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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.02.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260211017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926021101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926021101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-02
- Tag 1926-02-11
-
Monat
1926-02
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.02.1926
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Sin Gasthof, der vor der Er bauung der Eisenbahn lebhaftesten Aracktverkehr gesehen hat. Noch heut« lassen da» die Gebäude erkennen: Die Scheune ist kürzer wie sonst so oft bet Landgasthöfen. die vtelsach einen ganz ansehnlichen Landbesitz ihr eigen nennen, dafür aber ist da» Stallgebäude um so länger. In der Nähe diese» Gast, böse» liegt der „Kapellenberg": am l2 Mat de» Jahre» 1818. da» unserem gequälten Baterlande auf Leipzig» Fluren enb- lich da» reinigende Gewitter bringen sollte, da hatte sich aus diesem Hügel russische Artillerie festgesetzt. Russische Reiter standen in Deckung, »um Eingreifen, zur Unterstützung der kämpfenden Infanterie bereit, französische Truppen standen ihnen gegenüber. Grotzgvrschen war vorausgegangen, die Schlacht, über deren Ersolg Napoleon ebenso im unklaren war. wie die verbündeten Preußen und Russen: die preußischen Truppen rückten ja am nächsten Tage zur Sicherung ihrer Hauptstadt ab, die Russen zogen ostwärts in der Richtung auf Dresden zurück: bet Uebtgau sind sie dann über die Elbe ge gangen, um ihren Zug nach Bautzen zu fortzusetzen. Ihnen, den ziffernmäbig Stärkeren, folgte Napoleon selbst. Jene rul. fische Abteilung hatte nun die Aufgabe, die Franzosen, da» Korp» Macdonald, möglichst lange auszuhalten. Leider fehlen von diesem Gefechte genaue Angaben über Stellung. Stärke der Truppen usiv. Und doch ist der Versuch gemacht worden, von jenen Vorgängen ein anschauliche» Bild zu entwerfen. Aber wa» hat da» mit Klio, der Mule der Geschichte, zu tun? E» besteht ein Verein von Zinnfiguren- Sammlern »Klio*. Zu dessen rührigsten Vertretern ge- hört wohl Herr Dietze in Langenwolmsdorf bet Stolpen. In bewundernswerter Kleinarbeit, unterstützt von seinem Sohne, hat er das Gefecht bei Schmicdeseld nach, gebildet, er hat vorhandenes Material in form und färbe zeitgemäß umgeändert, mit möglichster Treue Figuren sich ge- schassen, die selbst in scheinbar Nebensächlichem noch ernster Kritik standhalten: die färben der »Pompon»* auf den Kopk. bcdeckungen der französischen Infanterie — rot. weih, gelb, blau der vier Kompagnien — sind ebenso beachtet, wie der Um. stand, baß di« Franzose» in Mänteln marschierten. Ober daß die Kosaken hochgebaute Sättel, Bocksättel, hatten, im Gegen- satz zur französischen Kavallerie. Die Geländegestaltung ist ein kleine» Meisterwerk: da» brennende Schmicdeseld in der Näh«, die durch Pallisaden wehrhafter gemachten Gebäude de» Gafthofe», das ferne Stolpen. Gelbst da» ist beachtet worden, dah da» Gefecht tm Mai gewesen ist, in einer Zeit also, wo die Felder noch nicht da» Gelb de» reisenden Getreide» zeigen. BIS in den Februar hinein soll die sehenswerte Anfstellung noch bleiben. Sic Ist jedem empfohlen, der nach Stolpen kommt — der kleine Umweg vom Bahnhose Stolpen über Langenwolmsdorf lohnt sich. O. kl. Slne Tagung der Ingendführer des D. K. D » Äreis Leipzig fand am Sonntag in Leipzig statt. Sie war selten» der Jugendfllhrerschast sehr gut besucht. Krcisvorsteher Döbelt sprach über die neuere Entwicklung