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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.02.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260211017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926021101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926021101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-02
- Tag 1926-02-11
-
Monat
1926-02
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.02.1926
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r nnte i»er uter -tet. i er- am szelt pitze egen mrih !eutc rden Teil äsen noch- lkvtt- kjelm lilne. Lein apest l>,icht zu», Kind etter Gose zwei ! -er vsten sucht !inen inen Der veiste Deld. >rtc." aber IkenS eoltli >eaen »tter eben. Die entt- Me- dcist «neu »des schen arcin urger mein »imt, Mil lion» e sich war r zu -oten Reiz. :ineii ch zu iuein 6, in > ab- üpste iechi- i un feine ihren »u einen Insik- icstter eben. Pah allen e der innen >aren attcn chuhe Lust arcm i ein c ge- c des v cr- llten, eben» iiber- pstcn amen ! wir eben» sichtö- blecht Later u bc- unen» Aber ihcit; : beS n der oärcn nicht ende- nvte» Folge Edel- '"NUN AuS- ssische glück- >st z» unter mein einen Ich ällbig vonner,tag. 11. Februar 1S26 — »Dresdner Nachrichten" — Nr. 70 Seite S Die Wirlschaflskrise und einige Wege zu ihrer Aeberwin-ung. W. R. D. Neberall, wohin wir in diesen Togen sehen und hören, tritt uns das Schreckgespenst der Stillegung großer und kleiner Betriebe entgegen, verbunden mit einer tnS Unermchliche gehenden Arbeitslosigkeit vieler hundert- tausender Arbeiter und Angestellte»,- im Bergbau, i» der Eisenindustrie, und allenthalben, wohin mau schaut, Still legungen und Entlassungen. Da drängt sich naturgemäb die Frage auf, ob und wie diesem Nebel abzuhelse» ist. Bvn den vielen Wegen, die zu einer Bermindernng bzw. Ueber- wiuduug der WirtschastSkrisc führen können, seien im folgen den die wichtigsten kurz erläutert: Zunächst müsse» die Handelsverträge, oie bereits abgeschlossen bzw. »och abzuschliestcn sind, der deuische» Wirt schaft die wirtschaftliche Freiheit wiedergeben, die sic vor dem Kriege besessen hat. Bon der Gestaltung der Handelsverträge wird die so notwendige Exportmöglichkeit der deutschen Wirt schaft im hohen Maste abhängen. Wenn auch die effektive Warenausfuhr im Jahre UM gegenüber isi-'-t etwas zuge- iiommen hat, so steht dieser Zunahme bedauerlicherweise wieder eine wesentliche Steigerung der Einfuhr gegenüber. Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen, dast diese vermehrte Einfuhr zum Teil wenigstens mit ans die Bcrgröfteruiig des Auslandökredites zurückzusuhren ist. So notwendig diese Kredite waren und sind, so must cs doch Ausgabe der deut schen Wirtschaft sein, sic ans ein tragbares Mast zu be schränken. Hier helfend einzugreisen, ist Sache der Bank- politik, die de» Anreiz zur Kapitalbildung zu geben hat und dadurch die Möglichkeit gewährt, der krcditbedürstigen Industrie billige inländische Kredite zur Versüguug zn stellen. Neben diesen mehr handelspolitischen Problemen steht daS Problem der Neuorganisation der Vcrwal- tung in Ncich, Ländern und Gemeinden. Die Verwaltung must unter allen Umständen so niedrig gehalten werde» — und bei richtiger Organisation ist daS auch durch aus möglich —, dast diese Ausgaben a»S den Einnahmen gedeckt werden könne», ohne das, es sich nötig macht, durch eine ungesunde Steuerpolitik die sowieso schon stark ange- arisfene Substanz der Wirtschaft weiterhin zu verringern. HU diesem Zwecke must