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Dresdner Nachrichten : 22.01.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-01-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190601224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19060122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19060122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-01
- Tag 1906-01-22
-
Monat
1906-01
-
Jahr
1906
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.01.1906
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Drer-nev Nachrichten. S/r. 2V. Seite Ä.«» Montag. SL. Januar ivUS Koten Adlerorden» mit Eichenlaub und Schwertern am Ringe: von Brau »schweig. General der Infamerie. kommandierender General des XVtl. Arnicekorps. DaS Großkreuz des Roten Adler- urdens mit Eichenlaub: von Hugo. General der Infanterie, koinmgiidrereuder General des Xlll. (W»rle>nd.) AuireekorpS. Den Roten Adlerorden erster Klasse mit Eichentand nub Schnnrlern am Ringt, v. HennigS. Generalleutnant. Ebes der Landgendarmene. Den Roten Adlerorden erster Klasse mit Eichenlaub: von Arnim. Admiral. Inspekteur des Bildiuigswese»» der Mari»»: Brunsich Edler von Brun. Generalleutnant. Gouverneur von Thor«. Buchsel, Admiral, Ebes des AdmiralsladeS der Marine; von Arilin iS. Generalleutnant. Kommandeur der 29. Division: von Heeri» geu, Generalleutnant, Kommandeur der 22. Divi sion: von Pritt rvik und Gas fron. Generalleutnant. Kommandeur der 8. Division: von Winterfeld, Generalleutnant, Kommandeur der 13. Division. Den Roten Adlerorden dritter Klasse mit der Schleife u. a.: Professor Dr Kr opa ts check. Edesredakteur in Berlin. Ten Rote» Adler- orden dritter Klasse: Geb Kommerzienräte Ar» hold und Oppen beim in Berlin. Den Kronenvrde» erster Klasse n. a.: Graf von Ballestrem, MajoratSberr in Plawniowib bei Rndzinitz, O.-Schl Den Krvnenordeir zweiter Klasse mit dem Stern u. a.: Tr. Maß mann, SeiiatSpräsident beim Reichs gericht in Leipzig. Kiel Ter Dampfer „John Brinkmann" ist insalge einer Kollision bei Kilometer 12 im Kaller Wilhelm-Kanal gesunken- Das Passieren der Unsall'lelle durch Danipser nt mit Hilfe von Kanallchlevvem möglich. BergnnaSarbeiken sind im Gange. In folge des Unfalls können de» Kaiser Wilhelm Kanal bis aus weiteres nur Schisse bis zu 15 w Breite und bis zu 6,5 m Tiefgang passieren. Altenbeken. Etwa 35 italienische Arbeiter haben alsbald nach dem Baunnfall. wobei zwei Italiener nmkanien, die Arbeit »iedergeleat und Altenbeken verlassen. Etwa 60 bis 70 der übrigen 20" Arbeiter haben gestern morgen mit der Forderung auf Lohnerhöhung und Arbeitszeitverkürzung die Arbeit »iedergeleat; der Unternehmer verhandelt i»il ihnen, wie eS scheint, mit EUvlg. wenigstens ist abends die Nachtschicht l» Arbeit. Ersatz für die Italiener hat der Unternehmer bereits einberusen. OcrtlichcS und Sächsisches. — Se. Majestät der K önig wohnte gestern vormittag dem Gottesdienste in der kacholiscben Herttrche bei und erteilte mittags im Resrdenzichlosse mehrere Audienzen. Racbmitlags 6 Ut» nai.ui er nach einer AnSsahrt an der Familientafel bei Ihrer Maieslät der Königin-Witwe teil — Gestern nachmittag unternahm der König mit den zwei