und den Stand de» Ver bandes. während EknibildungSobmann Zieschang die Btldungsarbett de» Verbandes bclmndclte. Ein Vortrag des Gausugendftihrcrs Gonschorcck führte in die Praxis der kaufmännischen Jugendarbeit. Er gab hierbei einen geschicht lichen Rückblick über die Jugendbewegung und stellte die Sendung und bedeutsame Ausgabe der heutigen KaufmannS- jngend besonders klar heraus, lieber organisatorische fragen sprachen Reh, Bauer und P c t s ch e, Leipzig. Vom Man der und Hordcnleben berichtete S t o l l b c r g. Nos,wein. Zur frage der Landes- und Ortsausschüsse und zur Unfall versicherung wurde nach besonderen Referaten ebenfalls Stellung genommen. Nach Vorträgen über die Neurege lung des Lehrlings wescns und über Gehilfen prüfungen wurde nachstehender Entschließung ein- mütlg »»gestimmt: »Dt« zu einer Arbeitstagung versammelten führe» der Kauf- mannSiugcnd im Kreise Leipzig des D. H. V. haben mit beson derer Besorgnis festste»«» müssen, das, sehr viele firmen, ins besondere die Großbanken eine Zahl von Lehrlinge» halten, die im Mikvcrliältnts zur Zahl der bcschasttgtcn KaufmannSgchilse» steht. Tie Tagung erachtet es sür dringend notwendig, das, die in einer Eingabe an den Landtag vom Dentlchnatlvnalcn HandlnngS- aebilten-Verband gcsorderten Massnahmen über zahlenmkitzige Beschränkung der Einstellung von KausmannSlehrlingcn bald durchgefithrt werden. Mit Bedauern wird sestgcstcllt, dass viele KansmannSlchrlingc tariflich nicht ersaht lind und dadurch mangels Rechtsanspruchs keinen Urlaub erhalten. Ter gesundheitlichen Ge fährdung der Jugend ist deshalb durch eine gesetzliche Regelung der Freizeit der Jugendlichen zu steuern. Die Jugendführerlchgst de» D. H. B. begrükt den einstimmigen Beschluh. den die deutschen Jugendverbände aus ihrer Tagung in Kassel gcsaht haben, der er werbstätigen Jugend einen durch Gesetz geregelten Urlaub ver- schafsen zu helfen. Sie schlicht sich dem Vorgehen an. Die Tagung begrllht den Geschentwurs gegen Schmutz und Schund und sie erwartet, dah durch seine baldige Verabschiedung ein wirksame» Mittel geschossen wird zur Bewahrung der Jugend vor schlimmsten Einsliincn." KreiSsugendobmann Gegenwart schloß mit einem markigen Schlußwort die arbeitsreiche Tagung. »egt«« -er Verhandlung«» »der -eu neue» läch»lf«hen »eloUardetteelarlf. Dt« Verhandlungen über den neuen Tarif ln der sächsi schen Metallindustrie, die vom Chemnitzer BezirkSvrrband Deutscher Metallln>d»str>rller geführt werden und sich auf ganz Sachsen erstrecken, sind tm Gang«. Dle Arbeitgeber, die den Tarif bekanntlich zum 81. März gekündigt haben, haben dem Deutsche» Metallarbeiterverband den Entwurf eine» neuen ManleltartfS zugrhen lassen, der verschiedene fragen neu regeln soll. Einige der wichttasten Punkte au» den Bor. schlügen der Arbeitgeber sink»: Dle Arbeitszeit soll mit 54 Stunden festgesetzt, die un- gelernten und gelernte» Arbeiter solle» tm Lohn umgruppiert die höchste Altersklasse von 23 aus 25 herausgeletzt werden. Die Vorschläge der Arbeitgeber sehen ferner vor eine Neu- regeln»« der frage der Festsetzung der Arbeitszeit, de» Be- grtffeS „ArbeitSbcreilschast", der Zuschläge für gesundheits schädliche Arbeiten, der Akkordlöhne, eine Neuclnteilung der Ortsklasse», eine Acndcrniia der ferienfrage usw. Die OrtSverwaltiingSstclle Chemnitz des Deutschen Mctallarbeiterverbandcs. die die Verhandlungen auf Arbeit- nebmcrscite führt, hat in ihrer letzten Hauptversammlung zu diesen Vorschlägen der Arbeitgeber Stellung genommen. In einer Entschließung wird