der öffentliche Haushalt von den Folgen der Uebervrganisativ» und von »»nötigen Gebilde» unbedingt gereinigt werde». Rücklage» öffentlicher Gelder darf es unter keinen Umstünde» geben, diese müssen viel mehr ausnahmslos an die kapitalbcdnrstige Privatwirtschaft zu einem billigen Zinsfuß au-geliehc» werben. Eine Ein beziehung ganzer Wirtschaftsgebiete in die össentlichc Ver waltung must zugunsten der Privatwirtschaft nnterblcibe», und soweit staatliche und kvminiinale Betriebe »nerlüstlich sind, ist ihr Haushalt von dem allgemeinen Etat zu trenne» und mit den gleichen Steuer», wie die Privatwirtschaft, zu belasten. Dadurch wird auch eine gröstere Rentabilität der össentlichc» Betriebe erzielt werden, da ans diese Weise die allgemein bekannte» Hemmungen des bureaukratischen Llistcms und unberechtigte Lvndervorteile ausgcschaltet sind. Schließlich müssen auch das Tarifslistein der Eisenbahn, die Postgebühren und das Zollwesen so ausgcbant und verbessert werden, das, eS der Wirtschaft möglich ist, sich gegenüber der ausländischen Konkurrenz zn behaupten. Nur bei Einhaltung der vorstehenden Mas,nahmen wird es möglich sein, der Ueberwindung der jetzigen Krise wieder einige Schritte »äherznkvmmcn. Das Geldmarktproblem... Von Dr. rer. pol. Dr. jur. Gerhard Schacher «Berlins. Nichts ist so sehr geeignet, i» weiten PublikumSkreiscn Unklarheiten über unsere Wirtschaftslage und über die vvraus- Oesfentllche Verstcherungsanslall -er Sächsischen Sparkaksen. In einer Dorstandssitzung der Qcssenilichcn Versicherungsanstalt der Sächsische» Sparkassen wurdc daS vorläufig s e st g e st c l l t e Ergebnis des Jahres 1925 bekanntgegeben: In der LebenS- abtellung beziffert sich der Jahreswcrbecrsolg auf reichlich 62 Millionen Reichsmark, die lNcsanitantragSsnninie seit Umstellung >ruf neue Währung ans I2N Millionen Reichsmark, der cingeiöstc, selbst geworbene Versichcrungsbcsland lalso ausschließlich Verbands- mit- und -rückversichernngl ans reichlich IM Millionen Reichsmark bei einer TurchschnitiSversichcrungksummc von 6000 M. Schadens- vcrlanf, ZinSgcivinn »sw. haben sich auch im Jahre 1925 günstig ent wickelt. ES ist daher bestimmt damit z» rechnen, das, ebenso, wie für das Jahr 1926, so auch für daS Jahr 1927 aus die an sich schon niedrigen Tarifprämie» eine Dividende von mindestens wiederum Ni Prozent ssilr alle dann zwei Jahre Versicherte») verteilt werden kann. Tic Wcrbecrgebnijse in den übrige» von der Anstalt be triebene» bzw. verwaltete» Geschäftszweigen, der U n s a l l-, Haft pflicht-, Aniokasko-, Transport- und Kranken versicherung sind ebenfalls dnrchau» befriedigende. Tic Aus nahme dieser neue» Versichernngözwcige hat sich durch die seitherige Entwicklung als eine bedeutsame und wertvolle Erweiterung der Ausgaben dieser geincinnüpigen Anstalt erwiese». I» der LebenS- »ernchernng dürste sich die Anstalt durch ihren Jahreswcrbecrsolg iür ihr GcschästSgebict die erste Stelle unter den die Lebens,'crsiche- rnng betreibenden Unternehmungen wiederum gesichert habe». Ter i'lcsamtwcrbecrfolg des Verbandes Qesfentlichcr LebcnSvcrsichc- >uttgSanstaltcn in Tentschland, dem die Sächsische Anstalt als Mit glied angehört, beläuft sich nach vorläufiger Schätzung ans reichlich 700 Millionen Reichsmark. Von allgemeinem Interesse ist, daß IN weitere Gemeinden als Mitglieder nusgenommc» wurden. Die Abwicklung der Kriegs- o n l c i h e v c r s t ch c r » n g soll möglichst bis zum 20. Februar dnrchgesührt werden. Ansrage» erübrigen sich, da alle Versicherten der Anstalt