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Dresdner Nachrichten : 14.06.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188106148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810614
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810614
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-06
- Tag 1881-06-14
-
Monat
1881-06
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.06.1881
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I«v 1881. «,,«« Ml «, » „»^.30000 «NM «iä» »erbmdltch. Jn>»r«»««>AunaIime LUlwtrUr «. v»«>«« >n Ha«. lmr«, »«rlin. Wik». v»i»iig. vasel, viril«»,. grantsur» a, vi, — Nn.» VkiViffi. Wie», r« a,M,, Mitil- vl«il«li. gianlturl «»0« in v«rlin. ! Hamburg. grauNurt ch»„. — ».«»« . «». instranNurt «, M, — «urnnix d. ..Invalid»«» »««k".- Uarao» l.»kil>»,l>«M»« L 0«. in Part«. Hagevtatt für Uotitik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Börsenbericht, Fremdenliste. rs. ^»NrSALS. »Ni,UI, «, >,»»«», l» »t, R«»m » u», —i»,»«»,«. «»»»,-»«dtl Mt»««» r»u»». », Nruiiadtnuran tt!-lii-ni»g»n: «r, »l«„kr,»>i, »Ir.»bi««»»«.»llßr. — L»c Raum »>»er rlniballia«« P-Iilj-Uelaiikti-Pi»r.ilt,l,,I»I>d, bi, .gktlr »ö Psgk. «tu» Garaali» ilir da« »»chtz« tägig» ^cichnnrn d«r Iuitral« wird », ch! gcgkdin. Aurwärltg» Annancrn- Auitriig« von ans!,»d«lau»l,n?,lrmi» uad 'ÜeriankN uitknr«» >mr nur »«ge» Ocii»»m«ra»«o-,^a>»lnnN durch Aritjmarikn «brr Pojielnyaiitu«». »chl Stldk» I,i»n IS iii»,. 2»- I«rat« tttr bi» Momag, «umm»r »« »»chk>nrm Ici»»a»dik 'Mt. gril» »» Pi,,. 25 Lriskbo§sn unä 25 Louvsrts, Z V., vvirltnokvs r'orrvkit. mit «onagiblimwei, «2 Iioliobi^l' Uuol>8tabou. Vl.-l"kolilm>>-on». veiiiackt i» oiuvin „loMntsn Oaiton, I Llaiß. — tt„8or 8oriiin«mt bv8tokt au« 212 vorsoliivilomü» Alvnu^i ammon. « LopiilviiiitiA-iso .1. IktllPsOII ^ol.Iiwi>8triMi>(, « t., d Ii a u n UN «I.r 8«, p k l »u lt l r - l»». BerlI». Der Reichstag nahm die best- Biai nitive Zollerböbung am Mehi, Trauben unb Oktober, Wollwaarcii a». letztere mit bei» Aincnbcmcnt Windvoril'S, wor locrdcn. mich soscrn Eiiisührentcr nachwclsr. das! er Waaren vor de,» i 'Antrag Witterung vom 13. Juni: Vinometer nach VSlar Vvsold, Wollslrasie sVu^vi tNrüvi un^unln^tnl .tili' Kluamüaut,'» mit I>i»oinvvi8licl> Ho8tc-I„ I'äivlk«' un80Kon,l,-t.^ gi W- ü,- Iciviuvou Ktticit«-, I.lln<i8<mioinclon, ,än/.ol»o Uüli-I', I.!li»l-,v Hliümic,', k-'»,I»,ü«>„ ,-to. iietv», ied iui»l,o <!»»»„> io» Mhüttiiüti-Bß !l! ^ s> !t> >»-i>VNIÜ! XVu88vl'I»vtt)rv 2UI» 1''>>I«Ii-ri» VON zVll88t!I' aut .j'-ilvsji " ! 8 livliobi^o Iköiiviiinl l'ältlsti'iuino. ^ Ia>'i8liM88liiIii8lir'it >>»»< l»i88 i»ltttt,ltlltt sät,-, ^,-,»'I'a8> lfli vl»« I I) i', 8 >l r> il. ^t! ^ 'tiassenstkin L Vogler, «r. 1«S. 7i!U Mtll." teil gesicr« l MiU.getaiicu. Tbcrnwnuurogr. ». Rraum,: 11 » W.. nirdr. Temp. t"W.. baämr Tcnw. >. " W. 7!vrd Äcst-Wtnd. Vaiinavaitig. Änn,n,. Rcgc». im 'Aiioimide bcstcilt, bei tcr (tiniuiir vor ccm tic vor tem >. ^llii aiiltig ^eweicncn ,!olliäbe cr»ooe» >Dcr iVichs. !