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Dresdner Nachrichten : 26.02.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189902263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990226
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-02
- Tag 1899-02-26
-
Monat
1899-02
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.02.1899
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Dvesdner? Nachrichten. 37. Seite 2. M» Sonntag. 3». Februar 1899 L s» Notenumlanss. einschließlich der ihr inzwischen zngewachlenen An- ttrelle. aus -ZOO Millionen Mark festgesetzt wird, unter gleichzeitiger Irrhöhung deS GesammtbettaaeS aus -l91.600,000 Mark. — Abg <z)amv Mcicksp.) hatte anstatt -100 Millionen 500 Millionen beantragt. Abg. Heiligenstadt hatte die Beseitigung der Noten steuer für die Reichsbank überhaupt beantragt. Berlin. Gegen den non den verbündeten Regierungen ver öffentlichten Entwurf eines Fleischfchan-Gesetzes erheben sich immer mehr Stimmen. Wie in parlamentarischen Kreisen verlautet, werden die konservativen Parteien, ferner der graste Theil des Eentriinis und ein großer Theil der Nationallibcrale» sich gegen das Gesetz anSsprccheii. Unter derartigen ungünstigen Aussichten für das Zustandekommen des (Gesetzes ist das Gerücht begreiflich, das heute vielfach im Reklrstage kolportirt wurde, daß das Ge leg wahrscheinlich von der Regierung zurückgezogen werde. Uebrigens würde bei der starke» Belastung des Reichstags das Geich selbst kaum vor vierzehn Tagen zur ersten Lesung gelangen können. Berlin. Der Staatssekretär des Rcickismarincamts. Kontre- admiral Tirpitz. hat der Hcimbnrg-Amerika-Linie nachstehendes TÄegramm zugcsandt: „Für die glückliche Errettung der „Bulgaria" aus schwerer Gefahr spreche ich Ihnen und der braven Besatzung des Schiffes meine nnfrichtiaste» Glückwünsche ans." Berlin. Bei dem Kaiser fand heute zu Einen des Geburts tages des Königs von Württemberg Jrübstüctstafel statt, zu welcher der württcmbcrgische Gesandte, der Reichskanzler u. A geladen waren. — Die sächsischen Rcichstagsabgeordneten außer den -Sozial demokraten sind zum l. März bei dem sächsischen Gesandten Grafen Hohentbnl zum Diner geladen. — Die wirthschastliche Vereinigung des Reichstags ist zum 1 März einberufen worden. Auf der Tagesordnung wird hauptsächlich der dem Reichstag zugegangene Gesetzentwurf betr. die Schlachtvieh und Fleischbeschau stehen. — In konservativen Kreisen des Reichstages wird eine Interpellation vorbereitet, welche an de» Reichskanzler die Frage richtet, wie er sich zu den sogenannte» Getreidewinkelbörsen stellt. Der Wortlaut der Interpellation wird erst noch der konservativen Fraktion und am 1. März der wirthschastlichen Vereinigung des Reichstags zur Begutachtung vorgelegt werden. — Das Abgeordnetenhaus geneh migte die vom Centrum und den Polen angefochtcnc Forderung von 752.-100 Mark zum Neubau der Kaiser Wilhelm-Bibliothek und des Proviuzial-Mnsenms in Posen. RcgierungSleitig wurde erklärt, daß eine politische Tendenz bei dieser Forderung fern liege. — Der in der Landtags-Thronrede »»gekündigte Gesctz- enimurf betr. die Reform der preußischen Medizinnivecfassnng. welcher die andcnveitige Regelung der Dienststellung der Kreisärzte und die Bildung von örtlichen Gesundheits-Kommissionen vorsieht, geht in nächster Zeit dem Landtage zu. Berlin. Professor Hans Delbrück, gegen den bekanntlich wegen der Artikel gegen die dänilchcn Ausweisungen das Disziplinar