unaiisgcsordcrt Nachricht erhalte». Tie Einführung der VolkSversichernng, sowie der AiiswertungS-LcbenS- und -Renten versicherung wurde beschlossen. Die Arbeiten für die Auswertung der von der früheren Sächsischen NentcnvcrstchcrungSanstalt über nommenen Rentenversicherungen solle» so beschleunigt werden, daß vielleicht schon am 1. April mit der Wiederaufnahme der Renten zahlnng an die in Abteilung IZ Versicherten begonnen werden kann Voraussetzung dafür ist, daß die Auswertung der für die Rcntcn- vcrsichcrungSanstalt eingetragen gewesenen Hnpotlicken bei den Grnndbuchämlcrn bis dahin dnrchgesührt ist. Der zu zahlende Rcntcnbetrag unterliegt noch der Festsetzung durch den Treuhänder, scdoch darf wohl aus den Sah von 25 Prozent des Goldbetragcs der früher bezogenen Rente» mit Sicherheit gerechnet werden. Vor herige Anfrage» erübrigen sich auch hier, die Wiederaufnahme der Zahlung wird rechtzeitig össcntlich bekanntgegeben wezden. g sichtliche Entwicklung der Verhältnisse in Industrie und Handel zu schassen, als der immer mehr i» den Vordergrund tretende scharfe Gegen sah vvn billigem Geld und teurem Kapital. Während der Kriscnmvnate des vergangenen JahreS hat man immer wieder betont, dast hierin eigentlich gar kein Widerspruch zu erblicken ist, da gerade das allgemeine Mißtraue», das die Geldgeber ver anlasse, langfristige Anlage» z» vermeiden, dazu führe, das, sich daS Angebot an kurzfristigen Geldern vermehre» müsse. Diese Erklärung klingt aus den ersten Blick recht einfach, sie reicht aber dennoch zur Erklärung der heutigen Lage bei weitem nicht mehr aus. Der Geldmarkt trägt heute durchaus nicht mehr in dem Maste, wie es noch vor einigen Monaten der Fall war, alle äußere» Anzeichen krankhaster Veranlagung; ihm fehlen die krampshasten Zucknngcn am Monatsende,- die früher so scharf betonten Ansprüche hinsichtlich erstklassiger Deckungen kurzfristiger Kredite, die besonders zur Begrün dung der oben erwähnten Erklärung hcrangezvgen wurde» und sich als klarer Ausdruck des bestehenden allgemeinen Mißtrauens deuten ließen, sind immer mehr hcrabgcmindcrt worden. Trotzdem sinken die Gcldsätze immer weiter, und cs ist bemerkenswert, das, cd sich nicht mehr allein um eine ständige Vermehrung des Angebotes, sondern nicht zuletzt auch darum handelt, dast cs kaum noch Interessenten für kurzfristige Gelder gibt. Diejenige», die überhaupt als kreditfähig in Frage kommen, haben die großen Gefahren der kurzfristigen Kredite längst erkannt und verzichten lieber aus die Befriedigung dringender Geldbedürsnisse, bevor sie sich aufs neue in die Gefahrenzone des WechselkrcditeS be geben. Ans der anderen Seite haben sie immer mehr Ersatz gefunden in Gestalt der langfristigen Anleihe», die vvn ausländischer Seite und durch Vermittlung der Banke» wieder reichlicher fliesten. ES entsteht nun die Frage, ans welchen Gründen die Bank weit die ansterordcntliche Gewinnspanne, die zwi schen den am kurzfristige» Geldmarkt zu erhaltenden Sätzen und denen, die sie leicht für langfristige Kredite erlnigen könnte, liegt, nicht oder kaum ausnützt. Langfristige An leihen, selbst solche mit langjähriger Laussrist, sind weiter stark begehrt, und hierfür laßen sich ohne weiteres 10 bis 12 Prozent erzielen. Ans dem Geldmarkt aber sind nennens- wcrte Beträge selbst mit ä bis o Prozent kaum noch nnter- znbringen. Trotzdem bieten die Banken zu diesen vcrhälinis- mästig niedrige» Sätzen, und zeitweise sogar zn noch nied rigere», im Ausland immer wieder große Summe» ans kurze Fristen