>!c-iicnm>iirath Böilchcr ivitcrivriich rcm dcs Nvvm». Delbrück erwicteric. rchj er wcilitcbcube Mbda. nu.) sl ^ H r. rrn. H. si 1'rum>>i<! I!oi<ii^er»ii8 von .tnnviko» riii ulli! /iiiliiii^eii »iersj 7>>VvIt i!ii li>riimi>88i8o>> 1'iPi8t-ii oimv .Xi;bo»Ii»8loii. Vor-^ ^ .tiibriiiu^v, ivatiilok'', Oliviton-uVimüImiir Llc. 8>vili8. Loriaiicn i» lelilcc Ltunde ei»br>n»ic» ivertc, auch kas Novum. Der ^ii>Iroti schöbe Lc» icichsiichc» 2>.icbcr» nicht, La tic bcilcU- tcn N.ioorcii einmal a»acnvn»»c» werbe» malten. Die sachs. Abacolbttktcli iliittmlc» gcae» bas Ai»cnte»ic»t. Aussichten für ben N. Juni: Veränderlich, meist wolkig, etwas warmer, keine erbeblichcn Äticberschläge. Dienstag, 14. Juni. verantwortlicher Redactcur Ilir PvNNschtö Nr. Emil Bicrc» i» Trebbe» Ehe S. M. Kaiser Wilhelm Berlin verliest, um in Ems die übliche Frühjahrs-Brunnenkur zu beginnen, ordnete er die dringlichslen Regirrnngsgcschäste, sowohl als Kaiser des deutschen Reiches, wie als König von Preustc». Er besuchte den krauten Reichskanzler, den er nervös gereizter fand den» seit langem. Die leidige Krampfadergeschwulst in erster Linie bewirkt diese Eiemnrhsverfasstlng, nicht sowohl die Lektüre von Leitartikeln in den ^ppositionsblättern, die sich vorgenommen haben, ihre '.'lngrisse aus den Fürsten Bismarck künftig mit lateinischen Lettern cu drucken, da sie, nach dem Bekanntiverdcn der neuesten Aversion Biomarck's gegen die Antigna- schrist, sicherer sind, dann nicht sogleich von ihm gelesen zu werde», als wenn sie ihre Opposition mittelst gothischer Dchriftzcichen ver- lautbaren. Wahrscheinlich haben auch die fortgesetzten Niederlagen, die Fürst Bismarck im Reichstage erleidet, seine Dtimnnlng nicht rosiger gemacht. Tie Ablehnung der «IMiMark für den deutschen Bolkswirtbschastsrath empfindet Bismarck als eine persönliche Kränkung und ein Nadelstich wirkt oft schmerzlicher als ein Dchwerischlag. Dem Anscheine nach lässt sieb der Kanzler durch sic Streichung dieses Postens nicht adhnlten, einen deutschen Bolkswirthschaftsrath doch noch zu berufen. Eiewährt der Reichstag nicht besondere Mittel dazu, mm so nimmt Bismarck die (Gelder zur Eiewährnng von Diäte» an die Bolksivirthschnftsräthe aus dem Dispositionsfonds des Reiches. Er läßt es dann darauf ankommen, ob der nächste Reichstag diese Gelderentnahinc billigt. Eine solche Entwickelung der Tinge müssen gerade Tie, welche mit Bismarck sie Einsetzung eines deutschen Bolkswirthschaftsrnthes wünschen, ecclit sehr bedauern. Wer, wie die Bürger der Mittelstaate», in conslitntionellen Anschauungen ausgewachsen ist, kann unmöglich Freude daran finde», dass die Landesgelder, entgegen dem klar aus- gesprochenen Willen der Lnndesvcrtrctnng, von der Regierung ver wendet werden, so sehr letztere sachlich Recht haben mag. Als ztönig von Preußen vollzog der Monarch die Ernennung des üullnsmmistcrs zum Minister des Fnnern und die des Reichstags Präsidenten v. Goßler zum preußischen Kultusminister. Doch zieht sich