesort aber glaubt niemand daran. Darum ihr, die ihr euer Vaterland liebt, seid auf der Hut! Der wahre Patriotismus besteht nicht darin, sich mit Täuschungen und Trugbildern zu speisen, sondern darin, die Gefahren deS Vaterlandes reiflich abzuwägen und offen dar- zulegen. Setzt, meine lieben Mitbürger, jenen schwachen, durch falsche Legenden irregeleiteten, durch Träume und Lügen getäuschten Geistern auremander, worin diese Gefahr besteht. WaS mich betrifft, so werde ich meine Pflicht bis »um End« ersüllen. Da ich einer der ersten war, der aus die Gesahr Hengewiesen, so bin ich der Gegenstand niedrigen Haff«» geworden; man strllt meinen Namen dem gegenüher, welche» der KriegSruf der Meuterei und de» Aufruhrs geworden ist; die Unsinnigen, die mich zu beschimpfen wähnen, wissen nicht, welche Ehre sie mir an- thun. Ich aber nehme die Ehre, aber auch die Gesahr an. Den Männern meiner Generation war e« beschteden, schrecklichen Schau spielen anzuwohnen! Ich sah in meiner ersten Jugend da» von dem Manne de« 2. Dezember beschmutzte und mit Blut besudelte Pflaster von Pari»; zwanzig Jahre später sah ich, wie die Züchtigung nicht allein die Köpft Schuldiger, sondern auch Massen von Unschuldigen traf. Wäre e» möglich, daß wir die nochmalige Rückkehr solcher grausamen Lehre duldeten? Nein, denn die Guten werden e» nicht wollen, sie werden der Lüge die Wahrheit entge-enftellen, sie werden sich vereinigen und erheben, um die Rückkehr deS Cäsari-mu-, der nur immer schändliche und blutige Spuren in unserer Geschichte zurückgelassen hat, zu verhindern. Man hofft — so bemerkt ein Korrespondent der „K. Z." — von diesem Mahnwort Ferry-, durch das er den Befürcht ungen aller aufrichtigen Freunde der Republik so beredten Ausdruck gegeben, den besten Erfolg; ob aber dir Rede die so lange erstrebte „republikanische Konzentration- wirklich söcdern und eine entsprechende Veränderung des heutigen Kabinetts bewirken wird, bleibt doch nach den Er fahrungen der letzten Zeit mehr al- zweifelhaft. In der Provinz sowohl wie in Paris selbst Warrn bis jetzt die Kund gebungen sür Boulanger ohne sonderliche Bedeutung, aber der Kultus hat doch unverkennbar bereits tiefe Wurzeln ge schlagen; die Frauen und die Bauern sind der großen Mehrzahl nach sür den Diktator und das sind gerade dir Elrmrnte, die häufig bei den Wahlen den Ausschlag geben. Boulanger ist auf dem besten Wege, Provinzialhetltger zu werden u«d in vielen Bauernstuben hat sein Bildnis jetzt bereit» einen Ehrenplatz. — In Nancy fand gestern eine wichtige Beratung drr 729 gemäßigten Republikaner von Meurthe-et-Mosell« unter Teilnahme der opportunistische« Abgeordneten und Senator«« de» Departements statt. Drr Abg. Meziires erklärte, da- Parlament müsse den ihm hingeworfenen Fehde handschuh aufnehmen und die Diktaturgelüste bekämpfen. Die Kammer sei keine-wrg- so ohnmächtig und verdienstlo», Vie Herr Boulanger behaupte; sie habe u. a. Schutzzölle aus Getreide und Fleisch geschaffen und den Eisenschutzzoll durch Abschaffung der Rückau-fuhrscheine wirksam gemacht. Ja gleichem Sinne sprachen auch die anderen Abgeordneten. ES wurde erklärt, man dürfe dem Kabinett Floquet.keine systematische Feindschaft entgegensetzen, müsse abrr von ihm entschiedene Zusicherungen gegenüber den boulangtstischrn Umtrieben verlangen. Während im Saale gesprochen wurde, rief die Menge außen: „Vive Boulanger!" und eS kam zu hestigen Streitigkeiten, der welchen rin Oberst a. D., Namens GirgaS, von Anhängern Boulangers zu Boden geworfen und mit Füßen getreten wurde. vrokbrttaiwtea. London, 17. April. Aus Befehl deS KrirgöministeriumS werden 6 Batterien Artillerie im Laufe deS Sommer- bei Golden Hill auf drr