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Dresdner Nachrichten : 09.03.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189903092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990309
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990309
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-03
- Tag 1899-03-09
-
Monat
1899-03
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.03.1899
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an-cchan Roeren, j neter." at. bervyr. Ew. berlandeSgeucktsrach -würden ergebenster Hermann eiche- und Landtagsabgcord Stuf« icuioral«», mrcaiv- u»v Lmiivicigvnoneenv- « Pfarrer Nicken hatte Bismarck auf eine Stufe mit latus und Dioeletian gestellt: von offizieller Ecntrum- m jetzt-die vollste und freudigste Zustimmung" aus- Diese Vorgänge beweisen, daß die Ccntrnmspartei ist und bleibt, waS sie war: «ne undeutiche Partei, die zuerst für die Kirche, drum nochmal für die Kirche und noch einmal cintritt, ehr sie an daS Vaterland denkt und deshalb für die vaterländische Mütze Bismarcks kein Verständlich hat- Die vaterländische Maske, hinter der sich der Ultrainvntanismus in letzter Zeit mehrmals zu zeigen beliebte, bat die Partei sich selbst vom Gesicht gerissen. Dre Briefe sind zu beglichen, da sie endlich in die Stellung der ultra- montanen Partei zu dem tobten Bismarck Klarheit bniige». Der ultramontanc Fanatismus verfolgt seine Gegner blind auch über das Grab hinaus- Einer Meldung der „Elbinger Ztg." zufolge bestrafte die Provinziab-Steuerdlrektion den früheren Mühlenbcsitzer Albert Meyer in Elbing, jetzt in Berlin. wegen Zollhinterziehung in Höhe von 63M0 Mk. zur Zahlung des vierfachen Betrags der dcsraudirtcn Summe sowie zum Werthermtzdcs unrechtmässig in den Jnlandverkchr gebrachten russischen NvggenS. Die Strafe betrügt inSgesamnit über eine halbe Million- Bei der Verhandlung gegen Meyer wegen NohrungSmittclsälschung hatte sich hecausgestellt, das; Meyer russischein Trunsctroggeii 12 Proz. entzogen und dafür Kehrichtmehl -ugesctzt batte. Dic badische natkonalliberalc Partei hielt in Karlsruhe ihre LandeSverscimmluna ab- In Gegenwart der Neichstagsabgcvrdncten Heller. Beck und Blankenyom wies der Vorsitzende Geh- Hvfrath Pros. Meyer-Heidelberg auf die Stellung des Eentrnuis hin- Das Eentrum habe in der letzte» Zeit in nationalen Fragen zwar viel fach initgcwirkt. aber man müsse doch sehr wachsam sein, da das Eentrum mit dieser Haltung seine besonderen Ziele verfolge Man müsse immer darauf rechnen, welchen Preis das Eentrum für seine Zustimmung zur Vermehrung des Heeres und der Flotte verlange. Die Verbindung, die sich rn Prcichcn zwischen dem Eentrnm und de» Alt-Konservativen anbahne, könne von großer Gefahr für unser ganzes politisches Leben werden. Bezüglich der Militärvorlage im Reichstag glaubt Redner, daß eine Verständigung mit dem Eentrum zu Stande kommt. Die Frage sei mir, welchen Preis die Regier ung bezahlen müsse. Redner gab seiner Freude Ausdruck zu der energischen Rede des Abg- Hiebcr über das Fcsnitenacietz im Reichstag, welche in der nationallibcralcn Partei völlige Zustimm ung gefunden habe. In der Frage des Koalitionsrechts der Arbeiter werde die Partei Verschärfungen objektiv prüfen, aber Verfehlungen gegen das Koalitionsgesck keinesfalls mit Zuchthaus bestrafen lassen Mit dem Antrag Heul Basscrman» bezüglich der Errichtung von gemeinschaftlichen lokalen Organisationen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer ist Redner einverstanden, dagegen hält er die