allesten Prinzen eine Wanderung durch die Heide, worauf im Hotel zur Post in Langebrück. wo inzwiichen Prinz Ernst Heinrich und die Prinzessinnen mit de, Bad» angekemmen wa en, der Kaffee cirigenvwme» wurde. Um 4 Uh> fuhr der König niit seinerr Kindern mit der Bahn »ach Dresden zurück. — Die beiden kleinen Prinzessinnen besuchte» gestern in Begleitung der Oberdosnieisterin von der G a d e l e » tz - L i n - fingen und einer Erzieherin den „Zoologischen Garten". — Dem mit Anfang dieses Jahres in den R..bestand getretenen früheren Direktor der 18 Beziiksichnle Alfred Schmidt ist das Ritterkreuz 2. Klaise vom Atdrechksorden verliehen worden. — Die laut Beschluß der lozi ldemokraliichen Parleiinstanze» Sachsens sür Sonnabend und Sonntag eindernienen Volksver sammlungen mit oer Tagesordnung: „Wahlrechts- und Ver- sassnngskänipfe der Gegenwart ' waren bekanntlich, soweit Dresden in Frage kam. polizeilich verboten worden. Für Sonnabend abend 9 Uhr waren solche Pkr'amnilungen mi Gastboi zu Wölfnitz nud »n Gailhof zm Seidnitz geplant. Die Säte blieben aber verschlösse,,. Da Las Verhol »eilig genug bekamt geworden war, unterblieb auch jeder Zulauf, sodaß leinerlci Menschennniammlnngen zu ver zeichnen waren. Dasielbc Bild wie am Sonnabend abend bot >ich auch am Sonntag vormittag. Die Blnmeniäle, der Trianonsaal, sowie die Lokale der Neichskrone. des Gasthoies zu Pieschen, des Gasthoses znm Lamm^ der Mnienhalle in Löbtau, „zu den Linden" in Cotta und des ..Sächsischeir Prinzen" in Striesen, wo die Vcrsammlnngen statlsinden sollten. lagen ganz verödet da. Rur ab und zu zeigte nch eirr Neugieriger, um sofort wieder zu verschwinden. Bon irgendwelchen Menschenansammlungen war in den Mittags stunden nirgends die Rede. Nur auf dem Alt markte standen die enttäuschten Gäste der ansgesatlenen Platzmusik in Krnvpen herum. Wie verlautet, habe» nicht „nc die sozialdemokratische Presse, sondern auch das Gewerkjchastskartell die Angehörige» der ein,einen Gewerkschaften vor der Teilnahme an etwaigen Demonstrationen am «Sonntag warnen lasse». — Ebenso liegen Nachrichten ans L e i p z i g, Chemnitz, Zwickau, Plaue» i. V, Glauchau. Bautzen und Zittau vor, »ach denen dort auch nichts Besonderes zu oer-zetchnc» ist. — Irr Plauen i. V, wo die Protesloersammlung im „Schiller- gcrrten," gleichfalls verboten war, fand eine öffentliche Schneider-Versammlung statt, an der gegen 400 Per sonen teilnabmen und in der gegen das Verbot der Protest- Versammlung geeifert wurde. Da eine Mahnung des Polizei- kommlfsars erfolglos blieb, wurde die Versammlung, in der sich nur etwa 30 Schneider befanden, aufgelöst. — Am Sonnabend versammelte sich im Hotel de France in Dresden der Vorstand des Verbandes Deutscher Zigaretten- Fabriken mit de» hier ansässigen Tabak-Händlern und den Vertretern türkischer Robtabakhänier zu einer Ans,brache über die im Reichstage vorliegenden Tabak- und Zigorelkcirpapier- Stenervorlagen. Bon sämtlichen Anwesenden wurde die Not wendigkeit der energisch fortgesetzten Bekümvinng dieser für die Zigaretienindustrie ruinösen Steuerpläne der Regierung anerkannt. Nnier Beionung des Umstandes, daß die Verwirklichung dieser Steuerpläne die