die offizielle Bekanntgabe dieser Ernennungen noch bis zum Schlüsse des Reichstages hin, damit Letzterer nicht seinen Präsid'entcn verliere, da das Goßler'sche Reichsiagsmandat durch seine Befördern,ig erlischt. Ser Reichstag selbst hat eine endlose Zeit an die Turchbernilunig des Arbeitern»»,!! Persicherungsgesetzes verwendel. Verschwendet, wäre vielleicht richtiger gesagt. Tenn das Eiesetz ist aussichtslos. Es wurde nach gründlicher Berathnng in der Fassung der Kommision angenommen. Wie so häufig, waren auch hierbei die Reden nicht an die .stiliörenden gerichtet, sondern aus die Wähler berechnet. Keine Rede, sei es auch die üvcrzciigcndste, vermag die Stimme a»ch nur eines einzigen Gegners zu sich berüberzuzielie». Tic Abstimmung stein im Voraus fest. Tie ganze Kunst besteht blos darin, die Partei zusammenzutrommeln, damit sie bei der Absiim ainng w zahlreich wie möglich sich unter der Parteistandarle schaarl. Saran bat es denn das Eeiitrnm beim Fnnnngsgesetze seblen lassen. Sb der Vnndesralb bas verstümmelte Fimnngsgesetz anninnnt, ist noch sein zweiselbast. Es kommt darauf an, wie der Reichskanzler die preußischen Stimmen inslruirt. Stimmt Preußen gegen das Flickwelk des Reichstages, warum sollten Lippe Setmold und Reu» ä. L. es stützen? ,l» den bdandelsvertrügen mit Testerreich, Belgien und der Schweiz, die der Reichstag genehmigt hat, geseilt sich noch der mit Rumänien ahgcschlossene. Bereits vor drei Fahren war dem Reichstage dieser .vandelovertrag vorgelegt worden. Samals »her setzte es der.zungenstinke Laster durch, daß »der Vertrag in einer Kommission begraben wurde, weil darin nicht für die deutschen Fuden in Rumänien Vortheile ansgemacht waren. Fn Rumänien giebt cs kaum ein Hundert deutscher Fuden. Weil es für diese Hand voll Leute in ihrem -Hausircn, Gülerschlachte», Schnapsverschleiß and ähnlichen noblen Bernsen damals i» Rumänien ein wenig genirt war, deklamirle Lnskerchen von Fndenverfolgnngeii »nd ver langte, daß, ehe Sentsehland einen vortheilhaslen Handelsvertrag mit Rumänien nbschloß, cs seinen Fuden in Rumänien vollen Freiichacher auswirkte. Damals war der Reichstag »och so tief in die Maschen der Talmndgelehrten verstrickt, daß er ans Lästerst Worte hörte und den rumänischen.Handelsvertrag nicht gntzulieiße» wagte. Trci Fahre sind dem .Handel und der Fndnstrie Gesammt oeutschlands die Vortlieilc dieses .Handelsvertrages vorentbalten worden. Was schiert Das einen Lästere Näher liegt ihm die Wahrung der Fntcreiie» seiner Slannnesgenossen. Mittlerweile ist Rumänien so generös,gewesen, allein nach und nach seinen Fuden die Rechte von Voilbürgern cinznränmen. Nunmehr findet auch das deutsche Reich die Evurage, den i» der Kommission vergrahencn Handelsverlrng mit Rumänien wieder heransznsnchen. .Hoffentlich hat sich nun der Farn Lästerst- gelegt. Tie deutsche Fndnstrie hittet ilm recht herzlich, er möge nun so gnädig sein, die Falten seiner Stirn zu glätten und zu gestatten, daß das Ge>a»»n!uaterla»d der großen