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wkrks 774 15 S?k kosteten. Nachdem man gleich im Anfänge des Jah ¬ res den bituminösen Mcrgclschiefcr und den Sand wieder angefahren hatte, ging das Stollnort im Streichen dieser Gebirgsschichten fort. In die frühere südöstliche Richtung kam jedoch der Stölln nicht wieder, weil die Schichten sich immer mehr südlich wendeten. Dieser Umstand ist für den Stölln inso fern ein günstiger, als man allmählig der Gegend, wo der Augustengang — der erste Gang von Bedeutung, welchen man mit dem Stölln zu lösen ge dachte, — übersetzt, naher kommt und vielleicht den, früher beabsichtigten, Querschlag ganz entbehren kann. Der Betrieb des Umbruchsorts zwi schen dem Veltheim- und Grenzschachte wurde einstweilen ausgesetzt; da gegen die Zimmerung des Stöllns mit einem Aufwande von 51 nx 10 S2< dauerhaft hergestellt. — Der Veltheimstolln wurde, wie früher, nur unterhalten. -) Kobaltzeche. — Obgleich die cingegangenen Zubußen nicht viel mcbr. als im vorigen Jahre betragen haben, so war doch der Betrieb etwas lebhafter, weil man einen Theil der silberhaltigen Kupfererze und der Kobalt (wie dieß aus der Nachweisung «ub IV. hervorgeht) vortheilhaft verkaufen konnte. Es ist dieß erfreulich und gewährt einige Aussicht für die Baue des Gerhardtsganges, woher sie entnommen sind. — Die Gewinnung der silberhaltigen Kupfererze und des schwarzen Erdkobalts auf dem Gerhardts- ganqe wurde so fortgesetzt, als dieß die noch unvollkommenen Vorrichtungen gestatten. Es wurde 147 «e 5 Sze dafür ausgegebeu. Die Aufbereitung der gewonnenen Masse, wofür man 60 28 SZk 10 I ausgab, ist erst in geringem Maße erfolgt, weshalb auch die Production in der Nachweisung «ul, 111. nur gering erscheint. — Aus-, Vorrichtungs- und Ver sucharbeiten. Der Gerhardtsgang besteht eigentlich aus 2 Trümern. Auf dem Hangenden Trume — auf welchem auch das Ueberbrechen steht — fuhr man 6 Lachter über dem Stölln, 8^ Lachter gegen Nordwest und 6z. Lachter gegen Südost weiter auf; dann ging man mit einem Querschlage von 3SLr. Lange nach dem liegenden Trume und lenkte auf demselben, nachdem man es erreicht hatte, 8H Lachter gegen Südost aus. Die besten Anbrüche fand man auf dem Hangenden Trume, und es wird ohne Zweifel in 1841 die Gewin nung stärker betrieben werden können. Endlich untersuchte man auch noch den Gerhardtsgang südöstlich von dem Vcltheimschachte mit einem Ueberbre chen von 1^ Lachter Höhe, kam damit jedoch noch nicht in die erzführenden Schichten. Für diese Arbeiten zusammen gab man 272 ,-6 25 S'K 6 K aus. — Die Unterhaltung der Schächte, Strecken und übrigen Baue kostete 75 "6 29 Sße 10 Ä. — Obgleich der Gerhardtsgang eine der vorzüglichsten Erz lagerstätten am Rothenberge zu seyn scheint, die hauptsächlich untersucht zu werden verdient, so wäre es doch zu wünschen gewesen, daß auch auf andern aussichtsvsllen Punkten weitere Versuche gemacht worden wären. Allein dieß erlaubten die schwachen Betriebsmittel nicht. Daher kommt es auch, daß das frühere Mißverhältnis» der eigentlichen Bergbaukosten zu den Ge neralkosten sich noch nicht gehoben hat und in 1840 die erster» zu den letz tem sich wieder wie 2 : 1,14 verhielten. Es wird daher nothwendig, daß die im Freien befindlichen Kuxe unter die Gewerken vertheilt und von diesen übernommen werden. - u. ») Bcrgmäuniscbe Brüderschaft und Frischvermuthet Glück — sind von den Eigenlöhnern nur in Weilarbeit betrieben worden und