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Dresdner Nachrichten : 10.06.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188206109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820610
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-06
- Tag 1882-06-10
-
Monat
1882-06
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.06.1882
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und Ortonchter dem Zuruf: »n l" kulmi- ^ks in,einer Gaststube mit dem Zirgeleibefltzer AlfrÄ» Sammler in «in hitzige» Wortgefecht. da» in »Solch« Ortsrichter, die sich so betragen «>» sind Lum ntrte und übrigens machte der Redner seinem Mihmuth aeaen S. noch dadurch Lust, daß er auSspie und demselben da» Geld für da» aenossene Bier nachwarf. Das Schöffengericht unter Vorsitz d«» Herrn Amtsrichter Wolf erkannte in dem von Sammler ange strengten Beleidigungsprozeß gegen Widmar auf ein« Geldstrafe von 60 Dt. event. 12 Tagen Gefangniß, Auiserttauug d«S ÜMil» für den Kläger und die Besuaniß, da» letztere im Gastbose W'S zur öffentlichen Kenntniß zu bringen. — L»nd»«ri«r den lv. Juni. «ttitkmmer V. v Ubr Hai»,« »»rljaiidiung In Veivailliglach,» dtr H»ndi>rd«tl»,in »erw. Meiner! In Ncuarunn liegen rliest» «e>,l,el. »di,»« t« «itlllieic» wegen Belcldi»»ni. 10 die Walchfrau Helene Echan« «egen di« Htlstbremlerteiielran VW»« wegen vcleidigung. rage-geschtchte. Deutsche» Reich. Wie man dem Berl. B. C. au» Kassel privatim depeschlrt, ist das Befinden deS Prinzen Karl ein peinlich Bedenkenerrcnendes. Die Bewußtlosigkeit in '.folge der Schmerzen und der Korpecschwäche tritt häufiger ein. und die Am sicht am eine Heilung des LUftbruches ist bei den Aerzten, da die Kräfte sich nicht als hinreichend erweisen, nur noch eine ziemlich geringe Das Ceremoniell bei der Taufe deS neugeborenen Sohnes de» Prinzen und der Frau Prinzessin Wiihelm ist folgende»: Die hohen Herrschaften begeben sich an, Sonntag um 2 Uhr Nachmit tagS im Neuen Palais zu Potsdam nach der zur Taufkapelle ein gerichteten Jaöpis-Galerie. Hier wird die Prinzessin Wilhelm an der Seite des Taufaltar» Platz nehmen. Nachdem die Majestäten, sowie die anderen erlauchten Taufpathen und Taufzeugen um den Altar Ausstellung genommen haben, erscheint der Zug deS sürst- trägt das deu Hos Den trotz deS otter-Iäger , „Schatz", wo ein mehreren Fischottern t. Nach vtejxr au» seinen, !gte durch einige wohl annchen und verw ilse der Hunde eine rgerer Zeit auch g Kosten von ca. aclit worden. erM idt, war t» gelungen, in dem sogenanntem in einen Arm des Polenzstusseö mündet, »spüren. Auf dieselben wurde nun Jagd > e n gegangen und rebellisch. Der Kt« »tereS Wort eine» aber sehr Vo, er letztet« wurde mit der Lobo^itz-Ltbocho- und begrub mehrere ort. Der Einsturz lichen Täuflings. Denselben eröffnet der Hosmarschall v. Libenau. Die Oberhosmeistcrin Gräfin Brockdorf tr fürstliche Kind-, die Schleppe der Taufrobe wird von d damen Gräfin Keller und Fräulein v. Gersdorf getragc Zug schließt der Kammerherr von Mirbach. Beim Eintritt in die Taufkapelle übergiebt die Oberhofmeistcrin den fürstlichen Täufling an die Prinzessin Viktoria, welche ihn bis zum Taufakte am Altar auf den Armen hält. Während des Taufaktes wird der Kaiser den Patlien und Urenkel über die