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Dresdner Nachrichten : 04.06.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188106046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810604
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810604
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-06
- Tag 1881-06-04
-
Monat
1881-06
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.06.1881
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»r. L« — ^»«Iirtclit«,,. Sslto » - koniuxdonä, flon ^unl 1881 de» weiland ..Dresdner Figaro") wegen Beleltlg»nq zurück- tttwlesen. well dir Perläbrung de» Strasantrags vvrlieqr; die Steattainmer aelangte jedoch au» Mund der von Kierberg ein. gewendeten Berufung zu der Entscheidung. daß Im vorliegende» Falle der tz V7 des R..St.«G.«B. Anwendung zu erleiden habe, wonach die Verjährung eine» StraianlragS erst in 5 Jahren ttnirltt. ES wurde daher bas «rlihere Erkenntnis, aulgebobcn und Kutschbach zu 50 Mk. Strale oder 1(1 Tagen Gefängnis, verurtbrilt. Nt» ae-en »otlheu Jerdinand Steher au» Naisau weg . Handeximan» Jul,»« Römer In Löbtau, de» Produlleichöndler Guslah Ltlchier und den Rutscher Waldemar Schröder tue»«» Rciihtgung. Meteorologische «eobachtungeu »er deutsche» »«wart« tu Hamdurg au> 2. Juni um » Ubr vtorgeul, Ort. >k»en Hagen . . Stockholm . . , Havaianda . , ««. Peter,bur, Motkau . . . W".: vart» .... »ünchm. Leimig . ; . «-'Nu ... «ten .... «»»lau ... Ueberltcht der sich flache «tu». w-ti««. 761 «no leicht wolkig 766 n «tShig INttjiig wolkig 76S 2,^ «I halb dedet» 7üü schioach wolkenlo» 7v<t silll heiler dedellt 764 V schwach leicht 760 n>v dednti 764 Es NW leiser yug bedclll 763 763 w schioach sitfl heiler wolkenlo» 763 NW — heile. -PIS -17 -II » -i- d ch >2 -12 -»->» -,-14 chw ch'« Witterung, lieber Nordwcst- »»d Noldost-lknropa babcn , , , Depressionen aukgcbiidei. wöhrrnd dte Lusldrutkherhhlliitssc iibcr Mii>cl- Ikuropa sich lvenia verändco baden. Die ichwache Lnstdewegung der i!eulral-ilu>a»a dauert sort, Im Neiden sind westliche Winde mii »Übel», cnrisach nrbiigcm Weiler eingelrelen, im Gilden herrschen neben viele» Windstillen umlamcnde mit wolken losem, trockenem Weller. Di» Demberaiur ist »icisl eiwaö gestiegen, jedvch Ural sie in Deutschland noch sali liberal! unter der normalcn, Leipzig balle gestern Nach mittag von Gewitter Mil clivaa Rege», — Wasserstand der Eide und Moldau am 3. Juni BudwelS ch- 2-1. Prag ch- oo. Pardubitz ch- 2»i, Melnik -t- 87. Leltmerty ch- «>k. Dresden 2. — Wafserwärme der Elbe am :i. Juni: I? Grad li. raak«keschtchte. Deutsches Reich. Die „Ostenb-Zeitung" Ist durch folgen de» Telegramm aus MeserItz »ivstinciit worden: Herr Eugen Richter beabsichtigt, nachdem er inzwischen jüdischen Religions unterricht mit Erioig genossen, demnächst zum Judenthum lidcr- zutreten. Der feierliche Akt der Beschneidung »oll am ersten SchabbeS des Juni in der Synagoge hierselbtt stattsinden. Als Zeugen werben die Herren Laskcr, Löwe, Ltraßmann und Kan- torowicz, sowie Frau Lina Niorgenstern lungiren, Der Raine, den Herr Richter bei Gelegenheit seines Ucbertritt zum Juteii- thum erhält, ist AschkcnaS, Den preusjilche» Lehrern ist nicht nur keine Ferien- vcrlängerung bewilligt, sonder» sogar der Besuch der 21. Lehrer- Versammlung verboten worden. ES