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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 21.02.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010221021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901022102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901022102
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-02
- Tag 1901-02-21
-
Monat
1901-02
-
Jahr
1901
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Dies«» Blatt wird dm Lesern von Dresden mrd Umgebung am Lage vorher bereit» al» verugrgedüdr: Abend-Ausgabe L,»ri _ »! dt, »»«ieher to Dre4to> «id der »Lchkn, UmLedm«. wo die üuiraaim« durch eiiene Vvle» oder KommoüonLre eriviat. erdaUe» tu» vüttt «U Woch«»to«ni. dt« oichtaul V««. oder K»irna«k kolam. t> M«i «>» vor URckoaL« «tuor^oudt« GchrtN- »ÜL Iv« «atxxdUcktrtt. F«r»<»r«cha»«chl»t: «»t l «r.U u-d »r. »0S«. rele«r,»».»dr«tte: «»chetchte» »ri«tz«». zugcstellt. mährend e» die Post-Abonneiiten am Morgen in einer GesammtauSgabe erhalte». Anreizen-5an'f. LSLV Nerlag von Kirpfeft S- Ueirftardt. DI» Nnnabme von »nkUndlouiiae, eriolat inderLauvlaeilbaiMeye und dm Nedenamiabmell'lle» In Druden did Na»mitta,4 »Ubr. Sonn und ftnrnood nur Marie »Krode » von n bisV,l llbr Die l ivaltiae Grund- «eüe <ca. » Silbm» ro Pi» . An. !ü»dn>u»»m oui derVnvatkeüe 3c>le » VI«.: dir rlvaitlae LeUe al» .Lmariandt' oder auf LerNelte so Di, I» Nummern nach Tom»- und Feier- iaaen I- de», Livaltiae Anmiueilm so. «o de«, so und « DI», nach deiondcrem Laril. LuSwSrtiae Sutträae »,r ,ea« Lorausde-aLluna. veieablLtter werbe, mit w Df». bereaucet. HÜ622, ÜIOLÜIULIUI H M«I vepmteiiliSM <Ier veokolieli lk mit Lvrr itrs L! sv 2. MM V ^ >ecl AN «mw Motnemiitb, Ulrich. >»n>t!it»r-»td Ur. Itairrl'» N»tr. <rir-»ru> - ÜI n»,'i LS w. I ^ 8edv6l! unu lsrÜlllAied »/, L UQä l, tzetuuüilol Livoa 2. 'kvoftttiiL «'Salomoiilr.-Ipoideke. trer»«Iva-4., A>«an»apttt 8. Vvkpüuttet ISttO. kD)»' Ämeasl' Aeueile Traklberichke. Hosnachrichren. Finanzlage Sachsens. Faitnachtsskst der Kreuzschüler. Veieinsuachrichten. I «PA 4« r»ptritt.t. „Fledermaus", Orpheus. Ebenste in der Küche. Donnerstag. 21.Februar N)01. Neueste Dralltmeldunnen vom 20 Februar. Berlin- Die Kaiserin ist heute Vormittag kurz nach 11 Udr von Homburg hier einaetroffen. Berlin. (Priv-Tel.) Wegen der starken Nachfrage nach Denkmünzen, die aus Anlaß des 200iäl>rigen Bestehens des Königreichs Beengen gevräat woiden sind, ist angeordnct worden, daß nachträglich noch 5 Millionen Mark hergeslellt werden, und zwar für 1800600 Ml. Füistmarkstücke und für 3 200 OM Mk. Zweimarkstücke. — In der B ud g et k o m m i ls i o n des Reichs tags wurde heute die Bernthung des Ordinariums des Militäretats lorigesetzt Auf eine Anfrage, ob zur Zeit infolge der Cdina- Expeditiori Mangel an Kapitulanten vo,banden sei, wurde regierungsseitig erklärt, daß kein Mangel, stellenweise sogar ein Hederich»» an Kapitulanten vorbandcn sei. Von verichiedenen Seite» wurde eine bessere Ansbiiduna der Unteroffiziere für den Civildienst für notbwendia erklärt. Minister v. (Vogler erwiderte, eine Ausbildung der Offiziere für einen speziellen Civildienst sei während der Militärdienslzeit »iimöallch. daaegen eventuell on- gänaig. eine besseie nllgcnieine?l»sbilduua der Unteroffiziere durch Examina zu erzielen. Hinsichtlich der Veimendnng vo» Civtt- arbeitern an S eile der Oekonomiebaiidwerki'r wurde mitgeiheilt. daß ein bezüglicher Veituch in Breslau gemacht werde, der noch kein adichließendes Urtbeil gestatte. Jedenfalls stelle sich der Versuch recht tbeuer Anaenommr» wurde eine Reiolntion, weiche verlangt, daß die StabS-Loboiste» in d>e Klasse der Feldwebel verlegt werden. Ter Coneserent Speck sreUle ausdrücklich fest daß sich im abgelauseiien Iabre keine Tbastache ergeben kabe. die die zweiiäbrige Dienstzeit geläindet er'cheiiie» kasse Die Besold ung der Maniiichafien sowie eine Reibe anderer Titel werden be willigt. Bei dem Ansatz Kapitulations-Handgeld ie 80 Mk. s»r diejenigen Mannschaften, die freiwillig ein drittes Jahr aktiv dienen, werden statt sür 20000 Mann nur für 3000 Mann ISO 000 Mk. bewilligt. Berlin. lPriv.