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Dresdner Nachrichten : 09.03.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189903092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990309
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990309
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-03
- Tag 1899-03-09
-
Monat
1899-03
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.03.1899
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Veruss»«l»lihr «rrtelMrli^rA »j«. dm» i« «, >»,,»»»«»«» ylr dir »L«l,« Numnitt -ckoEt in der Loiiv!ael»i»t4iikll«, Mqrimikr.». >u in lxm NibnmmMmetzill« v Vorm. Lb>»3UkrNacbm. EonniaaSnur Mauenlkr. 2S». U-'/u» UdrMltta,«. LikUvalti«- wnmduil« <!«. »Silben» »»Li.NnNlMouvaen au, lkrVrival L'KM»L'U°«d' ^kilk «ür Moigaae vdrr na» tzeinaae» ovPs,. <>ur gamili«nnaarl«teii ic.ll du. so Pf. — «»bvarnL« m>st»»e nur aeaen Borautbezabluno. Di» DreLmer Na»>lä,icn erlchemea täali» Morsen». , öoppv» 44. Jahrgang. I nur fraukNZtr. 7. H«rnvn E» ... UN»!.»» .-k "°E letegr.-Adresse: Nachricht«, Dresden. kSiiiZI. »«fpIistsMpIi 8. vr««! vc»tMiU-i HritL 54e diiiuisni» ^ Z vlswarokpIstL 6, 5uu" ÜL!> Iklkpdoll 1818. : H Uelern di,; 1-kvt. trelunx« N8t«-a ^ H kbotosrüpkieo, ^yuruvUc-, Vo^rü8t.t,5Uttt;E0 u. kj. V. Ii. i mrlLLiLeu ?rc!Lov. ^ Ä V-»ßt I NntLV»»» voll « ^la, k rui DU' »IttiLvitlx "MH -- - Iioi 8lud»rn und Urcritekse-uM I reerdeu rrlisolut sicher certrisben A durok die berühmt. Lledieillnlriith L Vürmvr Dn. Kllekvnmöi8lsl'»^urmpi'äpAk'als. E K Sk 8»l0U,0Ill8-^pvlIlvlL« >': «».'u.'.VrV. Ä 8 lk. kilwmvr, E Vrv8(lvu-^lt8t., Llar86lia1l8tr»88v 42, n. S ewrlliohlt sied der xeebrt«» vumsnvelt. ^ i! varaolte kür — vceUvimiiz; I»iorupt. ^ DM" I»rel8« 8»N«>. "WG ^ V b ^LUllSiten elogllttt gSfMVI'tei'vsmentliils in jocloi' s'tc>i>It,A0. IisNlmü88t§0 peWöttUolto Illittküoko -) 1 Ullä IIoäoLtuclioii in üvrlln unä EHWD Ot'0880 I.U0VtiItl in Irnnorltülou. »I « v'L, Nr. 68. Invaliden- und Veteranen-Versicherung. Hosnarhrichten. Bürgernieistcr-Einweisung, ein. eutjcher Schnlvereln. Gerichtüverhandlniigen. Aiutlnnaßi. Witterung: Niederschläge. Invaliden- nnd Leteranenversoigung. Es giebt Dinge, die nicht oft genug gejagt werden können, die inan so lange unermüdlich wiederholen inus;, bis die Spatzen lange sie von allen Dächern pfeifen'. Das trifft — leider! — auch zu auf das Verhalten gewisser amtlicher Stellen im Deutschen Reiche gegenüber den Militännvaliden und den Veteranen der letzten Kriege. Dem Reichstage kann man einen Barwurf nach dieser Richtung nicht mehr machen. Er Hai zumal in der letzten Ver handlung über den Gegenstand seine patriotische Pflicht rm Vvllen Umfange erfüllt und die denkbar größte Bercitwilliglcit zu aus giebiger Unterstützung der Noll,leidenden sowie zur -Abstellung aller auf dem Gebiete des Invcilidenwescns noch bestehenden Ilebclstcinde zu eilcmren gegeben. Wer aber nicht will, das ist nicht die Regierung im Allgemeinen, nicht die Kricgsvcrwaltnna, auch nicht das Rcichsschatzamt, sondern — der nationalliberale Graf v. Oriola sprach daü klipp und klar ans — der „Herr im Kastamenwätdchcn". Herr Dr. v. Miauel. Erecllcn;. Gegen diese Stelle