vorgeschlagene Einrichtung von Einigungsämtern für sehr fragwürdig und von wenig praktiichcm Nutzen. Die „Hamb. Rachr." schreiben: Tic letzte Nummer der ,-Grcnzbotcn" bringt einen an sich harmlosen Artikel eines Herrn Gittermann über „Erinnerungen aus Fricdrichsruh". den wir nur deshalb erwähnen, um von Neuem fcstzuslellcn, wie wenig zu verlässig sich das Gcdächtnitz von Gästen des verewigten Fürsten Bismarck meistens erweist, wenn sie auch in wohlwollendem Sinne Schilderungen ihrer Besuche der Oesfentlichkeit preisgcben. Die boriiegende „Erinnerung" ist allerdings erst nach fast 7 Jahren niederaeschriebcn. und daraus erklären sich manche Irrthümer; immerhin giebt sie von Neuem Anlaß, zu betonen, daß solche nicht beglaubigten Darstellungen in der Regel ein unrichtiges Bild liefern. An erster Stelle fällt es unangenehm auf. baß Herr Gittermann dem Fürsten Bismarck, wenn er ihn über die Genüsse der Tafel redend einführt, regelmäßig die Ausdrücke..Fressen" und „Saufen" in den Mund legt: solche drastischen Worte lagen seiner feinen Sprechweise durchaus fern. Weller ist das lange Referat über die beiden Hunde „Tiras" ganz falsch: Der alte sogenannte Reichshund, den der Fürst 12 Jahre lang gehabt hat, ist nicht durch „Uuglücksfall". sondern an berechtigter Altersschwache ein- gegangen, und der zweite Tiras war nicht vom Kaiser Wilhelm l., sondem vom jetzigen Kaiser am 1. April 1889 geschenkt worden. -- Die Bezeichnung „Ottchen" war der verstorbenen Fürstin durchaus fremd; Niemand hat sie je aus ihrem Munde gehört; sie ist ledig lich der Phantasie deS Herrn Gittermann cntwrungcn. Dieser lägt Seite 462 den Fürsten „den Klemmer" anfsetzen, während er ein solches Instrument nie besessen und zum Lesen bis an sein Lebens ende keine optischen Hilfsmittel gebraucht hat. Die Auffassung, daß dem 1850er Erfurter Parlament „Packträger" attachirt waren, dürfte ebenfalls unzutreffend genannt werden tonnen. Ans freier Erfindung beruht die Behauptung, daß Fürst Bismarck sein Abschiedsgesuch aus Bucher's Rath eingercicht habe und daß dieser an dessen Abfassung bctheiligt gewesen sei! Ter Fürst bat Bacher nach dessen Ausscheiden aus dem Dienst nur gelegentlich zu Tisch bei sich gesehen und bis zu seiner Verabschiedung nie mehr mit ihm über Geschäfte gesprochen. Bucher's Mitarbeit an dem Meinoirenwerk wird auch hier wieder wesentlich überschätzt: nur Solche, die den Stil und die einzige Kraft der Darstellung des Fürsten Bismarck nicht ersaßt haben, können Bacher s mechanischer und blos aiwrdnendcr Arbeitsleistung, so lobenswerth und fleißig diese auch war, einen unrichligen Platz anweisen Allein schon die Thatsachc, daß Bacher seit 1886 außer allem amtlichen Eonner war, beweist, daß er nicht im Stande gewesen wäre, die Geschichte der letzten amtlichen Jahre und der Entlassung des Fürsten anders als nach Diktat zu schreiben. Die Errichtung einer technischen Hochschule in Danzig, schreiben.die „B. N. N.", ein allgemein niit Befriedigung be- Gesichtspunkten. so eminente Forlicynue gemacyr uno auer Aoranspcyl nacy eine so bedeutende Zukunst vor sich, daß die in Deutschland bestehenden höheren unterrichtsänstalten nicht mehr ausreichen: zweitens bildet die Wahl deS Ostens ein um so berechtigteres Glied in der Kette der zu dessen kultureller und wirthschnstlicher Hebung im Werk besind- '7en Maßnahmen, als gerade bei der bisherigen Vcrtbcttnug der er das Deutsche Reich der Osten eine ^ ^ ig aukweist. Von den 9 technischen Hochschulen Deutschlands fallen 3. nämlich