erklärt, daß der Entwurf keine ge eignete Grundlage sür die Schaffung eines neuen Mantel- lariseS sei. Nach unfern Informationen werden dieGegenvorschläge von Arbcitnehmersette bis lti. Februar erwartet. Unmittelbar darauf wird das sächsische WirtschaftLminlstcriui» das Schieds gericht bestimmen, das wahrscheinlich in Dresden tagen wird. Es ist mit ziemlicher Bestimmtheit anznnrhmen, daß die EinigungSvcrhnndliinge» noch im Lause des Monals Februar abgeschlossen werden. — DaweS-Abkommen — Locarno — Völkerbund! Anläss lich der Anmeldung Deutschlands zum Völkerbund ohne jeden Vorbehalt und unter Verzicht auf jedwede Bedingung erläßt die Deutschnationale Volkspartct, Ortsgruppe Dresden, in der vorliegenden Zeitung eine Erklärung, aus die hierdurch noch besonders verwiese» wird. —* WohlsahrtSbricsmarkcn. In der Oefsentlschkett sind Zweifel ausgetaucht, ob nach Einstellung des Postvcrkauss der Wohlfahrtsausschlag der Wohlsahrtsbriefmarkcn ermäßigt werden könnte. Etne Ermäßigung des Preises der dies jährigen WostlsahrtSbriesmarkc» findet nicht statt. Die Er- ürterungen über Preisermäßigung betreffen den Verkauf voix. WohlfahrtSbriesmarkc» in kttnsttgen Jahren. —* Die große PolizcianSstellung in Berlin 1928 wird u. a. auch die geschichtliche Entwicklung der Polizei umfassen Neben Bilder» von alle» Pollzeiuniformen, Polizeidienst- gcbäuden. hervorragenden Polizeifachlcuten kommen sür Ausstellungszwecke in erster Linie interessante Aufrufe Ve» kanntmachungen, Auslobungen. Polizeiwaffen und andere Ausrüstungsstücke sowie sonstige polizeilich bedeutsame Gegen- stände der früheren Zeit in Frage. Weiter eignen sich für diese Ausstellung bildliche ober schriftliche Darstellungen ge schichtlicher Ereignisse und von Missetaten sMoritatenj. bei denen die Polizei eine Rolle gespielt hat. Daneben inter essieren zweifellos sehr Darstellungen in Wort und Bild, die die Polizei und ihre Tätigkeit tm Spiegelbild von Humor und Karikatur zeigen. Es ist anzunelimen. daß sich derartige Gegenstände auch im Besitz von Privatpersonen befinden werden. Alle diejenigen, die solche Gegenstände besitzen und sie für Ausstcllniiaszwccke zur Verfügung stellen wollen werden ersucht, dem sächsischen AuSstellungSkom- missar, Gendarmerieobcrst Kiah re. Staatspollzeiver- ivaltung Dresden-Schloss, eine entsprechende Mitteilung zu- gehe» zu lassen. Die Ausstellung umfaßt auch einen indu striellen Teil, für diese Abteilung sind alle neuen technischen Errungenschaften und Erfindungen auf allen Gebieten des Pvlizeiwesens von.Wert, damit geeignete Musterbeispiele für die künftige Ausgestaltung aller polizeiliche» Einrichtungen gewonnen werden können (Ausrüstung. Bekleidung, Bewaff nung, Verkehrs- und Nachrichtenmittel. Sichcrheitsctnrtch- tungen, Beförderungsmittel und dergleichen mehr). Sächsische Firmen, die sich an der Ausstellung zu beteilige» beabsichtigen wollen sich ebenfalls an den vorgenannten Ausstellnngskom- missar wenden. — Der Allgemeine Handwcrkcrvercin z« Dresden beging am Dienstag im Dresdner Kvnzcrthans seinen zweiten dtes- minterlichcn familicnabcnd als ein faschingSfcst. dem der Ge danke zugrunde lag: Ein Abend am Hofe des Prinzen Karne val. Der BergiiüanngSausschiiß, mit Fabrikant Oscar Fischer an der Spitze, hatte mit Umsicht alles wohl vor bereitet. Der Besuch ließ auch nichts zu wünschen übrig, und da auch viele, besonders die jungen Mädchen, die Kleidung zweckentsprechend gewählt hatten, so bot sich in dem karneva listisch ausgcschmiicktcn Saale ein ständig wechselndes Bild