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1888. Mittwoch, de« 1. Aebrnar. Rr. 2« si> In Gemäßheit von 8 6 der Verordnung über den Geschäftsbetrieb ausländischer Versicher-1 Äesellschafteu im Königreich Sachsen vom 16. September 1856 wird hiermit bekannt gemacht, > N aren- narstr. Haase. Kl. unden. ksam. 388. tz- egens- meister Klein- ;cn sil- cen bei >auer, lasche- u rin IS. )3, b lck, vstkl' nen si nd U- >ch als Abwescnheitsvormund verpflichtet worden. König!. Amtsgericht Herrnhut, am 28. Januar 1888. Berlin, 30. Januar. Der Kaiser empfing gestern militärische Meldungen, sowie den Grafen Herrmann Arnim mit dem ältesten Sohne des verstorbenen Grafen Arnim- Boitzenburg, der die Orden des Verstorbenen zurückreichte, und ließ sich von dem General-Lieutenant von Heuduck über die Thätigkeit der Kommission zur Beratung der Armee-In teressen bei der LandcSpferdezucht Vortrag halten. Nach- mittags hatte, nach einer Spazierfahrt, Se. Majestät, wie chon berichtet, eine längere Konferenz mit dem Reichs- änzler Fürsten Bismarck und besuchte abends die Vorstellung im Schauspielhause. — Heute empfing der Kaiser den Erb prinzen von Sachsen-Meiningen nach dessen Rückkehr von Ungs-Gesellschaften .... das; die Versicherungs-Gesellschaft 1N»r1iiv Oowpr»a.> zu Liverpool den Vorschriften in 88 2 bis 4 der angezogenen Verordnung Genüge geleistet und Leipzig zum Sitz für ihren Geschäftsbetrieb in Sachsen gewählt hat. >San Remo, und nahm demnächst den Vortrag deS Wirk- lichen Geheimen Rats von WilmowSki entgegen. Nach mittags unternahm Se. Majestät wieder eine Spazierfahrt. — Die Kaiserin wohnte gestern dem Gottesdienste in der Kapelle des Augusta-Hospitals bei. Das Familiendiner fand im Königlichen Palais statt. Heute empfing Ihre Majestät ebenfalls den Besuch des Erbprinzen von Sachsen-Meiningen. — Am gestrigen Sonntage vor dem Kirchgänge verab schiedete sich der bisherige Kommandeur des Garde-Husaren- RegimentS, Prinz Wilhelm, von dem Regiment, welche« er über zwei Jahre kommandiert hat. Das Regiment war mit sämtlichen Offizieren, Beamten und Mannschaften auf dem Kasernenhofe im offenen Karree aufgestellt. Der Prinz trat vor dasselbe hin, um in kurzer Anrede an die bisher von ihm befehligte Truppe derselben seinen Dank für den im Dienst bewiesenen treuen Pflichteifer auszusprechen, für welchen dem Regiment zu verschiedenen Malen auch die Anerkennung des Kaisers zuteil geworden sei. Mit der Bitte, das Regi ment möge seinen bisherigen Kommandeur nicht vergessen, sprach der Prinz die Hoffnung aus, daß er von der Truppe auch ferner nur Gutes hören werde. Er werde dem Regi ment auch in Zukunft angehören und dessen Uniform weitertragen. — Die konservativen Berliner Blätter veröffentlichen heute den in Aussicht gestellten und nunmehr mit Ermäch tigung des Prinzen und der Prinzessin Wilhelm seitens des HilsS-KomiteeS erlassenen Ausruf für die Stadt mission in den großen Städten Preußens. — Lord Churchill und Gemahlin, welche einige Tage zum Besuch in der hiesigen großbritannischen Botschaft ver weilten, haben Berlin wieder verlassen und sich zunächst nach Paris begeben. Lord und Lady Churchill waren mit dem englischen Botschafterpaare von den Kaiserlichen Majestäten zu der am Donnerstag im k. Palais stattgehabten musika lischen Abendunterhaltung mit Einladungen "beehrt worden. — Die „Berliner Politischen Nachrichten" bemerken: Die warme Anerkennung, welche der Londoner „Daily Telegraph" bei Besprechung der neuen deutschen Wehrvorlage den Leitern