Taufe halten. Nach Beendigung der religiösen Feier übergiebt die V-mzesstn Viktoria den Prinzen den Armen der erlauchten Mutter, sobald die Taushandlung vollzogen ist, wird die Prinzessin Wilhelm in dem rechts an die Jaspis- Galcrie anstoßenden Gemache eine BcglückwünschungSeour der Tauf gäste annehmcn. Unmittelbar nach der Taufe findet in dem großen Marmorsaale des Neuen Palais eine Galatafel statt. Außer den fürstlichen Personen find Fürst Bismarck und Gras Moltke zur Taushandlung als Zeugen geladen. Die Taushandlung vollzieht Obcrbofprcdigcr vr. Kögel. Prinz Karl hat die vergangene Nacht weniger gut geschlafen, weil bei dem nunmehr freien Bewußtsein die Beichwerdcu des Ver bandes mehr empfunden werden; sonst ist der Zustand unverändert. Die P a r l a m c n t s - V a n ko mmis s i o n hat eine Sitzung abgchalten. Bisher sind 22 Pläne für das neue Reichstagsgebäude eingeliesert worden, während der Terminder Einsendung der Pläne am Sonnabend den 10. Juni, Mittags 12 Uhr, »bläust. Aus dem Umstande, daß 5—600 Architekten die Konkurrenzbedingungen be zogen hatten, war geschloffen worden, daß die Einsendung der Pläne besonders zahlreich stattfinden würde. Es werden gegenwärtig in Berlin etwa 6000 Pferde jährlich geschlachtet, eine recht erhebliche Zahl, deren Fleisch in Berlin ibeils in Form von Wurst, theils in anderer Gestalt, namentlich als Rost-bccf konsumirt wird. 43 Schlangeneier, die von einer zweiten der Hagcnbcck'- schcn Riesenschlangen in Berlin in den letzten beiden Tagen im Aguarium gelegt waren, sind zu Rührei zubereitet, von einigen zwanzig Herren, die einer Einladung des Dr. Hermes gefolgt waren, verspeist worden. Meistens hatten sich fortschrittliche Abgeordnete zur Verspeisung des Reptilienfonds eingesundcn, u. A. die Abgeord neten Professor Virchow, Koch-Hamburg, Dr. Papellicr Bayreuth, Klotz, Hugo HcrmcS, ParisiuS, Dr. Gieschcn, dann ferner Dr. Braun, der Konstrukteur der Schlangenbrutmaschine. Die diesmal zu Rührer geschlagenen Eier unterscheiden sich von den früheren Eiern sowohl m Gestalt als in der Farbe, sie sind nicht so gras,, etwas spitzer und von gelblicherer Färbung. Im Käsig der Schlangen konnte man heute noch 28 dieser Eier liegen sehen. Ueber die Verbesserung derPostcinrichtungen in Elsaß- Lothringen wird berichtet: Bor dem ÄuSbruch des deutsch- französischen Krieges bestanden in den Grenzen der heutigen Reichs- landc 170 Poslanstalten und 42 Telegraphensinlionen. Der Posldienst umfaßte im Wesentlichen nur Briefe, Drucksachen und Waarniproben. Eine Packetbesördcrung gab es nicht, die Beförderung von Geldbriefen war durch eine niedrige Werthgrenzc beschränkt, die Uebcrmittlung von Baarbeträgen im ' und schwerfällige ? ' ' war nur für wen anderen außerhalb seines Wohnortes erscheinenden Zeitung muß sie bet dem Verleger selbst, oder einem derZeitungshändler bestellen und bezahlen, und erhielt die einzelnen Nummern als gewöhnliche Drucksachcnsendungen. Auch hinsichtlich der Schnelligkert stand der Dienstbctrieb auf keiner hohen Stufe. Selbst auf den wichtigeren Eisenbahnrouten des industriell hochentwickelte» Gebietes wurden täglich nur 2 Züge in jeder Rick,tu» Zu Ende 1881 war die Zahl der Po ... ^ » jroße Strecke im Flu' .ich zu Stande gcbrart Der der LoUendung