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- ISS - Allerlei für die Frauenwelt Wt» Spaziergang. Hell und warm scheint die Früvlinoewnne; man kann ihrem Locken nicht widelslche». Rasch t» den Straßeiianiug und dann Iiinaus in die frische, stärkende FnihlingSlust l Draußen erzählt Alle« von neuem Leben, von Liebe und Freude. Wie atdmet man da auf, wie frei, wie glücklich fühlt man sich nach losch' einem Spaziergänge in GotlcS freier Natur I Al» ein ganz anderer Mensch kehrt man wieder heim, gekräftiat, gestärkt an Leib und Seele. ES ist eine feststehende Tbatsache, daß solch' ein Spaziergang zur flrichlinaSzett nicht nur äußerst vortheilhast für den Körper ist, son dern auch wunderbar auf das Geinüthslebcn wirkt. Aber nicht nur im Frühjahre, sondern auch zu jeder anderen Jahreszeit bat das Spazierengehen seine Reize. Im Sommer dars man nur nicht die staubige Landstraße zum Wehen nuswählen, sondern muß sich eine» hübschen Waldweg suche». — Ein Spazier gang im Herbst stimmt manche Meirichen wrhmüthig. es erinnert sie an die Beraäna- lichkeit alles Irdischen und sie verlieren bei solch' wehmüthigen Betrachtungen leicht das innere Gleichgewicht und werden melancholisch, schwermüthig. Diese sollten dann nie ohne Be gleitung ausachen. Und zwar muß der oder die Begleiterin ein recht humorvolles Wesen besitzen, ein Wesen, das gar keine sentimen talen Anwandlungen aufkvmmen läßt. Denn solch' ein Spaziergang im Herbst ist, wenn nicht gerade ein wilder Sturm tost, der Ge sundheit am zuträglichste». Man braucht da nicht wie im Lenz und im Winter Furcht vor dem Erkälten zu haben, wenn man sich aus dem durchwärmten Erdboden etwas Ruhe gönnt und wiederum hält der Herbst die so lästigen Mücken und dergleichen Insekten fern, die uns ost im Sommer das ganze Spazieren gehen verleiden könne». — Winter! Der schnee hat Alles in eine warme Decke ge hüllt: wie eine weite Krhslallfläche glitzert er aus dem Erdboden. Wie angenehm ist es doch, wenn man über die weiße, alatle Fläche geht, fest in warme Sachen gehüllt, nur das Gesicht vom erfrischende» Winde berührt! Be! icdem Schritte knistert der Schnee. Es klingt das nicht etwa unangenehm, sondern sogar recht anheimelnd. Der gesunde, noch in vollster Kraft stehende Mensch wird solch' einen Spaziergang besonders liebe». Alle kleine» Hindernisse, die der Schnee schasste, werden im Vollgefühl der körperlichen Krait mit besonderer Vorliebe überwunden. Man sühlt sich so gehoben, so »»gebunden beim Morschsten im Winter. Nur die estigeslcischlen Stubenhocker können solchen Gang für die Gesundheit geiährlich nennen. Wer sich warm ankleidet und nach dem Sazicrgang etwaige naßaewordene Kleidungsstücke durch waliiic, trockene ersetzt, wird sich nie eine Erkältung zuziehen, wohl aber, wie schon gesagt, sich an Leib und Seele gekräsligt suhlen. Das zuletzt Gesagte gilt für das Spazierengehen über haupt. mag die Jahreszeit Frühiahc, Sommer. Herbst oder Winter heißen. Thatsache ist und bleibt, der Sazicrgängcr ist ein viel gestruderer und daher auch viel glücklicherer Mensch, als der Stubenhocker. Dreivlertel Derer die behaupten, sie hätten keine Zeit zum Spazierengehen, ver stehen nur nicht, sich die Zeit richtig zu Nutze zu mache». Sie wissen nichts von einer vernüns- tiaen und praktischen Zeileinlhrtiung, sonder» leben so, wir sie es eben bisher gewohnt waren. Ob da» nun verbessert werden kann, ist ihnen einerlei! — Leider! arncft» D»««««. psingstgrusz. Von