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Sonnabend, den 7. April. 1888. Lie ,Sau»<ner Siochrtchlen' «uchtt»» i-uicr S»mx u. J«II- :»«» wgllch adrnd« 7 Uhr für »«, f,lg«»d«n Lag. Borau»- >u«.trichlender «donnt- m«»t»»r«t» »tetteltährl. s^ll 2»>ertlon«brtraa tllr drn AaumetnrrPrlilEMIlj-ttk ir 4 Rachwet«ardUhr p. Jnleral »o 4 «ebllhr sti dri-IO Au». !»!ist»«ne>lung >0 <u. Porlo>. »>ct»r«. dir » Uhr cingchrnd« Zonale finden in dem abend» ar itugedenden «lalle «usnahme. WLutzemrDMWim. «Oe al» ioltt detanntt» «»- noncendureaill nehme«, «hm Preiderhdhung, Minerale für M» .«auyener «achrichlen» «M» gegen; dal^ die Herren Lempert» «äugen lLauenard », I. ». «lal»» in r'odau. L. W Llppttich t» Lchligiiwalde, Dönng In Lberü» dach, «Uhr in »dntgthain b«t Osiris, M »ieubuer in Ober» Uunnerddorf. v v. Lindellau im Pul«ni» u, «, it, Äicdemanut» Reichenbach O.-L. Verordnungsblatt der Kreishauptmannschaft Bautzen zugleich als Konfiftorialbehörde der Oberlaufitz. Amtsvlatt der Amtshauptmannschaften Bautzen und Löbau, des Laudgcrichts Bautzeu und der Amtsgerichte Bautzen, Schirgiswalde, Herrnhut, Bernstadt und Ostritz, des Hauptsteueramtes Bautzeu, ingleichen der Stadträte zu Bautzen und Bernstadt sowie der Stadtgemeinderäte zu Ostritz, Schirgiswalde und Weißenberg. Organ der Handels- nnd (tzewerbelammer zn Zittau. Die Arbeiter-Versicherungs-Actien-Gesellschast „Nordstern" zu Berlin hat ihren Sitz im König- reiche Eachsen von Leipzig nach Dresden verlegt. Dresden, am 3. April 1888. Ministerium des Innern, Abtheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel. Vodel. Fromm. Bekanntmachung. Vorziwehmenden Reparaturbaues halber wird der von Eosul nach Grohkunik führende Communicationswcg vom 15. dieses Monats ab bis auf Weiteres für allen Fährverkehr gesperrt und letzterer über Schönberg gewiesen. Bautzen, am 3. April 1888. Königliche Nmtshauptmannschaft. v. Boxberg. Henke. Bekanntmachung. Auf dein von Milkel nach Räuden führenden Communicationswcge sind Mittwoch, den 28. vorigen Monats, Bormittags 5 Stück Ahvrnbäume durch-und mehrere dergleichen angeschnitten worden. Für Ermittelung des Thaters wird hiermit eine Belohnung von 10 — zugesichert. Bautzen, am 4. April 1888. Königliche Amtshauptmannschaft. v. Boxberg. Henke. Bekanntmachung. Der Kutscher Karl Gottfried Wunderlich in Bernstadt, gestorben im Jahre 1852, und dessen Ehefrau Johanne Karoline Wunderlich geb. Drossel, gestorben im Jahre 1888, haben in ihrem letzten Willen ihre beiderseitigen Geschwister und insoweit letztere bei dem Ableben der Wittwe Wunderlich verstorben waren, deren Kinder als Erben ihres Nachlasses eingesetzt. Die bezeichneten Erbinteressenten, insoweit deren Anmeldung noch nicht erfolgt ist, werden hiermit aufgesordert, ihre Erbansprüche bei dem unterzeichneten Amtsgerichte rechtbald anzuzeigen. König!. Sachs. Amtsgericht Bernstadt, den 21. Miirz 1888. Gaudlitz. Ortskrankenkaffe Weißenberg und Umgegend. Sonntag, den 15. April, Nachmittag 3 Uhr, im Pannach'schcn Gasthofe zu Weißenberg. Beschlußfassung über die Annahme der Jahresrechnung von 1887. Weißenberg, den 5. April 1888. Der Vorstand durch: A. Kilian, Vorsitzender. Telegraphische Korrespondenz. Paris, 5. April. Die Blätter konstatieren einmütig, daß die gestrigen Abstimmungen in der Kammer und im Senate Zeugnis von Mißtrauen gegen das neue Ka binett ablegten. Die „Justice", das Organ Clemenceau», sagt dagegen, das Kabinett stehe vor einer Koalition, könne aber den ersten Ansturm erwarten; die gesamte republika nische Partei stehe auf seiner Seite. — Eine Versammlung von Opportunisten beschloß, der Kandidatur Bou langers diejenige des Advokaten Foncard entgegen- zustellen. London, 5. April. Die internationale Zucker- yrämienkonserenzist heute nachmittag im Auswärtigen Amt