nahende Bahn ho nutzer Sekundärbahn stürzte zusammen Arbeiter unter sich. Zwei derselben starben soso erfolgte wegen der mangelhast konstruirten Decke und wegen des Weichen« der Fundamentmauern. Ein Schüler der Handelsakademie in Triest Namens Krammer- städter bestieg den dasigen Leuchtthurm und stürzte sich von der Höhe desselben auf die Felsklippen herab. Die Leiche ivurde mit gänzlich zerschmettertem Schädel aufgefunden. Als Motiv des Selbstmordes wird Furcht vor Relegation angegeben. Infolge der jüngsten Maßnahmen, namentlich der strengen Polizciremsion der Reisedokumente der anaclangten Emi granten hat in Brody der Zufluß flüchtiger russischer Juden wesentlich abgcnommcn. Der letzte russische Pcrsonenzug brachte nur acht Personen, von denen sechs, weil sic nusweiSlos waren, sofort den Rückweg mitteten mußten. In Ravziwilow langten dagegen ncuerlich450 Emigranten an. deren ReisczieiBrody sein dürfte. Frankreich. Der Bischof von AngcrS, Freppcl, ist verklagt worden, weil er die Herausgabe der zu viel erhaltenen Be soldung verweigert hat. — Das Verbleiben des anläßlich der letzten Ruhestörungen im Quartier Latin kompromittirten Polizcipräfetten Caincscasse auf seinen, Posten macht viel böses Blut. Rochcsort hat eine Subskription eröffnet, von deren Ertrage dem Präfekten ein Ehren-eiMKv-Mg (Todtschlüger) gekauft werden soll. Italien. Ter mit Crispin nach Eavrcra gegangene Arzt Pini meldet telegraphisch, daß wegen mangelnder Vorbereitungen die Verbrennung der Leiche unmögli ch und die vorläufige Einbalsamirung geboten sei. Nach langem Famiiienralh beschloß man, dem Wunsch der Nation nachzugeben, die Leiche Garibaivi's nicht zu verbrennen, sondern in Rom auf dem Janiculus deizusetzen. Bei der Leichenfeier in Caprera waren über 300 Vereine vertreten. Diejenigen Marsalas trugen den mit Kränzen überdeckten Sarg Garibalbi's. Alsieri Namens des Senats, Farini NamcnS der Kammer und die Minister Zanardelli, Ferrero und Erispi hielten sehr beifällig ausgenommen,: Reden. Der Sarg wurde unter Kanonensalven der Schiffe „Washington" und „Carivdi" auf d.m Friedhöfe bcigesetzt. England. Die Majorität der Parlaments-Kommission hat sich für den Knnal - TunNel ausgesprochen, da die Fortisication an demselben jede Möglichkeit einer feindlichen Invasion ausschließen. Irland. Der in Rahasane (Grafschaft Galway) wohnende Eigenthümer Walter Bourke ist, als er aus der Stadt Gort nach Hause zurücklehrte, erschaffen worden. Ebenso wurde der ihn be gleitende Dragoner gctödtet. Bourke war schon seit längerer Zeit den Feindseligkeiten seiten der Pächter ausgesctzt. Bis jetzt sind infolge dieses Mordes keine Verhaftungen erfolgt. Egypten. Derwisch Pascha und seine Begleiter hatten eine Vrstündigc Audienz beim Kbcdivc. Später wurden Arabi Bcy und die übrigen Offiziere von Derwisch empsaiigen; es heißt, der Empfang sei kühl gewesen. Derwisch Pa cha überbringt ein Schrei ben des Sultans, in welchem auseinandergesetzt wird, der Zweck seiner Mission sei. die Ordnung wiederhcrzustcllen und di» Autorität des Khcdivc zu befestigen. China. Die chinesische Regierung hat ihre erst jüngst eröffnet« lProbe-Telegraphentinic Shanghai-Tientsin an eine aus wärtige Gesellschaft um 400,000 Dollars verkauft, La ihre Unterthanen