der deutschen Politik, also dem Kaiser Wilhelm und dem Reichskanzler Fürsten Bismarck, zu teil werden läßt (vergl. vor. Nr ), sagt zwar den denkenden Kreisen unseres Volkes nichts, was sie nicht schon vorher gewußt hätten: immerhin wird man dergleichen Zeugnisse nur voll hoher Befriedigung in einer Zeit registrieren dürfen, wo es mehr und mehr den Anschein gewinnt, als ob Europa, bei aller an den Tag gelegten Abneigung gegen kriegerische Verwickel ungen, mit orientalischem Fatalismus das vermeintlich Unab wendbare über sich ergehen lasse. Wenn aber das englische Blatt es offen ausspricht, daß der erlauchte Monarch und der weise Staatsmann, welche Deutschlands Politik leiten, während der letzten siebenzehn Jahre unzählige Beweise ihrer friedlichen Gesinnung gegeben haben und unmittelbar hernach auf die Notwendigkeit übergeht, in der Deutschland sich be findet, sein Eigentum nach besten Kräften mit ungezählten Opfern an Blut und Geld verteidigen zu müssen, so liegt in dieser einfachen Nebeneinanderstellung eine Kritik der internationalen Lage von solch überzeugender Bered samkeit, daß jedes kommentierende Wort überflüssig erscheint. Nach dem „Daily Telegraph" darf jede Vermehrung der Militärmacht Deutschlands von den übrigen Mächten Europas mit Sicherheit als eine weitere allgemeine Friedensbürgschaft betrachtet werden. Auch diese Ansicht wollen wir bereit willigst acceptieren, obwohl wir uns nicht verhehlen, daß die Entwickelung der positiven Hilfsquellen jeder, also auch der deutschen Nation, schließlich in den realen Verhältnissen ihre natürliche Grenze findet, über welche sie in einem gegebenen Zeitpunkt nicht hinaus kann. Die vom „Daily Telegraph" als solche betrachtete Quelle der Friedensbürgschaften ist mit- fin keineswegs unversieglich; auch für das inoffenstoste Volk omwt am Ende der Augenblick, wo es an sein eigenes Seelen teil denkens und wenn auch mit äußerstem Widerstreben, den Frieden Europas für sich selber sorgen lassen muß. ne und ick bei vieger- verw. , sagt Dank r 1888. »ner. Deutsche« Reich. 8. Bautzen. Montag, 6. Febr. e., Vorm. 10—12 Uhr wird im Rathaussaale zu Bischofswerda von der hiesigen Kgl. Amtshauptmannschaft Amts tag abgehalten. Auctions-Bekanntmachung. Durch Unterzeichneten gelangen .. Montag, den 6. Februar 1888, Vormittags 10 Uhr, bei dem Milchpachter Wirth in Drehsa 1 Pferd und eine grabe.Quantität Käse gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung, was andurch zur öffentlichen Kenntmb gebracht wird. Bautzen, am 30. Januar 1888 Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts daselbst. Hänsch. >r. hat, Bekanntmack unzz. Für die nach Amerika ausgewanderte, am 20. November 1830 in Niederstrahwalde geborene Ehristiane Friederike Wunderlich, nachmals verehel. Buchmann, ist am 16 dieses Monats Herr Ortsrichtcr Karl August Wunderlich in Nicdcrstrahwalde Telegraphische Korrespondenz. * San Remo, 31. Januar. (Tel. der Bautzener Nachrichten) Die Doktoren Mackenzie, Hooell, Krause, Schrader und Braumann nahmen gestern nachmittag eine Untersuchung des Kehlkopfes des Kronprinzen vor ur. waren danach einstimmig der Ansicht, daß eine Operation unnötig sei, da die Atmung eine durchaus normale ist. Dec Kronprinz unternahm gestern einen Spaziergang und eine Spazierfahrt. Pola, 30. Januar. Die dänische Korvette „Dagmar" ist heute früh nach dem Piräus ausgelaufen. Die däni schen Offiziere ließen einen prächtigen Kranz mit rot weißer Schleife und der Widmung „Dra äanslce icamarutkr Oorvettcn