Berlin-Charlvttcnbing, Hannover und Aachen, auf das Königreich Preußen mit ungefähr 5200 Besuchern, und 6, nämlich München, Stuttgart, Karlsruhe, Dresden. Darmstadt und Braunschweig. auf die übrigen deutschen Staaten mit ungefähr 6500 Besuchern. Preußen sicht also an Zahl der technischen Hochschulen den übrigen deutschen Staate» nach, insbesondere sind die Provinzen im Nordosten Preußens weit von einer solche» Anstalt entfernt. DaS wachsende Bcdnrsiiiß an Technikern beruht vornehmlich ans der Entwickelung neuer Gebiete, wie insbesondere der elcttrotechniichen. der Belcuchtungs- mcd Kraftvertheilungsanlagen, der großen Erweiterung in der Verwendung von Maschinen und in dem Eindringen der wissen fchastlichen Technik in alle Betriebe. Thatsächlich hat die Technik überhaupt auch bei uns in neuester Zeit entsprechend an Würdig ung uno Ansehen gewonnen, während sic früher gegenüber der Wissenschaft wenigstens äußerlich etwas stiefmütterlich bedacht und angesehen war" Aus einer kürzlich abgehaltcnen zionistischen Versammlung in Berlin verdienen folgende Aussprüche als besonders bcmerkcns- wetth verzeichnet zu werden. Dr. Kahm rief nutcr lebhaftem Bei fall: „Der Jude bleibt unter allen Umständen Jude'" Dr. Klausner erklärte, daß neben den Anch-Judcn und den Bauch- Juden die Maut-Juden die schlimmsten seien. Herr Silbergleit bemerkte, daß die Sozialisten die Judensrage auch nicht lösen würden: der Wechsel auf Bebel und Liebknecht werde nicht acecptirt werden, da am Tage des großen Klumpatsch die Kassen geschlossen sein würden. Ungarn. Das Abgeordnetenhaus verhandelte über den Antrag Polonyi" daß das Kgl. Handschreiben, das betreffs der Quote eine Entscheidung getroffen hat. aus die Tagesordnung gesetzt werde» soll. Ministerpräsident v. Szell bat »in Ablel-nium des Antrags, wobei er erklärte, oie Regierung beabsichtige die Entscheidung über die Quote für den nächstfolgende» Euklns ini Wege der Delegationen herbeizusühren, da die Entscheidung des Königs nur im Nothfnlle anaerufen werden solle. Das Hans lehnte hieraus de» Antrag Polonyi ab und ging zur Verhandlung des AusgleichsprovisoriumS für ein Jahr über. Frankreich. Fallivres sprach im Senat bei Uebernabme des Präsidiums den'Dank für seine Wahl ans. Hierauf gedachte er in ehrenden Worten seines Vorgängers ans dem Präsidentenstuhl, des Präsidenten der Republik Louvet. und erinnerte an dessen Botschaft, in welcher daS Parlament um seine Mitarbeit an dcni Werke zur Beruhigung der Geister gebeten wird. Der Senat werde cs zur Ehre amrchnen, dieser Aufforderung zu entspreche», klebrigen dürfe man aus beruhigenden Anzeichen die Ho,, schöpfen, dotz man nicht fem von dem Tage sei, an welchem vorübergehende Mißbehage», welches sich im Lande fühlbar ge macht habe, entschwunden sei. Die widrigen Winde, welche die Oberfläche nur allzu sehr gepeitscht hätten, seien doch nicht durch dringend genug gewcieu. um in der Demokratie die Erkenntniß ihrer Wichten und ihrer Interessen erlöschen zu lassen. Das Ver trauen zur Armee, welche Niemand und nichts von der Erfüllung ihrer Pflichten abbringen werde, sei nicht erschüttert. Man werde mit Geduld abwarten, bis die Justiz ihr Wort gesprochen habe und werde aus ihrer Hand allein die Wahrheit entgcgennehmen, weiche für so manches Gewissen eine Erlösung von grausamen Plagen bedeuten werde. (Lebhafter Beifall.) Unter de» Tcputirten ist das Gerücht verbreitet, General Zurlindcn werde demnächst den Posten des Militärgonverneurö von Paris verlassen. Als Nachfolger werden die Generale Bnrgk-rc und