von dem Telegraphen keinen großen Gebrauch machte». ergebe» taffen. rcmdbl. theilt einige interessante Ileberrasciungen mit. In Berlin, rn einer der frühesten Morgen dem Grundstück der Fabrik von Gustav Lome, Diese jcge der Postanweisung war an umständliche auf 426, also auf das Zweieinhalbfache, bettlebsanstalten auf 308, also daS Siebenfache, erhöht. uf den täglich fa . seit 1670 bekanntlich sehr vermehrten Eisenbahnen werden 6 7 Züge zum Postversandt benutzt. In al Landpostkurse vermehrt worden. Eine der bev ungen für die Bewohner der Reichslande war Packctbcsördemng, welche im verflosseneil Jahre bereits 3,576.000 Sendungen umfaßt hat. Auch die im Jahre 1870 eingeführten Post karten zeigen eine recht erfreuliche Aufnahme dieser Einrichtung seitens des Publikums: nahezu 7 Millionen Stück haben sich in genanntem Jahre ln Elsaß-Lothringen bewegt. Die Beförderung oec Geldbricse In ähnlicher Weise sind die dstcn Verbcsser« die Einführung der 'sorg: „ ^ gen mit Erfolg eingeführt worden. Die für ist von den früheren Schranken befreit, die Besorgung von Postnach nahmen und Postaufttä das Publikum und die durch Vermittelung der ' gehabt: im verflossenen in Elsaß-Lothringen erst debitS vertrieben worden Zeitungen im Wege Wesentlich zu berücksichtige» Post ist ferner. daß durch die Einführung des deutschen Post- und Telegraphendienstes fast sämmttiche Gebühren eine erhebliche Ermäßigung erfuhren. Auf cuwere Vorthcile, als Einführung der Büchcrbestellzettel, der Briefe mit Zustellungsurkunden, der außerordentlichen der Eilbestellung, der Abgabe der Briefe an die lcitungSbeiiaaen, xiiipfängcr selbst, streifenden, aus der Rheinebene, kommenden Gewitter schlug der Blitz, glücklicherweise ohne zu zünden, in eine mit etwa drei Centn« am Rhein-Riwne-Kanal gelegenen orrse ist mit einer etwa l'/r Meter - »gedeckt. Beim Ausweg zertrümmerte der Blitz die einen Nieter starke THUrschwellc. DasFort Werder ist mit einer ständigen Wachmannschaft von 25—30 Mann belegt. Unsägliches Unglück wäre bei einer Entzündungdes Pulvers entstanden. Keines der Festungswerke ist mit einem Blitzableiter versehen. Während desselben Gewitters wurde in dem nahen Dorfe Gcispolsheim ei» Wischen zivei Kühen cinhcrschreitcnder Mann vom Blitze erschlagen. Die Kühe kamen ohne Schaden davon. Ein dritter Blitz fuhr m die dortige Kirche und zertrümmerte den Beichtstuhl und die Thurmuhr. : i> Dis Straßburger Tabakmanufartur hatte den In haber ihrer Verkatzssstelle in Münster auf Erfüllung des zwischen beiden Thcilen abgeschlossenen Vertrages verklagt. Letzterer wollte de» Vertrags entbunden sein und beschwerte sich erfolglos bei allen Behörden; zuletzt wandte er sich an die Gnade deS Kaisers. Der „ Ziehen müsse». Bad Salzbrunn. Die amtliche Kuriiste zähste am 8. Juni bereits 442 Personen. Einschließlich der Touristen betrug die Ge- sammtfreguenz 683 Personen. . ^ ^ Der in Hamburg mit Erfolg bestehende „Woblthätige Schul- verein" entsaridte Anfang dieses Monats 500 der Erd o lung de- Aeutllelo». -j- Sonntag soll im K. Hoftheatcr „C arme n" in Scene gehen und zwar soll nunmehr Fräul. Hinrichsen aus Venedig, jene junge Deutsche, die dort am Pcntro ttmico lediglich in italienischer Sprache sang und deren wir wiederholt gedachte», die