Interessen von Zigarettensabrikrinter, und von Händlern mit türkilchem Nohtabak in gleicher Weise schädige» mußte, wurde dem Verbände Deuischer Zigaretten-Fabrike» tat kräftige Unterstützung von sciten der Tabalhändler znaesagk für leine weilere» Bemühungen, die drohende Gefahr von der ZigareUeu- iuduslrie adzuwendeii. — Die für heule abend nugekündigte Feier im Logen gebäude der Loge zu den 3 Schwertern und Astiäa zrtr grünen den Raute aus der Ollraallee kan» infolge der Schäden, den ein zelne Räume durch die bei dem Brande am Sonnabend abend >um Löschen vcrwendeleir Wasscrmassen erlitte» haben, nicht stattsinden. — Zn der Meldung von einem Selbstmord des Soldaten Filve i» Bautzen '.eilt das Regiment mit, daß sich am 19 d M ivedcr ei» Soldat Filve noch ein anderer Soldat des Regiments crhälrgt hat. Weiteres L-rtttckies siebe Seite 4. rvereinSkalender für bente. Aklg. Hausbesitzrr-Vcrcin. Mitgl.-Bers., „3 Naben". 8 Uhr. Gcweroeverciu. Vortrag, Vo8 Uhr. Hilsäverein f. d. evangelischen (Kemcinden Oesterreichs. Mrialieder-Versammlung, Lutherplatz 5«, 7 Uhr. Literarische Gesellschaft. Vortrag. „Ausstellung". 6 Uhr. Schulnnacher-Jnnunst. Hauptnersonimlung der Kranken- und Bcgräbniskasse, ..Innungshaus', 8 Uhr. Dresdner Franenvrrcin zur Fürsorge sür die weibliche Jugend. Monats-Versammlung, Vercinshaus, 5 Uhr. Wasserstand der Slbe und Moldau. Budiveis ltzrna Pardubitz Me'nik r-c»»r-r>, Gültig Dresden >0. Januar 4- 18 4- 72 4- 2« 4- 25 4- »7 4- 7S — 74 21. Inn Zarruar — — 4- '24 4- 48 4- 45 4- «8 -82 AMliinm des König!, boiiservawrlnms. Festkonzert. Die Feierlichkeiten zu Ehren des Tages, an dem vor fünfzig Jahren die Dresdner Hochschule sür Musik und Theater begründet wurde, leitete ani Sonnabend im Veceins- :,ause eine große MusikariNiihrung ein, die in der Tat, äußerlich und künstlerisch, zu einem Festkonzert sich gestaltet«. Festliches Ansehen gab dem Abend zunächst die einfach vornehme, der Würde »es Anlasses entsprechende Ausschmückung des Saales. Vor dem Kvnzertpodimn, unter Lorbeeren und Palmen, hatte das in kost en Rahmen gefaßte Kolosfalbüd des edlen, großherzigen unter gleichem gärtnerischen Schmucke di« Büsten der Herrscher, die de« Königs Georg und des Königs hervor, di« nach dem Heimgänge de» ersten k Herrn da» Protektorat über die Anstalt übernah! l« Büsten der sächsische« König» Friedrich August rsten fürstlichen Schutz- re Banner de» feierliche» Bild. Ungut erlern Pub Schutz »re». Dazwischen Institut». Das Ganze ,. Dazu der dt» aus da» ublikum voll besetzt« Saal, cesdent unl oaren aett ... Protektors der Anstalt weiland König Alberts Masesiät — ein FubiläumSgeschcnk Ihrer Majestät dcr Königin-Witive — Aus stellung gesunden. Darüber, aus der Oraelcmpore. hoben sich torium seit seiner Begründung von seiten sich zu rühmen bat. Denn Königin Carola zig Jahren, als Kronprinzessin an der Seite Herr! imgan. ^ w. die gestellt rvar da» kostbar, ein ebenso feslliche» wie , letzte Mätzchen v«, disiinguter . . . unter vei» ,amtliche hervorragende Künstler Dresden» und , reiche hohe, den Knusten nahestehende Persönlichkeiten zu merken waren. Die höchst« Auszeichnung gab dem Abend di« Anwesenheit Ihrer Majestät d«r