Insel Wight KüstenvertridigungS- Übungrn veranstalte«. Schwede« «ud Norwegen. Nach Neueinführuag de- WehipflichtgrsetzeS von 188b sollte die g'samte Stärke de- norwegischen Heeres außer der Garde von zwei Compagnien aus 60 Fußvolk- bataillonrn, 24 Schwadronen, 3 Oldonnanz-Abteilungrn, 27 Feld- und 6 Bergbatterirn, 3 Park- und 6 Festungscompag nien, 6 Soppkur- und 3 Pontonier-, 3 Telegraphen- und 3 Jngln euicompagnim mit erforderlichen Brückrmquipagen, 9 SanilätSdetachemrntS, 45 Feldlazaretten und 3 Train compagnien bestehen. DaS jetzige norwegische Herr wird aber, wie die „KZ." berichtet, aus Grund der kurzen Aus bildungszeit und drr großrn Anzahl wehrpflichtig« Offiziere vor dem früheren weit zurückstehen, wozu noch kommt, daß nur die Linie außerhalb der LandeSgrenze verwendet werden kann, sodaß das norwegische Heer, welches im Verein mit einem schwedischen zur Verteidigung der Halbinsel auftreten kann, um 10000 Mann vnmindert ist. RumSute«. Bukarest, 18. April. (K. Z.) Der Behauptung der „Nowoje Wrrmja", Rußland könne in einem etwaigen Kriege mit Österreich aufeineRevolution inRumänien rechnen, welche den Einmarsch der russischen Truppen begünstigen würde, wird durch die gestrige, mehreren Journalisten ge machte Erklärung drS Ministerpräsidenten Rosetti, daß die Wühlerei, welch« die Bauernunruhen verschärft, von Nicht Rumänen au-gehe, eine erhöhte Bedeutung in dem Sinne verliehen, daß die Prahlerei deS russisch«« Blattes die R'chtung anzeigt, in welcher daS offiziöse Rußland sein« Maulwurfsarbeit gegen die bestehende europäische Ordnung betreibt. Gerbte«. * Belgrad, 18 April. sTrl.) In der Skupschtina kündigte der Finanzminister eine Vorlage wegen Auslösung des Vertrages mit drr Tabakmonopol-Gesellschaft an Bvlgarie«. Wie die „Pol. Korr." sich au» Philippopel schreiben läßt, gewinnt e» zeitweilig den Anschein, als ob der Zustand o« Erregung und Gereiztheit iu Bulgarien jetzt hef- tiger sei, al- zu der Zeit, wo die für Bulgarien so be- deutungsvoll n Errigniffr sich zutrugrn. Türket. Konstantinopel, 18. April. Die Pforte anerkennt jetzt, daß dir Absitzung de- Metropoliten von Serres ein durch ein Mißverständnis veranlaßter ungesetzlicher Akl sei. Dir Rrgrlung dieser Angrlegrnhett wird sofort erfolgen Wie die „Pol. Korr." aus Konstantinopel berichtet, hat der Sultan den österreichischen Botschafter Baron Calice bei dem letzien Selamlik besonders ausgezeichnet Der Sultan erfuhr, daß Baron Calice anwesend sei, um einem in Konstantinopel anwesenden österreichischen General die Crrrmonie zu zeigen. Er ließ sich den General nun durch den Botschafter vorstrllen und zog denselben in ein Gespräch, in welchem er seinen freundschaftlichen Gesinnungen für Öfter- rrich-Ungarn Ausdruck gab und dir beiden Herren in das PalaiS rinlud. (ES wird dies als ein charakteristisches Zeichen der freundlichen österreichisch-türkischen Beziehungen betrachtet.) Amerik«. Montevideo, 17. April. Infolge drr Weigerung drr LrgiSlatur von Uruguay, da- Gesetz aufzuheben, kraft dessen der ehemalige Präsident der Republik, Tenor Santos, oerbannt wird, trat derselbe gestern abend an Bord deS Dampfers „Matte» Bruzzo" die Reise nach Europa an. Prentzischer Lauttng. Berlin, 19 April. Da» Abgeordnetenhaus führte in seiner heutigen Sitzung die zweite Beratung der Volks- schullastrnvorlage zu Ende. §5, welcher die Modalitäten für die weiterhin zu gestattende Erhebung von Schulgeld sestsetzt, wurde in der unter anderem von dem Abg. vr. Kropatscheck (kons) unter lebhafter Zustimmung der rechten Seite des Hauses befürworteten KommisstonSfassung ange nommen: damit ist die gehobene Volksschule und die zehn jährige Übergangsfrist des Kompromiß-AntrageS