Vortheile des rumänischen Absatzmarktes sorta» Iheil hastig werde. Keine Mordlbnl hat die an sensationeile Verbreche» fast ge wöhnte äsevölkernn,^Wiens so tief aufgeregt, wie die Ermordung res BörscnhnroilS wölben durch seinen Forstwart -Hiettler vor vier Sagen. Kanin der Vriefträgermord Frnneesconi'ü ries eine solche Gemütlisheivegling hervor. Wir würden die neueste Vlutkliat nicht an dieser Steile besprechen, wenn sie nicht ein psnehologisches Mo ment böte, das nickst seilen auch außerhalb "Wiens beobachlet wird. Ter jetzt erschossene Varvn, der ein Vermögen von 5 N Mül. Gib. hintcrläßt, begann seine Earri-ne in den bescheidensten Verhältnissen, Er hatte eine Tabaktrafik in Verbindung mit einer Lotto Kollektion, Tie Spiclgöttin bat kaum je einen findigere» und eifrigeren Agen ten gehabt, als diesen Lotto Koileltanien, aber sie bat ihm auch „ gelohnt, Sothcn hat s, F. in das Börsen geschäft mit österreichischen Loosen eine vollständige Revolution ge bracht, indem er die Methode ersann, wie man das bekannie Scherz- problem im Ernste nusführen und einen Treffer machen könne, ohne ein Loos zu haben. Er ersann nämlich und gründete das «Lpiel ans Promessen und auf Ratenbriefe. Ter Erfolg war ein kolossaler. Aus der Lotto-Koilektnr war bereits ein „Großhandlungs- baus" geworden, dieses siedelte als ..Wechselstube" ans den Graben idie feinste Geschäftsstraße Wiens» über und verblieb dort, bis die Wechselstube in den Gründeriahren in den Besitz der Unionbank überging,^ die .Herr» von Sotben in ihren Verwnltnngsrath auf nahm. Sothcn empfahl sich aber den höchsten Kreise» durch seine Bestrebungen aus einem anderen Gebiete. Er machte sich zum Ge neralagenten der Armenlotterien, denen er durch die weitverzweigte Organisation seines Loosgcschästs außerordentlichen Absatz verschaffte. Er verwendete außerdem bedeutende Summen zu Stiftungen, die nach oben besonders angenehin waren i für miiitärische und kirch liche lwecke. Er bat viele, viele Tausende für den Petcrspfennig gegeben und wenn für irgend eine Kirche oder klerikale Sache ge- tnnnnelt wurde, stand sein "Name mit etlichen Tausendern obenan. Er wurde alsbald Liebling des Vatikan: päpstliche und andere Orden gaben sich ans seiner Brust ein Stelldichein , der Herzog von Meiningeii adelte ilm sogar. Morgens war sein erster Weg zur Kapelle, dort verrichtete er seine Andacht. An besondere» Tage» legte er das OrdenSkleid als Ritter vom heiligen Grabe an, das düstere schwarze Kleid, welches zu dem rotbblnuen vollen Gesichte des starkleibigen Mannes nicht recht passen wollte. Aber sein mil des .Herz, das für den Peteropsennig so viele Opfer brachte, wurde hart, wenn es sich um den Kreuzer handelte, der seiner Kasse zu Gunsten eines armen Arbeiters zu entgehen drohte. Fn seinem Arbeitszimmer war er der gottesfürchtige Wobltbäter des Elerns» neben seinem Bette war ein Belscbemel angebracht, ans welchem er dreimal des Tages niedersank» die Wände waren geschmückt mit un zähligen Heiligenbildern» trat