verfahren eröffnet worden ist, wurde ohne Angabe der Gründe benachrichtigt, daß der für heute angesetzte Verhandlungstermin aufgehoben worden ist. Hamburg. Auf das an die Direktion der Hamburg- Äinerikcmischc» Packctsabrt-Äktiengcsclltchaft gerichtete Telegramm des Kaisers hat die Gesellschaft wie folgt geantwortet: Ew. Majestät haben die Gnade gebabt, in dem huldvollen Telegramme vom heutige» Tage Allerböchslihrer Theilnabme an der glücklichen Wendung, welche durch Gattes gütige Vorsehung nach tngelanger Sorge in dem Schicksale der „Bulgarin" eingctrcten ist. eine» überaus warmen Ausdruck zu geben. Wir bitten Ew. Maiestät, hierfür unteren alleruntcrthäiiigsten Dank und die Versicherung entgegennebmen zu wolle», daß dem Glücke, welches uns durch die kaum noch erhoffte Rettung der „Bulgarin" zu Theil geworden ist, keine höhere Weihe verliehen werden konnte, als durch die Aeußcrung Kaiserlicher Huld. Von der unseren! braven Kapitän Scbmidt allcrgnüdigst verliehenen Auszeichnung haben wir dem selben telegraphisch Miltheiliing gemacht. „Eine weitere besondere Auszeichnung winde der Gesellschaft dadurch zu Tbeil. daß Prinz Waldemar, der Sohn des Prinzen Heinrich von Preußen in Be gleitung des Hoiiucnschcills Admiral p. Seckendvrff und seines Gouverneurs persönlich im Ve>wattii»gsgcbäiidc der Gesellschaft erschien und der Direktion seine Freude über die glückliche Ankunft der „Bulgarin" anssprach. Die Zollt der Glückwünsche, welche der Gesellschaft aus allen Theilen der Welt zngelwn. ist überaus groß. Besonders bekundet inan in England, wo über das Schicksal der „Bulgaria" nicht minder große Besorgnis! geherrscht hat, der glück liche» Rettung des Schisses lebhafte Theiluahme: auch von solchen Schifffahrts-Gesellschaften und Finnen, welche mit der Hainbura- Amcrika-Linie sonst kam» in Verbindung stehen, sind Glückwunsch telegramme emgegaiigen: und die Redaktion eines angesehenen Londoner Journals siigi ihrer Gratulation die Worte hinzu: Auf solche Seeleute darf Tcnffckland stolz sein! Die Gesellschaft schenkte ans Anlaß der glücklichen Rettung des Schisses durch seine braven Leute dem Sec>ci!>rer-Acmenha»se in Hamburg den Betrag von 10.000 Mark und überwies dem Fonds für die Er richtung eines Seeniannsheims in Kiantschou den gleichen Betrag. Zum Zwecke einer angemessenen Ehrung des Kapitäns, der Offi ziere und der Mannschaft der ..Bulgarin" wird die hiesige Handels kammer demnächst entsprechende Beschlüsse fassen. Tie Verwaltung der Hamburg-Amerika-Linic beabsichtigt ebenfalls, den Kapitän, die Ossiziere und die Mannschaften des Schiffes in besonderer Weise ausznzeichne» und für die bewiesene Tapferkeit zu belohne». Hamburg. Aus Anlaß der glücklichen Ankunft der „Bulgaria" hat die Direktion der Hainburg'Amerika-Linie folgende Ordre erlassen: 1. Unsere im Hafen liegenden Schiffe flaggen auf und nieder. 2. die Arbeit wird heute aus allen Schiffen in den j Ouaischuppen und Werkstätten so früh eingestellt, wie es ohne große Betriebsstörung möglich ist: 3. alle Meister crbcilte» ein Geschenk von je 6 Mk., alle Vvrleuie und Unteroffiziere ein solches von 5 Mk., alle Mannscbafte» der gegenwärtig im Hase» und aus der Uuterelbe liegenden Schiffe, sowie alle von uns heute beschäftigten Schaucrleute und Arbeiter ein Geschenk von je 3 Mk. Wien. Wie die „N. Fr. P." meldet, hat Koloman Szell heute dem Kaiser Bericht über seine Vereinbarung mit der Oppo sition erstattet. Nachdem nunmcbr der Abschluß des Kompromisses