Faure-Biguet genannt. Der „Eclair" behauptet dagegen, das Gerücht sei unbegründet. Italien. Mit Bezug aus die Verhaftung der Mitschuldigen Aeeiaritvs sagt die „Italic", Acciarito habe dem Gefänaniß- Dircklvr gestanden, daß ein Attentat gegen den König geplant ge wesen und der Name des Mörders durch das Loos bestimmt worden sei. Polo" und „Elba" be- Amerigo Bespucci" und g. ersleres in Sicht von Annain, letzteres bei Batavia eingetrosse», das Kriegsschiff „Stromboli" wird von Venedig nach Ehina in See gehen. Diese Schiffe haben zusammen 1582. Mann Besatzung und 50 Geschütze großen und 68 Geschütze kleinen Kalibers. — Der „Tribuna" zu folge nahm der Minislerrath mit Befriedigung Kcnntniß von einem Erposc,, welches Eancvaro über die in der Angelcgenheit der San Mun-Bai befolgte Haltung der Regierung gab und sprach ein stimmig Eancvaro sein Vertrauen und zugleich die feste Ueberzeua- ung ans, daß der zur Besetzung der San Mun-Bai ausgestellte Plan aufrecht erhallen und im politischen und wirthschoftlichen Interesse des Landes verwirklicht werden würde. Die größte Wahrscheinlichleit, Leos XIII. Nachfolger zu werden, hat nach der Ansicht des Abg. de Cesare. eines der bewährtesten Kenner der vatikanischen Verhältnisse, der Erzbischof von Bologna, Kardinal Domenicv Svampa, der 1851 zu Montearanaro in den Marten gebaren und 1891 zum Purpur erhoben, nichts gegen sich in's Feld geführt leben könne, als sein jugendliches Alter. Nützlich lei ihm vor Allem der Umstand, daß ei nicht Nuntius war, daß er lange von Rom fern gelebt bat. aus dem alten Kirchenstaat ge bürtig ist und nicht über den mittleren Bildungsgrad des Kardinal- KollcginmS bervormgl. Nach ihm glaubt de Eesarc auch an die Wahrscheinlichkeit der Wahl Girolamo Maria Gotti's oder des Patriarchen von Venedig Giuseppe Snrto. die von Bcrtholet in seinem Buch II psp» lutuw ebenfalls als ernsthafte Kandidaten für die Tiara angesehen werden. Von keinem dieser drei Kardinale glaubt de Ecsare. daß man nach ihrer Wahl zum Papst Aendcr- nngcii i» der bisherigen Richtung der vatikanischen Politik zu crwarlcn habe. Das letzte über das Befinden des Papstes von den Aerzien Mazzoni und Lapvoni Unterzeichnete Bulletin lautet: Ter Gesund- beilsznstand des Papstes ist andauernd sehr befriedigend- Puls, Athinunfl und Temperatur sind normal- Ter Heilungsprozeß an der vpcnrtcn Stelle verläuft regelmäßig- Da der hohe Kranke von der Operation genesen erachtet werden kann, werden weitere Bulletins nicht veröffentlicht. Tr. Mazzoni wird den Pavst nur noch von Zeit zu Zeit bis zu dessen vollständiger Wiederherstell ung veinchen. Belgien. Nach dein gestern früh über das Befinden der Königin veröffentlichten Bulletin hat die Königin mehr Schlaf gehabt: die günstigen Anzeichen treten bestimmter hervor. England. Einem von der Londoner Handelskammer ver anstalteten Banket wohnte der französische Botschafter Cambon bei. Es wurden hierbei herzliche Reden über die Nothwendigkeit guter Beziehungen zwischen England und Frankreich ausgetanicht- Cambvn hob in einer Ansprache hervor, die beiden Länder sollten dieselbe gegenseitige Achtung und Höflichkeit untereinander zeigen, wie sie zwischen den einzelnen Individuen bestehe», damit die herzlichen Beziehungen enger geschlossen werden könnten. Wie ein Londoner Telegramm der „Tribuna" meldet, wird sich der chinesische Gesandte i» London nach Rom begeben. In dem Telegramm beißt cs weiter, man glaube, daß Ehina um jeden Preis den italienischen Forderungen Widerstand entgegenzusetzci, beabsichtige, doch