er aber binnns unter sein Gesinde und die Arbeiter, so entpuppte er sich als ei» sehr sparsamer, in Geldsachen oft unbarmherziger Turan». Seine Leute hatten oft nicht satt zu essen; er zahlte die niedrigsten Löhne. Niemand hielt es bei ibm lange aus. Taü Gesinde auf seiner Besitzung tonnte nicht mehr als 6 Kreuzer am Tage verdienen; es mußte ibm noch dazu das Bros Mausen, bei desten Aushacke» er einige Krcnzer crtra verdiente ; jedes "Versehen bestrafte er grausam mit Lohnabzüge». Tie Handwerker bezahlte dcrMillionär nur nach dem dringlichsten Malmen, Unglaubliche Füge von-Hartherzigkeit erzählt man von ibm, Fulctzt hatte er dem Waldwärtcr Hiettler, der wegen seiner zahlreichen Fa milie !» Fahre nicht aus seinen Diensten konnte, gekündigt; er ivolite ihn ans die Landstraße setzen und verschloß sein Herz gegen den Fannncr des Mannes, der nicht wußte, wohin mit seinen 5 Würmern, von denen Einige in der balbzerfallenen Hütte, die ihm eingeränint war, die Füße erfroren batten. Fn seiner Verzweiflung beging der Waldwärtcr die grauenvolle Tbat! Ter Mörder stellte 'sich sofort dem Gericht. „Feh melde g'lwrsamst, daß ich meinen Baron »'schössen boab': ich lwab' mir nit anders z' Helsen g'wnßt!" Tie Bevölterung Wiens Helm,bei die lebhafteste Sbeilnahme für Familie des Mörders, nen sieb einsand, war die N'r Erste, der bei der Wittive des Erschösse- der päpstliche Nuntius. Neueste Ttlearamme ver..TrrSk»ier'N»l1ir."vom I N Juni. Berlin. Reichstag. Die erste Lesung des keulich- riiinäniici c» HandclSpertcagg brachte die Indcmragc auis raset. LaSkcr fing damit an, Indem er derRcgicrnng tankte, daß durch den Vcrlrag Icker Fwcnel über die (Nachstellung rerEonicftwncn t» Rumänien behoben worden. Schalschc erklärte sich daraus zwar mit dem Vertrage einverstanden, bciürchtetc aber eine Fntcncinwandcinng ans Sütrußland und Rumänien nach Dcnticvlank. Er bitter zur Beseitigung dieser Befürch tung um Miltdeiinng der betreffenden NatnraliiationS- bcvingnngen in Rnmnncn. Wenn in Rniiiänicn milder als i» Preuße» verfahren werke, dann wäre ctz ihm lievcr. wenn der viSiwligc ankonvnie Saris anfrcchrcri alten würde, v. Minnigerodc hcmerktc, der Dank Laoker'a ici bester »ntcr- blicbcn. Er erachte solche Einmiichungcn in die Verhältnisse fremder Sfaatcn nicht iür wänichenswerth. ."b> Proeent der rumänischen Vcbölkcrnng >eic» Juden, während in Deutschland aui die Juden »nr I Proccnt käme. Lingcns bittet die deutsche Auswanderung nach Ruinänicn zu lenken: Leitend der Regie rung wirk targciegt. daß die RaturaiiiationSbckinglmgcn in Rumänien viel strengere und schwerere sind wie bei »ns. Die Naturalisation erfolgt dort nur auf dem Wege der Geftb- aebung, wenn »ach gestelltem Anträge zehn Jahre ver lausen sind. Slbge rdnckcr LaSkcr erwickcrtc Vkinnigcroke, er habe sich in die Verhältnisse fremder Staaten nicht cinintschcn wvllcn. Er wolle Miiuiigerodcii nickst in die von die sem hrovocirtc» Dcvattcn folgen, v, Minnlgeroke wicslani die vielfachen Provocativncn Nickstcrs