erfolgte, ist das Ministerium Bairfsi) entlassen und Sezll auch wrmell zum Ministerpräsidenten ernannt worden. Szell wird noch heute seine Vorschläge wegen der Kobinetsbildung unterbreiten, und die Ernennung der neuen Minister wird noch im Laufe des heutigen Tages erfolgen. Die Ernennungen iollen ani Montag in einer Sonderaiisgäbe des Amtsblattes veröffentlicht werden. Wie das Blatt weiter mittheilt, wird Bansir, das Großkren; des Stefanordens erhalten. — Weiter wird aus Wien gemeldet: Koloman Szell ist heute früh hier eingetrosfen und vom Kaiser in Audienz empfangen worden. W i e n. Die Vorschläge Koloman Szell's wegen der Kabinets- lsildung sind vom Kaiser angenommen worden. Am Montag früh trifft das ganze Kabinet hier zur Be>eidignng ein. Am Dienstag Abend wird sich das Kabinet der liberalen Partei Vörstetten und am Mittwoch dem Reichstage. Die liberalen Dissidenten werden unmittelbar nach der Kabinetsbildung i» die liberale Partei znrück- tehren. Zahlreiche Mitglieder der nationalen Partei seien bereit, in kurzer Zeit i» die liberale Partei cinzntrcten. Paris. Die deutsche Svezialkommissivli ist heute Nach mittag nach Berlin ziirnckgereist. — In der Depntirtenkammer übernahm M-stine den Vorsitz der Gruppe der »rogrcssistischen Re publikaner und hielt ans diesem Anlaß eine Rede, in welcher er aus de» Ernst der gegenwärtigen, durch die im Parlament und in der Regierung herrschende Verwirrung gcsclxmcnen und durch die Meinungsverschiedenheiten in der Dreysus-Angelegenheit er schwerten Lage für Frankreich und die Republik hinwicö. Als Mittel zur Abhilfe empfahl Mslinc eine Reform der parlamen tarischen Sitte» und Rückkehr zu de» Traditionen der Thiers'. Gamhetta's und Ferry's- Endlich gedachte Mölme des Ablebens Fcmre's und gab seiner Ergebenheit für Loubct Ausdruck. — Töroulöde und Hadert wurden heute Vormittag in das Klnblokal der Patriotenliga geführt, um dort einer Haussuchung, welche heute Nachmittag fortgesetzt wurde, beizuwohnen. Madrid. General Rios telegraphirtc, daß die Loge der Spanier in Manila infolge der Annäherung der Insurgenten an oie Stadt sehr schwierig werde. London. In Tjchcddah ist der Ausbruch der Pest amtlich bekannt gegeben worden. Athen. Der unter dem Beinamen „Der nationale Wohl- rhäter" bekannte Bankier Andreas Spnghvs ist heute früh ge storben. Der König und die Königin begaben sich alsbald in die Wohnung dcö Verstorbenen. Washington. 'Nach einer Melduiia aus Manila schossen Mittwoch Nacht die Amerikaner aus zwei Engländer, welche vom Fenster ans dem Feuer zuscihen. Die Amerikaner waren anschei nend des Glaubens, es mit Philippinern zu tkun zu haben. Einer her Engländer wurde lödtlich. der andere leicht verletzt. Auch aus einen argentinischen UuterthLncn, den Leiter einer Bauw- «-Leuladrik. nt geschossen worden: derselbe wurde sofort gelobtet. Io ha n »eSburg. Der Polizist Jones, der beschuldigt war. den Engländer Edgars erschossen zu habe», ist sreigesprochen worden. Die Berliner Börse verkehrte heute in unentschiedener und schwacher Haltung. Der Markt war auch henke wieder wie gestern in der Hauptsache von der Erledigung der Nltimo- verbindlichkeitc» i» Anspruch genommen. Die schwächere Haltung ist namentlich ans Bedenken zurückrusnhren. daß am Geldmärkte ans'ö Neue Schwierigkeiten entstehen, ferner aus »»günstige Meldungen von auswärts, namentlich vom Panier Platze, wo politische Bedenken verstimmt haben. Im weitere» Berlanse der Börse trat, ansaehcnd vom