handle es sich um passiven Widerstand, indem Ehina seinen Protest aufrecht halten und sich weigern wird, die Position Italiens in San-Mmi zu regeln. In einem Artikel Wricht die „Tribuna" die Ueberzcugung auS, der italienische Gesandte in Peking werde bald telegraphircn, er habe Entschuldig „»gen - die sicher auch schon gefordert seien — erhalten, und die verlangte Konzession sc, bewilligt. Der Artikel schließt: „Alle Mächte Europas, mögen sie unsere Freunde sein oder nicht, haben daS gleiche Interesse, daß der Funke sich nicht weiter ausbrcite." — EL bestellt wenig Zweifel, daß die Ehinesen die Natur der italienischen Forderungen schon vorher kannten und daher in der Lage waren, das eiiiziischiagcndc Verhalten festznstellcn. In diplomatischen Kreisen glaubt man, daß Rußland die Ehinesen »»tersliitzc und daß der französische Gesandte dabei mit helfe. Ferner verlautet, der britische Gesandte habe eine Note an das Tsiiiiali-Vamcn gerichtet, in der er die italienischen Forderungen iintcrstützt- Die Haltung der Japaner ist die der strengsten Neiitrglttät. Die Haltung Ebinas gegenüber den italienischen Forderungen und in der Tschinkiaiig-Bahn-Angelegenheit zeigt, daß die jüngsten Erlaffe der Kaiserin-Wittwe, in denen größerer Widerstand gegen fremde Einflüsse als »othwendig bezeichnet wird, ihre Wirkling thun. Ter russische Gesandte hat in einer Rote den in der vorige» Woche gegen den Vertrag mit der Hongkong- und Schanghai-Bank eingelegten Protest wiederholt und verstärkt. Türkei. In Dscheodah ist die Ruhe wieder bergestellt. Die Geschäfte sind wieder geöffnet. Ter Großvczier erklärte auf eine englische Reklamation, daß den indischen Pilgern das geraubte Gut ii» Werlhe von 2000 Pfund zurückcrslatter worden sei. Ter Sanitäksralh verfügte die Aushebung dcs Cordons von Dscheddah. Jn Mekka ist eine Erkrankung an Pest vorgekommen. Amerika. In Chicago traten über 100 Delegirte deutscher Vereine zusammen, ii», cm Massenmeeting zu vereinbaren, ans welchem gegen die gegen Deutschland gerichteten Umtriebe in den Vereinigten Staaten Protest»! werden soll. van Delikt-: Einleitung de» S Akte- »u den „Metsterstna« ; „Großstadt. Ander", Walzer von Eni <>. Mal»: „Träumerei" von Jemen <>. Mal»: Präludium von Back (l. Mal), lnstrumentirt von Reiich. Becker: Ouv«' tu« zur Over „Der Bärenhäuter" von Siegs. Wagner; Festmuflt aus der Over „Sckön Rolraut" von Kretschmer; Eoncert-Votonais« für Violine von Laub ; „Aus Böhmens Hain und Flur", sinfonische Dichtung von Snretau» , Ouvertur« zu „Mignon" von Thomas: „Masanccllo". Fantasie für Tromba von Arban <t. Mal); -Allein". Jntermrcco van R. E'lenderg tl- Mal»: Streiszug durch Strauß'fch« Operetten, Potpourri v. Schlägel. 7 Heute findet das letzte niederländisch-deutsche Concert mit Orchester von Herrn Hans Fährmann in der Jvhanncskirche statt. 7 Im Concert des Herrn Paul Lebmann-Osten am Mon tag im VereinShause zu Gunsten des unter dein Protektorat Ihrer Majestät der Kömgln stehenden Pcstalozzististe -s ge langt u. A. unter Leitung des Evncertgeliers Nov. Schumann s „Des Sängers Fluch", Ballade nach Uhland, bearbeitet van Richard Pohl, für Solostimme», gemischten Ehor und Orchester zur Aufführung. Solisten sind: Fri. Aiberti-Drcsdeii, Herr Pin: (Tenvr)-Leiprig, Herr Hosopcrnsanger Schrauff und Herr Seng (Baß) aus Ncw-Bork. Tie Chöre führt der aus 100 Mitglicdein bestehende Jnstitutschor der Ehrlrch'schen Musikschule aus. d Orchcsterbcgleitiliig oie Kapelle des GewerbchauseS; aiißc- dem verzeichnet das Programm Brnch's