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Trinkitat eingcschifft. Ein Tampfir, welchir Hinte «.bcnd Deutsches Reich. von Trinkitat dorthin zurückkehrte, berichtete, daß daselbst aller ruhig sei. Kairo, 24. Febr. (Telegramm der „AgeuceHavaS".) Infolge von London eingegangener Befehle ist der Marsch der englischen Truppen nach Tokar suspendiert. scheu Offizieren entstandene Meuterei Heringe führt worden sei. Man glauble, daß die englische Expedition sofort zurück kehren werde. Ein Teil der englischen Garnison von Khartum sei bereits eingeschifft, um nach Kairo zurückzukehren. Kairo, 23. Februar. Nach einem Telegramm au« Suakim sind Admiral Hewitt, General Graham, Baker Pascha und dev Stab der britischen Expedition heute früh nach Trinkitat abgegangen. Kairo, 23. Februar. (N. W. Tgbl.) Tie Eng- D Göda, 23. Februar. Gestern besichtigte Herr Kreis-! nicht mehr für haltbar. Wenn ihn auch bei der Beileids- houptmann von Salza und Lichtenau, welcher nach- gcschichte selbst kaum ein Borwurf trifft, so ist er doch durch mittags in Begleitung des Herrn Kirchenrat vr. Schmidt leine früheren Briefe über Deutschland — namentlich durch hierzu eintraf, unter Führung des Herrn Pfarrer Immisch seine Verdächtigung des Reichskanzlers, als habe er das Ein das hiesige Rettungshaus für verwahrloste Knaben. Derselbe fuhrverbot von amerikanischem Schweinefleisch erlassen, weil sprach sich nach eingehender Kenntnisnahme von den Ein- er selbst Großgrundbesitzer und als solcher Schweine-Jnter- richtungcn der Anstalt in der anerkennendsten Weise über cssent sei — hier sehr wenig beliebt und keineswegs der Mann, solche aus. die gespannten Beziehungen der beiden Länder auszugleichen. Löbau, 24. Februar. Die diesjährigen Militär- In Regicrungskreisen wird dem Gesandten der Vorwurf ge Ersatz-Geschäfte im Aushebungsbezirke Löbau sollen in macht, daß er seine Informationen über deutsche Verhältnisse folgender Weise stattfinden, als: Musterung in Ncusalza fast ausschließlich aus secessionistischen Quellen schöpfe, am 29. und 30. April und 1. bis mit 3. Mai, in Löbau am Es soll allerdings richtig sein, daß Herr Sargent ungewöhn- 5. bis mit 10. Mai; Losung am 12. Mai in Löbau; Aus- lieh viel in diesen Kreisen verkehrt. Mit den Abgg. Kapp, Hebung in Löbau am 26. und 27. Juni und in Ncusalza v. Bunsen, Bamberger steht er auf sehr vertrautem Fuß. am 2. und 3. Juli. — Nachdem seit der letzten Vormuster- Der erstere namentlich soll vermöge seines langjährigen Auf- ung des Pferdebestandes der in der Verordnung über enthaltS in den Vereinigten Staaten eine sehr einflußreiche die Aushebung von Pferden für den Bedarf der Armee vom Persönlichkeit auf der amerikanischen Gesandtschaft sein. 1. März 1877 vorgejchriebcne 6jährige Zeitraum verflossen — Wie die „N. A. Z." hört, beabsichtigt die argen.ti- rst, so soll nach Anordnung des Kgl. s. Kriegsministcriums nische Regierung an Stelle des vr. Cane den bisherigen eine dergleichen in diesem Frühjahre wieder stattfinden, und Generalagenten für das Auswanderungswesen, vr. Don sind hierfür im Regierungsbezirke Bautzen folgende Carlos Calvo, zu ihrem Gesandten in Berlin zu er Tage bestimmt worden: Es werden vorgemustert die Pferde nennen, vr. Cane soll in gleicher Eigenschaft in Wien Her aus dem Aushcbungs- (amtshauptmannschastlichen) Bezirke bleiben, wohin derselbe sich bereits vor längerer Zeit bc- u) Kamenz: am 12. Mai in Königsbrück, 13. Mai in Bern- geben hat. Der neu designierte Gesandte vr. Calvo ist ein bruch, 14. Mai in Crostwitz, 15. Mai in Elstra und 16. Mai bejahrter Mann, der den größten Teil seines Lebens in in Pulsnitz; b) Bautzen: am 17. Mai in Bischofswerda, Europa, vornehmlich in Paris, zugebracht hat. Derselbe 19. Mai