an, selbst aus die Gefahr hin, sic gelegentlich über haupt nicht nnterbringen zn können. Einer der wichiigsten Gründe hierfür dürste zunächst in der noch immer bestehen den Scheu deS Publikums zu erblicken sein, Geld ans längere Frist festznlcgcn. Alles spricht dafür, dast wir »ns hcnte, kvnjnnktnrmästig gesprochen, in einer Uebcrgangs - Periode befinden. Niemand weis, recht, wohin die Ent wicklung strebt. Ans der einen Seite glaubt man an einen Abbau der Krise schon in Anbetracht der zunehmenden Um wandlung der gefährlichen kurzfristigen Kredite der Industrie in langfristige Anleihen. Ans der anderen Seite aber rechnet man vielfach mit der Möglichkeit einer allgemeinen Preissenkung, von der man wieder nicht weist, ob man sic znm Ankauf neuer Waren ansnntzen soll, oder ob man vielmehr in der Hauptsache so disponieren must, dast man sich so schnell als möglich der noch vorhandenen Warenlager ent ledigt. Solche Betrachtungen sind nun aber wirklich nicht dazu angetan, die vorhandenen Barmittel — und sie werden manchmal unterschätzt — auf längere Sicht anzulegen. Die Banken aber, die ständig mit einem Abzug der Gut haben rechnen müssen, sind somit nicht in der Lage, gröstere Mittel an den Kapitalmarkt zn bringen und müssen sich mit den immer schwieriger werdenden Anöleihungsmöglichkeitcn und den weit ungünstigeren Zinsvcrhältnisscn am offenen Geldmarkt begnügen, da ihnen hier aber immerhin wenig stens die Möglichkeit geboten wird, die wcggegcbcnen Beträge jederzeit wieder znrückznerhalten, um sie de» Depositen- kunden wieder zur Verfügung zn stelle». Wie die Verhält nisse am Geld- und Kapitalmarkt also heute nicht so sehr das Mißtrauen in die Zahlungsfähigkeit und den Zahlungswillen der Geldnehmer, sondern vielmehr den Eharakter der augen blickliche» Wirtschaftslage als Uebcrgangsperiode wider spiegeln, so dürste sich auch die Lage alsbald ändern, wenn dieses Ucbergangsstadinm der Wirtschaft überwunden sein wird und man wieder z» stabileren Verhältnissen gelangt. DaS wichtige Problem des Geld- und Kapitalmarktes liegt heute in der Frage, wann der Zeitpunkt gekommen sein wird, an dem der Ucberslust am Geldmarkt so stark sein wird, daß ei» Teil der hier nicht nntcrzubringenden Gelder doch an de» Kapitalmarkt herangebracht wird und in Form von langfristigen Anleihen, Aktienkäuscn usw. Unterkunft findet. Diese Entwicklung ist bereits im Gange und wurde durch die ausländischen Kapitalisten cingclcitet, die von de» Dispvsitionsschwierigkcilcn des deutschen Publikums, daS unter heutigen Verhältnissen darauf achten must, sich i» An betracht der Unsicherheit über die Zukunstsentwicklung so flüssig wie nur irgend möglich zn halten, wenig oder gar nicht berührt werden. Wenn wir von diesen dem Kapital markt immer mehr zugute kommenden AnSlandogeldcrn ab- sehcn, bleiben zwei Möglichkeiten, die zu einer Ver billigung des Kapitals in Deutschland, also zu einer Entwick lung, die derjenigen am Markte kurzfristiger Gelder langsam nachlommt, führe» können. Die eine liegt in der Ver ringerung der Nachfrage auch nach langsristigen Krediten, also eine Entwicklung ähnlich derjenigen, die wir am Geld markt durchgemacht haben, die andere in einem stärkeren Angebot l a n g f r i st i g e r Kredite auch seitens der einheimischen Geldgeber. Was die erste Aussicht angeht, so must in Betracht gezogen werden, dast der Bedarf der Groß industrie an langfristigen Anleihen, wenn auch noch nicht gestillt, so doch erheblich vermindert worden ist, da diesen Unternehmungen gewaltige