K ön ig > n-W itwe und Ihrer König!. Hoheit der Pri n- essin Mathtlde. di« von den Conservatovinms-DireNoren. Herren Johann«» Krank. Eurt Krank und Mitgliedern des Akademische» Rates der Anstalt in den Saal und zu den Sitzen geleitet wurden. Nachdem zwei junge Damen. Schülerinnen de» Institut», der Königin und der Prinzessin herrliche Blumengebmd« von Maiglöckchen und Rosen überreicht, begann unter Herrn Hoskapellmeister Kutzschbach die a,i»schltestl1ch dem Beetyovrnschen Genms geweiht« Ausführung. Sie wurde von der Orchesterklasse mit der O-ckur-Ouvertare — „Namen-seier" — würdig einge- leitet. Danach ein der Bedeutung de» festlichen Abend» ent sprechender Prolog, versaßt und gesprochen von Hofschau- spieler a. D. Gustav Slarck e, Hochschullehrer der Anstalt. Hieran schloß sich die Arie mit Rezitativ auS Fidelis" l,.Abscheu licher. wo ellst Du hist"), von einer ehemaligen Schülerin de» Instituts Masse Frl. v. Kotzebiiel, dcr letzlgen Hosopern» sängerin In. Margarethe Schuster, vom Hoftheater in Kassel, gesungen, Tann das O-moll-Kvnzert sKvnzertslügel Blnthner), vorgetragen von Herrn Emil Krönte. Lehrer der Anstalt, früher Schüler derselben, und als Abschluß des Abends, unter Direktion von Herrn Albert Kluge, Leiter der ober ste» Chorklasse ilrührr auch Schüler der Anstall), die Kantate „Preis der Tonkunst", in den Solostimmen besetzt mit den Hochschullehrern Herren Victor Porch, Eduard Manu, den Schülerinnen Frl. Martick, Frl. Jüttner Massen Frl. Prof. Orgeni und Frau Säble), in den Chören von der obersten Chor klasse und für die instrumentale Ausführung mit dein AnstaltS- orctiester. Der vom Anfang bis zum Schluß der Aufführung gewahrt« festliche Charakter, die vornehme Feierlichkeit des Ganzen, schließen jede kritische Anteilnahme an den Dar bietungen aus. Sie Verliesen, mit Ausnahme einiger Unsicher heiten in der Ausführung der Kantate, unter wärmster An erkennung und lebhafter Auszeichnung, Bevor Ihre Majestät die Königin-Witwe den Saal verließ, sprach sie in lieben, gütigen Worten längere Zeit mit Herrn Direktor Johannes Krantz, der Befriedigung über den Verlauf des Konzerts Ansdruck gebend, indem sie zugleich dem Direktorium, der Lehrerschaft und dem Fnstitiite das Wohlwollen und den schütz verbürgte, deren das Königliche Conseroatorium der königlichen Fra» s' ' war es, die vor fünfzig .... des Kronprinzen Albert, der Eröffnungsfeier der Anstalt an- wohnle niid seitdem im Wohlrun und >n der Forderung v«S Instituts nicnt müde geworden ist. — Als Höhepunkt des goldenen Jubiläums wird zweifellos der Fest-Aktiis zu gelten haben, der sich an gleicher Stätte sVereinshaus) am Sonnlag, mittags D>1 Uhr, dem ersten Festkonzert ansckloß. Er vollzog sich bei festlicher Beleuchtung in derselben Aus schmückung des Saales, dessen Glanz von einer Fülle herrlicher, ui allen Formen der gärtnerischen Bindekunst dargebotener Blumen noch wesentlich erhöht wurde. Anwesend waren wiederum zahlreiche Künstler und hervorragende Dresdner Persönlichkeiten, das gesamte Lehrer-Kollegium und die Schiller der oberen Klassen. Im ädrigen war der Saal wieder vollbesetzt. Di« weihevolle, feierliche Stimmung gab dem Fesl-Akius das ein