frohgestimmt r Menschen. Der Abend bestand eben von An fang an aus Tanz und Humor: dle Stahlhelmkapelle spielte flott auf, alt und inng konnte sich ausgiebig den Tanzfrcudcn hingebcn. Den Höhepunkt des Festes bildete der Einzug dcö Prinzen Karneval, der, begleitet von seinem Ordenskanzler und seinem Hofnarren, nach der Begrüßung seines Volkes einige Mttglteder de» Vorstandes durch OrdenSverlrthungen auSzeichnete. Da» sonstige Volk wurde von Sr. Tollheit bet einem Kotillon mlt humoristischen Kopfbedeckungen beschenkt, und als später bet der Hofballpolvnäie der Prinz nochmal» mit karnevaMtlschcm Schmuck sehr freigebig war. war die heitere Laune am Gipfelpunkt angelangt. Paul Lindau, der besten» bekannte heimische Humorist, der schon als Hof narr ausgezeichnet gewesen war. bereitete darauf mit seiner guten Komik den Besuchern noch ein paarmal viel Spast. Der Beretnövorsihende. Goldschmiedeobermetster Alfred Gäbler, hatte nach seinen BegrüstungSworten unter lebhafter Zustim mung aller dem Bergnügiingsausschliß gedankt und dabet be. tont, baß auch der Hanbwerker trotz des Ernstes der Zeit da» Recht aus einige Stunden der Freude habe. Der schön« Ver laus des Abends bestätigte da». —* Die »Ehemaligen* der Altstädter Höheren Mädchen, schule, die sich bekanntlich auss Fcstcscicrn verstehen wie Mussolini aus napoleontsch. imperialistische Gesten und Ttraden, hatte» sür Dienstag abend einen Ausruf erlasse» zu elnein »Vogelschießen in H t n t e r t ü l z e n b a ch". Wo Hintcrtülzenbach liegt? Wer's noch nicht wissen sollte, dem sei's verraten: just am Eingang znm Große» Garten, zwischen Herkules- und Siübelallee und Le»n< straße. Des wtntcrltchen Wetters wegen wurden die beiden Nicsenvögel lieber tm Saale abgeschosscn, einer von holden Dirndln und drallen Bauern frauen, der andere von stramme» Tiroler und oberbayrischen Buan uwd Männern. Aus der Estrade vorm Gast-h>,„s des „StockwirtS" fand die feierliche Krönung des KönigSpaareS und die Huldigung der „Untertanen" statt. Jedenfalls waren auch die Reden, die dabei geschwungen wurden, höchst geistreich,- selber konnte ma» aber tm Festtrnbcl kein Wort davon ver- stehen — so fidel ging's zu. Aber die Hintcrtölzcnbacher TchützeiiköiiigS-Hynine erklang deutlich vernehmbar aus aller Munde, und ein entzückender Ländler teiiistudicrt von Frl. Johanna Heynemann mit den Dresdner Frauenschülerin» ncn) wurde »ach der Preisverteilung an die besten Schützen dem Königspaare zur Huldigung vorgetanzt. Vorher hatte schon einmal ein echter Schuhplattler, getanzt von „Ein- geborenen", die Zuschauer ergötzt. Malerisch dehnte sich der Tanzplatz am Fuße mächtiger, schneebedeckter Alpenberge und dolomitenähiilicher Felöspitzcn ans: in nächster Nähe glitzerte der Spiegel des grünen MechclnsccS, und freundliche GcbtrgS- dörfcr mit ihren schmucke» Kirchlein ragte» aus dem WaldeS- grün und den viehbcstandene» Almen der Bergabhänge her- vor. Aus all diesen Ortschaften waren die Dörfler in ihren bunten SvnntagSgcwandcln zum Vogelschießen hcrbcigeströmt, so daß der fcstplatz zum Tanzen und Platte!» und Schnackein und Schmausen kaum auSretchcn wollte, zumal auch die Schieß. Halle und das Karussell und die aufgcschlagcnen Zelte und Gaststätte», die Vcrkaussstüiide, die „Glücksbude" mit dem rasselnden Glücksrad und daneben die „Gistbudc" mit ihren „Trosttropscn" sür die Ntctciihcinrtche ihren Platz be anspruchten. ES war eine sakrische Hetz, das Vogelschießen z« Htntertölzcnbach! — Gewerbsmäßige Taschendiebe vor Gericht. Eine um. sangreiche