bat sich auch kein einziger Lehrer aus Preußen gemeldet. Den Gerichtsbehörden in R beinhessen liefern eben die unreellen Seldverlclher reiches ArbcitSmaterial. So sinv zur Zeit auf Grund des Wucyergcsetzes und der Betrugs- und Schrlstiälschungö-Paragraphen des Strafgesetzbuches über ei» Dutzend Anklagen gegen solche Gcldverleibcr bei den Gerichten anhängig. De» grosiartigstcn und wobl auch de» piumpsten rer zur Kenntnis, der Gerichte gekommenen BctrugSvcrsuche dieser Art bat ein HandelSmann auS Bechtolsheim auögciührt, indein derselbe auS einem Schuldscheine über 30 M. eine» solche» von 30,000 M. fabrizirt bat. Dem nur in Ziffern geschriebene» Schuldschein waren einfach !i weitere Nullen angehängt worben. Der Berliner Buchhändler Löwin lohn, welcher vor etwa 1' - Jahren wegen Verkaufs unzüchtiger Bilder zu einjäh riger GefängnMrafc verurtbrilt worden war, der Berbüsuing derselben sich aber seither entzogen hatte, ist endlich ermittelt und scstgcnominen und dem Straigesängnisj am Plötzeniee zur Vcr- büsnnig der Strafe zuaeiührt worben. Löwiiisobn hat sich die Zelt über In Berlin ausgehalten, sich aber stets de» Nachforschun gen der aut ihn fahndenden Polizei zu entziehen gcwusit. Kürzlich wurde In Prau er hei in bei Frankfurt a. M. ein interessanter Aiterthuinssund gemacht. Beim Umpflügen kcö dem MilchhänbierBornman» gehörigen Ackers wurde ein 8 Fuß langer, 3 Fuß breiter und 3'/, Fuß hoher Steinsarg entdeckt, welcher den Seichuam eines römischen Feldherr» in voller Rüstung enthielt. An den Ecken des Deckels stehen Pyramiden auf würfelförmigen Postamente». Nach der Aussage Sachver ständiger Ist dieser Fund einzig In seiner Art. Die den Druck der BiilclS besorgende Druckerei liefert der Grossen Pferdebahn-Gesellschaft jährlich 45» Mil lionen Fahrscheine. Zu einer Million gehören 20 Ricü Papier, mithin zu der Gesannntsumine 000 Ries. Da das Ries dieses Papiers 25 Pfund wiegt, so beträgt das Gesammtgewicht. weiches an Papier für die Pferdcdahnbilleto benutzt wird, 225 Eentncr im Jahre. Aus Jena wird über eine seltene Kühnheit einer ver breche rin berichtet, welche mit dem Mittagszugc von Horebach nach Kassel tranöportlrt werden sollte. AIS die Bah» eben einen langen Tunnel paiiirtc, bcnütztc das Weib die Finsternis und das Geräusch des dahlnbrausendc» Zuges, um »»vermerkt baS Eoupö zu öffnen und mitte» im dunkelsten Thcile dcS Tunnels und während der Fahrt zu entspringen. Natürlich wurde der Ab gang der Verbrecher!», alS der Tunnel paisirt war, gleich be merkt und bas Haltesignal zum Stehe» dcS Zuges gegeben. Aber obwohl man sich sofort auf die Suche begab, iaud man weder im Tunnel, noch an< der Strohe eine Spur der ver brecherin. die sonach ioren tollkühnen Sprung glücklich burchgelührt und hieraus in dem nahcgclegencn grossen Walde ein gutes Ver steck gesunden zu haben scheint. Au! der Fähre über die Iller am Härt nagel bei Kempten sollten am 28. Mai iüMann des dort garnlsonirenke» bayrischen Iägcrbataillonv zum Erercierplatz übergeictzt werken. Die Fähre isog. Plättes war etwa in der Mitte der reihenden Strömung des bochgebende» Flusses, als daS Drahtseil riss und erste«, sich auf die Seite neigend, alsbald zu sinken begann. Die Insassen sprangen tbellS inü Wasser und retteten sich durch Schwimmen an's Ufer, thellö wurden sie von der