leitende Fesi-Prälüdium mit Benutzung der Sächsischen Königs hymne für Orgel zu 4 Händen und Dopvelpedal von Paul Jansscn iLehrer der Anstalij, gespielt von zweien seiner früheren v-chnler, den Herren Organisten Clemens Braun und Otto Hornig. Unmittelbar an diesen Vortrag schloß sich die Fest- rede des Herrn Direktors Johannes Krantz. In klarer Darstellung vermittelte sie ein vollständiges Bild der Ent wicklung des Instituts, vom Tage der Begründung an bis in die Gegenwart, rühmenswert als geistvolles Excerpt oer an dieser Stelle in der Hauptsache bereits bekannt gegebenen Jubiläums- Festschrift. Dem mit großem Beifall aufgenommenen Vorträge folgten die Beglückwünschungen. Im Namen und Auf träge des Königs. Ministeriums des Inirrrn sprach der ncuernannte Kreishauptmann Geb. Regierungsrat Dr. Rumpelt. Er hob hervor, daß die Regierung die seit 50 Jahren vom Königs. Conseroatorium gepflegten Zwecke und augestrebten Ziele g«rn anerkenn« und überbvachte mit den Be glückwünschungen von hoher Stelle und als Anerkennung für da» Institut die Ernennung Felix Draesekes zum Gch. Holrat und der Herren Ians > en und Braunroih zu Pro fessoren der Musik. Mit gleich warmen und herzlichen Worten eyrte die Anstalt das Koni gl. K'r i eg s m > n i st e r i u m durch Herrn Hauptmann v. DombrotvSki. der mit Exzellenz o. Haufens Glückwünschen die Mitteilung überbrachte, daß dos Kriegsministerium in Zukunft sür den besten der von ihm dem Covservatorinm überwiesenen Schüler erne Prämie aussetzen iverde. Danach sprach Herr .Hochschullehrer, Seminar-Ober lehrer Paul iin Namen der Lehrerschaft des Coirservatormms. Er wies mit beredien Worten auf die Bedeutung und die Er folge des Instituts hin und übergab als Stiftung des Lehr körpers Joy. Sebastian Bachs sämtliche Werke, in der Ausgabe der Bach-Gesellschatt lLeipzias. Herzliche und tiefgehende Wort« der Anerkennung und Beglückwünschung fand der Vorsitzende des P a t r o n a t-V e r e i n s, Herr Graf Otto v. Vitz- t h » m. der vor allem den hervorragenden Lehrern und Lrkbrerin- nen, die das Conseroatorium stets auszuweisen hatte, dankte, und aus das wärmste des Heimgegangenen Direktors. Hofrots Pros. Eugen Krantz, gedachte., Der mit rauschendem Beifall von alle» Anwesenden ausgenommen«» Ansprache d«S Grafen von Vitzthum begegnete Herr Direktor Krantz mit tiesgefiihlten Worten und mit der Neberreichun« einer Daickes-Adrefsr des Direk toriums und der Lehrerschaft. Ein« Deputation der Schüler, unter Führung von Herrn Stimbert« überbrachtc die Mit teilung, daß die Schüler und Schülerinnen der Anstalt di« Gräber der verstorbenen drei Direktoren mit Lorbeeren ge schmückt Hallen und überreichte Pros. EberieinS bekannte Statue „Tannhäuser im Sängerkriege" und eine Stiftung sür die Lehrer-Pensionskasse. Für die Harmonie-Gesell schaft, in deren Gebäude sich das Conseroatorium seit seiner Begründung befmdet, sprach Herr Rechtsanwalt D r. Heinz, sür die König!. Kavelle un>v den Dresdner Donkünst - ler-Verein unter Ueberrcichung einer Votivta el und eine» Lorbecrkranzes Herr Kammervirtuos Professor Böck» mann, begleitet von Herren Kammermusikern Schubert und Kühne. Eine Deputation des Musikpädagogischen