Rolle der Micaöla, die sie nunmehr deutsch studirt hat, singen. -h Eine der nächsten Gastrollen der Frau Schöller im Kgl. Hostlicater Hierselbst soll A. Thoma's „Mignon" sein. -j- Vesper in der Kreuzkirche heute 2 Uhr; 1) „8ieut carvus äosiäsiat ml kcmlvg agnarum", Motette (z. 1. M.) von G. P. Santc. genannt Palestrina, und 2) „Laß, o Herr, mich Hilfe finden", Hymnus für eine Alt-Solostimme, Chor und Orgel von Mendeis- sohn-Äartholdy. -j- Ein tiefes Dunkel lagert über der Gründung des „Deut schen Theaters" in Berlin. Man wußte bisher nur eine Reihe namhafter Künstler, die betheiligt seien, dann, daß Direktor vr. August Förster in Leipzig mit an der Spitze stehe und daß das Friedrich - Wilhelmstüdter Operettenhaus für die Zwecke um gebaut werden solle. Vom vorsichtigsten aller deutschen Schauspieler wird nun in sehr hübscher Weite das Nähere ausgeplaudert — von Friedrich Hause. Ein Korrespondent der „B. B.-Z." intcrivisle den berühmten Mimen bei seiner Rückkehr auS Amerika mit Bleistift und Papier. Haase sprach prächtige Grundsätze und Beobachtungen aus und kam zuletzt auk das „Deutsche Muster-Theater der Zutunst". Aus den Mitthcilungen Haase's eigiebt sich, daß DirektorLÄrronge Herrn Fritzsche den Kontrakt in der Weise abgckaust hat, daß dieser im Frühlahr 1883 sein Szepter niederlegt, um Raum zu schaffen für den Neubau des am 1. Septbr. 1883 zu eröffnenden „Dcurschen Theaters". „Wie kann man mir", meinte Haase, „an dem Zustandekommen dieses Unternehmens zweifeln, bei dem unser künstlerisches und finanzielles Interesse in so hohem Grade engagirt ist? Wir haben LÄrronge hypotbe karische Einlagen ä 30.000 Mark gemacht, die uns verzinst werden. Possart und Friedmann haben ie einen Antheil- schein st 30,000 Mark gezeichnet und entgegen genommen, Baman und ich mehrere solcher. Wie Poffart, der in München lebens länglich angestcllt ist, hier acht Monate wird spielen können, das wußte Hauke seinenr Interviewer nicht zu verrathen. Int. Sind schon viele Engagements abgeschlossen?" H. Fast sämintliche und zum großen Therl glückliche. Wir veröffentlichen die Namen aus mancherlei Rücksichten erst im nächsten Sommer. Int. Werden Sie vor Eröffnung des Deutschen Theaters in Berlin auftreten? H. Ich gewiß nicht. Vielleicht meine Herren Kollege» auch nicht. Wir wollen den Berlinern nach Möglichkeit „neu" sein. Int. Fürchten Sie nicht, daß sich die vielen Hamlets. Posas, Richards rc. ini Wege stehen werden? H. Diese Frage war die erste, welche wir erledigten, che wir in der vorbcrathcnden Konferenz zur Aus arbeitung der Details gingen. Ich habe von vornherein erklärt, daß ich mich unterordnen kann und Alle erklärten dasselbe. Ein Rollen - Monopol wird nicht stattfindeir. Wir werden in gewissen ersten Rotte» alterniren, heute eine kleine, mor gen eine große Rolle spielen. Die Parole lauter: Dem Ensemble jedes Opfer. Int. Welches Repertoire werden Sie wäh len ? H. DaS der guten Stücke ernsten und heiteren Genres alter und neuer Zeit, ohne indessen auf Ausstattungsstücke wie Coriolan, Caesar rc. zu reflcktiren. Int. Werden Sie das gairzc Jahr hin durch spielen? H. Nur während 10 Monate im Jahre. Int. Sind Sie für die anderen Bühnen des Reiches in diesen 10 Mo naten verloren? H. Keineswegs. Wir haben