heil'gem, hehrem Feiergianz umwoben, Prangt maienhvid die schöne GotteSwelt, Da junge» Tages Morgcnroth sich spannte Ru» flammend, leuchtend über m Wvlkenzelt! Wie rosiger Gluthhauch zitiert S in den Lüsten, Im Sonnenbrand die Schöpsium lodernd steht, Und fernher tönt des Waldes Wipselrausche», Sein kosend Flüstern wie ein fron»»' Gebet. O, schwebe nieder zu der armen Erde Aus Soiuienslutheii, heil'ger Pfingstengelst l Erfüll' mit Deiner Liebe reichen, Segen Die Menschcnherze» alle, gotlverwaisl! Wie Donnerhall laß Deine Stimme tönen, Erweckend, was da schläft in Sünd' und Roth, Daß Eins sich Alle mit der Gottheit sühlen. Laß hören sie Dein herrlichstes Gebot I Hell jubilirt's in tausendstimmige» Weisen. — Dir, heil'ger Psingstgeist, tön' ein Gloria: Auch meine Seele spürt Dein heilig Wehen U»d sühlt sich gläubig Deinem Himmel nah'! O. laß ihn mich durch Deine Kraft erringen, Wenn einst zur ew'gen Frucht gereist die Saat. Und wenn mein Geist sich aus den Nus des Ew'gen Den Pforten der Unendlichkeit genaht! Hedwig Matthe!. Wortspiel idreisilbig). Die ersten zwei sind sehr verschieden. Sie dienen ost zum Zeitvertreib Und zur Belustigung hinieden, Dazu benützt sie Mann und Weibs Auch ist in bess'rc» Kreisen Jeder Wobl heutzutag' damil verjeh'ii. Er steckt sic zu sich in die Tasche, .Will er Visireu machen geh». Du sinkest sie aus allen Plätzen, Weil» Tu geladen zum Diner Und willst D» mit dem I)-Zug fahren. Mußt Du es kaufen im Eaupe. Die drille is» etwas für Kinder, Auch haben'S große Leute gern. Doch oft schon nahm's ein schlimmes Ende, Besonders süc so manchen Herr». Aetrcib'st Tu cS in Frenndeskreisen Ganz harmlos, macht es viel Plaisir. Doch treibe es mil keinem Herze». Was sich geflüchtet hat zu Dir! Das Ganze ist ein Zeitvertreib, Doch bracht er auch schon manches Leid. Paula Graebclt. Lösungen der Aufgaben in Nr. s20 n. 'Hs. Uhu, Amor, Humor. Eriesee. Mo. IÄT Mittwoch, de« 20. Mai. E.lchej- ' „lSlucksfliichtig". Roman von Adele HInder manu. (Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Und während die Kollegin von einem großen Blumenslnck erzählte, das sie - - der Abwechselung wegen — begonnen habe, ginge» Margrets Gedanken ihre eigenen Wege. Gleißen also. Der Name sagte sin gar nichts s sie batte ihn nie gehört Ave, doch - vor gestern, ani Abend des SubilriptivuSballeS — hieß so nicht brr ,nnge Man», der e il Genie war, nach Frau von Rvlss'S Urthcil, der sich von ihr hosircn lieg, wie Lengs ».st einem »wguaiiten Lächeln erzählt batte? Sie empfand eine leichte Gereiztheit' gegen Lengs. Schließlich giebt eS doch zweierlei ..Lassen", ei» ..laste" und ein „linder", LengS wa^ ein Schwätzer. Jawohl. Wunderlich übrigens! „Wer ist Gleißen?" balle sie zer streut gefragt. „Er ist hier, wollen Sie ihn sehe», gnädiges Fräuleins"' Aber sie hatte müde abarminkt, weil sie an einen Anderen dachte, dessen Namen sie nicht einmal kannte. Und gerade von diesem hatte Lengs gesprochen! Es gab doch noch ganz wunderliche Zufälligkeiten in der Welt. „ eine Komposition von verschwenderisch vielen Bcllchen und Goldlack. Größe etwa 80-s-60, was meine» Sie, Margret" Natürlich, nicht lteincr: ein Embarras muß es werde»: sage» Sie. Für. was ..haut" er denn eigentlich ..Bild", dieser — Wie hieß er doch? Dieser Gleißen ?" schloß Margret leichthin Fra iah sie durchdringend an. „Hören Sie mal, Kleine, der Man» scheint mir einen tiescir Eindruck ans Sie ge