also muß sich der Sturm der Beschwörung richten, der von der öffentlichen Meinung Deutschlands zum Zwecke der endlichen gründlichen Beseitigung der Notisiage der Invaliden und der Wittwe» und Waisen mrserer gefallenen Krieger auSgelit. An de» preußifchen Finnnzminisier muß der laute Ruf nach Hilse, muß ein allgemeiner nationaler Appell ergehen, der „dem mächtigsten Manne in Preußen" Herz »nd Nieren erschüttert und ihn unfähig macht zur ferneren Mißachtung des kategorischen Imperativs: „Land- graf, werde weich!" Es war eine schöne, einniüthige herzerhcbendc Kundgebung, mit der der Reichstag für die uvtbleidende» Invaliden nnd Kricgövetcra neu eintrat. Die Kommission batte zum Etat des Reichsinvairdcnfonds folgende Resolutionen beantragt: Die Regierungen zu ersuchen, k. die Mittel, die zur Gewährung der Beihilfe von lüO Mk. an alle nach dem Gesetz vom 2it. Mai 18!>.tz als berechtigt anerkannten Veteranen fehle», ans allgemeinen ReichSmittcln durch einen RachtragSetat für daS Rechnungsjahr 189V alsbald zu fordern; 2. den Reichskanzler zu ersuchen, dem Reichstage noch in dieser Session einen Gesetzentwurs bvrzulegen, durch de», unter Berück sichtigung der gesteigerten Kosten der LcbcnShailuiig. den berech tigten Wümchen der Miliiärinvaliden, inSbciundere auch in Bezug auf die Versorgung der Wiitwcn und Waisen, für Nichlbenutzung des CivilversorguirgSicheiilS die Entschädigung - und die Belastung der Militärpensivn neben dem Eivildicirsteinkvimnen rclp. dcrEivrl- pension, Rechnung czetraaen wird. Beide Resolutionen wurden, wie erschlossener Pbalanr: trat der Reichstag vor die Regierung nnd ließ die ganze Wucht der moralischen Verantwortung für die noch immer nicht beseitigte Hilssbcdürftigkcit der Invaliden die Stelle treffen, an deren Widerstand bisher alle Versuche zu einer befrie digenden Lösung der Frage gescheitert sind. Es war nichts Künst liches. nichts Gemachtes an dem ganzen Vorgehen, alles echt und innerlich wahr, überzengt und überzeugend. Tie Rationalliberalen Graf v. Oriola und Prinz zu Schdnarch-Earvlath, die Frcikoaser- vative» v. Kardorff und Stockmanu, die Deuilchkonservativen Graf Roon, v. Staudt, und Schrempf. der Antisemit Werner, der Eentrumsabgeordnetc Schadler, der freisinnige Bvlkspartciler Bcckh: Alle fanden sie ohne Ausnahme den rechte», schlichten, einfachen Herzenston für unsere nothleidenden tapferen Krieger, für die Männer, die das Vaterland verihcidigt, das Reich errungen haben nnd denen noch immer nicht das zu Theil geworden ist, was sie mit Recht verlangen dürfen. Im Mittelpunkt des TageS stand die Rede des national- liberalen Grasen v. Oriola, der die ciiilcuchtende aruiidiätzliche Anschauung vertrat, daß man von Anfang cm die geiammte noth- wendige Versorgung der Invaliden aus allgemeinen Reichsmitteln hätte entnehme» sollen, statt auf den IirvalidensoudS zurück- zugreifcn. Der Redner verwies auf die zahlreichen Unterschriften unter der zu Gunsten der Veteranen an den Reichstag gerichtete» Petition, an deren Spitze Prinz Hermann von Sachsen-Weimar steht. erklärte. in ganz Deutschland werde auf das Schärfste die Unbilligkeit empfunden, daß dem Reichstage, wen» er einstimmig