Strömung ««aßt und tortgerissen. Auch diese wurden gerettet, bis aus drei, die den Tod in de» Fluthe» fanden. vor dem Schöffengericht ln Trier stand vor einigen Tagen ein greiser Bettler, beschuldigt, in ein Haus eingetreten und mit dem Grusse: „Gelobt sei IesnöChiistiiö" gebettelt zu haben. DaS Gericht nahm aber an, tasi der Angeklagte durch diesen alt- kirchlichen. in katholischen Gegenden noch vielfach üblichen Gruft nicht gebettelt habe, und sprach denselben frei. Der versuch, l oz! a l i st l s eh c Flugblätter In Frank furt a. M. turä' Anschlag zu verbreiten, wurde am Sonnabend Abend durch die Polizei vereitelt. Es gelang dabei, einen der Thäter fcstzunebmc». Der Inhalt des Flugblattes ist der be kannte Artikel über die Ermordung de» Zaren ans der „Freiheit", wegen dessen Most zur Zeit in England vcrurtheilt worden ist. Der verhaftete ist ein aus Berlin ausgewlcsencr Socialtemokrat. Seine Verhaftung hatte noch mehrere andere Verhaftungen zur Folge. von den schrecklichen Folgen des Bisses einer Irr sinnigen berichtet die „Barm. Ztg.": Kürzlich kam cS ln der Ortschaft Erde» vor, das, eine Frau, welche längere Zeit nervenkrank gewesen und daraus irrsinnig geworden war, bei I einem heftigen Anfälle daS Fenster ihres Schlafzimmers aufrlß i und sich hlnauSstürzcn wollte. Glücklicherweise bemerkte dieses der Mann »och rechtzeitig und hielt die Frau aus Leibeskräften lest. Die Wabnsinnigc ries ihrem Mann zu, er solle lvolassc», sonst werde sic Ib» beißen. Alo der Mann hieraus nicht achtete^ versetzte ihm die Frau einen heftigen Biss ln den paiö, welcher I jedoch, da die Verwundung »lebt bedeutend war, nicht beachtet! wurde. Neun Tage nachher traten bei rem Unglücklichen die ersten Anzeichen von Wahnsinn auf und bald verfiel derselbe In Tobsucht, io käst er cingeschlossen und schiicstllch mit seiner Frau I in eine Irrenanstalt gebracht werden inusttc. Aul eine entsetzliche Wci c verunglückte InBerIin der! In der Landrs'schen Weistblcrbraucrel, Stralauersirastc, beschäf tigte Brauer Hufnagel. Derselbe, der den Auftrag erhalten hatte, j Aler aus dem Keller zu hole», versuchte ln dem Moment, als der- Fahrstuhl das :r. Stockwerk passirte, auf denselben berauszusvrin- « gen, um so am schnellsten und bequemsten mit In den Keller z»! tahren. Bei diesem versuch klemmte sich die Kanne zwischen Wand und Fahrstuhl, der letztere gerietb aus den Lager», wah rend H.. der selbst da» Gleichgewicht verloren, ebenfalls zwischen dte Wand und den Fahrstuhl eingeklemmt und nun mlt bei» letztere» .1 Stock hoch ln den Keller hinabslürzte. Mit mchriach gebrochenen Gliebmasicn und bis zur llnkcnntltchkelt entstellt, l ngtc H. im Keller an. wo der Tod sofort elntrat. Österreich. Der Erzherzog Wilhelm übernachtete während seiner jüngste» Artillkrtc-JuspeclionSreile im Gasihauie der grau Hubmann zu Straft in Steiermark mit einem Gefolge von :t Personen und letzte andere» Tage» seine Reise nach Klageniurt >ort. Die Frau Wirtbin schätzte die Ehre des Besuches so hoch, dass sie den Muth fand, daS einmalige Nacht quartier und ein Souper re. mit der bescheidenen Summe von 20» Fl„ sage zweihundertsechsundneunzlg Gulden, dem Gaste anzurcchiien. Der Herr Erzherzog ließ lachend (?) diese Forderung begleichen. lieber ein erschütterndes Liebesdraina wirb auS Stra- konitz