Chorwerk „Die Flucht der heiligen Familie", für gemischten Chor und Orchester, dm Egmont-Ouvertilre, Liedervorirage und das Quartett in l'-mc-ll (für Klavier. Violine, Biola und Violoncello- vom Prinzen Ferdi nand von Preußen. Billels bei Ries mrd km Sekretariat der Ehrlich'ichen Musikschule. v Die Solopartien der Bceiboven'schcn „Missa Solemnls" im 1. Nicodä-Eoncert werden die Damen Knothe, Spieß, die Herren Ritter, Schrauss aussührcn 1 Die Dresdner Musikschule tDirektor R. L. Schneider» wird am Montag in Meinholo'S Sälen einen großen Vortragsabend mit Orchester alchallen- Eintrittskarten sind in den Ervcditionen der Anstalt, Ncumarkl 2 und Blasewitz, Slrieicncrstraße 1», kostenlos zu erhalten. 1 Ter Dresdner Mozart» er ein bringt in seiner vierten Mus ikausführu » g (vie Tonkunst des >8. Jahrhunverts von Jolr Seb- Bach bis W. A. Mcgar» am 16. ds. -ii- unter Mitwirkung von Fräu lein Lulu Hcynie» (Berlin) und Herrn Ludwig Schraub- sowie der Vor- ftandc Mitglieder Hcn.cn Eugen Franck und Uio Seiscrl folgendes Programm zur Ausführung : Präludium uno Fuge Omoll sur Orgel von I- S. Bach: „Ode an den Tod" und Necitaüv und Arie aus „Telcinacco" von Ehr. Gluck: Darlila für Streichorchester <v-moll> von F- Tuma: „Die Lhe'.!- ung der Erve" sur eine Baßstimme von Jos. Hand»: Finale suaalo an-, der Sinfonie <6-ckui-> von Michael Haydn: Arie aus „Ezio" von I. A- Hasst ^ Duett für zwei Baßstimmen aus „Israel m Egnvlcn" von Händel: Finale aus der (Iuviler) Simonie 6-6uv von W. A- Mdiari. 1 Für das am l5. März im Vcreinsbaus vom Dresdner D a in e»>, u a r t e l t veranstaltete Wählt hätigkeitSconcerl zum Besten des unter dem Protektorat Ihrer Kaiser!. König!. Hoheit der Frau Prinzeß Friedrich August stehenden Lchrcrinncir- heims, bat Herr Professor E- Porth seine Mitwirkung ;>ige!agl. i Aus vielseitigen Wunsch gelangen in dem am 18- März slall- sindcnde» W o h l tb ä ti g kc i ts-E on ccrt der Herren Bacb- mcinn. Gunkel und Stenz die Schottischen Weisen, nach Original- Traditionen von A- Guniel komponirt, nochmals zum Vortrag. ! Der Wiener Männergesangvereiii wird, gleich der Dresdner Liedertafel, im Sommer eine Sangesreise an den Rhein machen. In Heidelberg soll der erste längere Aufenthalt genommen werden. 's Pros. Graben-Hoffman», der länger als zwölf Jahre allgemein verehrt hier in Dresden wohnlc, feierte am Mvn tag in voller Rüstigkeit seinen 79 Geburtstag. 53 Jahre sind vergangen, seitdem - er ebenso berühmte Sänger wie Pädagoge mit seiner Komposition: „500,000 Teufet" die Welt enlziicktc- Treffcnd beurtheilt das Lied dessen «damals in Leipzig lebender, Dichter E- M- Octtinger mit den Worte»: „Die Komposition ist ein Springaiicll deS mnfassciidstcn Humors, ein Feuerwerk der zündendsten Melodien. Ehanivagnerschaiini in Musik gesetzt." Zu den etwa 500 Schülern, die Gesangsstudien bei ihm gemacht haben, zählen außer der Großbcrzogin von Mecklenburg-Schwerin zwei Fürstinnen, zehn Prinzessinnen, zwei Prinzen, sowie eine Enkelin der einst so berühmten Sängerin Catataiu- Gcabcn- Hvfsmami wohnt seit einer Reihe von Jahren in Potsdam. ! Herzog Alfred hat an das Komitee für die Fest spiel- A iifsühr n ii g c n aus der Veste Koburgdie Bitte richten " >->>, yricstiittaniden H rauersakl i» dar irciipreise beabsichtigt. Neu Kunst und Wissenschaft. f Im gestrigen Hofconcert im Kviiigl. Residenzschloß ge langten zur Aufführung: 1. Schottische Volkslieder (Original- thenic» ans dem 16. und 17. Jahrhundert) für Manoforte. Violine und Violoncello, frei bearbeitet von Adolf Gunkel (Herren Bach mann, Gunkel und Stenz); 2. Vier Lieder kür Sopran: „An den Sonnenschein" von Schumann, „Vögleins Rath" von Grädener, „ObanMn cl'avril" von Bizet. „OIüMMn supaxuol" von Delikts «Frl. Ecna Stägemami): 3. b'mitama apasi-ioiiatii von Vicilrlemps «Herr M'ayc): 4- Zwei Männergiiartette: „Die Stacht" von Schubert. „Stiirmbeichwörnng" von Türmer (Herren Gießen, Kruls, Scheidemaiitel und Wächter): 5. Drei Lieder für eine Alt stimme : „Auf dem Meere" von Rob. Franz. „Dein Angesicht" von Schumann. „Lenz" von Eug. Hildach (Frl. Huhn): 6. „Äbendlied" von Schnnlanii. Masurka von Zarzycki (Herr Mayc): 7. Zwei Männeranartcttc: „Ständchen" von Abt, „Immer mehr" von Seifert (Herren Gieße», Krisis, Schcidemantcl und Wächter). !' Im König!. HosopernhaiiS geht heute „Don Pasgualc" in Scene. Im Königs. Schauspielhaus wird „Die Braut von Messina" gegeben. 1' Der Kaiser!. König!. Hofburgschanspiclcr und Regisseur Hugo Thiinig, dessen außerordentliche künstlerische Erfolge vom letzten Jahre her den Besuchern des Königl. Hofschausvicls noch in bester Erinnerung sind, wird ans eine Einladung der Königl. Generaldirektivn bin im kommenden Juni ein längeres Ehrcn- Gastff'icl an unserer Hvfbühnc absvlviren. -j- Der im April am Königl. Hofschanspiel auf Engagement gastirende Cliaraktcrkomiker vom Karlsruher Hoftbeater heißt Fritz Brehm, nicht Bvehm, wie gestern an dieier Stelle zu lesen war. Frl. Bossenberger ist bis zum Ablauf ihres Kontraktes i uri. D o N en o erg er c,r ors zicin rivaiiif u-res »rviiiiaiicv Von der Generaldircktion der Königl. Hoftheater beurlaubt worden. Im Sepiember siedelt Frl. Bossenberger nach Frankfurt a. M. über, wo sie. wie bereits bemerkt, für mehrere Jahre engagirt ist; in Dresden dürfte sie vorläufig nicht wieder anftreteii. f Residenztbeater. Heute gelangt „Mathias Goklinger" mit Herrn Felir Schweighmer a. Ä. zum letzten Male zur Aufführung. Morgen tritt Herr Schweighofer in dem Schwank „Madame Bonivard auf s Im heutigen Novitüten-EoneertimVewerbehause kommen zur AnMning: Ouvertu« ,vr Op» »Der König hat'S aesait" laffen, mit Rücksicht aus den erschütternden Trauerfall in der herzoglichen Familie die für dielen Sommer geplanten Ausführ ungen bis nächstes Jahr zu verschieben. Das Komitee hat einen dahingehenden Beschluß gefaßt. 7 Die Stadt Kassel bewilligte, wie kürzlich bereits tele graphisch mitgetheilt. für den Kasseler Männergesancz- vereiiis - Wettstreit vorläufig 150.000 Mk. Hierin inbegriffen sind 800 Mk. für zwei von der Stadt zu stiftende Ehrenpreise. Nenercn Nachrichten zufolge wird auch von Kasseler Vereinen und Korporationen die Stiftung mehrerer El sind ferner Kassel ini erbauende einen Kostenauswand von 87,0«-0 Mk. im Rohbau. Der Kaiser, welcher im Palais am Friedrichsplatz rcsidiren wird, trifft am 25. Mai in Kassel ein und nimmt bereits Abends in der 'Festhalte eine Huldigung der Sänger entgegen. .Hieran schließt sich ein Eonrert unter Mitwirkung der Kasseler Vereine bis zehn Ubr. Ter eigentliche Wettstreit beginnt Freitag den 26. Mai; es singen in drei Abtheilunge» je sechs Vereine. Sonnabend den 27. Mai erfolgt die -Anerkennung des Kaiierpreiics und Neberrcichung desselben durch die Kaiserin. Freitag Abend ist Fcstvorstellnng im ösoftheuter vorgesehen, in welcher voraussichtlich die Svohrbche Oper „Die Kreuzfahrer" in neuer Bearbeitung des Königl- Kapellmeisters T> Beier zur Aufführung gelangt. ES ist das zugleich eine pietätvolle Ehrung des Altmeisters, der bekanntlich als kurfürstlicher Hofkavell meisler an dieser Stätte gewirkt, uno dessen in Erz gegossenes Standbild sich vor dem Opernhaus erhebt. Der Pokal, in welchem dem Kaiser der Ehrciitrunk der Stadt Kassel dargcbvten werden soll, ist von Mitgliedern des Magistrats und der Stadtverordnete» Versammlung aus eigenen Mitteln der Stadt zum Geschenk gemacht worden. 