haben eine sehr schwache Eisenstein-Production gehabt. n Allgemeine Bemerkun 1) Da die bisherigen gewerkschaftlichen Deputirten, Herr Kriegs-Rath Mestag in Berlin und Herr Land- und Stadtgerichts-Rath Keferstein in Erfurt, ihre Functionen nicht länger bcizubchalten gesonnen waren und um ihre Entlassung gebeten hatten, so schritt man zur Wahl von neuen Deputirten. Diese fiel bei den vereinigten Revieren auf Herrn Factor Ehr. Fr. Aug. Keil in Freiburg a. U., und bei der Kobaltzeche auf Herrn Professor Germ ar in Halle und wurde von Einem König!. Hochlöblichen Oberbergamte bestätigt. 2) Im Lause des 2. Quartals werden den Herren Gewerken - Deputirten Abschriften der Rechnungen der gewerkschaftlichen Gruben und Werke, so wie die Austhcilerbögen für das verflossene Jahr zugesandt. Die Ge werken können demnach erstere bei .den Herren Deputirten cinsehcn und letztere von denselben erhalten, oder auch unmittelbar von hier unentgeltlich beziehen. 3) Nach den vorläufig entworfenen Ueberschlagen soll bei den vereinig ten Revieren mit Vertheilung von 3 »e wiedererstatteten Ver lag pro Kur fortgefahren werden, wenn die guten Verhältnisse fortdauern. Gebühren für die Erhebung der Ausbeute und des Verlags haben die Ge werken nicht zu bezahlen, auch ist die Verrechnung der sogenannten Austhei- lergebühren bei den Grubenkassen — nach Auflösung des Austheileramtes — 'hinweggefallen. 4) Zubuße wird bei der Kobaltzeche und den vereinigten Krux zechen mit 1 quartaliter pro Kux veranschlagt werden. 5) Für die Zubußbczahlung oder Ausbeutcrhcbung, so wie sonstige, das specielle Interesse eines Gewerken betreffende Angelegenheiten muß jeder aus wärtige Gewerke, den gesetzlichen Bestimmungen gemäß, einen Mandatar hier oder in der Nähe bestellen. 6) Im Jahre 1840 sind folgende Personal- und Functions-Veränderun gen eingetreten: n) Mil Schluß des ersten Semesters wurde Herr Hüttenschrciber Meh ner, auf sein Ansuchen mit Pension in Ruhestand versetzt; d) An seine Stelle wurde, unter Zustimmung der Gewerkschaft, Herr Ober steiger Spengler unter Beibehaltung seiner bisherigen Function als ge werkschaftlicher Betriebsbeamter der vereinigten Reviere, zum Hüttenbctriebs- beamten und Herr Schichtmeister Pinno zum Hüttcnkaffen - Rendanten be- fiellt; desgleichen c) Rudolph Henniger alS zweiter Steiger bei den vereinigten Revieren angcstcllt; ck) Da Herr Hüttcnschreiber Weidener zu Neuwerk seine Entlassung als Schichtmeister des schwarzen Krux nachgcsuchl und erhalten hat, so wurde, auf Vorschlag der Gewerkschaft, Herr Fr. C. Klaus zu Suhl zum Schicht meister der vereinigten Kruxzechcn bestellt. e) Der Herr Schichtmeister Pinno wurde von der Besorgung der Schicht- meistergeschafte und Rechnungsführung beim Veltheim - und Saalfclder Stölln entbunden und solche durch hohes Ministerial-Rescript vom 25. April 1840 dem Herrn Assessor Tantscher übertragen. 7) Unterm 23. Februar n. o. hat Ein Königs. Hochlvblichcs Oberbergamt ein neues Reglement für die Knappschaftskasse des Henneberger Berg-Reviers, welches ganz auf derselben Grundlage wie das für's hiesige Revier beruht, vollzogen, da die bisherige dortige Einrichtung als unvollkommen und dem Zwecke nicht genügend erschien. Kamsdorf, den 21. Juni 1841. 