Untcrsuchungssache kam in einer vielstün-igen Sitzung vor dem Amtsgericht zur Verhandlung. Die Anklage richtete sich gegen die im Anfänge der vierziger Jahre stehend«, wiederholt und empfindlich mit Zuchthaus vorbestrafte Kellnersebesrau NgncS Elisabeth Hirche geborene Trosanskt, die beschuldigt wurde, als rückfällige Diebin in vier fällen allein, in drei weiteren Fällen gemeinschaftlich mit ihrer jetzt in der Heil- und Pflcganstalt weilenden Tochter, in Waren, und Kaufhäusern, auf dem Christmarkt und im Gedränge in der Prager Straße T a s che n di e b st ä h l e verübt zu haben. Nach äußerst langwierigen Erörterungen konnte die An geklagte in zwei fällen einwandfrei als Diebin angesehen werden, in sämtlichen anderen Anklagefällen war die- mit voller Sicherheit nicht zu sagen, da die Zeugen die Hirche viel leicht gar nicht oder nur ganz flüchtig gesehen haben, für die beiden Einzelsälle wurden je ein Jahr zwei Monate Zucht haus ausgeworsen und aus beiden Einzelstrafcn eine Gesamt- strafe von einem Jahr sieben Monate Zuchthaus gebildet, auch der Angeklagten die bürgerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre aberkannt. — Mütthävögemeivdegrvppe des BolkSklrcbliche« Lalenl«»»«». Freitag 8 Uhr lm Gcmcinücsaal Bortrag von Pfarrer Dr. Bönhoff: „Die kirchliche Versorgung Dresden« im Laufe der Zeiten." — Laienbund der VersShnnngSklrche. Donnerstag 8 Uhr, «Ne- meindesaal: Vortrag Psarrcr BnndcSniann: „Trennung von Kirche und Staat". Musikalische Darbietungen. — DI« IH. BernsSschul« veranstaltet im Rahmen der Jugend- pflegearbcit der Schule morgen, Freitag, in der Turnhalle der 8. katholischen Volksschule aus der Biinaustraße einen Muslk- abend „Deutsches Lied und Saltcnklang" für die Schüler und deren Eltern. SS soll versucht werden, besonders die Schüler für die Volksmusik und deren Ausübung durch einfache Instrumente zu erwärmen. Mltwirkcnde sind Studien«,>cgor Patzlg und rin Mandollnenchor. — Reue Literatur über WohuuugSwIrtschast. Die BertagSgesrll- schaft dcS Bundes Deutscher Mleterverctne bringt eine Folge »on Heftchen über Wohnungöwirtschast heraus. Al« nächste» Heft erscheint eine Schrift von Stadtbaumeister R e i ch e l t, Dresden: „Dte gerechte Ersaj,ung der Grundrente*. Der Versager will zeigen» wie für dle Allgemeinheit große Mittel «rschlogen werden können, die vor allem dem Wohnungsbau dienen sollen. Sein Weg will außerdem zu einer Verbilligung der Bodcnprcise und dadurch zur Erleichterung der Herstellung von Wohnräumen führen. lang Hueppe der überraschende Nachweis, baß eS Klein- lebewesen gibt, die auch im Dunklen Kohlensäure zur Assi milation und zum Anibau verwerten können unter Ver wendung chemischer Kräfte. So hat sich der setzt im 74. Lebens jahre stehende Jubilar unter die ersten Sozialhygieniker «ingcreiht. s Znm Ist. TodeStaa von Oskar Zwintschcr sß 11. Februar I91S) stellt der Sächsische Kunstverein elf besonders charakteristische Werke seiner Hand aus. darunter dte be kannten Bilder „Der Akademiker". „Ein Sommcrtaa" und das letzte unvollendete Bildnis keiner Gattin mit Schmetter ling. Die Bilder bleiben bis 7. März ausgestellt. ß* Gedenktafel für van Gogh. Vor 5N Jahren zog van Gogh ins Borinage. als Mitglied der Sekte der „Evange listen", und sein Sinn stand mehr daraus, Seelen zu gewinnen, als Bilder zu malen. Er ließ sich mitten im Bergwcrksgcbtet. in WaSmcS. nieder, und ein paar alte Bergleute erinnern sich noch heute seiner leidenschaftlichen Predigten. Nun ist. wie die „Antianitäten-Nundschau" berichtet, an dem Hause, in dem van Gogh in WaSmcS wohnte, eine marmorne Gedenk- tafel angebracht worden, die an den Aufenthalt des Mannes erinnert. ,^>er tn der Folge einer der größten Maler seiner Zeit wurde". ß Sine Sammlung historischer Lnstschjssahrt-Denkmünzen. In Amsterdam aelangt eine sehr interessante Sammluna von Denkmünzen dte bemerkenswerten Daten der Luktschifsahrt gewidmet sind, zur Auktion. ES handelt sich um 70 Stücke, darunter Blanchard-Mitnzen >785 (fahrt Frankfurt a. M.. 1788 (Warschau). 