7 Tie oft genannte Operettensängerin Frau Ilka Palmon verehcl. Gräfin KinskN-Althofen aus „Schloß Namiest in Mähren" bekennt sich nun auch zum — Variöts! Sie wird demnächst im Berliner Wintergarten in Soloscenen auftreten und Lieder in ver schiedenen Sprachen. Ungarisch, Deutsch, Englisch, singen. 7 Im April und Mai wird ini Teatro Real zu Madrid die Wagner'schc Nibelungen-Tetralogie mit deutschen Künstlern zur Auffübrung gelangen. Die „Epoca". das bedeutendst: Mid filiistverstäiidigste Blatt Spaniens, veröffentlicht nun folgende originelle Liste der bis jcyt vervstichteten Dirigenten und Darsteller (der deutsche Leser wird die richtigen Namen leicht heraussindeu können): „Dirigenten: Hans Richter aus Wien, Dr. Muck von der Königl. Oper zu Berlin, Molle (! !> aus Karlsruh. „«Siegfried" und „Siegmuiid": Ernst Kraus und Wilhelm Griemg; Gejhant.". und Burgs, betaiint als einer der berühmtesten Sänger Deutsch lands- ..Mime": Prenar aus Vayceutl- und Libar aus Berlin. „Loge": Wogt aus Bayreuth. „Wotan": Reichmann und Bacb- manil aus Bayreuth. „Alberich": Futdu Fricdrichst. „Fafiicr', „Fakolt" und „Hagen": Ernst Wächter und Graeg. „Brünbildc": Lilli Lehmann. Diese Namen sind zwar nicht sehr schön, das Unter - nehme» aber, für welches sich in ganz Spanien schon jetzt die regste Theilnahme kniidgicbt, ist trotzdem mit Freuden zu begrüßen, da es einen neuen Triumph deutscher Kunst im Auslände bedeute«. Das Loudoncr Haus Cook, dessen Leiter vor einigen Tagen ge storben ist. hat den Verkauf von Einlaßkarten zu diesen Wagncr- Anfführilnaen im Anstande übernommen. Man rechnet auf eine» großen Fremdenzuflnß. zumal die Hauptstadt Spaniens während der Monate April und Mai im sonnigsten Lrühlingsglauze erstrahlt. 7 Das große Aussehen, das die in zahlreiche» Zeitschriften das In-und Auslandes veröffentlichten Artikel E. Friedrichs. Dresden, über die neue sten Errungenschaften ans allen Gebieten dev Wissens erregt haben, lassen es wünlchcnswcrtl, erscheinen, die Jedermann angehenden ganz neue» An schauungen deS Verfassers immer weiter zu verbrerten. Leit kurzer Zeit erscheinen die Friedrich'schen Aussätze in der gediegenen und vornehm aus- gestatteten Wochenschrift „D r c S d e n e r K u n st und Lel> e n " (Einzel minimer 20 Psa., Jahresabonnement 6 M.)> so in Lest S eine außcrft lehrreiche und Interessante Untersuchung Uber neue Schutzmittel gegen die Influenza Außerdem enthält das vorerwähnte Lest EffanS Uber die be schicht« des Zwingers (l) mit einem Vollbilds nach Canalclto, über den neuen Stil im Kunstgewerbe u. A. m. 7 Der „Sächsisch« Kunst verein" zu Dresden veranstaltet demnächst eine Ausstellung von Werken Dlämncher Künstler, welche ganz besonderes und liervorragriideS Interest« beanhiruche» wird. Die be sonders für Deutschland zusammcngcftcllle Kollektion ist bereits hierbei: unterwegs und wtro etwa tio Gemälde und <6 Skulpturen enthalten. Es " '» daamter Werke von Baertson, Emil Claus, Franz Courtens, Jul. d« >»«ndt, Victor Gllsoul, Eng. Laermans. Constantin Meunier. Vitt»» Wnschant, A«o «an Ryffelberge, Kan van der »tappen u. v. ». Irer-srer? Naehvrchtsn. §«t. t>8. Seite 3. M» Donnerstag, v. März 18,91)
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