Vereins, mit dessen Vorsitzendem, Herrn König!. Mulik- direktor Wilhelm Seifhardt, an der Spitze, über- brachte eine kunstvoll ausgeführte Adresse, und gleiche äußerlich« Zeichen der Anerkennung und Beglückwünschungen überreichten: Herr Prot. Direktor Holländer vom St er loschen Con- servatorium in Berlin, Herr Hvspianist Fischer >m Namen des fürstlichen Conscrvatorrum» in Sondershausen, Herr Direktor Lehmann-Osten im Nomen der Ehr! ichschen Musik' >- -- --- ^ Namen wünschungen . Ehrengaben durch Deputationen der Robert Schu-maiin schen Singakademie lHerr Dr. Klebest, des Dresd- »er LehrergcsangvLrcins lHerr Oberlehrer Geißler), des „Dresdner Orpheus" lHerr Sekretär Zeidler), des Mannergesangvereins „Tannhäuser" lVorsihender: Herr Wilisch) und des Frauen-SchilterverbandeS sFrau Stadler), Von tiefgehendem Eindruck, dem langanhaiiender, rmrscheAder Reifall folgte, wurden die von Frl. Wüllner gesprochenes: Worte, mit denen sie im Namen ihrer Familie das Fcslgesthenk ihres Bruders, Dr. Ludwig Miltners, dir K o l os sa l v ü st e des unvergeßlichen ehemaligen artistischen Direktors des Dresdner Conseroatorium». Dr. Franz Wüllner». überreichte. Nach diesen und anderen Bcglück- wiiillchungen sprach Direktor Johannes Krantz den hvhrnMiniste- r!e», den Herren und Damen der Deputationen usw. den Dank des Direktoriums und der Lehrerschaft aus. Im Anschluß hieran teilt« er inst, daß Se. Majestät der König wertvolle Bücher- Prämien gestiftet »nd die Königlichen Hoheiten Prinz Johann Acoro und Vrinzeiiin Matbilde d>« stugel, Gefchenk der Weltslrma Jutiu» Blüthixr-Leipzig: «ine von Herrn König!. Äiavlersabritanten Konsul Kaps gestiftete dauernde Freistelle für Pianisten, zahlr"^ " " groben MusikoeriagSiirmen und andere und Anerkennung. Nachdem der Tank von der gesamten Feswersammlung aufgenommenen Huldigung Sr. Majestät de« König» und der Mitglieder de» Königlichen Hanse» geglpselt, schloß ein In bei marsch für Thor »nd Orchester, »ur Feier d«S TageS komponiert von Bruno Leydr > ch. den weihevolleil -Festakt»- rauschend und glänzend ad. Ll. St. raqeSlicslliichte. ' Z«r Marakko-Konseren» In Pari» verlautet, Frankreich werde auf der Konferenz dem Gnttidsatze einer inkrrnatiole» Polizeiaufsicht inMa- rokto ziislimmen, falls die Franzosen in dem PvllzeikorpS wenig stens dir Mehrheit bilden. Der neue französische Präsident FalliSreS empfing de» Bürgermeister seiner GebnrtSsladt Agen, sowie eine Abordnung dcr Genietnden des Departements Lot et Garonne. Dabei sprach er die Versicherung a»S. daß lein Sepien,,at eine FkiedenSzelt ohne Unterbrechung sein werde. Die Marokko-Frage werde i» einigen Wochen eine allseits befriedigende Lösung erhalten. —— Deutsches Reich. Auch die offiziöse „Südd. Reichii-Korr." tritt der in einem Teile der Presse verbreiteten Meldung von einer nahe bevorstehenden Mittelmeerfahrt des Kaisers entgegen: ihr wird aus Berlin geschrieben: Vor kurzem war in ausländischen Nachrichten wieder von einer an- acblich für den März bevorstehenden Indienststellung der kaiser lichen Jacht „Hoheuzollern" die Rede und, wie üblich, wurden daran Vermittungeik über eine Seereise Kaiser Wilhelms und über Zusammenkünfte mit