-Tel.) Die Reicbstagskommiskion sür das Schaumwein st eueraelek brrietb heute die Steuer sätze und beschloß, den Obstschaumwein mit 10 Dkg. pro Flasche und alle übrigen Schaumweine einbeitlich mit SOPfg. pro Flakche zu bestenern. Ein Antrag, die Steuer mit H3 Proz. vom Werihe fakS Staffekstriier) zu erbeben, wurde avgAehktt. — Die Justiz« kommisiion deS Reichstags beendete beute die zweite Lesung der einaebrachten Reiormanträae z»m GericktSverkassungSgeseh. zum Strasgesekbuch. zur Civil- und Strasprozeßordnung. Ein Antrag auf Bewilligung von Diäten sür Schaffen gelangte zur Annahme. Berlin. Dem Abaeo,dnetenliau>e ging ein Antrag der Konservativen zu. die Slaatsrcgierung zu ersuchen, die Schaffung einer Geiammtvettretung aller in das Berliner Handelsregister eingetragenen Handel- und Gewerbtreibrnden in die Wege zu leiten und nöth'gensallS für Berlin von der gesetzlichen Bemgniß zur Errichtung einer Handelskammer Gebrauch zu machen. Bern bürg Bel Reffnrbel stießen in der Nähe von Jlberstedt ein Personen,ug und ein Güterzug in voller Fahrt zu - sammen. DaS Blocksignal an der Weiche versagte Fünf Per sonen wurden schwer verletzt. Der Materialschaden Ist enorm. Stuttgart. In der Akkionärversammlung der Gesell'chaft zur Forderung der Luftschifffahrt wurde die vorgeleate LianwationSbilanz gutaebciße» und das Angebot des Grasen Zeppelin von 120000 Mk. für sein Luftfahrzeug und Inventar angenommen. Frankfurt a. M. In der gestrigen Stadtverodneten- versammlung thellte Oberbürgermeister ÄdickeS mit. daß der Bankier Gsvrg Spever eine Million Mark zur Förderung wissenschaftlicher Untermchungen gestiftet habe Königsberg. Der Berliner Nachtichnellzug ist heute Vormittag 10 Uhr hier noch nicht eingetroffen. Wie es heißt, ist bei Kobbelbude eine Maschine entgleist» wodurch das Gleis gesperrt ist. Wien. Die Nachricht von der Entbindung der Königin von Serbien ist unrichtig. Toulouse. Der Schriftsteller Armand Shlvestre ist gestern Abend hier gestorben. gefährlicher Anarchisten erbirlten die Grenzbehörden Beiehl, die ankommende» Reisenden auf das Strengste zu überwachen. — Der Instizministcr erklärte in einem Jnlerview. er brauche keierlei Ausnalimeneietze für die Anarchisten. Tie strenge Handhabung der bestehenden Ge'etze genüge vollkommen. London. Wie die Morgenblätter ouS Peking vom 18. d. M. melden. Hit der deutsche Gesandte den chinesischen Bevollmächtigten Li-Hmm-Tichang und Ticbing am Sonnabend mitaelbeilt. daß Graf Walderiee Vorbereitungen getroffen habe, eine große Expedition am 23. Februar nach Singansu abznienden, wenn die Chinesen nicht iinw!