gefallen. Bezüglich de» eine Änderung der Verfassung vorsehenden KommifsionSantrageS, welcher tn namentlicher Abstimmung mit 215 ge^en 108 Stimmen angenommen wurde, stimmte dir konservative Partei gespalten. Schließlich nahm da- HauS die Notstandsvorlage nach kurzer Besürwortung de» Berichterstatter» Abg. Frhrn. v. Mtnntgerode (kons) unverändert in zweit« Lesung an. — Nächste Sitzung behuf» Beratung de» Sekundärbahngesrtzr», sowie kleinerer Vorlagen morgen. vermischtes. — X Löbau, 1S. April. Bei dem heut« abend gegen S Uhr über unsere Stadt ziehende« Gewitter schlug drr Blitz in di« hftfige Ntkolaiktrche, jedoch ohne zu zünde«. Der Blitz ist a» der Turmleituug heruntergekommen, nute« am Erd- bodeu >abgeprallt und tn dm kleine« Thürvorbau gedrungen. Hier hat derselbe ei« Loch durch di« Mauer gerissen, dir Thür- silllung und eine Gla-schetb« zertrümmert. Ma« vermutet, daß der Blitz von der »«heltegeude» GaSlrttuug «gezogen «ud hier- >urch Wied« iu die Kirche geleitet worden ist. Der «ach dem Bekannt werden de» Blitzschlag«» stattfindeud« Menschen auflaus war et« ganz enorm«. — lH Dre-den, 1S. April. Kür dm die»jährigen 60. Ge burtstag Gr. Majestät de» König» find auch zwei lttterartsche Neuheiten «schienen, welche sich mit der Person d«S Monarch« und seinen kriegerisch« Erfolgen beschäftig«. Dir «fir ist etn« Schrift de» Artillerie-Oberstlirutmant z. D. Buch« und schildert unter dem Titel: .Uns« König Albert- mit warm« Wort« des Königs Lebe« »nd seine Thate« in Krieg und Fried«, al« Feldherr und Regmt in vnschirdeu« chronologisch geordnet« Abschnitten. Sie ist hier bet Ha», Hackarath erschien«, kostet SO Ps. und ähnelt der vor einige« Jahren hrrauSgekommmm Broschüre «Saig Albert von Häußler, Verlag von Moritz Ruhl io Leipzig. Di« zweite hat den durch ähnlich« Publikation« be- rritS vort«ilhast brkannftu sächsisch«» Schriftsteller Max Dittrich zum Verfasser, führt den Litel: „Unter König Albert von Sachsen im Feld« 1849, 1866 und 1870/71" und besteht au» 13 vaterländischen Gedrnkblkttern, welche in erster Linie Krieg»- thaten unter Teilnahme und Führung de» heutigen Sachsevkönig», sowi« seine hohe Bedeutung sür die Armee und sein angestammte» Land schildern Diese Gedrokschrtft ist mit 4 Holzschnitten ge ziert; sie wird mit ihren frisch« Schlachtenschtlderungen und Krieg« bildern besonder» willkommen s«tu; da» Buch ist hi«r b«t Hrn. Teich (Albanu-sche Buchdruckerri) erschienen, der Prei» be trägt 1 Mark. — Da» Prinz Max-Palai» aus der Osira- Allee, seither im Besitz Sr. Majestät de» König», wird »teder- grrissen und an seine Stelle und auf dem Boden de» dazu ge hörigen Garten» soll ein ähnliche- Etablissem«nt im groß« Stil« erbaut werden — mit Ctrku», Theater und Panorama —, wie die Alberthalle in Leipzig. Auch da» alte im Norden an da» Refidenzschloß gegenüber der Altstädter Hauptwache an- gebaute Ballhau» wird bald verschwinden. ES war bis 1708 Opern- und KomödienhaiiS, wurde später katholisch« Kapell«, daun Ballhau» und dirnt« s«it 1802 zur Aufb«wahrung d«» kgl. HauptstaatSarchiol, da» nun in da» umgrbaute alt« Zeughau», va» Albrrtinum, übersiedelt ist. — Zwickau, 18. April. DI« zum Kirchfprrngtl Bftlau gehörig« Gemriude Nitdrrhaßlau, welche zum größt« Teile au- Arbeitern besteht und über 4000 Seelen zählt, beabsichtigt, «ine eigene Kirche zu erbauen. Di« Firma Dittel in Wilkau, welche schon sür da» kirchliche Wesen zu Wilkau, sowie für ihre eigen« Arbeiter viel Opserwilligkeit bewiesen, hat auch der Ge mriude Niederhaßlau einen Beitrag von 10000 Mark zum Kirchenbau zugesagt. — Berlin, 18. April. In der Gummi-Fabrik von Holz u. Horn in Adler-Hof explodiert« am Dien»tag abend der große Bulkauisierkessel