ln Böhmen berichtet: Bei einem Wiener Fabiikanten stand die in der Blüthe ihres Lebens beftndilche Marie Wendlcr auo NiiSlc als Erzieherin in Diensten, DaS Mädchen unterhielt mit einem Prosessurskandldaten, Gustav Natal auv Prag, eine Be kanntschaft. Da jedoch eine eheliche Verbindung bei Abgang einer gesicherten niatcrlelle» Stellung nicht zu rcaltsiren war, vergiftete sich Marie Wentler durch de» Genuß von Phosphor, welche» sie von Zündhölzchen abschabtc, und starb am 21. Mai. Vor dem stattgehabte» Begräbnisse begab sich Natal mit einem Kranze l» das Traucrziininer zu der antgebahrtc» Leiche seiner Geliebte», verrichtete eln kurzcSGebet und schob sich mit elöeines Revolvers eine Kugel durch die Biust. Der junge Mann stürzte zusammen und blieb besinnungslos liegen. Nach ärztlichem Auö- spruche ist bas Aufkommen desselben zweifelhaft. Ungar». Der »ach Kascha» »('gegangene Eilzug der Ungarischen StaatSbah» ist bei der Einfahrt in die Station Rako in Folge unrichtiger Wechselstellung mit einem Lastzüge, der In der Station wartete, zusa in mcngcst o b c n. Von de» Reisende» und dem Zugspersonalc ist Niemand verletzt, doch wurde der Babnwächter, der an der unrichtige» Weichensieilung die Schuld trug, von dem Zuge zermalmt, Frankreich. Der berühmte Freidenker L i t t r ö, Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Paris, ist gestorben, Italien. Der Papst soll nächstens eine interessante Nach barschaft eivalten. Der Er-K bebive will nämlichinitseinem Harem von 'Neapel in die Nähe bcö VaticanS übersicdcln. Der selbe hat bekanntlich Im vorigen Jahre einen Palasl in Smyrna geinicthet, da er sich ton dauernd »ietcrzuiasse» beabsichtigte. Diese» Palast lieb er nun auss Lnrnrlöscflc einrichte» und i» demselvcn, obgleich er jetzt nur vierzig Frauen hat, dennoch acht zig Fraucngemächcr verstelle». Wahrscheinlich gcbenkt er seinen Harem baldigst zu vergröbern . . . vor einigen Worben lies; schoch der Sultan he» Er-Khedlec benachrichtige», er könne ihm die Uehersicdclung nach Smyrna nicht gestatten. Nicht tab Abdul Hamid ein geschworener Feind der Haremswirthschaii wäre, aber er wollte ans gewissen politischen Motiven den Er- Khebive nicht In der Näbe seiner Hauptstadt wissen. Und so entschloß sich JSmall Pascha, in der Nähe dcS Papsleö nieter- zulassen und unterhandelt jetzt wegen des Ankaufes eines nächst Dem vatiean gelegenen Palastes. Italien. Der Bau res gegen Frankreich gerichteten Grcnzfvrts am Eol-di-Te»ha, des Passes, der über die See- Alpen von Eunco »ach 'Nizza nährt, würbe eiligst begönne». Die Kosten belaufen sich au» eine Million. Ebenso ist die Errichtung eines verschanzte» Lagers an der französischen Grenze bevorsiebcnv. — Die radikale „Lega Hella Demokrazia", die blöder iranzosenfreunblich war. ist plötzlich limgesehlagen und verlangt, dasi eine Flotte mit 5>ol>(i Mann LandungStruvpc» nach Tunis abgclchickt werte. — General Bruzzo mspicirte die FcslungSwcrkc RomS. Russland. General Wciiiuowskl, dessen Ernennung zum KrlegSmliiisier auö Petersburg »»tcri» heutigen als un mittelbar bevorstehend gemeldet wird, Et ein bciontercr Ver trauensmann des Kaisers, dessen GcncralslabSchcs während des letzten Krieges er war. Er wird als ein klar und ruhia denken der, liebenswürdiger Man» bezeichnet. Ferner wird in diplo matische» Kreisen