für die armen und elenden Leute ciiitrctc, von amtlicher Seite gar kein Entgegenkommen gezeigt werde, nnd spitzte schließlich seinen Vorwurf, unter ausdrücklicher Ausscheidung der Kncgsver- waltung und des Reichsichahamtes. direkt gegen den preußischen Finanzministcr z». der die eigentliche Seele dl die Forderungen zu Gunsten der Abgeordnete die auf materielle tion der Veteranenverbändc gegenüber dem Kriegsminijler in Schutz und verlangte insbesondere eine Milderung der gegen den Leip ziger Veteranenverbaiid gerichteten Maßregeln. Dann ging der Redner auf die herrschenden Unzulänglichkeiten auf dem Gebiet des Pensionswelcns im Einzelnen ein. Es ist ein krasser Wider sinn, daß Koinnmnalbcamte die Militärpensivn voll bekommen, während sie den Staats- und Reichsbcamten verkürzt wird. Auch entspricht es nicht der Gerechtigkeit, daß in, Falle eines Verzichts ' ban- tnen die Handhabung der geltenden Bestimmungen in de» verschiedenen BuiweSstaaten viel fach die nothwendlae Einheitlichkeit vermissen; so wird z. B. in dem einen Bundesstaat einem Gerichtsvollzieher die Militärvension gewährt, in dem anderen dagegen bekommt er sie nicht. Endlich muß auch der Versorgung der Wittwen und Waisen gefallener Kxieger «ine weitherzige Fürsorge unter bedingungslosem Verzicht auf eine hier «m allerwenigsten angebrachte Pfemiiafuchsere, ent- aegenaebwcht werden. An einer solchen hat die Militärverwaltung selbst da» lebhaftest» Interesse: denn sie muß wünschen, daß. wenn wir einmal in emen Krieg gerathen sollten, die Leute mit der Beruhigung in'» Feld ziehen, vaß für ihre Angehörigen im Falle chrüt Todes in einer den heutigen LebensverlMnisscn entspreche den Weil, a,sorgt ist. Der Staatssekretär des Reichsschatzamts Freiherr v. Thiel mann schnitt in seiner Entgegnung nicht besonder« glücklich o! . was auch nicht zu verwundern ist. da er sine verloren« Sache zu führen gezwungen dtng» der Dehors ltch ober gaben seine Oberrechnungekammer gehn.— .. hinauüliefcn, seiner Verwahrung keinen Rückhalt. Solcben eng» Herzchen rechnerischen Manivulntivncn gegenüber kann nur immer wiwer betont werden, daß eS sich hier nm eine Ehrenschuld des Reiches den- handelt, zu deren eimvnndsrcie» Begleichung die Kosten ebenso bedingungslos aufgebracht werden müssen wie diejenigen der Landesverthcidigung. Was das Reich den Invaliden nnd Vete ranen sowie den Wiiiwen nnd Waisen der gesalleue» Kcieger schuldet, ist sogar als ein iniegrircnder Besiandiheii der miiitäciichen Anforderungen selbst zu betrachten und darf daher ebenso wenig einer kleinlichen Bemängelung unterzogen werden wie jene. Tie für eine ausgiebige Invaiidenverjorgung erforderlichen Mitte! müssen eben, wie onch der Prinz Earolaih hcrvorhvb, ans jeden Fall beschafft werden, gleichviel, ans welchen Fonds jie genommen werden. Die wenig bcneidenswcrihe Lage, in der sich Herr v. Thiele- mcmn bcsand, kam ihm selbst so stark zum Bewußtsein, daß er am Schlüsse seiner trockenen stnanstclle» Darlegungen nicht umhin konnte, wenigstens eine Andeutung darüber zu mache», daß er „der Roth gehorche, nicht dein eigenen Triebe". Er ihai dies mit der melancholischen Erklärung: „Ich weiß nicht, ob die