1V ) Schwarzer Krux im Senneberg'schen. — Diese Grube hat zwar sehr schöne Anbrüche von Magneteisenstein, allein wenig Absatz, wes halb auch dw Production sehr schwach war. Die Gewinnungskosten weichen von den vorjährigen nur unbedeutend ab. — Der einzige Abnehmer war bis jetzt das Konigl. Eisenhüttenwerk Reu werk; da jedoch dasselbe verkauft werden soll und deshalb im 1.1840 seine Bestände aufarbeitete, so sieht man bei dieser Zeche einer unsicher» Zukunft entgegen, indem der Verkauf des Magneteisensteins nach andern Werken noch nicht bewirkt werden konnte. — Ucbrigens hat bei dieser Grube ein sehr nützliches Arrondissement stattgefunden, indem dieselbe eine der Verbreitung der Lagerstätte angemessene Beleihung mit geviertem Felde unter dem Namen Vereinigte Kruxzechen erhielt. — Diese Beleihung war die Veranlassung, daß die Gewerkschaft den Querschlag vom Mathildenschachte nach dem Johannes'ser Eisensteinlager 1 l Lr. weit fort setzte, nachdem zuvor der k>cdwigschacht mit demselben durchschlägig gemacht worden war, um Rotheisenstcin auszurichten. Bis Jahresschluß hatte man je doch das Ziel noch nicht erreicht. Da die Betriebsmittel zu dieser Arbeit nicht ausreichten, so mußte für das 3. u. 4. Quartal Zubuße veranschlagt werden. 4» ) Bei Neue - Hoffnung hat nur ein geringfügiger Versuch zur Ausrichtung von Rotheisenstein stattgefunden und die übrigen Eisensteingrubc» haben aus Mangel an guten Anbrüchen und Absatz geruht. IS) Der Snndstolln nm Dombcrge ist von der Gewerkschaft wie der in Stand gesetzt worden, um zu der in früher» Zeiten in lebhaftem Be triebe gestandenen Grube Friedrich zu gelangen und solche, wenn sich noch Anbrüche — wie man behauptet — auf dem Kirschbaum - und Friedrich- Gange finden sollten, von neuem in Betrieb zu setzen. Die Eisenstcinlager- staite hatte man bis Jahresschluß noch nicht erreicht. IS) Steinkohlenvcrsuche im Henncberg'schen. — Bei der Steinkohlenzeche Concordia, — die nach dem Steinkohlen - Mandate vom 19. August 1743 Concession erhalten soll, — ist das bereits im vorigen Jahre aufgeschlossene Flötz noch weiter untersucht worden, wobei sich gefunden, daß die Kohlen nach der Tiefe an Güte gewinnncn. Der Querschlag ins Lie gende.hat das tiefere Flötz nicht bauwürdig aufgeschlossen, dagegen hat man dasselbe wiederholt in 6 Lachter Teufe von der Herrmannschachtsohlc aus mit 2 Fuß mächtiger Kohle erbohrt. Die Kohle von dem ober» Flötz hat guten Absatz gefunden und man hat solche auch in der Gcwebrfabrik zu Suhl ge braucht. — Der Versuchstolln an der Ochsenwiese bei Breiten bach ist noch 291 Lachter fortwährend im Koylengebirge fortgctrieben und der vsrg schlagene Schacht durchschlägig gemacht worden; man fand jedoch kein bauwürdiges Flötz. Alsdann fuhr man auf den im vorigen Jahre durch örterten 2 Kohlentrumcrn im Streichen auf und zwar 12H Lachter gegen Nord und 28 Lachter gegen Süd. Ohne die gegen 6o° östlich einfallenden Trümer bauwürdig zu finden, waren doch die Verhältnisse nach der letztem Weltgegend im Allgemeinen nicht ungünstig. Deshalb und weil man glaubte, daß die Trümer nach der Teufe zu flacher fallen und die Kohle besser ausgebildet seyn würde, schlug man von der Schachtsobie aus ein Bohrloch 130 Fuß tief, fortwährend im Kohlengebirgc, nieder; man erbohrte jedoch kein Flötz. Das Bohren selbst ging zwar rasch vor sich, allein man erlitt viele Behinderungen durch die Müdigkeit mehrerer durchbohrten Gesteinsschichten, indem die Bohr lochswände öfters einbrachcn. Es wäre sehr wünschenswerth, diesen Versuch im nächsten Jahre zur Entscheidung zu bringen. jen und Bekanntmachungen. 