Summen aus dem Auslände zu- geslvsscn sind, und die Erlangung weiterer langsristiger An leihen dieser Art kaum mehr Schwierigkeiten als sie bietet. Je mehr aber die Nachfrage nach solchen Anleihen seitens der großen Konzerne nachlüßt, desto eher dürste sich das AuS- landskapital bereit finde», auch mittlere» und kleineren Unternehmungen derartige Anleihe» zn gewähren. Die An sätze haben sich hier bereits gezeigt, und die Bestrebungen amerikanischer Gruppen, gerade den mittleren Industrie- und Handelsunternchmnngen langfristige Anleihen anzubieten, mehren sich ständig. Hierzu kommt, dast man auch die lang fristige» Kredite, besonders im Vergleich zn den Geldmarkt- sätzcn, vielfach als zu teuer empfindet. Somit spricht mancher lei dafür, dast die Nachfrage am Kapitalmarkt ihren Höhe punkt bereits überschritten haben dürste, und dast für die kommenden Monate mit steigender Zurückhaltung der Anleihenehmer auch aus diesem Gebiete gerechnet werden mnst. Die Frage, ob mit einer Vermehrung des Angebotes auf längere Sicht hingegebener Gelder seitens des deutschen Publikums zn rechnen ist, bleibt allerdings ' »'"""enüber ein r e i n c ö K v n i u n k t u r p r o b l e in und fast völlig vvn der Entwicklung der Preisvcrhältnisse abhännia. Immerhin zeigt schon die Börsenentwicklung, dast dem Kapitalmarkt in steigendem Maste Beträge zufliesten, die man eigentlich zur Verfügung halten, also kurzfristig anlcgen wollte. Wenn also auch vorläufig der Gegensatz zwischen billigem Gelb und teurem Kapital noch scharf hcrucstritt und der Uebcrganas- pcriodc, in der wir uns befinden, gewissermaßen seinen Stempel ansdrückt, so dürste doch bald mit einer Besse rung der Verhältnisse auch am Kapitalmarkt und einem Ausgleich der Zinssätze zn rechnen sein. Hierin aber wurde mit die wichtigste Voraussetzung für die Rückkehr stabilerer Wirtschaftsverhältnisse liegen. Aus -er Täligbett -er Konvelskammer Dresden. Ilm die Behörden bei Liefern,igSa»eschreiben in erhöhtem Maste vor Ueöcrvorteilungen durch »»lautere Bewerber z» schlitzen, bcsürworlcte die Kammer beim Wirlschastsministerlum und beim Deurschen Industrie- und Handclslag die Einführung einer strasgesetzlichcn Bestimmung, wonach univahrc Versicherungen der Bewerber über die Angemessenheit und Ncblichkeit der ver- i, ngie» Preise als Eidcsvcrletzung verfolgt werden können. — Ans den Kreisen der Zigarren»,dustrlc wird die bevorzugte Be friedigung von K o n k u r S a n ! p r ü ch e n au« Zigarren- liefc rnngen wegen der daraus ruhenden Steuer angcsirebt. Tic Kammer sprach sich in einem Bericht an de» Tenlsche» Industrie ll,id HandclStag gegen diese Bestrebungen aus, weil dann mit gleichem Recht für jede andere einer Steuer oder einem Zoll untcr- Negcndc Ware eine bevorzugte Konkursbefriedig,mg von KaufprciS- sorderuilgcn gefordert werde» könnt«. — Die Kammer begutachtete dem Vorort gegenüber eine» Abänderuiigseniwurs zum Gesetz über den Verkehr mit G r u n d s» ü ck c » , wobei sic für die gänzliche Beseitigung dieses unter der heutigen Zeit gcmeinschäü- Ochcn und durch die neuen Währung», und wirtschaftlichen Ver hältnisse überholten Gesetze» «intrat. — Zur Gewährleistung der Feuerstcherheit bet Vchtsplelvorführungen sollen bt« verwendeten treten sein. Bildwerfer durch besondere Prüfstellen für Bildwerfer amtlich ge prüft werden. — Im Hinblick aus die führende Stellung der Dresd ner Bildwcrserindnstrie befürwortete die Kammer in einem Gut achten an das Wirüchaftsiniiiisicrium die Einrichtung einer solche» Prüfstelle