>chen die Forderungen der Mächte erfüllt hätten. Die Bevollmächtigten telegrnphirien darauf an die Knürrirr und ersuchten sie »m schleunige Erfüllung der Forderungen. Später theilte ein Attachö der englische» Gesandtschaft den Be- vi'llmächiiglrn mit. daß die englischen Truppen an der Expedition Ideilnelimen nird nicht eher ruhen würden, als bis sie den ganzen Hos in ibren Händen hätten. Die Bevollmächtigten sandten daraus schlemilast eine zweite Trvelche an die Kaiserin ab. Daraus be nachrichtigte ein japanischer AttachS Li-.Hnng-Tichang. daß die Javaner unter dem Oberbefehl Walderlee'S ständen und an der Expedition tbeilnehmen würden, woraus eine dritte Depesche an die Kaiserin adgina. .Standard" und „Morninqpost" melden ans Tientsin, daß die Expedition am 1. März abgeke» werde. Einer Depesche der „Morningpost" zufolge wird Gras Waidersee selbst die Expedition führen und dem französischen General Voyro» ein Kommando übergebe». London .Daily Telegraph" berichtet ans De Aar: Eine Abteilung von SO Buren brachte in vergangener Nacht einen Kohlenzug nabe bei Taalboich. zwischen De Aar und Naauwport zur Entgleisung, beschaffen ihn und stürzten die Wogen um. die voll Koffern waren. 2 Kaisern und 1 ?)eomon sind gelobtet. Panzerzüge tristen schleunigst ans dem Platze ein und «öffneten das Feuer mit einem Pompomgeschütz: 1 Bur wurde gctödtet und 10 gefangen geiionrmen. London. Eine Depesche der .Time?" aus Peking von vor gestern meldet: Die javanische Gesandtschaft richtete an die chine sischen Vertreter Vorstellungen wegen der übelberatbenen Unter zeichnung eines SonderablommenS mit Rußland über die Mand schure r. während die FriebenSnnterhandlungen schwebten. — Minister v Witt thellte dem chinesischen Gesandten in Petersburg eine Weiß« vo» BoÄitza»» «t«.dtx dt- Gamdt»^ »Er Zukatz. abmachung zn dem von Tiengtichi und Alöpeiew abgeschlossenen Abkommen bilden können. Darunter sind folgende Punkte: Die Zahl der chinesischen Polizeitruvven in der Mandschurei soll der Genehmigung Rußlands unterworfen sein Ferner soll Rußland die Ernennung der Tatarengenerale znstehen. Von dem letzteren Reckt bat Rußland bereits zwei Mal Gebrauch aemacht. In jeder Provinz sollen zwei hohe russische Beamte zur Besehlsführung über die chinesische Polizei und zur Oberleitung der Bahn ernannt werden. In der Mandschurei soll keiner anderen Macht eine Haudelskonzession zngestanden werden. Die chinesische Regierung soll sich verpflichten, keine Bahn in der Mandschurei zu bauen. Die Zinsen der Rußland garantirten Anleihe vo» l895 sind monat lich zu zahlen. Alle Zölle in der Mandschure! werden in russische Verwaltung genommen, ausgenommen sind vermuthlich die Seezölle. London.. Die .Times" berichten: Nach einer Information ans einer chinesischen Quelle hat der Hof ein Dekret erlaffen, wonach er den Forderungen der Gesandten bezüglich der Bestrafung vollständig ziistimnit. Rew - ?) ork. Ans Peking wird unter dem heutigen Datum telegrapbirt: Die Gesandten haben den Chinesen 8 Tage Zeit ge geben. befriedigende Edikte zu erlassen. Die Gesandten erklärten, das könne nicht als Ultimatum betrachtet werden, da es sich in der Hauptsache nur um die Einstellung der Prüfungen und die Haltbarmachung der Gouverneure derjenigen Provinzen handelt, wo Fervclthateu begangen worden sind. Die Militärbehörden be reiten die neue Expedition vor. Diele svll aus K Abtheil ungen bestehen. Je 2 sollen von Peking, Tientsin und Pcwtingfu ausgehen. Alle Truppen, besonders die deutschen, werden scharf für die Expedition gedrillt. QertlicheS und Sächsisches. Dresden. 