Kohlenaltienmarkt. eine merkliche Besicrnng ein Bankaktien konnten sich nur knapp behaupte», nur Kommanditanthcile etwas höher. Bon Ei!e»hahnakticn Dvrtimind- Grvnauer fest; von fremden Bahnen italienische abgeschwächt, amerikanische, schweizerische und österreichische dagegen erhalt Montanaktirn, besonders Kühlen- »nd Hi'ltteinvertke. erfreuten sich sehr guter Beachtung: Kohlenaktie» aus das kältere Wetter fest. Fremde Renten schwach: heimische Fonds behauvet. Privatdiskont L'V- Prvz. Ultimogeld etwa 4ff« Proz. — Am Spiritus- Markt hielt die feste Tendenz an: der Preis ging um 20 Pfg. in die Höhe. Es wurden bezahlt für 70er 41 Mk.. 50er nicht gehandelt. Im 6) c kreide-Berkehr machte sich heute die kältere Witterung geltend, sie brachte größere Kauflust mit sich. Der Konsuln trat aus seiner Rekervc heraus, so daß die Preise um etwa 50—75 Pfg. anziehen konnten. Nach Privaten Ermittelungen wurden bezahlt für Weizen etwa 158.50. Roggen etwa 144.50—144.75 Mk.. Hafer fest. Nach Ermittelung der Eentrcilnotlrliugsftetle der preußischen Landnsirthfchastslamniern wurden bezahlt in Berlin: Weizen 162. Roggen 115. Hafer 144Mk.; Setttin-Stadt: Weizen 157. Roggen 141,50, Haker 132 Mk. —Wetter: Frost, klar; Nordwind. granklur» a. M. «Schluß.) Srkdil AI SV. Twcunlo 202.20. Drcadn» Bank IK7 Iv. Liauisbahn —,— iwmbardkn M.LO. Laurubiilt« —. Ungar. Kolb —. PvriugiOen 27.2». Stil!. Paris, es Uhr Nachmittag«.) Mente >02.80. Italiener SK.OS. Svanisr ss.ro. Porlngieien 26 V». rilrttn A.7S. 2>>rke»Iooie 117,70. vttomanbank S72.00. Stoat«- nahn 770.00. pombarde» 168.00. !il»M> Paris. Prodnklenwarkt. WeUtti »er Februar 22.10, »er MaOAugust 21.2S. beft. MbM per Februar 11.76, ner Mai-?Ing»st 10.70, ruhig. SpiriiuS pcr Februar 10,60, per «epieinber-De.ieiuber M,7S. behauptet. Amsterdam. Prabutten-Berickl. Milzen VW Mürz 180, PW Mt —. Roggen per Mür, 110. per Wai l!!L, per Oktober 122. l^ich 1823 aus 871 Mk. denen Ausgaben von 837 Mk., gegenüber- Lertliches nnv Sächsisches. — Se. Maiestät der König hat den iiachbenanriteu Offizieren die Erlaubnis; zur Anlegung der ihnen verliehenen nichtsächsischen Insignien ertheiit. und zwar: des Königlich Preußischen Rothen Adler-Ordens 4. Klasse: dem Hauptnicmn der Infanterie 2. Aus gcbots Richter des Landw.-Bezirks Leipzig; des Grvßlrcuzes des Großherzoglich Mecklenburgische» Greifen-Ordens: dem Ober leutnant Ulrich Prinz V. S ch ö n b u rg-W a ld e n b u rg. Durchlaucht, vom Gardcrciter-Rcgimeiit, kommciudirt als Assistent zur Militär-Reitauslalt: der Kaiserlich und Königlich Ocsterrci- chischeil JubiläumS-Medaille: dem Oberstleutnant Frciherru v. Stein zu Lausnitz beim Stabe des 2. Königin Hnsarcn- Regiments Nr. 19; der Herzoglich Sachsen-Coburg-Gothaschen silbernen Eheiubiläums-Medaille: dem Leutnant der Reserve Tr. Koe tsckau des 9. Jnsaiiteric-Regiments Rr. 133. — Se. Excellenz Generalleutnant v. Treitschke iu Leipzig begicbt sich von heute bis mit 28- Februar mit einer größeren Anzahl Offizieren zur Abhaltung einer Uebung in's Gelände nach Jrantfurt a. O. bez. Knstrin. — Das Central-Theater hatte sich gestern in den Dienst einer ausaczeichneten Sache gestellt: Z»m Besten des V erei n S zur Speisung bedürftiger Schulkinder fand Nachmittags eine WohlthätigkeitSvorsteliiing statt, welche die hohe Auszeichnung erfuhr, von Ihren Majestäten dem König und der Königin. Ihrer König!. Hoheit Iran Prinzessin Johann höchsten Hemchasten wurden im Vestibül des Theaters von den Vereins-Vorständen