vereinbart, daß wir je nach dem Repertoire Urlaube bis zu 8 Tagen «basten. Int. Werden Sie ein Orchester ini Zuscharrerraunr anbringen? H. Keineswegs. Int. Werden Veränderungen des äußeren Schau platzes vor sich gehen ? H. Recht tiefgreifende, über die ich mich näher noch nicht auslassen kann. Elektrisches Licht werden wir nicht airbringen, aber wir werden dem großen Geheimniß der Wirkung Rechnung trage» und den Zuschaucrraum nicht zu weit ausdchnen. Fern von der Bühne geht dem Publikum der sublime Zusammen hang verloren, dessen wir zu unserer eigenen Belebung nicht cnt- gramm der Wr. Mg. Ztg. lautet: „Bayreuth, 6. Juni, Abends. Hier herricht keine Blättern-Epidemie. Seit 1. April bis vor Kurzem sind acht leichte Fälle an Variolw hier vorgckonmic». Seit acht Tagen kein ErkrankrmgSfall. Zur Zeit nur noch ein eigentlicher Kranker im städtischen Krankenhausc und dieser ist in RcconvaleScenz. Nicht ein Fall von Variola vsra. Gezeichnet: Stadt- Magistrat Bayreuth. In Vertretung: Baumann." . Ballerinan»^ , htn'tn Stuttgart rngaairt worden. Hr. üfig auf ein Jahr einen Gesundheitsurlaub an. f Schweighoser ist von Paris nach Münch, macht dort mit den „Spatzen" die Residenz rebelst lauf ist enorm, der Beifall „wüthend". Letzteres ^ Münchener Berichte« ist originell in Kunstsachen — charakteristisch. 1' Cs ist deS Gerüchte» Lrwäbnung zu thun, daß Hr. der erste in Aussicht genommene Parsifal, seine Mitwirkung Bühnenweihsestsptelen in Bayreuth, jetzt an Wagner ein« Absage gerichtet habe. Was wahr daran, wird sich zeige». Nach einer Version habe Vogl einen Brief Wagncr's empfangen gehabt, der von Mitwirkung der Frau Pogl alö erste Kundrn Abstand nahm, und ohne feine Gattin habe Voal auch nicht singen wollen. Nach anderen wäre (schwer glaublich) Vogl verdrossen, weil die Parsifal» Partie auch Herrn Jäger und Herrn Winkelmann übertragen war» den sei. Aber erstens hat daS Alterniren der Nibelungen 1876 in Bayreuth ebenfalls schon stattgefunden, und dann würde Vogl wohl nicht in 4 Wochen l t Mal die Partie aushaltcn können. Ausfällig ist, daß in allen Notizen die Mitwirkung Gudehuö - Dresden als Parsifal und Malten-Dresden als Kundrn unerwähnt bl»eb. An beide Künstler hat Wagner selbst die Aufforderung zur Mitwirkung schon von Palermo ergehen lass«,. -j- Das Berl. Fremdbl. durch das Telephon mit. stunden erschien auf Möckernstraße, Musikdirektor Sara mit sein« Schaar, um der Ge mahlin eines in der aus dein Grundstück liegenden Villa wohnenden Offiziers ein Ständchen zu bringen. Die Expedition der Fabrik machte sich ei» Vergnügen, den F«'niprechappnrat so zu stellen, daß die Tonwellen voll in die Schallüffnung bineinschlugcn und die Melodien, ivoruntcr natürlich mich nicht die,emge des Kußwalzers fehlte, ihren Weg nach dem telephonisch verbundene» Magazin in der Jägerstraße (fast Stunden Entfernung) fanden. Die am dortigen Apparat Lauschenden konnten zu ihren, Erstaunen den Nllancen der Musik genau folgen und behaupteten sogar bei dem zweiten Stücke, daß, nach dein Schatte zu urtheilc», die Musik« ihre Stellung gewechselt haben müßten, was auch in der Tlffit der Fall war, da dieselben von der Sonne belästigt wurden. ^' Leistung des Telephons ist doch gewiß ganz außerordentlich. Karl Sontag ist von New-?)ork