fremden Monarchen aeknüpft. Es scheint in weiteren Kreisen nicht bekannt zu sein, daß die ^Hohen- zollern" einer umfassenden Kefselreparatur unterzogen wrrd, die voraussichtlich erst rn längerer Zeit beendet sein kann: man spricht von anderthalb Jahren. Hiernach sind alle Angaben zu bewerten, die über eine bevorstehende Verwendung der Kaiser- sackt zu größeren Fahrten in Umlauf geseZi werden. Bon Rerseplänen Kaiser Wilhelms kann zurzeit überhaupt niemand etwas wissen. Das einzige, rvas feststem, ist die für April zu gesagte Erwiderung des Besuches, den König Aston» von Sva- iiien im November v. I. in Berlin abgestattet hat. Oesterreich. Oesterreich-Ungarn fordert Serbien mittelst Ultimatums auf, innerhalb 24 Stunden die Bedingiinaen zu eifüllen. »nter denen der bulgarisch-serbische Beitrag gutgeveißen werden könne. Frankreich. Unter de» Personen, die durch Emtiaauna ihres Namens in daS in der Wohnung des »euerwählten Präsidenten der Republik Fallröres anSllegeiide Buch ihre Glückwünsche darbrachtcn, befindet sich auch der deutsche Botschafter Fürst Radolln. Luxemburg. Der Groß Herzog ist nicht unbedenklich er. krankt. Knust nnd Wissenschaft. ck In dcr Kvnigl. Hofoper gelangt heute abend 7 Ulst Wagners ,.Rrenzi" zur Ausführung mit Herrn v. Barv in dcr Titelrolle; das Königl. H o ls ch a n sp i« l gibt um die gleiche Stunde Lessiiigs dramatisches Gedicht „Nathan der Weise". ck Im Residenztheater geht heute abend bald 8 Uhr als weitere AboirnemeiitSvorstellung daS Lustspiel „Comtesse Guckerl" von Schvnthan und Koppel-Ellfeld in Szene. ck König!. Hosscha»spiel. Endlich! Endlich eine Heroine, die sich zwischen Frl. Ulrich nnd Iran salbach zu stellen wagen darf, inst das, was wir brauche», wenn mich nicht alles täuscht. Irl. Lißl heißt die Wnndcrnraid; von Wien, wo sie »irr Brünn, Berlin, Mannheim am „Dentschen Volkstheater" gelandet und keine ausreichende Beschäftigung findet, kommt sie, alS Elisabeth in Schillers „Maria Stuart" warb sie vorgestern um An stellung. Schon der zweite Akt, der für mich mehr besagen will als die große Parkszene niit ihrem endlosen Gekeife der beiden so »nkviiiglich empörten Frauen, enlichted für die Künstlerin. Man hat ihn lange nicht so bei uns spielen sehen: er gab der neuen Elisabeth bald gewonnenes Spiel. Aenßrre Vorzüge unterstütze» Frl. Lißl beim AuSsüllen ihres Rollenfaches. Sie verfügt über eine hochgewnchsene Erscheinung, die zu rmpo»iere»der Stattlichkcit neigt, ein klares, klangvolles, wenn auch nicht übermäßig großes Organ, rin beredtes Spiel der Geste» und der Miene», sowie ein wrechendes dunkles Auge, das die Regungen der Psyche rasch und überzeugend wiedergibt. Die Sicherheit des Auftretens und jenes »ndefiinerbare Protagonisten-Geschick, sich rasch und znverläss»! Mittelpunkt dcr Szene zu sp Ri de» Ittrlpunkt dcr Szene zu spielen, de»ten auf in langen ^ah re» redlicher Arbeit erworbene Routine bin, der aber nichts Aenßer- liches in der Darstellung anhastet. Dabei deutliche Anzeichen be trächtlicher schanspiclensthcr Intelligenz, die die Auffassung der Figur gut abwägt. alles wescnllsche ins rechte Licht rückt und mit einem kleine» Einschlag mvderncr Diktion klug und beredt