als ziemlich sicher angenommen, dass der heute in her russischen Hauptstadt zurückerwartete Fürst Gort, chakoff von der Leitung dcö auswärtigen Amtes auch iormell zurück- tretcn werde. Der Großfürst Constantin N I k o l a I e w i t s ch, der be kanntlich mit seinem Neffen, dem sctzige» Zar, seit Langem ver feindet war, iff von Alexander III. nach Mittel-Russland ver bannt worden. Am 2!i. v. M. hat der Verbannte in Gesciischait seiner Gemahlin, der Grosssüritin Alexandra Josilowna, Peters burg verlassen und sich auf der Nikolai-Bahn über Moskau nach seinem verbannuagSort begeben. Man kolportlrt in Petersburg folgende Schauer geschichte: Leit dem Tode Alexanders II. war der kaiserliche Wagen nicht I» Gebrauch. Am 8.20. Mai erging nun an die Bahn-Dircklio» nach Zarskoie-Lcio der Belebt, einen Hos« Separatzug vorznccrciten. Ein Ingenieur wurde tesignirt, die Anordnung des Zuges zu überwache» und deuicibe» nach Zarskojc- Sclo zu begleiten. Spater ist der Zug abbesteiit worden, woraus sich der Ingenieur vom Babnboic »aev Hause begab. Und nun — wird bebaut tet - habe ei» Hoilakai auö eigene!» Antriebe den kaiserliche» Wage» der genaue»«:» Okniarlnspektion untcc- worien und die Entdeckung gemacht, daß der Teicgrapbentrabt. der vom Schreibtische dcS Salons Ins Diciicrzimnier leitet, mit einer Dvnamitladling in Verbindung gewesen sei. Wo dieic Ladung lintcrgebracht war, darüber cxiiiirc» ebcnsallS die ver schiedensten Lesarten, Einige jagen im Schreibtische selbst, Andere im Oien, wieder Andere wollen bestimmt wissen, dieselbe habe sieb in einem unter kein Wage» angcschraubtcn Ellenblccbcvllnder beslinhc». Diese crplosionSiähige Entdeckung wird nun alS Grund von der Entlassung dev Ingenieurs geglaubt. Türkei. I» der Statt G u cuIi siüni' Sluntc» von Salo- ulchis iaud zwischen der bewaffnete» Macht und achtzig ei»gc« drungciicn Briganten ein zweistündiger Kamps statt. Mehrere Briganten und Zaptiebs bliebe» tobt. Eine andere Banke über fiel oaS große Dori Gucdiklcr «zwei Stunden von Salonichis und entführte einige Notabel» l»S Gebirge. England. Die „M cini» gcr" und daö englische Parla ment. In der letzten Sitzung dcS UnteihguscS erklärte der Ab- geordnete Biggar «ein Irländer!, er werde näet'slc» Donnerstag den Minister dev Innern trage», «b seine Auimerksamkeit aus ein von einer deutsche» Sch.iuspiclcrlruppc im Drurv Lcinc- Tbeatcr aufgciührtcS Drama iIuIiuS Eäsars, in welchem die Er mordung von Despoten beiürwvrlct werde, gelenkt worden und ob er beabsichtige, die gerichtliche Vcriolgnng gegen die Darsteller wegen Aufwiegelung zum z vrannenmort cinzuicitcn. Die Inter pellation erregte „große Heiterkeit", Fcuilleion. j- Kö »igI. Hoftheatcr. Neustad t. Die prächtigen bavrlschcn Gäste brachte» am Dsniicritag »cu: „Die Z'witer« wurz'n", BolkSstück t» Akte» von Henna»» v. Schnitt. Ge spielt ww d wieder ausgezeichnet, a er das Stück siebt am wesent lich schwächeren Füßen, als der „Hcirgoiissei nitzer pon Ammcr- gau". Verloren bat es an Interesse auch durch die iasi viertel stündige», ganz unbegreiflich langen Zwischenakte. Die Z'witer- wlirz'» Ist ein medizinisches Hausmittel, bedeutet hier aber gleich zeitig einen zuwitein, launische», vcrbiltcitcn Evar kicr einer jungen Dirne Stasi, die Tochter des reichen Kurzciibauern in kci Facheiiali