20. Februar. —* Die erste Ausfahrt, die Se. Majestät der König gestern Mittag im Parke der Villa Strehlen unternehmen konnte, ist dem Monarchen recht gut bekommen. —* Herr Geh. Rath Professor Dr Wach in Leipzig ist. wie das dortige .Tageblatt" erfährt, in Folge der aus ihm ruhenden Arbeitslast verhindert, eine etwaige Wiederwahl in die Landes- synode anzunchmen. Mit Bebauern wird man in kirchlichen Kreisen davon Kenntniß nehmen. * Die diesiährigen Karnevalsfestlichkeiten am Königl. Hose fanden gestern mit einem großen Hofballe. der nochmals 700 Damen und Herren aus den Kreisen der Hofgesellschaft ver einigte . ihren Abschluß. Ihre Majestäten der König u»d die Königin mußten auS Gesundheitsrücksichten eS sich noch ver sagen. dem Ballfeste anzuwahnen und deshalb hatte der König Se. Königl. Hoheit den Prin, en Friedrich August mit der Nevräsrntatlon bei dieiem Feste beauftragt. Von den Prinz- lichen Herrschaften waren noch Ihre Königl. Hoheiten Prinz und Prinzeisin Johann Georg erschienen. Ferner wohnte Herzog Paul Friedrich von Mecklenburg-Schwerin dem Balle de!. Unter den Festthetlnehmern befanden sich das diplomatische Korps und die Herren Staalsminiiter mit ihren Damen, hohe Hos- und Staatsbeamte, die Mitglieder der zur Zeit einberufenen Zwischen deputationen beider Ständekammern. die Geircraiität und die Offizierskorps. Damen und Herren des einheimischen und fremden Adels. Künstler und Gelehrte, sowie eine große Anzahl Beamte der verschiedenen Königs. Behörden. Der Ball begann um 8 Ubr. In der Galerie des zweiten Stockes des Nesidenzichlosses balle eine Ehrenwache des Gardereiter-Regiments Ausstellung genommen, die den Gölten.'deren Versammlung im Stnckiaal und im großen Ballsaale erfolgte, die militärischen Ehrenbezeugungen erwies. Nach dem Eintreffen der Prinz!. Herrschaften erfolgte die Vor stellung einiger neu angemeldeter Damen und Herren im Gobelin- stmmer. Um 8>^ Ubr trat sodann der Königs. Hos in den großen Ball'aal eia. Die fürstlichen Herrschaften hielten hier einen kurzen Cercle, nach dem der Tanz mit einem Walzer eröffnet wurde, wo bei Oberleutnant Freiherr v. Fritsch vom Gardereiter-Regiment vortanzte und die Kavelle des Lchützen-Regimeuts die Ballmusil ansfuhrte. Im weiteren Verkaufe des Festes entfaltete sich ein reges gesellschaftliches Leben, besonders in den Gemächern der so genannten Reitschule und den sich daran anlchließenden Sälen, wo die Konditorei ausgestellt war. Um 10>/r Ubr begann das Souper, das an langen Tosei» stehend eingenommen wurde. Neben einer üvvrgen Ausstattung der Tafel mit den gewähltesten Speisen trugen lämmtlichr Sonvcr-Räume herrlichen Manzen- und Blumenschmuck, der im Eokvaradeiaal mit seiner herrlichen Dekoration wiederum den Glanzpunkt bildete. Das hier aus prächtigen Palmen und duftenden Roten. Hyacinthen, Amaryllis. Glicinien. Azaleen. Narzissen. Maiblümchen und weißem Flieder errichtete Büffet- arrangement zeigte eine besondere Farbeiwracht und gewährte mit den in diese Gruppe ausaenvmmeiien silbemen Taselprunkstück n bei vortbeilbaster elektrischer Beleuchtung einen entzückenden An blick. Von den kunstvollen Tafclvmnkstücken hoben sich besonders wirkunasvoll hervor die dem KönisiSpaare gewidmeten Geschenke der Stadt Leipzig und der Bürger Leipzigs seine große, reichverzierte Vase mit dem Sächsisch-Schwedischen Alliancewavven und ein Aussatz mit der Siegesgöttin), sowie ein Blumenkorb der Stadt Freiberg, der in 4 Reliefs den Bergbau darstellt. Weiter ein großer mit der Saxonia gekrönter Tafelaufsatz der Landwirtbschastlichen Kreis- Vereine Sachsens, welcher in mehreren Gruppen Ackerbau und Landwirthschaft. Handel und Industrie, Kunst und Wissenschaft charakterisiirt. Einen weiteren schönen Schmuck trug dieier Saal mit den zu beiden Seiten der Eingangsthür nnigebanten Gold büffets. die eine Jahrhunderte alte Sammlung historischer Pnink- ariäße ans dem Grünen Gewölbe und der Königl. Hof-Silber- Kammer auswirien. Mit Rücksicht ans die mit dem I,einigen Tage begonnene Fastenzeit erreichte der Ball Schlag 12 Uhr mit einen, Kotillon sein Ende. Nach