in Bautzen, 20. Mai in Niedergurig, 21. Mai in ist als Verfasser des in Paris erschienenen „ckroit inter- Neschwitz, 23. Mai in Göda und 24. Mai in Wilthen; national tlworiguo ot pratiguo" vorteilhaft bekannt und e) Löbau: am 26. Mai in Bernstadt, 27. und 28. Mai in genießt den Ruf eines vorurteilsfreien Charakters. Das ihm Löbau, 29. Mai in Schönbach, 30. Mai in Ebersbach, 31. seither übertragene wesentlich nur nominelle Amt eines Mai in Herrnhut; ck) Zittau: am 3. bis mit 6. Juni in Generalagenten für das Auswanderungswesen hat er nie- Zittau, 7. Juni in Ostritz, 9. Juni in Hirschfelde, 10. Juni mals zu unbequemen Agitationen benutzt. in Reichenau und 11. Juni in Großschönau. — Im Interesse — Die Enthebung des deutschen Konsuls Ter Brüggen der Herren Landwirte und anderen Besitzer von Pferden in Porto Alegre darf, wie die „Voss. Ztg." mitteilt, wenn glaubt man schon jetzt darauf Hinweisen zu sollen. gleich dieselbe in den verbindlichsten Formen vor sich ge- Dresdcn. Erledigt ist die ständige Lehrerstelle gangen ist (s. Nr. 43 d. Bl.), als ein Erfolg des hiesigen zu Kändler, Amtsanteil. Kollator: das Ministerium Centralvereins für Handelsgeographie angesehen werden. Herr des Kultus und öffentlichen Unterrichts. Einkommen: 1050 Ter Brüggen trat gegen die deutsch-brasilianische Ausfrell- Mark Fixum, 32 Mark für kirchcndienslliche Verrichtungen, in Porto Alegre, welche ein so trauriges Ende nahm, von 72 Mark Honorar für den Fortbildungsschulunterricht und Anfang an feindselig auf und vr. Jannasch zog gegen sein freie Amtswohnung, eventuell von Ostern 1885 an ein ent- Verhalten in Schrift und Wort sehr energisch zu Felde, sprechendes Logisäquivalent, hierüber bis zu Ostern 1885 Herrn Ter Brüggens Nachfolger ist Herr Hellwig, ein noch 216 Marl für 6 Überstunden in der Volksschule. Ge- junger, tüchtiger Berufskonsul, bisher Vicekonsul in Älexan- suche sind bis zum 10. März an den K. Bezirköschullnspcktor drien; er ist ein geborener Berliner, Sohn des Provinzml- Schulrat Saupe in Chemnitz einzureichen. I Steuerdircktors Hellwig. — Heute verstarb zu Brandenburg a. H. Staats- Berlin, 23. Februar. Der Kaiser empfing heute den Minister v. Selchow, von Ende Dezember 1862 bis zum Polizei-Präsidenten von Madai und hörte den Vortrag des Anfänge des Jahres 1873 preußischer Minister der land- Ministers des Königlichen Hauses, Grafen v. Schleinitz. Die wirtschaftlichen Angelegenheiten, nach kurzem Krankenlager an Kaiserin besuchte gestern das Augusta-Gymnasium in einer Lungenentzündung im Alter von 78 Jahren. Charlotünburg. — Ein Berichterstatter meldet: In den Bundesrats-Aus- — Die Korvette „Olga', deren Ankunst in Plymouth schüssen wird die zweiteLesung des Aktienrechts-Gesetzes mit dem Prinzen Heinrich an Bord bereits gemeldet in diesen Tagen stattfinden und voraussichtlich die Vorlage wurde, hat noch in den letzten Tagen viel von den um diese mit dem Beuchte des Ausschusses auf die Tagesordnung der Jahreszeit im atlantischen Meere herrschenden Stürmen zu nächsten Plenarsitzung gelangen. Ebenso wird es für mög- Irrdrn gehabt. Wie die „Weser-Zeitung' berichtet, ist diellich gehalten, den Entwurf über Unfall-Versicherung! — Dem Vernehmen nach sind Verhandlungen zwischen Deutschland und Rumänien wegen eines Konfular- _ , „ o Vertrages von Rumänien oorgejchlagen und sollen in — Die „Post" erfährt, daß die Kaiserin von Oster- Berlin eröffnet sein. (K. Z.) reich nach beendigtem Aufenthalte in Wiesbaden zur Fort- — Noch der Novelle zum Gesetz wegen der Unter- .. , , , .setzung einer Kur nach dem Norden, dem Haag, sich zu be- suchung von Seeunfällen soll auch die Erteilung von '^00 Husaren nach^h^ gedenkt. IRügen und Verweisen und die Entziehung des Patents auf - —Offiziös wird bemerkt: Durch den Besuch des russi-I Zeil zugelassen werden. schen, der Person des Kaisers Wilhelm attachierten Generals — In Sachen der Kollision der Dampfer „Cimbria" Fürsten Dolgorucki in Friedrichsruhe ist den politischen und „Sultan" ist nunmehr auch die Motivierung des Kombinationen wieder einmal Thür und Thor geöffnet am 17. Dezember bekannt gegebenen Spruches des Ham- Tcr Flut von Mitteilungen gegenüber, welche darüber ent- burger Seeamtes zur Veröffentlichung gelangt. Das standen sind, ist es eine auffällige Erscheinung, daß man in 170 Folioseiten umfassende Aktenstück unterzieht alle Momente denjenigen diplomatischen, politischen und militärischen Kreisen, der traurigen Katastrophe einer eingehendsten Beleuchtung Suakim, 24. Februar. Die nubi schen Truppen in denen allein man wohl über den Zweck dieser Reise etwas und schließt mit folgenden Sätzen: „Zum Schlüsse leiht das weigern sich, sich nach Trinkitat einschiffcn zu lassen unter wissen könnte, bis jetzt nicht die geringste Kenntnis von ihrer Seeamt dem Wunsche Ausdruck, daß in Hinsicht des Schiffs- dem Borqeben, daß die Kugeln auS ihren Gewchreu die von ^anlassung hat. ES läßt sich daher mit Sicherheit an- baues, wie der Organisation dcS Schiffsdienstcs, welche für . i. - nehmen, dag bisher nichts als bloße Kombinationen laut ge- Passagierdamp chiffe zu fordern find, aus dem Seeunfall den Ausstandlschen geführten Schilder Nicht durchbohren ^rden swd. Die erste derselben, daß die Berufung des der „Cimbria" die im Interesse der Sicherheit der Seefahrt könnten, auch vermochten sie nicht e«nzusehen, weshalb man Fürsten Orloff als Botschafter nach Berlin den Grund der zu verwertenden guten Lehren gezogen werden. Geschieht ihrer bedürfe, nachdem bereits englisches Militär nach Trin- Reise gebildet habe, leidet an Mängeln innerer und äußerer dies nicht, so wird die Wiederkehr ähnlicher Katastrophen kitat abgegangen sei. Wahrscheinlichkeit; dann wurde die Ausstellung der Truppen stets zu befürchten sein. Das, was man so häufig das „Glück" New-Jork, 23.Febr., abds. (Schluß-Kurse.) Wechsel in Polen oder vielmehr deren Dislocierung und eine gleich- in der Seefahrt nennt, ist glücklicherweise in ber Mehrheit auf Berlin 95?. Wechsel auf London 4,86Z. Cable Transfers zotige Bewegung der Cadres in unseren Ost-Provinzen als aller Fälle die Anwendung gesammelter Kraft, Vorsicht und 4,90;. Wechsel auf Paris 5,15^. 4H fund. Anleihe von 1877 Objekt der Verhandlung hmgestellt und scheinbar damit auch Sorgfalt im Dienste der Aufgaben der Schiffahrt. Möge 123?. Ericbahnaktien 26Z. Central-Pacific-Bonds 112?. die Anwesenheit des Kriegs Ministers Bronsart v. Schellen- das nie anders werden." New-JorkCentralbahnaktien 117?. Chicago u. North Western dorff begründet. An sachverständigen Stellen wurde diese — Zur Konkurrenz um die Heizungs-und Lüftungs- Eisenbahn 146. Geld leicht, für Regierungsbonds 1z, für Angabe jedoch sofort mit einem Fragezeichen versehen, weil Anlagen für das Reichstags-Gebäude in Berlin sind, andereSicherhcitencbenfalls 1ZA.—Warenbericht. Baum- das eine ganz neue Art unter den Großmächten wäre, wie das „Centralbl. der Bauverw." meldet, nahezu 190 wolle in New-Jork 10?. do. in New-Orleans 10^. Rasfin. sich zu verständigen. Nunmehr beginnt jedoch schon die Ab Programme abgehoben worden. Die Beteiligung an dieser Petroleum 70 8 Abel Test in New-Jork 8z Gd., do. in PHÜa- wiegelung; es wird bereits angegeben, der Kriegsminister und Wetlbcwerbung verspricht danach eine über alle Erwartung delphia 8z Gd., rohes Petroleum in New-Jork 7;, do. Pipe Fürst Dolgorucki seien gar nicht beim Fürsten Bismarck zu rege zu werden. line Certificates 1 D. 0? C. Mehl 3D. 