8) Obgleich man schon im Jahre 1834 eine wesentliche Vereinfachung in Verwaltung der allgemeinen gewerkschaftlichen Anstatten und Fonds hieggcn Reviers, als der Schurfkaffe, des Materialien-Magazins, der Probiranstait und der Bibliothek in der Art hatte cinlreten lassen, daß man die genannten Anstalten und Kassen in eine Rechnung vereinigte, so hatte doch die Erfah rung gelehrt, daß dieses Verkältniß noch weit mehr zum Vortheil der Gru ben zu vereinfachen sev. ES wurde daher, mit Zustimmung der Herren Deputirten der vereinigten Reviere und der Kobaltzeche und der übrigen Ge werkschaften, beschlossen, die verschiedenen Kassen und Anstalten vom Anfänge dieses Jahres an in eine Kasse unter dem Namen »Kamsdorfer Berg bau-Hülfskasse» zu vereinigen. Der Zweck dieser Anstalt ist: n) hülfs- bedürstige Gruben und Werke bei nützlichen und kostspieligen Ausführungen mit unverzinslichen Vorschüssen zu unterstützen; I>) Gruben und Werke mit guten und wohlfeilen Materialien zu versehen und v) Ausgaben zu bestreiten, welche das allgemeine gewerkschaftliche Interesse, namentlich allgemein wich tige Revier-Veranstaltungen u. s. w. betreffen. — Die Beiträge sollen mit tj- von dem Geldbeträge der verkauften Produkte bei Ausbeut- und Verlag zechen und mit 1H bei den Freibauzechcn erhoben, so wie die Vorschüsse mit 5H von den Zubußzechen und mit 10H von den Freibaugruben rcstituirt wer den. — Zubußzechcn geben keine Beiträge. Die Kamsdorfer Bergbau-Hülfs- kaffe wird, gleich den übrigen gewerkschaftlichen Kassen, der jetzigen Verfas sung gemäß, auch ferner unter Kuratel des Bergamtes stehen und bei bedeu tend geringeren Abgaben und Beiträgen, als die früher einzeln bestandene» Nevicrkaffen von den Werken empfingen, hiernach weit einfacher deren Zweck erreichen. 9) Hinsichtlich der — schon in früherer Zeit herkömmlich gewesenen — Unterstützung der Knappschaft hiesigen Reviers in Zeiten hoher Brodkornpreise, ist, mit Zustimmung der gewerkschaftlichen Grubenvvrstcher, die Einrichtung getroffen worden, anstatt der bisherigen vcrhältnißmäßigen Erhöhung der Ge dinge, um diese blos von der Beschaffenheit der zu leistend.'» Arbeit abhängig zu machen, eine separat zu berechnende Gcldentschädigung cintreten zu lassen, wenn sich die Marktpreise über den Normalpreis von 1z "6 pc» Berliner Scheffel erhöhen. Diese Einrichtung hat vom Monat November 1839 bis zum Monat Juli 1840, wo die Kornprcise wieder unter den Normalpreis zurücksanken, bestanden. Nächst dieser Einrichtung besteht seit dem November 1839 auch noch eine andere, die zum Zweck hat, die Arbeiter von Lohntag zu Lohntag mit gutem und wohlfeilem Getreide zu versorgen. Zu diesem Behuf wird lohntäglich so viel Korn und Gerste angekauft, als das Bcdürfniß erheischt, und nur mit einem Aufschläge von 8 L> pro Berliner Scheffel an die Arbeiter wieder ver kauft. Diese Maßtegel hat sich als wohlthätig erwiese», indem es den Berg leuten niemals an gutem Getreide zu wohlfeilen Preisen fehlt und sie nicht eine Uebercheuerung beim Ankauf ihres einzelnen Bedarfs befürchten brau chen, auch nun weniger Zeit zu Herbeischaffung ihres Bedarfs versäumen. ES sind seit dem Bestehen der Anstalt bis Schluß 1840 an Korn 283OZ Scheffel Korn und an Gerste 1009j Scheffel angekauft und vertheilt worden. 10) Die Kuxtaxen haben sich nicht verändert, cs wird deshalb auf die Bekanntmachung im vorjährigen Austheilcrbogen sub VI. 9. Bezug genommen. Königl. Prentz. Henneberg - Reustädtsches Bergamt. Lindig. Wipprccht. Klemm. Tantscher.