hin Richter: Es sei kein er hebendes Gcfübl, >i> Jahre, »achtcin alle Deutschen ohne Unter schied der Konfession gegen den äußeren Feind cinmüthig zn- famincngcstanden, kenicssioncllc Fwistigfeiten anSbrcchen zu sehen. Die Poiftik der .Hohenzoliern. welche der Einwanderung kemc Schranken au erlegte, hake Denischlant groß gemacht. Anstatt ein haar rumänische Juden an d/r Einwanderung zu verhindern unit lürchlerkicherStiniinci sollte man lieber sehen, wie mandle Deutschen im Lande halte. Schaaicnwciic liefen sic ans de» (vütcrn der Groß grundbesitzer des Ottcno fort, die v. Minnigcroke vertrete, um eine vcsscrc Ertticuz zu erlangen. Im Mai des JahreS I^I,! im zweite» Jabrc der gesegneten Schntzvolittk, ici die Answan-j ternng stärker als je. (Knnthcr-Sachsen beantragte taktvoll Nischen Schwierigkeiten gesprochen, aber schließlich sei cS doch gegangen. Wir hätten ein viel größeres Interesse am Schutze kcö nationalen als des internationalen.Kapitals. Hermes gegen v. Wcbeli'S Anträge. Wenn inan ein («esctz mache, durch welches das Jobbcrtbuni ohne Schädigung des reellen Geschäfts getrosten werte, wolle er gern zustimmen. Abgeordneter Büsing entgegnet Mirbach: Gerade iür taS Kassengeschäft biete die procentnale Besserung unüberwindliche Schwierig keiten. Schaßiekrctär Scholz erklärt: halte der Reichstag die Schwierigkeiten, welche her Antrag p. Wedelt biete, nicht kür z» groß, so werde cö die Regierung damit vcriuche». Schließ lich wird der Antrag Wedelt mit IW gegen IW» Stimmen ab gelebtst. Daiür stimmten Dcutschkonscrvativc und Eentrum. IBci Stimmengleichheit gilt ein Antrag als abgclcbnt.i Daraus wird der "Antrag v.Lerchenseld mit großer Mehrheit angenommen. Das ganze Gesetz wird schließlich gegen die Stimmen der äußersten Rechten und der Fortschrittspartei angenommen. Da gegen wird die lihcralcrscltS cingcbraclste Resolution: den Reichs kanzler zu ernicheii, aus Aushebung der Lotterien in öc» ein zelnen Bundesstaaten hinzuwirkcn, mit 12!t gegen Mtt Stimmen abgclcdnt. I» der Schiußbcrathung über die Erhöhung der Meist-, Trauben- und Woliwaarcn - Jölie tritt von Ow- Freutcnstadt auSiübrlich iür den Schutzzoll ein. Ab geordneter Rickcrt weist sehr patbctisch die Angriffe aus daS Manchesielkhum zurück. Selbstsüchtig nenne man dasselbe, man laae, dasselbe vcriragc sich nicht mit tem Ehrlstcnthum. Man solle doch erst daS neue Testament lesen! Warum gebrauche man Venn immer bas Fremdwort „Manchestcrthum"? Um das selbe als antinalional hinzustclten. Das werde nie gelingen. Abgeordneter von Kardorff weist die Linke aus Waidcck bi», der doch auch Schutzzöllner gewesen. E. Richter bestreitet dies insofern, alS eö früher einen solchen Schutzzöllner wie ben Reichskanzler, einen soll cn Schutzzoll wie de» heutigen niemals gegeben bade. DaS jetzige Wirthschastoivstcin sei nichts weiter als eine einseitige Begünstigung der Selbstsucht. Den Vorwurf her Spcculation aus die urweiiSlosc Masse gebe er zurück; er verweise nur aus cie konservative