60C. RvterWinter- >Enengclrvffen. U» beachtenswerten Stellen hält man cs — Die „Nordd. Allg. Ztg." citiert Artist! verschiedener weizen lokv 1D. 8? C., do. pr. Februar 1 D. 7? C, do. pr. lür wahrscheinlich, daß dec Kriegsminister wegen des algerischer Blätter, worin behauptet wird, ganze Gruppen März 1 D. 8Z C., do. pr. April 1 D. 10z C. Mais (New) Militärpensions- und Relikten-Gesetzes Rücksprache und Banden preußischer Spione durchzögen das Land 62 C. Zucker (Fair refining Muscovades) 5?. Kaffee (fair mit dem Reichskanzler genommen habe. Beide Entwürfe sollen und zögen unter dem Vorwand, Geschäfte machen zu wollen, Rio-) 12z. Schmalz (Wilcox) 10,25, do. Fairbanks 10,25, dem Reichstage wieder zugchcn. Zugleich verlautet, daß an Erkundigungen über die Vermögensverhältnisse und andere do. Rohe u. Brothers 10,10. Speck 10z. Getreidefracht L eine principielle Änderung in der Stellung der Regierung die „Pendulcn-Dicbe" interessierende Einzelheiten ein. Der zu der bekannten Streitfrage wegen Kommunal-Besteuerung Gewährsmann der „Nordd. A. Ztg." fügt hinzu, daß dieser der Offiziere in Verbindung mit dem Pensionsgesetze nicht boshafte Unsinn durch eine Bande Algerien in Handels- zu denken ist. , geschäflen bereisender Gesellschaft holländischer Juden hervor- — Wie dem „Hamb. Korresp." berichtet Wird, hält man gerufen worden sei. Die Feststellung die Stellung des amerikanischen Gesandten Sargent "" Gewißheit nur die Folge haben, franzvmcherfeltS die B^ - - - — - - ' hauptung hervorzurufen, die berüchtigten preußischen Spione bedienten sich nicht nur der Maske veischicdener Berufs- I biS zur Sitzung in der zweiten Hälfte der nächsten Woche zu erledigen. ES war vorauszusehen, daß an den Vorlagen, an denen bereits seit einer Reihe von Jahren gearbeitet worden, und über deren Principien man sich unter den Regierungen früher verständigt hatte, jetzt keine großen Veränderungen vorgcnommen werden würden. Die Beratung wurde in den Ausschüssen noch dadurch erleichtert, daß die Herren daran teilnahmen, welche die Ausarbeitung der Entwürfe geleitet und besorgt hatten; so führte bei den Beratungen des Aktien rechts-Gesetzes Staatssekretär vr. v. Schelling den Vorsitz und bei der Unfall-Versicherung wird Staatsminister v. Boetti- Icher die Beratung leiten. — In Bundesratskreisen wird — so melden die „B. P. N." — der Einbringung der Kreditvorlage für die Komplettierung der deutschen Marine — für Torpedo zwecke — schon für die nächsten Tage entgegengefehrn. Auch das Militärpensions- und Relikten-Gcsetz dürfte, zumeist in wenig veränderter Gestalt, in Bälde zu erwarten sein. ... . .... . . - i der Feldmarschall und Reichsratspräsident Großfürst Michael, Ian der traten spute aus suakim den Vormarsch an. und zu ihren Mitgliedern gehören der durch seine Waffen- — Zwei englische TranSportdampfer sind, durch thatcn berühmt gewordene General Gurko und der uns so «irakische Piloten irrcgkführt, gescheitert. Iüberaus wohlgesinnte General Graf Schuwaloff, ein Bruder Kairo, 23. Ftbruar, mittags. General Stephenson des früheren russischen Botschaft in London. Welchen hat noch London telegraphiert und angesichts der gegenwärtigen legt, ergicbt sich schon 3 ... ? daraus, daß die „Nord. Allg. Ztg." an leitender Stelle er- Dmge um Instruktionen der Regierung gebeten, ^hlt, aus welchem Grunde der Kaiser mit dem berühmten Bis jetzt sind diese Instruktionen nicht eingetroffen. In- russischen Militärorden ausgezeichnet worden sei, und daß zwischen hat General Graham Befehl erhalten, sich in Trink tat er denselben vorschriftsmäßig nie abgelegt, sondern immer am zu behaupten, bis positive Nachrichten über die Eieignisse um Überrockmben^ dem Eisernen ^Kreuze getragen habe. , , ° K a7r'°'W. s-b-»», °bmd«. Noch -m.m T-I-gr-wm in Wi,sb-d-n ,n> F°,I. j arten, sondern auch fremder Nationalität, eine Behauptung, die leider eine scheinbare Begründung in der Thatsache finden würde, daß wirklich einige in Algerien lebende oder reisende Deutsche, um dem Hasse der Franzosen zu entgehen, ihre Nationalität verleugnen. Die „Nordd. A. Z." bestätigt, daß in Frankreich aufhältliche Deutsche es nicht selten für geraten finden, in öffentlichen Lokalen als Deutsch-Osterreicher, Schweizer oder Elsässer aufzutreten, und bemerkt dazu: Sie erweisen sich damit als takt- und gesinnungslose Menschen. Wir möchten diese traurigen Individuen darauf aufmerksam machen, daß, wer den Haß der Franzosen in dem Maße fürchtet, daß ihn seine Ängstlichkeit zum Lügner macht, auch seinen eigenen Landsleuten das Odium der Lächerlichkeit, scheuen und ruhig zu Hause bleiben oder andere als franzö sische Länder bereisen solle. — Der Kampf der österreichischen Behörden gegen die Anarchisten wird hier sehr aufmerksam verfolgt. Es ist ein öffentliches Geheimnis, daß beispielsweise der Sicher heitsdienst für den Kaiser neuerdings bedeutend verstärkt worden ist. Ist doch erst vor einigen Tagen ein neugieriger Lehrling aus Crefeld, der Unter den Linden einen Polizei beamten in Civil fragte, wann der Kaiser wohl zu schen sei, sofort verhaftet und erst nach peinlichster Untersuchung als ungefährlich wieder entlassen worden. — In hiesigen Arbeiterkreisen wird eifrigst für Um wandelung der Ortskassen der hiesigen Gewerkschaften in freie eingeschriebene Hilfskasfen agitiert, und ein großer Teil der Gewerkschaften ist auch nicht abgeneigt, diese Umwandelung vorzunehmen, ein Mal, weil die freien Hilfs kassen in der Wahl ihrer Vorstände unbeschränkt sind, weil ferner in der Verwaltung dieser Kassen die Arbeitgeber nichts mitzureden haben, und weil die Hilfskassen sich über das ganze Reich durch Errichtung von Filialen verbreiten können. Die Hauptschwierigkeit für die Agitation der Arbeiter liegt darin, daß es sehr streitig ist, ob das Vermögen der Ortskrankenkassen eventuell auf die freien Hilfskassen über gehen kann. Von den städtischen Behörden, welche für die 69 hier bestehenden Ortskrankenkassen (mit 784447 Mark Vermögen) entschieden eintreten, weil sie das Zusammenwirken von Arbeitgebern und Arbeitnehmern in diesen Kassen für außerordentlich wohlthätig halten, wird bestritten, daß daS Vermögen der ortsstatutarischen Krankenkassen so ohne wei teres auf freie Hilfskassen übertragen werden könne. Die Arbeiter werden meinen, man könne es getrost auf einen Prozeß ankommcn lassen. Die Hauptsache ist aber wohl, daß die Arbeiter mit ihren Kassen „unter sich" sein wollen, und die social-demokratischen Führer scheinen die ganze Hilfs- kassen-Frage nebenbei auch zu agitatorischen und organifa- torischen Zwecken ausnützen zu wollen. Im Stadthaus ist die Sache bereits von dem Arbeiter-Stadtverordneten Singer zur Sprache gebracht worden. Während Hr. Singer scharf für die freien Hilfskassen inS Zeug ging, plaidierte Ober- Bürgermeister v. Forckenbeck für Erhaltung der Ortskassen und für freie Konkurrenz der Hilfskassen mit den Ortskassen, 350 Korvette mit Verlust von Bugspriet und sämtlichem Vorder geschirr daselbst angekommen. In der Nacht zum 21. d. wehte an der englischen Südlüste ein sehr heftiger Südweststurm mit schweren Regenböen, im Kanal herrschte hoher Seegang — Die vom Kaiser Alcxander angeordnete Enisendung einer Deputation behufs Beglückwünschung unseres Kaisers zu dem 70jährigen Besitz des Georgen-Ordens hat nicht bloß den Kaiser, sondern auch die Regierungskreise sehr angenehm berührt, doppelt angenehm wegen der Wahl ihrer Mitglieder. Denn der Führer derselben ist ein Oheim Alexanders 111.,