uud richtete um sich herum arge ver- wüstungro an. Ein tn der Nähe de» Kessel» befindlicher Ar beiter wurde weit weggeschleudrrt und sofort getötet; mehrere andere Arbeiter erlitten durch umherfliegende Glalsplttter Ver letzungen. — Au» den überschwemmt« deutschen Stromgebiet« wird jetzt allenthalben ein zwar langsame», aber stetige» Fallen de» Wasser» gemeldet. — Labtau, 17. April. Am 12. d. ist, der „K. H- Z." zufolge, drr Gutsbesitzer L. von dem Gute Glück-Höseo von drrten seiner eigen« Knechte, die er wegen Uaregelmäßigkeiteu zur Rede gestellt hatte und deren deshalb verabredete heimliche Entfernung er zu verhindern suchte, erschlagen worden, trotzdem th« sein« Mutter und der mit einem Revolver bewaffnete Guts-Inspektor zu Hilf« eilten. — In Rottleberode bei Nordhausen hatte der 28jährige einzige Sohu de» Schulzen ein intimes Verhältnis mit einem armen Bauernmädchen, dem ein Kind entspross« war. Der alt« Schulze wollte indes die Vollziehung der Ehe nicht zugeb«. Als nun am 1b. April nachmittag- der Schulzensohn aus dem Feld« arbeitete, schickte die Mutter da- Kind zum Vater mit den Worten: „Geh' hin zu deinem Vater uud laß dir eiu Paar Groschen Geld geben." Da- Kind that, wie ihm geheißen. Der jung« Bauer abrr wurde dadurch so aufgebracht, daß er eine Axt herbetholtr und da- Kind erschlug. Auch die zur Hilfe herbeieilend« Mutter schlug drr Wüterich tot. Er selbst aber eilte zu dem benachbarten Teiche, um sich zu ertränken.. Allen Versuchen, ihn hrrau-zuziehen, widersetzte er sich heftig, so daß er nur al- Leiche an- Land gebracht werden konnte. — Die Generalversammlung deS Allgemeinen deutschen Schulverein» zur Erhaltung de» Deutschtum» im Ausland« soll vom 2b. bi» 27. Mai tn Coburg stattfinden. — Au» Tirol kommen neuerding» Nachricht« Über Ver heerungen durch Lawinenstürze; u. a zerstört« rin« Lawine au» dem Hasmthalr in St. Pet«r zwei Felderhäußchen. Dabei wurde «ine 68 Jahr« alte Frau getötet. Zwei andere mächtige Lawinen überschütteten di« Konkurrenzstroße zwei Ktlom«1«r lang, infolgedessen der Verkehr mit Prettau ganz unmöglich ist. Ver schiedene ander« Lawinen zerstörten größere Waldtrile und rissen Alpenhütten und Heustadel mit sich tn die Tiefe. — Wie man der „N. A. Z." au» Basel meldet, hat dort ein an» fünf Baseler und fünf deutschen Herren gebildete» Komitee einen Aufruf zur Sammlung von Gaben für die Wasserbeschädigteo in Norddeutschland erlass«. — Auch die deutsche Kolonie in Lissabon hat nach Mitteilung derselben Blatte» zu gleichem Zweck« ganz erhebliche Sammlung« ver- anstaltrt. — Brüssel, 18. April. (N. Pr. Ztg) Wie die Ant- werpener Seebehördr bekannt giebt, stieß der belgische Dampsrr „Vena" auf ein« englischen Dampfer tn der Nähe von Dover. Die „Vena, sank, wobei 16 belgische Matrosen ertranken. — Brüssel, 18. April. (B. T.) Im Kohl«bergw»rk Fontaine LevLque riß heute drr Auszug ab, wodurch z«hn Arbeiter in die Tiefe stürzten, davon find zwei tot und acht tödlich verwundet. — London, 17. April. In Cardiff explodierte am Sonnabend Dynamit, welche» zu FelSsprengung« gebraucht werd« sollte. Die Arbeiter wurden gerade au-gezahlt, al» die Explosion erfolgte. Ein Arbeiter wurde sofort getötet und einem ander« ein Bein sortgerissrn. — Da» British Museum in London besitzt im ganz« etwa 3 Million« Bücher und Druckwerke und erhält alljährlich einen Zuwach» von etwa 80000 Bänden. Drr Druck der Kataloge hat 1884 begann« und süllt bereit» 138 Bänd« mit «twa 600000 Büchertttrln. Bi» zum Abschluß desselben wrrd« noch 16 Jahr« vergeh« müssen. — Di- Donau hat die Gemeind« O-Palanka vollständig überschwemmt. I« Uj-Palauk« steh« eb«fall» fünfzig
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