Dagmar 1888" am Tegetthoff-Denkma! niederlegen. Paris, 30. Januar. Bei der im Departement Haute- Saone stattgefundenen Nachwahl zur Deputiertenkam- wer wurde Mercier, Kandidat der Republikaner, mit 34 000 Stimmen gewählt. Der konservative Gegenkandidat erhielt 27 000 Stimmen. Über die durch einen türkischen Polizeibeamten in Damaskus im französischen Konsulatsgebäude erfolgte Verhaftung eines französischen Staatsangehörigen auS Algier meldet das Journal „Paris", die Pforte habe eine strenge Untersuchung des Vorgangs anbefohlen. Der Kontreadmiral Obry, welcher die französische Flottenabteil ung in den Gewässecn von Smyrna befehlige, sei angewiesen worden, sich mit dem Panzerschiff „Bauban" und 2 Avisos sofort nach Beyrut zu begeben, um den französischen StaatS- rnzehsrigen bei etwaiger Erregtheit der muselmännischen Bevölkerung zum Schutze zu dienen. Die „France" sagt, di- dem französischen Botschafter de Montebello von dem türki schen Minister des Auswärtiges ausgedrückten Gesinnungen ließen annehmen, daß die Pforte nicht zögern werde, den Beamten zu bestrafen, sobald dessen Schuld sich durch die kingeleitete Untersuchung herausstellen sollte. Dublin, 30. Januar. Heute früh wurde der katholi sche Pfarrer Stephens wegen aufrührerischer Reden in Dunfanaghy verhaftet. Stockholm, 30. Januar. Die Kronprinzessin ist seit einigen Tagen unpäßlich und muß das Bett hüten. Die letzte Stacht verlies ziemlich ruhig. Das Leiden scheint gastrischer Natur zu sein. Petersburg, 30. Januar. Wie die „Polit. Korresp." von hier erfährt, stände in russischen Regierungökreisen die abermalige Entsendung eines diplomatischen Vertreters «ach Rom behufs Wiederaufnahme direkter Bezieh ungen zum Vatikan in ernster Erwägung. Philippopel, 30. Januar. Der Prinz Ferdinand von Coburg wird heute nach Burgas abreisen. A n f g e h o b e « wird hiermit die auf den 7. Februar d. I. angesetzte Auktion eines Pferdes in Niederrennersdorf. Herrnhut, am 30. Januar 1888. < m Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Friedlein, Rendant. der Amtshauptmannschaften Bautzen und Löbau, des Landgerichts Bautzen und der Amtsgerichte Bautzen, Schirgiswalde, Herrnhut, Bernstadt und Ostritz, des Hauptsteueramtes Bautzen, ingleichen der Stadträte zu Bautzen und Bernstadt sowie der Stadtgemeinderäte zu Ostritz, Schirgiswalde und Weißmberg. Organ de« Handels- und G e w e r b e t a m m e r z« Zittau. Auetions-Bekanntmachung. Durch Unterzeichneten gelangen .. ... Freitag, den 3. Februar 1888, Vormittags 10 Uhr, die auf dem bei Niederkaina an der Straße gelegenen Felde noch lagernden Mauerziegel (über 10000 Stück) gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung, Ivas andurch zur öffentlichen Kenntlich gebracht wird. Bautzen, am 30. Januar 1888. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts daselbst. Häusch. Dresden, 30. Januar. Se. Majestät der König nahm beute vormittag die üblichen Vorträge der StaatSminister, Dcpartementschefs und des Geheimen Rat Bär entgegen und nach dem mehrere Vorstellungen von Offizieren. — An dem gestern im König!. Residenzschlosse veranstalteten Familtendiner nahmen außer der Prinz Georgschen Familie der Kronprinz von Griechenland, Fürst Heinrich XIV. Reuß- Gera, Prinz von Baden, die Altenburgschen Herrschaften und die das Vitzthumsche Gymnasium besuchenden Prinzen von Mecklenburg teil. — Bei den Kgl. Majestäten fand heute nachmittag eine größere Hoftafel statt, zu welcher Einladungen ergangen waren: an den Grasen Schönburg- Forderglauchau, an