Herren Tr. med. Pciutpuski. Tr. mcd. de Sonza. Kominerzienrath Halm. Konsul Arnhold. Gciieraliunivr z. D. v. d. Planitz, Direktor Rudolf Seudig empfange» und nach den Pwsceniiimslogen des ersten Ranges geleitet, deren Eingänge mit erotische» Blumen und Primizen vornehm dckorirt waren. der König!. Majestäten spielte die Kapelle die Königsbhmiie. An der Spitze der distiiiguirkcn GciMchcift des ersten Raiiges bemerkte inan Se. Ercellenz Herrn Stciatsmiiiisler v. Metzsch. Polizeipräsident Le Maistre, das Königl. und Prinz- liche Gefolge: Heere» Major Sensit v. Pillnch, Flügeladiutaiit Sr. Majestät deS Königs, die Kamme'.berren v. Oppcl, p. Minck- witz. Oberst Scblaberg, ffiittmeister p. Mangoldt, die Palastdamcu Gräfin v. Einsiedel. Freifrau v. Finck, Hoffräiileins v. Nauendoiff, v. Schönbcrg, v. Eeliini; ferner viele Herren und Damen der ersten Dresdner Gesellschaftskreise. Tie übrigen Plätze, nament lich die besseren. Walen zahlreich von disliiigiiirtciii Publikum be sucht ; auch zahlreiche Kinder und komplette junge Mädchen- Peiisionate waren vertreten. Das Programm bot mit Rücksicht, daß in der Hauptsache eine Vorstellung kür nmge Damen und Kinder vorgesehen war. durchaus harmlose lustige Vorführungen, sowie elegante gwiiuasttsclie und akrobatische Leistungen, iu denen sich die Parterre-Akrobaten The Kocils, die Tauz- Duettiste» Lcs Telttis, die steierischen Alpeusängcr Werner und Rieder, das Luppu-Trio, der Clown Jean Clermout, „The ameriean Biograph" :c. auszeichneteu. Nack dem ersten Thcile der mit großem Beifall aufgeuvmmeiieu Darbietungen wurde den 'Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften ein lieg o'eloek >ea in dem prachtvollen Foyer des ersten Ranges lcrvirt. Die Königlichen Maiestätcn und die Prinzlichea Herrschaften sprachen wiederholt ihre hohe Befriedigung über das elegante, allen Komfort bietende Hans und über das Arrangement der Vorstellung aus Die Aufführung nahm hierauf den programmmäßigen Verlaus. Mit den Vorständen des Vereins gebührt um das durch die vor gestrige Vorstellung ge'örderte humane und segensreiche Werk: armen Kindern während der harten Wiiltermonate eine kräftige fngung stellte — Vorgestern starb hier nach kurzem Leiden Herr Bcmrath Philipp Hermann M od es. 1889 verlieh ihm Se. Majestät der König den Albrechlsoiden 1. Klasse. Der Verstorbene war zuvor Eistiibahndirclior zu Nockwa^ — Von den hiesige» Stadtverordneten ist die mit einem Jahresgehalt von 6tX10 Mt-, sowie mit Pensionsberechtigung ans- gestattete neunte besoldete Stndtrathsstelle ausgeschrieben worden. BewerbuiigSgestiche sind bis zum 1l. März bei der Stadtverordiieteiikaiizlei. Lundhausstraße 7, 2. Etage, cinzuieichen. — Das Königl. Amtsgericht Dresden macht Folgendes be kannt: Es kommt häufig vor. daß Diejenigen, die hier i». Allge meinen als Sachverständige beeidigt sind, bei Aussühriiiia von Privataiisträgen ihre» Gutachten die Bezeichnung „gerichtlich verpflichteter Sachverständiger" beifügen oder einen Stempel bei- drnckcn, der neben ihrem 'Namen dieselben Worte enthält. Dickes Verfahren ist unzulässig: es ist geeignet, die Betheiligten zu der Annahme zu verleiten, daß sic cS mit einem im öffentlichen Dienste sichenden Funktionär zu thun haben und daß schon deshalb dem Gutachten desselben eine vermehrte Glaubwürdigkeit zukvmine. Dic» ist aber nicht der Fall. DaS 'Amtsgericht nünmt Veran lassung, die hier in allgemeiner Eidcspflicht stehenden Sachver ständigen (besonders