unter dem Präsidium des Staatssekretärs der Kolonien, Baron WormS, nach sechswöchiger Unterbrechung wieder zusammengetreten. In der heutigen Sitzung wurde lediglich die Tagesordnung für die nächsten Sitzungen festgesetzt. Seit der letzten Versammlung haben alle auswärtigen Regierungen dem englischen Vorschläge auf Abschaffung der Zuckcr- prämien zugestimmt. Bukarest, 5. April. In einer gestern abend statt gefundenen Versammlung der Mitglieder des konserva tiven Klubs erklärte der Deputierte Fleva, nach dem Rücktritte des Ministeriums Bratiano betrachte er seine Mission als beendet und habe er keinen Grund, die jetzige Regierung nicht zu unterstützen. Gerüchtweise verlautet, Fleoa werde in das neue Kabinett eintreten und werde der Finanzminister Ghermani demissionieren, um den Eintritt eine» Mitgliedes der geeinigten Opposition mit Fleoa zu erleichtern. Der CH f der Konservativen, Catargi, ist von der Opposition beauftragt worden, an den Ministerpräsidenten die Frage zu richten, ob da» Kabinett geneigt sei, die Wahlen sofort einzuleiten? Im Falle d-r Bejahung solle die Unter stützung der Regierung, im Falle der Verneinung solle die Bekämpfung derselben seitens der Opposition in Aussicht gestellt werden New-Dorl, 4. April, abends. (Schluß-Kurse.) Recht fest. W«ck!'l auf Berlin 95'/,. Wecks«! auf London 4,85'/». Lable Transfers 4,87'/, Wechsel auf Paris 5,20°«. Sprvjmlige fundiert« Anleihe von 1877 >23°/,. Snebabn-Äktien 24'/,. New-Yorl Lentral- bahn» Aktien !04'/,. Lhicaro-North Weftern-Aktien 106'/, Lat« Shore-Aktien 88'/,. tenkal Pacific-Aktien 28'/, North Pacific-Preserred« Aktien 44. LouiSvill« u. Nashville-Lktien 53°/,. Union > Pacific- Aktien 52'/,. Chic «Uw. u. St. Paul-Aktien 70'/,. Aeadin, und Phlladelphia-Aktien 56'/,. Gabash Preferred-Aktien 22 Lanava- Pacific«Eisenbahn - Aktien 60°/«. MinoiS Lentralbahn-Aktien 116'/,. Et. LouiS und St. Franc. Pres. > Aktien 67'/«. Sri« second BondS 96'/,. Geld leicht, für Ae-ierungsbondS 2, für andere Sicherheiten ebenfalls 2 Prozent. - Warenbericht. Baumwolle in New. «ork S"/i», do. in Neto-Orleans 9'/,. Raffiniertes Petroleum 70°/» Abel Test in New-Port 7'/,, sn in Philadelphia 7'/,. Rodet Petroleum in New-Port 6°/,, do. Pipe line LertifikatS 78. Ruhig. Med! 3 D 15 L. Roter Winterweizen loco 89'/,, do. pr. April 89'/«, pr. Mai 89'/,, pr. Dezember 88'/,. MaiS (Newt 64'/,. stucker (Fair refining MuScovodoS 4'/«. Raffe« (Fair Piot 14'/«. Rw No. 7 low ordinartz pr. Mai 1l,77, do. pr. Juli 11,27. Schmalz (Wilcox) 785, do. Fairbanks 7,85, do. Roh« u. Brothers 7,85. Kupfer pr. Mai 16,22. Ärtreidefrackt '/, Deutsches Reich. Dresden, 5. April. (D. N.) Se. Majestät der König trifft nach den neuesten Bestimmungen Sonntag, den 8., früh jsk Uhr mit Extrazug hier rin, und nimmt in der Strehlener Villa Wohnung. Mittags erfolgen im Königl. Schlosse die übliche« Vorträge der Ressortchrfs. Ihre Majestät die Königin wird wahrscheinlich erst Ende nächster Woche nach hier zurückkehrrn. — Se. König!. Hoheit Prinz Friedrich August begab sich heute nachmittag zu Pferde in Begleit- ung deS Adjutanten Hruptmann Freiherrn v. Wagner nach Großenhain und stieg im Hotel zur Kugel ab. Morgen früh fetzt Se. Königl. Hoheit den Ritt nach dem Gestüt Grabitz bei Torgau fort und wird daselbst vom Landstallmrister Gras Lehndorff empfangen werden. Die Rückkehr nach Dresden erfolgt morgen abend. Berlin, 5. April. Der Kaiser empfing gestern nach mittag noch den Ober-Stallmeister von Rauch sowie einige Besuche. Heute arbeitete der Kaiser, dessen Schlaf in der letzten Nacht wiederholt von Hasten unterbrochen war, nach einem Spaziergänge mit dem KciegSminister und demnächst mit dem Chef des Militärkabinetts. Nachmittags hatte Sr. Majestät eine Konferenz mit dem Reichskanzler Fürsten Bis- marck. — Heute