auch in Dresden. — Unter Hinweis darauf, -ah die W e r t z u in a ch S st e u c r mit ihren unangemessen hohen Sätzen von 15 bis 50 und mehr vom Hundert des Erwerbsprciscs schlechterdings die Unverkäuslichkeit der seit 1818 erworbenen Grundstücke bedeutet, erhob die Kammer beim Wirischastsministerimn Vorstellungen zwecks einer wesentlichen Ermäßigung der Wertzuwachsstcucr. — Die Kammer ersuchte das Wirtschastsminisierium, darauf hinzuwirken, daß die Verordnung über Krastfahrzeugvcrkchr vom 5. Dezember 1925, durch di: die Sicuergrenze für Kleinkrasi- räder von 0,7,5 aus 0,7 kV. herabgesetzt wird, eine angemessene UebcrgangSsrist bestimmt, damit die beteiligte Industrie sich auf die neuen Verhältnisse umstellen kann. — Z» den HandelS- vcrtrilgsverhandilliigcn mit Polen und Jugo slawien äußerte die Kammer in Berichten an das Wirtschafis- niinisteriuin und den Deutschen Industrie- und HandciSiag zahl reiche, für die beteiligten Wirischastskreise des KammcrbczirkS wichtige Wünsche wegen der Bindung oder Herabsetzung gewisser Zölle und der Zolkbehandlung im allgemeinen. — Die sächsischen Haiidclska,ulmeril befürwortete» beim Wirischastsministerium erneut die Herabsetzung -er Fracht für Häute) Felle und GerbstoffauSzügc durch Versetzung in di« Tarifklasse 8 und, soweit der Bezug von Häuten und Fellen aus dem Auslände in Betracht kommt, die Einbeziehung der beteiligten sächsischen Emp- sangsorie in den Ausliahmciarif 38. — Die Kammer ersuchte die Neichsbabildirckiioil Dresden, die Eisenbahnkasien ihres Bezirks anzuweisen, von solchen Firmen, denen die Bezahlung von Fracht- sorderungen mit Bankschecks zugestanden worden ist, auch Postbarschccks anzunehmcn. — In einer weiteren Ein gabe an die RcichSbabndirckiion Dresden ersuchte die Kammer, das Wagengeld nicht mehr nach den einzelnen Wagen, sondern nach der Gesamitonncnzahl -er cingcgangenen Wagen zu berechnen. Berliner Schlich- und Nachbvrse vom 10. Februar. Im weiteren Verlauf der Börse setzten sich die Kursrückgänge noch schärfer als zu Beginn fori. An dem Terminaktieiimarki waren 3- bis s?S1gc Verluste gegenüber de» ersten Kursen durchaus an der Tagesordnung. Man begründet« diese mit neuerlichen stärkeren EnilasinngSverkäusen der Börse selbst und dem Fehlen der au»- ländlschcn Käufe. Für das Fernbleiben Amerikas vom hiesigen Effektenmarkt dürft« die in Neuyork zu beobachtende leichte Geld- verfteisnng und die schwache Haltung der Neuyorker Börse nicht ganz ohne Einfluß sein, deren Tendenz neuerdings für den deutschen Effektenmarkt wieder etwas mehr von Bedeutung ist. Privat» diskoni für beide Sichten unverändert 5,5. An der Nachbörse kam keine größere Geschäftstätigkeit mehr aus. Gegenüber den amtlichen Ichlußlurscn, die ziemlich allgemein da» niedrigste TageSnivcau darstellien, waren daher kaum noch Veränderungen zu verzeichnen. Die Börse schloß sehr lustlos und In rückläufiger Haltung. Im einzelnen hörte man nach Beendigung des amtlichen SZerkehrs Geilenkirchen mit 88. Phönix 75,5. Harpe,icr 108,5. Nheinstahl 77,75, Farbenindnstrie 12«,5, Norddeutscher Lloyd 182H, Hapag 125,5, Hansa 138,5 lnach 110), Kriegsanleihe 0,865, SchutzgebletSanlelh« 7,35. Lchanlungaktlen lagen mlt 3,25 recht fest. Tie EnischädlgnngS- verhandlungen sollen setzt angeblich in ein akutes Stadtnm ge- Der K a s s a m a r k i zeigt« wieder ein« recht matte Tendenz. Teilweise traten erhebliche Kursrückgänge ein, so bei Julius Pintich um 10, Reitzholz Papier um 7,5,, Günther L Sohn um 5,5. Nur vereinzelt waren leichte Gewinne zu