kurzer Verabschiedung ;ogcn sich sodann die Prinzlicden Herrschaften zurück, worauf auch die übrigen Gäste die Festrännie verließen. Kmrft und Wissenschaft. s* Königl. Hofover. Für Frk. v. Chavanne sang in der gestrigen Ausführung der .Fledermaus" ein Mitglied deS Leipziger Stadttheaters Frl. Toni Bra » n den Prinzen OrlofSky. Die Rolle des blasirten Prinzen aus T'cherkessen-Geblüt ist zwar nicht iehr umfangreich, will aber trotzdem reprasentirt. gespielt und vor Allem gesungen sein, ja sie bietet in dieier dreifachen Hinsicht mehr Klipven, als man bei flüchtigem Hinsehen meint. Am besten fand sich Frl. Braun mit der Repräsentation der Rolle ab. sie iah in dem eleganten Frack, den sie fälschlich anstatt des Tschertessen- kostüms trug, kehr seich aus: auch ihrSpiel war recht ansprechend, wenn auch vielleicht für die müde Herrlichkeit der prinzstchrn Erlaucht zu munter. Schlimmer stand es um den Gesang dieses OrlofSky. Die Stimme von Frl. Braun ist klein, sür die großen Raumverhältnisse her Hofoper viel zu klein und die Tongebung flackernd und unsicher, so daß der Vortrag des an und für sich nicht gerade dankbaren Couplet? „Odacuo a «ou Mt" ziemlich wirkungslos verpuffte. Die musikalische Sicherheit ließ hie sonst taktfeste Sängerin nur km Finale des zweiten Aktes sür einen Moment im Stich. waS bei der raschen Uebernabme der Partie ohne Probe sehr wohl zu entschuldigen ist. — Im Nebligen verlief die Vorstellung trefflich wie immer in der bekannten und schon mehrfach besprochenen Rollen besetzung. — DaS LauS war außerordentlich gut besucht, der Beifall an den Aktschlüffe» und auch bei offener Scene überaus reich. In dem großen Winter«Concert des Dresdner ,OrpHen s". Freitag den 1. März im Gewerbehauie gelangt außer einer Reihe effektvoller Männer-Chöre auf vielseitigen Wunsch die im vergangenen Jahre mit größtem Beifall aufgenommene Uhland'.cke Ballade ,DeS Sängers Fluch" von Albert Kluge zur Wiederholung. Für daS Bariton-Solo in diesem Werke wurde Herr Leopold Demuth. erster Bariton an der K. K. Hofoper in Dien, gewonnen, eine für Dresden noch neue Erscheinung, dem ein ausgezeichneter Ruf voranaeht. Herr Tcmutb war vor einigen Jahren ia Leipzig engaairt. ging dann nach Hamburg an S Stadt theater »ud ist letzt in Wien, wo er dank seiner glönze"d«n Mittel außerordentlich gefeiert wird. Herr Demuth singt im OrphrnS« Loncert noch Balladen von Löwe. das seker Zelt für Leipziger Architekten eckaffv,« vffenmcke AaSschrekben zur Erlangung von Plänen für die «u Leipzig stl Umgestaltung des TbomaskirchhofS „ . „ waren bis zum Endtermine 27 Pläne eingcgangrn. Gestern trat das zur Beurtheilnng der Pläne gewähste Preisrichterkollegium zusammen, bestehend ans den Herren Geh. Oberbaurath Hostnann- Darmstadt. Stadtverordnetenvorsteher Bankier Z. A. Mayer, Geh. Kilchenrath Superintendent v. Pank. Königl. Naurath Schmieden- Beilin. Oberbürgermeister Justizrath Dr. Tröndlin. Geh. Baurath Professor Dr. Wallot und Geh. Hofrath Weißbach. Der erste Preis von 2000 Mk. wurde dem Entwürfe .Jetzt und Sonst" der Architekten Herren Wcidenbach und Tschammer znerkannt, der zweite Preis von 1800 Mk. dem Entwürfe des Herrn BauratbS Dr. Roßbach und der dritte Preis dem Entwürfe der Herren Architekten Sckmidt und Johiige. Zwei weitere Entwürfe wurden zum An käufe empfohlen. 