Presse, am das „Deutsche Tageblatt", die „Dresdner Nachrichten", und deren Auöiübrungcn über den Einstuß der Börse aus die Gctrcitevrei'e. Unter allen Umstände» werke der Jude verbrannt: erst sei die Börse an den zu niedrigen Preisen Schuld gewesen. jetzt gebe man ibr die Schuld an den zu hoben Preisen. Wolle man kon- scguent sei», w müsse man die Preise striren und noch weiter die aciammtc Landwirklstchast verstaatlichen. Eniwcber oder! Die Sitzung wird sodann am AbcnkS K Ubr vertagt. Noch tbeilte der Präsident mit, daß zwei mit tem teutsch-östcr« reichlichen Handelsvertrag in Verbindung stehende Vorlagen cingeganacn seien, worauf Wintthvrst den Präsidenten ersuchte, seinen Einstuß dahin amzuwenve», daß weitere Vorlagen nicht mehr gemacht werde». Berli n. Die Ernennung des ReichStagShräsidenten von Goßler zm» Kultusminister gewinnt wiederum an Wahrschein lichkeit. — Die „Nat.-Ftg." hetrackstct es als ein bedeutsames Jeicven, „daß die deutsche Rcichopartct (Freikonservativc» in voller Auttesung begriffen sei". Bekanntlich steht diese Partei tc» RationalUberalcn ii» Reichstage am nächsten. Berlin. DaS Verbot eines Sozialisten-KoiigresseS in Zürich eriolgtc am ä. Imst. Wien. Hoirath Skoda ist heute gestorven. Rom. Die Regierung verlangte kclcgraphiich in Kairo die Untcrinchmig und Bcstiasung der Mörder des Forschungtzrcisen- dcn Giuriettis iainmt EScortc. Paris. Die„AgcnccHavas" meldet tieAnkmstt dcöneuen Gouverneurs in Tripolis mit Iimo Mann türkische Truvpcn. EH herrscht lebhafte Tbätlgkclt bei den Miiitärhchörken in Tripolis. Paritz, Vier Gruppen der Linken beich oste» nahezu ein stimmig, den Antrag ans Amlösung der Kammer vor Ablauf der Lcgislakurverü'de abzulehne» unb die sofortige Budgct- vcrathnna z» verlangen. Berliner Börse. Die hiesige Börse folgte der von ben auswärtigen Plätzen gegebenen Anregung zur Hauste, aber kaS Geschält blieb ziemlich still. Erst am Schluß gewann dasselbe einen belcblcrcn Edaraktcr bei fetter Scnkcnz. Ercditaklicn blie ben 2, Ungarische l:st e. Franzosen ü. Lombarden :i Mark bester. Am lcbhaikeslc» ging es ans dem Eisenbabninarkt zu; Obcrichicsier l' ,. Galizier 2 Proe. besser. Prioritäten gcschättS- loö. Banken rnbig. wenig verändert, die leitenden ilcigcnt. io Discontogcscllschaik um 2, Deutsche Bank uni Ike Proe. höher. Sächsische Bankwcrthc gut behauptet. Fonts leblos, aber meist lest; bevorzugt Italiener unb -tproc. Ungarische Gotdrcnte. Bergwerke behauptet, ct-enio Industrien. Ziminermann. Chem nitzer Färberei und Schöni-err Höver. Lokales und Sächsisches. Sc. Mai. der K önig vcstchtigtc am Sonntag die Kuntt- ansttclinng und verweilte davci längere Zeit vor dem Pchlc'ichen Ocigcmälte, welches I. MB, die Königin Carola tartteiit. Gestern Vormittag präiitirtc König Albert einer Sitzung tcs Gc>l»nusti»inistcriuins. weiche mehrere Stunden andancrte. — Lc. ,Kal. H. der Großhcrzog von BI ecklenvurg tiai gestern Viittag NI Uhr von Berlin komiiicnt hier ein unb fuhr nach kurzem Aufenthalt mit dem