verzeichnen. Immerhin muß sestgcstelli werde», daß das Angebot nickt dringend war. Am Markt der Sachlverianlcihcn wurden landschaftliche Goldpsandbricfe weiter stark gesucht, aber meist voll zngctcili. Plthrere Notizen mußten wiederum infolge Materialmangel gestrichen werden. Frankfurter Aben-börle vom 10. Februar. Das kur »druckende Angebot, das den MiliagSverkchr beherrschte, setzt« sich an der Abendbörsc fort und führte z» weiteren Kurs rückgängen an den Hauptmärktcil. Tic neue» Abichwächungcn be trugen ein»» 1 vereinzelt mehr, Kriegsanleihe waren gehalten. Die Abendbörsc schloß lustlos und in schwacher Haltung. Dcuische Anleihen: OA igc Reichsaiileiben 0,360, Schutzgebieisanleihcil 7,1. Bankaktien: Darmstädier Bank Medio 126, Dcuische Bank Medio 124, Discontogesellschaft Medio 118,75, Dresdner Bank Medio 114^5, Rcichsbaltk 154. Montanaktien: Bochumer Medio 84, Deutsch- Luxemburger Media 86. Geilenkirchen Medio 87, Harpener Medio >69, Mannesman» Medio 81,5, Mansfcldcr 74, Phönix Medio 75, Rhclnstahl Medio 77,62. Ebeinische Aktien: Farben-Jntcrestengemein- schaft Medio 126,37, Th. Goldschmidt 70,26. Rütgerswerkc Medio 73,5. Lchissahrtsakiicn: Norddeutscher Lloyd Medio 132,25. Industrie- aküeii: Adlcrwcrke Kleycr 35,5, A. E. G. Medio 95,62, Neckarfulincr 40, Neckarwerke Eßlingen 87,75, Thüringer Lieferung 79,75, Siemens A Halskc 98, Badischer Zucker 13,25, Frankenthal-Zucker 12. Shemnttzer Pro-uklenbvrfe vom 10. Februar. Weizen 242 bis 252, Roggen, hiesiger 152 bis 162, Roggen, nieder ländischer und preußischer 162 bis 172, Sommergerste 200 bis 215, Hafer 170 bis 190. MaiS 200 bis 205; Einqnantin 205 bis 220. Weizenmehl 18,5, Noggciimchl 28,50, Weizcnkleie 10L0, Noggenkleic 10, Wiesen»«,, 12,50, Gcstreidcstroh, gepreßt 1^0. Tendenz: ziem lich ruhig. London, 10, Februar. Devisenkurse. lSchlnß ) Neuyork 186,81, Montreal 188,25, Amsterdam 12,13,75, Paris 132,50, Brüssel 106.97)4. Italien 120.50. Berlin 20,13, Schweiz 26.26)4. Spanten 84,56)4, Lissabon 2ch3, Kopenhagen 19,71, Stockholm 18,15)4, OSlo 23,91)4, HelstngforS 198)4, Prag 161,18, Budapest 27,75, Belgrad 278 Sofia «95, Rumänien 1NI0, Athen 837)4, Konstantinopel 926, Wien 84ch5, Warschau 86,00, Buenos Aires 15,93, Alexandrien 97,53, Rio de Janeiro 73l, Hongkong 2/5'/,Schanghai 3/0^, Yokohama Mexiko 2/0)1,, Montevideo 56,87, Valparaiso 80,10. Nenyork, 10. Febrnar. Devisenkurse. lAnsang.) London 1.8N-K, Pari» 8,60)4. Brüssel 1^)4. Rom 1.08,4. Madrid 11,07, Bern 10,26, Amsterdam 10,07, Kopenhagen 21,68, Prag 21X1)4, Berlin 28,80. Bevorstehende Erleichterungen im Ssfekirnverkehr. Wie yer- lanlet, haben die in der Berliner Stempel-Vereinigung zusammen geschlossene» Banken eine Herabsetzung der Essekten-Provision von 6 auf 1 pro Mille vorgeschlagcn. Weiterhin ist geplant, in Zukunft die AnSfallproviston sorisallcn z» lasten. Mau glaubt, daß dies« Vorschläge alsbald zum Beschluß erhoben werden, „n, so mehr, als auch di« Essekicnttmsatzstcuer eine erheblich« Ermäßigung laus die Hälfte) erfahren dürste. BorauSstchtlich wird die Ermäßigung der Effckienprovisionen am 1. März d. I. in Kraft treten. »endernng des Hypoihekenbankgesetze». Im ReichSgesetzblatt wird ein Ergänzungsgcsetz zum Hypoihekcnbankgesetz verössenilichi, wonach als ein für die Hypothekenbanken zulässiger Geschäftszweig di« Aufnahme von Darlehen bet der Denischen Rentenbank-Kredii- anstalt zweck» Gewährung von hypothekarischen Darlehen und di« iS»«setz,n, fleh« nächst« T«it«.)
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