die König!. Staatsminister vr. v. Gerber und l)r. v. Abeken, an den ersten und zweiten Vicepräsidenten der Zweiten, sowie an Mitglieder beider Kammern der Stände versammlung, an die Geh. Räte Bär und v. Charpentier, an den Kommandeur der Artilleriebrigade Generalmajor v. schwcingel u s. w. — Herr Kceishauptmann v. Koppenfels hat am Sonn abend die unmittelbare Leitung der Geschäfte bei der hiesigen Kreishauptmannschaft wieder übernommen. — Die hiesige Kgl. Kreishauptmannschaft hat die Dcuck- schrift: „Socialdemokcatische Bibliothek. XX. Arbeiter lesebuch Rede Lassalles zu Frankfurt a. M. am 17. und 19. Mai 1863. Nach dem stenographischen Berichte. Hot- tingen-Zürich. Verlag der Volksbuchhandlung. 1887." au Grund von K!1 des Reichsgesetzes gegen die gemeingefähr lichen Bestrebungen der Socialdemokcatie vom 2!. Oktober 1878 verboten. — Durch Weggang des zeitherigen Inhabers gelangt demnächst das Diakonat in Großschönau zur Erledig, ung. Bewerber haben Gesuche bei dem Stadtrat zu Zittau unter Beifügung von Zeugnissen bis zum 15. Februar 1888 einzureichen. Das Einkommen besteht neben Amtswohnung in 1958 M! 33 Pf, auch ist zelther aus Staatsmitteln eine Zulage von 150 Mk. gewährt worden. — Erledigt ist die letzte ständige Lehrerstelle an der mittleren Volksschule zu Adorf i. V Kollator: der Stadt rat zu Adorf. Einkommen: 1000 Mk. Gesuche sind bis den 15 Februar an den Stadtrat zu Adorf einzureichen; — eine provisorische Lehrerstelle an der Volksschule in Seller hausen bei Leipzig Jahresgehalt 1150 Mk. einschließlich Wohnungsentschädigung. Gesuche sind bis zum 10. Februar beim Gemeinderat als Kollator etnzureichen; — die zweite ständige Lehrerstelle zu Frauenhain. Kollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen, außer freier Wohnung, 1000 Mk. vom Schuldienste und 80 Mk Heizungsentschädigung. Ge- uche sind bis zum 15. Febr. bei dem K. Bezirksschulinspektor Wigand in Großenhain einzureichen; — eine ständige Lehrer telle in Großrückerswalde. Kollator: die oberste Schul- lehörde. Einkommen, neben freier Wohnung, 840 Mk Ge walt. Gesuche sind bis zum 7. Febr. bei dem K. Bezirks- chulinspektor Lötzsch in Marienberg etnzureichen. Leipzig, 30. Januar. Die Vorarbeiten zur Aufstellung res hiesigen Siegesdenkmals sind zwar im Gange, allein die Meinung, daß die feierliche Enthüllung desselben schon am 10. Mai, dem Tage deS Frankfurter Friedens, statt- änden werde, ist noch keineswegs richtig, da alles von den Witterungsverhältnissen abhängt. ,»«»trtcht«»der »doune- »ierttlEl. 3 ^3 H-Mrttiu.detra« Mr dra N,chwet»g«dübr ». Jnlerot » D *«I>ü»r Mr »rieflT»»»- JautzenerH Nachrichten. Verordnungsblatt der kreiShaupt«»»uschast Bautze» zugleich als «oufiftorialbehSrde »er Oberlausitz. ^nabe, miede- dt. -he 76. it sucht ihelfer 1 man nbzug. Amme t18.^ iband, rothen agehen Die Versicherungs-Gesellschaft H»« imtvii lilsiirsn«« O«mp»ar zu Liverpool hat den Vorschriften in 88 2 bis 4 der Verordnung über den Geschäftsbetrieb aus ländischer Versicherungsgesellschaften im Königreich Sachsen, vom 16. Sevtember 1856, Genüge ge leistet und Leipzig zum Sitz für ihren Geschäftsbetrieb in Sachsen erwählt. In Gemäßheit 8 6 der angezogenen Verordnung wird dies andurch bekannt gemacht. Dresden, am 10. Januar 1888. Ministerium des Innern, Abtheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel. Böttcher. Fromm. Dresden, am 10. Januar 1888. Ministerium des Innern, Abtheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel. Böttcher. Fromm.