die für Bausachen) hierauf hinznwcisen. und daran die Bemerkung zu knüpfen, daß, falls dieser Hinweis erfolg los sein sollte, in Erwägung gezogen werden soll, ob nicht im ein zelnen Falle von der Rücknahme des Pflichtscheins Gebrauch zu machen lei. — Die Ortsgruppe Dresden des Alldeutschen Ver bandes hielt am 23. d. M. im Restaurant „Kronprinz Rudolf" die erste ordentliche Hauptversammlung ab. De» Hauptpunkt der Tagesordnung bildete die Neuwahl des Vorstands. Gewählt wurden die Herren: Oberlehrer Dr. Bassenge zum ersten Vor sitzenden. Kominerzienrath Dr. Reichardt. Kommcrzienrath Linde- inan», Rechtsanwalt Schmidt. Pros. Dr. Freye. Pros. Dr. Förster, Dr. med Leper, Dr. med. Hopf, Postverwalter Mauert. Bank- bevollmächtigter Scrffert und Sind. Frieling. Hierauf nahm Herr Ribbc das Wort zu einem Bortrag über die Salomvns-Inieln. Ter Herr Vortragende hielt die Versammlung durch Mitthcilnng seiner Wahrnehmungen, die er während mehrmaligen längeren Aufenthalts in jenen fernen Kolonien gemacht hat. m gespannter Aufmerksamkeit uns erntete reichsten Beifall und Dank für die Ausführungen. Ucdcr den Stand der Mitaliederzahl und Kassen- verhältnisle berichtete Herr Seysert. Die Ortsgruppe zählt ;ekt 211 Mitglieder gegen 116 im Vorjahr. Die Einnahmen veliesen tehen. Aus dem Jahresbericht des Herrn Dr. med. Beyer ist eine stetig günstige Entwickelung des Alldeutschen Verbandes in Dresden ersichtlich und es ist die Hoffnung berechtigt, daß sich di« Ortsgruppe in Zukunft noch mehr entwickeln werde. — In de» evangelischen Volksschullehrerseminaren sind bei der Aufnahmeprüfung für Ostern >899 1002 Schüler geprüft worden. 81V von ihnen haben bestanden: es können jedoch bloß 660 Aufnahme finden, weil damit alle Klassen, auch 6 neu errichtete Parallelklassen gefüllt sind. Ostern 1897 sind 575, 1898 659 Schüler ausgenommen worden. Ans diesen Zahlen gebt hervor, daß der Zndrang zu de» Seminaren erfreulicherweise ein sehr großer und demnach die Hoffnung ganz berechtigt ist. cs werde der durch die Einziehung der Sclnilamtskandidatc» zum Einicilirig- Freiwilligendienste entstehende jährliche Ausfall von Lehrkräften (nach den bisherigen Erfahrungen 50 Prozents und der durch die Steigerung der Bevölkcrnngszcchl erwachsende Mehrbedarf bald vollständige Deckung finden. Die MebrbelasturiZ mit Doppclklasien müssen die Seminare jetzt trage». Um die Schulen bei Beginn des Einjährig-Freiwilliaendiensles der Volksschnllehrer mit Lehr kräften zu versorgen, sehen sich die Seminare genöthigt. von Ostern 1900 nn einen Theil der Schüler auS der ersten Klasse abwechselnd auf ein halbes Jahr als Vikare zur Aushilfe hinanszusenden. bis entsprechender Ersatz geivonnen ist. Diese durchaus nothwcndige Maßregel scheint von mancher Seite so anfgefaßt worden zu sein, als sei beabsichtigt, eine Beschränkung des 6jährigen Seminar- kurftiS ans einen 5>/?jnlingen lierbeiznfüliren, woran niemals gedacht worden ift. — Für Ostern 1899 war, um für das Jahr >902 und 1903 noch mehr Lehrer zn beschaffen, die Errichtung einer Klasse von Realichul - Abiturienten mit besonders günstigen Zensuren am Seminare z» Dresden-Fr. in Aussicht genommen worden; sie hat aber deshalb nicht ins Leben treten können, weil die meisten Aspiranten in einem Internat untcrgebracht sein wollten, solches aber bei dem genannte» Seminare nicht vorhanden ift. Die meisten der in Frage kommenden Realschüler werde» in andere Seminare eintretcn. Sie sollen, wenigstens in