Volltext Seite (XML)
Margaritkelekh Traditionell 7 Text: Salman Schneur (1887-1959) Arr.: Friedbert Groß In veldl baym taykhl dort zenen gevaksn margaritkelekh elent un kleyn, vi kleyninke zunen mit vaysinke sntraln, mit vaysinke - tra-la-la-la. Im Wald beim Teich wachsen kleine Gänseblümchen ganz einsam, wie kleine Sonnen mit weißen Strahlen, mit weißen - tra-la-la-la. Gegangn iz Khavele shtil un farkholemt, tselozn di gold-blonde hör, dos heldzl antbloyzt un gemurmlt gezungn a lidele - tra-la-la-la. Chawele kommt verträumt daher, das goldblonde Haar zerzaust, der Hals entblößt, und leise singt sie ein Lied - tra-la-la-la. Do kumt ir antkegn a bokher a sheyner mit lokn mit shvartse vi pekh, er flamt mit di oygn un entfert ir lustik, un entfert ir - tra-la-la-la Sie begegnet einem hübschen Burschen mit pechschwarzen Locken, er funkelt mit den Augen und antwortet ihr fröhlich - tra-la-la-la. „Vos zukhstu do, meydl, wos hostu farloyrn, vos vilstu gefinen in vald?" - „Ikh zukh margaritkes", farreytlt zikh Khave, farreytlt zikh - tra-la-la-la. „Was suchst du, was hast Du verloren? Was willst Du im Wald finden?" „Gänseblümchen", sagt Chawe errötend, sie errötet - tra-la-la-la. „Du zukhst nokh? Un ikh hob shoyn take gefunen, di shenste margaritke in vald, a margaritke mit tsep un mit oygn safirn, mit eygelekh - tra-la-la-la." „Du suchst noch? Ich hab's schon längst gefunden, das schönste Gänseblümchen im Wald, mit Zöpfen und saphirnen Augen, mit Augen - tra-la-la-la." „Du libst mikh?" - „Ikh lib dikh." - „Du shemst zikh?" - „Ikh shem zikh." - „0 lib mikh un shem dikh un shvayg." Un zeh vi es mishn zikh pekh-shvartse kroyzn mit goldene - tra-la-la-la. „Du liebst mich?" - „Ich lieb dich." „Du schämst dich?" - „Ich schäm mich." - „Oh lieb mich und schäm dich und schweig." Nun sieh, wie sich pechschwarze Locken mit goldenen mischen - tra-la- la-la. Di zun iz fargangn, der bokher farshvundn un Khavele zitst nokh in vald. Zi kukt in der vaytns un murmit farkholemt dos lidele - tra-la-la-la. Die Sonne geht unter, der Bursche ist verschwunden und Chawele sitzt noch im Wald. Sie schaut in die Ferne und singt verträumt das Lied - tra-la-la-la. Hulyet hulyet kinderlekh Mordechaj Gebirtig Arr.: Fredo Jung Shpilt aykh, libe kinderlekh, der friling shoyn bagint! Oy vi bin ikh, kinderlekh, mekane aykh atsind. Hulyet, hulyet, kinderlekh, kolzman ir zent yung, vayl fun friling bis tsum vinter iz a katsnshprung. Spielt, liebe Kinder, der Frühling beginnt! Kinder, wie sehr beneide ich euch. Seid fröhlich, Kinder, solange ihr jung seid, denn vom Frühling bis zum Winter ist es nur ein Katzensprung. Shpilt aykh, libe kinderlekh, farzoymt keyn oygnblik! Nemt mikh oykh arayn in shpil, fargint mir oykh dos glik. Hulyet... Spielt, liebe Kinder, versäumt keinen Augenblick! Lasst mich bei euch mitspielen, gönnt mir das Glück. Seid fröhlich ... Kukt nisht oyf mayn groyen kop, tsi shtert dos aykh in shpil? Mayn neshome iz nokh yung, vi tsurik mit yorn fil. Hulyet... Beachtet mein graues Haar nicht, es stört euer Spiel doch nicht? Meine Seele ist noch jung wie vor vielen Jahren. Seid fröhlich ... Mayn neshome iz nokh yung un geyt fun benkshaft oys. Akh vi gern vilt zikh ir fun altn guf aroys. Hulyet... Meine Seele ist noch jung und vergeht vor Sehnsucht. Wie gern möchte sie dem alten Körper entfliehen. Seid fröhlich ... Shpilt aykh, libe kinderlekh, farzoymt keyn oygnblik! Vayl der friling ekt zikh balt, mit im dos heKhste glik. Hulyet... Spielt, liebe Kinder, versäumt keinen Augenblick! Denn der Frühling endet bald, mit ihm das größte Glück. Seid fröhlich ...