1>* Karl v. Kaßkel's Over »Die Bettlerin vom Pont des Arts" erzielte bei der Erstaufführung am Nürn berger Stadttbeater durchschlagenden Erfolg. Der anwesende Komponist wurde oft gerufen. Die Chemie ft» der Küche. Manche Hausfrau oder Haustochter erinnert sich wohl aus ihrer Töchtrrschnlzeit an chemische Versuche. Retorten, Apparate und geheimnißvollen Formelkram, kann aber keinen Zusammenhang Vieser Wissenschaft mit ihrem häuslichen Küchenherde herauSfinöen. Und doch ist dieser ein kleines chemiichrs Laboratorium, und ihre täglich erprobten Kochrezepte sind eigentlich nur Zusammen stellungen der günstigsten Bedingungen zur Einleitung eines chemisch'physikalischen Prozesses, der dann das gewünschte Resultat liefern soll. Die Bereitung einer gewöhnlichen Mlttngskost zeigt UNS viel fach diesen Zusammenhang. TaS Rindfleisch besteht im rohen Zustande seiner chemischen Zusammensetzung nach auS Wasser. Stickstoffsiibstanz. Feit und Salzen. 'Bringen wir dasselbe in kaltes Wasser, so wird der sogenannte Fleischsaft, der die löslichen Bestandtbeile. Eiwrißsnbitamen und Salze, enthält, auSgelaugt. Erwärmen wir nun daS Master zum Sieden, so gerinnt daS schon gelöste Eiweiß und steiat. durch etwa» Bluisarbc braun gefärbt, an die Oberfläche der Flüssigkeit. Nun löst sich ein Theil des Gewebes unter Bildung V02 Leim, das Fett tritt verflüssigt an die Oberfläche. So erhält man die sogenannte Fleischbrühe, den Hanptanthril der Fleischiuppen. Allerdings ist diese Flüssigkeit, trotzdem sie schon alle Nährstoffe enthält, noch ungenießbar. Ulster Geichmackssinn verlangt instinktiv einen Zusatz von Salz, das sür unseren Organismus direkt erforderlich ist. in dem cs die Ver- danungslhätigkeit befördert. Doch die Snvve soll auch einen bestimmten Geschmack haben. Deshalb geben wir Zuiätze von frischen Krautern (Grünzeug) und getrockneten Pflanzentheilen (Gewürze), welche Riechstoffe (ätherische Orle) oder eigens schmeckende Körper enthalten. Um den Nährwertb dieser ..klaren Suppe" zu steigen», fügen wir auch stärkehaltige Substanzen zu. Die Stärke hat, wie jede Hausfrau aus ihrer Wäichevraxis weiß, die Eigenschaft, mit Wasser erhitzt, einen zähen Kleister zn geben. Erzeugt man nun aus Mehl ,md Wasser einen Teig und bringt diesen in Stücken in die kochende Brühe, so verkleistert die Stärke und bildet mit den übrigen Bestandtbeilcn des Mehles — dem stickstoffrcichen Kleber — die Supvemnehlspeiicn. Statt Mehl tann man jede andere stärkehaltige Substanz verwenden: Reis. Mais, Hafer. Kartoffeln. Sagostärke ». s. w. Unter Umständen will man das Rindfleisch nicht zur Her stellung einer Fleischbrühe verwenden. Um auch in diesem Falle eine Suppe zu erhalten, bedient man sich der Fleischrxkrakte. ein gedickter Brühen vo» minderen und billigeren Flerschsorten. die mit der entsprechenden Menge warmen Wassers eine Art Bouillon liefern. Oder man sucht das Fleisch ganz zu umgehen, indem man die Nährstoffe, welche es der Brühe liefert, anderweitig zu erleben strebt. So verwendet inan ein Gemenge von Mehl und Fett (Einbrenne), das für sich schwach erhitzt wird, bis das Fett schmilzt, und nun mit Wasser. Salz nnd Gewürzen eine Suppe liefen, die jedoch keineswegs mit einer Fleischbrühe veraieichlich ist. Durch das .Kochen" haben wir dem Fleisch eine ansehnliche Menge nahrhafter Bestandtheile entzogen: da? ziirückblcibendc Kochfleisch ist aber auch minder schmackhaft, da alle löslichen und aromatischen Stoffe in die Brühe übergegangen sind. Will man also eine wohlschmeckende Fleischspeise erhalten, so wird man trachten muffen, den Fleischsaft. der die löslichen Bestandtheile enthält, zurückzuhalten. Zndiriem Zwecke verwenden wir jene Erschcinunna, die jedes gesottene Hühnerei zeigt: daS ursprüglich klare und dünnflüssige Eiweiß verwandelt sich in eine zähe^ »n'n-lichc Masse, «s gerinnt..
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