inächst dem Walchensee, Obcrbavern,. Sic ist die dörflige bezähmte Widerspänsiige, »nd der sic in inni etwas glcichariigen Akte» zähmt, ist ein arincr Holzsioßknechk Marti. AIS er Ihr daS erste Mal begegnet, beleidigt sic seine Armntb mit einem Almosen, daS sic Ihm öffentlich überreicht. Er schwört bei sich, diele Kränkung nie zu vergessen, trügt den S Übersee!,scr seither an einem Band »in den HalS unk behaltet die stolze Schöne mit dem von ihren Kaincrahinncn kräftig belachten Spottnamen „Z'wltcrwurz'»". Der bleibt ihr denn überall, so sehr sie sich arger». Im 5, 'Akt erfolgt her letzte versuch, dem Marti die Münze wieder abzuichwatzcn, aber er hal b gciaat und so blcibt'o: »,,r sei» Schatz bekommt hie Münze. Da rcsolvirt sich Stasi, hie den Bursche» untertcß Iniincr mehr liebt, und bietet Ihm ihre Hand. Aus der Octobcrwlelc in Münchc», ziem lich Im modernen Possenstyl. vollzieht sich Vieser etwas seltsame Schluß, und auch übrigens ist die Charakteristik des harmlosen Stückes nicht etwa so packend u»v logisch, wie tm Herrqott- Ichnltzer, und was den berühmte» Erzähler H, v. Schmtd ln seine» gemüthvoUcn Novellen auö rein GcblrgSland so Ieb> auö- zeichne», die subtile Ausmalung der Scene, daS verliert sich im Drama. ohne groß zu scsfel». Aber Einzelheiten schönster Art liiib doch t» brrZ'wlberwurz'». Auen voran ist Frl. Schönchen als Jungfer Creszenz zu nennen; sie spiel» diese wettencsie, scharfkantige und doch gcmüthvoUe Bäuerin mit fesselnder Fein« bell und »Natürlichkeit, die Uebergänge in der Erzählung aus der Ali» ganz cntzückciih. init einem ganz seltene» Humor. Ihr Bauer, Herr Neuert, bat keine so innerlich abgelchlossene, son der» etwas schwanke Rolle, sie wächst aber vom 3. Akt an unv ec gab sic sehr vorzüglich. Frl. Etile Bach alö launige Baucrn- dlrne <„i»It schicgcm Humor") war von ix bis / allerliebst. Herr ,'Ubert alS Flößer. HerrHolpaur «in der etwas äußerlichenlrem- (cu Figur des HausircrSj und alle llebrige» spleltc» »>!t streng« Einordnung l»s Ga»ze, keiner apart. Dte Kostüme sind thclls hochinteressant. Der Tanz im 1. Akt mußte abermals wieder holt werten und der Beifall dcö last ganz gefüllte» HauicS er reichte vielfach eine exorbitante Heftigkeit. »Alles was gemüthvoll zu Herzen sprach, ward mit Begeisterung applaudirt. 1-,. II. -j-Bekanntlich hat jüngst Herr Kainmelsänger Degele. der ln Bereitwilligkeit unv Zuverlässigkeit eine Zierte unser« Bühne ist, die „Meistersinger" absage» müssen. Daß bicS so spät geschah, daß nahezu die Hoftbcatcr-Verwaltung und Publi kum In Verlegenheit kam. lag - am Telegraphen. Herr Degele bat Mittags 2 Uhr. nachdem er vergeblich versucht, seine Helser- kclt wcgzusiiigen, bom Wehsen Hirsch nach dem Hoitbeater die Ablage tclcgraphirt und erii um 5 ll»r kam das Telegramm zur Stadt, so daß eine lahme Botenfrau sich nützlicher erwiese» hätte, alo der elektrische Funke. ^ Wie der l verstorbene, Pros. Eberhard Richter zu dem 50Iäh- rlgen Jubiläum der llr. Struve 'scheu Mineralwässer« iabrlkc», so bat zu dem heutige» diamantenen Jubiläum der Dresdner Miitteraiiltalt Dr, P l o s, i» Leipzig eine Feffschrilt i Leipzig, Vogel s Verlag, erscheine» lassen, lieber die geistvolle Eiftudung Struvc'S eristirt bereit« eine ganze Literatur — ein Beweis ihrer höbe» Bedeutung iür die Mcmchheit. Die Ein