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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 24.04.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010424027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901042402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901042402
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-04
- Tag 1901-04-24
-
Monat
1901-04
-
Jahr
1901
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Dresdner Nachrichten Mittwoch. 21. -jlvril Ii»,», '.str. Ikt andere« Glanz zu verbelstn. der seine» Höhepunkt «reichte, als I Wohlstand de- Sachsenland«- und auf die Jubiläen I Mittag I? Ui-. So Majestät der Deutsche Kaiser aut Halte- j und des Hauses Wettin warf Redner einen Ausblick »elle Suelilru als GedurtstagSgasr unseres geliebten Landesherr» > Zukunst und schloß mit dem Ausdrucke der "" eiiltras. —' Än jeinrrn heutigen GebnitSfesle wurde Sr Majestät s dem König um st Uhr Vormiitans im Gatten d« Konigl. Villa > Strehlen von, Hohoislenkoipö des Leib-Ostenadin-Regimeists 'Nr. 100 und de»: Trompcterkorps des Gardririler- und des! !. Feldarttllerie-ReainieiitS Nr. 12 ein, Moigenmnsik dargrbracht., Spater rrichiene» die Prinzen und Printclsinnen des Königl. d«S König- auf dessen ÄunlcheS. daß,"'wenn auch seit einigen Jahren sich ^zeitweilig Wolke» am Himmel des leiblichen Wohlbesinden» unsere- Königs ciusgethnrmt baden, ihm Gottes Gnade dock noch manche- Jahr des Lebens zuinesseu möge. Die Wünsche, die Tausende von treuen Sachienherzen für de- Königs Wohl an diesem Tage er fülle». ließ der Redner auSklingen in dem Rufe: .Lang lebe und wd Prinzen»'»«, des König!.! hoch Sc. Majestät König Albert von Sachsen!", den, die Fest- Hauses zur Begliickivüns.hung in Strehlen. Weiler empfing der Versammlung begeistert zustlmmte. worauf die Munk die Sachsen- Monarch von N llh> ab str Billa Stichle» zur Entgegennahme i Hymne inkvnirle. welche von den Iesitheilnelimern stehend anaehort der Glücklvünicke die Kavaliere der Hasstaalen beider Majestäten, ! wurde. Unter allgemeinem Beifall billigten dieselben auch die die König!. Leidäizte. die Staatsminister. eine Abordnung des s Ablichtung eines vom Vorsitzeiiden deS Vereins. Hem, Hostath Ralkcs nn!' der Swd!v«0ld»etki>, bestehend ans d«> Herren Dr Osterlob abgesaßten Telegramms a» König Albert bcrbölncrmeisler Geh Finaiizrolh Benüer, Skadtbaurath v-rsse,! mit folgendem Wortlaut: .Zur Vorfeier von Ew. Majestät Aller Bober, ::o.d'vervrdneren Vorsteher Rechtsamvalt Dr. Kansinann Anger Ihre Stadtiillh Stöckel, Lffeevorsleher Fabrikbesitzer Kändle- und Kausinani und znm Sch'ciß den ffcUpeitretendc» Bffchos Präses Maaz. Pc'aiesltt die Königin wohnte Vormittags ll Ubr deni anläßlich des Geburtstags Sr 'Maiestni des Königs in der katholischen Hoi- tirche abgehaltenen Tedeum bei. liin 12 Uhr Mittags trat Sr. Majestät de, Kaiser, von Bcilin kommend, mit Sonderzng in Strehlen ein Ans der Haltestelle Strehlen waren zur Begrüßung des Kaisers, welcher die Unisoun «Überrock, Heim) des Sächsischen höchstem Geburisrage im GewerdebanSkaaie versammelt, bringen die Mitglieder und Gäste des Konservativen Verein-Ew. Majestät ihre uiiterlhäntgstei! Glückwünsche dar In heißen. Gebet flehe» wir: .Gott der Allmächtige möge das Lel lernen Grenadier-Regiments Nr. 101 irrig, beide Majestäten und zwar Se. Maiestät der König in der Unisoni, des Preußischen 2. Garde- Ulanen Regiments anwesend. Vom König!. Dienste waren zu gegen: Jrau Oberhofnieisterin v. Pstugk. die Hofdamen Gräfin Rcuttn« v. Wen! und