verbün deten Regierungen geneigt sind, ein neues AuSgabetapitel snr die Veteranen in den Etat cinznstellen. Jedenfalls besteht bei der preußischen Negierung leine Geneigtheit dazu." Das heißt mit anderen Worten: „Ich möchte wohl, aber ich darf nicht, weil der Wind vom Kasianienwäldchen her in entgegengesetzter Richt ung weht". Daran bleibt in der Thai die ganze Frage hängen. Die Ration sicht einmnthig hinter den Invaliden, de» Kriegsbeteranen und den Wittwen und Waisen der gefallenen Krieger, die Kriegsverwaltung widerstrebt nicht, das Rcichsschatz- amt ist nicht abgeneigt: nun liegt die Entscheidung bei Dem. der allein noch den hemmenden Hebel in der Hand hält, bei dein preu ßischen 'Finanzminister und Vicepräsidenic» dos preußischen Siactts- ministeriums, Herrn Dr. b. Miguel, Ezeellenz. Fernschreib- nnd Aernsprech-Berichte vom 8. März. Berlin. Die Budgetkommissivn des Reichstags ttat heute Nachmittag in die zweite Beraihmig der Miliiärvorlagc ein. Tie EentrnmSmitglieder haben ihre Abändernnnsanträgc eingebracht. Im tz 2 beantragen sie, das; im Laufe des RechmingsighreS l!>Üst, statt 1M2, die Friedenspräjenzstärte die Zahl -tstöRM, statt wie die Vorlage will 502,50l> und wie in erster Lesung beschlossen wurde, 491.780 Gemeine, Gefreite und Obergesrcite erreichen und in dieser Höhe bis zum HI. März 1904 bestehen bleiben soll. Ferner bean- tragtTr. Lieber in 8 st an Stelle der von der Kommission bei derKaval- lerie in erster Lesung bewilligten 472. statt wie in der Vorlage 482 bis 4sib EskadronS zu setzen sowie 17 ESkadrvns Jäger zu Pferde Meldereiter) beiznsügen. In Parograph I soll nicht nur die Er höhung der 'FnedeiiSpräsenzstälko. sondern auch die Verttieilnng teuer Erhöhung aus die einzelnen Waiiengattungen durch den Reichs- haushaltSctat sestgestellt werden. Ferner beantragte er die Reso lution lt so zu fassen: die verbündeten Regierungen um eine Mit- tbeiiung darüber zu ersuchen. 1 in welchem Umfange gegenwärtig Mannschaften des aktiven Heeres zu Aufgaben, welche die mili tärische Ausbildung beschränken, verwendet werden müsse» : 2. welche Ausgaben für die Beschaffung der etwa erforderlichen Ersatzmittel ausgebracht werden müssen. Kricgsniinister v. Goßler sagte, daß von cineni Kompromiß zwischen der Militärverwaltung und denr Ccntrum nicht die Rede sein könne. Er erlennt das Entgegen kommen deS Ccntrums an, müsse aber an der Regierungsvorlage festhalien. Er giebt nochmals in gedrängter Kürze eine Begründ ung derselben und weist darauf hin. daß die Verminderung nm 7000 Mann ernste Konieciuenzen nach sich ziehen würde. Rach längerer Debatte werden i» Artikel 1 Paragraph I die mit der Regierungsvorlage sich deckenden Beschlüsse in erster Lesung an genommen. In Paragraph 2 werden die Beschlüsse erster Lesung iFriedenspräseiizstärke von 497.428 Mann) mit Ist gegen 12 Stim men abgelehnt, dagegen der Antrag Lieber giOst,500 Mann im Laufe des Rechnungsjahres 190st) mit 19 gegen 7 Stimmen angenommen. Dem Paragraph st stimmte die Kommission in der Fassung des-An trags Lieber zu: bei der Infanterie 025, wie in der Vorlage und nach erster Leimig, bei der Kavallerie 104 statt 482. wie die Vor lage wollte