führung kuniliicherMiiicraiwässcr aiS Heilmittel war ei»Wende punkt für die ganze Balneologie. Sie ersetzte bas alte Prinzip einer übernatürlichen Leistung der Mtneralguellcn durch daö moderne wissenschaftliche. daS lediglich physikalisch-chemische Gesetze ohne jede außernatürliche Bclwirkung walten laßt. Dielen Ge sichtspunkt entwickelt geistvoll die Feslschriit vsn PIoß, die außer- bem eine Geschichte der Struve'sche» Fabriken, dankcnswcrtbe Winke über die Anwendung der künstliche» Mineralwässer, sorg fältige Analyse» und graphische Taicln bietet. Mögen die im Sinne dcö Begründers, mit seiner Gewissenhaftigkeit auch von dem Enkel jetzt geleiteten Anstalten zum Ruhme deutschen Wissens und Können« noch lange blühen! j-T besdor Gampe hat diesmal seine Dlchterketcr In den Dienst der Lenzreiiendcn gestellt, indem er soeben iBleyl »nb Kämmerer, Dresden, ein reizendes Büchlein: „Wanber- sprüchc", verausgab, daS allen Wanderern und Reiselustigen warm empfohlen sei und die Freude ln der Natur nur sinnig zu erhöhen vermag. Bcrmiichtes. ' WienerDur st. Im verwlchenen Jahre war der Durst ln Wien wieder recht groß, wle aus dem neuesten Jahresberichte des Präsidiums der k, k. Pollzcihlxektlon hexvorgehl. In den Pollzellokalen wurden 6103 Personen beiderlei Geschlechts Ange bracht, welche über K 11 alle übrigen Paragraphen vergessen und die öffentliche Ordnung verletzt hatten. Diese große Schaar von Seligen ward zumeist bis zum »Nüchternwertcn tu Nummer Ticker behalten und Hann frelgclasscn. Im Jahre 1h>71 wurden li',14 Perionc», 1>i72: 5G.„>. 1873: «>751, 1874: 6338, 1x75: «)«>'.,2, I"7i>: 57'.1'.>, 1877: «'>107. 1878: 5070 Personen wegen Trunkenheit arrctirt. Die Polizeistunde ward stark überschritten und daiür In 31 Fällen Arrest auserlegt, In >101 Fällen aus Gcldstro.se, Ei 71 Fällen auf Verweis erkannt, 5l Angezetgte wurden einfach verwarnt oder waren beim Jahresabschluß noch nicht abgeurkheilt. — Es scheint die Untugend bei den dortigen Blerwagcnkutichern zu bestehen, daß sie die Fässer zum Sitzen benutzen, wie llr. Faust bei der Ausfahrt auS Auerbach's Keller Ei Leipzig. Für diese Uedertrctung wurden 3 Kutscher mlt Ver weis, 17 mit Arrest u»b 3<> mit Geld beslrast. - Triiiikeuhcit als Ursache eines Verbrechens kam o Mal vor. Es waren lauter Männer, 5 Junggeselle», 3 Ehemänner und I Wlttwer, unter Erslcrcn 3 Minderjährige, der Beschäftigung nach 5 Gcwerbö- gebllicn, der Eine ohne Arbeit, sc ein Diener mit und einer ohne Stelle, ein Tagelöhner, endlich ein nicht näher bezeichnet« Jn- kulpat: der Natlonallrät »ach 4 Wiener, l Nicker-Oesterrelchcr, l Steiermärker, 2 Böhmen, l Mähre. "Neger und Chinesen in Amerika. Trotz aller gegentdelllgen Behauptungen der früheren demokratischen Sklavenhalter hat sich die Negcrbcvölkcrimg von Nordamerlka stetig vermehrt nnh der letzte CensuS glebt 6,5>s»0,s)00 'Neger aus eine Gesammtbevölkerung von .5»,>5,2.