Fr!. p. stfauendoris. Oberhosniarichall Graf Vitzthum v. Eckslädt. der Oberhoimeister Wirkt. Geh. Rath v. Maiorkie und der Flngeladintant Major Freiherr v. Welck. -.'lußcrdem batte» sich znin Enibfang cingefundcn: Der preußische Gesandte. Grai v. Dönhosf. mit dem Legationstekretär Grasen v. Wedel, der Stadlkommandanr (tzencralniajvr Freiherr v. Straleniieim, der Posizcipräudeiit Le Maistre und in Vertret ung des erkrankten Kommandeurs deS 2. Grenadier-Regiments Nr lOl Obeiitleutnant v Kaufmann. Bei Ankunft des Kaisers i» Strehlen ineldcie sich der General L In suito des 2. Grenadier- iiegiments stcr. l^l General der Infanterie v. Moittbö. Nachdem die Malcsiätcn sich aui's Herzlichste begrübt und das gegenseitige Gefolge, sowie die übrigen znm Empfange anwesenden Herren hnldvollst angesprochen hakte» begaben sie sich zu Wagen durch Sen Park nach der Königl. Villa, wo der Kaiser Wohnung nahm. Die Begleitung des Kaisers bestand ans den Herren Geneml- adnttanr und Kommandant des Kaiserlichen Hauvtanarliers! General der Infanterie '.>. Plesscn. HauSmarichall Freiherr p. Lnncker. den: anßerordenilichcn Gesandten und bevollmächtigten ffNiiuster ui Hamburg Legalionsrath Graf Wolfs Metternich, dem General ä la «usts Generalmajor v. Mackensen, dem Jlügel- adjulaiitcn Oberstleutnant Freiherr» v. Berg und dem Leibarzt Oberstabsarzt Dr. Ilberg. Mit Ausnahme des Generalmajors v. Mackernen, welcher zum Dienst beim Kaiser in Strehlen ver blieb. begaben sich die Herren des kaiserlichen Gefolges zu Wagen nach dem Residcnztchlosse. wo sie Abkrekeauaiticre fanden. Kur; »ach dem Eintresien des Kaisers wurde das zweite Frühstück in Strehlen eingenommen. Die Suite» vereinigte» sich sowohl in Strehlen, wie im Rendeiizichlosst zum Marschallsfrühslück. Nach- unttmzs 6 Uhr sinder in Strehlen Familrentasel und im Residcnz- 'chloisc^zur selben Feit für die Kaiserlichen. Königlichen und Prinz- licheu Suiten Marichallstaiel statt. D>e Abreise des Kaisers wird heme Abend 9 Ubr erfolgen. —* Geilem Abend vereinigte der Konservative Berein > grblreiche Vritglieder und Gäste nebst Damen zu einer Borseier ides Geburtstages Sr. Majestät des Königs Albert im große» Saale des Gewerbehauses, der mit Fahnen und Wavvcudrapcric» in den Stadt- und Landcssaibe» restlich geschmückt war. Im ! Hintergründe des Podiums erhob sich inmitten einer prächtigen Blattvilanzengnivve die Büste König Alberts. Besondere Aus zeichnung erfuhr die Veranstaltung durch die Anwesenheit vieler .hervorragender Persönlichkeiten. U. 2l. bemerkie man die Herren ! Königl. Preußischen Gesandten Gras Dönhoff. Königl. Bayerischen .Gesandten Freiherrn v. Niethammer, Kaiser!. Russischen Ge sandten Barvir u. Wrangest, Staaksminisicr Dr. Schurig. Dr. fv. Seydewitz und Edler von der Planitz. Generale v. Hansen, v. Kirchbach. w Broizein, v. Hodeuberg. v. Stieglitz, v. Stralen- stieim und Hingst, Witkl. Geh. Räthe Oberiioimeiffer v. Malortie und v. Eharpenlier. Mlnisicrialdiroktoren Geh. Rälhc Dr. Bodel und Wäiikig. Präsident der Zweiten .Kammer Geh. Hvtrath Dr. Mehnert. Krcishauptmnnii Schmiedel, Geh. Regierungsräthe ttAmtshauptmaun v. Ecausliaar und Dr. Weg«. Präsident des j evangelischstntherüchen Landcskonsistoriluns v. Zahn. Bice-Präsidcnt, Oberhospredigcr v. Ackermann, Präsident des ObcrlcindeSgerichts! Doßnitzer. Anltsgerichtsvräsidcnt Kn»; und Büigeinleister Helschel, wwie^ Mitglieder des Raths- und ^!adkv«otdnele>i-Kolleginms. Die Festlichkeit wurde von der Geiverbehauskapelle unter Leitung ides Herrn Musikdirektors