und 472 wie in erster Lesung beschlossen worden war), bei der Feld-Artillerie 574 iwie in der Vorlage nnd nach den Be schlüssen erster Lesung), bei der Fuß-Artillerie 38 jwic in der Vor lage nnd nach den Beschlüsse» erster Leimig), bei den Pio nieren 20 iwie in der Vorlage und nach den Beschlüssen erster Lesung), bei den Verlehrstrubpen 4l Ovie in der Vor lage und nach den Beschlüssen der ersten Leimig), 17 EötädronS Jäger zu Pferde (Meldereiter), beim Train 23 wie in der Vorlage und gemäß erster Lesung. 8 4 blieb unverändert- Artikel 2 und 3 wurden ebenfalls genehmigt. Tie Resolutionen Lieber wurden einstimmig angenommen. Schließlich nahm die Kommission die Resolution des Grafen Stvllberg mit allen gegen 0 Stimmen an. den Reichskanzler zu ersuchen, derselbe wolle in de» Etat Mittel einstellen, um solchen Jnsantencmannschaste», die freiwillig das 3. Jahr oder die Hälfte desselben im aktiven Dienst verbleiben, eine Prämie bez. eine höhere Löhnung gewähren zu tonnen. Damit ist die zweite Lesung des Gesetzentwurfs betressend die Friedenspräseiizstärke beendet. Auch der Gesetzentwurf betreffend Aenderungen des Neichsmilitärgesetzes vom 2. Mai 1674 fand unveränderte Annahme. Berlin. Die Eeiitrumssraktion des Reichstages hat gestern Abend ihre Stellung zur zweiten Lesung der Militärvorlnae bcrathen und beschlossen, de» verbündeten Regierungen unter theilweiser Auf hebung der Beschlüsse erster Lesung entgegen zu kämmen. -Rach dcni m erster Lesung angenommenen Antrag Groebcr war eine Durch schnittsstärke von 584 Köpfen für das Infanterie-Bataillon beschlossen worden. Außerdem hatte man die in Preußen für die Kavallerie jeforderten 103O Mann abgelebt. Tie Ceiitrunisfrayion will jetzt »en Durchschnitts-Etat der Infanterie-Bataillone mit 585 Köpfen und bei der Kavallerie ein Mehr pon 10 Schwadronen zugestehen und hat in dielcm Sinne Anträge eingebracht. — Der Afrikareiiende -krause erläßt eine Erklärung, in welcher er die Anklage des Kolvnial- birektors Dr. v. Buchka in der Budgetkoinmiffion des Reichstages, Krause dqbe selbst Sklavenhandel getrieben, sich 3 Frauen gekauft und seinem Diener Ibrahim 3 Frauen geschenkt, als vollständig erfunden be zeichnet, - I» der heutigen Si me Berathung Baueklaubniß sur die Einfriedigung des Bearäbnißplatzcü der Mär, gefallenen i» Jriedrichshain zu Berlin. Die Marztage von >eie» der Geburtstag unseres konstitutionellen Lebens, sie hätten aas Deutsche Reich vorbereitet-und seien deshalb ln Ehren zu halte». Minister Thielen kvnstatirte, daß die Munckcl'sche Rede eine Ver herrlichung der Revolution geiveien sei und mit dem Bauctat nichts zu thnn habe. Er wies die gegen die Regierung gerichteten Vor» »er heutige» Sitzung des Abgeordnetenhauses wnrde des Bau-Etats fortgesetzt. Abg. Minickel ifreis. te Mittheiluna der Ärn»de für die Versagung der Tonnerstag, r-.Mär; 189S. wistse zurück und lehnte ein weiteres Eingehen ab. da die Sache sich noch im Iiistaiizcnznge befinde. Abg. Frlir. v. Zedlitz (freitons. . Gras Limburg ikoni.) nnd v. Puttkamcr-Plciulh ckons.j rechtfertigen die Ablehnung der Banerlaubniß, da es sich um ei» Denkmal zur Vc> herrlichnng der Revolution und um den Versuch