«,Ol) an. Zum Verwun dern und ei» Beweis für die große Zähigkeit der schwarzen Rasse Et es Immerhin, daß die Vermehrung in 10 Jahren an 2 Mill. belrug. Während trüber der Neger vom Pflanzer regelmäßig ge füttert wurde »nd Im Erkrankungssallc ärztliche Hille erhielt, fielen »ach der Emanelpation alle diese günstigen Momente einer regelmäßigen steigenden Vermehrung hinweg und die große Masse der Freigelassenen kam bald ln die äußerste Noth. Die verarmten Pflanzer kümmerten sich nicht mehr um die Lohn arbeiter, die En Vollgcnnsse ihrer Freiheit noch allen möglichen Ansichweilungen aubclmflelrii. Wie cs scheint, konnten gleich wohl b>cie Hindernisse der Vermehrung keinen Einhalt thun und her „schwarze Schrecken" mancher Negerstaate» des Südens dürfte noch drohender werden. Hätten sic politisch die Oberhand, würden sie cS bunt genug treiben, wie die Hinweise aus St. Domingo und die Negerstaatcn In Airlka zeigen. Die Zahl der Chinesen beläuft sich an! lOo.oEO und man muß sich billig wun dern, daß ihre Zahl nicht größer ist, denn nach dem Geschrei zu urtheilen, welches gegen die Einwanderung der Söhne aus dem biii mEchen Reiche erhoben würbe, hätte mnn eine süntiach größere Zahl erwarte» können. Durch hie Vermischung der Zepflräger mit Irländerinnen ln New-Bork hat sich eine neue MenschcnspecleS mit blondem Haar und manbeitörmlge» Augen gebildet, welche in der Muflerkartc der In Nordamerika ver tretenen Nationalitäten bis setzt noch nicht auigelührt tvar. „Wilde Indianer" glcbt es »och M.tB». " Der berühmte französische Chemiker Pasteur bat die Entdeckung gemacht, daß der nüchterne Mensch unter die gütigen üblere zu zählen ist nnv er stützt sich aui eine ggnze Reihe von praktischen Versuchen, die er in dieser Richtung eingestellt hat. Der Speichel eines seit >2 Stunden nüchternen Menschen, durch Inicckion in das Blut von Kaninchen. Haien, Hunden re. elnge- iübrt, erzeugt bei diesen Tblcrcn alle Merkmale der Vergütung. Pasteur erklärt dies dadurch, baß beim nüchternen Metliche» die Magcniäure im Speichel Parasiten hervorbringt, weiche auf ge wisse Tdiere vergüten!, wirken. Dasselbe Phänomen wurde auch turä' den Speichel von Säuglingen bewirkt. Sobald der Mensch wieder Nabrung zu sich nimmt, hört der Speichel aui schädlich zu wirken, " Tbränen. Bei einem ehelichen Streit versuchte die Frau rlnes Apothekers ihren Gatte» durch Tbränen zu rühren. ,,Ach", sagte er, „höre ans zu weinen, Thräncn sind zu Nichts zu gebrauchen. Ich habe sie chemisch untersucht. Sie bestehe» aus einer Idee von phosvl'orsaurcm Kalk und etwas Soda- chloryt, daö Meiste aber ist uninätzco Wasser" Abends eingctrofsene Börse». „ . . granksicrt, 2.Juni. Mcuds, llredtt20S'/„ Staat«!-. ,«>/<. La,»l-ard.IIg«,, «Orr Look . Eilderremc , Papikrromc —. SiaNjicr 27S>,.. ccslkrr. Noldrcnte »»aorM,- «"oldrento . 77er Rillst» !>2>/r 80er Russe» ,8>s„. 2, Orte», 5!»!., Neueste Ungarische Goldaul, —, 2. Orient so-/,«, Ungar, Va»ter< reute —. Ruhig. Wie», ll. Jmll, Ai-eud». üredtt WM Staatöb. 272,00, Lombard. . Auglo-Auslr.B, . Navolcoukd'or . GaliztcrNIXM Nadierr. 70,72. Oeslerr. Goldrcnte —. Ungar, Goldkeule 07,k>!>. 4"/o ung, Goldr, vl,2,->, u„g. Credtt —. UniondaulGalizier— Matt. . Par!!», 2, Juni. lLchiust.) Rente M«7, Anlcihc 119,42. Italiener «2M. Ltaatdbahn 812,72, Lombarden 282,72, do. Priontdten 291. Sghhler »8«. Ocfterr. Goidrente »2--,. — gest. »imsierdam (Pr o du Iien>,2, Juni, tkchlub.' Wetzen Juni —. Nodbr. 288, ivehaupiet, Rogacu Juni -, Oktober 2», vchauvlcr. tkondo» iGetrci dcmar kl>, 2, Juni, tEchiub.1 Weszrnertraae miimiter >t, »I>, billiqrr, Auackomiticnc Ladungen wttilger Haler >t. »I>. dtiltger. Mat» «Ultier.
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