Dresden-Fr., Borna und Annaberg, »och weiteren Unterricht in ftnnzösiicher, bez. in englischer Sprache erhalten, um nicht die von ihnen gewonnene sprachliche Bildung wieder verkümmern zn lassen, und mit be sonderer Rücksicht darauf, daß Bolksschnllehrer mit solcher fr emd - sprachlichen Bildung für die höbere Volksschule nach der für diese durch das Volksschmgesetz vom 26. April 1873 vorgesehenen Orga nisation gebraucht werden. — Neben der jetzt allenthalben grassirenden Influenza hat sich neuerdings ein anderer, nicht minder lästiger Gast ein- gefniideli: die cguv tische An gen kra » khei t. Zahlreiche Schulkinder, besonders Mädchen, sind von diesem Uebel befallen und in großer Anzahl sicht man frühmorgens die kleinen Patienten mit der weißen Binde um die Augen den Schulen znwcmdcrn. Wenn auch bei Befolgung der gegebene» Vorschriften eine Gefahr für das Augenlicht nicht besteht, io liegt doch die.Hauptacfährlich- leit dieser ansteckenden Angeiikmnkheit in ihrem zumeist epidemi schen Auftreten, und muß anerkannt werden, daß unsere Schulärzte ihr Möglichstes thun, ein Weiterumsichgreifen zn verhindern. Die egpptisckie Augcntrankhcit ist übrigens schon wiederholt in Dresden cinfgettctell; im vorigen Jahrhundert war sir in Europa noch unbekannt und ist erst im Jahre >80! von aus Egypten zurück- kehrenden französischen Soldaten auf den Kontinent eingeschlcppt worden. — In Kneist's Restaurant, große Brüdergasse, trat vorgestern Abend der Gesamiiilaiisichuß der Jubiläumsausslelluirg deS La nd es ob st b n u v ere i nS zu einer längeren Sitzung zu sammen. Den Vorsitz führte Herr Königl. Kammerherr, Ämts- hnuptuiann von Schröter-Meißen. Aus den Verhandlungen ging hervor, daß man dem Unternehmen in den weiteste» Kreisen großes Interesse entae .enbringt. Die Ausstellung, die bekanntlich untcr dem Protektorat Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Friedrich August vom l t. bis >9. Oktober liier stottsindet. verspricht ganz Hervor ragendes zu bieten. Die einzelnen Ausschüsse berichteten über das bisber Erreichte und legten die Voranschläge vor, die genehmigt wurden. — In der letzten, zahlreich besuchten Versammlung des RcchtsschutzveieinS für Fronen sprach Frl Alice Salomo » (Berlin) über „Ärbeiterinnenschutzgeietze und weibliche Fcihritinipektoreil". In dem Schlußworte ihres interessante» Vor trags führte Referent!» ans, daß derRechtsschntzvwein nicht besser deii Arbeiterinnen sei» Interesse und seine Achtung habe beweist» können, als durch die Wahl dieses Themas: sic brachte ferner zur Keniitiiiß, daß mit Rücksicht auf die Scheu der 'Arbeiterinnen, den Beamten Beschwerden zu übermitteln, auf Veranlassung des Bundes deutscher Fmueuvereine in Berlin eine von den Thei!- uchmerinueii des KirrsuS zur Ausbildung weiblicher Aussichts- beamtc» geleitete Beschwerdekonimission eingerichtet worden ist. die solche Mittheilungeu ciitgegennimmt und ohne Namensneuitting dem Geweiberath zur Anzeige bringt, der sich zur Untersuchung dieser Mißstände bereit erklärt hat. Hoffentlich folgen dielcni Beichiele bald andere Städte nach. — Die nächste öffentliche Ver sammlung deS RcchtsschntzvereiiiS findet Dienstag den 28. Februar 'Abends 8 Ubr in Meinhold's großem Saale statt. In derselben wird Frau Marie Stritt einen Vortrag halten über das Thema: „Tie Unweiblichen". Gäste haben Zutritt. — Die priv. S ch e i b en - Scb ü tzen - G cs ellI ch aft ver anstaltet ani 2. Mär; im Muscichciuse einen Jamilicnabend. Nach