mit dem Dampfer „Elbe" in Bremen eingettosscii und dürste dies« Tage Dresden aussuchcii. ch Die Stndtvcrivnltung von Eoburg hat für den Fall, daß eine neue herzogliche Hosovcr (Wintcrsaison) dortsetbst wieder errichtet wird, hierzu 50t>0 Ml. jährliche Subvention bewilligt. ch Max Bruch soll die Absicht haben, von Edinburgh nack New-Uork, als Dirigent der dortigen Liedertafel, überzusiedeln: mit 10,000 Mi. Gehalt. ch A k adcinischc Ausstcilung. VIII. Unseren Cicerone»» l dienst setzen wir mit den Düsseldorfern fort, an deren Spitze ein - Sachse steht, der seinem engeren Vaterlande alle Ehre macht. Hugo Ocbmichen: „Begräbnis! in Westfalen" (Nr. 166), ein ergreifendes Bild, welches lroi! seiner Aelinlicdkeit mit einem gleichen VaUtier- schcn Vorwurf, doch von grobem Verdienste ist. Die Figuren, welche den Schauplatz füllen, sind von verschiedenem Werthe, doch einige, wie der alte Bauer im Vordergründe, der in der Bibel liest, sind von eminenter Jndividuaiisirung und bekunden, wie sehr sie an dem traurigen Ercigniß betbeiligt sind. Gleiches kann man nicht von Vgt. Vordenbcrg's „Veteranen des Bcrnadotte" (Nr. 165) sage», die im Bilde so nichtssagend sind, wie sie 1813 bei Leipzig unthätig waren. Fräulein Ernestine Friedrichen: „Gänsemüdchen" (Nr. 60), ein crsrffchendes Bildchen in gesättigten Farben und wirk samer Beleuchtung. Karl Hilgcrs: „Vier Jahreszeiten" (Nr. 97 bis 100), in feiner colorlslischer Ausführung, sind wohl nur dep,Ab wechselung halber in einem ganz eigcnthümlichen Format gebannt. C. Jrnicr: „Harzlandschasl" <Nr. 106). Jrmer's Bilder bekunden stets, auch dieses, lokale Physiognomie, welche der Künstler durch einen Schatz von Dctailstndien an Ort und Stelle gewonnen, seinen Bildern zu Gute kommen läßt und ihnen den Vorzug des Wahren verlcjkt. L W. Jabarius: „Einfahrt in den Hafen von Ostende" (Nr. 42). Schöne Prospekte haben das Glück oder auch das Unglück der Fürsten, ost portrattirt zu werden, so geht es auch Ostende von der Seeseit« aus, allerdings bei Fabarius hier nicht zun, Unglück. Professor A. Siegert's zwei Genrebilder (Nr. 222 und 223) sind herzlich unbedeutend, welch' Schicksal Fritz Beinke's witzig sein sollender „Extrazug" (Nr. 12) theilt. Nud. Bendemann's: „Aus gang einer Moschee in Kairo" (Nr. 16) ist eine interessante farben frische Vedute mil tnpckcher Staffage. Schließlich seien nun noch der Beachtung empfohlen: I. Duutze: „Holländische Winterland- schast" (Nr. 36) nnt naturgetreuer Eisstäche, Albert An» sehr paftöre, doch effektvolle „Deutsche Landschaft" (Nr. 5), F. GrebeS „Hcrbstlandschaft" (Nr. 67), ein von Kindern belebter abendlicher Wald und endlich A. Keßler's virtuos componirte „Blanlenburgher Fischcrstotte auf der Heimkehr" (Nr. 118). BermtschteS. * Mit seinem Banreuther Ukas ist Richard Wagner natürlich sofort in die Hände der Witzblätter gefallen. So schreibt z. B. die „Berl.-Mtgs.-Ztg." „Das wurmte den Wagner, deß murrte die Mcist'rin, das trübte der Tvppcrt, das schmerzte die schnecigte Schleinitz! Und da nun jetzt der hochheilig-himmlisch, christlich kreuz-kriechende, prächtig-pnmkende „Parsifal" den glücklichen Gläubigen soll sehrend gesungen sein in benedeiten, Bayreuth, so (liebt solch glorreich Gebot der mahnende Meister zu zwapfffreiem nennen amen des Patrons der prahlhaftc Platzschet«, das Nichtsnutz verschachern den Sc' önen Schaufangs, an gleißende nimmer ein nothnünst'gcr Nichtsnutz verschachern den Schein an mer schönen Schausa „ , ... An der „Wahnfried"-Schwelle füll schwören rathen können, -i Ein Tele ids. schurkische Schänder deS und frech-feige Feinde! 