macht zu haben." „Davor behüte mich der Himmel I" Es war ein wenig mehr Verve in dieiem AuSruf, als die leichte Plänkelei zu rechtfertigen schien. „Vor was?" „Nun. vor der sogenannten Liebe." „Lächerlich. Was ist das arnnelige Leben denn ohne Liebe ? Nicht wcrlh gelebt zu werden. Ich bi» ein gcböriges Stück älter, als Sie und wünsche mir nichts sehnlicher als einen Mvndscheinschatz." „Was? Einen — Mondscheinschatz?" wiederholte Margret ungläubig erstaunt. „Jawohl, einen Mvndscheinschatz, wie ihn meine Lnije hat. Den ganzen Tag ist sie still, selig hei dec Albest, weil sie sich aus den Abend stellt. Dann wartet „er" unten an der HanLjhur. bis sie herunter kommt, er legt de» Arm um ihre Taille und sie gehen miteinnndec im Schnee ein Dutzendmnl umdenLützow- platz: um dreivierlel Zehn liefert er sic am Hausihor wieder ab. Und wen» sic dau» zu mir in's Zimmer tritt, um zu fragen, ob ich noch eiwas wünichc, dann sludire ich ver stohlen ihre Züge und denke: so sieht nun ei» glücklichec Mensch aus. Ja, ich beneide sic manchmal, meine Lnije, um lolch einen lieben dummen, sentimentalen, altmodischen Mondtcheinschatz." Margrets Augen hefteten groß aus dem klugen, etwas spöttischen Gesicht der Anderen .Was sehen Sie mich so an ? Hab' ich nicht Recht?" „Vielleicht. Aber das Ende? Den» eines Tages kommt es doch, das entsetzliche Auscinandergehcn." Jia schlug die Hände zusammen. „Das war wieder mal ein echt Margcel'schcr Ausspruch. Das Ende! Wer denkt daran? Heute bin ich glücklich — morgen vielleicht schon todl, was weiß ich. Aber aus dieie LebensweiShcit besinnt man sich immer erst, wenn es zu spät ist." Sie brach plötzlich ab und im Tone ihrer gewöhnlichen Selbslironie sügle sic trocken hinzu: „Mit dem Mvndscheinschatz für mich dürste es übrigens seine Schwierigkeiten haben, er müßte doch mindeslcnS das Gnrdemaaß auswciscn: mit Ihnen ist das etwas Anderes. Margret" „Nein, nein, ich will nicht!" „Das Hilst Ihnen nichts, mein gnädiges Fräulein, Sie werden müsse», fürchte ich." sagte in diesem Moment eine dunlel gefcirble, halblaute Stimme hinter ihr. Als Margce! sich »mwandte sah sie in Fritz Gleißen» Augen, sonnige blaue, lang- geschnittene Augen »liier dunllen Brauen und Wimpern. Sie standen sich so nahe, daß sic all' diese Einzelheiten bcmcikc» mußte, sogar eine kleine Narbe an der Stirn, die sich bis a» die rechte Braue hmcinzog und in de» dnnllcn gleichmäßigen Strich eine schmale Unterbrechung brachte. Sie nnltvoitelc nichts selnndenlang: sie suhlte nur. daß ihr Herz schlag jür ein paar Augenblicke ausictzlc, und in ihre» Gcdanlen »ang es: nun habe ich zum ersten Mal seine Stimme gehört! Hier an dieiem Eckersenftcr mit den schlaft hcrab- tallenden lolhcn SeidcnftorcS. Daß es bei dem Gedanken wie ein Ruck durch ihr ganzes Wesen ging, empfand sic mit ticjcm Schreck, der sce momentan verstummen ließ. „Blei» Gott, ich habe Sie ernstlich erschreckt durch mein plötzliches Dazwischentreten." suhr der Bildhauer sort, nachdem er Fräulein Schrolditz lollegiasisch die Hand gedrückt halte, „ich bitte tausendmal um Verzeihung! Aber glauben Sre mir, so unartig war ich SoliivLrro vml karblZo 8e!<I<;il-UoIkö. st'eiM 8e!(Ie»-8tF« kiir 8 rmt-Ioilolten. llselMlit!« yimIWeil 111 aparton ^arbon^ollliuxim ullü 8tr6lkoli-Uu8toru Li» vngriuvr l^jlmW 18-20. Garten,nöbel, Zelte,Marquisen, No11schiil;ivjj»ide, Bettstellen „sw. Grütze Auswahl. 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