178» (BreSlan). Neben Münzen aelcaentllch Ler Luftreifen der Brüder Montgolkler (1788/84). Gantos Dumont mit seinem Lenkballon um den Eiffelturm, sechs ver schiedene Denkmünzen von den ersten Versuchen des Grafen Zepvelln und Stücke, dte dte Postflüge von Ballons aus Paris 1870/71 betreffen. -s* Eine Gedenktafel für Brlllat-Savarin. Bet den fest- llchkctten, die zur Erinnerung an den IM. Todestag des „Klassikers der Küche", Brlllat-Savarin, in Paris veranstaltet wurden, brachte man auch an dem Hauke, tn dem er getakelt und geschrieben hat. und in dem er gestorben ist. an der Eck« der Rue Richelieu und der Rue des FiNes-Saint-Thomav, eine Gedenktafel an, die keine Verdienste um dl« französische Koch, kunst und die französische Literatur preist. ß* Der „vlron, wa»1muo* ln Nom, der tn der Tal- senkung zwischen dem Palatin, der antiken Koma qu»,lrsts und dem Aventinhügel liegt und schon zur Zeit der Gracchen vom Proletariat bewohnt war. wirb setzt auSgegraben. Bon dem schon tn der späteren KönigSzeit und tn der ersten Epoche der Republik zu Rennspiclen dienenden ZirkuS war bisher »ur der äußerste Maucrring nebst geringen Uebcrrcsten der „darceres" (Schupc») erhalten: darin wurden vor den Nennen die Kampfwagen ausgestellt und dte Pferde angeschirrt. s* Der WIedcransbau des altrömische« Vesta - Tempels. Eins der schönsten Bauwerke -es Forums von Noin, der Vesta- Tempel, soll jetzt ans den vorhandenen Bruchstücken wenigstens iusvwelt wieder zusammengesetzt werden, baß die Anlage dcS Baues, eine runde Cella mit Säulennmgang, zu erkennen sein wird. Der Plan hat den Beifall der maßgebenden Archäo logen gefunden, und soll durch den Architekten G. V. Milani ausgcfUhrt werden, wobei die Kosten durch eine Stiftung ge deckt werden. Wie im „Cicerone" mttgctcilt wird, ist dieser Wiederaufbau als eine Ehrung für -en Ausgräber des Fo- rums, Gtacomo Bont, gedacht, dessen unvergängliche Ver dienste damit ein dauerndes Denkmal erhalten. -s- Grabungen am Aphroditetemvel. In der Bayrischen Akademie der Wissenschaften erstattete der Münchner Arcbäo- löge Geh. Hosrat Prof. Dr. P. WolterS Bericht über die 1»24 und li)25 unter seiner Leitung am Avvrodltetemvel bet der Stadt Acgina auSaefllhrten Grabungen. Begonnen 1004 von -l. Furtwänaler wurden sie bnrch dessen plötzlichen Tod »nd die dann folgenden Nöte des KrtegeS unterbrochen, bis die Unterstützung des Deutschen Archäologischen Instituts »nd die Beihilfe des Herrn Dr. I. Locb erlaubte. Ne wieder auszunchmen und zu vollenden. Von dem sehr schlecht er haltenen (dem 6. Jahrh. entstammenden) Tempel sind durch die AuSarabunacn auch nur aanz geringe Reste archttektoni- scher und plastischer Art zutage gekommen, im Geaensatz zu dem berühmteren Tempel der Avhaia. der durch seine ein- same Lage besser geschützt ist. Besondere Bedentuna gibt den »eueren Untersuchunaen aber die Tatsache, daß sich die einstige Existenz eines etwa dem 7. Jahrhundert anaebörlaen primt- tivcrcn Tempels und etwas iüvgerer Wohnhäuser Nachweisen liest, in tieferen Schickten