fand im Königl. PalaiS eine Vorstands sitzung des Frauen-Lazarett-VereinS statt, bei welcher die Kaiserin-Witwe Augusta mit der Großherzogin von Baden und der Kronprinzessin von Schweden anwesend war und den sonst in der Generalversammlung deS Vereins erstatteten Jahresbericht entgegen nahm. Bei der am 3. dsS. von der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie und der Berliner medizi nischen Gesellschaft veranstalteten Gedächtnisfeier für den Wirklichen Geheimen Rat v. Langenbeck (vergl. unter „Ber- mischtes") war im Auftrage der Kaiserin Augusta der Ka- binktls-Rat und Königliche Kammerherr von dem Knesebeck anwesend. — In dem Nachlaß deS Kaisers Wilhelm ist, wie der „Magdeb. Ztg." mitgeteilt wird, eine Niederschrift in Brief- form vorgefunden, die an den Kaiser Friedrich gerichtet war. Es sind nicht politische Gedanken, die der Kaiserliche Vater aufgesetzt hat, sondern Äußerungen der Liebe und Sorge für den in der Fremde weilenden Sohn, Niederschriften, wie das bekümmerte Herz sie eingiebt, das sich, Trost spendend, selber zu trösten trachtet. — Betreffs deS Trinkspruchs, welchen der Kron prinz am 1. April an der Tafel des Reichskanzlers ausgrbracht, wird der „N.-Z." geschrieben: „Nicht mit Un recht wird wohl vermutet, daß der Trinkspruch vorher Gegen stand einer Unterredung zwischen dem Kaiser und seinem Svhie, dem Kronprinzen, gewesen und daher im vollen Einverständnisse mit dem ersteren von diesem gesprochen worden ist." — Die Prinzessinnen Viktoria, Sophie und Mar garete, welche seil ihrer Rückkehr von San Remo im ehemals kronprinzlichen Palais zu Berlin wohnten, sind nun mehr von dort zu ihren kaiserlichen Eltern nach dem Char- lottrnburger Schlosse übergefiedelt. — Die „Getreuen in Jever" haben zu ihrem Kummer diesmal die üblichen 101 Kiebitzeier an den Fürsten Bis marck zu dessen Geburtstage nicht absenden können. Infolge der Ungunst der Witterung ist der Kiebitz erst jetzt an seinen Brutplätzen eingetroffen und hat das Brutgeschäft noch gar nicht begonnen. Die „Getreuen" haben, dem „Hann. Kurier" zufolge, den Fürsten Reichskanzler von dieser betrübenden Thatsache telegraphisch in Kenntnis gefitzt, wobei es natür- lich an einem herzlichen Glückwunsch nicht fehlte. Die Eier sollen nachgelieseri werden. Am Geburtstage des Fürsten selbst traten die „Getreuen" zu einer Festsitzung zusammen und hielten fleißig Umtrunk aus dem „Kiebitzbecher", dem Ge schenk deS Fürsten, zum Wohle des großen Reichskanzler». — Gegenüber der ZeitungSmrldung, wonach der einstige Erzieher deS Kronprinzen, Regierungsrat Hintzpeter, zu einer VertrauenSstelle bei dem Kronprinzen ausersehen sei, verweist die „Kreuzzeitung" darauf, daß Herr Hintzpeter seit acht Tagen gar nicht mehr in Berlin weilt. — Der Staatssekretär deS Innern, StaatSminister von Boetticher, ist heute morgen nach Kiel abgereist. ES handelt sich um Angelegenheiten des Nordostsee. Kan als. — Der Sultan hat (laut Mitteilung der hiesigen tür- kischen Botschaft an die „N.A.Z."), um, wie es ausdrücklich heißt, dem deutschen Volke einen erneuten Beweis seines Wohlwollens und seiner Sympathie zu geben, die Einsetzung einer Kommission angeordnet, welche Sammlungen für die deutschen Überschwemmten in die Hand nehmen soll. — OsfiziöS wird geschrieben: „Die deutsch-italieni ¬ schen Freundschastskundgebungen, welche auS Anlaß der Geburtstagsfeier des Reichskanzlers Fürsten Bismarck zwischen Rom und Berlin hin und wieder gingen, bilden ohne Zweifel einen der charakteristischen Hauptzüge deS der zeitigen BildeS der internationalen Lage. Wenn man In halt und Geist deS vom König Humbert an den leitend« deutschen Staatsmann gerichteten Glückwunschschreibens, die dankende Erwiderung des Reichskanzlers, sowie die Antwort-- depesche deS letzteren auf das