Oesterreich mit der Weber'schcn Jubel- .Ouvertüre eröffnet, der sich die Festrede des Herrn Geh. Hofralhs iIiistizraths O pZtz-Treuen unmittelbar nnichloß. stkach einer der ^Bedeutung des Tages entsprechendcir Einleitnitg gedachte der Red in« der Fülle von Segnungen und der ungezählten Fortschritte, 'welche die 28iährige Regierung des Königs Albert in sich schließt. Aber nicht erst mit seiner Negierung beginnen 'eine hohen Ver dienste um unser Sachsenland, fvndern schon mit dem Festpunkt, wo lein Alter eS ihm gestattete, politisch Ibätig zu werden. Mehr als ein halbes Jahrhundert umfasse daher die Wirksamkeit unseres Königs sin uns« engeres und weiteres Vaterland. Welche Fülle von Ereignffsen ersten Nanges für wachsen, für Deutschland, sür die ganze Welt schließe das abgelaufenc Jahrhundert in sich. Möge das neue Jahrhundert noch manche große Errungenschaften bringen, ichwerlich dürften ihm Aufgaben von so weittragend« grundsätzlicher Bedeutung gestellt sein, wie sie dem vorigen gestellt gewesen sind. Mit dem Beginn des vorigen Jahrhunderts war ein neuer Geist in das deutsche Volk «»gezogen. Mit packender Gewalt trat jedem einzelnen Deutschen der gairze Jammer und das ganze Elend, das unser deutsches Volk fich durch eine Jahrhunderte lange Selhstzerflcischung und Erniedrigung zugezogeir. vor Augen - ein mächtiges Sehnen nach besseren Zeiten ging durch die Seele des deutichen Volkes. Weiter war eS die monarchische Frage, die unser Volksinneres bis auf's Tiefste austvühlte und als ob es hier mit noch nicht genug gewesen, gesellte sich im letzten Viertel des vorigen Jahrhunderts noch eine Frage hinzu, die das Fundament der gesammten modernen Kultur anzugreffeii und zu vernichten drohte. In solch« Zeit war cS nicht gleichgiltig, welcher Herrsch« an der Spitze mfferes engeren, bei diesen Frage» in Mitleidenschaft gezogenen Vaterlandes stand, und wenn man die großen Verdienste König Alberts messen wolle, so könne es nicht beffer geschehen, als an diesen drei Fragen. Redner ging daraus des Näheren zunächst auf die Haltung Sachsens in der deutschen Frage ein und betonte, bis an den Anfang des 19. Jahr hunderts zurückgreifend, und auf die Ereignisse der 69« Jahre Bezug nehmend, daß cs sich Sachsens Herrscher in jener Richtung von keinem anderen deutichen Volke nn Hingabe an die deutsche Sacke zuvor lhun ließen. Als dann von Kai,« Wilhelm I. und dem großen Kanzler eine wahrhaft deutsche Politik eingeschlcigen wurde, ivar es wieder Sachsens Fürstenhaus, das eine der festesten Stützen des neuen Bundes bildete. An den großartigen Siegen von 1670/71 ivar Sachsens Heer mit seinem Kronprinzen Albert in hervor. ragendster Weise betheiligt und welchen hohen Werth der berufenste Beurtlieiler unseres Königs Kaiser Wilhelm l. auf seinen weisen Rath legte, beweise die Thatiache. daß er seinen kaiserlichen Enkel in allen Jährlichkeiten, in die Kaiser und Reich gerathen könnten, an König Albert als treuesten Verather und festeste Stütze des Reiches empfahl. Sein ganzes Leben werde umspannt durch „den erhabenen Namen der Pflicht" und ein Grundzug unseres Königs fei die Herrschermilde, gepaart mit der Festigkeit des Regenten. Sein Bild störe kein Makel, Alles an ihm sei Gleich klang. Einer so tiefen Auffassung der Hcrrscherpflichtcu konnten auch die gegen das Fundament von Staat und Gesellschaft ge richteten Bestrebungen keine Schwierigkeiten bieten. König Albert erkannte auch hier, oaß man ihrer nur Herr werden könne, wenn man ihre Wurzeln aufdecke und die Uebelstände