Gebäude älterer Evocken wie der mnkcnischrn. AIS tiefste Schicht ist eine ziemlich auSaebehnte bekestlate Ansieblvna ansae^eckt, deren Entstehn««, ins 8. Jahr tausend zurttckgrht »nd im zweiten etne bedeutende Er- iveiterung durch einen stattlichen palastähnlichen Bau er- fahren bat. In allen Schichten sind zahlreiche Reste von Klctnkunst gesunden worden, namentlich von Basen, die stellenweise geradezu massenhaft Vorkommen und nickt nur die Cbronoloaie der Bauten sichern, sondern auch, an sich von Wert das Interesse dieses FundplatzcS steigern, tn dem wir die Altstadt von Acgina erkennen dürfen. 7 Wie «an moderne Meister fälscht. Den großen Malern unserer Tage passiert bisweilen, baß sic irgendwo bct einem Freunde, den sie einmal besuchen, tn den Schaufenstern der Kunsthandlungen oder an ganz entlegener Stelle plötzlich ein Bild entdecken, das deutlich ihr Signatur trägt und daS sie nicht gemalt haben. Nicht jeder Meister ist so gutmütig wie der alte Corot, der sich wohl ans Bitten des Besitzers sogar noch dazu hcrbelließ, dies gefälschte Bild tn einen „echten Corot" umzuwanbcln, indem er es vollständig über- malte. Die meisten Künstler sind mit Recht empört darüber, daß man ihren guten Namen mißbraucht, um schlechte Bilder an den Mann zu bringen, aber cS ist ihnen natürlich meist nicht leicht, dem Fälscher auf die Spur zu kommen. So merk würdig cS klingt, so ist cs doch heute leichter, moderne Bilder zu sälschcn als Werke alter Meister. Daher blüht denn auch der Betrug mit modernen Fälschungen besonders. In der EchtheitSbcstimmnng der alten Werke ist man nämlich mit Hilfe naturwissenschaftlicher Methoden sehr weit gekommen. Die Hauptmittcl sind dte Photomikrographie, die Durchleuch tung mit Röntgenstrahlen nnd die chemische Untersuchung. Die photographische Ausnahme eines winzigen Stückchens der Bildfläche zeigt in der gehörigen Vergrößerung die „Hand- ichrtft" des alten Meisters mit einer solchen Deutlichkeit, daß auch der geschickteste Fälscher sie nicht nachmacken kann, ohne daß ein Kenner cs merkt. Ucbcrmalungcn nnd Veränderungen der ursprünglichen Form werben durch das Röntgenbild sofort anS Licht gebracht. Mag dte Leinwand alt sein, man merkt doch tm Röntgenbild sofort, daß »e ursprünglich ein Bild von geringem Wert trug, über das erst das „Meisterwerk" gemalt wurde. Aus der chemischen Prüfung der bcnntzicn Farben und Bindemittel kann man nach unseren Kenntnissen die Mal- weise der Alten ziemlich genau erkennen, ob moderne Farben verwendet worden sind. ES gibt eine ganze Anzahl von alten Malmitteln, die heute überhaupt nicht mehr zu erhalten sind und deren Vorhandensein für die Echtheit dez Bildes spricht. Bei alten Bildern sind die Farbschichten für die Röntgen- strahlen undurchsichtiger alS der Leim, während wrrkwttrdtaer- wetse bei modernen Bildern gerade bas Gegenteil der Fall Ist. Belm Fälschen neuerer Meister ist man all dicken unan genehmen ErkennnngSmitteln, die die Untersuchung dar- bietet, nickt anSgesetzt. Der Fälkcher kann sich anck viel letckter tn den Stil des zeitgenössischen Meister» einleben. Gewöhnlich 'ctzt sich der Fälscher tn den Besitz von halbvollendeten ober angelegten Werken de» Meisters die er besonders bet dem Verkauf von Nachlässen erwirbt. Aus einer solchen unbe deutenden Skizze ein stattliches Bild des hockbezahsten Künstlers herzustellen, ist gar nicht ko schwer, nnd deshalb werden meist nach dem Tode bekannter Maler die Kunstmärkte mit Fälschungen überschwemmt.
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