Eourierzngc zum Kur- gebrauck' nach Schlitz weiter. I» der "Armee lind mehrfache Personalheränkernngen vor sich gegangen. So wurde der Hauptlnann v. Schcibncr ' Gcneral- .vom Pionnlcrbltgiiio» zur Ziigenicuradtl'cittlng dcS Schluß der unerguicklicDen Debatte, die kenn auch geschloffen wurde, i siabcö versetzt, »achtem von Hclltori-Bedra die AuSivandernna ans dem! Der .Kgl. württcmbcrgischc Gesandte am Berliner Ho>c ONc» aus den germanischen Wandertticv nur die Nahe der Scc v. B a u e r-B r c i t c»s e I t ist am Loniiadcnd Abend am kurze zlirückgesührt batte. Der Tagelchn der lanririrtbscl'a'ttic! cn Sir- .seit hier angckomiiicn. beiter des Ostens sei der höchste, die materielle LchenSwciie der- — Da auch iin Wahlkreise D re c-t e n - La » k eine selbe» bester als >m übrigen Deutschland. Dann wurde dcrVcr- traa, testen einzelne Bestimmungen keine Diskussion hervorricien. einhellig anacnvinincn. Es folgt Schlußberathnng des Llempci- steucrgcsctzcs. v. Lcrchcnield n. Gen. bca»»ragcn Schlnßnokcn und Rechnungen mit je 2>> Pi., Zeitgcschäste mit je i M. zu besteuern, während v. Wcdeii u, Gen. Schiiißnotc» und Rech nungen mit ic st»-, für Zcilgcschättc mit -'»>> vro Mille bcttcnert wissen wollen. Biinreskomiiststar v. Girth crkläit. die Regierung balle die procentnale Besteuerung iür richtig. Derselben aber bis in die letzte Koniegucnz nachzngchen. wie cs der Anirag v. Wedel! tl'iic. dagegen iprächen technische Säm-ierigkeiten. ivelä-e mittler weile durch t!e Pctttion der Berliner.Kansinamstcha'l »nk eine Acußcrnng tctz »icichSdanktircktoriums i"Aba! linksi ih>c Bc- siätignna ac-iintcn. v. Mirbach: De preccntnaic "Besteuenma biete für das Estekttvgcichätt gar keine, iür das Zcitacichätt allerdings einige Schwierigkeiten. Würden adci eie Zcitgcicl'ästc bicrdnrch beschränkt, so erblicke er rarin nur einige gnlc Wirkung tcS Gesetzes. Beim Holzzoll bade man auch von tech- Wabi zum Landtaac als Ersatz iür den Geb, -ßca, Rath Berndt bevorstcbt, so versamnieltcii sich gestern Vormittag in Udlmt'S Etablissement die meisten der Gcmkindcvorständc und vlclc hoch- anacschenc Persönlichkeiten des Wahlkreises zur Besprechung. ,!m» Vorsitze,idcn wurde Ohcriöriicr Mütter gewahlr. AiS .Kandidaten kamen in der Hanr stacke in Frage: Lck'uiratb I>r. Habt, und Gutsbesitzer Kä'erstell, st, "Nicdcrtedlitz. Um Einhelligkeit herheizn'ni'rcn. irmde beschlosten. cin Eoinitee nietkr- zmctzen. das am nächsten Donnerstag eine Persönlichkeit vorzu- schiagen bat, we rbealiicikig acecpiirkwird. Die Sozialdemokraten aattiren in der St» c stst eine» Irühercn bavriichen Leutnant, der aus Dresden ansgcwicic» ist. - Für die Jude» in Kiew sind an der Berliner Börse llst.tlitt Mark gctammetl worden. Die .iotierböhung iür de- und unbedruckte Tuck'- »nd zcugwaarcn tritt bcreilS am I. Juli in .Kraft. Der Frei händler Sonnentau» balle beantragt, als Serin!» den l. Oktober zu bestimmen. Der sächsische Bundcskeministar Geb. Ratb Bött«
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