beseitige, die sie herbeigesührt haben. In weiser Fürsorge und mit einem selten arbeiterfreundlichen Herzen habe er durch seine Regierung jederzeit die Hand geboten, wo es galt, das Wohl der Massen zu heben und zu fördern. Und sür die Höhe seines Stand punkte» in dieser Frage haben selbst die Massen ein wunderbare- Feingefühl bekundet. Wo immer haben ihm ebenso wie die übrigen trruen Sachirnherze» die Herzen der deutschen Arbeiter entgrgrngeschlagen und vor der Person unsere» Königs habe jene Bewegung, der nichts mehr heilig und ebrwürdig sei, noch jederzeit Halt gemacht und heute könne jener Ansturm im Wesentlichen ats «bgeschlagrn gelten. Nach einem Rückblick auf den wachsenden . , das Leben unseres allgellebten Königs und Herrn allezeit in seinen anädigen Schutz nehmen!" j Das sirlvum tac lexem von Bieber und die Sachsenbumne von ! Jüngst, vom Dresdner Männcrgesa » averein unter Leitung bes Koiiigl Musikdirektors Herrn Prof. Jüngst tonschö» und wirkungsvoll vortgetiagrn, bildeten den Schluß des ersten Theils l der festlichen Veranstaltung. Der zweite The» brachte ebenfalls ! gesangliche Darbietungen des Männerge'gngvcieinS. die stürmischen Beifall fanden und ein gewähltes Jnstrumental-Concert der Ge- werbchauskapclle. das mit dem Trenkler'schen Armeemarsch Nr. 306 i seinen Abschluß fand. — Auf doL Begrüßunastelkaramm traf von Sr Maiestät folgende Antwort ein: .Ich danke den Mitgliedern mid (Haste» des Koiiiervativen Vereins herzlich für den Ausdruck treuer Gesinnung und für den Mir zugesanoten freundlichen Glück wunsch. Albert." —" M ittheilungcn aus der Gesamintraths - Sitzung. Gegen Ende des Jahres 1900 hatte der Rath mit Zustimmung der Stadtverordneten beschlossen, die Raths- mstglwd« und die Mitglieder der städtischen gemischten Aus schüsse von der Tbeilnahme an Arbeiten und Lieferungen sür die Stadt anszuichiießeil. Bald daraus halten der Jnnungs- ausschuß und eine größere Zahl von Bürgern um eine Abänder ung dieses Beschlusses gebeten. Auf Vorschlag des gemischten Ausschusses tür die Ortsvertretung beschloß der Rath, die Bürger- scdafiSmitglieder der städtischen Aussthüsse nur insoweit von Arbeiten und Lieferungen sür die Stadt anszuschlicße», als der Ausschuß, dein sic angehören. bei der Vergebung der einzelnen Lieferung beschließend oder begutachtend mitzuwirken bat. dagegen was die Ratbsmilglieder und die den gemischten Ausschüssen c»i- gehörenden Stadtverordneten anlangt, den früheren Beschluß auf recht zu erhalten. — In Erfüllung eines Ersuchens der Etadt- veroidnelen beschloß der Rath, wie dies schon hinsichtlich der Direktoren der städtischen Volksschulen geschehen, auch die Leiter der städtischen höhnen Lehranstalten zu veranlassen, Arbeiten und Lieferungen sür diese Anstalten vorzugsweise an Dresdner Hand werker und Ge werbt reib ende zu vergeben, sowie auch sämmtliche Schiilbcdürsiiissc in der Regel bei hiesigen Einwohnern zu ent nehmen. — In Folge der Einführung des Brücke n; o lles für die Maricnbrücke macht sich eine Vermehrung der Brückenzoil- einneinii« »öthig und beschloß der Rath, vom 1. Mai ab sechs neue Stelle» sür Brückenzolleinnehmer zu begründen. Die .Hebestelle für indirekte Abgaben an d« Pfotenhanerstraßc ist zur Zeit nur in einen« Aellblechiiitcrimsgebäiide unlergebracht. Ter Rath be schloß. minmehi ein massives Gebäude, welches die Hebcslellen- rciunie und die Wohnung des Einnehmers enthalten soll, an der Ecke der verlängerten Prinzenstraße zu errichten und die Baukosten an 21962 Mk. 21 Pfg. aus dem Stammvermögen zu »«willigen. — Die Stadtverordneten haben den Rath ersucht, den Klein- Handelsbetrieb mit Brcniimaterialien an Sonn- und Festtagen gänzlich zu ilistcrsageii. Ter Rath giebt diesem Ersuchen Folge und bestimmt zu diesem Zwecke durch Ortsgesctz Folgendes: Im Kleinhandclsbcttiebe mit Brennmaterialien dürfen gewerbliche Arbeiter an Sonn- und Festtagen nicht beschäftigt werden. Dem gemäß wird zufolge H II» der Reichsgewcrbeordnnna künftig jeder Gewerbebetrieb in offenen Verkaufsstellen mit Brennmateria lien an Sonn- und Feiertagen ansgcstchlossen sein. — Ter Rath beschloß, die Waiienhaiisstraße, für welche im dies jährigen Haushaltplaiie die Asphaitirung vorgesehen ist. in ganzer Ausdehnung mit australischem Holzpflaster zu befestigen und die die Stadt treffende» Mehrkosten an 7000 Mk. zu verwilligen. — In Verfolg einer Eingabe des Vereins zur Förderung Dresdens und des Fremdenverkehrs batten die Stadtverordnete» den Rath «sticht, stir eine ausreichendere Reinigung der Straßen, ins besondere BeivtlltliiA d« Gangbahnen Sorge zu tragen. Der Rath erachtet jedoch die istraßciireiiiigiing m ihrem gegenwärtigen Umfange sür ausreichend und die Aufwendung weiterer erheblicher Mittel — es würden nahezu 100 000 Mk. jährlich erforderlich iverdcn — nicht sür gerechtfertigt. Dem Ersuchen der Stadtverord neten soll keine Folge gegeben werden. — Die Frage, ob der Vor niittagsunterricht in den städtische» Volksschulen während der Sommermonate um 7 Uhr oder um 8 Uhr beginnen solle, hat die städtischen Kollegien schon seit Jahren zu wiederholten Malen be- ichästigt. Lins Grund einer eingehenden Denkschrift des Stadt- schulrathes, weiche darlegt, daß die Frage am besten durch Ein führung des allgemeinen 8 Uhr-Beginnes zu losen sei, da so die beste Ausnützung der vorhandenen Räume und die vortheilkasteit« Veithcilnug der Unterrichtsstunden aus die einzelnen Lehrkräfte moalich werde, beschloß der Rath, von dem laufenden Schuljahre ab den Vormittagsunterricht in den städtischen Volksschulen während des ganzen Jahres um 8 Uhr Vormsttags beginnen zu lassen. — Tie Stadtverordneten batten, abweichend von der Rathsvorlage. beichlosse», die Beihilfe an den Turnverein zu Neu- nnd Ankonstadt statt auf lOOO Mk. in voller Gewährung des Gesuches des Vereins auf 1.700 Mk. zu erhöhen. Der Rath trat dieser Mehrverwilligung bei. — Tie Leitung der Internationalen Kunstausstellung Dresden 1901 hat. nachdem sie früher um baldige Abtragung der Holzanbauten gebeten hatte, neuerdings wiederholt darum »achgesucht, den östlichen hölzernen Anbau an den städti schen AuSsrclluitgspalast a»f die Dauer dieser Ausstellung stehen zu lassen, damit ec als Reslaurationsraum und zur Abhaltung von Concerten bei ungünsliaem Wetter benutzt werden könne. Mit Rück sicht darauf, daß wider Erwarten auch die südliche Kuppelhalle, welche als Resiaurationslaum dienen sollte, zur Aufstellung von Kunst- gegenständen hat in Anspruch genommen werden müssen, dcschioß der Rath, zu gestatten, daß der südliche Thcil der Osthalle noch während der diesjährigen Kunstausstellung stehen bleiben darf, da gegen hinsichtlich des anderen Theiles der Osthalle auf dem lofortigen Abbruch zu bestehen. —* Die Studentenschaft der König!. Thierärztl. Ho'ch schule veranstaltet am 29. ds. M. im Eoncerthause deS Zoologischen Gartens einen Königskommers. —* Ter Männergesangverein „Liederkranz" (Post- und Telegraphen-Untcrbeamte zu Dresden, feiert am 28. dL. M. in den Räumen der „Wettiner Sale" sein 1t. Stiftungsfest. .Im Alldeutschen Verbände findet