2 auf knickiaem Knie det kommende Kunstfreund, daß heilig er halte unv unfehlbar den musischen Meist«, daß göttlich er glaub« die Gaben des Gnadcngcbcrs, daß er den paradiesischen „Parsifal" -reise als ewigsten Erguß o« Allmacht. Leier» dann soll er lecse und laut das legionenfach liebliche Leitmotiv, rückwärts und vorwärts frei ans den, Kopfe, damit man merke, er sei geweiht und gewillt zu würdige» das Wonnewerk. Dann auf den lmngsam entblößten, reinlich rundlichen Rücken soll mit stahlblauem Stempel ver Schließer der Loge ihm — dem Patron — ein kräftiges I'. 1'. ausdrücken, daß der jubelnden Jünger schillernde Schaar erkenne in ihm den wahr haften Wagiier-Wehrmnnn, den „Pnrsifal"-Pilgcr, und nicht ver wechsle mit muffigen Mozart-Mißnickv und HaydNilchen Heiden und ihn, keile mit knotigem Kunsthicb die krachenden Knochen oder ästhetisch« erziehlich ihn säuselnd setze an die laulichtc linde Luft." * Die nordamerikanische Po st Verwaltung beschäftigt sich mit dem Plane, eine neue Art von Postanweisungen zu schaffen, die sich als wirkliches Postpapicrneld darstcllcn würde. Die Idee dieser Postal-Ordcrs verdankt ihre Entstehung zum Theilc dem hoben Gebührentarife der bisherigen Geldanweisungen, zum Theile aber auch dem in den Unions-Staaten herrschenden Mangel an kleinem Papiergelde, dem durch die bevorstehende Einrichtung thunlichst abgcholfen werde» soll. Die Postal-Order soll »nr ans Geldbeträge unter fünf Dollars lauten dürfen, deren Auszahlung nicht an eine bestimmte Person, sondern an den Ueberbring« zu erfolgen hat; die Anweisungen sollen auf dünnes Bankiwtenpnpier gedruckt werden und ei» solches Format erhalten, daß sie bequem in einem gewöhn lichen Brieskouvctt verschickt werben können. Eine Haftung für ven Verlust der in einfachen Briefen versendeten Postal-Orders oder für dir Auszahlung der a»gewiesenen Beträge an die richtige Person wird jedoch seitens der Postverwaltnng nicht übernommen. Die Fälschung der neuen Postanweisungen soll durch die sorgsame Aus führung des Formularcs und durch ein mit demselben verbundenes Zahlkiifystem, mit dessen Benützung der angeiviesenc Betrag durch -veraushebcn der denselben zusammcnsetzendcn Ziffern mittelst einer Billetzangc dargesttilt werden kann, nabezu unmöglich gemacht werben. Man erwartet, daß die Postal-Orders sich als ein sehr bequeme- und leichtbewegliches Zahlungsmittel bewähren und in vielen Beziehungen das Papiergeld ersetzen werden. Abends ein getroffene Börsen. P««t» <Prodl,II«n>. v. Juni. (Lchluii.i Wcizcl, Juni U.z», g«pt.,D«r. 27.51, fkit. EpIr>ii,r JimiLS,75. Ee»'i.-D«c.Ll>,W, richi«. Riib« 2„ni7e,b«. ««»»r.. D«cdr. 71,51. slciqknd. Amsicrvam <Produki«i>>, 1. J«»t. iSchiiif.i Vciztn N«»Lr. «7», sl«I,«nd. Notzncn Juni —, Ociobcr IM, vkWIPM. je,»,»«» iGctrridcmarli), ». Juni. (Schluh.) Frrmdcr Weizen ruhiz. w«izc»>AnkUnilc cdrr si«iig«r
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