den Vorträgen findet allgemeine Teckel statt. — Vor dem großen Eckgetchäste am Postplatze und der Wilsdrusferstraße wurde am Freitag Mittag einer besuchs weise bier anwesenden jungen Dance während der Besichtigung eines Schaufensters auS der ziemlich tiefen, rückwärts angebrachten Kleidtasche ein Geldtäschchen von grünem Krokodilleder mit 30 Mt. Geld, sowie einer Eisenbahnfahrkarte gestohlen. — Gestern 'Nachmittag um 3 Ubr bemerkte mcin in einer Wohnung des Hanfes B er l i n erst ra ß e 60. in welcher sich zwei Kinder allein liesandcn, den Ansl'riich eines Brandes. Rechtzeitig ln»zngeka»iinene Personen, darunter die zurückkelirende Wohnungs- Jnhaberiii. vermochten das Feuer, das bereits ziemlich um sich ge griffen hatte, bis zur Ankunft der alarmirten Feuerwehr zu löschen. Die Flammen batten ein Regal mit Kleidungsstücken, sowie ver schiedenes Mobiliar, die 'Vorhänge von zwei Fenstern u. A. w. er griffen und nicht nnhedeutcnden Schaden verursacht. Die Ent- ftehuiigsursache blieb nn ermittelt. Recht tapfer verhielt sich das ältere etwa 6jährige Kind, welche» das jüngere mit Energie ans der brennenden Stube allein herausbcförderle und hinter sich auch noch die Thüre geschlossen batte. — Ueberaus zahlreichen Besuches erfreute sich vorgestern im Tivoli der 09. und vorletzte dieswintcrliche Bolksunter- haltungsabeiid des Vereins „Vvltswohl". De» Vortrag hielt Herr Privatdozent Dr. Gravelins über das Thema: „Allgemein Wittcrnngs- und Regen-Verhältnisse in Nord- »nd Mitteldeutsch land". Der Redner hob in seine» interessanten Ausführungen hervor, daß der als schlimmer Monat vielbcrnsene April gerade in Mitteldeutschland die geringsten Rcgcnzahlen aufweisc. dagegen der Monat Mai nicht alle»thalben seinen Ruf als „wunderschöne" Jahreszeit rechtfertige. Dem Vortragenden, sowie den Pianistinnen Frl. Gertrud Schmwt und Frl. Hattie Siebdrat und der Concert- sängcrin Irl. Melanie Dictel wurde lebhafter Beifall zu Theil. Die Ehorgesange des 'Abends ftihrte mit bestem Gelingen der Münncr-Gesangvcrci» „Phönix" aus. — 'Airs hiesigem Altstädter Hanptbahnhof und ans dem Leipziger Bahnhof in Neustadt werden vom 1. März ab dritte Fahrkarten nach Paris über Rödermr-Falkenberg-Köln oder Aachen ansgegcben. Die für de» Reiseweg über Leipzig nach Paris bereits anstiegenden Rückfahrkarten erhalten vom gleichen Zeitpunkt ab Giltigkeit zur beliebigen Fahrt über Leipzig oder über Röderaii-Fcilkenbcrg. Direkte Fahrkarten nach Paris werden auch in Bodenbach ausgegeben. Tagesqeschichte. Deutsches Reich. Der Einladung des Reichskanzlers Fürsten zu Hohenlohe znm Diner am Donnerstag waren sämmtttche Staats sekretäre und Staatsminister sowie eine große Anzahl vanMitgliederii des Reichstags und beider Häister des Landtags gefolgt. Im klebrigen waren im Wesentlichen die Mitglieder der Vorstände der einzelnen Fraktionen des Reichstags und des Abgeordnetenhauses erschienen. Die Unterhaltung bei Tisch, sowie »ach Aushebung der Tafel drehte sich um die schwebenden parlamentarische» Fragen, ins besondere die Militärvorlagc und die Justizausführungsgesche. Auch der Beschluß des Herrenhauses über das Gesetz, betreffend die schlesischen Gcbirgsflüsse, welches die durch das Gesetz ent stehenden Kosten im Wesentlichen dem Staate zuweisen will» wurde lebhaft erörtert. Beim Reichskanzler. Fürsten zu Hohenlohe, wird am Dienstag den 28. dö. M- ei» größerer parlamentarischer Ldeud stattfiudv».
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