am Donners- —' Militärgericht. Segen Mißbrauchs der Dienst gewalt erschien vor dem Kriegsgericht der 8. Division unter dem Vorsitz deS Herrn Oberstleutnant» v. Larisch der Leutnant t« 1V. Husaren-Regiment in Grimma Albert Heinrich Hermann Freiherr von und zu MannSbach. Al» Bertheidiger sungtrte Herr Rittmeister v. Nostiz-Wallwid- Der Angeklagte ist zur Zelt zur Militärreitanstalt kommandirt. Der Leutnant soll seine Burschen vom November 1398 bis Februar 1901 gesctzwidria veranlaßt baden, sür ihn Gelder von nicht unbedeutender Hohe zur A»-- schaffung von Putzzeug, Pserdelchmiere rc. zu verleaen. die si« am Schluß de» Monat- zurück erhielten. Der Angetlagt, bat sich durch sei» Verhalten seinen Burschen gegenüber in ein Schuldner- verbältniß gebracht, wodurch die Autorität des Offizier» gefährdet wurde. Durch eine Anzeige des Herrn v. Mannsdach gegen den Burschen Adolf wegen Betrugs kam auch seine Handlungsweise' mit zur Kenntlich der Borgeietzten. Da- Ürtbetl lautet, da der Fall alS ein gerkngsügiger angesehen wird, auf 3 Tage Stuben arrest. -v" «»«erbericht brr Hamburger «erwarte vom S». »pril. Da« Marin,um de« Luftdruck« mit über 77» Mm. lagert üb« Central- «urova, eine Devresston unter 75S Mm. befindet fick, nordwestlich von Schott land : über den britischen Inseln macht fich steigend« Lustdruck bemerkbar. In Deutschland herrscht Hefter««, ruhiges, trockene«, im Norden wckrmere«. ii» Süden kälteres Wetter. — Wahrscheinlich ist Fortdauer de« jchigen Wetters mit höhnen TageStrmperaturen. LageSgeschichte. tag Abend >.2'.» Uhr im Rcdlichhans eine Mitgllederversamm lung statt. —Frau Johanne Christiane Friederike Teil in Dresden hat in ihrem Testament der Annenkirchenaemeinde ein GrabeSleaat von 4M Mt. mit der Bestimmung ansaesetzt. daß die Hältst der Jahreszinsen Kranken und Sinnen der Parochle zu überschüssigen Gute kommen sollen —* Wie dem „Nvgtl. Anz." aus Asch mltgetbeilt wird, sind die Meldungen von einer Flucht des Grafen HanS Zedttvltz unbegründet. Der Graf trifft morgen in Asch ein. —* Polizeiberrcht, 23. April. Gestohlen wurde am 10. d. M. von einem Handwagen, der vor dem Postamt 16, Ecke Stevbanienstrciße und Holbeinsttaße stand, ein Packet mit 2000 Stück Cigaretten. DaS Packet trug ans einem rothen Zettel die Aufschrift: „Effekt-Cigarette Nr. 132. „KoSmvs". Ferner wurden gestohlen in der Stacht zum 20. d. M. aus einem Grund stück der Wiiitnberastraße: 1 Truthahn, braun-roth- und weiß- gefleckt. Sachdienliche Mttheilungen werden zn 6 Unbekannt 1138 bezw. 1192 an die Krimtnalabtbeilung erbeten. — Durch kochende Cementmasst verbrannte sich am Sonnabend in der Wilsdruffer Vorstadt ein Arbeiter am rechte» Arm. — In einer Fabrik der Jvhannstadt wurden am Sonnabend einem Arbeiter vier Finger der Unken Hand von einer Maschine durch schnitten. — Ans dem Pirnaische» Platz wurde am Sonnabend Nachmittag ein Arbeiter von einem Wagen überfahren, er erlitt aber nur leichtere Verletzungen. Den Kutscher trifft keine Schuld. —* Gestern Abend erhängte sich in der Altstadt ein in den L«sten Lebensiabren stehender Grschast-mann, der sich vor Kurzem erst «tadlirt hatte. x Deutsche- Reich. Auf eine Meldung deS Architekten Bodo Ebdardt i» Sachen der Hohkönigsburg richtete der Kaiser an ihn folgende Antwort: 'Mit hoher Freude vernehme ich Ihre Kunde. Ich hege die feste Zuversicht zu Ihrer bewährten und ge wissenhaften Arbeitskraft, daß Sie mir dazu verhelfen werden, einen des Deutschen Reiches würdigen Wiederaufban der herrlichen Burg durchzusühren, der uns. den