einer Geschichls sälschung von der Stad! Berlin handele. -Abg. Dr. Langerhan. ifreis. Volisp.i vcrtheidigte die Berliner städtischen Bebördcn gegen dicicn Borwnrf, woraus -Abg. Mnnckcl noch ausdrücklich erklärte, daß die von ihm vcronlaßie Debatte zur Verherrlichung des 16. März dienen sollte. Ter Bautectt wurde genehmigt. Berlin. Bei dem Kaiser und der Kaiserin findet heute -Abend ein Diner statt, zu welchem die am hiesigen Hose beginn bicsten Botschafter geladen sind. Morgen Abend, als dem Todes tage Kaiser Wilhelm I., findet in der Kaffer Wilhelm-Gedächtnis kirche eine mns,tätliche Gedenkfeier statt, an welcher der Kaiser und die Kaöerin Ilieiinehmen werden. — Die Nachricht, daß das Kaiser paar Mitte März einige Zeit in Homburg -Aufenthalt nehmen werde, wird dementirt. — Der Eentralvorstand des Gustav Adol' Vereins hat an sämmtliche Haupt- nnd Zweigvercine des Vereins folgende Weiinngen gerichtet: „In letzter Zeit ist wiederholt und von verschiedene» Seiten gefragt worden, wie der Gustav Adols- Verein sich zu der sogenannten UebertrittSbcwcguiig in Oesterreich stelle, die ja nationai-vvlitijchc» Ursprungs ist, in der aber immer mehr auch religiöse Strömungen wirksam zu werden scheinen. Der Eeniralvorsiand hat sich einstimmig dahin ausgesprochen, daß der Gustav Adolf Verein, der ja der evangelischen Kirche ohne unter schied der -Rationalität diene und der nur das Bestehende schützen wolle, nch jedes thätigen Eingreifens in diese Bewegung zu ent halten habe, er würde sonst das Ziel seiner -Arbeit verrücken und seinen Satzungen mitten werden." — Eine biesige Korrespondenz berühret: I» den maßgebenden Berliner Kolonialkreisen macht sich zur Zeit eine lebhafte -Agitation gegen den beabsichtigten Bau einer englischen Südnordbahn durch Tentsch-Ostasrika geltend. Eccil Rhödes. der Vater der Idee, ist in der Thot um Bewillig ung dieses Proicktes bei der Regierung eingekommen. Die Re gierung werde das englische Projekt nur unter gewissen Garantien genehmigen nnd auch nur dann, wenn sich das von deutschen In teressenten ausgestellte Projekt nicht verwirklichen sollte: eine Eisen bahn von Tar-es-Salam »ach Udjidji am Tanjanjikasee mit zwei Zweigbahnen, die nördliche Zweigbahn von Tabora zum Viktoria- jee. die iüdiichc von Tabora zum Anschluß an die englische Süd- balm- Die -Agenten von Eccil RbvdeS sind seit mehreren Tagen in Berlin, nm dem Projekte die Wege zu ebnen und kleinere deutsche Kapitalisten snr ihr Projekt zu gewinnen. — Tie Einbring ung der Kanalvorlage beim preußischen Landtage steht binnen Kurzem bevor. Bremen. Ter Schnelldamvscr des Rorddeutjchen Lloyd „Kaiser Wilhelm der Große", der gestern in Newpork eintras, hat ans dieser Reise seinen eigenen Rekord wiederum geschlagen und damit abermals einen Rekord aiisgcsteltt- Ter Dampfer verließ am vorigen Mittwoch 0 Uhr 10 Min. Nachmittags Cherbourg und traf gestern Vormittag 10 Uhr 18 Min. in Newiwrh ein. Bei einer Distanz von 3118 Meilen stellt sich die Ueberfahrt auf 5 Tage 20 Stunden 58 Minuten, die durchschnittliche Geschwindigkeit auf, 22,33 Meilen in der Stunde. * H onnove r. Heute Nachmittag schoß in der Rückertstraße ei» Arbeiter vom Fenster