zu ivrechen versteht. Gleich zu Beginn überraschte der Reichtum an Details tm Spiel. Wie präzis gab Irl. Lißl hier die Pointen. Ihr Mund sprach mit dem Abgesandten Frankreichs, ihr Auge »ur mit Lrieester. Und dann im Staatsrat. Wir kühl und verständig konsenerte sie mit den Ministern, wie sein spielte sie die Komödie der engelSinilden Königin. Die Lektüre des Brieses der Maria war mit dem gespannten Hinhorchen auf das Gespräch der berat schlagenden Staatsmänner sogar ein Meisterstück, ebenso das kurze, rn einem dumpfen Geflüsrer untergeheiide Duo mit Mortimer und die große Szene mit Dndlry. Noch stärkere Eindrücke hinterlirß di« Künstlerin, in der man nach ihrer Elisabeth zum mindesten eine starke Könnrrin zu schätzen hat, die das sür die Heroine unbedingt nötige Patbos der Geste nnd des Tones vollständig beherrscht, in dem Monolog vor dem Unterschreiben de» Todesurteils. Hier interessierte dre geschickte Steigerung vom Gleichgültigen -um Be wegten und die gut vorbereitete lcideiischastltchc Ezplvsion der Ge fühle am Srblntz. Vorübergehende textliche Versehen sind wohl nur einer leichten 'Nervosität Frl. Lißls zrrznjchreiben, di« beim ersten Auftreten in einer fremde» Umgebung sehr zu verstehen ist. Alles in allem bedeutet der Gastspielnbend der Künstlerin jeden falls einen vollen Erfolg, der die Kritit mit doppeltem Interesse ihrer Jedom entgeaenieben läßt. V. ck Heute, Montag, finden nachstehende Konzerte statt: Im Verein »banse das WohltätigkeitSkonzert unter dem Protektorat Sr. Mcoestät des Königs zum Besten der ari den Ba > tischrn Provi», cn geflüchteten Deutschen, dklttscher »nd russischer StaaiSangebörigkeit. Leitung: Herr Kapell meister von Haken. Mitwirkung: Frau Baronin von Knorring (Klavier), Hostapellnrelster Dr. Richard Strauß, Kamnieisäiigrr HanS Äusf-Gießen und die verstärkte Gc- wervehauskapelle. — In der Krenzkirch« das Jubiläums- konzert. Bach-Abend des Königl. Conservn- torin ms Programm: Tocrata, b'-änr; Konzert, v-moll, sür zwei Violinen und Streichorchester, Kantate „Jauchzet Gott in allen Landen" für Sopra», Tivmpete, Slreichorcheitek: Chaconne j „Magaificat" für Soli. Ckor und Orchester. Der Eintritt ist lrei gegen Programm-Entnahme. — Im M us en h a use der Lc- >v > ngcr - Kammermusik - Abend. Mozart-Feier, nnter Mitwirkung von Fräulein Alice Schwabe, ' vlttuvie» Lange und Hosschanspicler Wierth. in Herrn Kamnier- Sport-Nilchiichten. Radrennen im Central-Theater «rin 20. Januar. Han dicap über 2000 Meter, zwei Preise: 100 »nd SO Mark. Erster Borlauf: A. 'Hanjen 0 Meier Vorgabe Z>o«it«r, A. Tetzlvss 50 Meter Vorgabe, N. Barthel, ISO Mcse er Doroab . - _ .. (Hel, ISO Meter Vorgabe, Erster in l,35 Minuten. Zweiter Vorlaus: T. Hcdspeaw, 0 Meter Vorgabe, Erster in 1,28 Minuten, H, Ulmer, 150 Meter Vor gabe, Zweiter, W. Heßlich, 150 Meter Vorgabe. Endlaus: T. Hcdfpoach, 0 Meter Borgab«, erster Preis, 1,29 Minuten, A. Hanien. o Meier Borga.be, zweiter Preis, R. Barthel. ISO Meter Vorgabe. — 10 Kt I o m e t e r - R « n n e n, zwei Preis«: 200 und 100 Mark. Th. Robl, erster Preis, in 8,20 Minuten, RI. Bader, zweiter Preis C. Rosenlöcher.
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