Zeitgenossen des 20. Jahr Hunderts, zeigen wird, wie die Vorväter einst gebaut und ihr Heim eingerichtet baden. Möge der Bau in seiner getreuen Nachbildung des Alten allen Besuchern und dem schönen Reichslonde eine Quelle steter, stolzer Freude kein und die Erinnerung stärken an die großen Geschlechter, welche dort einst die Blürhe deutscher Kultur und deutscher Ritterschaft gepflegt." x Aus dem Kabinet der Kaiserin gelangte, wie das „Kl. Jonrn." mittkcilt. eine Spende von 2000 Mk. zum Bau einer dritten jüdischen Altersversorgungs-Anstalt an den Vorstand der Berliner jüdischen Gemeinde; dieie Spende war von einem freund lichen Schreiben der Kaiserin begleitet. x Das „Verl. Tatst." will wissen, die bayerische Regierung habe in Berlin eine Erklärung abgeben lassen, daß namentlich die Erhöhung des Getreidezolles einer längere» Prüfung bedürfe. Sie müsse daher den neuen Zolltarif mit Sachverständigen berathen und weide kaum vor Ende dieses Jahres sich darüber äußern können. x Aus dem Kreuzer „Jagd", der von der Untersuchung der Grundverhättntsse beim Adlcrgrunb zuückkehrtc, entstand in Folge Entzündung von Heizmaterial Feuer, das mit Hilfe aller Pumpen schnell gelöscht wurde. x Auf einer Kontrolversammlung in Posen ant wortete ein polnischer Reservist beim Namensaufruf nicht mit „hier", sondern .,ss8tem" und erhielt drei Tage Arrest. x lieber die sozialdemokratische Maifeier schreibt die „Köln. Volksztg.": „Der eigentliche Gedanke bei dem „Arbeiterweit- feicrtage" ist dock, daß die Arbeiterschaft der „kapitalistischen Gesell schaft" aller Länder die Wahrheit des Satzes beweisen soll: „Alle Räder stehen still, wenn Dein starker Arm es will." Die „Prole tarier aller Länder" sollten allen „Kapitalisten" und Unternehmern zum Trotz am 1. Mai „feiern" im eigentlichen Sinne, die Arbeit entstellen: man wollte zeigen, daß sie der stärkere Theil seien. Was ist aber aus dieser Idee in Wirklichkeit aewordc»? Niemals und nirgends, auch nicht einmal an einem einzigen Ort ist es zu einer allgemeinen Arbeitseinstellung gekommen. Es wäre schon sehr viel gewesen, wenn in einem einzigen Gewerbe in einer ein zigen Stadt vollständig gefeiert worden wäre. Thatsächlich ist die Fei« auf einzelne Arbeitsstätten, oder gar aus einen Tbeil der Arbeiter einzelner Arbeitsstätten beschränkt geblieben. In Deutsch land sahen die Führer bald ein. daß der allgemeine Feiertag nicht zu erzwingen sei. und beschränkten das Jeierlagsaebot aus den Fall, daß die Arbeit« es ohne Nachtheil für sich erfüllen könnten. Das ist mir hier und da möglich gewesen Wo sonst die Arbeiter am 1. Mai der Arbeit fern blieben, haben sie eS mit Entlassung büßen müsse». Mit Streit und Boykott hat man da wohl versucht, die Zurücknahme der Entlassung zu erzwingen. Ab« die von Jahr zu Jahr sinkende Zahl der ohne Zustimmung des Unternehmers feiern den Arbeiter bezeugt schon, daß inan mit dem Versuch des Zwanges gescheitert ist. So beschränkt sich denn längst die „Maifeie« in der Hauptsache aus Versammlungen und Festveranstaltungen am Abend und auf die Vertheiiung oder vielmehr den Verkauf von „Fest zeichen" und „Festdiättern" zu Gunsten derParieikasse. Die große Kraftprobe ist zu einer harmlosen Demonstration für den Acht stundentag geworden. Nur einmal, als der 1. Mai auf einen Sonntag fiel, konnte man ihn in imposanter Weise durch große Volksfeste leiern mir fehlte ihm da gerade der eigentliche Kern, denn man batte die Feier den Unternehmern nicht abgetrotzt. Diesmal dürfte der 1. Mai ganz besonders vorsichtig