seiner Wohnung ans, wahrscheinlich in einem -Ansall von Geistesstörung, auf eine un Nebenhause am Fenster stehende Frau, welche schwer verletzt wurde. Hieraus erscholl der Arbeiter seine Iran und dann sich selbst. * M ü ii che ii. Eine größere Anzahl Münchener Künstler, darunter die Vorsitzenden der größeren künstlerischen Vereinigungen nnd Vereine, richteten an den Geh. Baurath Wallot in Dresden ein offenes Schreiben, worin gegen die -Angriffe proiesttrt wird, welche in der ReichstaaSsitzimg am l. März gelegentlich der Be- raibnng über die künstlerische Ausschmückung des Reichstags gebäudes gegen Wallot und andere hervorragende Künstler gerichle: wurden. -Am Schlüsse des Schreibens werden Wallot die Sym pathien und die aufrichtigste Werthschütznng ausgesprochen. * Paris. Kammer. Bei der Generaldebatte über den Militär etat hob Aimvnd die Erhöhung der Präsenzstärke des deutschen Heeres hervor. Der Kriegsmiiiister Jrencinet erklärte. Frankreich müsse freilich wegen seiner Bevölkerungszalil in den Effektivbestäiidcii zurnckstclie», aber die Erhöhung um einige -Armeekorps verstörte auch nicht ohne Weiteres die militärische Kraft. Mehr Armeekorps, als man gegenwärtig habe, könnten im Felde nicht dirigirt werden. Weitere Armeekorps könnten nur als Reserve dienen, und die Ent scheidung in einer Schlacht dürfte falle», bevor die Reserven heran- gczvacii »eien. Wir müßten die Quantität durch die Qualität ersehe». Das französische Gewehr werde nach der gegenwärtige» Umgestaltung unübertrefflich sei», die -Artillerie sei es bereits. Das Land tön» der Zukunft vertrauensvoll entgegensebe». Die Disziplin des Heeres müsse durch unsere Fürsorge für das Heer und durch die Gerechtigkeit der Führer aufrecht erhalten werden. Indem das Heer sich jeden Tag zum höchsten Opfer bereit halte, werde cs unbesiegbar sein. (Lebhafter Beifall.) * Paris. Eine Note der „Agenee Habas,' betagt: ES ist völlig unrichtig, daß der französische Gesandte in Peking bei,» Tsil»ali-Name» irgend einen Schritt ihm. welcher ans Zurückweisung des Verlangens der italienischen Regierung wegen der Land kcmzessicm abzielt, und es erübrigt sich, den tendenziöse» Charakter der Behauptung hervorzuheben, die dem französischen Vertreter eine Haltung zuschreibt, welche den ihm gegebenen Instruktionen widerspricht. " Paris. Der mit der Untersuchung der Aiigelegenhei! Deroulode-Habert betraute Richter Pasaues beendete beute dos Zeilgeilverljör und vernimmt die Angeklagten zum letzten Mole am reitag vder Sonnabend. Die Untersuchungen, werden wahr- einuch am Sonnabend abgeschlossen sem. R o ni. Wie gemeldet wird, landeten die Italiener in der Saumnnbai nnd hißten dort die italienische Flagge. In diesem Augenblick liefen drei italienische Kriegsschiffe in der Saumunbai ein, drei andere folgten. London. Nach einer Depesche aus Ebikaav fand dort eine Dclegirten-Verjaminluiig von über 100 Deutschen Turn. litterarischen, Wohlthätigkeits- nnd religiösen Vereinen statt, welche Mitglieder zä" K zusammen 50,000 ' zählen. wegen uni '/> Koinplikati onen lustlos und vorwiegend h SV VZ- Väter trat cme leichte Besserung
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