Glückwunschtelegramm de» italienischen Ministerpräsidenten Herrn Crispi mit dem gegen wärtigen Stande der italienisch französischen Beziehungen ver gleicht, so ist der diametrale Unterschied beider geradezu augenfällig. Während König Humbert keine Gelegenheit vorüberläßt, seinen intimen Gefühlen für das Wohlergehen Kaiser Friedrichs Ausdruck zu geben, indes der deutsche Reichs kanzler von dem großen Gewichte spricht, welches der Kaiser darauf lege, daß König Humbert wisse, wie dankbar er ihm sür diesen Freundschaftsbeweis sei; daß er noch lange genug zu leben hoffe, um die Folgen eines Einvernehmen- zu ver wirklichen, welchem er stets die größte Wichtigkeit beigelegt habe und beilege, gefallen sich die Franzosen in geflissent licher Ignorierung der nationalen Würde und Stell ung der benachbarten Mittelmeermacht, kränken da- italienische Selbstgefühl durch unzählige kleine Nadelstiche und benehmen sich bei jedem Anlaß so, als könnten sie dm Zeitpunkt nicht abwartrn, mit ihren südöstlichen Nachbaren einmal gründlich ins Gericht zu gehen. — Frankreich haßt eben, wie Fürst Bismarck in seiner großen ReichStagSrede vom 6. Februar bemerkte, jeden seiner Nachbarn, dem es nicht ohne weiteres den Fuß auf den Nacken zu setzen vermag; diese Zeit ist nun sowohl sür Deutschland wie für Jtalim rndgiltig vorbei, und deshalb haßt Frankreich beide Nationm mit gleichem Ingrimm; bei den Italienern glaubt man, auf die eigene Übermacht pochend, mehreres sich herausnehmm zu können, als bei den gefürchteten Deutschen, so ist Jtalim gewissermaßen zum Prügelknaben deS französischen Verdrusses an dem Gange der Weltgeschichte geworden. Um so freier von hinterhältigen Gedanken erweist sich die internationale Politik Deutschlands. Wir hätten wohl mehr Ursache, auf unsere Machtüberlegenheit zu pochen als Frankreich, aber in unserer Friedensliebe und Friedensfürsorge lassen wir uns nicht nur die gewissenhafteste Respektierung fremder Rechte und fremder Empfindlichkeiten angelegen sein, sondern gehen selbst soweit, daß wir rin Auge zudrücken, wo wir uns mit Fug und Recht über mangelnde Rücksichtnahme beschwer« dürften. Davon können gerade die Franzosen mehr wie ein Lied fingen. Zwischen dem Deutschen Reiche und Jtalim bestehen solidarische Interessen, die in einem Punkte, der Friedenserhaltung, direkt zusammentrrffen. Indem Herr Crispi den Wortlaut sowohl der an ihn selbst, als der an König Humbert gerichteten Depesche des Reichskanzler» dem italienischen Ministerrate mitteilen zu wollen erklärt hat, weist er ihnen ihren Rang unter den hochpolitischen Dokumenten der Gegenwart an und giebt ihnen eine Pointe, welche ihrer vollen Würdigung im Kreise der zu dem Friedensbunde vereinigten Völker, und auch wohl noch jenseits desselben, gewiß sein darf." Breslau, 4. April. Der bekannte im Züricher „So cialdemokrat" kürzlich in die Acht erklärte Agitator Conrad hat an „die früheren Vertreter und Leser" der von ihm herauSgegebenen „Bresl. Volksst." ein Flugblatt versendet» worin er den über ihn verhängten Bann als „Bubenstück" bezeichnet und sich auch sonst in recht kräftigen Worten über seine Partei ergeht. Elberfeld, 4. April. (K. Z.) Die Haussuchungen, welche bei verschiedenen Socialdemokraten in Elberfeld, Barmen und Umgegend vorgenommrn wurden, scheinen reiche- Material für eine Untersuchung geliefert zu haben, welche auf die Aufdeckung einer geheimen Verbindung gerichtet ist und einen größeren Umfang annehmen dürfte. Hier allein erfolgte bei fast 60 Personen Haussuchung, welche die Ver haftung von neun Personen zur Folge hatte, auch in Barmm kam e» zu verschiedenen Verhaftungen. * Frankfurt a. M., 5. April. (Tel.) Eine gestern abend stattgehabte Versammlung hiesiger Bürger aller Parteien beschloß auf Antrag deS Oberbürgermeisters vr. Miquel dm