gestiert werden. Die wirthichastiiche Konjunktur ist nicht darnach angethan. die Ar beit« übcrmisthig zu machen. Manchem Unternehmer geschieht am Ende ein Gefallen, wenn man die Arbeit am 1. Mai «instellt und damit einen Anlaß zur gänzlichen Entlassung giebt. Heute darf sich Niemand sorglos sagen: wenn ich in dieiem Betriebe am 2. Mai nicht wieder angenommen werde, finde ich in einem anderen bereitwillig Aufnahme. Das werden sich alle besonnenen Arbeiter, zumal wenn sie Jrau und Kinder haben, selbst gegenwärtig halten, und darum wird es, wie gesagt, nicht viel mit vem „Welrfeiertag" von!901 werden." x Wegen Ma j est ä tS b eleid ig u n a war die „Neue Bayerische Landesztg." vom 6. März ds. I. ronftszirt und gegen den verantwortlichen Redakteur Dr. August Memminger Unter suchung eingeleltet worden. In dem in der konfiszirten Nummer enthaltenen Leitartikel „Englands Freundschaft — Deutschlands Verderben", worin die „Politik des neuen Kurses" scharf getadelt war. erblickte die König!. Staatsanwaltschaft in Wurzburg eine Beleidigung des Kaisers. Die Strafkammer de- Landgerichts Würzbura hat nun in geheimer Sitzung den Beschluß gefaßt, den cmgeschuldiaten Redakteur Tr. Memminger außer Verfolgung zu setze» und der Staatskasse die Kosten auszuerieäen. x Gegenüber einer Biättermelduna, daß die Akten über Weiland in Bremen bereits dem Reichsgericht eingereicht seien, stellt die „Nat.-lib. Korr." fest, daß die Voruntersuchung noch nicht abgeschlossen sei. Auch hätten die Aerzte ein Gutachten über den Geisteszustand Weiland s noch nicht abgegeben. x Oesterreich. Mit Besoroniß sieht man in Regierungs stellen der Debatte entgegen, welche sich im Abgeordnetenhause an den Bericht deS Ausschusses über die von Erzherzog Franz Ferdinand anläßlich seiner Verehelichung mit der Fürstin Hohenberg rücksichtlich seiner Testenden, abgegebenen Thronfolge- verzichtSerklärung knüpfen wird. Die Bemühungen des Minister präsidenten. sich für die bevorstehende Debatte tm Wege von Ver handlungen eine gewisse Beruhigung zu verschaffen, sollen vorläufig noch von keinem Erfolge begleitet gewesen sein. x England. Der Sekretär des Zollamtes hat den Mit gliedern der Vörie in Newcastle auf ihre Petition um Erlaß de» K0 hlenz 0lleS an den Schatzkanzler telegraphisch erwidert, daß letzterer Willen- fei. eine zeitwetie Berücksichtigung derjenigen Kon trakte aus Lieferung von Kohlen in Erwägung zu ziehen, welche vor dem 19. April mit Abnehmern im Anstande abgeicvlossen seien und die nicht ohne bedeutende Verluste ausgeführt weide» könnten. x Asten. Generalfeldmmschall Graf Waldersee meldet am 20. April aus Peking: Eingehendste Untersuchung schließt Brandstiftung im Winterpalast fast mit Sicherheit au». Allen Anhaltspunkten nach hat sich daS Feuer von einem eisernen, zum Wärmen von Speisen bestimmten Ofen in dem Anrichteraum »eben meinem Speisezimmer auf die Papier- und Holzvekleiduna der Wand trotz schützender Asbestplatte übertragen. General v. Schwarzhoff, bei Ausbruch des Brande- griffen, kehrte erst in Folge Aufsehen- des ? ug zurück. Die Feststellungen legen den Schluß Folge zu langen VerweilenS ln den großentheils schon von Rauch erfüllten Räumen in seinem Schreibitmme. zu Boden gesunken ist, unbemerkt von einem auch noch im l befindlichen Soldaten. Obwohl er sofort vermißt wurde, rasende Schnelligkeit der FeucrauSbreituna jede Möglichkeit Rettung aus. Vorläufige Beisetzung hat Veile stattaefunden. uf Spaziergang de- «rS in seine Wohn-
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